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Deutsche Illustrirte Gewerbezeitung, 1872. Jahrg. XXXVII, nr 31.

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(1)

No. 31.

YIIUZtrirte

Gewerbe-SeiUng.

-HerausgegebenvonDr.A. Lachmann.

Abonnements-Preis:

Halbjåhrlich 3Thlr. Verlagvon Z. ZerggoidinBerlin, Links-StraßeNr.10.

Jnseraten-Preis:

pro Zeile 2Sar.

SiebenunddreißigfterJahrg-ang. Zu beziehen durchalleBuchhandlungenundPostämter. Wöchentlicheinsogen.

Inhalt Gewerblich -indnstrielle Bericht e:Das«Chloralnm«nnddieChloralumpräparatealsDesinfectionstnitteL VonProf.Dr.D.A.FleckinDresden.—-Weltaus- stellung1873inWien. Special-ReglementfürdieMaschinen-Ausstellnng. UeberRanchwnarenfärberei. Die neuesten Fortschritte nnd technische Unifchau in denGewerbe nundKünsten: Patente vomMonat Juli.Decorationsmalerei undVergoldnngmitStanniolgrnnd, nachC.Daniel. HebelgangemvollC.J.Chwatal ckeSohninMerseburg.Brach’sSpiralfedersSägemaschine Prof.A.E.Dolbear’s Methode, Rotationsgeschwindigkeitenzumessen. UebekeinenGehaltpkiifuuggappakgt zurqualitativen nndquantitativenUntersuchungdesWassers.Industrielle Notizen nnd Recepte: Geisreßte LuftalsMotor. Ausbeute vongaligischem Petrolenm.

FliissigbleibendeZeichentnsche.Kreidefiir Schneider.—-WienerWeltansstellnng 1873. Literarischer Anzeiger.

Eewerblicti-industrielleBerichte

Das ,,Chloralum«und dieChloralumpräparatealsDesinsectionsmittel

VonProf.Dr. D.A.FleckinDresden.

(Jndustr.-Bl.) Die im vorigen Jahre errichtete chemische Centralstelle für öffentlicheGesundheitspflegein Dresden gelangte unter Andern in-den Besitzdervon derChloralum-Companyin Londoninden Betrieb gebrachten DesinfectionsmittelzumZweck einereingehenden UntersuchngüberdieZusammensetzungund denreellenWerth dieser Produkte. DieOstentation,mitwelcher sdieChloralum-Company ihr GeschäftinGang gesetztund in Schwungerhaltenhat,ließentweder auf eine großeVorzüglich- keitdergebotenen Desinfectionsmittel oder aus einen großen Jrrthum schließen.Der Verdachtgegen dieChloralum-Company inletztererBeziehungwurde durchmehrfache äußereAnzeichen, welchedasUnternehmen begleiteten, genährt.Fällt nichtdie An- kündigungundEmpfehlungdesChloralummitderebenfallsvon Englandaus besondersangepriesenenVerwendungdesChloral- hydratesalsBeiänbungsmlttsslbelchirurgischenOperationenzu- sammen,und—berechtigtzuderAnnahmeeinerinnigenBeziehung beiderPräparatezueinandef?’Unddoch sinddas Chloralum unddas Chloralhydratzweieinander völlig fremdeMaterien!

Neben entsprechenden Druckiachens Welche ärztlicheund wissen- schaftliche(?) EmpfehlungenUndAttesteüberdieDesinfections- mittel enthalten,und von welchenJedem derDesinfectionsob- jekte mehrere Exemplarebeigepacktsind- erscheintein»Chloralum Revietv, ein,,sa.nitary Journal«, allmonatlich,inwelchem auf größerenoderkürzerenliterarischenUmwegenaus allen Artikeln das hoheLobvon Chloralum inseiner Unübertrefflichkeither- ausklingt. Diegelesensten Zeitungenund Journale Deutsch- lands sindderTummelplatzder·Chloralum-Companygeworden, sodaßeswohlan derZeiterscheint, daßeinunparteiischek Richter,alswelchedievon Staatswegenerrichtete Centralstelle in Dresden gelten wird, dieChlokngndustrieund ihre Pro- dukteeinerrückhaltlosenBeurtheilung unterzieht.

AlsDesinsectionsmittel empfiehltdieChloralUmSCvmanyt l)Das Chloralnmalseinauf ChemieundPhysik basirtes und inGroßbritannienüberraschendschnellsich eiUiÜhVeUdessicher- stesUnd Ungiftiges Desinfectionsmittel,zurDesinsectionVon Latrinen und Schlinggruben, Ställen, Schlachthäusern,Gassen- riUUeUUndSTWßeUkvth,zumäußerlichenund innerlichenGe- brauchbeiHalsleiden,Diphteritis, Scharlachfieber,Blattern 2c.

Zur chemischenUntersuchungwurde derflüssigeInhalteines sauberetiqnettirtenGefäßesimGewichtvon 637 Gramm,im Volumen eineshalben Liters, und imPreisvon 15Sgr.ver- wendet.

Diese Flüs igkeit enthält:

,32Proc.Wasser, 0,15 » Chlorblei, 0,10 » Chlorkupfer, 13,90 » Chloraluminium,

0,42 » Chloreisen, 3,11 » ChlorcalciummitGips- 100,00

2) Chloralum-PowderalsAbsorbtionsmittelVonorganischen Verunreinigungenals AntisepticumundAdstringensin derVer- mischungmitWeizenmehl genossen, sowiealsDesinfectionsmittel derEisenbahnwagen, Schiffe,Aborte,Ställe, Rinnsteineu.s.w- empfohlen.

Zur Untersuchungwar gegebeneineebenfallssehr schöne etiquettirte Blechbüchse,enthaltendeinweißes PulverimGewicht von 370 Gramm undimPreisvon 5Sgr. Dasselbe enthält:

0,72 Proc.Chlorarsen, 0,55 » Chlorblei, 0,37 ,, Chlorkupfer, 52,43 ,, Chloraluminium,

1,55 » Chloreisen, 11,51 » Chlorcalcium,

0,72 ,, Gips, 32,15 » Thonund Kieselerde.

100,00

3)Chloralum-Wooland Wadding« empfohlenals Luft- silter,alsblutstillendes MittelundAntisepticumbeifrischenoder eiternden Wunden undKrebsgefchwüren,als Desinsectionsmittel fürSärgeundLeichen.

Zur Untersuchunggegebenwar einsauber etiquettirterBeu- telaus wasserdichtem Gewebe,enthältend 35 Gramm einermit 1,73GrammfestemChloralum,odermit9,80 Grammflüssigem ChloralumgetränktennndgetrocknetenWatteimPreisevon20Sgr.

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(2)

os-

Diese analytischenResultate lassennun über denUrsprung und dieDarstellungsweiseder Chloralum-Präparateund deren wahren WerthkeinenZweifel.

DieFabrikation derselben ist folgende:

Einkalkhaltiger, schwach eisenhaltigerThonwirdmit roher, rauchenderSalzsäure übergossenundsoweit möglich gelöst.Die concentrirte,überdemungelöstgebliebenenThon geklärteFlüssig- keit wirdabgezogenund inFlaschenals,,Chloralum«verkauft.

(DerName ist aufden Gehaltan Chloraluminiumzurückzu- führen.)Der abgeschiedeneSchlammwirdsammtderanhängen- denFlüssigkeitinBleipfanneii eingedainpst, eingetrocknetund lie- fertdas »Chloralum-Powder«.Jn das Chloraluni selbstwird Baumwolle oderWatte eingetaucht,damit getränkt,ausgedrückt, getrocknetund liefert »Chloralum-WoolandWadding«.

DerArsenik-,Blei- und Kupfer-Gehaltder Präparate ist aufdieUnreinheitderangewendeten LösungsmittelderSalzsäure, sowie aufdieApparate, inwelchendieAuflösungdesThones ersolgte,·zurückzuführen.Der reelleWerthdes Jnhaltes der FlaschemitChloralum, welchezu15Sgr. verkauft wird,ist nichtüber2Sgr.zuveranschlagen.DerWerthdesChloralum- Powder, welchesinBlechbüchsenzu5Sgr.verkauftwird, ist alseingetrockneterAbfallnicht höherals 1Sgr.zu-taxiren.

DieChloralum-Watte, welchezu20Sgr. verkauft wird, hatdenWerthvon höchstens1X2Sgr.

EineAuflösungvon 10Granim schweselsaurerThonerdein 1Pfund Brunnenwasser ersetztin alleiiFälleiidie obigen Prä- parate,beidenen alleBestandtheile, außerdem Chloralumium, alsVerunreinigungen, resp. Vergiftungenzubetrachten sind,und übersteigtdenWerthvon 1Sgr.nicht.

Die Bedeutungdes Chloralumals Desinfektionsmittelzu prüfen,wurden gleicheVolumen CloakenflüssigkeitmitChlorkalk, Alaun,Eisenvitriol, Chloi«alun1,Aetzkalk, Chlormagnesiunibehan- delt,und diegeklärte Lösungauf ihrenGehaltanFäulnißstoffen mittelst alkalischer«Silberlösunggeprüft.

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Der Wirkungswerth dieser Desinfections—-und Klärungs- mittel ließsichdann durchfolgendeZahlenausdrücken:

Chlorkalk desinficirt100,0Proc. Fäulnißstoffe,

Aetzkalk » 84,6 » »

Alaun » 80,4 » »

Eisenvitriol » 76,7 » »

Chloraluin » 74,0 » »

i- Chlormagnesium 57,1 »

DiedesiiificirendenundklärendenWirkungendesChloralum stehensonachdemdes Alaiines oder der schwefelsauren Thon- erde unddes Eisenvitriols, welche sich noch durchvielbedeuten- dere Billigkeit auszeichnen,nach.

Resuinirenwirdiese AngabenüberWerthundZusammen- setzungder Chloralum-Präparate,so ergiebtsichFolgendes:

1) DieChloralum-Präparatehabenmitdemähnlichklingen- den Chloralhhdratnichts genieiiiund sindder Hauptsache nach

Chloraluminium-Gemische. «

2) Die Chloralum-Präparate enthalten Chlvrvevbilldungen von Blei, Kupferund Arsenik, welchederenAnwendungzu einer nichtgefahrlosen gestalten,undzumaldie Verwendungals inneres ArzeneiniitteloderalsAdstringens für offeneoder eiteriide Wun- dengefährlicherscheinenlassen.

Z)DerPreisderChloralum-Präparate istweder mitihrer Zusammensetzung,noch ihrer Wirkung übereinstimmendWosich, wie beiderChloraluiiiflüssigkeit,einReingewinnvonwenigstens 700 Proc.nnd beiderWatte einsolchervon 400 Proc.mit Leichtigkeitherausrechnen läßt,da istdieGrenzeeinersoliden Geschäftsführungalsüberschrittenzubetrachten.

4) AufGrund dieserUntersuchungsresultate gehörtdas Chloralum und dieausdemselbendargestellten Präparateindas Bereichder unpreiswürdigenGeheinimittelundistvor deren An- kan im Jnteresse der allgenieiiieii GesiiiidheitspflegeUnd im materiellen Jnteresse des Publikums aufdas Entschiedenstezu warnen.

Weltaiisstellnng1873 inWien.

SperiakäiegteiiientsiirdieMasclsinen-3lugstelliing.

1.DieMaschinenhalle ist fürdieAusstellungder in die 13.Gruppe (Maschinenwesenund Transportniittel) eingereihten Gegenständenbestimmt. ·

Ausgenommen hiervon sind solche MaschinenundApparate, welche durch ihrenBetrieb das Publikum belästigen,oder die anderen Ausstellungsgegenständebeschädigenkönnten,oder über- hauptmitdeinZweckeund derAnordnungder Ausstellungin derMaschinenhalle unverträglicherscheinen-

DieAusstellung dieser Maschinenkann nur außerhalbder MaschineiihalleimFreien-oder ineinem auf Kostender Aus- stellerhergestelltengedeckteiiRaumestattfinden.

2.DieAiisstellervon Maschinenund Apparaten habenbei derAnmeldunganzugeben:

a) dieerforderliche Bodenfläche,undzwarLängeundBreite inMetern;

b)dieallenfalls erforderlicheWandsläche,undzwarLänge und HöheinMetern;

c) dieerforderliche BetriebskraftineffektivenPferdekräften ä- 75Kilogramm-Meteroder eveiituell d)dieerforderlicheDampfmeiigeinKilograninienoderKubik-

metern per Stunde und dieDampfspannunginAtmo-

sphären; -

e)dieerforderlicheWassermengein KubikmeternperStunde;

f) dieerforderliche Gasmengein Kubikmetern per Stunde.

Z.DieausländischenComniissioneiiwerden eingeladen,die Anmeldungenvon solchenMaschinen, welcheinGang gesetztwer-

«

densollen, spätestensbis zum 1.August1872 dein General- director bekanntzugeben.

4.DieAusstellungsobjektewerdenvom1.Februarbisincl.

15. April1873 in die·Maschinenhallezugelassennnd müssen längstensam 25.April aufgestellt sein, ,

Maschinenund Apparate, welcheimzerlegtenZustande-ein-

langenund aus schwerenund umfangreichenStückenbestehen, müssenlängstensam15.April fertiginontirt fein.

Geniauerte Fundamentesindvon denAusstellernauf ihre Kosten herzustellenund müssenbiszum15. März1873 fertig undzurAufnahmevonMaschinenbereitfein.

5)Jin Jnnern derMaschinenhalleund neben derselben liegen Eisenbahn-Geleise, sodaßdie Ausstellungsgüterin den Waggonsbisinunmittelbare Nähe ihres Ansstellungsplatzesge- brachtwerden können·

6.Aufden Eisenbahn-Geleisenwerden Fathkath Ver- kehren,welchefürdasAusladen und dieAufstellungderMa-

schinen bestimmt sind. ·»

Ueberdiesist Vorsorge getroffen,daß inderMalchinenhalle auch Laufkrahneaushochliegenden Geleier ausgestelltund in Verwendunggebrachtwerden können. «

DieBenützung dieserHilfsinaschillekllnnnnur nachden diesbezüglichenAnordnungenderGeneraldirection undgegeneine seinerzeit festzusetzendeBenützungsgebübtgeschehen

7.Die Maschiiienhallewird miteinemstarken, gedielten Fußboden (indemHaupttrakt 21Xzzöllige,indenSeitengallerien 11s2zölligePfosten)aufsolideiii Untergrund versehen sein, sodaß

man selbst schwerere Maschinen meist ohne besonderes Fundament

wird aufstelleiikönnen. v

8.DiezumJngaiigsetzenvon MaschinenerforderlichcVe- triebskraft,sowiedieHaupttransmissionenzumFortlveiteiiderBe- triebskraftwird von derGeiieraldirection unentgeltlich beigestellt.

DieBedingungen fürdenBezugvonDampf-IWafferOder»Glas sindvon FallzuFall durch besonderes Uebereinkomnienmitdem

Generaldirector festzusetzen · ·

9.DieBetriebskraftwird durchzMl horizontaleTrans- mi ionswellenss iibertra enwerden-

10.DieseTransuiissionswellenhabenQ,09MeterDurcmlesser Undmachen perMinute 120Toiireii.Siesind4,5 Meter über demFußboden gelagertnnd durchein Säulengerüstgetragen.

DieAussteller habensowohldieRiemenscheibenausden

(3)

242

Haupttransmissionswellen,alsauchalle etwa erforderlichenVor- l gelege sammt RiemenscheibenundRiemen selbstbeizustellen.

Die aufden Haupttransmisfionswellenzuverwendenden Riemenscheibensind zweitheiligzum Zusammenschraubenanzu- fertien.

gDieBefestigung dieser RiemenscheibenandenTransmissions- wellendarfUUTsp geschehen,daßdie Wellennichtverletztwerden.

11.AlleMaschinen, welcheinGang gesetztwerden sollen, sindim mittlerenAusstellungsraumederMaschinenhalleunterzu- bringen.

Jndiesem AnsstellungsraumesindüberdiesdieMaschinen einesjedenLandessozugruppiren, daßdieinGangzusetzen- dcnMaschineninununterbrochenerAufeinanderfolgeangeordnet sind. Die Transmissionswellenwerden nur. soweit ausgeführt werden,alsesdurchdieAusdehnung dieser Gruppen bedingt ist.

Das Maximumderaufjedes Land entfallenden Längevon Transmissionswellenwird denCommissionenbis31.Augustbe- kanntgegebenwerden-

12.Die Jnstandhaltung, dieReinigungund Schmierung derHaupttransmissionwird von der Generaldireetion besorgt, hingegenhabendie Aussteller fürdie Jnstandhaltung nnd- SchmierungderVorgelegeund fürdieErhaltung der Riemen selbst Sorgezu tragen.

13.Das Gerüst, welchesdieHaupttransmissionswellenträgt, ist so construirt,daßan demselbendieallfällig nöthigenlDecken- vorgelege leicht angebrachtwerden können.

Vor der Montirung solcherDeckenvorgelegehatderAus- stellerdiePlänedervon ihm projeetirten Dispositionvorzulegen.

Der Generaldirector behält sichdas Rechtvor, mitRück- sicht aufdiewünschenswerthesGleichförmigkeitin diesen Disposi- tionenAenderungenzuverfügen.

14.Wenn MaschineninGang gesetztwerden sollen,deren Antrieb durchdieobenliegenden Transmissionswellen nichtge- schehenkann, sokonsnenfür diese ausnahmsweiseSouterrain- oder andere entsprechende Transmissionen angelegtwerden. Diese werden imWegederVereinbarungvon Fall zuFall festgestellt.

15.WennMaschinen außerhalbderMaschinenhalleinGang zusetzensind, sowerden dienäherenModalitäten über die Bei- stellungderBetriebskraftvon FallzuFalldurcheinespecielle Vereinbarung festgestelltwerden.

16.DietäglicheArbeitszeit, während welcher Maschinenin Gang gesetztwerden können, wird vorEröffnungderAussiellung bekannt gegebenwerden. DieAussteller habendiePersonenzu bezeichnen,welche sie mitderJngangsetzungund Bedienungder Maschinenbetrauen. Außer diesenPersonenistNiemand befugt, diese MaschineninGangzusetzen.

17.AlleMaschinen,dieinBewegungkommen,müssendurch Geländer oder aufandere entsprechendeWeise auf Kostender Ausstellerderart isolirtwerden,daßdasPublikumvor etwaigen Beschädigungenbewahrtwird.

18.MaschinenundApparate, welchefürdenspeciellenDienst derAusstellung geeignet sind, könnenvon denAusstellernzu diesem Zwecke überlassenwerden und verbleiben inderGruppe 13·zrlsAusstellungsgegenständeeingereiht-

ZudiesenMiischinenund Apparaten sind namentlichzu rechnen:

a) DampfkesselzurProduction desDampfes fürdie Be- triebsmaschinenz

b)DampfmaschinenfürdenBetrieb derTransmissionenin derMaschinenhallex

c)GasmaschinenundWasserkraftmaschinenzum Antrieb ein- zelnerMaschinenoder Maschinengruppenz größereund kleinere Pumpen fürdieWasserleitungen und für den Betrieb derSpringbrunnen;

e)Fahrkrahneniitnormaler Spur-weitevon 1,5 Meter für dieManipulationinderMaschinenhallez f)LaufkrahnemitKurbel- oderTransmissions-Antriebmit

einerGeleisweite von 10,5 Meter vonMittel zu Mittel der Schienen fürdieAusstellung schwerer Objektein derMaschinenhalle;

g) hhdraulische Aufzügefür Personen;

11) Locomobile fürdenKraftbedarf außerhalbderMaschinen- halle.

19».DenAusstellernsolcher MaschinenundApparate, welche fürden speciellen DienstwährendderAusstellung bestimmt sind, werden besondereBegünstigungengewährtwerden« Dieselben sindzwischendenAusstellernund demGeneraldirector von Fall zuFallzu Vereinbaren.

20.DiezurspeciellenDienstleistungwährendderAusstellung von denAusstellern überlassenenMaschinenund Apparatewer- denvonSeitederGeneraldirection eommissionellgeprüft,nament- lich werden;

beiden Dampfkesselnder Kohlenverbrauchund das Ver- dampfungsvermögenziffermäßigerhoben,und

dieLeitungderDampf-undGasmafchinen durch dynamome- trifche Messung untersucht.

DieResultate dieserErhebungenwerden auf Verlangender Aussteller veröffentlicht.

21.Zur BequemlichkeitderAusstellerwird innerhalbdes AnsstellungsraumesinderNähederMaschinenhalleeinekleine Werkstätte, bestehendaus Dreherei, Schlosserei, Schleiferei, SchmiedeundKupferschmiedeeingerichtetwerden-

Jndieser Werkstättekönnennach Maßgabedervorhandenen Einrichtungkleine Arbeiten nndReparaturenvorgenommen werden«

DieAdministrationderWerkstättestehtunter derControlle derGeneraldirection und werden dieihrzurAusführungüber- gegebenenArbeiten nacheinemvon derGeneraldireetion aufge- stellten Tarifeberechnetwerden-

22. Außerdenobigen BestimmungendesspeciellenRegle- ments bleiben dieBestimmungendes allgemeinen Reglementsin voller Geltung.

d)

UeberRauchwaarenfärberei.

Vortrag,gehaltenin derSitzungderLeipzigerpolhtechnischenGesellschaftam 8.März1872.

VVUF-E.Keferstein.

Die Rauchwaaren sindimAllgemeinenfProductekälterer

Länderund sindinsolcheneingesuchterArtikel,weilsichder MenschgegendieKälte imFreiennicht gutanders alsdurch PelzkleidungzuschützenimStande ist.

Obgleichnun dafür gesorgtwäre,daß,wo das Bekürfniß nachwärmender Kleidung sich geltendmacht,auchvdasnöthigt- Material dazu sich finde,sobewährt sich auch hierdfss alte Sprüchwort, daßder ProphetimeigenenLande wenig gilt.

Luxusund Mode verlangen nach kostbarem Rohmaterialund dieses beschafftder Handel.

- Die sogenannten Rauchwaarensind, weilNatu1«produete- nun nichtetwa Waaren wieGetreide oderZucker,deren Qua- litätundBeschaffenheit zwischenKennern leicht festzustellenist- sondernsie sindunter sich auchbeisonst gleicherArtund Güte soverschieden,daßderKäuferdie Waare miteigenenAugenge-

sehen haben muß,um beurtheilenzukönnen,obsiedemheimi- schen Geschmackauch entsprichtodernicht.

Durchdiese Eigenthümlichkeitdes Rauchwaaren-Geschäftes istesnothwendiggeworden,daß sichderWelthandeldarin auf einzelne wenige Punkte concentrirte, von denen sicheinigevon denandern dadurch unterscheiden,daß hiernur zeitweise große LagerzumVerkauf kommen, währenddort große Lager fort- während vorhanden sindund das Geschäft ohne Unterbrechung fortgeführtwird. —.

ZudenersterenPlätzenzähltLondon mitseinen großen Auctionen, Nischney-Nowgorodmitseiner Messe,zudenletzteren inderHauptsacheLeipzig.

Die Rauchwaarenkommentheils roh, theilsbereits be- arbeitetindenHandel, siewerden jedoch schließlichnur im be- arbeitetenZustandevom Kürschnerihrer Bestimmung zugeführt-

ZIV

(4)

«-

ZEI- DieBearbeitungderWaare erfolgt stetsdort,wodiesam

billigstenundambesten ausgeführtwerden kann,d.h.an den Punkten,wo großeWaarenpostenzusammenströmen,weilnur hier diebetreffendenArbeiter aufununterbrochneneArbeit miteiniger Sicherheit rechnenund dieerforderlicheGeschicklichkeiterlangen können·

DieBearbeitungder Waare verfolgtverschiedeneZwecke.

Zunächstund vor Allemmuß siedas ZielimAugehaben,das Lederin einenZustandzuversetzen, daßesdauernd weich, dehn- bar·und geschmeidigwird. Diesnennt man das Zurichten.

Jedoch verfolgtdieBearbeitung nochein weiteres Ziel, es istdiesdieVerschönerungderWaare. VerschiedeneRanchwaaren werden schönerdurchdasScheeren,andere dadurch, daßman die borstenartigen Oberhaare ausrupftund ähnlicheArbeiten vor- nimmt,diewichtigsteundweitgehendste Verschönerungbesteht je- dochindeinFärbenderWaare.

Die Rauchwaarensärbereibestehtetwa seit100 Jahren, und gewinntvon JahrzuJahrgrößereAusdehnung,weilauch hierin große Fortschritte durchdieBenutzungderWissenschaften gemachtwerden konnten. Man hat gelernt auchdemLedereine größereDauer zugebenals dies früherderFall war, sodaß diegefärbteWaare immer mehrFreunde gewinnt, zumal auch das Haar selbst durchdie Farbeeinensicheren Schutzgegen Mottenfraß erlangt-

Was dasFärben selbst anbelangt, so unterscheidetman zwei wesentlichvon einander verschiedeneZweige, nämlich

dieKaltfärbereioderdiesogen. Wildwaarenfärbereiund dieTunksärberei,welchemitlauwarmer Farbflottebetrieben

wird. »

DieKaltfärberei,welche jetzt fast ausschließlichnur nochzum Färbenvon sogen.Wildwaare Anwendung findet, isteinhöchst mühsamesGeschäft,welchesnichtnur einesehr großeGeschicklich- keit, sondernauchbesondere Accuratesseund einegewisseKunst- fertigkeitverlangt, dasonstdiegewünschteNuance oderSchatti- rungleichtzuverfehlen istunddiebetreffendeWaare statt schöner zuwerden, leichtverdorben werden kann.

Die Wildwaarenfärbereibefaßt sichnur mit den beiden Farben ,,Schwarzund Braun«,durchwelche sehr schöneErfolge erreichtwerden.

VieleRauchwaarewird ausschließlichanderSpitze gefärbt, dochläßt sichdies nur dann bewerkstelligen,wenn dasUnter- haaranund für sich schon schönund gleichmäßiginderFarbe undSchattirung ausfällt.Diesen schwierigenZweigderFär- bereinennt man das Blenden.

Esist begreiflich,daßdasBlenden sehr vorsichtigbetrieben werden muß,dasonstdas Unterhaarleicht Farbeannehmen würdeund das AnsehenUndder Werth geringeralsvorher

werden müßten. Geblendet werden namentlichBisamfellein

Braun, braune KatzeninSchwarz.

Andere Waaren, besonders hellfarbige;werden hellbraunim Unterhaarund mehroderwenigerdunkelbraun bis schwarzan der Spitze gefärbt.Es sinddiesdieengl., franz.und brabanter Kanin,Katzenu. dergl.

Diebunte undscheckigeWaare dagegen wirdgewöhnlichbis aufdenGrund schwarz gefärbt-

Was das Färben selbst anbetrifft,so wirdzunächstdurch eineBehandlungmit--KalkwasserdemHaaredasFettentzogen und dasselbedadurchzur Aufnahmeder Farbeempfänglichge- macht. Das Auftragender kalten Farbflotte geschieht danach durcheinenbürstenartigenPinsel. Nach jedemAufstreichenmuß die Waare getrocknetund durchKlopfenvon demüber-flüssigen Farbstoffstaub befreit werden, ehemiteinemneuen Ausstrichvor- gegangen werden kann. Manche Waare,z. B. die amerik.Luchse, dieWildkatzeic., erfordern20und mehrmal diese Behandlung, ehedieFarbegleichmäßigschönund tieferscheint.

SchließlichwirddieursprünglicheGeschmeidigkeitdesLeders undder schöneGlanzdesHaares durch längeresLäuternher- vorgerufen. Man bedient sich dazudersogen.Läutertrommeln.

Dies sind großeTrommeln, welcheinnenmiteinerArtWende- schaufeln versehen,mit etwas Sand und Sägespänen,oder auch mitletzterenallein,nebengrößerenWaarenposten gefüllt sindund so langeinUmdrehung versetztwerden, bisdergewünschteHaar- glanzzumVorscheinkommt.

Nachdem die.:Sägespäne durch Ausklopfenwieder entfernt

I

i

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worden sind, istdie Waare zumVerkaufoderzurVerarbeitung fertig-

Große Postenvon Bisam, sowiedie Kamschatka-Seehunde werden inEngland,Massenvon KaninundKatzeninFrank- reich, LuchseundWildkatzenwohlausschließlichnebengew.Katzen, BisaniundKanin inDeutschland gefärbt. Namentlich hatdie Färbereivon Herrn MeißnerinLeipzigeinenRufinderFär- beieivon Luchsenund Katzen.

Die Tunksärberei ist jedenfallsaus der Kaltfärbereient- standenund nochjetzt wird, stattder ersteren,letzterefürdie betreffendeWaare angewendet-

Die Tunkfärberei eignet sich weniger fürdieWildwaare, dafürdesto besser fürdas Färbenvon Lammfellen.Wieschon erwähnt,bedientman sich hierzueiner lauwarmenFarbflotteund derMaine besagt deutlichgenug, daß nichtnur das Haar, son- dern das ganzeFell gefärbt wird,indem esindieFlotteein-

getauchtwird. -

Es wirdhierdurchderwichtigeVortheil erlangt, daßein-

t »si-

Fig-3Plattzange.

Fig.2.Spitzzange.

(Seiteuausicht.)

Fig.1.Spitzzange. .

HebelkangenvonE.II. Ghmatals-IvkinMMerseburg.

maleineintensivere Färbung erzielt wird,während anderseits derganzeProzeßvielschnellerbeendet werden kann,sichmithin großeMassenbeigeeigneterEinrichtung schnell fertigstellenlassen.

Schwarz gefärbte Lammfelle, Astrachan,kommenschon seit langer Zeitunter demNamen «russischeTreibel« indenHandel.

DieseWaare wirdvon denTartaren nach der·ManierderKalt- färberei behandelt, jedochtheilweiseso mangelhafthergestelltedaß, seitman inDeutschlandundnamentlichinund beiLeipzigge- lernt hat,vielschönertief schwarzzufärben,dieseWaatfviel

von ihremfrüherenMarkte verloren hat, jaPaßlsgarVWUn- gefärbteWaarebesser bezahltworden istals·diegefarbte

DieLammfelle fallenbekanntlichtheilweise»schonVVUNatur schwarzoderdunkelbraun und istesnichtschwerngdieseWaare

kaltgefärbt tief schwarz herzustellen;langeZett,vielAusdauer

undLehrgeldaberhat esgekostet-eheman dahm gelangt ist,- auchbuntscheckigeundganzWelßeLamsnfeqeschönundtiefschwarz herzustellen.Es fällt»belVersuchen In dieserBeziehungindas Gewicht, daßschondieroheWaareziemlichkostbar istundz. B.

einzelne persiaiier Fellerohmit 5Thlr.pro Stückbezahltwerden.

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