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Stimmen aus Praxis und Wissenschaft (Richtamtlicher Amt), 1940 H. 14

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Academic year: 2022

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(1)

i fr e ft 14 iä i t a m t i i 4 e t £ e t 1 7 7 *

S t i m m e « a u $ u n b S ö i f f e n f d j a f t

( 9 Z i c ^ i a m i t i c ^ e r S e i l )

3 t t ^ a t t Seite

1. ¡Di« 93ehanb(ung feer ©inricf>tungen bes ©rsiehungswefens im Tleicbsfteuerrecht. 93on Ober- regierungsrat D r. K l a n t r o t h , 93erlin ... ... 77 2. 93ücf>er unb Seitfchriften . ... 81*

3)ie ^e^anbluttö ber (£mrid)tungen beS (£r§iefmngSft>efeng im 9kid)$fteuerred)t

23on O b e c re g ie m itg s ra i D r.

©urch bie 93erorbnung oom 13. 931är;$ 1940 (91©93(. I

©. 571) ift in ber Oftm art unb ben fubetenbeutfd>en ©ebieten bas 91eichsgrunbfteueirecht eingeführt. Oie Sdmloerwaltungs- behörben biefer ©ebiete werben fid; bal;er m it ber 0tage ju befaffen haben, in welchem Umfange and; bie ©inrichtungen bes ©rjiefningswefens oon ber ©rhebung ber ©runbfteuer be­

troffen toerben unb welche SKajfnalnnen gegebenenfalls ju r

©rreicfmng ber Steuerbefreiung ju treffen finb. ©a aud; im 9tltreich hierüber oielfad; nod> gweifel beftehen, erfdjeint es angebracht, bie hierüber ergangenen Seftimntungen jufammen- faffenb barjuftellen unb foroeit erforberlid) ¿u erläutern.

gn biefern Sufammcnhang wirb es swedmäffig fein, ju - gleich einen 93li<f auf anbere Steuergebiete ju werfen, beren 23eftimmungen fü r bie Schulen unb Schülerheime oon Sntereffe finb. 3n 93etrad>t l'ommen hierfür in erfter Sinie bie ilmfatjtteuer, ferner bie Störperfchaftsfteuer unb bie

©eroerbefteuer.

Oie ©arftellung befchränft fich auf ben nach bem ©efeij unb ben Tlusführungsbeftimmungen unter 93erüctfid>tigung ber 91ed;tfprechung bes 91eichsfinanähofs beftel;enben Slechtsjuftanb.

©s foll nicht oerfd;wiegen toerben, baf; biefer Buftanb oom Stanbpuntt ber Hnterrichtsoerwaltung insbefonbere hinfid;tlich ber Schülerheime nid>t reftlos befriebigen tann. @r mufj jebod) ju r Seit als gegeben hingenommen unb berücffkhtigt werben. 8u gegebener Beit wirb auch bie Stage ber fteuer- rechtlichen 93ef>anblung ber ©inrichtungen bes ©r^iehungs- wefens überprüft werben müffen. SBieweit babei ben 9Bünfcf)en ber ltnterrid;tsoerwaltung entfprochen werben tann, wirb freilich oon ber fteuerpolitifcben Sage in ihrer ©efamtheit unb ben Stuswirtungen auf ähnlich gelagerte 93erf>ältnifie abhängig fein.

I.

Oie ©rhebung ber © r u n b ft e u e r bei ©inrichtungen bes ©rgiehurtgswefens richtet fidi nach bem ©runbfteuergefeh oom 1. Oejember 1936 (91©931. I S . 986) unb ber Ourch- führungsoerorbnung hierzu oom 1. 3 u li 1937 (91©93l. I S . 733).

Btt. ©rgänjung biefer 93orfct>riften heben bie 91eichsminifter ber Sinanjcn unb bes gnnern unter bem 19. Buli 1937 93er- waltungsanorbnungen erlaffen, bie als „®runbfteuerrid;t- linien" (®r91.) bejcichnet werben (9191193093. S . 1191 unb 91St93l. S . 869). 93on gntereffe fü r bie llnterrid;tsoetwaliung finb ferner bie Richtlinien fü r 93i(ligteitsmaf3nahmen (®r93ill91.) oom 19. 91pril 1938 (Tteufaffung oom 11.91pril 1939; 91St93l.

S . 585, 9193193 093. S . 913).

$ 1 a tnr o t h, Berlin.

Sür bie 9 3 e f r e i u n g oon ber ©runbfteuer finb bie

§§ 4— 6 bes ®runbfteuergefei}es majjgebenb. Oie nicht fefw überfichtlichen 93orfchriften - heben in ber ©urchführungs- oerorbnung eine feijr eingehenbe 93ehanblung erfahren, fo baf; bie Ourdtführungsoorfchriften eine in fich felbft oerftänb- liche jufammenfaffenbe 91egelung bieten, 3n ben fa lle n , in benen ©runbbefü; fü r bie Stoecte ber 9Biffenfchaft, ber ©r- äiehung unb bes Unterrichts benuht wirb, finb ausfcblieglicb bie §§ 10— 12, 14 unb 15 91bf. 1, 2 unb 4 ber ©urdjführungs- oerorbnung anjuwenben. Sie hüben Spejiaioorfdjriften gegenüber § 4 B iff. 1— 7 bes ©efe'ges, neben benen bas ©efeh felbft aud; bann nicht angewanbt werben tann, wenn es eine weitergehenbe 23efreiung oon ber ©runbfteuer julaffen würbe.

Oie 93erorbnung unterfcheibet jwifchen a l l g e m e i n e n unb b e f o n b e r e n 93orausfehungen fü r bie Steuer­

befreiung. Oie befonberen 93orausfe|ungen finb in ben §§ 11 bis 15 bchanbett, Siegen fie nid;t oor, fo ift bie Steuerpflicht ohne weiteres gegeben. Siegen fie oor, fo tr itt bie Steuer­

freiheit nur bann ein, wenn auch bie allgemeinen 93oraus- fchungen erfüllt finb, bie in ben §§ 5 unb 6 bes ©efe|es unb in ben §§ 1, 2, 23—25 ber ©urchführungsoetorbnung allgemein fü r Steuerbefreiungen aufgeftelit finb. Sie fallen im 91ahmen

biefes 9tuffai3es nicht näher befjanbelt werben.

Oie b e f o n b e r e n 93orausfet3ungen beft hen entweber in bem 93orliegen eines beftimmten in ber 93erorbnung ge­

nannten Satbeftanbes, auf ©runb baffen ol;ne weiteres Steuer­

freiheit eintritt, ober in einem befonberen 93erwa!tungsaft:

ber Tlnertennung, bafs ber Steuergegenftanb fteuerbegünftigten Bweden bient.

Olme weiteres fteuerfrei ift ber ©runbbefih, ber oom 91eich, ber 21SO90P., einem Sanb, einer ©emeinbe ober einem ©e- meinbeoerbanb sfü r Btoecte ber Töiffenfchaft, ber ©rjiehung unb bes Unterrichts benu^t wirb (§ 11 0930.). 93enuher bes ©runbbefihes ift ber Oräger beo 9!nfta(t. Oie oom 91eid), ben Sänberrt, ©emeinben ober ©emeinbeoerbänben be­

triebenen Schulen finb alfo fteuerfrei. . Oas gilt jeboef) nur, wenn entweber fie felbft ober eine anbere $örperfd)aft bes öffentlichen 9ted)ts ober bie in § 4 S'ff* 2—4 bes ©efeijes genannten S?örperfd;aften, Ü3erfonenoercinigungen, 93er- mögensmaffen ober 93erbänbe © i g e n t ü m e r bes ©runb- befiljes finb. ©ehbrt ber ©runbbefit; 5.93. einer ‘hrioatperfon unb ift oon biefer ber ©emeinbe fü r Schuljwede überlaffen, fo ift ber ©igentümer fteuerpfüd)tig (fog. ©igentums- porausfet3ungen).

9Birb ber ©runbbe|ih oon ber 9teid)sbahn, ber 91S93., bem 9teid)soerbanbe für Oeutfche gugenbherbergen ober

(2)

7 8 * K t c h t a m t l i t h e r S e i t anberen in § 4 J iff. 2—4 bes ©efe^es erwähnten prioilegierten

K örperhaften ufw. für 3n>ede her SBiffenfchaft, her ©rjiehurtg unb bes 9tnterrid)ts benutjt (ein J a ll, ber für bie Btapis ber Sdwloerwaltungsbehörben lerne rt>efentüd)c Kölle fpielen bürfte), fo tr itt unter ben gleichen ©igentumsoorausfehungen ebenfalls of>ne weiteres Steuerfreiheit ein, toenn bie Be- nu^ung innerhalb ber befonberen Aufgaben ober groecte bes Benutjers liegt. Siegt fie außerhalb ber befonberen Slufgaben ober gwede bes Beniners (toas prattifch bie Kegel bilben bürfte), fo bebarf es ber befonberen 2lnerfennung, baff ber 93enu^ungsjtoe<f im Kähmen ber ftaatlichen Aufgaben liegt (§ 12 ©930.).

©iefe 2lnertennung ift gemäf; § 14 ©930. grunbfählich and; bei jebem fonftigen ©runbbefil; notwenbig, ber für jw e de ber SBiffenfdjaft, bet ©räiefmng unb bes Unterrichts benu^t toirb unb nidht unter bie ermähnten 93orfchriften (©930. §§ 11 unb 12) fä llt, ©ine Slusnahme bilben jeboch bie Schulen unb

©rjiehungsanftalten, bie oon ber ftaatlichen 2luffid)t&behörbe als ö f f e n t l i c h e anertannt toorben finb, bie Slbolf- Hitler-Schulen, bie Orbensburgen unb bie Berufs- unb Jad)- fchulen ber © K J . (§ 14 ©930.). 2lucf> bie o o n e i n e r S t i f t u n g u n t e r h a l t e n e n ö f f e n t l i c h e n S c h u l e n finb alfo ohne weiteres fteuerfrei. gu ben oon ber Sd)ul- auffichtsbehörbe als öffentliche anerlannten Schulen jählen ferner bie S d> u l e n bes K e i cf> s n ä h r ft a n b e s , ber S n b u f t r i e - u n b § a n b e l s t a m m e r n unb ber I n n u n g e n .

©am it ift bie ©rteilung ber Knerfennung, baf; ber Be- nuhungsjtoed im Kähmen ber ftaatlichen Aufgaben liegt, prattifch auf bie ^ r i o a t f d; u l e n befchränlt. ©iefe Slncrtennung ift nach bem ©efeij oon brei Kliniftern, bem Keichsminifter bes Jnnern, bem Keichsminifter ber Jinanjen unb bem fü r bas Jachgebiet juftänbigen Keichsminifter, hier alfo oom Keichsminifter für SEÖiffenfchaft, ©rjiefmng unb B olfs- bilbung, ju erteilen.

©as 93erfahren im guftänbigfeitsbereid; bes Keid>s- erjiehungsminifters ift burd> ben Kunberlaf; oom 6. Kuguft 1937 (©cutfch. SBiff. ©rjiehg. 93oitsbilbg. S . 375) geregelt, ©anad) finb bie Slnträge auf Bewilligung ber 2lnerfennung an bie juftänbige Schulauffichtsbehörbe ju richten, befürw ortet bie Schulauffichtsbehörbe ben 2lntrag, fo berichtet fie unter Be- nutjung eines beftimmten Jormblattes an ben Klinifter. Hält fie ben Slntrag fü r unbegrünbet, fo hat fie ben 2lntragfteller ablehnenb ju befcheiben unb bas juftänbige Jirtan jam t ju benachrichtigen. ©er Slntragfteller fann gegen ben ablehnenben 93efchcib binnen }wei 2öod;en nach ber guftellung bei ber Schulauffichtsbehörbe Befdjwerbe einlegen. ©ie Schulauffichts­

behörbe berichtet barüber an ben Stinifter, ber — gegebenenfalls im 93enehmen m it ben beteiligten Kliniftern — über ben Eintrag enbgültig entfcheibet.

J ü r bas 2111 r e i ch finb biefe 93orfchriften, bie eine grofje Jahl oon ©injelentfcheibungen ber brei beteiligten 9Jlinifter erforberlich gemad;t haben würben, nad>träglid> burch ben gemeinfamen Kunberlaf; oom 1 .3uni 1938 (©eutfd;. 9Biff.

©r^iehg. 93oltsbilbg. S . 295) oereinfacf>t worben. ©urch biefen ©rlaf; würbe bie 2lnertennung, baf; ber Benuijungs- jw ed im Kal;men ftaatlicher 2lufgaben liegt, a l l g e m e i n e r t e i 11 fü r:

1. 'jprioatfdpulen, bie als höhere Schulen anertannt finb, ftaatlich jugelaffene prioate Ktittelfclmlen, Keftorats- fchulen, 93oltsfchulen,

2. ftaatlich anerfannte Berufs-, 93erufsfach- unb Jachfchulen, 3. ftaatlich anertannte 23oltspfiegefchulen ober ftaatlich an­

erfannte Schulen für Kindergärtnerinnen, Hortnerinnen unb Jugenbleiterinnen (Sojialpäbagogifche Seminare), 4. Kinbergärten, bie an eine Oberfcfmle fü r Ktäbcjjen (haus-

wirtfd)aftlid)e Jorm ) angefdüoffen finb ober ber 2lus- bilbung oon Kinbergärtnerinnen unb Hortnerinnen bienen.

Jn allen übrigen Jä llen ift bie 2lnerfennung burch ben genannten ©rlaf; a l l g e m e i n o e r f a g t .

©ie 2lnerfennung ift auch in ben ju 1—4 genannten Jällen oerfagt, wenn

1. an bem Stichtag (b. i. ber bem Kedmungsjahr ooraus- gehenbe 1. 3anuar) oon ber Schulauffichtsbehörbe bie Sd>liefjung ober ber ftufenweife 2lbbau ber Schule ober eines Seiles ber Schule angeorbnet worben ift,

2. es fich um Sdmlen hanbelt, bie ausfd>lief;lich für 3uben beftimmt finb.

©iefe Kegelung hat ben 23orteil, baff bie ©injelfälle nicht in ber Klinifterialinfianj bebanbelt ju werben brauchen. Soweit bie 2lnerfennung allgemein erteilt ift, genügt es ju r ©rlangung ber Steuerfreiheit, baj) ber Steuerfchulbner bem Jina nja m t eine 93efcheinigung ber Schulauffichtsbehörbe oorlegt, aus ber heroorgeht, baf; am 1. 3anuar oor bem Kechnungsjahr bie 23orau6fetsungen oorgelegen haben, unter benen nach bem

©rlaf; oom 1. 3 uni 1938 bie 2lncrfcnnung allgemein erteilt worben ift. ©ie 23efcbeinigung ift für jebes Kechnungsjahr erneut oorjulegen. Soweit bie 2lnerfennung allgemein oerfagt worben ift, finb alle weiteren 93efchwerben unb 93orftellungen ausfichtslos.

J ü r b ie O f t m a r f u n b b i e { u b e t e n b e u t f e h e n

© e b i e t e g i l t b e r © r l a f ; o o m 1. 3 u n i 1 9 3 8 n i ch t. Hier ift alfo auch bei ben oben unter 1 bis 4 erwähnten 93rioatfd;ulen unb ‘iprioateräiehungseinrichtungen bie befonbere Knerfennung burd) bie brei beteiligten Ktinifter erforberlich, baf; ber Benu|ungsjwed im Kähmen ber ftaatlid;en 2luf- gaben liegt. 23ei ber ©ntfeheibung wirb aber im allgemeinen ber ©rlaf; oom 1. 3uni 1938 ju r Kichtfcfwur genommen werben,

©s empfiehlt fich baher, bei ber Befürwortung ober 2lb(ehnung etwaiger Einträge nach ben ©runbfätjen biefes ©rlaffes ju oerfahren, ©a bie Brioatfcfmlen in ben genannten ©ebieten fo gut wie oöllig befeitigt finb, tonnte bie ©ntfeheibung in ben wenigen ju r ©ntfeheibung fomntenben Jällen ber Sentcal- inftan; oorbehalten werben.

Heroorjuheben ift, baß bie 2lnertennung nur e i n e ber Borausfetjungen fü r bie Steuerfreiheit bilbet. Keben ben obenerwähnten, (n«r nicht näher ju erörternben allgemeinen Borausfehungen (Hnmittelbarteit ber Benutjung, Seit unb ©auer ber Benutjung) müffen auch hier bie fogenannten ©igentums- oorausfeijungen oorliegen. ©ie Steuerfreiheit wirb, auch foweit bie 2lnerfennung erteilt ift, nur gewährt, wenn ber

©runbbefih bemjenigen gehört, ber ihn benutjt, ober ber

©igentümer eine K ö rp e rh a ft bes öffentlichen Kechtes ift.

©iner befonberen 23ehanblung finb bie S ch ü l e r ­ b e i m e unterworfen. 2lud> in ben Jällen, in benen bie Schulen felbft ohne weiteres fteuerfrei finb ober bie 2lnerfennung, baff ber Benuisungsjweä im Kähmen ber ftaatlichen 2lufgaben liegt, allgemein erteilt ift, finb bie SBohnräume fü r Schüler in Schulen, Schülerheimen unb Schulungslagern nur bann befreit, wenn anertannt worben ift, t a g b ie U n t e r ­ b r i n g u n g b e r S c h ü l e r i n g e m e i n f ch a f t - l i c h e n S O o h n r ä u m e n j u r © r f ü l l u n g b e r f t a a t l i c h e n 2 l u f g a b e n n o t w e n b i g if t . Kad) ber Brapis ber Keichsminifter ber Jinanjen unb bes 3nncrn, bie bei biefer 2lnertennung m itwirten müffen, wirb bei ber

©ntfeheibung hinüber ein fein ftrenger Klafiftab angelegt.

Kad) bem ©rlafj oom 6. 2luguft 1937 (©eutfd). 2Biff. ©rjiehg.

93oltsbilbg. S . 375) genügt es nicht, baf; bie Schüler in bem Heim erjogen werben. J ü r bie 2lnertennung ift es auch nicht ausreid>enö, baf; ben Schülern weite 2lnmarfchwege erfpart unb ihnen bas 2Boi>nen im ©lternl>aus ober bie anberweitige Unter­

bringung am Schulort erfetjt werben foll. ©s muf; oielmehr ein b e f o n b e r e r Srjiehungsjwed oorliegen, ber nur burch bas ftänbige Jufammenfein ber Sclmler erfüllt werben fann. ©in berartiger ©räiehungsjwed ift anertannt bei ben Sanbfraucnfcbulen, bie beftimmungsgemäf; m it einem 3nternat oerbunben fein müffen. ©ie 2lnerfennung wirb auch erteilt, wenn ber Betrieb bes Schülerheims Jebiglid) bem Jwed bient, gefunbheitlich gefährbeten ober jurüdgebliebenen ftinbern ein SBohnen unter gefunben Berhältniffen, bie fie in ber elter­

(3)

( J t t d j t a m t l i c ß e r S e i l 7 9 *

liefen SOoßnung nießt ßaben, ju ermöglichen (SEBalöfcßulen fü r gefunbßeitlicß gefäßrbete ©roßftabtjugenb). 93ei einigen

©cßülerßeimen I>at her ©efeßgeber aus ber offen jutage liegenben 93efonberßeit bes ©raießungsameefs bie Folgerung geaogen, baß biefen §eimen oßne befonbere Slnertennung tra ft ©efeßes Steuerfreiheit au gemäßren ift. ©emäß §15

©930. Slbf. 2 bebarf cs einer Slnerfennung nießt für bie gemein- fcßaftlid;en 2Boßnräume in

1. ©cßülerßeimen unb ©cßulungslagern bes Slekßs unb ber 9t© ©2bip. fotoie in folgen ©djulungsiagern eines an- gefd;loffenen 93erbanbes, bie ber ©cßulung in ber national- foaialiftifcßen 2Bettanfd;auung bienen,

2. 2tbolf-§itler-©cßulen, 2lationalpolitifcßen ©raießungs- anftalten unb S l u f b a u f c ß u l e n ,

3. Orbensburgen,

4. Sanbjaßrßeimen unb © cf> u 11 a n b 1) e i m e n.

©abei fpielt es feine Slolle, ob bie begünftigte Slnftalt (a- 93.

Slufbaufcßule) unb bas heim (Säger) fieß aufammen auf einem ober getrennt auf befonberen ©runbftücfen befinben. ©r- forberlicß ift nur, baß in bem §eim ©cßüler ber beooraugten Slnftalt untergebraeßt finb. SSirb bas heim aueß oon ©cßülern einer anberen Stnftalt mitbenußt, fo ift maßgebenb, meiner

©eil ber ©cßüler übertoiegt. Ubermiegt ber 93efucß oon

©cßülern einer beooraugten Stnftalt, fo bebarf es feiner Slnertennung, anbernfalls mürbe aut Steuerbefreiung eine befonbere Slnertennung erforberlid) fein (ogl. § 6 2lbf. 2

©rft©ef.).

Slufbaufcßulen finb in biefem gufammenbang nur bie Ober­

faulen in Stufbauform. Sie finb oom ©efeß befonbers be- günftigt, meil fie ißre Stufgabe, begabte Sanbjugenb in einem oerfüraten Seßrgang aur Steife a« füßren, oßne bie bauernbe 93etreuung ber ©cßüler in einem heim nießt orbnungsrnäßig erfüllen tonnen, ©ie follen besßalb aueß naeß bem 9Billen bes Sltinifters regelmäßig m it einem §eim oerbunben fein.

Unter ©djullanbbeimcn finb nur bie unter ben teeßnifeßen 93egriff bes „©cßullanbßeims“ fallenben ^eime au oerfteßen, alfo nur folcße §eime, in benen ©cßüler einer ©d;ule o o r ü b e r g e ß e n b au einem Slufentßalt aufammen- gefaßt merben, nießt aber fogenannte „Sanbfd;ulßeime“ , in benen fid; b a u e t n b ©cßuitinbcr aufßalten, bie bort unter­

richtet unb eraogen merben. ©a bie ©cßullanbßeime oielfad;

nid)t oon ber ©cßule felbft, fonbern oon einem befonberen 93erein (©Iternoerein) unterhalten merben, tonnte es ameifelßaft fein, ob in fokßen fä lle n aud; bie ©igentumsoorausfetaungen (fiefje oben) als erfüllt anaufeßen finb. ©ureß Slunberlaß oom 29. Oltära 1938 (9tSt93l. 6. 386) mürbe flargcftellt, baß teine 93ebenfen befteßen, ben ©Iternoerein als 23enußer anaufeßen.

Sludj menn ber ©Iternoerein ©igentümer ift, finb alfo bie

©igentumsoorausfeßungen gegeben. Slnbers liegt es freiließ, menn bas ©dmllanbßeim oon einer 93rioatperfon gemietet morben ift. gn biefem (fa ll ift bie ©teuer oom ©igentümer au entrid;ten (ogl. aueß ©rSt. Sir. 33).

©ie Unterfcßiebe in ber 23eßanblung ber oerfeßiebenen heime mögen amar bem (fernerfteßenben nießt unmittelbar cinleucßtenb fein, ©ie finb aber in bem 2lufbau unb logifcßen gufammenbang ber gefeßließen 93eftimmungen begrünbet unb entfpreeßen ber gegebenen Slecßtslage. ^cagtid) bürfte nur fein, ob nießt ber Slusgangspunft biefer 93eftimmungen als foldjer als oerfcßlt au betrauten ift unb ob nießt bie als §oßeits- funftion ausgeübte ©raießung in ben oon ber öffentlichen

|ja..b betriebenen ©raießungsßeimen f t e t s als bie ©rfüllung einer ftaatlicßen Slufgabe angefeßen merben muß, bie in ber gleicßen SBeife bie Steuerbefreiung rechtfertigt mie bei ben nici>t au Sßoßnamecten bienenben ©cßulräumen. ©aß bie

©cßülmßeime a u d ) au 9Boßnamec£en bienen, bie im all­

gemeinen nicht fteuerbegünftigt finb, mürbe bann neben ber übermiegenben Stußung au ftaatlicßen ©raießungsameefen nicht ins ©emid;t fallen.

©omeit ©cßülerßeime oon ben ©emeinben ünterßalten merben — unb bie Unterhaltung ber ©cßülerßeime bureß bie

©emeinben bürfte naeß ben geltenben organifatorifeßen ©runb- fäßen ben Regelfall btlben — , fönnen bie ©emeinben als

©teuergläubiger freilid; bie ©teuerbclaftung, bie nur eine rechnungsmäßige Selaftung fü r fie bilbet, oßne meiteres aus- gleicßen. ©ie grunbfäßlicße (frage naeß ber rechtlichen 93e- beutung ber öffentlichen ijeimeraießung ift bamit allerbings nicht geflärt. gm übrigen fei barauf ßingemiefen, baß ben

©emeinben nießt geftattet ift, aus „93ereinfacßungsgrünben“ im SBilligfeitsmege eine 93efreiung oon ber ©runbfteuer oor- auneßmen. ©ie ©runbfteuer muß oielmeßr oeranlagt unb oerausgabt merben, aueß menn bie ©emeinbe felbft Baßlungs- leiftenber unb Saßlungsempfänger ift (93illigfeitsrid;tlinien 8'ff* 1).

II.

Slßnlicße (fragen ergeben fieß ßinfießtlid; ber 93elaftung ber

©inrießtungen bes ©raießungsmefens m it ber Umfaßfteuer.

(fü r bie Umfaßfteuer ift bas ©efeß oom 16. Ottober 1934 (Sl©23l. I ©. 942) nebft ben ©ureßfüßrungsbeftimmungen oom 17. Oftober 1934 (St©23l. I © . 947) maßgebenb.

Stacß bem ©efeß unterliegen alle Sieferungen unb fonftigen Seiftungen, bie ein Unternehmer im gnlanb gegen ©ntgelt im Staßmen feines Unternehmens ausfüßrt, ber Umfaßfteuer (§ 1). Unternehmer ift, mer eine gemerblicße ober berufließe

©ätigfeit felbftänbig ausübt (§ 2). 2Iun ift amar bie Ausübung ber öffentlichen ©emalt feine gemerblicße ©ätigteit (§ 2 2lbf. 3), bie (frage, mann eine Ausübung öffentlicher ©emalt unb mann eine rein fisfalifcß-gemerblicße ©ätigteit oorliegt, jeboeß nießt immer leießt au entfeßeiben. ©ie ©ureßfüßrungsbeftimmung au § 2 2tbf. 3 bringt ßinficßtlicß ber ©inrießtungen bes ©r- äießurtgsmefens feine Klärung. 8mar merben eine Steiße oon 23etriebcn unb 93ermaltungen ber Körperfd)aften bes öffentlichen Stecßts aufgefüßrt, bie ber Slusübung ber öffent­

lichen ©emalt bienen (a^ 93. ©cßlacßtßöfe, ©esinfeftions- anftalten, Sllülibefeitigungsanftalten ufm.), bie ©inrießtungen bes ©raießungsmefens finb jeboeß nid;t ermäßnt. (fü r ißre

^reiftellung oon ber Umfaßfteuer gilt ber allgemeine ©runbfaß, baß bas Steicß, bie 91©©2lip., bie Sänber, bie ©emeinben, bie ©emeinbeoerbänbe, bie 8mecfoerbänbe unb anbere Körper- fißaften bes öffentlichen Stecßts infomeit nießt gemerblicß ober berufließ tätig finb, als fie öffentlicß-recßtüiße Slufgaben erfüllen.

gn einem in „©eutfeße SBiffenfcßaft, ©raießung unb Unterricßt“ nießt oeröffentlicßten ©riaß oom ll.ffe b ru a r 1937

— S 4154 - 88 I I I — ßat ber Steicßsminifter ber (finanaen au ber (frage Stellung genommen, in melcßem Umfange bei ben ©cßulen unb ©cßülerßeimen eine öffentlich-rechtliche

©ätigteit anauneßmen fei. ©r geßt baoon aus, baß eine öffentlicß-recßtlicße ©ätigfeit nur oon einem ©räger öffentlicher

©emalt, alfo nur oon einer öffentlicß-recßtlicßen Körperfcßaft ausgeübt merben fönne. ©emgemäß feien bie nießt oon öffentlicß-recßtlicßen K örperhaften betriebenen ©cßulen aus­

nahmslos umfaßfteuerpfließtig. 2lucß bie einer öffentlichen

©cßule als gleicßmertig anerfannten ‘■ p r l o a t f c ß u l e n unb bie fonftigen ‘U r i o a t f d ; u l e n , beren ©tunbbefiß gemäß bem obenermäßnten gemeinfamen ©rlaß ber^ Sleicßs- minifter bes gnnern unb ber (finanaen unb bes Sleicßseraießungs- minifters oom 1. guni 1938 oon ber ©runbfteuer freigeftellt mürbe, finb baßer u m f a ß ft e u e r p f l i e ß t i g .

®et ben oon ber P a r t e i unb oom © t a a t (hier

©ammeibegriff für Sleicß, Sänber, ©emeinben unb ©emeinbe- oerbänbe) betriebenen ©cßulen ift anerfannt, baß bie Unter­

richts- unb ©raießungsleiftungen in allen (fällen ber^ 21us- übung ber öffentlichen ©emalt bienen, ©as gleicße g ilt für bie aus © tiftungsm itteln unterhaltenen ©cßulen, bie felb- ftänbige Korporationsrccßte befißen. ©ie ©innaßmen biefer

©cßulen an ©cßulgelb unb fonftigen ©ebüßren unterliegen baßer nießt ber Umfaßfteuer.

(4)

8 0 * S Ä i d j t a m t l t d j e r S e i l

©ei bcn mm a n b e t e n K ö r p e r h a f t e n b e s ö f f e n t l i c h e n St e d> t s unterhaltenen «Schulen hängt bie ©ntfdieibung bauen ab, ob ber betrieb ber Schule in ben befonberen Slufg&bentreis ber betreffenben K ö rp e rh a ft fällt,

©as ift beifpielsmeife ber fja ll bei ben oem Steichsnährftanb unterhaltenen Sanbmirthaftsfchulen.

Stach ber Stechtfpredmng bes Steichsfinanjhafs tann eine öffentlich-rechtliche Sdtigteit nur bann (eine llmfahftcuer aus- löfen, tuenn fie ber Slusübung öffentlicher ©emalt u n ­ m i t t e l b a r bient. Sin m i t t e l b a r e r Sufammenhang jtuifchen ber öffentlich-rechtlichen Aufgabe unb ben einzelnen Seiftungen genügt nicht ju r Steuerfreiheit. Slus biefem ©runbe finb 3.93. bie 93eiträgc ber Schülerinnen ju tn Sltittageffen im Kocbunterricht in einer gaushaltungsfclmle für umfa^- fteuerpflichtig ertlärt. © as'giiit um fo mehr bei ber Slbgabe uon ©rjeugniffen bes Schulunterrichts (Kochunterrichts, SBert- unterrichts, ganbarbeitsunterrichts) an anbere fperfonen unb ben aus ber 93eranftaltung oon Slusftellungen unb Konzerten erhielten ©innahmen, ©ie Steuerpflicht ift bei biefen Sei­

ftungen auch bann gegeben, wenn fie ber görberung unb

©urchführung ber unterricljtlichen Aufgaben bienen, ©er Ausübung ber öffentlichen ©etoalt bienen biefe Seiftungen nur m i t t e l b a r .

93efonbers geregelt ift auch (net bie S t e u e r p f l i c h t b e r j S c h ü l e r h e i m e . Stach bem ermähnten ©rlafj bes Steichsminifters ber gtnanjen uom 11. Februar 1937 fallen bie für bie Unterbringung unb Verpflegung ber Schüler in einem geint erhielten Umfätse (geimleiftungen) bann nicht unter bas Umfahfteuergefets, menn bas geimleben im SBefen ber Schule begrünbet ift unb menn ohne bas geimleben bie Schule ihrem eigentlichen gmect nicht entfprechen mürbe.

Sluch tner alfo ber gleiche ©ebante, baf; bie fk ’imerjiebung als folche für bie Sinnahme einer öffentlich-rechtlichen ©ätigfeit nicht genügt, fonbern noch cm befonberer ©runb hmjutreten m u f, ber bie ©ätigteit bes geimes aus ber gemerblicf>en Sphäre in bie Stegion ber Stusübung öffentlicher ©eroalt emporhebt,

©s tonnte nicht ausbleiben, bafs über bie SJrage, mann biefe Vorausfehungen oorliegen, gmeifel unb unterfchiebliche 9ted>ts- auffaffungen entftanben. ©er ©rlaf; bes Steichsminifters ber ffinanjen oom 3. 3uni 1940 — S 4 1 5 4 -3 9 I I I — hat nun­

mehr bie llmfahfteuerpflicht für geimleiftungen auf einer neuen ©runblage geregelt, ©ie geimleiftungen ber m it einer S t a t i o n a l p o l i t i f c h e n © r j i e h u n g s a n f t a l t ober m it einer S l u f b a u f c h u l e oerbunbenen öffentlichen Schul­

heime finb allgemein als öffentlich-rechtliche STätigteit anertannt.

©as gilt auch bann, menn eine folche Schule oom Staat, bas m it ihr oerbunbene Schülerheim / aber oon einer ©emeinbe betrieben rnirb. ©ei ben anberen, m it öffentlichen göfjeren Schulen oerbunbenen Schüterheimen fallen bie geimleiftungen unter bas llmfahfteuergefeh. ©ie ©ntgelte für bie geim - leiftungen merben jeboch nur j u r H ä l f t e ber llm fa h ' fteuer untermorfen.^ Someit bisher eine fü r bie Schulheime günftigere ©eurteilung erfolgt ift, tann es fü r bie Vergangenheit babei oerbleiben. ©s braucht aifo bei biefen geimen nicht mehr im © injclfall geprüft ju merben, ob unb in melchem Umfange bie geimleiftungen als Slusübung einer öffentlich-rechtlichen

©ätigfeit angefchen merben (önnen. Slbgefeben baoon, bajj biefe Stegclung mefentlid; 31m Vereinfachung ber Vermaltung beiträgt, liegt ihr ber richtige ©ebante 3ugtunbe, baff bie Seiftungen bes geintes ihrer Statur nach oerfdneben finb. ©er

®r3¡ef)ungsleiftung als einer reinen fju nttio n ber ftaatlichen Schulhoheit flehen Seiftungen mehr mirtfchaftlid;er Slrt (Ver­

pflegung, Unterbringung) gegenüber, ©s ift mol)l eine reine

©rmeffensfrage, mic 1; ° * man bcn Slnteil ber einen ober anberen Slrt ber geimleiftungen bemiftt. ©ie ©gufchalierung 3m gälfte bürfte ber ©efamtlage ber Vcrbältniffe gerecht merben. ©ie Sonberbehanblung ber geinte ber Slufbaufchulen unb Stationalpolitifchen ©rsiehungsanffalten entfpricht ber

©efonberheit ihrer Slufgabe, bei beren ©rfüllung bie öffentlich- rechtliche ©ätigteit 3meifellos übermiegt.

©ie Stegelung g ilt nur für bie m it öffentlichen göheren Schulen oerbunbenen Schülerheime. ©ei ben anberen geimen ift nach mie oor nach ben ©runbfähen bes Stunberlaffes oom ll.fje b r u a r 1937 3U oerfahren. Selbftoerftänblich tommt eine ©efreiung oon ber Hmfahfteuer überhaupt nur bei ben oon ber öffentlichen ganb unterhaltenen Sdmlerheimen in

©etrad;t. Sluch ber ©rlaf; oom 3. 3uni 1940 tann baher nur auf öffentliche Schülerheime angeroanöt merben. geinte, bie oon prioater Seite ober oon Kirchen unb f üblichen V er­

einen (Orben) unterhalten merben, fallen nicht barunter.

(V gl. auch ben ©rlajf oom 2. September 1937 — E I I I c 2032/37 — .)

I I I .

©ie folgerichtige ©urchführung ber für bie Hmfabfteuer- Pflicht mafjgebenbcn Itnterfcheibung smifchen gemerblicher

©ätigteit unb Slusübung öffentlicher ©emalt mürbe basu führen, baf; bie ©inrid;tungen bes ©rsichungstoefens, fomeit fie umfahfteuerpflid;tig finb, auch m it ihrem ©intommen ber

© i n t o m m e n - 03 m. K ö r p e r f c f i a f t s [ t euer unb ber

© e m e r b e f t e u e r unterliegen. ©ie befonberen Stechts- oorfchriften auf bem ©ebiete bes Körperfbaftsfieuerrechtes unb bes ©eroerbefteuerrechtes haben biefen ©runöfah jeboch oerfdnebentlid) bmbbrochen.

SBährenb es fü r bie Ilmfahfteuer ohne ©elang ift, ob es fid; um Seiftungen hanbelt, bie m it ober ohne Slbficht ber ©r- 3ielung oon ©eminn oollbradjt merben, hängt bie Jtage ber geransiefmng 3ur © e m e r b e ft e u e r entfd;eibenb baoon ab, ob eine m it ber Slbficht auf ©eminnersielung unternommene Slrbeitstätigteit ooriiegt. ©ie einfehlägigen Vorfchriften über bie ©rl;ebung ber ©emerbefteuer finben fid; in bem ©emerbe- fteuergefeh oom 1. ©C3ember 1936 (9t©©I. I S . 979), ber 3meiten ©mbführungsoerorbnung hierzu oom 20. Februar 1938 (910331. I S . 209) unb ben ©eroerbefteuerrichtlinien oom 20. Februar 1938 (9tS t© l. S . 245). Vorausfetjung für bie

©efteuerung ift, baf; ein ftehenber ©emerbebetrieb ooriiegt.

SBährenb bie perfönliche ©rteilung bes Unterrichts als freier

© ctu f angefefjen mirb, bat bie Stedüfpredning bes Sleichs- finaiyhofs auf ben ©etrieb einer Unterricbtsanftalt bcn ©egriff bes ©emerbebetriebes angemanbt (ogl. StSt©f. 1929 @. 189).

3ehlt es an ber Slbficht ber ©eminnersielung, fo tommt bie

©emerbefteuer jeboch nicht 3ur gebung. Stach ben ©ernerbe- fteuerrichtlinien merben bie ©rioatfchulen, bie oon ber Sdm l- auffiegtsbehörbe als ben öffentlichen Schulen gleichmertig anertannt morben finb, oon ber ©emerbefteuer freisuftellen fein, ba fie in ber Siegel nicht m it ber Slbficht ber ©eminn- ersielung arbeiten, ©as gleiche g ilt fü r biejenigen prioaten Särnlen, bie 3toar nicht ausbrüdlid) als ben öffentlichen Sd>ulen gleichmertig anertannt finb, benen aber oon ber ©emeinbe ober oom Staat ober oon K örperhaften bes öffentlichen Sledjts Sufchüffe gemährt merben. 3m mcfentlidien bürfte fich mohl ber Kreis ber ©rioatfdmlen, bie oon ber ©emerbe­

fteuer freigeftellt finb, m it benjenigen beeten, bei benen butd>

ben Stunberlaf; oom 1. 3uni 1938 allgemein anertannt morben ift, bafs fie ihren ©runbbefilg im Stahmcn ftaatlicher Slufgaben nu|en.

©ei ben ö f f e n t l i c h e n S c h u l e n , bie fämtlich 3ufchufcbebürftig finb, fehlt allgemein bie Slbficht ber ©eminn- e^ielung, fo baf; feibftoerftänblich bie ©ntrichtung oon ©emerbe­

fteuer nicht in ©etracht tommt. ©as gleiche muff für bie oon ber öffentlichen ganb betriebenen S c b ü l e r h e i m e an­

genommen merben. 3n einer ©ntfeheibung " bes SIeid)s- finanshofs oom 21. ©esember 1938 (IV 742/38, S IS tV I. 1939 S . 263) mürbe auch ein © r i o a t f d j u l l a n b h e i m (göbere Sd>u!e nebft 3nternat unb Sanbmirtfchaft), bas oon ber Sdmlauffichtsbehörbe als einer öffentlidjen Schule gleich- roertig anertannt mar, e i n f c g l i e g l i c h bes S c h ü le r ­ h e i m s nicht als ©emerbebetrieb angefchen, obmohl bie Sdwle fogar in bas ganbelsregifier eingetragen mar.

©abei mürbe nicht geprüft, ob bas Schülerheim 31m ©r-

(5)

9 î t d ) i a m t i i d ) e r ® e i l 8 1 * reidmng bes Unterrichts- unb ©rjiehungsjmccts erforöerlid)

war. 23ei bet ®ntfcf)eiöung mag eine Stolle gefpielt hoben, bafe Schule unb geim in engfiem rr>trtfcf)aftltcl>cn 8ufammen- f>ang fielen unb bie Vefieuerung bes Reimes möglicherweife ju ber oom ©efefegeber nicht gewollten unb in ben ©e- werbefteuerrichtlinien abgelehnten Vefieuerung ber einer öffentlichen Schule als gleichwertig anerkannten «Prioatfdmle geführt hoben würbe, ©ie Vcgrünbung bes Urteils beutet jebod) auf ein fehr ju begrüfeenbes Verftänbnis fü r bas SEDefen ber in gehn unb Schule ausgeübten ©rjieimngs- tätigfeit. ©s helfet barin, bafe es feine Stelle fpiele, ob an bem einer öffentlichen Schule als gleichwertig anerkannten Schul- unb 3nternatsbetriebe jugleich etwas oerbient werbe, ba bas g.auptmotio fü r bie ©ätigkeit jebenfalls nicht in ber

©ewinnerjielung, fonbern in ber ©rteilung oon ©rjiehung unb Unterricht ¿u erblicken fei.

3 ü r bie geranjiehung ju r © i n k o m m e n - u n b K ö t p e r - f c h a f t s f t e u e r ift bie .Slbficfet, ©ewinn ju erzielen, nicht entfeheibenb. 3n ber Stegei unterliegen bie ‘■prioatfchulen, foweit fie oon einem ©injelunternehmer, einem nicht ein­

getragenen Verein ober einer Offenen ganbelsgefellfchaft be­

trieben werben, m it ihren ©infünften ber ©intommenfteuer, foweit fie oon einer K ö rp e rh a ft unterhalten werben, ber Körperfchaftsfteucr. Stach § 1 Slbf. 1 Siff- 6 bes Körper- fchaftsfteuergefefees oom 16. Oktober 1934 (St©931. I S . 1031) unterliegen auch bie „betriebe gewerblicher Slrt“ oon Körper- fchaften bes öffentlichen 9ted;ts ber Körperfchaftsfteuer.

©ie Slbficht, ©ewinn ju erzielen, ift n i ch t erforberiieh.

©rofe bes fei>lenben SKerEmals ber 2lbfid)t auf ©ewinn wirb man bie öffentlichen Schulen fowoi>l wie bie Schülerheime nicht als ^Betriebe gewerblicher Slrt anfpred>en können, ba ber Schwerpunkt ihrer Slrbeit äweifellos nicht in ihrer wirtfefeaft- lichen ©ätigtelt unb ber ©rjielung oon ©innahmen liegt, fonbern in ber ©urebfübrung ihrer kraft ftaatlichen goheits- rechtes ausgeübten ©rjielmngsaufgabe, neben ber bei ben Schülerheimen bie Verpflegung unb Unterbringung ber Schüler unb bie ©innahme ber bafür gejagten ©ntgelte nur unter- georbnete Vegleiterfcheinungen finb. 3n ber Stechtfprech.ung ift, fooiel ich fefee, bie Qtage bisher noch nicht befeanbett, oer- mutlich beshalb nicht, weil ein fteuerpflicf>tiger ©ewinn bei einem Schülerheim bisher noch nicht ermittelt worben ift.

Slnbers als bei ber Xtmfafefteuer, wo bie Vruttoumfäfee oer- fteuert werben, wäre für bie gcranjiehung ju r Kötperfcbafts- fteuer bie ©rjielung oon Stettoüberfcbüffen Vorausfefemtg.

2Bie bereits erwähnt, finb jeboch bie öffentlid;en Schülerheime

faft burchweg Sufchufebetriebe. Selbft wenn aber im © injelfall einmal ein Überfdwfe erjielt werben follte, wirb man m it guten

©rünben ben Stanbpunft cinnehmen können, bafe bei einem öffentlichen Schülerheim oon einem Vetriebe „gewerblicher Slrt" nid)t gefprod>en werben kann. Bwect unb Slrt eines folchen geimes bürften fich wcfentlich oon ben ftäbtifchen ©r- holungsheimen ober Offijiersheimen unterfcheiben, bie oon ber Stedjtfprednmg als Vetriebe gewerblicher Slrt angefehen worben finb (ogl. StSt23l. 1938 S . 230).

3m übrigen würbe bei etwaigen liberfchüffen gegebenen­

falls auch Körperfchaftsfteuerfreiheit auf ©runb ber unm ittel­

baren unb ausfchliefelichen ©rfüllung eines g e m e i n n ü f e i g e n 3we i t e s in Slnfprucf) genommen werben können ( § 4 Slbf. 1 S iff. 6 KörpS t© ef. in Verbinbung m it § 17 StSlnp©ef.).

Slfs gemeinnüfeig gelten nach bem Steueranpaffungsgefefe u. a. bie Sugenbpflege unb 3ugenbfürforge fowie bie fför- berung ber ©rjielmng, Volks- unb Verufsausbübung. ©r- forberlich ift jeboch, bafe tatfäd>lid> eine ausf chl i ef el i che Verfolgung gemeinnüfeiger 3wec!e oorliegt unb nid;t ein über bie Vermögensoerwaltung hinausgehenber fteuerpflid;tiger

©efchäftsbetrieb beftefet. Stach bem grunblegenben ©rlafe bes Steichsminifters ber gänan^en über bie Steuerfreiheit gemein- nüi3iger K örperhaften oom 15. 3 nli 1939 (S tS tV l. S . 857) wirb ber © runbfa| ber ausfchliefelichen ©emeinnüfeigkeit in ben gälten nicht oerlefet, in benen bie K ö rp e rh a ft S ü i n b e r - b e m i t t e l t e oerforgt unb oon ihnen ju r teilweifen ©ectung ihrer Selbftkoften fü r ihre Seiftungen ein geringes ©ntgelt oerlangt, fü r bas. bie SKinberbemittelten anberswo keine gleichartigen Seiftungen erhalten können, ©as g ilt 5.93. für bie g ü r f o r g e e r j i e h u n g s a n ft a l t e n . Stach ber Stecht- fpredwng bes Steidjsfinanälwfs (Stgg. Vb. 35 S . 147 ff.) kann in folchen gälten aud) fü r ben wirtfchaftlichen ©efchäftsbetrieb, ber m it bem gemeinnüfeigen Unternehmen oerbunben ift, Steuerbefreiung in Slnfprucf) genommen werben, wenn er fich oon bem Sweet ber K ö rp e rh a ft nid>t trennen läfet unb m it biefem gleichfam eine ©infeeit bilbet, er auch nicht geeignet ift, anbere fteuerpflichtige Unternehmungen im SBettbewerb ju fchäbigen. 3m übrigen ift Vorausfefeung, bafe ber Slnteil oon Sltitgliebern ober ©efellfchaftern am Steingewinn 4 0. g . bes einge^ahlten Kapitals nicht überfteigt, bafe nid)t unoer- hältnismäfeig hohe Vergütungen an Slngeftellte gejohlt werben unb bafe fafeungsmäfeig oorgefchrieben unb tatfächlich fh e r- geftellt ift, bafe bei Sluflöfung bes Vetriebes unter SBegfall ber bisherigen gweefe bas Vermögen für gemeinnüfeige ober milbtätige 3wecte oerwenbet wirb.

93ücf)er u n b

GniJ^cibungctt bes iReic&söienflftrafl&ofes.

2. 33anb.

V erlin 1940, Karl gepmamtö Verlag.

®et 2. ÜBanb ber ©ntfeheibunget* bei SReidjöbienft*

ftraffeofeö enthält Weitere grunbfäfelid) wichtige ©ntfdjeiöuttgen beg oberften $ienftftrafgericf)tg für bag $eutfd)e fReid). Qm

©egenfafe ju m 1. 83anb ¡finb biefeg fötal ©ntfeheibungen, bie ßeljrer betreffen ober für fie Oon Sebeutung finb, in ge»

ringerer Sah! üertreten. g-olgenbe ©ntfdjeibungen finb aber in biefem gufammenfeang herOorjuheben. 23erat ein ^Beamter noch in ben 3afeïert ie 3 5 1937 unmittelbar ober burd} ißer»

m ittlung anberer bei einem 3uben getauft hat, fo hat er bamit fein Stnfehen unb ba8 be§ SSeamtenftanbeg gefdgäbigt unb ba§

in ihn gefefete Vertrauen Beriefet (öir. 21). mufe Bon jebem

«Beamten Bedangt werben, bafe er fich, auch unter Slmtögenoffen im famerabfdiafttichen SBertefer, nörgelnber fBemertungen über fötafenahmen ber ©taatöregierung enthält, ba burd) ein folcheg

3 e i i f c ^ r i f i c n

Verhalten gerabe eines ^Beamten ba§ Stertrauen ¡11 ber Rührung be§ Slo|feä leiben, bie ©emeinfdjaft geftört unb baS nationale ©mpfinben anberer fßerfonen Beriefet werben kann («Rr. 9). ©in Seferer Weigerte fich, eine ifem im 3Bege ber 5Ber»

fefeung übertragene ©chulftelle anjutreten, unb berblieb trofe wofelmeinenber gureben feiner Borgefefeten SBefeörbe bei biefer SBeigerung. ®er fReiifegbienftftrafhof ftellt feft, bafe biefe 3Biberfefelid)teit einen berart groben IBerftofe gegen bie @e»

horfamöpflicht barftellt, bafe fie bie Strafe ber ©ntfernung au§ bem ®ienft rechtfertigt (9tr. 11). _ ©in fefewereg ®ienft»

bergefeen begeht ein ^Beamter, ber in einem Dtechtgftreit — eg hanbelte fid) um einen ©hefdjeibunggprojefe — bewufet Wahr»

feeitgwibrige Angaben macht unb bamit ben 9ted)tgftreit in einer bem anftänbigen ©mpfinben Böllig pwiberlaufenben SBeife führt (9tr. 16).

S3ertin. Dr. ■ § e et e l.

*

(6)

8 2 * 9 H d j t a m t I i d ) e r S t e i l

2>te Söerumltuttg öer JJlationölfoätaltitifdjen

$euti<§en « rb e iie rp o rie t.

Von Anton £ i rt g g.

SJiündjett 1939, gentraloerlag 5er 9 tS ® A p . grang Elfer Stad) folger.

®iefe Arbeit berbinbet in glü(ilic£)er gorm ein ^raitiicf)e§

Hanbbucf) m it einer tniffeni3)aftIicE)en AuSeinanberfe|ung.

Silit erfreulichem Schwung padt £ingg alle bie Kernfragen an, bie im £aufe ber lebten Qaijre ©egenftanb ber Erörterungen in ben gachgeitfdjriften gewefen finb. ©runblage einer Klärung ift für ißn nicht fo fefjr baS gum Seil nur fpärlid) borlfanbene gefeite Sftedjt als bieJmelfr bie ionfrete Drbnung unb ©eftaltung ber 9 tS ® A p . ®iefer AuSgangShunft ift richtig. S enn in ber StaatSberWaltung Erörterungen im inefentließen auf bie grüße ber fo rm e n unb ©ntfdfetbungen gurüdgreifen iönnen unb muffen, um S inn unb ©elfalt bon Gegriffen herauSgufdjälen, fo ift baS Stedft ber 9 lS ® A p . einmal guwenig normiert toorben, gum anberen ift eS als Üiecf)t einer VeWeaung gang befonberS einer ftänbigen lebenbigen Seiterentwidlung unterworfen.

Ubergeugenb Weift Singg bie UberWinbung beS Körper»

fcE)aft§begriffe§ für bie 9 tS ® A p . nach* Er ftellt iljm gegenüber ben ©emeinfehaftsbegriff. ilaren Iritifc£)en Ausführungen geht £ingg auf bie Hoheit ber politifdfen güßrung unb ber Verwaltung ber Partei, auf bie ©erichts» unb ginanghoheit ein.

Sie gefamten ©runblagen unb Aufgaben ber Partei»

berwaltung in ihrer umfangreichen AuSbelfnung werben unter reidfer gitierung unb einer AuSeinanberfe|ung m it bem Schrift»

tum bargeftellt. Um WenigftenS eine Anbeutung gu geben, feien _ als Veifpiele hetauSgegriffen: SHS®., Ä S.*Vunb

©eutfdfer Stecljnif, SÄelbewefen, Verleihung beS VlutorbenS, gwedüerbanb fKeichSparteitag Nürnberg, ^auSiiait ber miß»

tanten ©lieberungen, Sammlungen unb Sotterien, VefoIbungS»

unb VerforgungSWefen, 9ieicf)Sgeugmeifterei ufw.

Von befonberem .gntereffe finb hierbei bie Erörterungen über bie ^Rechtsfragen ber ® A g . Auch Ijiez fann £ingg nicht m it ben Hilfsm itteln bisher gültiger VegriffSfinbung arbeiten, fonbern muff neue Sege gehen, bie ¡ich aus bem Seien unb ber Aufgabe ber 5RS®Ap. unb beS ihr angefdfloffenen VerbanbeS . ableiten.

®aS S e rt wirb großes gntereffe finben unb eine gülte bon Anregungen bermitteln. ®er S toff ift fo bargeftellt, baff baS Vuch Weit über bie eigentlichen „gadfireife" hinaus ber, ftänblidf ift unb nidjt nur für bie eigentliche Vorteiberwaltung, fonbern auch für bie gefaulte Staats» unb KommnnaloerWaltung eine gunbgtube bei ber täglichen Strbeit Werben wirb.

Verlin. © e n | .

*

3>tc inneren SRädjie.

V e f e n n t n i f f e u n b V e f e n n e r . Von HanS b o n ® e t t e l b a d ) . Saigburg unb £eipgig 1940, Verlag Anton duftet.

Von fßerfönlidffett unb greißeit fprechen bie 25 2luffä|e.

©roße ®eutfche, Vefenner unb Volienber beutfehen ©eifteS, flehen in ihrer Perfönlidßeit unb ihrem S e rf bor uns.

hier Abfdfnitten finb bie einzelnen Auffä|e gufammengefaßt:

VefenntniS in ®önen, greißett unb Verfönliihfeit, fiebenbigeS Ertennen, ißolitifdfe gbeale.

3 n fieben großen SDleiftern offenbart fic£) ber S e it bie Senbung ber beutfehen STOufit. — fiuttjer, Kant, ©oethe nnb 9He|fche tämpfen nicht minber für bie innere Freiheit ber Seele Wie H- © t. Ehamberlain, „ein Ergieher gu arifchem ®enien‘‘, unb fß. KrannhalS, „ein beutfeher Seher", ©ebanien über

„Statur unb Freiheit“ führen bon fantifcher Analpfe unb goett)ifcher Shnttfefe gu KoIbentfeherS „V auljütte" unb feiner

„Einheit polarer ®egenfä|e“ .

Ein 2luffa| über „Perfönlichfeit unb ©emeinfehaft“ runbet bie Sammlung ab.

Ein befütnlicheS Vuch, bas in faßlicher Sprache ßinführt gu ben großen ©rünbern unb Künbern beutfeher Kultur unb ben S inn biefeS uns aufgegwungenen Krieges le|tli<h als Kampf .„fü r bie Freiheit beS ERenfchen unb feiner abligen Seele" beutet.

Als Sinnbilb beutfehen SKanneStumS ragt bie ©eftalt VotferS anS bem Stibelungenlieb in unfere 3eß: ScjfWert unb fjtebel finb i|m in gleicher Seife bertraut. So mag biefeS Vuch hinaus*

gehen gu unferen Solbaten, ihnen tünben bon ber SBelt beS beutfdfen ©eifteS unb Reifer fein in ber AuSeinanberfe|ung über ben S inn ber SBelt.

Verlin. © e n | .

*

9?í»ein — 9tetd) — g ra itfre id j.

3 e i t g e f df i dj t e i n V e r i c h t e n , S i e b e n u n b U r f u n b e n.

Von Heinrich St ö m e r.

Verlag griebridf Vranbftetter, fieipgig.

Stuf ©runb bon amtlichen ®ofumenten, parlamentarifchen Sieben, Wiffenfchaftlichen S erien, Erinnerungen unb ®at»

fachenberichten gibt Stömer in bem borliegenben S e rf eine eingeßenbe ®arftellung beS Sihein» unb JftuhriampfeS, „ber leiten Schlacht beS SeltlriegeS", unb eine Schüberung ber beutfch»frangöfifchen VerftänbigungSberfuche nach ber Sltacht*

Übernahme burch ben StationalfogialiSmuS. ®er ®arftellung geht eine Einführung in bie ©efchichte ber bentfch»Jrangö}ifchen Vegiehungen borauS, in ber ber £efer m it bem Siijemprobíem bon feinen gefchichtlichen Slnfangen an bis gur ©egenwart beiannt gemacht wirb. ®er SUjein ift ber beutfehe Sä)idfalS*

ftrom, um beffen ßfer eS in ben fich immer Wieberholenben StuSeinanberfe|ungen m it granfreich geht. StlS nach &etn Seltiriege ffranireichs gorberung nach bauernber Stbtretung ber Stheinlanbe feine Erfüllung fanb, berfuchte eS burdf rüdfichtS»

lofe Unterftü|ung ber Separatiftenbewegung unb eine Wilbe ißropaganbapolitif auf anbere Seife feine berwerflichen ißläne gur Ausführung gu bringen. Aber alte SJHttel, felbft bie grau»

famfte llnterbrüdung unb fchamlofefte Veßanblung, gerfchellten an bem entfchloffenen VefenntniS ber Sifjeinlänber gu ihrem

®eutfchtum. ®ie Vemühungen beS gührerS, nach ber SDtadjt»

Übernahme m it giw iiieich in ein erträgliches Verhältnis gu fommen, fdjeiterien, wie w ir fe it wiffen, auf EngianbS Ve»

treiben. 3Wäü>if<hen hat bie feit Qahrhunberten fd)Webenbe beutfch*frangöfifche §rage burch baS beutfehe Schwert eine enbgültige £öfung gefunben. ®aS borliegenbe Vuch ift ein felfr Wertboller Veitrag gur ©efchichte einer nunmehr ab»

gefchloffenen 3eitepoche beS beutfch»frangöfifchen VerhältniffeS nnb berbient gerabe in ber 3e|tgeit beim Stnbruch eines neuen 3eitabfchnitts gur befferen Veurteilung ber frangöfifchen Sßotitif in ber Vergangenheit unb gur Vermeibung unangebrachter Sentimentalitäten für bie ©egenwart allgemeines gntereffe.

Verlin»griebenau. V a r n b t.

*

S ie 3erid)Iögun(j 35cutf<^Iaiti>s.

Von Helmut £ ii p f e.

(Heft 56— 57 ber „Schriften fü r ißolitif unb AuSlanbSfunbe", herausgegeben bon %. A. S ij.)

V erlin 1940, Verlag Qunfer & ®ünnhaupt.

80 Seiten. VreiS 1,60 SiSTO.

3 « ber borliegenben S dw ift werben parallelen gWifchen bem Seftfälifchen grieben unb bem Verfaßter ® ifta t gegogen m it bem 3iel, uns flarguntachen, was bie ©egner meinten, Wenn fie gu Veginn beS je|igen Krieges bon „Stüdfehr gum Seftfälifchen grieben" unb bon einem „iiberberfailleS" ft)rac|en.

®er Verfaffer fpannt ben Stahmen feiner Arbeit weit. Er geht u. a. auch auf bie angeblichen unb wirflidfen KriegSgiele 1648, 1914 unb 1940 ein. Er fpricht ferner bon ber frangöfifchen Varrtere* unb EinfreifungSpolitif, bon ber görberung ber partifularen Kräfte in ®eutfchlanb unb ber Entrechtung beS beutfehen VoIfeS. Er führt aus, wie fowotß 1648 als auch 1918 . ber Verfuch gemacht Würbe, auf ©runb ber griebenS»

berträge bie beutfehe ßhamacht gu Oerewigen. Seber ber Seftfälifdje grieben noch VerfatlleS hoüen einen wirtlichen griebenSguftanb gebracht, fonbern einen Kometenfchweif neuer Kriege hinter fic| tjetgegogen. ®cr Seftfälifche griebe er»

fcfjeint bem oberflächlichen Veobad;ter auf ben erften V lid gemäßigter als baS Verfaßter ® itta t, Unb hoch h0* er bewirft,

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( ¡ n i c h t a m t l i c h e r £ e i 1 8 3 * baß SeutfcManb für 200 gaßre aus ben Steißen ber großen

SRädjte auSgefchloffen blieb. g n BerfailleS blieb bie beutfehe (ginbeit erbalten, nicht Wegen SGBilfon ober ölotjb ©eorge ober gar beS franaöfifchen ©belmnteS, fonbern weil lie bereits in ben beutfcßen Seelen jo feft begrünbet War, baß bie ©egner innerlid) nicht meßr an bie 3JtögIid)teit glaubten, fte jerftbren ju tonnen. 9Kan fcßlug baßer lebiglid) bem beutfcßen SSoIf§=

lörper fdjwerfte Söunben, freilief) in ber Hoffnung, ißn baburcl) bod) nod) an feinem SebenSnerö treffen gu tonnen.

fKan fage nicht, baß bie Brofcßüre nad) StieberWerfung grantreiep nicht meßr aftitell fei. ©erabe bie ©efehießte muß aud) nad) bem Sieg aur Straffung nuferer ©nergie unb ju bauernber SBadjfamieit beitragen.

Sie befproeßene Slrbeit ift wiffenfchaftlid) fauber. Ste geigt, baß bie lanbläufige Beßanblung beS 2Seftfälifd)en griebenS tu ber Schule unb aud) in manchen ßeßrbüchern bod) ju feßr an ber Dberfläcße haften bleibt. §eröorgeßoben fei aud) bte Beurteilung ber ©efdEjefjtiiffe üom SteicßSftanbpunit aus, fo Wenn ber Berfaffer ben Sreißigjäßrigen Krieg einen ©nt»

fd)eibungSiampf jwifdjen Spanien»£absburg unb grantreieß nennt ober im ätugSburger SteligionSfrieben in erfter ßinie eine Weitere Berftärtung beS lanbeSherrlicben SßartitularigmuS fie p . ©erabe in ber Betrachtung ber beutfcßen ©efdjicßte bom Steießgftanbpuntt auS tönnen w ir nod) mancherlei lernen.

SaS ßiteraturöeraeießnig ift orbentlid). Befonberg WoßI»

tuenb empfinbet eg ber Beurteiler, baff gtoei tlaffifdje SBerte ber älteren Sitcratur Slufnaßme gefunben haben: ©rbmannS»

börferg Seutfcße ©efd)id)te bom SBeftfälifdjen grieben big ju m ^Regierungsantritt griebrießs beS ©roßen unb ÜtitterS Seutfcße ©efeßießte im Zeitalter ber ^Reformation unb beg Sreißigfäßrigen Krieges. Sie Starten Wadjfen leibet juwenig aus bem S ep berauS; and) fjätte ber Beurteiler gern mehr als nur jw e i gefeßen.

B erlin. E r. Bernharb K u m ft e 11 e r.

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U m Me Seele bes Salients.

Bon grana S h i e r f e l b e r.

B erlin 1940, B olt unb Steicß Berlag.

107 Seiten. Brofd). 3,50 SiSft.

©ute Büdjer über ben Süboften finb ein ©ebot unferer geit. Unferm Bolle, müffen erft bie 2tugen für bie Stufgaben bort unten tüdjtig geöffnet Werben, ba bag äRetternicßfcßö öfterreid), füufgig gaßre tleinbeutfcßer ©efeßießte unb fünfaeßn gaßre Sßftemregierung ben B lid für ben Süboften gar au feßr Oerfcfjleiert hatten. Sag ©roßbeutfdje Steicß Ootlaieht aueß binfidjtlicß beS Sübofteng beutfeße ©efd)icßte; eine ein»

ßeitlicße Stnie führt toon ber Süboftpolitit ber Salier über ben $rinaen ©ugen unb griebrid) Sift aur ©üboftpolitif beg güßretg.

Sem öffnen ber Slugen für ben Süboften btent auch baS befproeßene Bud). ©in gaben gieEt fid) bureß bag ganje SBert:

Mitteleuropa allein hat ben Balfantoöltern Síraft unb ©lüd um ihrer felbft gegeben; ber SBeften benußt fie nur als Steine auf bem B rett feiner imperialiftifcßen fßolitii. Sag SBerl fcßließt m it bem Saß: „S er SBille au gegenfeitigem Berfteßen ift troß mandfer Schatten, bie im Seben ber Böller nie au öermeiben finb, auf beiben Seiten immer beutlicßer fießtbar;

ihn au Iräftigen unb für bie Steuorbnung ber menfcßlicßen

©efellfcßaft fruchtbar a« machen, ift eine ber großen ibealen unb realen Slufgaben unfereg SahrhunbertS.“ Um fein Siel au erreichen, bebient fid) ber Berfaffet ber gorm beg Steife»

tagebudjeS, baS uns nad) S p itt unb ß illi, nach Slgram unb ifSeterWarbein, nad) Semefdjbitrg, S alonili unb ben §auf3t»

ftäbten ber Ballanftaaten fü h r t/ g n äußerft gefälliger gorm werben auf biefe SBeije alle wichtigen Probleme ber Bailan»

ftaaten unb »Böller behanbelt: baS troatifihe problem, BanflaWiSmuS unb StgrariommuniSmuS, bag problem ber aut :itären Staatsführung auf bem Bailan, bie Seegettung gugoflaWienS, baS griedjifche Sludwanbererproblem uff. Bor allem aber ftellt ber Berfaffer immer Wieber bie Seiftung ber Seutfchen im Süboften, bie beutfch^ballanifihen Kultur» unb SBirtfchaftgbeaiehungen unb bie Iulturell»wirtfdiafttiihe ©egen»

offenfiöe ber B5eftmäd)te in ben Borbergrunb.

S enn baS ganae beutfehe B o ll m it ber ©eftnnung unb bem SBillen ShierfelberS an bie Slufgabe geht, bann wirb bie

»on ihm geWünfchte beutfchsilowif(he SebenSgemeinfchaft B irl»

lichleit werben. Unb beShalb fei bas Buch empfohlen.

SaS befprochene SSerl ift m it auSgegeichneten, wirtlich erleudftenben Sidjtbilbern auSgeftattet, leiber aber m it nur einer Karte, g n ein Buch, bag wie bag befprod)eue an Probleme heranführt, bie bod) nod) recht Dielen unbelannt finb, gehören auch genügenb Karten als 9tnfd)auungSmittel.

Berliu»Spanbau. Dr. Bernharb K u m ft e 11 e r.

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U S 2I. 1940.

S t o o f e ö e l t » 2 l m e r i l a i m © n t f c h e i b u n g S j a h t - Bon ißaul S d) e f f e r , 9Raj © I a u ß unb guliuS K r a u ß .

Seutfcher Berlag, B erlin.

204 Seiten.

g n toöllig unpolemifd)er S eife wirb tuet toon brei Der»

fchiebenen Stuioren, bie alle länger in Slmerita waren — ber le|te hot fogar jahraehntelang im amerilanifchen ©efchäftö»

leben geftanben •—, baS Slmerita unferer Sage gefdjilbert, Wobei, befonberg im erften Seil, ber tßräfibent Sloofetoelt im SJtittelpunlt fteßt.

Sag War bie Stbfidft ber Berfaffer, aber eS hätte fid) auch äWangSWeife fo ergeben, benn Stoofeöelt ift nun einmal ber perfönlid)fte SluSbrud biefeS SanbeS in ber Krife. ©S wehrt fid) in feinem gnbiöibualigmuS leibenfdjaftlich gegen jebe

©inorbnung, in feinem KapitaliSmug gegen ben SoaialiSmug, obgleich eg bie Bahn aum Soaialigmug unter Stoofeöelt bereits unwiberruflich befdfritten hed- ©ä fpielt fid) als § o rt ber bemoiratifd)en gbeale beg »ergangenen gatjrhunbertS auf, fteht babei aber längft unter bem SlbfolutiSmuS ber „big bosses", unb Stoofeöelt belämpft fowoßl bie „big bosses", wie er über bie bemoiratifdjen gbeale ber alten g eit hinauSftrebt. Sroßbem aber ift er ©egner ber Böller ©uropaS, bie SiberaliSmuS unb Semotratie fchon überWunben hüben. — ©in neues Slmerita w ill werben, unb Stoofeöelt glaubt ber güßrer baau ¡u fein.

Slber baS Sllte ift nod) nicht genügenb erfd)üttert; aud) in Stoofeöelt felbft noch nicht? Ober ift er überhaupt nur ein guter S attiler unb alles anbere als ein gülfrer ¿¡um Surch»

brud) ?

Sag Buch befteßt aug einer Slnaal)l lofe aufammenhangenber Betrachtungen unb ©inbrüde. ©S erfüllt in anfputdiSlofet SBeife ben gwed, ben ber Berlag m it einer Steilje ähnlicher Bücher »erfolgt. Sftan lieft es gefeffelt unb fießt Slmerita, Wie eS unter ber fßräfibentfehaft SioofeöeltS ift.

Steutölln. E r. S d) n e i b e r.

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(£t3tei)Uttg mtb S B iffc n ^ o ft iiit Ärtegc.

Bon §anS § u b e r.

(§eft 58 ber Schriften fü r iß olitil unb SluSlanbStunbe, hcöccug»

gegeben öon Sfkofeffor E r. g . 21. S ij.) Berlag gunler & Sünnhaupt, B erlin.

ißreiS 0,80 StSJt.

§uber, ber als DberregicrungSrat im SteichSeraiehungS»

m inifterium eine gugleidO intime unb utnfaffenbe Kenntnis feines ©egenftanbeS hat/ gibt auf 28 Srudfeiten einen Slbriß ber Aufgaben unb Probleme, »or bie bie beutfehe Schule,

§o<h]d)uIe unb bie beutfehe Siffenfchaft burd) ben gegen»

Wärtigen Krieg gestellt Worben finb, unb fdjilbert bie ein»

gefd)lagenen 2Bege au ihrer Bewältigung, ©r geht bebei auS öon ben ©runbfäßen ber ftaatlichen ©raiehungSarbeit unb ber SBifienfdjaftSleniung im Kriege unb aeicljnet bann —■ m it einem gelegentlichen Seitenblid auf bie B.erhältniffe in ©nglanb unb grantreich — bie cinaelnen ißroblemtreife nad;: Sage unb Slufgabe ber beutfdjen ©raieherfd)aft im Kriege, 0idje»

rungSmaßnaßmen au KriegSauSbtud) (Suftfchußniaßnahmen, greißaltung ber Sd)ulgebäube ufw.), innere SCuSrichtung beS Schulunterrichts auf bie befonberen Bebürfniffe unb Ber»

hältniffe ber Seit, Slufbau beS beutfehen Sd)uIWefenS in ben ehemals polmfdjen ©ebieten, ©influß beS Krieges auf ben Sehrbetrieb ber §ochfd)ulen burd) ©inführung ber Srimefter als SJotmaßnahme im gntereffe befd)leunigter ÜtuSbilbung,

©infaß öon Stubenten unb Soaenten an ber gront, ÜBeiter»

füßrung ber ftubentifchen Soaialarbeit, Drgantfation unb

©infaß ber gorfcfiung fü r KriegSawede. §uber üerliert fid)

(8)

8 4 * 9? i cp t a itt t l i ri) c r S£ e i 1 babei niept in ben Einzelheiten ber einfcplägigen Erlaffe unb

minifteriellen Anorbnungen; {eine ®arftel!ung berüdfieptigt Bieltnepr ben ©efic^t§tt>infel beS ©dntl* unb ©o^fd&ulpraftiterä ebenfo, Wie er bie grunbfäpiicpe Sinie ber ©taatSfüprung in ben bepanbelten fra ge n immer Wieber burcpleucpten läßt.

@o ftellt biefe Heine ©cprift ein ®ofnment Bon bleibenbem SBerte bar fü r Haltung unb Einiah eines wicptigen ©ettorS ber inneren gron t im gegenwärtigen großen Sftmgen.

® ^ Iin . Dr. ©. t r a u f e .

*

SBirtj'djaftsIeljre bes fianb^aus^oltes.

Son Dr. grieba S r e u e r.

Serlag FuliuS Stlindparbt, Seipzig.

IßreiS 5,60 3l9Jt.

®ie SBirtfcpaftSlepre beS SanbpauSpalteS ift ein ©ebiet, baS Bist)er Wiffenftpaftlicp iaum Bearbeitet Worben ift, obwohl es gerabe im Unterricht unb in ber Beratung ber länblicpen

§auSWirtfcpaft eine auSfcptaggebenbe Stolle fpielt. Es ift bespott befonberS banienSWert, baff bie Serfafferin fiel an biefe fcpwierige airbeit perangemaept hat. ©ie hat unenblicp Biel WertüoIIen

© toff aus eigener Erfahrung, aus alten unb neuen Suchern unb Schriften unb burep langjährige fpftematifche Seobacptung jufammengetragen.

®ie Serfafferin fieht bie länblicpe gauSWirtfcpaft als einen SCeil ber Sanbwirtfchaft, m it ber fie organifcp Berbunben ift.

®ieS ift BefonberS wertootl, ba eS bie SorauSfepung fü r ein SerftänbniS ber länblichen §auSWirtfcpaft überhaupt ift. ®ie Anorbnmtg beS ©toffeS ift nach Bern SKufter ber berühmten SetriebSlebre öon Aereboe erfolgt, Woburch baS Such einen etwas nüchternen Wiffenfcpaftlicpen Eparullec erhielt.

F ü r bie Sehrerin ber lanbwirtfchaftlichen fjauSpaltungS*

iunbe, fü r bie Seraterin ber Sanbfrauen Wirb baS Such tropbent eine aufjerorbentlicp Wertvolle Funbgntbe fein, Es liefert biel 9JtateriaI fü r ben Unterricht in ber SBirtfcpaftSlepre unb gibt zahlreiche Anregungen fü r bie SBirtfcpaftSberatung unb fü r bie

©eftaltung ber eigenen länblichen ©auswirtfepaft.

$ ie Serfafferin felbft fiept in ihrem Sucp einen erften Anfang unb forbert zur aitiBen SJtitarbeit unb äBeiterarbeit auf. ®iefer Stuf follte nicht ungepßrt Berpallen, benn in ber ÜBirtfcpaftS*

lehre liegen noch ©olbfcpäpe Bergraben, bie gehoben werben müffen.

S erlin. ® e I i u S.

*

JUeucfetnb, Sfrauenberufe in 6 Sonöerljeften.

S tuttgart 1940, aRutpfcpe SerlagSbucppanblung.

Start. 1,50 StSJt,

®ie feeps §efte über Frauenberufe finb ©onberbrucie beS bereits Borliegenben SBerteS „Frauenberufe in äBirtfcpaft unb

©ozialarbeit, in §auS* unb Sanbwirtfchaft". ®ie fecpS §efte befaffen fiel) m it ben pauSWirtfcpaftlichen nnb pflegerifcpen Frauenberufen, m it ben Frauenberufen in ©ozialarbeit, im

§anbel, in ber Sanbwirtfchaft unb m it ben teepnifepen unb SRobeberufen unb geben eine Überficht über bie einzelnen Arbeitsgebiete in ben Berfcpiebenen 3weigen. ®ie Anordnung ift in allen §eften bie gleiche. Sie beginnt m it furje r Eparaite*

rifierung beS Arbeitsgebietes unb beS SirlungSireifeS, bringt bann einen Sericpt einer im Seruf ftepenben Frau über iijre Arbeit unb führt zulept.ben AnSbilbungSgang für ben Seruf an.

®te &efte finb fepr gut geeignet, fiep einen iurzen Überblid über bte Serufe zu Berfcpaffen. ®a fie fepr lurz gepalten finb, ift etne Orientierung beim ScrufSamt ober bei anberen ©teilen noch erforberlicp. ©epr anfcpaulicp nnb lebenbig finb bie Se»

richte aus ber Arbeit. ®ocp barf auch hier niept Beriannt Werben, bap fie oft fepr einfeitig finb unb baS Arbeitsgebiet niept immer ball, erfaffen. ©o wirb z. S . bei ber ©ewerbeleprerin nur bie SCätigieit in einem SRütterfcpulturfuS, bei ber Sehrerin ber laubwirtfcpaftlicpen ^auSpaltungSiunbe nur bie &ätigfeit in ber SBirtfcpaftSberatung erwähnt. SeibeS finb aber Siebern arbeiten beS SeprerinnenberufeS, fo bafj pier fü r bie SerufS*

anwärterin ein falfcpeS S ilb über ipre fpätere Sätigteit entftept.

®ie $eftcpen iönneu ben Serufsfucpenben jeboep empfohlen Werben.

Serlin. ® e ! i u S .

3 « )t^ e n SBeftumU unb fflluoinotlinie.

Son A. E. 3 o p a n n .

®eutfcper Serlag, Serlin.

SreiS 2,85 SISR.

. betannte Erzähler fpannenber Erlebniffe, 91. E. Qopann, fcptlbert tn biefem Sucpe ben Stampf beS beutfepen ünfanteriften im Sorfelb beS SBeftWalleS.

3 n paefenben Einzelbilbern, benen baS eigene Erlebnis blutBolle SebenSecptpeit Berleipt, läfit ber Serfaffer bie Sanb»

fepaft im SBeften nnb bie in fie pineingeftellte Gruppe Bor bem Auge beS SeferS erftepen. $ e r ®eift biefer Gruppe, fcpwung*

Soll unb einfapfreubig, pari unb braufgängerifcp im Stampf, Wirb Bor uns lebenbig. Führer unb Staun finb aus einem

©uff unb Bon einem ©eift befeelt. ®aS Sucp iünbet Bon Säten, bie ber Sericpt beS ObertommanboS ber SBeprmacpt in fcpli^ter Stürze melbet: „Qwifcpen SJtofel unb jßfäljer SSalb geringe

© päptrupptätigieit." ®em Sefer biefeS SucpeS Wirb Har, Welcp männlicper unb folbatifcper Einfap hinter biefen Wenigen SBorten ftept.

SBie alle Sericpte 91. E. 3°pannS ift auep biefer Bon einer

©pannung erfüllt, bie ipn ben Sefer, ber ipn einmal zu lefen begonnen pat, niept Bor bem lepten SBort aus ber £anb legen lägt. Ein Sucp fü r a lt unb jung, baS ©opelieb beS beutfepen

©päptruppfüprerS zAifcpen äBeftWall unb SJtaginotlinie.

S erlin. S o m m e r .

¥

©epanäerter aßefien.

Son F tib 9JI u t p.

Serlag für Sozialpolitik ÜBirtfcpaft unb © tatiftit

$ . ©cpmibt, Seipzig.

SreiS 4 3 « .

®aS einbrudSBolIe Sucp SÖtutpS gibt einen A ufrifi ber EntftepungSgefdpcpte beS SBeftWalleS bis zur erften harten Srobe tm §erbft 1939. Sor ben 9lugen beS SeferS entrollen fiep bie politifcpen ©intergrünbe, bie ben Anlap z« bem ge*

fdncptltcpen Entfcplup beS Führers gaben, baS geWaltigfte FeftungSWer! aller Seiten zu bauen. Sebenbig ftepen Bor uns bie Slänner ber Organifation ®obt unb ber militärifepen FeftungSinfpeition, bie eine unBorftellbare Stoffe an Staterial aus bem Soben ftampften, bie Ingenieure unb Arbeiter, bie als eine gewaltige Armee ber Arbeit biefem SOtaterial S lu t unb Seben Berliepen unb in ®ag unb Racpt Wäprenber Arbeit ben Sauzer beS fReicpS fepmiebeten. Unb Wir erleben ben Einzug ber felbgrauen ®ruppe in bie fertigen Sefeftigungen, ip r Seben m ben Suntern unb ipre Stampfe im Sorfelb, als ber Führer fie aufrief zur Serteibigung beS DteicpeS gegen ben A ngriff ber Weftlicpen Slutotratien. Ein gut auSgefucpteS Silbm aterial gibt einen anfcpaulicpen Überblid über Sau unb Serteibiqung beS SSeftWallS.

S erlin. © o m m e r .

*

Äm gsöüdjerei ber beutf(§ett 3uflcttb.

©eft l — l l . Serlag Steiniger, Serlin.

SreiS je § e ft 0,20 3t3R.

®ie f cp malen bunten ©efte ber StriegSbücperei geben in plafttfd;er Form bie grofen ©efepepniffe beS polnifcpen Felb*

Zuges Wieber. Einzelbarftellungen Bon ®aten unbefannt ge*

oltebener Reiben imb e§, bie in mitrei^enber ber beutfdjen

^ugenb er^äijlt Serben unb fie $ur ^ad)eiferung aufforbern.

Qieber Qunge tft begeiftert bon ben m it I)üb[c^en 3eid)nungen dluftrierten $eften, unb auep mancher Erwacpfene Wirb fie m it Freube lefen. ES ift zu hoffen, baff auep baS grofje Gingen im Sseften m einer neuen Folge biefer ©efte feinen 3tieberfd)lag fmben Wirb.

®ie StriegSbücperei ber beutfdfen Fugenb ift perBorragenb geeignet, all baS zu Berbrängen, was an niept empfehlenswerten

©rofepenpeften utiferer Fugenb noep zugänglich fein follte.

S erlin. © o m m e r .

SBiffenfcflaft, (SQfefiuitB unb SoIISBUbuuB. — äBettmttoortlicfier SlnjeiBenleiter: U W * ß e ro lb S8edin © S B 68 __ suß ' SJerlaa: S v c m i R a d tf. ® m 6 « . (3 c n tra lo e t |a 8 ber 9 1 ® ® « « .), ffle tlin ©SB 68, S im m e rftra fie 88 . - V d f c j g c S « B a t e f % Ä Ä SKr. 9.

44 a.

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