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Deutschland zur See, 1. Jg. 1916, Heft 33.

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(1)

Einzelheft 10 Pfennig Viertelj.

(13

Nrn.)

M.1,30

·-

Es

zur Förderung der deutschen Seegeltung und der deutschen Flottenpolitik Zeitschrift

des

Eingett.

Vereins ,,Marinedank«,Verlust S42,

Oranienstr..140,-42

« Amtsblatt der Veichsmarinestiftung

Herausgehen

Bin-Admiralz.D.HernmnnKirchhofs und Rudolf Wagner

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Die Flotte der Vereinigten Staaten: Der hintere Gittermast eines amerikanifchen Schlachtfchisses

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Seite 2 Deutschland zur See Heft33 sIlIIllllllllllllllUIts-IIsssstIslltlllnlllltllslulItntIIlIIsssttist-Istsstillst-slIls«IlllIIIll«t«tI«IIs-«Ins-IsIts-ItslllllslllllslllllllllItIsIs«stlIIIIUslIIstssIllIIIIIlIItsIlllIIuIIttIsssIIlIIssI««IIsIIIltIlliIuIllIIIlitlllsllclllItlIlllIsltllulllllllllllsllltlIIItItlIllllIIlIlsllllltlllllllslIIIIts-IIIIlInIIInst-IIns-IIInsIIsssillIIIIIlslslIllllllls

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Oftseestreitkräften—- gleichzeitig mit denOperationen gegen die feind-

- lichen Sperren und Streitkräfte im Rigaischen Meerbusen einAngriff aufdie Befestigungen von Atö, einer der südlichsten Inseln derAalandssGruppe unternommen. Es gelangunserenSchiffen,diedortigenWerke nach kurzer Beschießung durcheine Anzahl guter Trefferzum Schweigenzubringen undimVer- laufedesKampfes einen in derEinfahrt liegen-

«

den großen russischen Panzerkreuzer schwerzu beschädigen, so daß sich sämtliche russischen Schiffe bald zurückzogen,weiter indas Schärengewässer derAalandsinseln hinein.

DieserAngrisf hatte wohlim wesentlichen den iimSüden der Insel Osel am Eingang zum RigaischenMeerbusen käinpfenden deutschen Schiffen den Rücken decken und ihreschweren Aufräumungsarbeiten bei den Schären gegen einenÄberfallvonSeeher sichern sollen. Dieser letztere Amstand ließdieBedeutung von russi- schen Flottenstützpunktenim Süden derAalands- inseln erkennen.

BeidiesenKämpfenwurde also einwandfrei festgestellt, daßdieRussen aufdenAlandsinseln neuerdings Befestigungen angelegthatten. Die in der Mitte des vorigenJahrhunderts dort befindliche kleineFestung von Bomarsund war währenddes Krimkrieges, Mitte August 1854 nach kurzer Berennung durch englischeund französifcheSee-undLandstreitkräfte eingenom- men undgeschleift worden, wobei sich ihre ge- ringeBedeutung nachjederRichtung klar ge- zeigthatte.«

Trotzemwurde imFrieden zuParis 1856 festgelegt: Bomarsund dürfte nicht wiederherge- stelltwerden und dieAalandsinseln seienmili- tärisch nichtzubesetzen. Rußlandhatindiesem Kriege denVertrag nicht mehr beachtet und.wie wirdieserTage hörten, nichtnurinAtö, sondern auch aufdrei bisvier der größerenInseln Flottenstützpunktegeschaffenund stärkereBe- festigungsanlagen errichtet, diezurzeit gegen Deutschlanddienen sollen,umdenEingang zum Finnischen Meerbusen gegen das Vorgehen deutscher Seekräfteund dadurch gleichzeitigdie Südweftecke Finnlands zusichern.

Das Bekanntwerden dieserAnlage größerer· Befestigungen hatinSchwedengroße Besorgnisse undernste Äußerungen hervorgerufen und das mitvollemRecht.DieAalandsinseln schließen nicht nurdenBottnischen Meerbusenim Südeninziem- lichvollkommener Weise ab,sondern sie bilden aucheine gefährlicheBrücke vonFinnland nach Schweden hinüber. DieEisverhältnissegestat- teten imJahre 1809 demJahre dek«endgül- tigen Besitzergreifung desGroßherzogtumsFinns land durchRußland —- denrussischenTruppen denÄbergang nach dem Festland, wenignördlich von der schwedischen Hauptstadt Stockholm.

And zuallen Zeitenbilden dort stehendeTrup- penmasseneineschwereBedrohung desschwedis schenStaates. Die Inseln liegen fiir einen Kriegsfallzwischen RußlandundSchweden außer- ordentlich günstig für ersteres, dasieetwaElider schwedischen Küste, also fast Mdesganzen Landes vondemSüdendesLandes abschneiden. Alleim RordenStockholms biszurGrenzebeiLappland befindlichenschwedischen Streitkräfte sind dann nichtnur einem VorstoßvonRordosten, sondern

nacheinerLandung zwischen Stockholmund .gen vorhanden.

Gefle«

—- ebenfalls einem Angriff von Süden her ausgesetzt. Diestrategischeund dietaktische LagederschwedischenLand- undSeestreitkräfte würde dann äußerst schwierig sein.

Von TorgeaaimRorden bisStockholm be- trägtder Ländweg900—1000 Kilometer, von Stockholmsindbis zurnorwegischenGrenzeim Westen nur 300Kilometer, von Stockholm bis Karlskrona 400Kilometer. Bei denschwierigen Wege- und ungenügenden Bahnverhältnifsen

imRordenSchwedensließe sicheineZusammen- ziehung stärkerer schwedischer Truppenmassen schwerdurchführen,dieStreitkräfte Schwedens würden durcheineBedrohung vondenAalands- inselnherinaußerordentlichem Maßegefährdet sein. Daher die große Erregung imLande, diezuöffentlichen Anfragen an dieRegierung imReichstage Veranlassung gegebenhat. Bei den vielseitigen anderen ZielenRußlands, an den Rordatlantischen Ozean heranzukommen.

liegtinderTat für Schweden inZukunfteine ernste Gefahr vor, wenn Rußland seineStärke aufdenAalandsinseln behalten und weiteraus- bauen kann. RussischeSeestreitkräftewürden alsdann nichtnur unbedingt dieZugängezu allen schwedischen HäfenamBottnischenMesev busenbeherrschen —- Gefle, Söderhamn,Sundsss wall,Hernösand.Ameaa, Piteaa, Luleaa,Tor- neaa u.a.—-

sondern auch Stockholmleichtab- schneidenkönnen.

Einstweilen hatderVierverband keineStel- lungzu dieser Angelegenheit genommenund RußlandFreiheit gelassen,wiedies beiderall- gemeinen Lage der Dinge erklärlich ist.Aber SchwedenschautmitRechtaufdieEntwicklung voller Erregung undinernster Sorge.

Der Schärenhof der Aalandsinseln istmit seinen vielen HundertenvonInseln undEilanden etwa 80Seemeilen breit und bildet eingroßes Gewirr von Kanälen, Klippen, Rissen,Antiefen.

Größere freiere Seeftrecken wechselnmitgrößeren Inseln; überall sindsichere Ankerplätze und Schlupfwinkelfür kleinere Fahrzeuge in Anwen-

Auch größereSchiffefinden genügend sichere Ankerplätzean vielen Stellen.

Wie wichtigdieFrage derdauernden russis schen militärischen BesetzungderAalands-Gruppe fürdas langgestreckte Schwedenist, dürfteaus demDargelegten zur Genüge klarhervorgehen.

Reutralität istkaum nochzu gewährleistenbei solcherdauernden übermäßigen Bedrohung der Hauptstadt, militärifche Bewegungsfreiheit für das schwedische Heer fast ausgeschlossen. Presse undReichstag habensich schon bestimmt hierzu geäußertund drängendieschwedischeRegierung zueinerentschiedenenStellungnahme.

Wie Amerikaner undmir

Ansere Auseinandersetzung mit den Ver- einigten Staaten hat, wenn nicht alles trügt, eine gütliche Lösung gefunden. Ob diese jedermann befriedigt, lassen wir dahingestellt.

Das mußman jedenfalls anerkennen: dieAnt- wort unsererRegierung aufdieziemlich aggress siveamerikanischeRote warwürdigundbestimmt undhatoffenbar ihrenEindruck nicht verfehlt.

Wenn wir imBewußtsein unserer Stärke den Wünschen des amerikanischen Volkes entgegen- gekommen sind,sokonnten wir uns dies nach der tatsächlichenKriegslage sicherlichleisten.

Wir hättenuns vielleicht ebensogut aufeinen ganz schroffen Standpunkt stellenkönnen. Wenn unsere Regierung diesnicht für ratsam gehalten hat, soist sie wohlvondemGedanken geleitet gewesen,daß-die Regierung Amerikas noch nicht dasamerikanische Volk ist. Diejetzige Regierung der Vereinigten Staaten istlange vor dem Kriege unter ganz andern politischen Vor-

aussetzungen gewählt,als siejetztvorliegen.

Wissenwir denn,obdas amerikanischeVolkin seinerGesamtheitmitderetwas kriegerischenund ausgesprochen englandfreundlichen Politik, die ihre Spitzegegen Deutschland richtet,sozusagen eines derbeiden Mutterländer Amerikas, ein- verstanden ist? Warum sollenwir uns also durcheinschroffes Auftreten dieses stammver- wandte VolkzumFeinde machen,wenn füruns dieMöglichkeit vorliegt. ihmentgegenzukommen.

DaßdieHaltungAmerikas weitentfernt istvon wirklicherReutralität, dessen sindwiruns trotz- dem voll bewußt. Das empfinden auchweite amerikanische Kreise tiefund die Regierung

«

Amerikas hat schon sehr scharfeWorte deshalb zuhörenbekommen. Aber auchdas einsichts- vollsteVolk vermag in Sturm- und Drang- zeiten die Stellungnahme der selbstgewählten Vertreter nicht aus dem Stegreif zu ändern.

DieFrage wiedie Amerikaner undwirzuein- ander stehen, läßt sich heutenochnichtunbedingt beantworten. Soviel istaberheuteschon sicher, daßwirnach diesem Weltkrieg auchderinneren amerikanischen Polikik ernste Aufmerksamkeit zu- wenden müssen. Wie wir zu einem Staaten- gebildestehen,in-dem sovieldeutsches Blut, deutschesWesenund deutsche Arbeit steckt,kann uns fürderhin nicht gleichgültig sein. Dernicht ganzerfolglose Versuch Englands, ausdemfreien Amerika, das demDeutschtumsovielverdankt.

einen Handlunger Englands zumachen,dernach Bedarf fürdiebritischenInteressen angespannt wird,sollteuns so gutwiedenAmerikanern zu denken geben. DieVereinigten Staaten sollten ihrerEntstehung nachunparteiisch zwischender deutschenund derenglischenWelt stehen.Wenn jetztdievon derPlutokratie geleiteteRegierung Amerikas unter AußerachtlassungderGeschichte und derTradition desLandes dieVereinigten

«Staaten unter den Einfluß Englands bringen will,soverbaut siedem amerikanischen Volk allerlei Zukunftsaussichten und machtes zum Spielball englischerPolitik. Darauf werden sich dieAmerikaner bald besinnenmüssen.

Was nun unsereZugeständnisseanAmerika anbelangt, so beschränken siesich aufdieZusiche- rung, daßdiedeutschen Seestreitkräfte neuerdings angewiesensind, »in Beobachtungderallgemeinen völkerrechtlichenGrundsätze über Anhaltung, Durchsuchung undZerstörungvonHandelsschiffen auchinnerhalbdesSeekriegsgebiets Kauffahr·

teischiffe nicht ohne Warnung und Ret- tung der Menschenleben zuversenken, es seidenn, daß sie fliehen oder Widerstand leisten.«« Bezüglich der im stillenzweifellos weitergehenden WünschederamerikanischenRote, sagtdiedeutscheAntwort mitallerBestimmtheit:

,,In demDaseinskampf, denDeutschlandzufüh- ren gezwungen ist, kannihm jedochvon denReu- tralen nicht«zugemutet werden,.sichmitRücksicht auf ihreInteressenimGebraucheinerwirksamen Waffe Beschränkung aufzuerlegen, wenn seinen Gegnern gestattetbleibt, ihrerseits völkerrechts- widrige Mittel nachBelieben zur Anwendung zu bringen. Ein solches Verlangen würde mitdemWesenderReutralität unvereinbarsein.

DieDeutsche Regierung istüberzeugt,daßder Regierung der Vereinigten Staaten eine der- artigeZumutungfernliegt;diesentnimmt sieaus derwiederholten ErklärungderAmerikanischen Regierung, daß sieallen Kriegführenden gegen- überdieverletzte Freiheit der Meere wieder-

herzustellenentschlossen sei.« ,

Wir könnendanachmitRechterwarten,"daß Amerika,sofernesehrlichdieFreiheitderMeere will, dieseauchgegenüberdervölkerrechtswidrigen BlockadepolitikEnglands mitderselbenEnergie verfechtenwurde.Wenn auchdieamerikanische Industrieinder umfangreichen Waffen- und Munitionslieferungfür unsere Gegner einen Ausgleich furden Ausfall des Handels mit Deutschland sindet,sobleibt trotzdemdieTat- sachebestehen, daß auchdenAmerikanern ein Teil des Meeresverschlossenist. Reinformell mögensieJa recht haben,daßdasihre Sacheist, wenn sie sichvon denEngländern geduldigver- gewaltigen lassen,während siegegen uns die lebhafteste Empfindlichkeit an denTag legen.

Praktischundmoralisch istes aber eben ein- seitigeParteinahme,diedieWeltgeschichte das Weltgericht —- festnagelnwird. And ob die Masse der Amerikaner,die von dieserPolitik keinenunmittelbaren Rutzen haben, für die WilsonscheLogik Verständnis zeigen,wird ab-

zuwarten sein. R. f

(3)

Desutschland

zur See . Bettes

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man s-— was die Vniformliiebe derFreiwilligenund. dasvPer- breitetsein«des TitelsOEolonlel nicht imgeringsten hindert denLandsoldatensimgroßenund

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ganzen nur liebt,wenn manihn

«braucht-.EinJahrhundert rund derallgemeinen Wehrpflicht bei unshatunsvergessen lassen, daß man frühervon «den Tapferen, dieunter des großen Friedrich Fahnen Preußen-Z Ruhm be- gründeten, nicht viel besser dachte.

Eswird dies aberüberall der Fall sein,wo nichtdas ganze VolkzurWehrgegendenFeind berufen ist. DieAusnahmestellung der Flottein Amerika wiein England erklärtsichabereinfach durchdieTatsache, daßderruhm- reichste Teil derkriegerischenGe- schichtein beidenLändern sich mitderKriegsflagge verbindet, wobei esnichtohne einen hu- moristischenBeigeschmack gerade unter den heutigenVerhältnissen ist,daß dieserKriegsruhm der amerikanischen Flotte sich aufdie Siege »-überebendies alte Mutterland gründet.

DieGeschichte dieser Kämpfe liegtheute104Jahre zurück, und daman inEngland damals an-

scheinend nichtüber einenMi- nisterverfügte, dermit«gleichem Geschick Viederlagen als»»Aus-

«-mesbslätter«zufrisierenimstande

"

war, wieheute Mr.Asquith,so war die allgemeine Stimmung über diese SchlappeneinerFlotte, dieerst siebenJahre früher bei Trafalgar denGipfel ihresRuh-

I

ÄauchindenVereinigtenStaatensdie Flotte denersten Rang in der, fall- J gemeinenWertschätzungsein,"während

j- e f CI ecenglM Stadien

ieim,,alten. «Mutterlande«, so.. nimmts mes erstiegenhatte, nichtgeraderosig,zumal LUmdieWirkungund diemoralischeBedeu- alle-·,·,Erllärungsv1ersuche«der Regierung die tungjenerErfolge Amerikas voll zuwürdigen, Tatsachen damals so wenigbeseitigen konnten, mußman sichklarmachen,daß Englanddamals wiesieesauf-die Dauer heutekönnenwerden. nichtnur dienichtzuunterschätzende, unmittel- bare Wirkung der cRelsonschen Erfolge,dieihm die unbestrittene Seeherrschaft errungen und ge- sichert hatten,für sich hatte, son- dern aucheineFlotte besaß,die verhältnismäßigstärkerwar als

«dieheutige.

»Das Meer«, schreibteinerder bedeutendsten Historiker jener Zeit, ,,warmitenglischenKreuzernbe- deckt,als einebisdahinunbe- kannte Flotte,aussechs Fregatten und einigen wenigen kleineren Fahrzeugensbestehend,imMit- telpunkt der englischen

Macht, am Eingange des

Kanals zukreuzen begann.«

Das anfängliche Erstaunen überdieDreistigkeit der Ameri- kaner sollteaber baldeinemnahe- zufassungslosenEntsetzen weichen.- Die amerikanischen Fregatten waren größer, schwerer armiert, undvor allem, sie segeltenund schossen unendlich viel schneller und besser als die britischen Schiffe,die zusammengeschossen wurden,wosie sichblickenließen

»

Jn-einemGefechtzwischender -amerikanischenFregatte ,,Eonsti- tution« und der englischen z..,Eu,erri-ere« wurde die letztere binneneiner halben Stunde voll- ständigsentmastetund sanktrotz aller -.Miihen zwölfStunden nachdemKampfe denfSiegern unter· den Füßen weg.»Die --,.Constitution«bezahlteden Sieg

«

mitsiebenToten unddergleichen ZahlVerwundeter, ohnedabei auchnur eine Spierezuverlieren-»

Einanderer Zweikampf zwischen

Las-«s

Das Schlachtschiff »New Vork« -— « «« .» 1912erbautmit28 820TonnenWasserverdrängnng

(4)

Seite4

Pauzetdeck

Deutschland zur See

-:iäis-sI««sIIsIsts-Inn»IIUIIsssnsIII-InstitutllllslslllllslsIsts-Us-nsslssIstssssslltsslslssslsslsIIIIIsIIIIIIsI h-

Turm.X211-Zoll-G"escbützc knotetdeelk Kaderhaus

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seitenpanzet Unterwassetscbitt. ungepanzert Änketsscbacht

Dererste»Monitor«. Fürdas damaligeVerhältnis von Gefchützund Panzeristes

bemerkenswerts

daßdas Ruderhaus des »Monitor«

auf 30 Yards Entfernung denBolltressereines gegnerischen11sBöllersaushielt.

oen Fregatten ,,Anited States« und »Macedo- nienne«endete nach wenig mehr als einer Stunde gleichfallsmitderfast völligen Bernich- tung des englischenSchiffes, dessenTakelage nahezu rasiert war,während zwei Geschützein der Batterie und sämtliche Oberdeckskanonen zerschossenwaren. Auf der »Mac"edonienne«

war übereinDrittelderBesatzung tot oderver- wundet,dieAmerikanerin hatterund einDutzend Mann verloren. davon sieben Berwundete.

DieamerikanischeFlotte von heute gründet- sich aufdieAeuschöpfungen währenddesBür- gerkrieges.

Zu Beginn dieses blutigen, langwierigen Vingens war dergrößteTeil dervorhandenen Seestreitkräfteinden Händender Südstaaten geblieben, und dieSchaffung einerFlotte war

fürden Norden das dringendste Gebot der

eMonitorx Querschnittskizze

Stunde, dem gerechtzuwerdenfreilichumso schwierigerwar,alsgeradeinjene Zeit auch der«

Abergang vomHolz-szumPanzerschiff sich vollzog.

Daßman unter diesen Amständen mehrfach zuden gewagtesten Jmprovisationen griffund greifenmußte, istnur selbstverständlich.·Derbe- rühmte ,,Merrimac·«derSüdstaatenund andere seinerArt waren lediglichHolzfregatten, deren Seitenwänderasiertundmiteinemdachförmigen

p-

Spanisch-AmerikanischenKriege (1898) bildete

s

geworden —- hatin»der

DasSchlachtschiff »Maine«, dessen Antergang imHafenvon Havanna denGrund zum

«

Panzeraufbau versehen worden waren. Jm ,,Monadnock«vonSan Franziskonach Yokohama Norden aber schufman im »Monitor« inder bewiesen, daß diese Fahrzeuge,entgegenderMei- bemerkenswertkurzen Zeit

von 100Bautagen das ersteim Feuer erprobte Turmschifs.

DasEigenartige dieses Schiffsthps bestand im wesentlichen darin,daßnur einverschwindendkleiner Teildesganzen Rumpfes, der dann vollständigge- panzert feinkonnte, über Wassersichtbar-wurde, so daßes reichlich schwer war, auf einigermaßen großeEntfernung über- haupt einen Treffer.an- zubringen. Die Türme mit je zwei Geschützen schwerstenKalibers stan- denaufdemdichten, ge- panzerten Oberdeck, dreh- bar um eine durchdas Deck geführte Spindel.

Eingleichfalls gepanzerter Kommandostand nahmim Gefecht denKommandans tenund denVudergänger auf.—- Der Monitor —- der Aame war raschzur Gattungsbezeichnung für(

derartigeSchiffe überhaupt

dasSchrachtschiss»Mva

1014erbaut mit28 860Tonnen Wasscrvrrdrängnng Panzerflotte derVereinig-

ten Staaten eine große

Rolle gespielt, und die

ReisendesMonitors »Miantonomoh« über den Atlantik nach Europa (im Jahre1866)unddes

nung vielerSachverständigen auch wohl imstande waren. die See zu halten, wenngleichunter schwierigenVerhältnissenund nicht ohne»Ent- behrungen fürdieBesatzung -

"

Eigenartig wie dieSchiffeselbstwar übri- gens auchihre Bewaffnung, dieaus kurzen, glatten Borderladern mitdemenormen Kaliber von40und45Bentimetern bestand. Dieriesigen Bollgeschossevon2——400Kilogramm Gewicht soll- tendenPanzer desGegners, statt ihnzudurch- bohren, zertrümmern. Ein Ergebnis derEr- fahrungen jenesersten Gefechtesmitdem»Wer- rimac««,das,beidemSchutz,denderPanzerda- mals beiden Schiffen gewährte, auf kürzesteEnt- fernung Bord an Bord sichabspielte. An- gesichts der heutigen Entwicklungdes Panz-er- schissbaus hat auchder modernisierte Monitor naturgemäß nur nochfürden Kampf ander Küsteeinigen Wert, den Platz inderLinie, denerundseineNachfolger einstden Panzev fregatten streitig zumachensuchten, hatdas Großkampfschiffeingenommen, undauch Amerika hat sich längstzu dieserAnschauung bekehrt.

Dievielseitigen Erfahrungen desWeltkriegs werden snatürlichdieFlottenbaupläne der see- fahrendenGroßmächtenach demFriedensschlusse außerordentlichbeeinflussen. Schon jetztdarf alsfestgestellt gelten, daß die glänzenden Erfolge derdeutschen Anterseeboote einesehr bedeutende Vermehrung dieser wirkungsvollen Seekriegs- wasse bei allenFlottennoch währenddesKrieges veranlaßt hat. «

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du«-»G,

(5)

-Heft33 W-

llllllIllllIllllsllllllllllllsUnsIlllilllslllllIlsltlllllllllllllltllllllllllIllllslsllllllllllllllllllllllslllIIlIIIIIIIIlIIllIIIIIIIIIIIlIlllslIIlllllIsI DeutschlandzurIlllsslllll lllllllIIlllllllIlllllllllslllIllslllllIllilIl«lllllllllllllllllllllllllllsSee lllllIlllllllllIlslllsslllllslllllllllllIllllllllllllUllllUlllllllllsllllIlIl«IlslllllllllllllllllIIIIIsI GeistsIUIII

Este Gie« ecfar chung und ihre Mittel

Erforschung der Meerestiefen be-

schaftlichesInteresse.AuchderOzean

« isteine vielgestaltige Welt, und es gilt, seine Tiefen,dieBeschaffenheitdesMeeres-

grundes, die Verhältnisse von Wärme, Lichtund Le- ben in ihm kennen zu ler-

nen. Abersol-

che Antersuch- ungen nützen

wieder dem

Verkehr und der Schiffahrt.

Soist beispiels- weisediezweck- mäßige und sichere gungeinesSee kabels nur auf

«-grund einge- : hender Tiefsee-

«« sorschungen möglich.And -auchder See-

smann zieht

.· . mannigfachen

cNutzenaus denErgebnissen, diejeneWissen-«

schaftzuverzeichnenhat.

"

Leider sindwiraber nichtinderLage,,selbst indieTiefen des Meeres einzudringen. Der raschwachsendeDruck des Wassers setztdem Tauchenbald einZiel.Soistman denngenötigt, allerhandInstrumente hinabzuschjikemwelchedie Forschung besorgen. Freilichsind sie stumm,und die Technik muß ihnen gelegentlich sozu- sageneinenMund verleihen, derMel- dungen erstattenkann. Aber man ge- nießt hiereinen angenehmen Vorteil.

Zur Erforschung sehr hochliegender Lustschichten braucht man Ballons,

»welchedieSchweikraftüberwinden; die Apparate zurMeeresuntersuchung be- nützen gerade »die Schwerkraft, um in Ab5.1. Tiesseeloti

(Aus: Janson»Das Meer«)

Daheristeine gewöhnliche Eisenkugel inihrerWeise schoneinerüstige Tief-

«

seeforscherin.

Einedererstenundwichtigsten Amer- suchungen bezieht sich auf- dieFest- stellung der Tiefen.

«

Aber während

mäßig leichtzubestimmen sind, bereitet esbedeutende Schwierigkeiten,dieTief- seeabzuloten.·" Fährt einKahn über einen Teich,sowird selbstein ganz ungeübter Jnsasse wissen,wieer etwa dieTiefemitFaden undGewicht zu bestimmenhat; seine Kunstwird aber

sichvor, daßeinegroße eiserne Kugel einigeKilometer tiefinsMeer gesenkt wordenist und an einer Hansleine hängt. Wie wird dann das Herauf- winden gelingen? Schlecht;dennhier- bei werden sichderBewegung große

«Widerständeentgegenstellen Handelt

. essich dochnichtnur umdas Gewicht Abb·g«jenerKugelselbst, sondernauchum die

ZFZFFYFJJ

bedeutende Reibung, dieindemstark

meter

«

drückendenWasserzuüberwinden ist-.

«

CAUssöchvttZumalbeiderBenutzung von Hanf- zleinen machteman dahersehrtraurige

.»P,hvs.Mee- erstunde«)

ansprucht inersterLinie einwissen-i·

Betles

«

der Lotma-

die zuerkundendenGebieteeinzudringeny

dieseinsehr seichtem Wasser verhältnis-

«

aufhoherSee versagen.Man stelle,

Bon Germann Meinders Erfahrungen mit Tiefseelotungen, indem jene häufig zerrissen. Hierhatnun etwa um die Mitte des vorigen Jahrhunderts eingewisser Brooke einen ebensoeinfachen wie geistvollen Ausweg gefunden. Eisen hateinen geringen Materialwert; man kann daher die Gewichte einfachopfernundaufdemGrunde liegen lassen.

Es galt nur, eine selbsttätige Auslösung zu finden. Eine solchewird in Abb. 1gezeigt»

Die Kugel oder einSatz schwerer Ringe sitzt lockeraufeinerSpindel, undeshängendieGe- wichteaneinerSchnur, dieobendurcheinen Haken gehaltenwird. Sobald nun dieSpindel unten aufstößt, hörtderZugdesLotdrahtes auf, unddaraufhin verliert jenerHakenseinenHalt, sodaß SchnurundGewichtefreiwerden.

DieHanfleine istvon dermodernen Tiefste-—

forschung längst durch Drahtersetzt worden, Und man benutzt jetztinderRegeleineArt Klavier- saitendraht von0,6bis0,9Millimeter Durchmesser, derfestundbillig ist.unddessen ReibungimWasser nurgering ausfällt. Oftwerdenauch mehrere Drähte

zu Litzenver- einigt. Ferner

««

bedientmansich heutbesonderer

Lotmaschinen, wiesiediezwei-·

te Abbildung vorführt. Ab-

gesehen von sonstigen Ein-

zelheiten stellta die Trommel

dar, von der sich der Draht

abwickelt;" b ist ein Meßrad

vonbestimmtem Durchmesser,

dessen Amläufe durcheinZähl-

werk caufge- zeichnet wer-

erkennen läßt, Gewichtdge- den,das also

wietief das

sunken ist.Ein Dynamometer

gibtdenjewei- ligen Zugvon

»Gewicht und abgelaufenem

wenn man nun Bremsung an schinedas Ge- teren kompen-

der Sinker d

somußdie Ma- stehenbleiben, wichtdenGrund einer solchen wird die be- Drahtan,und

durch eine

wicht des letz- siert, so daßnur wirksam bleibt, schinevonselbst sobalddasGe- berührt. Bei Lotmaschine

treffendeTiefe alsodadurcher-

mittelt, daß man feststellt,

wieviel Draht abgelausen ist.

Mankenntaber «auch Instru-

mente,dienach dem Herauf-

holenselbstmit-

Schärbbssfåcher

teilen,wietief

sie hinabge-

kVonszYzwickm

lassenworden

waren. Diese MKiel) lösensichnatür-

lichnichtim Wasser aus.

Eine sehr einfacheBorrichtung hat der- be- rühmtePhysikerThomson erfunden-. Taucht man eineoben geschlossene,unten offeneGlas- röhrein Wasser, sowird letzteres doch-nur soweit eindringen können,als esder Gegen- druck der sichzusammenpressendenLust ge- stattet. Mit wachsender Tiefenimmt aber der Wasserdruckzu, unddieerreichte Tiefe wird in einer bestimmtenBeziehung zuderZusammen-v driickung der Luftinder« Röhre stehen.Es würdealsonur gelten,festzustellen,wieweitdas Wasser eingedrungen ist, als sieihre tiefste Stellungeinnahm. Dies machteThomson da- durch kenntlich, daßerinderRöhre einen Belag vonrotemSilberchromat anbrachte, dasbekannt- lichbciderBerührung mit Seewasserausbleicht.

Bei einem andern Tiefanzeiger isteinOrgan tätig, das sich beimHinabsenkendreht undseine Bewegung aufein Zählwerküberträgt.Das

E

suchten Grundes

Zifferblatt, das nach Versuchengeeicht ist,läßt dannnachdemHeraufholen ersehen,welche Tiefe erreichtworden ist. Jnteressant istauchdieso- genannte Bourdonröhre.f Preßtman ineine einseitig geschlossene, flache,etwakreisförmigge- bogene Röhre

Luft oder auch Glyzerin, so wirdssie sichge- raderzustrecken suchen,undes kann ihreBe-

wegung auf

einenZeigerge- leitet werden, dessen Aus- schlagdenDruck verrät,derwirk- sam gewesen ist.

Eine derartige Borrichtung wird nun auch insWasserge- senkt, dessen Drucksichüber eine Gummis scheibe auf Ely- zerinüberträgt.

DerAusschlag desZeigersan

der tiefsten Stelle, also das Maximumseiner Bewegung, wirddurcheinebesondere Vorrichtung festgehalten, damit dasinderTiefegewonnene Ergebnis nichtbeim Heraufholen wieder ver- loren geht.

Esistaberauchwichtig, zuwissen,welche BeschaffenheitfderMeeresgrund hat,undman sucht daher« Bodenproben mitherauszubringen Werfen wirnoch einmal einenBlickauf Abb.1.

Dort siehtman unten an « der Spindel einkleines

Organ. Das ist ein

selbstschließendes Bentil, dasetwas Bodenmaterial in einer Höhlungein- fängt. Einen eigentlichen Schlammstecher erblickt derLeseraufdemdritten Vildchen. Die Spindelist hier schräg abgeschnitten, damit sie besserinden Grund einstechen kann.

DieBodenprobe mußan Bord miteinem Stempel herausgestoßenwerden;

oder man wendet eine besondere Einrich?;ngan, beiderdas nichtnötig ist.Man führt nämlich bisweilen in dieäußere Röhrenocheinedünnere ein, diesichderLänge nach in zwei Rinnen auseinanderjlappen läßt.

Die Materialien findet man dann imInnern so geschichtet, wiees der Beschaffenheitdesunter- ent-.

spricht.Eineandere Vor- richtungsind die Becher- lote. Diese tragen unten einen Stift, an demein Hohlkegel befestigt ist, der sichmit seinerSpitzein

"

denGrundbohrt. Beim a-—I,

Abb. 2.Lotmaschine (Aus:Schott»PhhfischeMeereskunde«)

«

Anordnung von Kippthermometern (Aus:sanft-n »Das Meer«)

(6)

Seite A Deutschlandzursee

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sHerausziehen nimmt der Becher etwas Material mit, und esgiltnur zuverhüten, daß letzteres herausgespültwird. Zu diesem Zweck istan jenemStift eine Lederscheibe verschiebbar angeordnet, disped·enkegelförmigen Raum obenabschließenkann. Beim Hinab- 1assendes Instrumentes erfährtdieScheibe einenDruckvonunten. Siewird sich daher vom Becherzuentfernen streben, soweitihr dies ebenmöglich ist. Beim Herausziehen wird sie dagegennachunten ausdenRand desKegels gepreßt. Vielfach wird noch einebesondere Einrichtung getroffen,umdenL Schlußzusichern.Esistdann einglockeni förmiger Körper so auseinerSpindel ange- bracht, daßer über«dem Kegel schwebt, solangederLotdraht straffgezogen ist, daß eraberbeimAufstoßendesKegelsaufden Grund aufdieLederscheibe herabfällt, sodaß diese sogleich fest aufgepreßtwird. Einanderes Instrument ist ähnlich eingerichtet, wie die Greifapparate, mitdenen man etwa Kohlen aus Schiffen hebt,um sieam Lande abzu- laden. Zwei kastenartige Greifersindzunächst auseinandergespreizt, und siewerden durch eineStange inihrer Lageerhalten." Beim Aufstoßen aufdem Meeresgrund löst sich aberdieSp"errung,undwenn mandenApparat dann herauszieht,so fassendiebeiden Teile einStück-Boden, indem siewie eineZange wirken.

Wichtigistauch die Ermittelung der Wassertemperaturen Senkt man einsoge-

nanntes Maximum-- und Minimumthermo-

-

meter indas-Meer, sowird es nachdem Herausziehen dieniedrigste Temperatur an- zeigen,deres ausgesetztgewesenist.Das istimallgemeinen abernichtimmer diejenigeder tiefstenStelle, bis zuderes hinabgelassenworden war. Willman gleich- zeitigdie Temperatur bei verschiedenen Wasserschichten feststellen, so mußeinSystem von mehreren Amkippthermometern angewendet

«

werden. dieinbestimmten Entfernungen vonein- anderandemherabgesenktenLotdraht hängen-.Ein Kippthermometer sehenwir inAbb. 4. Man denke sich dieses Thermometer zunächstumge- kehrt, so daßderschwarz dargestellte Quecksilber- kolben unten liegt. Wird einsolcher Apparat irgendeinerTemperatur ausgesetzt, so nimmtder Quecksilberfaden natürlicheinebestimmte Länge an. Kippt man jetztdas Instrument, so reißt derFaden an der engstenStelle beiaab,und das abgetrennte Quecksilber rinnt injenenlust- leeren Raum. woesauf derAbbildungzusehen ist. DerFaden behält dann nacheinerMessung imWasser seineder Meerestemperaturentspre- chende Längewesentlich bei,undesistdarum angängig,dlieRöhre sozugraduieren, wiees aufderZeichnung- zu« sehen ist. DiefünfteAb- bildung läßt eine einfacheEinrichtungunter- einander angebrachterKippthermometer erkennen, diedurchein Gewicht, dasman von oben am Lotdraht nachgleiten läßtunddas mittelbar wieder andere Gewichte auslöst, der Reihe nach umgekipptwerden.

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Wärme und Lichtsindeinander nahever- wandt, undsodehnt. denn »derTiesseeforscher seineUntersuchungenmuchaufdas Eindringen der Sonnenstrahlung in.das Wasser derSee aus. Imallgemeinen herrschtdort keinegroße Helligkeit. Das Lichtnimmt schonin geringen Tiefenalsbald Tab,um einer«mehroder weniger plötzlich eintretenden Dämmerung bzw.Dunkel- heitRaum zugeben«Am dieLichtverhältnisse ingrößeren Tiefenzuerkunden, ist unteranderen folgender Apparat ersonnen worden« Jn einer Dose. dieins Wasser hinabgelassen wird, be- findetsicheingut geschütztesBlatt vonBrom- silberpapier. Letzteresist durcheine-runde Blech- scheibe abgedeckt,diein·zwanzig gleicheSek- toren geteiltist»von denen der eine um den anderen ausgeschnitten ist. sodaßalsozehn gleiche Ausschnitte entstehen. Äberdieser Scheibe

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Abb. 7.Schließnetz.

«sen ausgeführt v.

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l Abb·8.

(an FirmaZwickertinKiey

zweite,dienur Ausschnitt von drehtsicheine

einen einzigen

derGrößeeines solchenSektors

hat.Fällt dieser

Ausschnitt mit

einemder Aus- schnitte unten

zusammen, so

.

kanndasLicht

vonoben—-der Apparat schaut»

.1ufwärts——aus dasBromsilber

wirken; geht dann dieobere

Scheibeumdie Breite desSek-

tors weiter,so fällt ihrAus-

schnitt auseine unausgeschnit-

teneStelle un- ten,so daßkein

LichtindenAps parat dringt.

bisbeimnäch- stenSchrittwie-

der Dssnung auf Osfnung

fällt.Einesinn- reiche Borrich-

tungermöglicht es,diebeweg-

liche Scheibe durch einen

Ruck an der Leinejedesmal

tor vorrücken sokönnenzehn von beliebiger

schiedenenTie- werden. Aus um einenSek-

zulassen,und Belichtungen Dauer inver-

Belichtuugszeit «und Schwär-

zung wird schließlich auf

dieStärke des Lichtes geschlos-

sen,dasinder Tiefe wirksam

gewesen ist.—- Abb. 6 stellt

einenWasser- schöpfer für

-Tiesseeunter- suchungendar.

Eine Röhre a istoben und

unten mit ko- nischen,«mitein-

ander verbun- denenBentilen

soeingerichtet beim Bieder- paratesöffnen.

gehendagegen versehen, die -

sind, daß siesich( gehendesAp- beim Empor-K

schließen.Die - ·Röhreistalso währenddes

Abbäuåtzsasserxköpfer

·

Hinablassens ständig mit ,Pk,ps.miser-senden Wasser der

Bakterienschöpser

Heft33 ltllslllllllllllllllIlllllslllllllllllslllllllllllsllII·IIlllllllIIlllllllllllllllslllllllllllllltsssll s« - s I s s s - s - t I s - s « t llllllllllittllllllllllllllllllllllllllls l I s llslllllltllllllllllllllllls

betreffendenSchichten gefüllt.undwenn man ganz sicherauf. das SchließenderBentile beimAuswinden rechnenkönnte, so bedürfte dieserWasserschöpferkeinerweiteren Organe.

Tatsächlich hatman auch derartige Apparate benutzt. Anser Bildchenzeigtabernocheine besondereBerschlußeinrichtung.Esbefindet sich nämlich obeneineArt Flügelschraubec.

Diesewirdumlaufen, wenn sichderApparat insenkrechterRichtung bewegt; und zwar . wird dieDrehrichtung verschieden sein,je nachdemjener niedergelassen oderaufgeholt wird. RunistdiekleineMaschinerie soge- baut,daßdieDrehung jenesOrganes beim Hinablafsen wirkungslos bleibt, daßda- gegen diejenige beim Herausziehen beide

"

Ventile mittels derSpindelddurchVer- schraubung sichert. Sobald man daher den Schöpfer emporzuholen beginnt,wirdder Ab- schlußbewirkt und man bekommt sicheran Bord eineWasserprobevondertiefsten Stelle, diederApparat erreichthat.

ZumSchluß sei eines der zahlreichen Schiießnetze vorgeführt, mitdenen man die Tiefenach ihren Lebewesendurchsorscht(Ab- bildung 7).

Im Rahmenunserer Abhandlurg konnten»

natürlich nichtalleInstrumente derTiefsees forfchungvorgesührtwerden. Eswar nur möglich, einige von ihnen zuzeigen, und zuversuchen,einenÄberblick über dieMittel jenerWissenschaftzugeben. And wer Ge- legenheithat. inBerlin das »Museum für Meereskunde« zubesuchen,blicktgewißgern auch einmal indieRäume, diederTiessee-·

forschung gewidmetsind.

Wieschonangedeutet, bezieht sicheinwich- tiger Zweig dieserForschungenausdie Erkun- dungderWassertiefen. Andauszahlreichen Messungen hat sichimmerdeutlicherdasRelief, bild herausgestaltet, das die Meeres- becken zeigen.Teilt man die ganze Erdober- flächein100 gleiche Teile, so entfallen auf He- bungen undSenkungen soviele Teile,alsinder folgenden kleinen»Tabelleangegeben ist. Ve-.- merkt sei noch,daßdie inDeutschland übliche Bezeichnung ,,N.N.«bedeutet: »Rormal-Rull«, und daßessichdabeium eine Höhenlängevon 37Meter unter demRormalhöhepunktderBer- liner Sternwartehandelt. InderTabelle sind die Maße zweckmäßigin Metern angegeben:

gelegentlich findetman noch Bestimmungen nach Faden, unddann sinddiebetreffenden Zahlen mit 1,829zuvervielfältigen, wenn man Meter erhalten will. DieVerteilung ist also folgende:

9000-—2000Meter über dem Meere-

2.:2

n n v n 495

1000— 200 » » » » 12.9

0 » v u n

0— 200Meter unter dem Meere 3.9

200—— 1000 » » » » 3.3

1000—2000 » » » » 4.6

2000—3000 » » » » 7.1

3000— 4000 » » » » 15.5

4000— 5000 »

«

» » » 22.1

5000— 6000 » » » » 13.1

6000——10000 » ., » » 1.0

sMan erkennt daraus, daßdieErhebunge über demMeeresspiegel von denTiefen bedeutend übertroffen werden. Der Jndische Ozean ist nach Krümmel im Mittel 3890, der- Große 3340 Meter tief. Diedurchschnittliche Tiefealler Meere schätztman aufrund 3700,derAtlantische 3680,dieHöheallerFestländer ausnur 700 Meter.

Auch sinddiegrößtenbisjetztermitteltenTiefenbe- deutender alsdieHöhenderBerge,dieaufderErde vorkommen. Denn derGaurisankar ragt nur 8840 Meter empor, währendman weit bedeu- tendere Tiefengelotet hat. Schon1874 wurde dievielgenannte »Tuscaroratiefeumit 8513Meter gemessen;seitdem istdas Lot bisgegen 10000 Meter hinabgesunken,und diegegenwärtigals tiefsteSenke geltendeStelle befindet sich9788 -

Meter unter dem MeeresspiegeL And esist

eigenartig, daß sichdie größten Tiefen indes- RähederKüsten finden.

(7)

Heftss vDeutschland zur See Seite7«

IsllllllllllllllllllllssllllllllllIllllIlIIlllIlIllIllssllIllllIsllllUlllllllllIlUlllAllllIstslllIllllIllllIllllIIIl«lIIllllllIlllIllIIllIIIIIllUlllllIIIllllllIIllIllIIlllllllllllllIllllllllllllllllllllllllllllIllllllllllllllllIllslllllIUlllslllllIlllllllllllllullllllllllllNJIIlllllllllllllllllllcllsllllllllllll llIIllllIllllllllllllIltllllllllIlllllllllllllllsllsl I

Die Flotte und

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Häer Brasiliens

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as« gewaltigeLandVrasilienmitseiner ausgedehnten Küste ist für seinenVer- kehr vollständig aufdieSeefahrt an- - · gewiesen. Die wenigen Eisenbahn- linien, die von der Küsteaus ins Jnnere laufen,kommennur alsVerbindungen derHäer mitdemnächsten Hinterlande inBetracht. cRoch heutewickelt sichdergrößte Teil desInland- verkehrsnichtaufdenSchienen,sondernauf den

«

schlechtenWegen derMaultierkarawanen, der ,,Tropas«, ab. Sämtliche bedeutende Plätze desLandes liegenanderKüste,vonS..Paulo, PortoAlegreundOuropreto abgesehen,odersie

"

stehen, wiedie großenGummiplätzeamArna- zonas, durchdieFlußschiffahrtinVerbindung mitderSee.

Es wäre also natürlich gewesen, daß sich ein reger Verkehr überSee an der brasilia- nischenKüste entwickelt hätte;aber Portugal erstickte jeden Aufschwung des Handels und Wandels, solange Vrasilien ihm gehörte.

Zwei portugiesische Handelsgesellschaften regelten den gesamten überseeifchen Verkehr» Erstnach demAbfallVrasiliens nahmen auchderHand.l und dieZufuhr einen Aufschwung. Zwischen denKüstenplätzen entwickelten sichimLaufeder Jahrhunderte regelmäßigeVerbindungen. Eng- lische Gesellschaftenrichtetendieersten Dampfer- linien ein,dievon ViodeJaneiro nachNorden und Süden«laufen. Die großen Frachten an .Kaffee, Baumwolle, Tabak,Zucker, Kakao,Kaut- schukundHäutenzogen deneuropäischen Äberss seeverkehran, undvon englischenunddeutschen Häer wurden diegroßenregelmäßigenVer-.

bindungen hergestellt,von denenbiszumAus- bruchdesKrieges derAvrddeutsche Lloydund dieHamburg-SüdamerikanischeDampfschifsahrtss gesellschaftdiebedeutendsten undzuverlässigsten waren. Daneben unterhielten dieJtaliener noch einen Schnellverkehr zwischenGenua, Vahia, Vio de Janeiro, Santos und«dem Laplata.

Ihre Schiffesind diegrößten,die diese Reise machen. Sierechnen besonders aufden Massen- verkehrderitalienischenAus-undRückwanderer FürdieErnten und dieSchaffchur inArgen- tinien werden durch italienische Gesellschaften Tausende von Arbeitern nach demLaplata ge- schicktundzurückgebracht,denn derJtaliener ist

«

meistimGegensatz zu dendeutschenKolonisten darauf bedacht, inderFremde einkleines Ka- pital zuergattern und damit nach,,Italia, 11 bello paese«, zurückzukehren.

Vrasilien selbstbesaßnieinWirklichkeiteine eigene Flotte DieDampfer,diezwischen seinen Küstenplätzen regelmäßig verkehren, sind mit englischemsGeld gebaut und führendiebrass- lianische Flagge nur, weildas Landesgesetzes vorschreibt. Sie habenals Kapitän understen Maschinisten stets Engländer,odersie«sindver- deckteJremde unter brasilianischer Flagge, ab- hängig von ausländischen Aktionärew Die Kriegsflotte istbiszumAusbrxch derRevolu- tionvon 1889immer einStief-und Sorgenkind gewesen. SolangePortugalHerr imLandewar, .

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ankerten inden·Häfen ein paar alte portugie- BlickaufdenHafenvon Vahia

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Seite 8

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sischeKorvetten undFregatten. Sielagen oft,bis sie faulwurden odernichtwieder ausdemHafen hinaussegeln konnten, weilderEingang imLaufe der Jahre versandet war. Anter dem Kaiser- reichewurde dieMannschaftfürdieKriegsschiffe auf verschiedeneWeisen rekrutiert. Einmal waren esdieKnaben aus denFindelhäusern,dieals Schiffsjungen eingestellt wurden. Dann aber wurden auchÄbeltäter, diemit dem Gesetzin Zwietracht geraten waren, zwangsweise zurMa- rineversetztund zum cMatrosen gemacht. Ihre Dienstzeit war alsoeine gesetzliche.Der aller- größte TeilderBesatzungwar allerdingsfarbiger Art. Bei ihrerZusammensetzung war es na- türlich, daßder GeistderAnbotmäßigkeitund

Deutschland zur See Heft33

GewalttätigkeitbeiderbrasilianischenMarine herrschte. DieFlottestand undstehtineinem heimlichenoderoffenenGegensatzzurLand-' macht. Dieoffenen Vevolten find fürdie

"

brasilianischeMarinenichtsAngewöhm liches.DiegrößteMevolteerlebtedas -s LandimSeptember 1893,alsder Ad- miralCustodiodeMellomitdemPrä- sidentenPeixotoaneinander geriet. « DerAdmiral eröffnetedieFeind- seligkeitenmitderBeschießungder HafenstadtViodeJaneiro. Der Hafen ,,Rio«,wie dieStadtmeist kurz genanntwird. ist so groß, daß er sämtliche Flotten derWelt

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Brasiliamsches Linienschiff .,Minas Geraes«

Der Monroe- PalastinVio

deJaneiro

beherbergen könnte, hatein tiefesFahrwasser undist ringsum von Bergen umgeben, dienur nachder Küstezueine schmale Ausfahrt offen lassen. Zubeiden Seiten desAusganges und aufdenkleinenInseln imHafen sind starke Forts errichtet. DieBesatzung dieser Forts blieb re- gierungstreu underöffnetedas Feuer gegen die aufständischeFlotte.DasFortBillegaignon wurde inTrümmer geschossen,dieForts Santa Gruz, S.Teodosio und S.Joäo hielten sich.Dem Admiralsschifs wurde imFeuer dasSxteuerruder zerschossen; alsPanzer fürdas Deckgegen die von oben gefeuerten Granatschüsseder Forts hatten dieAufrührer Baumwollballen genom- men. AmdenVuderschadenauszubessern,dampfte Wasserverdrängung19500t;Maschinen28 600Ps;Artill.12—»30,5L4522—12L 508—4,7;Torh.4—45s;Dampfstr.12900 sm.

JmHafenvon Pernambuco

das Flaggschiff dichtunter dasFortSanta Gruz, dessenNohre nichtsoweit nachunten gerichtet werden konnten, umdas ausbessernde Schiffzu

»treffen.BachderBeschießungvon Vio deJa- neiro verließ Admiral Mello den Hafen und verteilte sein Geschwader, um dieStaaten im Süden und Norden von Rio inAusstand zu bringen. Sein Vertreter Saldanha da Gama

wurde imMärz1894 von der Flotte derVe-

gierung besiegt. Das Flaggschisfdes Admirals selbstwurde am 16.April 1894 aufderHöhe von Desterro (heuteFlorianopolis) torpediert, der Flottenaufstand niedergeworfen. Kleine Kreuzer undKanonenboote trieben sich nocheine

Weile an der Küsteherum. DerHafen Rio

Grande doSul wurde von zweiKanonenbooten angegriffen, diewieder abzogen, weil sienur zweiGranaten mit Zündernan Bord hatten.

Siesollen nach Montevideo gedampftund dort unter derHandverkauft worden sein. Derge- sangeneAdmiral Mello wurde vor einKriegs- gericht gestelltundzurBerbannung verurteilt. Gr erschienaber nach derüblichen brasilianischen Art mitHilfeeinflußreicherVettern schon nach Jahresfrist wieder,wurdebalddarauf trotz-seiner Vevolte Admiral derFlotte. Brasilien isteben dasLand derunbegrenztesten Möglichkeiten

JndenkleinenKriegshäfen ist der Dienst der Marine natürlicheineLächerlichkeit.Daliegen indenweltvergessenen HafenlöcherndesVordens und Südens zweiKanonenboote Jhre Mann-

RiodeSaneirm BlickaufStadt undHafen

schaftenmarkieren Dienst. DieKommandanten treten natürlichingroßer Gala auf undmachen ein ersprießliche-Z Geschäftchenmit den Liefe- ranten imHafen. Wer fragtdort,obdieZahl derBesatzung wirklich fohoch ist,als sieange- gebenwirdl Jedenfalls wirdjeden Tagfürdie angegebeneZahl derProviant geliefert. Wie derÄberschuß zwischen Kominandant undLiefe- rant verrechnetwird,isteineSache, welchedie hohe Regierung nichtsangeht. Bezeichnendist, daßin den kleinen HäfendieLieferanten der Kriegsschifse beidem-farbigen Janhagelden Ghrennamen ,,Piraten« führen. Die Kohlen- händler sprechenbeidiesenGeschäften nicht mit, denn dieBunker derKriegskähnewerdennur gelegentlich ausgefüllt,wenn angeblich ,,Abungs- sahrten,Alanöver oderSchießenageübt wird.

Äbermäßig mit Dienst geplagt sind die brasilianischen Kriegsschiffe gerade nicht. Sie gondelndann einmalvon einerHafeneckeindie andere, schießenaneinem derzahlreichen Feier- tage feierlich Salut und lassen ihreBesatzung dann mit schmetternder Hornmusik durch die Straßen herumziehen. Immer aber lebt die MannschaftdieserKriegskähnein erbitterter Fehde mitderPolizei. Schlägerei ist nichtsSeltenes.

Eine eigentliche praktischeBedeutung kanndie brasilianische Flottenichtbeanspruchen ..«’

(9)

Heft88

sllllllsslll sllllllllslllll llllllllII Deutschland zur See

slllllll lsIllllllIll IlslllslllcllllllllllllIllIllllltlllIllllllllllII IIIIIIIIIIIIlIIIlIllsllllIlsIlIIIllllllllllllllllll slIIIIIsIlIIIIsIIlIIsIIIIIIlllIlIIllllllslIIsIIIIIlIlIIIIIIIIIIlII UIIIlIIIIIIIIUIIIUIlIlllllslssllslIIIIIlIIlllllilllllllllllllsllll

Seite 9

»So-zwar cIie Fluge 8chwar2sweisssrot«

(32.Fortsetzung)

KlausMewes,deralsVontsmann aufeinemWoermann- DampferderAfrikmLinieDiensttut,wirddurchdieNachricht vomKriegsausbruchanderKüsteKameruns überrascht.Erstellt sich losortderSchutztruppezurVerfügungundmachtdieVe- schiefzungundEinnahmeDualas durch GngländerundFranzoer undanschließende Landkämpfemit.DieVerteidigungeinergroßen Faktoreiundweitere KämpfeimInnernKameruns zeigenUns invackender Schilderung,welcher Heldenmutunsereweißen und farbigenLands-leute beiderVerteidigungihrerHeimatgegendie Cindringlinge beseelt.Später gelingtesKlausMewes,anBord einesspanischen Frachtdampferszukommen. AufhoherSeeer- scheintderdeutsche Gilfskreuzer»Adler«,derKlaus alsOber- maatderdeutschen Marine sofortanVordundinDienstnimmt.

Derdeutsche Hilfskreuzererwischt kurz darauf einenenglischen SüdamerikaIDampfer,derdurcheinKommando derVesatleg desdeutschen Hilfskreuzersuntersuchtundnachsilbernahmeeines TeilsderLadung versenkt wird;der»Adler·läuft darauf Vabia an,abernochvorAblaufdervierundzwanzigstündigen Fristver- läßtderGilfskreuzerwieder denneutralen Hafenunddampft aufdieossene Seehinaus,neuen Abenteuern entgegen. Bald kommt einanderes SchiffinSicht,dasals einenglisches Torpedobooterkanntwird. Ohne Zeitverlustgreiftder»Adler«

mitruhigerEntschlossenheit denvielfachüberlegenen Feindan Undschlägt ibn nach heißem Kampfe glücklichindieFlucht.Ein zweiterenglischer GandelsdampserkommtinSichtundwirdvom

»Adler« aufgebracht. InderFolgesuchtder»Adle,r«mitseiner Beutedenzahlreichen englischen Kriegsschifer,dieihnjagen,zu entgehenundeinenamerikanischen Hafenzuerreichen,wasihm samtdemgekapertenenglischen Dampfer»Colchester«gelingt- Diedeutschen SchiffelaufendenkleinenamerikanischenHafen Charlestonan, woKlaus Mewes seinenaltenFreundGerd Weiters unddessen Schwester Gesche wiederfindet,mitderder Vontsmann sichverlobt. NacheinigenTagenwarder»Adler«

sumallgemeinenErstaunenderAmerikaner ausdemneutralen Hafen verschwunden.Der»Colchester«wirdbalddarauf versteigert unddiedeutsche PrisenbesatzunganLandinterniert.

wohnervonCharleston spaltensichinzweiParteien, fürund widerdieDeutschen,unddieEnglandsrenndesuchen durchwieder- holteöusammenrottungen ihrerverhetztenpolitischenMeinung Ausdruckzuverleihen.

,

laus

Mewes lachte grimmig. »Die-

.» d ser PräsidentWilson kommt mir :. JHimmerjvor wie der Löwe in der

»O Schießbude.-Wenn man ihnrichtig trifft—- unddaskriegendieengli- schenBengel jafertigl—, sobrüllt er auf, klapptaber denRachenwie-der zuund läßt sich fürdasnächsteBrüllen wieder ausziehen

Das ist meine Mieinung.«"

DserRektor sagtenichtsdazu,aber er widersprach auch nicht. Denn er war durch- aus nichtmitderPolitik sein-esPräsidenten und dessenPartei einverstanden. Nochwe- niger gutwar erfreilich aufdsengroßen The- odor Roosevelt zusprechen..

Der Schulmannhatteviel an ihm zuta- deln. Wie? War er auf seiner Reise nach Europa, aufderKieler Wocheund inBer- lin mit seinem TöchterleinAlice nichtwie einregierender Herraufgetreten? -Hatte er sich nicht feiernlassen,alstrügeerdie Krone eines Kaiserreiches? Undseine Tochter hatte förmlichalsPrinzeß Hof gehalten und sich huldigen lassen. Das paßtedemRektor,der ein uter Republikanserwar, durchausnicht.

.Roo?evelt

war ihm.der Mann des echten Bluff. Mußte er nach Ostasrikaund dem Ama nas aufdie Jagd gehenund seine Schulisteninden Blättern veröffentlichen?

Der Mann platztejavorEitelkeitl Umjeden Preis wollte er wieder Präsident werden, aber seineZeit sei endgültig vorüberl In dasWeiße Haus gehörteeinanderer Mann alsWilsonund Roosevelt. Wilsonseieng- lischerals einEngländer,und Roosevelt,der sichin Berlin feiern ließ,und den großen Freund Deutschlands spielte,sei glattum- gefallen; als der Krieg ausbrach. In das Weiße Haus gehörteein Mann, dernur Amserikaner sei,derweder nachDeutschland noch nach England frage,der sichdieButter nichtvom Brot nehmenlasseund strengnach dem Grundsatz handle,was dem einen recht sei, müssedem andern billig sein.

Der Schulmann hatte sich sehrinEiferge- redet. Das Mädchen-kamhereinundbrachte die Zeitungen;

neuesteNummer und lachte plötzlichlaut«auf- ) »Warum lachenSie? Was gibtesLusti-

ges?« fragteLeutnant Pütter. »

Der Schulmann zeigteaufeine Notiz, diein großenLettern fettund gesperrt ge- drucktwar. DieMexikanerunter Villa waren einmal

·

wieder süber die Grenze gekommen und hatten geraubtund gesengt.

’bringenund unterwegs abtun.

DieBe-

"

Er warfeinen Blickindie»

Seekriegsroman

von Qllsred u nke

»Unsere tapferen Grenzsoldaten sindna- türlichHals über Kopf ausgekratzt. Natür- lich! Aber die Zeitungen habenfür diese Blamage einen Trost. Die LeichedesGe- nerals Villa,desgroßen mexikanischenBan- diten, soll gefunden sein. Soll! Aber man kennt das. Dieser Räuberhauptmannläuft so gesundinsseinenStiefeln wie Sie und.

ich. Eskommen überhauptdiesonderbarsten Geschichtenvor. Sie werden auchnicht glauben, daß ich schoneinmal in das Jen- seits befördertworden bin, undtrotzdemnoch hierinmeinem Schaukelstuhl sitze.

»Siemachen mich neugierig,mein.Herr.

Also legenSie los und spinnen Sie Ihr Garnl«

Der Rektor überlegteeinen Augenblick.

Dann beganner: ,,WissenSie, was man inMexikounter derLey fugka versteht? Sie wissenesnicht.Wenn man dort einen Men- schen nicht öffentlich umbringen will,so läßt

man ihn unter Bedeckungirgend wohin

Er istdann angeblichbeieinem Fluchtversuche erschaffen worden, und keinHahn kräht danach. Als ich nochjun-gund dumm war, hatteich mich inMexiko aucheinmal einbißchenmit dser c1ijlitik beschäftigt,und beteiligte michan einer kleinen Revolution, diegarnichtbedeu- tend war und bald erstickt wurde, mir aber fastdasliebe Lebengekostet hätte.Jch weiß noch, wie ichmit Genossen von Mexiko- Stadt abritt. DerPicodeOrizabsa warfdie weißenRebelhüllenab. Die starrenGipfel der Sierra, die schneebedeckten Spitzender Vulkanekstandenim jungen Licht. Golden lagderSonnenglanz aufdendunklen Rädel- wäldern der Bergrücken,die das Tal von Mexiko schirmten. Jndios in Serape und-

Sombrero führten mich. Bananen- und

Orangenhaine liefenamWege hin. Palmen hobendiegrünen Wedel, die Spottdrosseln kreischtenuns höhnisch nach. Schwarze Geier flogenim blauen Aetherüberuns ihre Kreise.

Plumpe Ochs-entarren mit Scheibenrädern mahltenlangsamimStaube vor uns. Das Arre! Arre! der Treiber kamunaufhörlich Raschan ihnenvorbei, denWegins Tal hinab. Zudensieben WasserfällendesRio Blanco. Die Kaffeebserge standeninschim- mernder Blütenpracht. Wie Schnee lages ausden dunklen Berghängen. Tabak- und Maisfelder dehnten sichendlos, und das Zuckerrohr wogte frischgrünwie Schilf,über das derSeewind streicht. Unterden Eichen der Wald-einsamkeit,unter denuralten Rie- senbäumender Ahuehuete, den Patriarchen desTropenwaldes, unterdenen schonMon- tezumaund Eortezgewandelt sind-,unter den dunkellaubsigen Mangos und den schlanken Eukalypte wohnte der Friede. Palma- EhriftibäumeunsdhochstämmigeFarne säum- ten den Wald-weg,ungeheureAgavenfelder bedeckten eine Ebene mit den blaugrauen starren Blättern, braun-e Leute mitHaus- messsernarbeiteten darin. Plötzlichwandte sichder Weg,und brausend schoßvor uns der Rio Blanco durchs Tal.

rauschtedieklare Flutüberdie Felsblöcke, der Strudel kochtezwischen bsemoostemGe- stein, farbige Regenbogenstandenimfeinen Wasserstaube, und überdas·Wehr stürzte sichder Fluß dsonnernd indieTiefe. Eine weiße Dampfsäule stiegaus dem Schlunde.

Siebenmal rast-ederweiße Gischtüberdie Felskante im Sturz abwärts. Dann glitt derwilde SohnderGletscher ruhiginklarer Flut dahin zwischen grünen Ufernundnickens denPalmen, diesichinihm spiegelten.«

,,,Si-e wollen mir sagen, was Ley fuga ist1« warfder Leutnant ungeduldig ein«

»Ich bitte um Verzeihung, mein Herr, wenn michdieErinnnerung an jenentraum- haftschönen Tag zu langefesthielt. Der Marschzuunseren Truppenbrachtediedürre Bei einem Erkundungsritt · Wirklichkeit

gegendieFeinde fiel ichmitmeiner Hand-voll Schäumends

Reiter in einen Hinterhalt. Aneiner ver- lassenenAlberca, einem elend-en Wirtshaus an der Straße,aus gelbenLehmziegelnzu- sammengefügt,von staubiggrauen Pappeln undgroteskenKakteen umgürtet, machtenwir Halt. DerStaub saßuns inderKehle.Ein braunes Mädchen breitete auf demflachen Dacherote PfefferschotenzumTrocknen und lachteuns mitweißen Zähnenan. Ja, einen Trunk Pulque oder Tunawein schenkteder Wirt schonaus. Fliegen surrten zuTau- send-senin dem verräuchertenRaum der Al- berca Verdächtige Gesellen saßenbeimKar- tenspiel. Woher? —- Run,eswaren Fuhr- leute und Maultiertreiber von dennächsten Haciendsas Draußen aufdem Hofebrannte ein kleines Feuer, an dem ein Arriero die Bohnen kochte. Von Leuten unseres Fein- des Escobedo traute sichkein-erher, hießes.

Wir waren müde und hungrig. In der

Nachtrittessich besser zurück. Atfo pflöcktitn wir die Pferd-ean, tränkten und fütterten und vergaßenuns selber nicht. Wir ließen- einpaar Taler springen,saßen auf,als der Mond kam,und trabten vergnügt unsere Straße. WeißzogsichderWeg. Schwarze Schattenlc:nhinundwieder darüber. Von denRopalkakteen und Jukkas,dieihr-edicken Stämme und fleischigen Stachellappen wie verrenkte GliedmaßenindensilbernenAbend reckten. Meine Leute ließen die Gäule scharf gehen. Kein Mensch begegnete uns.

Plötzlichkamesaus einem dichten Agaven- wirrsal: ,Alto ahil HaltP Ein paar Kugelnwaren dieAntwort. AusdenAgaven blitzteeszurück, zweiGäule stieg-en aufder Hinterhand und zweiKerle flogsrnaus den Sätteln. Klingen heran-?und Pistolen in dieFaustl Aber rechtsundlinks knallte es.

Zurückalso! Aber, wie aus der Erde ge- wachsen,hielteine dunkle Masse,und hun- dert wüste Rufeverrieten, daßwiruns auf das Schlimmstezurüsten hatten. DerWirt inder Alberca hatte dieZeit unsererRast

«gutbenutztunddiebraune Dirne ihre Schul- digkeit getan. Ein paar verwegene Reiter hieben sich durch,einhalbesDutzendlag steif und starrmitdemGesicht aufderErd-e. Jch selbst stürztemit dem Pferde, als ichzur Seite galoppierenwollt-e. AmMorgenstand ichvor dem Kriegsgericht, wenn man einen HaufenBanditen sonennen dars. Das Ur- teil war bald gesprochiem eheeine Eigarro getauchtwar. Ichwar natürlich Spionund Verräter,und fürdenStrick oderdieKugel reif. Ein-er der Galgenvögel riet, michbis andenHalsin dieErde zugraben,anunsere Truppen einen Parlamentär mit meinem linken Ohrzusendenund ein Lösegeldzu fordern. VielleichtliegeesdenUnserndar- an, mich wiederzubekommen. ,Und wenn man das Geld nicht gibt?’ warf ichein.—- ,Run, sobleiben Sie in dserErde. Die Ameisenwerden Sie schon finden.’-—— Mich schauderte Ichwar inschlimmenHänden.

,Jch verlange,vor denGeneral Escobedo geführtzuwerden,’rief ich. ,JchbinOffi- zierund fordereeinGericht-vonOffizieren, das über michurteilt. Die gelbenKerle stecktendiespitzen Hüte zusammenundjuschels ten.—- ,Siewerden vordenGeneral gebracht werdens sagteihr Anführer,einBandit init einem ganz verbotenen Gesicht,dem die SchurkereiindenAugen stand.——— Jchwurde in den-Sattel gesetzt,einhalbes Dutzend Kerlenahmen michin dieMitte, und abging es indie Einsamkeit Ausgetrocknete Bar- rancas, klaffende Erdrisse, in denen das Wasser versickertwar, Rawinen und Stein- brüche, hierund dort mit Kaktus bestanden, ein paar verkrüppelte Palmen —- das war die Szenseriedes Ortes, an dem der erste

Haltgemachtwurde. Mein-e Waffen waren mir genommen. Mein Revolver und mein Karabiner, auchder Säbel und dasMesser.

(Fortsetzungfolgt.)

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Und Klaus Mewes nahm das wahr. Sein Kommandant hatte nichts einzuwenden, wenn Klaus Mewes in die Stadt aina, und oft ge- nug gab er ihm einen dienstlichen Auftrag an den

Wirhaben "in diesem, heute in unsern nordischen Gewässern wohl sehr seltenen Segel, das schon die Galeeren und Triremen das alten Rom trugen, und das geradezu charakteristisch

Wenn’s nich mehr will, denn steigen wir ausl Es ist wirklich wahr Und nicht gelogen ; da könnt ihr noch den Zimmermann Schnee- fuß fragen, der auch dabei war.. Also es war

« rollen durch die Kabelauslegmaschine und wird dann durch eine am Heck(Hinterteil) des Dampfers angebrachte Leitrolle ins. — Bei Beginn der Kabellegung wird zunächst das eine Ende

der Veranda des Hauses-, Grammophonspiel und wieder Skat füllten den Tag aus. Der dritte wurde noch langweiliger. Der vierte brachte aber eine Ueberraschung Als der Tag graute,

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