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Deutschland zur See, 1. Jg. 1916, Heft 29.

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Einzelheft 10

Pfennig

Viertelj,

(1—3

cNrn.)

M.1;30

zur See

Gochenschrift

Heft

29—- 1916 «

«llustrierte

L

TM

Zeitschrift des Eingetr. Vereins »Marinedank«, Berlin S 42, Oranienftr. 140X42 letsblatt der« Veichsmarinestiftung

-

" - .

Herausgehen Germann

Kirchhoff,

Eise-Admiral z. D.

(2)

Seite 2

ItIillllllklllllllllllllIllllllllllslllllllllIllllllllllllIlittllllllslllllllllsllllllIlIIUIlIslllllllIlIsllIIllltIlIsllIIlls lllllllslllsllllllculllllslllII!lIllIllllIllllIllllllllllllIlllllIIIllllIlllllIllI«lllllIIllllllllllllllllllllllsltlsllllcllllksllsllllIlIlIUUllllllllIlIIIIIIIllIIIlIlllllllllllllllllllllllllllll IsllIIIllllIlillUlIIlIIllllIIllllll

Deutschland zur See Heft29

Jlllllllllli

ieneuliche Rede unseres Reichs- kanzlers imReichstag war sicherlich dem deutschenVolk imallgemeinen

- undunseren Feldgrauen und blauen Jungen imbesonderenaus derSeelegesprochen.

Wo man hinhorchte, war eineStimme derGe- nugtuung überdieselbstbewußteund dabeidoch maßvolle Feststellung unserer Kriegsziele. Auch auf dieenergischeDurchführungdes AsBoots kriegszurBekämpfungdeszebensovölkerrechtss widrigen wiemenschlichgemeinen Versuchs«der Engländer, das deutscheVolk auszuhungern, wollen wirnicht verzichten,wenn wirauch,was beiuns selbstverständlichist, sauf gutwillige Reu- trale allemöglichen Rücksichten nehmenwerden.

Die-Befürchtung, daß unsere RegierungdenA- Bootkrieg einschränken könnte, hat sich,wieder Au- genschein lehrt,alsgänzlich unbegründet erwiesen.

Rache den biszum 10.April eingelaufenen Nachrichten findseitdem1.April über80 000 Tonnen feindliche Handelsschiffe versenkt worden.

Eswurden bisher als versenkt gemeldet:,,Gold- mouth«,engl.,7446 Br.-R.-T., ,,Ashburton«

engl.,4446 Br.-R.-T., »Achilles«, engl.,7043 Br.-R.-T., ,,Benganin«,engl.,2127 Br.-R.-T.,

,,Bendu«, engl.,«4419 Br.-R.-T., ,,ElanCamp- bell«, engl.,5897 Br.-R.-T., ,,Vesuvio", engl., 1391 Br.-R.-T., ,,Zent«, engl., 3890 Br.-R.-T.,

»Simla«, engl.,5884 Br.-R.-T., ,,Braunton«, engl., 4775 Br.-R.-T., ,,Elhde«, engl., 204 Br.-R.-T., vOttomar·«,v engl., 327Br.-R.-T.,

»Adamton« 2304 Br.-R.-T., ,,Perth«653 Br.-R.-T., ,,John Pritchard« 118 Br.-R.-T., ,,Zafra« 2578 Br.-R.-T., »Yonne«

Br.-R.-T., ,,Silkworth Hall«4777 Br.-R.-T., ,,Glenalmond« 2888 Br.-R.-T., ,,Eastern Eity«

3441 Br.-R.-T., ’,,Margan Abbey« 4471 Br.-R.-T., »Ehantalleu 4949 Br.-R.-T. Zu-

sammen 81023 Br.-R.-T. -

Im Laufe des Januar d.S.sindrund 20000,imFebruar rund 40000Tonnen feind«"

lichenSchiffsraumes vernichtet worden. Jm Laufedes Monats März sindetwa 50feind- liche Handelsschifse mit rund 100000Tonnen (davonetwa 75 000Tonnen durch A-Boote) ver- senkt worden. Dazu kämen noch zwei größere Hilfs- kreuzer von zusammen 18 000 Tonnen, dieja auchderenglischen Handelsflotte entnommen sind.

Esgeht demnachdenEngländern energisch andenGeldbeutel, ihreempfindlichsteStelle.

6396

Richt mindererfolgreich istderLuftkrieggegen unsern Todfeind. FünfRächte hintereinander hat unsere Luftflotte EntsetzenüberEnglandverbreitet und,wiejetzt allmählich bekannt wird,furchtbare Verwüstungen angerichtet. Jahrhundertelang bis zumgegenwärtigen Weltkrieg hat England stets andere für sich Krieg führen lassenundsattund sicherzu Hauseaufseinen Geldsäcken gesessen.

Auch diesmal gedachteeswieder andere für sich bluten zulassenund derweilen Freund und Feind meuchlings seineHandelsbeziehungen zu stehlen.—- Esistanders gekommen. Deutsche Granaten sindindieenglischeKüstenstädtege-.

flogen, deutsche A-Boote dezimierendieenglische Kriegs-undHandelsflotte, und vor denBomben derdeutschen Luftschifse istkeinMenschinEng- landmehr sicher.DerEngländersitzt nicht mehr unangefochten auf seinerInsel, kannnicht mehr ungestraft die Völker aufeinanderhetzen und im Trüben fischen. And daß dafürfür alle Zukunft gesorgt wird,isteines unserer wich- tigstenKriegsziele. Wir werden derWelt die·

Freiheit derMeere erkämpfen.Das hatder Reichskanzler im Deutschen Reichstag unzwei- deutigausgesprochen.

000000 00000000000000000000000000 0000000 000000000000000000000 0000000000000000000000000000000000

Admiral v.

CI.

Pritt1 witz u. Gafsron

zu

s

einem

501ahrigen Militärdienstjubiläum

»Ic-IerpreußischeAdel hattejahrhunderte- langseinenKönigen inhingebender Treue zuLande gedient und nicht

»wenig zur Erstarkung Preußens, zu

« seiner Entwickelung zur europäischen Großmachtbeigetragen. Das war aus seiner Stellung als Trägerdes Grundbesitzes heraus verständlich. Der preußische Adel verteidigte seine ureigenste HeimatundleistetedemKönige, dem Träger der politischen und militärischen Macht,Gefolgsdienste. Mit weitem Blickhatten aber dieHohenzollern schon seitder Zeitdes GroßenKurfürstenihren Blick hinausgerichtet

über die engeren Grenzen ihres Landes und

seineZollgrenzen. Sie wollten Preußen den seinerMachtentsprechendenAnteil ander über- seeischen Welt sichern.DiesesStreben warviel- leichtverfrüht, denndieVersuche,. Preußenzu·

zueiner Seemachtzumachen, scheitertenimmer-Z wieder, underst Mitte desverflossenen Jahrhun- . derts begannessichzuverwirklichen. Jetztwar fürden preußischenAdel auchderZeitpunkt gekommen;seinen traditionellen Standpunkt zu erweitern. DerKönig brauchteseine Dienste auch zuWasser. And erfand keinkleinGeschlecht.

Der Landjunker wurde, wenn esnottat.auch zum Seemann. RichtwenigeMitglieder preu- ßischer Adelsgeschlechtertraten indieFlotteein undbefuhren unter dempreußischen Adler die Meere. Einer von denÄltesten ist zurzeitAd- miral Kurt v.Prittwitz und Gaffron, derver- dienstvolleerste VorsitzendedesjungenMarine- dankszdermit anderen Kameraden indiesem Monat denTagfeiernkann;andemervor 50 Jahren indenDienstderdamals noch Königlich Preußischen Marine .trat.

Admiral v.-Prittwitz wurde am -21.April 1866als Kadettindie Flotteeingestellt undhat ihrbiszumJahr 1910ununterbrochen angehört.

VonseinenBordkommandos sindbesondersdie Zeit als Kommandant der Kreuzer-Korvette ,,Alexandrine«(1889—-91),IalsKommandant des Linienschisfes »Wörth«(1896—98),als Vize- Admiral «und Ehef des Kreuzergeschwaders (1905——07)zuerwähnen.AnLand bekleideteer ferner»die Stellungen als Oberwerftdirektor in Danzig (1901——04)und zuletztdieals Chef der Marinestation derOstsee(1906-—10). « Amlö.Oktober1910 schied Exzellenzv.Pritts switzals Admiral alaSuite des Seeoffiziers-

korpsaus demaktiven DienstederFlotte.

«

Am 31.März1910wurde Admiral v.Prittii

witz anläßlich der 600-jährigenAnsässigkeitder Familie v.Prittwitzu.GassaninSchlesien durch»

das Vertrauen des Königsindas Herrenhaus berufen. Als fernere Ehrung und zugleichals Beweis desVertrauens undderAnhänglichkeit feiner früherenAntergebenen wurde ihm im September 1908 die Ernennung zum Ehren- mitgskieddes MarinesVereins »PrinzAdalbert

"

ihre Spitze.

von Preußen«undimFebruar 1913 dieErnen- nung-zum Ehrenmitglied des.,Vereins ehemaliger Matrosen der Kaiserlichen Acarineu zuteil.

Was Admiral v.Prittwitz infünfundvierzig- jähriger aktiver DienstzeitfürdieEntwickelung derdeutschenKriegsflotte, fürdieGeltung der deutschen FlaggesüberSeegeleistet hat,kannnur der richtig würdigen,der weiß,unter welchen Schwierigkeiten allmählich unsere Marine das wurde, was sieheuteist, nämlichein Kriegs- instrument, vor demsichsogaFdiemächtigeeng- lischeFlottein ihreHäfenverkriecht An der Erziehung eines tüchtigenund todesmutigen Stammes von Seeleuten, namentlicheinespräch- tigenSeeoffizierkorps hat Admiral vonPrittwitz

seinengemessenenAnteil. -

Als zuBeginn des Weltkriegs erneut Be- strebungenregewurden,unserenBlauen Jungen, diezuWasser und zuLande für Kaiser und Reichzukämpfenundzubluten wissen,dieZu- kunft sorgenfreizugestalten durch Gründungeiner Wohlfahrtsvereinigung unter demRamen Ma- rinedank,dastellte sich Exzellenzv.Prittwitz an Die jungeVereinigung fandbald zahlreiche Anhängerund Förderer ckusallen Kreisenidesdeutschen Volkes und fastalledeut- schenBundesfürstensind ihrbereits beigetreten.

Heute,anseinem Ehrentag,hat Admiral v.Brüt- witzdiefreudigeGenugtuung, daß seinMarine- dank schon fast50 000 Mitglieder zählt, über einVermögen von 200000Mark und überein ansehnliches Verlagsunternehmen verfügt. Der Marinedank hatdiesesAnternehmen gegründet, um nichtlediglich durch mildeGaben, sondern in erster Linie durchlebendigeArbeit seineMittel zuRutzundFrommen derKriegsteilnehmer der Kaiserlichen Marine zuvermehren undüberden Krieghinaus sicheinfestes Rückgrat fürdie Er- füllungseinerWohlfahrtsaufgauen zuschaffen.

Diesem Zweckdientdieheute,nach halbjährigen Bestehen schon in einer Auflage- von. über 50 000Exemplaren erscheinende Vereinszeitschrift ,,Deutschland zurSee«,diezugleichinweitesten Kreisendes deutschen Volkes fürdenFlotten- gedanken werbend wirkensoll.

Die verständnisvolle Leitungdurch Exzellenz v.Prittwitz wirdsicherlichdemMarinedank auch inZukunfteinegedeihlicheEntwicklungbringen, und mit.dieserHoffnung verbinden wir den Wunsch, daßderJubilar während seines Lebens- abends rechtvielFreude an seinem verdienst-

vollenWerk erleben möge. W.

(3)

Heft29 Deutschland zur See Seite3 IIs«lIlstllltltlllssllllllllsusslsntsIst-stillItslllttlllllllist-InIIIlIsunttsInnllIIlIIis»«I«lUInstIIIII-lItin-«IlstnssulllslllssssnlIls)sIl«lIlIlIIIIIIlllllsllllIlllllllllllsllslllllllIIlIIstlslllIlIIIIIIlIIllIist-IIIts-ssIIzu-IlluinssntutnusunusnIIIIntsss-«-I««-«·Iml«·s«--nuns.s««ins-sIstusnfsnuusllnslssllllllllllllllss

Randbemerkungen

zur

Kanzlerrede

im

Reichstag

Von Rudolf Wagner l.

Kamerun: AnderVatangaküsteinderGegendvon Kribi

nsere Kolonien« hatder Reichskanzler am 5. April imReichstag nachwie

vor· jene Gebiete genannt, diedem

DeutschenReichimLaufe desKrieges inAfrika, inOstasienundderSüdsee durcher- drückende citbermachtmeuchlings entrissenworden sind. Erhatdamit

sicherlichdem ganzenVolk

Kamerun:

Haus des Gouverneurs .

inVuea am

GroßenKamerunberg

aus der Seele gesprochen.

Deutschlandwohl auch heute noch Käuze,die von kolonialer Betätigung jenseitsdes Meeres nicht vielhalten. Dieeinen,weil sie,für langfristige Geschäfte. die nichtvon heuteauf morgen etwas abwerfen, sondern zunächsteinen erheblichen Kapitalaufwand erfordern, kein Verständnis haben. -Die anderen. weil sie, nichtganz mit Anrecht, derAnsichtsind,daßmitdemKolonial- besitz unbedingte SeegeltungHandinHand gehen

·

müsse."Aber auchallediesenochwiderstrebenden Elemente sindmit uns Jlottem undKolonial- freunden darin unbedingt einig,daßdieuns gestohlenenKolonien trotzdemnoch ,,unsereKo- lonien··sind. Was der Deutsche hat, läßtersich nicht mehr nehmen. Oder,wieeinmalunser Kaiser gesagt hatundwieheute noch aufeinemKrieger- denkmalaufdemFriedhof amWaterbergimfernen Zwar gibt esin-

Deutsch-Südwest inStein gegrabensteht: »Wo ein deutscherMann in treuer Pflichterfüllung für seinVaterland fallend begraben liegt,wo der deutscheAar seine Fänge in ein Land geschlagen hat,dies Land istdeutsch und muß deutschbleibenl« Obnun dereinzelnevon uns dieKolonien liebt odernicht liebt, ist gleichgültig.

EsistdortdeutschesBlut geflossen und ehrliche deutscheArbeit geleistet worden,unddarum ist es füruns Ehrensache,daß überdiesen Landen auchinZukunft die deutscheFlagge weht. Die Worte des Reichskanzler-s drückennur unserallerGedanken aus:

,,Abgeschnitten von allenVerbin- dungen mit der Heimat, haben unsereSchutztruppen undLands- leutedraußen unsere Kolonien zähe verteidigt undmachennoch jetztinOstafrikademFeinde jeden Aber das endgültige Schicksal FußBoden heldenmütig streitig«

unserer Kolonien wird nichtdort, sondern,wie Vismarcksagte, hier auf demKontinententschieden.

And unsereLageaufdemKontinent wirduns wieder unserenKolonialbesitzsichernunddemun- verwüstlichen deutschen Anternehmungsgeist neue fruchtbareTätigkeitinderweiten Welteröffnen.«

Wie Herrv.Vethmann Hollweg die« deutschen Kriegszieleüberhauptnuringroßen Amrissen fest- gelegthat,sohater auchhinsichtlichunserer künftigenkolonialen Betätigung sich darauf be- schränkt, festzustellen, daßwir selbstverständlich nach wievor eine Kolonialmacht bleiben und

»demunverwüstlichendeutschenUnternehmungs- geistneue fruchtbare Tätigkeit in derweiten Welt eröffnen«wollen. And derStaatssekretär desReichskolonialamts,Dr.Sols,hatseinerseits schonwiederholt diesem ernstenWillen derRe- gierung Ausdruck verliehenundsogargelegent- lichim Reichstag von einem erweiterten Kolo-·

nialbesitzgesprochen. Alsodarüberkönnen wir Kolonialfreunde beruhigtsein:diesprichwörtliche

Ostafrika: Am Strande vonLindi

(4)

Seite 4

IlllIlllllIslllllllllllllllslIlIlllslllllslllslllllllllIlllllIlllIlllIllllllllllll«lllllsl«lllll«lllslllllllsllllllllllllllllllllllllllllsllllllllll Illllllllllllllslsl sssllllslllsllllllll

Kolonisationskraft des deutschen Volkes wird auchnachdem Weltkrieg ihr Vetätigungsseld haben. And dieEngländer sollen sich nichtein- bilden,daßwirihnendieWelt, soweitsie noch unverteilt ist,als Monopol überlassenwerden.

DieDeutschen sindvon Arzeiten aneinKo- lonialvolk gewesenund lassen sich diese Eigen- schaft nichttotschlagen.

Es istvon jeher-ein beliebtes Mittel der Engländer zuunserer Verdächtigung gewesen»

dieseunsere Kolonisationskraft der Welt als einenPopanz vorzuhalten, dendeutschenAmer- nehmungsgeist als »Deutsche Gefahr« hinzu- stellen.während England derweilen dieHand aufeinGebiet nachdemandern legte, schwache Völkervergewaltigte undvernichtete. (Mandenke nur an dieVurenstaatenh

-

hauptung, wirhätten Absichten auf Inderganzen deut-«

Deutschland IIlllli«llllIllllllllllllllllIllI«lllllllslllllllllllllllllsllllltlIIllslslslIllllIst-«-sllsllllsllltllllslliUlHllllttUIIIlslstillllOIlHHIHlIlslIIlllllllllllllllllllsllsllllltzur See —--r Heft29

schen GeschichteistkeinkFall vorgekommen, der alsGrundlage für diese Verdächtigung dienen könnte,inderenglischen Geschichte sind solche Fällealltäglichbisaufdenheutigen Tag. «

»Die neueste Ausgeburt. unszuverhetzen

—- sagteneulichdercReichskanzlerim Reichstag—,istdieBehauptung, daß wirunsnach Beendigung desKrieges aufden amerikanischen Kontinent stürzenund als erste Provinz drübenKanada zuerobern trach- ten. Kaltblütig legen wir auch diese töricht-siealler Verdäch·

tigungen zudenübrigen.Dasist dieselbePhantasterei wiedieVe- brasilianisches oder sonstiges süd-

Aufder Landungs- brückevonLome amerikanisches Gebiet. AmunserDasein, um unsere Zukunftgehtdieser Kampf. FürDeutsch- land, nichtfüreinfremdes StückLand bluten und sterbendraußen Deutschlands Söhne-«

DerDeutschehatniemitGewalt kolonisiert.

sondern immer nur mit ernster Kulturarbeit And sowollenwir’sweiterhalten-. Wirwerden gutdabei fahren.

Sehenwirunsdocheinmal ,,unsere Kolonien«

anunddiedortvollbrachten deutschen Leistungen.

die den cNeid der Gngländer erregt haben.

Rund 25Jahre habenwir durchschnittlichdiese Kolonien, durchwegGebiete, diegänzlichunkul- tiviert waren, bewohnt vonreinen Naturvölkern Was dadraußenmitverhältnismäßig geringen ,Mitteln von uns geschaffenworden ist,kann sichsehen lassen, steht durchaus auf der

Südwestafrika: Lüderitzbucht,dieDiamantenstadt

"

Höhedes heimischenkulturellen Organisations- talents. Andwas dieHauptsache ist,esistallesaus demAichtsgeschaffen. Schon unserepaar Bilder reden einedeutliche Sprache. Wir habenda nur einigeKüstenplätze vorgeführt,die vor 20 Jahren noch wüstundödedalagenoder besten- falls aus kümmerlichen cNegerdijrfern bestanden.

Heute sehenwirdort moderne Hafenanlagen mit elektrischem Betrieb, reinliche breite Straßenmit schmucken Häusern.InsHinterland führen Eisen- bahnenund habenesermöglicht, daß auchdort ähnliche,einesKulturvolks würdige Verhältnisse geschaffenoderindieWegegeleitetsind.

Dochdavon werden wiran dieserStelle ein andermal Aäheres erzählen, jede einzelne Ko- loniesollinihrerwirtschaftlichenundkulturellen Entwickelung in der nächstenZeitdargestellt werden.Heute wollenwirnur kurz dieInteressen desdeutschen Volks anunsermKolonialbesitzer- wähnen,wiesiesichindenHandelszahlen aus-

Südwestafrila: Swakopmund,diewichtigsteHafen-iundHandelsstadt derKolonie

drücken. Die nachstehendeTabelle gibt einen Äberblicküber dengesamtenAußenhandelunserer Kolonien, wiesiedieamtlicheStatistikdes Ve- . richtsjahres 1912ermittelt hat.

Gesamt- Anteil

S chuhg e b i e t handel Deutschlands

M. inM. sin v.H.

DeutsOOstafrika ... 81727 546 43 646 400 53,4

Kamerun ..... . 57577 794«47 057148 81,7-

Togv ...·.. 21 386734 10 627841 49,os

Deutsch-Südwestafrika. 71534 239 58 895 591 82,s Deutsch-Aeuguinea«. 21 293 865 9 656 912 45,ss

Samt-a ....... 10038886 3 521784 35,02

Summa .,.II263559064H173 405 676 65,7-

Dazu kommt ferner unsere ostasiatische Kolonie Kiautschou. Dabei istzu beachten, daß diese Summen, dienatürlichimVergleichzudenZahlen des gesamten Außenhandels des Deutschen cReiches bescheiden sind, dochnurvielversprechende Anfänge darstellen, denn diemodernen Hafen- anlagen,dieEisenbahnen undsonstigen Verkehrs- wege sindinder Hauptsache erstimLaufederletzten zehn Jahre entstandenundbeginnen jetztzuwirken.

(5)

Heft29 Deutschland zur

See

lllslAlOlI II

Seite 5

BlickaufFortdeKock (Sumatra)

«

erländisch-

seineLagezwischen zwei Ozeanen, demGroßen unddemJndischen Weltmeere, sowiezwischen zweiKontinenten, demasiatischenunddem australifchen. Man spricht deshalbvon diesemJnselmeere inwissenschaftlichen Kreisen jetzt vielfachunter dem cNamen desAustralasiatischen Mittelmeeres

undzieht seine Grenzen durchden24.

nördlichenund den 15.südlichen Vreitengrad sowiedieMeridiane von 100ound 1400östlicher Länge- Man teilt dieJnselgebiete des Malaiischen Archipels gewöhnlich in folgende Hauptgruppen ein;

Erstens die großen Handa- inseln, bestehendaus Java mit Madam, Sumatra, Vorneo undCe- lebes, sowie einigen ihnen naheliegen- denkleineren Eilanden; zweitens die kleinen Sundainseln, nämlich Vati,

-

Lombock, Sumbawa, Flores, Simon Sumba, Rotti und verschiedenen kleineren Inseln;drittens dieMolukken. JmNorden Weißeund

farbiqeKolos nialsoldaten von Niederländischssndien

von diesenmitAusnahme einesTeils vonTimor

und cJiordborneo den Holländern gehörenden

Inselgebietes liegendieimVesitzeder Ver- einigten Staaten von Nordamerika befindlichen Philippinen

DieNord-i undWestgrenze des malaiischen Jnselmeeres bildet das festeLand vonSüdosts asien,dochweisendienur wenigtiefenMeeres- straßen hier aufeine frühere Landverbindung zwischenAsien und dem Malaiischen Archipel hin, sodaß letzterer geologisch nichtsanderes als eine unter Wasser gelaufene Fortsetzung von Südostasiendarstellt.

Nach Ostenhinwird der sndische Archipel eigentlichdurchdieRieseninsel NeusGuinea und das Festlandvon Australien begrenzt, welche beide längs ihrer Küsten von Inseln, diein einem wenigtiefen Vandmeere liegen,umringt werden. AeusGuinea und deraustralische Kon- s tinent sinddabei als zweigeologische.,Horste«

oderzweiTeile derfestenGrdrinde zubetrachten, die beidem Herabsinken der ganzen einstzu- sammenhängenden Ländermassedes heutigen

a das ländergierige,in denheutigen

- Weltwirren stets auf der Lauer

’k-

es

liegende gelbe Volk der Japaner-

»M- · wie die jüngsten Beitungsberichte lehren, nachdeni von Mutter Natur mit den herrlichstenGaben so reich ausgestatteten großen- Kolonialbesitze derAiederländer imfernen Osten lüstern seine Hand auszustrecken beginnt, so dürfte eswohlangebracht erscheinen,hier einmal die maritime undpolitische Lage dieses sonnigenInsel-- reiches,welchesderGeograph alsden Malaiischen Archipel,derNaturforscher aber und derDichter auchwohl alsdas Reichvon Jnsulinde bezeich- net,mitkurzenWorten zubesprechen. Man wird daraus ohneweiteres ersehen,wienotwendig es«’

für unsereniederdeutschen Stammverwandten ist- derVerteidigung dieses ihreswertvollen Kolonials besitzes viel größere Aufmerksamkeit undTatkraft zuzuwenden, als dieses bisher geschehen ist wenn dazuüberhaupt noch Zeit ist.·

DerMalaiischeodersndischeArchipel, dessen zahlreichegroßenundkleinen Gilande, ohnedie Philippinen, einen Flächenriaumvon 1699751 Quadratkilometer bedecken, ist«merkwürdig durch

»Es-I

StraßeinCoerabava

(6)

Seite 6

DeutschlandeurSee

malaiischenInselgebietes unter denMeeresspiegel wiezwei mächtige Pfeiler stehengeblieben sind.

—- Dietiefe, bogenförmigeundgrabenartige Ein-H senkungdesMeeresbodens inderSeeöstlichvon derInselreihe Simon TimorLaut, denKeiinseln« und Cernm, sowiedietieferenMeeresteile im OstenvonHalmahera (Dschilolo)bildengeologisch die östliche Grenze des Malaiischen Archipels.

OstlichvondieserLiniefindetman diedieInseln aufbauenden, sehraltenTeilederfestenGrdrinde nochinihrer ursprünglichen Lagerung, westlich von ihr aber liegt ein vollständigzerrissenes Inselgebiet, welchessich teilweise ausRestender alten eingesunkenen asiatischen Festlandsmasse, teilweise aus jüngeren vulkanischen Gesteins- anhäufungen,die im Meere entstanden sind, auf- baut. —- Mit derpolitischenund auchgeogra- graphischen deckt sich diese natürliche Grenze nicht, nachderholländischen Gesetzgebung nämlichwird das westlicheNeu-Guinea bis zum 141.Grad östlicher Längenochals zuAsien gehörigbe- trachtet. Deutsch-undGnglischsAemGuinea aber rechnetman gewöhnlichzuAustralien.

Wasnun diediemalaiischeInse«welt umspü- lendeSee,dassogenannteAustralasiatischeM.ttel-i meer, angeht, so zerfällt letzteres, seiner Tiefeund derGestaltung des Meeresbodens nach,inzwei durchausverschiedeneTeile.DiewestlicheHälfte, sich hinziehendvonderSüdostküste Hinterindiens, der Westküstederphilippinischen InselnbiszurOst- küstevon Sumatra, der VordküsteJavas und derStraße vonMakafsar (Celebes) b.ldet eine sehrflacheSeemulde, deren Wasser nirgends mehrals 200Meter tiefist. Der Süd-·und Westküste Vorneos, derOstküsteSumatras und der Aordküste Javas entlangistdieSee noch viel seichter,jaan vielen Stellen nicht mehr als80Meter tief. Einen ganz anderen Cha- rakter zeigt die westliche HälftedesAustralasiati-

Im Hafenvon Velawan (Deli) aufSumatra schen Mittelmeeres. Hier fehlen diegroßen Inseln gänzlichund bestehtdas feste Land aus einer großen Anzahl kleinerer Gilande, welcheteilweiseinseltsamergro-

tesker Form aus dem Wasser

aufsteigenundderen Küstenviel-

«

fachunter steilem Winkel tiefin dasMeereinfallen.

Man macht sich gewöhnlich von derGrößedes malaiischen Inselmeeres undderdarin ge- legenen Eilande ein ganzfalsches Bild. Grsteresdeckteinen Flä- chenraumvon nahezu8112Mil- lionen Quadratkilometern, und das von ihm eingeschlossene feste Land umfaßt fast ein Fünftel der ganzen Wasser- fläche.DieVieseninsel Vorneo hat einen Flächeninhaltvon 736500 Quadratkilometern, ist also 23mal sogroß wie die cNiederlande; Sumatra umfaßt 467236Qadratkilometer (Deutsch- landzumVergleiche540777Quas dratkilometer), Celebes 200132

und Java mit Madura 131508 Quadrat-

kilometer. Der niederländische Teil von Neu- Guinea hatallein eineOberflächevon 397 204 Quadratkilometern; der Archipel der Philip- pinen aber eine solchevon 296182 Quadrat- kilometern.

Verschiedene geographische und ökonomische Verhältnissedes malaiischen Archipels trugen schon seit frühester Zeit dazu bei, die Schiffahrt und den überseeischen Handel zu kräftiger Entwicklung kommen zulassen.Die Lageindem tropischenMonsungebiete machte

Heft29

«

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IslslllllllllllllllIlllllllllllllIlllllsllllUllllllsclllllllslilulllls lIUlllllllsllllllxdlllllsnlitt-llllisllsissslltlilllllllldsllllllIltllllllllllIlllllllllllllIlllIllllllUllllIlllIIIIllllslllllslllllllllsllllIUIlllllllllllssllllllullllltllilllll ..,...(..,....«...«...s---« - « « - « -.««« « .« -,«,« -« ..-.-.,« ..«-..-.,.«--..« -««««ss-«sIlsllllUlllllslUllIll

esleicht, sich hieraufdieSee zu wagen, weil man mit ziemlicher Sicherheit aufbestimmte Winde indenverschiedenenJahreszeiten rechnen konnte. Auch muß derZerstückelungdes Ar- chipelsin zahlreicheInseln und die Gruppie- rung derselben inlange Reihen die«Schiffahrt sowohlvom asiatischen Festlande als zwischen deneinzelnenInseln sehr befördern. Auchdas Vestehen eines ruhigen Mittelmeeres, welches durchdie Inseln von dem großenWeltmeere abgeschlossenist. sowiedas gleichmäßige Klima, beiwelchemdieMonsunwinde nur wenig durch Stürme unterbrochen werden, mußtegünstig auf dieSchiffahrt einwirken. Dazukamdieaußer- ordentlicheFruchtbarkeit desLandes.

vanGold genannt wurde. Die AmKaivon Deli(Sumatra)

Java war schonim Altertum ein außer- ordentlich ergiebiges Aeisland, das vor- dem in seinem mittleren Teile sehr reich

östlichenIn- seln des Archipels, die Molukken, besaßen großen Reichtum an vorzüglichen Gewürzen,

und Sumatra war bereits von alters her-

ein berühmtes Pfefferland Diese Landes- produkte undnochverschiedene andere riefen schonfrüheinen lebhaften Handel mit dem kontinentalen Indien, mit China,Persien und Arabien hervor.

Vataillon derMiederländischen Kolonialarmee aufdemGxerzierplatzvon Padang -(Sumatra)

-

(7)

Heft29 Deutschland zur See Seite 7

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UlllllsllllllilllllllllllIslllllllUnsinnlllsJIlllltllIlsl l sl s t i l I l «tsttlll« I - « s«st«lllllllllHIlIlli-llIHIlIIllltIl«NilIHII«IllilIl«llIt«lIUHlllllllllslsl«lIlll«IIilllIllllI«IllllIHUlIlIllslslssslist«-IllslllllIllllllslllllsllllllllllllllIIlsltllllllIllslllissslIItsslIlUlllttllliIllllllllllllllllllslllllllllllllIlllllllIllll«llIllllllslllllllfllllllll

-

.

Abb. 1. Viermast-Schoner(Barkantine)

«,,Beethoven«·

«-

erinderAbbildung 4diesesAbschnittes dargestellteSchoner, aufdessenEigeni- art wir weiterhin nochzu sprechen kommen werden, führt uns inseinen-«

bereits zu denSchiffenmit Baa- Ost

Spielarten »-

Takelage,. undes dürfteunter diesen Ami»

ständen angebracht sein, diese Takelage selbst,die inderSeeschiffahrt die· größte Rollespielt, zu- nächstzuerörternund denLeser dabeigleich- zeitig etwas tiefer indieMaterie einzuführen»

WirhabeninAbbildung 2 und5Skizzeneines vollgetakeltenMastes, und zwar istinAbb. 5 gewissermaßendieGrundform eines solchenwiedergegeben.Wie ersicht- lich, setztderganze Mast sichaus drei Teilen, dem eigentichen Mast und densogenannten Stengen, von denen Bram- undNoyal-Stenge aus einem Stückbestehen, zusammen.. Wie gleichbemerkt sei,hatdas-Beitalter derStahlrohr-Masten dazugeführt, inneuesterZeit auchAntermaft und·

,

vAiarsstengein einem Stück herzu- stellen,so daßderganze QNast hier- nach,wieinderAbbildung 2rechts, aus zweiStücken besteht,was aber nichtsmit derBezeichnungderein- zelnenTeile, diedie gleichebleibt,

zutunhat. «

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Bur StützedesQRastesistdasso- genannte stehende Gut, imG.gen- satzzu dem, zur Bedienung von SegelnundRaaen dienenden lau- fenden Gut, daswir teilweisebe-- reits kennengelernthaben, vorhanden, und zwar dienen, wie wir sehen, Wanten (die gleichzeitigdas Er- steigendesAiastes erlauben, dasie mitWebeleinen zuStrickleitern aus-« gewebt sind)und Yardunen als Stütze nachden Seiten und nach hinten,während«dieStage dieAb- stützung nachvornbesorgen. Daß aneinemStaghäufig aucheinSegel angebracht werden kann,habenwir bereits kennengelernt. ,"

Fest,dasheißt alsoimsallgemeinen lediglichin derHorizontalebene beweg-«

ist«-NO H

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Abb. 2. Moderner, voll- getakelterMast mit dop- peltenVaaen,von hinten gesehen. Links derTopp desAntermastes, von der

Seitegesehen

lich, istandiesemMasteineRaa (diedesAmer- mastes) angebracht,undihrSegel wird daherein- fach durch Borholen derSchotengesetzt.Mars-,

Bram- und VoyabVaa werden, nachdem die

Schoten nachden« Enden (Vocken)der darunter fliegenden Vaaenausgeholtsind,anihrer Stenge hochgezogen (geheißt), sind alsoaußerdeminder Senkrechtenbeweglichanihrer Stengeangebracht.

Zum Geißen dient, wieschonfrühergesagt,das Fall. einFlaschenzug-System, das durcheinen Ausschnitt inderStengeausdieVaa wirkt. Rächst der, zunächst allerdings immerhin in

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Did- Od.Ev.K«-·-

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s as Sklgelschiff

mäßigenGrenzen sichbewegenden Tendenz,die Größe der Schiffezusteigern, wuchs,besonders seitderEinführungdes Dampfes indieSchiff- fahrt,vorallemdiecNotwendigkeit,anMenschen fürdieBedienung zusparen, wenn dieFahr- zeuge rentabel bleiben sollten,und man sah sich aus diesem Grunde genötigt,dieSegel,,hand- licher«zu machen und sie fürdieBedienung durcheinegeringereHändezahl einzurichten. Es geschahdies,wiewirinder Skizzerechts der Abb.-2 sehen,durcheine TeilungderMars- undspäter,beigroßenSchiffen,auchderBram- -s:gelinjeeinAnter- undeinOber- segel.Die ersteren,alsoAntermars- und Anterbramsegel, werden dabei wiedieeigentlichenAntersegel durch VorholenderSchoten gesetzt, während die Vaaen an derStenge fest ange- bracht sind,dieObersegel dagegen brauchennur geheißtzuwerden,ihre

«

uwiEWW Schoten sinddauernd anden cRocken ihrerAnterraaen befestigt.

Aber weitere Einzelheiten an Raaen undSegeln, soweitdieselben hier inFrage kommen; dürftedie Abb.3genügende Auskunft geben.

Erwähnt seischließlichnoch,daß man früher auchKutter besaß,diean ihrem einzigenMasteinesolchevolle cRaatakelage führten.

Das Arbild des Schoners, der inAbb.4Xdargestellte Gasselschoner, ist gewissermaßen auch nocheinBer-

wandter des Kutters und· seiner

Spielarten und entsteht, wenn man sichden Besanmastvon Jawl und Ketsch soweitnachvorn gerückt denkt, daß sein Segel schließlich wichtiger undgrößeralsdasvordereGasfelsegel wird. Erführt dementsprechend nun hier seinerseits die Bezeichnung Großmast, «während der vordere zumvSchonermast wird. Zwei Schonermasten vor dem Hauptsegel ergebendann denDreimastgaffelsi schoner, undwirwerden später noch sehen, daß dieVorzüge dieses Typs;

diesichimwesentlichenauf seinever-f

(8)

Ieite 8 Deutschland zur See

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Abb.3.

Raa desKreuzmastes(s.Abb.9).

hältnismäßig guten Leistungen beiSeitenwind (einRaaschiff kannnatürlich nicht so dichtanden Wind gehen)gründen, ihm auchunter den modernstenSchiffsriesen einen Platz zu sichern wußten. Richtganz logisch istdieBezeichnung seinerMasten, deren letzter nach hinten wieder

«

zumBesanmast wird,trotzdem seinSegeldas größteimSchiffbleibt.

"

Zwei-wieDreimaftschoner führendann weiter alserstean ihren vorderen Masten einemehr oderminder vollständige Raatakelung, wie Abb.

7und8dieszeigen.

Esist dazuzubemerken, daß ebensodie Raa- takelung derAbb. 7bei DreimastsSchonern wie diedercAbb.8beiöweimastern vorkommt. Ein BeispielfürdieerstereForm,also ein Dreimast·

Toppsegelschoner, istdieso berühmtgewordene .,Ayeshc1«.

Der Toppsegelschoner entspringt wohl dem Bestreben, diegutenAmwindsEigenschaften des Gasselschoners mit den Vorzügen der Raata-

Abb. 4.ZweimastsGafsels Die

stellteine Segeljacht

Abmessungen diese «

Schöner.

kelagebei Achterwind zuvereinigen, und in derTat dürfteerrein seglerischdemRaaschoner überlegen sein,demervor demWinde laufend gleichwertig ist,währender am Winde höher anzuliegen imstandeist.

Wenn wirmit dem Dreimastschoner bereits zu dem Äbergangstyp gelangen, der zuden großen Schiffenführt, so müssen wir·an dieser Stelle doch nocheiner Takelungsform gedenken, diezwar fast völligderVergangenheit angehört, abernachmehr als einerRichtunghin dochvon Interesse ist.derBrigg.

«

DieBriggführt zwei völlig gleiche Masten mit voller Takelage", alsoRaasegeln, und war früherinKriegs- undHandelsflotte einbe-

Die Steuerbord-Rock (das von hinten gesehene rechte Ende) derBegien-Raa, derUnter- ansichtvonvorn.

dar,fürdiebeigrößeren Takelagesehrbeliebt ist.

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zeichnet.

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liebter Typ, der unter deutscherKriegsflagge durchdieSchiffsjungensSchulbriggs »Muskito«

und »Rover«vertreten wurde. Inder Reuzeit hatfür-entsprechendgroße Fahrzeuge dieinder Tat zweckmäßigere Dreimastschonertakelage Ein- gang gefunden, undman findetnur noch,aller- dings ziemlichzahlreich, Veteranen mit dieser historisch gewordenenBesegelung. DieBrigan- tine oder Schonerbrigg isteine beiuns unge- bräuchlicheVariation derBrigg, diewohlvoll- kommen verschwunden ist.

Mit Bark und Vollschiff schließenwir sodanndieReihederdreimastigen Schiffeab.

.Wir sahen beim Dreimastschoner, der als Vorläufer derBark gelten kann, denvorderen Mast mit einer Raatakelage ausgerüstet,und brauchen nur auchdenmittleren, derbeiallen

dreimastigen Fahrzeugen Groß-

mast heißt, entsprechendzutakeln, um dieBark zubekommen, die

Raatakelage an

Heft29

« Foclraa

Vor-Mars-(Ober-, Ruter)-Raa*)

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» Bram-

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» Royal- » » »

Großraa Kreuzraa

Groß-Mars-Raa Kreuz-Mars-Raa

» Brams » » Brams »

» Royal- » » Royal- »

Wie bereits kurzerwähnt. wurde mit der wachsenden Konkurrenz in der Schiffahrt die Notwendigkeitimmer dringender, nach Möglich- keitmitdenzurBedienung derSegelerforder-«

lichen Menschenkräftenzusparen, undtatsächlich sLehtdieganze Entwicklungdermodernen Segel- schiffahrt unter diesem Zeichen. Andererseits jedochzieltedieselbe Entwicklung aufeinestän- dige Vergrößerung der Schiffsgefäße hin, und wenn nochvor 50Jahren ein Vollschiffvon rund 1000Tonnen zudenRiesen unter seines- gleichen rechnete,soistman heutebeietwa 4000 Tonnen als derfüreinSegelschiff vorteilhaftesten Größeangelangt, ohnedaßdies dieäußerste Grenzedarstellte.

Eine einfache Vergrößerung derSegel,etwa derVollschiffstakelage, hättenun dieseFahrzeuge zueinerBesatzungsstärke gezwungen, diemitden Rücksichten auf ihreWirtschaftlichkeitschlechter- dingsnicht vereinbar gewesen ware,ganz abge- sehen von den technischenSchwierigkeiten so großer Segelflächen.Man sahsichdamit einfach gezwungen, aufdemWegederWeiterentwicklung der Takelage fortzuschreiten,was an sich,wie wir bereits gesehen haben, dabei keineswegs etwa Reues bedeutet, denn das Schiffmitmehr alsdreiMasten war bereits früher bekannt.

Im übrigen vollzog sich diese Entwicklung selbstverständlichvollkommen logischundnachden-

Wrraa unddaszuihr gehörige SegeldesKreuz- 1n;steshaieineSonderbezeichnungundheißt »Begien-Raabzw.

-Segei«.

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Zeichnung segel führt.Das JEA-

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Esdürftenun für viele Leser von Interesse

sein,dieseVoll- «

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deutet, istdas ·

auchgarnicht so «

schwer,wie esaus denerstenBlick aussieht. Wie wir bereits

lungeines Raa- schiffesderart eingerichtet, daß

jeder Mast an jeder Stenge ·.

eine zugehörige« Raa mit dem entsprechenden Segel trug. Stengen, Raaen und

Segel aber werden nach

ihren Masten näher be-

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DieMasten einesVollschiffes nun heißen,von vorn nach achter gerechnet: Fockmast

Großmast Kreuzmast

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Hiernachergeben sichals nähere

-Bezeichnungen derRaaen nebst

Segeln und allem Geschirr Abb. 5. Vollgetakelter GroßmastmiteinfachenRaaen

(9)

Deutschland zur See Seite 9

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selbenGrund- sätzen,diewir invorgehen- dem kennen gelernthaben.

Setzte man hinter den letztenMast

fesnocheinen viertenmitder uns bekann- ten Gasselta- kelage, soer- gabsicheine

, Takelage,die

vollkommen logischalsViermastbark bezeichnet

werden kann. ·

DieViermastbark hat lange Zeit hindurchdie bedeutendsteRolle unter denübervoll getakelten Schiffengespieltundtutdies ingewissenSinne wohl auch noch heute,dasieeinefür3000—4000 Tonnen recht wohl ausreichende Anterteilung der Segelgewährleistet.Das große Gasselsegel sowie diezwischendenbeidenletzten Masten günstigan- zubringenden Stagsegelergeben eine erhebliche Vergrößerung der Segelfläche. ohne dabei die Bedienung sonderlichzuerschweren,undtatsäch- lichwird eineselbst sehrgroße Viermastbark im cJiotfalle mit der Besatzungsstärke eines Voll- schissesauskommen können.

Das Viermaft-Vollschiff (alsovier voll- getakelte Masten)war dernächste Schritt, esist jedoch verhältnismäßig seltenund wurde bald von dem Fünfmaster, derg’eichsalls sowohl alsVark und seltenerals Vollschiff ausge- geführtworden ist, verdrängt.

Außerhalb dieserregelmäßigen Fortentwick- lung des Vollschisfes finden wir sodann noch einigeSpezialtypen, die-imwesentlichendarauf hinauslaufen, mit den Vorteilen der großen Segelflächendieleichte Bedienung derjeweiligen Betakelungsform zuverbinden. Sohatsichder bereits beschriebene Dreimastschoner zu einem Viermaster weiterentwickelt, überdessenBenen- nung sich selbstdieGelehrten aufdiesemGebiet noch nicht recht einigsind,undfürdenman den Namen Barkantine gefundenhat,der aller- dings, wiegesagt, nochnichtendgültigange-

nommen ist. Weiter haben dieAmerikaner,

diefür diesen Typstetseinebesondere Vorliebe gehabthaben,deneinfachen Gaffelschoner in diesemSinnefortzuentwickeln versuchtundezbis

Ahn s.Toppder RoyalsStenge mit Flaggenknopf

Konsum-sit

IZSLIUNIIT

, , Mit

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desVornehm-

zueinem Siebenmaster gebracht,nachdemder Viermaster, dieserArt längsteinbeliebter und bewährter Typin deramerikanischen Küstenfahrt war;allerdings sindnur wenigeFahrzeug-»Fdie jedochdemgrößtcn Fünf-

mast-Vollschiff speziellder deutschenFlotte, die in dieser Beziehung seitJah- renanderSpitze marschiert, nicht nachstehen; gebaut worden, dasie dieHoff- nungen, dieman ansiege- knüpft hat, nicht völliger- füllt haben. Handin Hand»mit«diesen Fort- schritten gingjedoch,wenn

auch unter mancherlei

Schwierigkeiten, derErsatz deralthergebrachten Takes lageeinrichtungen durch modernere und zweckent- sprechendereHilfsmittel.

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Abb. 7

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währenddesBrassens festgehaltenwerden. Das Herumwersen derNaaen beimWenden geschieht sehrleicht durchAuskuppeln der Trommeln, eineBrandbreinse ermöglicht es,dieBewegung

Topf-SEEB- SCHONEB

uo

EswürdedenRahmen dieser Aufsatzreihe bei , weitem überschreiten,wenn wirversuchen wollten, aufdiesemGebiet inEinzelheiten einzugehen, undesfindetsich vielleichteinmal s"äterGelegen- heit,das eine oderandere gesondert zubehan- deln, soweit esvon all-

gemeinem Interesse ist. Abb 8

Immerhin wollen wirje- . »

doch kurzdesbedeutendsten JJ

dieserFortschritte gedenken, XX

derVrassenwinden, die

-

die Bedienung dieser Schiffsriesen ganz wesent-

-

nachBelieben zuhemmen. cNachdemBrassen müssennur nochdieStrecktaljen, dievor den Brassen los-geworfen sind, kurz steif geholtwerden-

Wer dieArbeit und Anstrengung kennt,die

DREiMRETEDHONER

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lich leichtergestalten.Die

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Brassensind,wie gleichfalls X,

bereits erwähnt, Daue,be-

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ziehungsweise Flaschens X

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züge,diedazu dienen, die

einzelnen Vaaen inihrer

z-

Horizontalebene zubewe- X-

gen, also sie nach dem

Winde zustellen;—- Mit

X-« XX-

Tsilt- « til-

III-

diesen Winden nun ge- schiehtdas Brassengleich- zeitigfürdiedreiunteren

Vaaen anjedem Mast durch zwei Mann, welche mittschifss(also geschütztundtrocken) kurbeln,und zwargleichzeitig fürbeideSeiten; eswerden z. B.

dieLuvbrassen gefiertundgleichzeitigdieLeebrassen geholt, so daßdie drei Vaaen injeder Lage

GROISHAST

Im Besantopp dasSignalT.D. L.

auf einem älteren Schiffdie Betätigung der BrassenbeischlechtemWetter kostete,wobeidie Leute mit einem überkommenden Brechermindestens sicher rechnenkonnten,wird diese Errungenschaft der AeuzeitkaumohnecReidbetrachtenkönnen.

lockMSsI

»Ichwünsche IhneneineguteVeise«.

(10)

Seite 10 —- l l l l l I l l l l l llll l l l l l l s l l l l l s l l 4 - ( - ( H.1 · - I « « s . l I l l l l l l l l l l l l lI l l l l l l I l l l l l l l l l I I · « l l l l l l l l l I l c I I l l ll l I l l l l l l I f l l l l l I l l lllll l l l l l l l l I l llllllllllllllll l l l lllllsllllllll l l l l llll lt l l l l l l I I l l l l l I s l l l llllllsslllllllllllllsl l l I l lll

Deutschland zur See Heft29

IIII«IlIlsIIltlllllllsslnllslsssllIIInstituts-III»Ist-I-sInsiIsssittItIIII-IIlIInst-unst-IInst-IIlII«llIIIInsIIIsIItIssInIIOIltIIIItIllIlIl

»Stolzweht clie flagge sclnvarznoeissärorö

—«28.Fortsetzung)

KlausMewes,deralsBootsmann auseinemWoermanw

Dampfer derAfrika-LinieDiensttut,wirddurchdieNachricht vomKriegsausbruchanderKüsteKameruns überrascht·Erstellt sich sofortderSchutztruppezurVerfügungundmachtdieVe- schießungundEinnahme Dualas durch EngländerundFranzosen undanschließende Landkäxnvfemit.DieVerteidigung einergroßen Faktoreiundweitere KämpfeimInnern Kameruns zeigenuns inpackenderSchilderung.welcherHeldenmutuZreweißenUnd farbigenLandsleute beiderVerteidigung ihrercheimatgegendie Eindringlingebeseelt.SpätergelingtesKlausMewes,anVer einesspanischen Frachtdampfers zukommen. AufhoherSeeer- scheintderdeutsche Hilfskreuzer ,,Adler«,derKlaus alsOber- maatderdeutschenAlarine sofortanBordundinDienstnimmt.

Derdeutsche Hilfskreuzererwischtkurzdaraufeinen englischen

·Südamerika-Dampfer,derdurcheinKommando derBesatzung desdeutschen Hilfskreuzersuntersuchtundnach cthernahmeeines TeilsderLadungversenktwird;der,,Adler« läuft daraufVahia an,abernochvorAblaufdervierundzwanzigstündigen Fristver- läßtderGilfskreuzerwieder denneutralen Hafenunddampft aufdieoffeneSeehinaus, neuen Abenteuern entgegen. Bald

kommt einanderes SchiffinSicht,dasals ein englisches

Torvedobooterkanntwird. OhneZeitverlustgreiftder,,Adler«

mitruhigerEutschlossenheitdenvielfachüberlegenenFeindan undschlägt ihn nach heißem Kampfe glücklichindieFlucht.Ein zweiterenglischer Handelsdambfer kommtinSichtundwirdvom ,,Adler« aufgebracht.InderFolgesuchtder,,Adler«mitseiner BeutedenzahlreichenenglischenKriegsschifer, dieihnjagen,zu entgehmuudeinenamerikanischenHafenzuerreichen,wasihm samtdemgekaberten englischenDampfer,,Colchester« gelingt- DiedeutschenSchiffelaufendenkleinen anierikanischen Hafen Eharleston au, woKlaus Mewes seinenaltenFreundGerd

Weikers und dessen SchwesterGeschewiederfindet, mitderder

Vootsmaun sichverlobt. Eindeutscher cReservist,dersichbeim Kommandanten meldet,wirdeingestelltunderzählt seinewunder- slichen ErlebnisseundAbenteuer-

einen Streit«, fuhrLammers fort, sp»»weileresmitdenEngländern hielt

. - undich diedeutsche Flaggeausheißte.

EinStückSteinkohleflogmeinem Freundemal aus VerseheninsKreuz, daßerjauchzte,und ich hattemeine letzteSchaufel Kohlenin die Feuerbox geworfen.«

»Na,und dann?«

»Dann habeich michvon Konsulat zu Konsulat durchgefragt, wie icham bestenin die Heimat kommen und wieder an Bord Diensttun könne. Dazwischen habe-ichnatür- lich gearbeitet, und heute bin ich glücklich wieder beieuchanBord. Das istdieganze

-Geschichte.«

" «

»Jung-e,duhast doch schonwas erlebtl«

»Na,ich meine, ihranBord des,Adler«

brauchtnichtklein beizudrehen. Wenn der zehnteTeilvon dem,wasdieZeitungenschrei- ben, wahr ist, müßtet ihralle das Eiserne Kreuzkriegen.«

» »Was nicht ist,kann nochwerden, Lam- mers.«

»Na,dann wäre ichja noch gerade zur rechtenZeitgekommen-«

DiePfeife des Bootsmanns schrillteüber dieSchanze. Dahattedas Garnspinnen ein Ende. Hein Lammers wußte,daßderDienst begann. Der unerbittliche, eiserneDienstan Bord einesdeutschen Kriegsschiffes.Aber ihm war, alsseiererst gesterndie letzteWachean Bord gegangen. cMit einem Nuck saßder Dienstihm wieder indenGlied-ern. Und er war froh,daßernicht mehrwie einWrack- stück steuerlos aufden Wellen trieb, sondern wieder festenKurs vor sichund diePlanken eines guten deutschen Schiffes unter den

Füßen hatte·

AlsSapfenstreich getrommeltwurde,lages wieeinleichter Floraufdem Hafengewässer.

Die Lichterblinkten schonwiedurchWolken herübervom Kai. Als esachtGlase-nschlug,

«lagder Nebel schondick. Und er hieltsich.

ErstumViittag des folgenden Tagessanker auf Hasenund Stadt nieder undgabdie Aus- sicht frei. Undzugleichrieben sichdieBürger von Eharleston dieAugen verwundert und rieben sie nocheinmal. Undeiner nachdem anderen sagte:»Bless mel« oder,,Goddam!«

oder aucheinenkräftigeren Spruch. Denn der ,,Adler«war vers chwunden.Erlag nicht mehr

amKai. "Glattes Wasser schwapptedortleise

andasUfer,undeinpäaFNegerjungen angel- ten dort Tasch-enkrebse. Der ,,Adler«war hinausgedampst indendickenNebel undhatte dasfreieMeer gewonnen. Von Geschützfeuer aufSee hatteman nichtsgehört, auch Funk- sprüche des Inhalts waren nichtgekommen.

Seekriegsroman von Qllfred Funke Die lauernden Engländer waren entweder zu weit nachSüden gedampft und hatten dieNachrichtvom Einlaufen des ,,Adler«zu spät erhalten, oder sie hattenimNebel den deutschenHilfskreuzer nicht gesichtetund er war ihnen glattaus demFeuergelaufen.Nun konnten sie ihn suchen.

»Und der Ozean ist verfluchtweitl« lachte Klaus Mewes, als er-- von derNeling aus dieleereAnkerstelledes,,Adler« sah.

»Warumwiraufder,Eolchester«nur nicht mitausgedampft sind?« fragteersich. Aber imstillenwar ernichteinmal sehrbetrübt dar- über. Denn er dachtean GescheWeikers.

Leutnant Pütter aber hattenun mitdem deutschen Konsul lange Swiesprachen Ameri- kanische Herren, glattrasiert, musterten das ankernde SchiffmitprüfendsenBlicken, spuckten insWasser und sagten geringschätzig:»Ein alt-erKasten, ein verdammt alter Kasten!«

AberLeutnant Pütterlachtedarüber,wenn er eshörte,und meinte: »Wenn einer einen Gaul kaufen will,findeterfünf Fehleranvier Beinen. Und wenn einer ersteinSchiff er- stehen möcbte, erklärt erein-en Llonddamvfer füreinen Appelkahn. Na, siewerd-en schon anbeißen!«

Und allmählichsickertees durch,daß die .Eolchsester«als gute und ehrlicherbeutete Priseversteigertwerden sollteandenMeist- bietenden Das Geld konnte währendder Kriegsdauer sicherin den Staat-en angelegt werden« dieManns chafthatte Aussichtaufein gutes Prisengeld, und wenn die,,Eolchester«

erstversteigert war, konnten dieEngländer hübsch nachpfeifen.

»Was diseYankees erstin den Krallen haben,kriegt auchSohn Bull nicht wieder heraus!«erklärteGerd Weikers,alsKlaus ihm von dem Verkauf der ,,Eolchester« erzählte Gerd Weikers kamnämlich sehroftans Fall- reep der,,Eolchsester«. Er pultemit seinem Gemüsekahn heran und versorgte die Be- sahuna die einstweilen noch an Bord des Schiffesblieb. Aberdie Behörde sahesnicht, wenn einer oderderandere malanLandging.

Und Klaus Mewes nahm daswahr. Sein Kommandant hattenichts einzuwenden, wenn Klaus Mewes indieStadt aina,und oftge- nuggaberihmeinen dienstlichen Auftragan denHafenmeister oderandendeutschenKon- sul oderaneineandere Stelle mit. Dann war Klaus natürlichinGerd Weikers Hause,und in der stillenStube hinter dem Kramladen bauten diebeiden Brautleute ihregoldenen Schlösserfür die Zukunft. Sieträumten sich dann zurückan denElbstrand und erinnerten einander andie Tage,dasie inihrem Fischer- dors glücklicheMenschenwaren, dieunter dem Strohdach ruhig hausten,bis dasLeben kam und siehinauswarf aufseinen wogenden Ozean. Nun waren sie durchviele Hunderte von Meilen getrennt von Blankenese und Finkenwärder, Kuxhavenund Altona. Aber allesstand sofrisch undfarbenfroh vorihren Augen, als säßen sie aufeinem Elbdampfer undführen stromauf,bisdie Türme Hamburgs aufkamen.—- —— —-

Die guten Leute von Eharleston hatten ihreneue Sensation. Wenn das Einlaufen derdeutschen Schiffein ihren Hafenschon ein gewaltiges Ereignis gewesenwar, sotrauten sieihrenAugenwirklich nicht, alsder,,Adler«

am Tagenachdem dickenNebel glatt ver- schwundenwar. Nur die»Eolchester«ankerte ruhiganihrer Boje,und-diedeutschenBlau- jacken lachtenvergnügt überdieNeling, als diefreienBürgervon Eharleston indichten Haufendortam Kaistanden,wo der,,Adler«

gelegen hatte,und verflixtdumme Gesichter» machten.

,,B·y Jingol Blesss mel—- Goddan1!«- gingesunaufhörlich,und währenddie eine Partei dieverdammten Deutschen fünftaüsend Klafter tief-indengrobenGrund verwünschte, lachtedieGegenseiteund erklärte diese deut-

schenMariner für verflucht schneidigeJun- gen, dieden Engländern nicht schlechteine Nase gedreht hätten. Ja, ein begeisterter Mann stellte sich aufein Petroleumfaßund hielteineAnspracheandieMenge.

»Was,Gentlemen? Habenwirvergessen, wer uns bis1775gerupft hat?Was sage ich?

Gerupst? Gesengthatman uns wie eine gerupfte Gans, eheman siein diePfanne legt! Und das haben dieverdammten Eng- länder getan! Sollen wirvergessen, daßun-

sere Vorfahren ausgepowert wurden fürden Königvon England? Sollen wirvergessen, daßdas Parlament inLondon unser Land ausgequetschthatwieeineSitrone? Damals gabesnochMänner inunseremLande! Habt ihrdieLeute von Boston vergessen,dieden verdammten englischen Tee,denuns dieOst- indische Kompanie von London für schweres Geld und hoheZölleauf den Hals schickte, einfachinsWasser warfen? Denkt an jenen 18.Dezember1873, alsmit demverdammten Teeauchdieenglische Blutsaugerei insWas- ser geworfen wurde! Denkt an George Washington, derdenenglischenNotröcken die Jackeordentlichausgeklopft hat! Denkt an den4.Juli —1776,andemwirdemKönigvon England seine HerrschaftvordieStiefelspitzen geworfenhaben! Denkt andas Blut unserer Väter!Denkt an denTagvon Saratoga!«

Beifall donnerte dem cRedner zu. Aber auchPfeier und Zischenwurde laut. Aber erließ sich nichtbeirren. .

,,Denkt an General Steubenl Er war zwar einPreuße,aber er wurde einechter Amerikaner, der Washington die richtigen Leute einexerzierte und an den englischen Notröckenprobierte,'was er inPreußenge- lernt hatte! Wollt ihrdas alles vergessen?

HeutetutEnglandwieder,alsseiendieVer- einigten Staaten von Amerika nochimmer seinebeste Kolonie. Habt ihrmal gesehen, wenn ein großes-Frachtschisfeinen unserer Häsen für Europa verlassenwill? Wenn es nur Munition, Automobile, Geschützeundan- deres Kriegszeugfür England an Bord hat, somag es hinausdampfen, ohneHindernis undohne Gefahr. Vorausgesetzt,daßnichtein deutschesU-Boot denDampfer erwischtund ihnmitsamtderLadung zumTeufel schickt—«

»Der Teufel holedie verdammten deut- schenU-Bootel« brüllten dieGegner.

»DerTeufelholelieb-er dieverdammten Engländerl Habtihrmal gesehen,wie der britischeKonsulvon jedemNeeder inunseren HäsendieLandungsliste verlangt, alsseier diehöchsteObrigkeitinunserem freienLande?

Jstesnicht eineSchande,daßwirunter eng- lischerAufsicht stehenwiediedummen Schul- jungen? Und woherkommt das? Weil eine Handvoll reicher Spekulanten bei uns das Wetter bestimmt, weilwir Bürger nichtge- fragtwerden, sondernnur diegroßenGeld- säcke,diefür ihre Lieserungen die englischen Millionen indieTaschen stecken,und diekäuf- lichen Zeitungsschreiber, diedasMaul gegen dieDeutschen aufreißen,weilsiemitdereng- lischen Handsalbe geschmiert sind!«

»Wievielhastduvon den Deutschenbe- kommen?« rief eine Stimme höhnischdem Nedner zu. Derereiferte sich:

»Ich bedaure, daß ich nichteine- faule Orangezur Handhabe,um sie dem frechen Bengel,dereinen ehrlichen Bürgervon Char- leston zum Schurkenmachen möchte,- indas frecheMaul zufeuernl Aberichbin gewiß,- erselber isteinSpitzeldesenglischen Konsuls und hatsichvon ihmeinen tüchtigen Scheckin dieWestentaschestecken lassen, eheersich hier unter ehrlicheLeutegetraut hat.Ich sage,die

·Deutschenhaben Recht,wenn sieesdengroß- mäuligenEngländern ordentlich geben-lUnd ich sage,derdeutscheHilfstreuzerhatrecht ge- tan,als er beiNachtund Nebel entwischte, um beiTag und Lichtden Engländernein paarneue gute Fatisthiebe zwischendieAugen zusetzen. Fortsetzung folgt.)

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und eben vor dem oberen Totpunkt wird wieder Vrennstoff eingeführt Im Zylinderdeckel sind bei nor- malen Zweitaktmaschinen daher nur ein Vrennstofs- und ein Anlaßventil

Zunächst hatte für die Kriegsmarine das zahlreiche hochweriige Personal der Handelsflotte, » das am 1. Januar 1913 77 746 Kopfe betrug, eine sehr große Bedeutung; denn es bewahrte

in denen, wie der alte Admiral Werner so lustig zu erzählen weiß, die künftigen Admirale der Flotte ihre Sextanten teils im Leihaus wußten, teils, gelegentlich als Zuckerhammer bei

Bis weit- in das vergangene Jahr- hundert hinein war der Schiffbauauch, soweit große — Fahrzeuge in Frage kamen, im wesentlichen ein Handwerk, das von wissenschaftlichen Bedenken

kam dieses schon in Vom zur Kaiserzeit sehr begehrte tropische Gewürz auf dem Wege durch das innere Asien oder über das Rote Meer« in ziemlich großen Mengen nach Europa- Hier

In erster Linie tritt hier die schwere Einbuße zutage, welche die englische, bereits um ein volles Drittel im Februar zurückgegangene Ein- suhr dadurch erlitt, daß fast die

Seefische, wie sie das Binnenland kennt (in erster Linie also Schellfisch, Kabeljau usw.) heute über- wiegend von den besonders für diesen Zweck ge- bauten Fischdampfern

Der Mann aber, der Naules Interesse so erweckt, dem er nachstürzen wollte, war ganz richtig, wie er instinktiv vermutet, Kapitän Messu. In ein-er Verkleidung, unter fremdem