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Deutschland zur See, 1. Jg. 1916, Heft 20.

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Viertelj. (13

mkn.)

M.1,30

Gochenfchrift

Zeitschrift des Singen-Vereins ,,Marinedank«, Berlin S 42, Oranienstr. 140J42 Herausgeber: Hermann Kirchhoffz Bisse-Admiral

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BeppelinsLuftschiss

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Deutschland zur See Heft 20

Der neueste Vorstoß unserer Luftflotte

itallen zuGebote stehendenKriegs-

«·mitteln«solltegegen allefeindlichen s«SchiffeimKanal usw.vorgegangen

«-werden, so lautete dieBekanntgabe des Admirals von Pth desEhefsunseres Admiralstabes, vom 2.Februar 1915,nachdem EnglandseinenSchiffenbefohlen hatte,falsche Namen zuführenundneutrale Flaggenzuheißen.

England wolltedamit unserenAnterseebootss kriegmöglichst lahmlegen und dieVeutralen aufdenPlanrufen, sichselbstdabei möglichst sichernund imTrüben fischen. Sobegannlaut Ankündigung vom 4.Februar diesogenannte

»Anterseebootsblockade« vierzehn Tage später.

»Die zurselben Zeitzuerst vorgehenden deut- schen Marineluftschiffe hattendasUnglück, daß zweivon ihnen,»LZ« und,,L 4«,inderNacht vom 17.zum18.Februar andersüdlichen West- küstevon Jütland einem schwerenSturm zum Opfer fielen· Sonst würden wir wohl bald von einem erfolgreichenAngrisfaufdieenglische Ostküste gehört haben,auf dieinderen Häer liegenden vielen Schiffe und Fischerfahrzeuge, welchletztere sich besonders beim Legenund Aufräumen von Seeminen betätigten.

Dann folgteeine ganze cReihevonVorstößen deutscher Marineluftschifse aufdieganze englische Ostküste,die mehrfach außerordentlichen Er- folg hatten.

undSchiffseinrichtungen imOstenLondons aus- gedehnt,undwirhörten mehrfach-

Sie wurden bald auf dieDocks

VonHermann Kirchhofs. VizesAdmiral z·D-.

istvon einem unserer Marineluftschifsteschwass dervorgegangen worden. Demindiesem Kriege wichtigstenHafen Großbritanniens, demgroßen Hafen von Liverpool an der Westküste, galt der Besuch. Dort, wo vor Jahresfrist zum ersten Male unsere rastlosen Anterseeboote

in der Jrischen See mit großartigem

Erfolge auftraten, dort sindjetztauchunsere Luftboote erschienen und habenDocks-, Hafen- und Schiffahrtsanlagen dieses wichtigen Ein- suhrhafens Englands mitErfolg mitBomben beworfen.

Nach den amtlichen Mitteilungen wurde überall aufdemHin-·undVückwegewurden diewichtigen Jndustriestädte Manchester, Shefs fieldu.a.heimgesucht—- starkeWirkungdurch mächtige Explosionen und heftigeBrände beob- achtet. Ebensowurden Orte an der Ostküste angegriffen, und am Humber wurdesogareine Batterie zumSchweigen gebracht.

DieLuftschiffewurden von allenPlätzenaus stark beschossen,aber nicht getroffen. Zum schwe- ren Ärgerdes stolzen Jnselvolks, das sichzu Lande und anBord inaußerordentlicher Weise gegen solche Angriffe gerüstet hatte, sind sämt- licheLuftschiffe trotz der starkenGegenwirkung wohlbehalten zurückgekehrt.

"

DerAngriff aufSchiffahrt, HandelundJn- dustrie diedreigehören untrennbar zusammen

—- ist somitinaußerordentlicher Weisegeglückt.-

Seemännisch (richtigerwohlluftmännisch) und- militärisch habendieAnseren ihr Vorhaben ge- schickt geplant und eingeleitetund in hervor- ragender Weiseglänzendbiszum guten Ende durchgeführt.

Jn England wirdjetzteinerneutes Wut- geheulanheben, sind unsereschlimmsten Gegner doch schon seit langem rasendvorZornundHaß, daß sieuns wederauf ihrem eigensten Element alswelches siedieGewässer ansehen—- nocham

Lande und nun gar inder Lustbezwingen

zukönnen. Esfehlt ihnenbeiletzterem geradezu anallem. Luftschiffe kannEngland nicht bauen, sie versagten stets; die Flugzeuge zeigen sich überallden LuftschisseninkeinerWeise gewachsen;

dieAbwehrgeschützenützen nichtsundhaben noch keinerleiErgebnis erzielt. Essieht somit schlimm mitdemLuftkriegefür Englandaus, dasdurch diesen, in Verbindung mit dem rücksichtslos durchgeführtenAnterseebootskriegeinderHaupt- sachemürbe gemachtwerden muß.

Was werden wir jetzt alles zu hören be- kommen: Entrüstung, Staunen, Schrecken, Wut.

Jn alleWelt wird von derruchlosenTat der unmenschlichen Deutschen gefunktwerden, denen nichteinmal derjungfräulicheBoden deskultur- hohen Großbritanniens mit seiner harmlosen Bevölkerung heilig sei. Anterseeboote undMinen imWasser ringsum, Luftschiffe undFlugzeuge inder"Luft, überallernste Gefahren für den heißgek

liebtenHandel,denenman nichts daß englische Kriegs- undHan-

delsschiffeihnenzum Opfer ge-

worden waren. sn England

entstand teilweise Panik,vorallem zeigtesichdieWirkung indem Wutgeheul derenglischen Presse über dies .,unmenschliche Ge- baren derdeutschen Barbaren«.

»Wie seinerzeitdieHunnen, kehr- tensiesich nicht daran,harmlose Frauen undKinder zumorden«

u.dgl.m. Aberes half alles nichts, die Luftschiffe kamen immer wieder und richtetenmit ihren Bombenwerfern schwere Verheerungen unter denSchiff- fahrts-,Handels-und Industrie- anlagen an. —— Dann kameine größere Pause, leider durchdas ungünstigeWetter hervorgerufen, weilindenfolgenden Zeitendes Veumonds stetsschweres stürmt- schesWetter mit viel Regen undNebel herrschte

DieNachtvomletzten Januar zum ersten Februar brachte wieder günstige Verhältnisse, welche von den Leitern unseres -—

"

Lustschiffwesens gebührendaus- genutzt worden sind.

Der neuesteVorstoßunserer LustslotteisteineherrlicheGlanz- leisuig gcwesen. Nicht500Ki- lometer nur von derinneren deutschenBuchtderVordseebis zur englischen Ostküste nein, 750Kilometer rund,d..h.etwa 1600 Kilometer hinund zurück

Der-»Emden«-Kommandant, ;- Fregattenkapitänv.Müller

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GleichwertigeszurAbwehrent- gegenstellen kann. Wir aber freuenuns, daß unsere Marine wiederum erneut andenLebens- nerv Englands herangekommen ist.Wir wüten soim Wasser und insder Luft. ,,Deutsch- land zur See«, unter der Wasseroberfläche,und»Deutsch- land inderLuft«, hoch oben inden Wolken;die deutscheMa- rine zeigt auf diesenbeiden Ge- bieten dem stolzenAlbion, daß und wie es angreifbar und ernstlich verwundbar ist.

zObes schonfürseine ge- sicherten Großkampfschiffeim

cNorden zu bangen beginnt?

Der Weg dahin istnichtall- zuweit und wird mit der Zeit auch durch unsere Luftschisse zurückgelegt werden «können.

Was dann? Warten wir’sab mitGeduld, wir wissen,welche Mittel wir anderHandhaben,

um mit der Zeitauch den

schamlosesten Seeräuber bezwin- genundmürbemachenzu können.

O du mein liebes Goldi

, so wird jetzt mancher in Großbritannien jammernl Denn das liebe Gold ist Englands Heiligtum. Von anderen dachte Albion, wieimmer, denKrieg

«

gegen denunbequemen Konkur- renten führenzulassen.Esfühlte sich sicher aus seinerInsel. And nun gebtesihm selbstansLeder.

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Deutschland zurSee

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ÄbersichtskartedesValtansKriegsschauplatzesmitSaloniki

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Ziff-Exis- if

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Chronik des Seekriegs

A«"z sereschneidigeFlotte hatuns wieder Eeinpaar frohe Tageverschafft. Zwar T wissenwir ja,daß sie vunermüdlich tätigist, undeswerden von ihrHelden- taten imkleinengenug verrichtet, vondenen dieOffentlichkeit nichts erfährt. Aber dasHusarenstücb chen, das diekleine.,Möwe«an Afrikas Weftküstesichgeleistet hat, istwieder einmal einäußerer Erfolg, derunserenFeinden in dieGlieder gefahrenistund die ganze Welt aufhorchenließ.

Gerade indenTagen,alsdie ,,Möwe«beiSierra Leone neun feindliche Dampfer versenkteund eingroßes englisches Schiff mit Prisenmannschaft nachAmerika sandte, nahmman inEngland

denMund wieder einmal sehr

vollundfabeltevondem absoluten Schutz,den dieenglische Flotte demenglischen Handel gewähre.

Ja,man wollteDeutschlanddurch vollständige Vlockade lahmlegen.

DieOhrfeige, diedieEngländer prompt durchdie»Möwe« er- hielten,eineLeistung,dieandie Heldentaten der »Emden«unter Fregattenkapitän v. Müller er- innerte, diese Ohrfeige brannte noch,als dieKriegsfahrt deut- scher Luftschisfeüber der» eng- lischenOst-und Westküste die Engländer erneut belehrte,daß ihreFlotte nichteinmal inder Lage ist»das eigeneLand zu schützen,geschweige denn Deutsch- landganz undgarvonderWelt abzuschließen. Besonders die wirksameBeschießungmehrerer wichtiger Däer und Industrie-

städteimWestenEnglands, wie öeppeliwLuftschisfüber derW 9.Februar 1916 LiverpoolundShefsield,bildet einengewaltigen Erfolg,dernicht mehrundnicht weniger bedeutet,

eftküftevon England

»fürchten,

alsdieabsolute cUnsicherheitdesenglischen Schiffs- verkehrsauch nachderenglischen Westküste Nicht nur deutscheAnterseeboote be- drohenjetztdieJrischeSee, son- dernauch deutsche Luftschiffe, und draußenauf dem Atlantischen Ozean lauern schnelle deutsche Kreuzer,bemannt mitschneidigen Seeleuten, diedenTeufel nicht um möglichst vielen englischen Handelsschiffen den

Garaus zu machen. Angftvoll

stecktman imofsiziellen London, indenMinisterien, imParla- ment undin dengeheiligtenBör- sensälendieKöpfe zusammen und- fragtsichnervtiswie die.,damned German-B« das wieder fertigge- brachthabenundwas nun noch kommt. Denn dieHandelsherren von Liverpool und Umgebung undvonallenandernHafenstädten Englands, die jeden Tag mit ähnlichen Katastrophen rechnen müssen,werden jetzt ihre Schiffe nur ungern hinausschickenwollen in dieGewässer,wodieDeutschen dieFahrstraßenunsicher machen- cUndsie werden nichtstille sein, sondernmitRechtfragen, wozu siedenneigentlichdieteure Flotte bezahlen,wenn sie nicht einmal inihren Klubsesselnzu Hause ihres Lebens sicher sind,wenn nichteinmal in denweit vom ,,German Ozean« entfernten Ge- wässerndieberühmte englische FlotteSchutz gewährt. AndHerr Asquith undseine Kollegenwer- dendie Antwort schuldig bleiben müssen. Denn man weißim eng- lischen Kabinett genau, daßman demLandenicht mehr mit Chur- chillschen Aufschneidereienkom-

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Seite 4

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men darf.Mitder Gott- ähnlichkeitderenglischen Flotteisteslängstvor- bei. Auch der fana·

tischste Engländer hat

·vergleichengelernt.Wo hat die seegewaltige englische Flotte Helden- taten undErfolgeauf- zuweisen,wiesie unser Auslands- Geschwader unter demGrafen Spee, die,,Emden«,die,,Karls- ruhe«,OttoWeddigen, Hersingusw«usw.voll- brachten.Wo dieEng- länder nichtmit ver- nichtender Äbermacht auftraten, erlitten sie Niederlage über Vie- derlage. Denn daß die Schlacht an der Doggerbank nichtein glorreicher Sieg war.

wiezuerstdemLande vorgelogenwurde,son- derntrotz starker Aber- machteinekläglicheNie-·

derlage,das weißman

nachgerade auch in England. Man em- pfindetanmaßgebenden Stellen undindergan- zen englischen Flotte auch diese Inferiorität Daher das heißeVe- mühender englischen AegierungAmerikages genunsaufzuputschen, daherderblödeHaßder

englischen Seestreitkräfte,dieselbstvor gemeinem Meuchelmord nichtmehrzurückschreckenund in ihrerWutSchiffbrüchige hilflos untergehenlassen.

Daherauchdiefortundfort sich wiederholenden heimtückischenAngriffeunter neutraler Flaggeauf

AnsereEll-Boote undLuft- schisse, Kriegsmittel, dieunsereFeinde uns«bis jetzt nicht nachmachen konnten, wenigstensnichtin deutscheLU- Boote.

ebenbürtiger Weise, sindesdennauch- dievon Englandmitbesonderem Haß beehrt werden. Das hat sich wieder einmal beidem Antergang unseres Luftschiffes.,L19«gezeigt.DieEng- länder vermochten unseren Luftschiffen nichts anziihabenz,,L19fisteinem unglücklichen Zufall zum Opferge- fallen. Eswar beiunsichtigemWet- ter derholländischen Küstezunahe gekommen,undda essehr tief fahren mußte, so hat leider dieBeschießung durchdie holländischeKüstenwache seinen Antergang herbeigeführtAnd nun ereignetesicheineSzene,dieewig ein SchandfleckinderGeschichteder englischen Schiffahrt bleiben wird.

Hilflosundschon halb versunkentrieb das Wrack des Luftschiffesdereng-

«

lischen Küstezu. AufderHöhevon Grimsby begegnete es einem eng- lischen Fischdampfer.AnddieAnwen- schen,welche die Vesatzung dieses Dampfers bildetemverweigerten der mitdenWellen kämpfenden Mann- schaftdes LuftschiffesdieRettung.

DieAusrede derLeute,daß sie fürch- teten, von derMannschast desLuft- schiffesüberwältigtzuwerden.verfängt nicht,dennsiewaren wohlin derLage, sich davorzuschützen.DerGrund da- für, daß sie sicheiner selbstverständ- lichen seemännischen Ehrenpflichtent- zogen haben,war lediglichderHaß.

And wenn dieöffentliche Meinung inEngland inzwischen das gemeine

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—- —-c—— See Heft20

isiulI«»t-nsIs-·s«Inn-Insti-list-Isss«Isunt»Ist-ssIInIttllllllllsslslsltlsllUns«llIIlsltlIIlllltlllsssstllsllslllllilllssuI«Iuikul-IIlllsltlssittsllnlillnnnutnunils-InstitutsII-stuninnnsssulIlnstI«««III»HUI«-IllIssitlllltllllllIllIlllllIIIsIIII«lIIlIItIlluiulslutsI

Veschießungeines deutschenFlugzeuggeschwaders inSaloniki

Verhalten der Fischdampferbesatzung gebilligt hat,sobeweistdies lediglich, daßaus Eng-

«landjedesGefühl für Vitterlichkeit undMensch- lichkeit geschwunden ist. Wir wissen dies übrigensschon seitdemFall Weddigen unddem Varalongfall DerSchleiervon-dem Angesicht

feind; Esgedachte,uns zuschwächenundin uns III

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Englands istgefallen England ist unserTod-«

denKonkurrenten auf demWeltmarkt auszu- schalten.Darum hates dieganze Welt gegen Deutschland mobil ge- macht. Nachdemesnun gesehenhat,daßwir unsnichtohneweiteres zumRuhme Englands abschlachten lassen, daß es im Gegenteil ihm selbstans Leder geht, kenntdie Wut Albions keine Grenzen mehr.

Der KriegmitFrank- reichund Vußlandist eineAebenhandlungim Vergleich mit dem KampfgegenEngland.

Darüber sindwiruns

F

heuteklar. Wenndas

deutsche Volk sichin Zukunftfrei entwickeln will, so mußderAber- mutderEngländerge- dämpft,dieVorherr- schaft Englands auf demWeltmeer endgül- tiggebrochenwerden.

Inzwischen isteinleb-

·hafterStreit darüber entbrannt, obdervon unserer ,,Möwe« an der Küstevon Sierra Leoneaufgebrachteund

mit einer deutschen

Prisenmannschaft be- hufsAblieferung der Fahrgäste derversenk- tenOchiffenachAmerika gesandte Dampfer ,,lepam «nun alsdeutsches Schiffinterniert oder an,die Engländer ausgeliefert werden solle. Für dengesundenMenschenverstandist dieserStreit .eigentlichgegenstandslos Selbstverständlich ist einDampfer,der voneinem deutschen Kriegsschiff auf Grund desKriegsrechtes gekapertundmit deutscher Vesatzungversehen ist,inaller Form Vechtenseindeutsches Kriegsschiffge- worden,dasnach Ablaufderüblichen Fristentweder aus dem neutralen Hafen entlassen oderalsdeutschesEi- gentum biszur VeendigungdesKrieges interniert werden muß. Keinesfalls habendieEngländereinRecht,esjetzt nochalsenglisches Eigentumzurekla- mieren. Diesemalleinrichtigen Stand- punkt hat unser Votschafter Graf Vernstorff deramerikanischen Regie- rung gegenübermitallerEntschieden- heit Ausdruck verliehen.

Trotzdem darfman, angesichtsder englandfreundlichen Haltung Herrn

«Wilsons, auf dieEntscheidung ge- spannt sein. Es haben sich aufpo- litischem Gebiet inAmerika inletzter—- öeitgenug Dinge ereignet, dieder gesunde Menschenverstandnicht be- greift.

Aus den Kolonien kommt-

eineteils betrübende. teilserfreuliche

-Kunde: DemRestderdeutschenVe- völkerung Kameruns« 900Köpfe stark, istesgelungen,nachderbenachbarten spanischen Guineakolonie überzutreten, wosieherzliche Aufnahme gefunden hat.Auch Kamerun ist demnachder englisch-französischen Äbermachtvor-·.

läusigerlegen,nachdem sich unsere Landsleute II«Jahre lang todes- mutig gegen den feindlichen An- sturmgewehrtundmanchevonihnen ihre Treue gegen dasVaterland mit demTodebezahlt hatten.

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Deutschland zur See Seite 5

II--Instit-intuiti«s.Junix-»Hu-«Inknnuulnnusun s . s s -scui-nsun-s-nut-Itut-unsi-sinnt-Hinun-s«1ist«-«Inst-instink-Ins-unl-

Gine starkeLeine fliegt nachdemBoot hinunter, imnächsten Augenblick hatderLotsesie ergriffen

ohl hat auchdie,,christlicheSeefahrt«

—- imallgemeinenderkonservativsten

«

Berufe einer seitdemAuskommen des Dampfers derneuen ZeitKon- zessionenmachen müssen und gemacht. Selbst Leute, deren eigeneFahrzeit gar nicht soweit zurückliegt, finden, auchan Bord von Seglern sogar, heut schon Bequemlichkeiten, vondenen man nochvorkurzerZeitgarnichtzu träumen

Der Lotse F

muß der Lotsehinaus inSee. DieOrgani- sationdesLotsenwesens. welches,mitAusnahme derBade-Lotsen, deren Dienstvonderkaiserlichen Marine geregeltundüberwacht wird,demHan- delsministerium untersteht,ist keinestreng einheit- liche. Teils sindesAktiengesellschaften,welche die Lotsen unterhalten, teilssind dieselben,wkein Hamburg undBremen, vom Staate angestellt.

kizzen aus dem eemannsleben

WerLotsewerden will, mußdasSteuermannss patentbesitzenund sich während seinerFahrzeit als tüchtigund nüchternbewährthaben; die Einstellungerfolgtals Lotsenafpirant. Nachdem derBewerber indieser StellungdenDienstgründ- lich kennengelernthat, findetergelegentlich als Hisslotse Verwendung, um dann erst, nach Ab- legung eines Gxamens, zum Lotsenernannt zu werden. Genaueste Kenntnis desFahr- gewagthätte,unddie TagedesSkorbuts

unddesfaulendenWassers,daskostbarer als Gold war, sinddemmodernen See- mann unvorstellbare Zustände.

Trotzdemfreilich kannman heut noch sagen, daßeskaumeinenzweiten Beruf gibt, deran GeistundKörper derer,die sichihm widmen, gleich hohe Anforde- rungen stellt wie der des Seemannes, und eine derschwersten,anVerantwortung undGefahren reichsten Stellungen in diesem Berufwiederum istdiedesLotsen.

VondemGrundsatze ausgehend, daß ein in einem belebtenFahrwafsergestraws detes Schiffunter Amständen demge- samtenVerkehranderbetreffendenStelle schwerenSchadenverursachen kann, hat man fast überalldieBestimmungerlassen, daß jedeseinlaufende wie auslaufende SchiffeinenLotsenbenutzenmuß,woraus sich naturgemäßvonselbstdieNotwendig- keitergibt,auchjedemankommendenFahr- zeuge jederzeit einensolchenzurVerfü- gung stellenzukönnen. Mag draußen inderrauhen, unfreundlichenVordsee der Sturm rasenund·toben,so vielerwill, fürden kleinen,scharfund elegant ge- schnittenen, festgebautenKutter oder Schmer, derdieLotsenan Bord der Schiffebringen soll,kann und darfer keinHindernis sein. Im Gegenteil,je schlechterdas Wetter,umso dringender bedürfen die Schiffeder Hilfe eines Mannes, derdasFahrwasseranderge- fährlichen Küste genau kennt,um so eher

-

Ein alter Lotfe

wassersaufseinerStation ist,abgesehen vondennötigenseemännischenFähigkeitens natürlichinersterLinie fürdenLotsen erforderlich. AuchbeiNacht,oder wenn Sturm undSeeeines oder mehrereder ausgelegtenSeezeichen (Tonnen, Baaken usw.) fortgerissen haben, mußerstetsim- stande sein,denrichtigenWegzufinden unddasseiner Obhutanvertraute Schiff an Sandbänken und Antiefen vorüber indensicheren Hafenzu führen.

Heulend braustderAordweststurmüber dieweiteFlächederVordsee dahin.Höher undhöhertürmterdiesteilen, brandenden Wogen,die gierig anftürmengegen alles, wassich ihnenindenWeg stellt. Anden festgefügtenWandungen desFeuerschiffes freilicherlahmtihre Kraft. Trotzigstellt dasmassige,leuchtendrotgemalteFahrzeug sich den wilden, schaumgekrönten Gesellen entgegen, undvergebensversuchen sie,den«

schweren Ankerausdem Grunde zureißen, indemerWurzel gefaßt hat;aber sie

»

findenanderesgenug. woran sie ihreun- gestüme Krafterproben können. « .

MitganzerKraftarbeitet diemächtige Maschinedesgroßen, ftattlichen Dampfers, abernurmühsam vermag sich das Schiff durchdieimmerhöher laufendenSeenhin- durchzuarbeiten.diewie rasendgegen die Gifenvlattendeslanggestreckten Vumpfes branden. schmetternd aufdas erzitternde Deckherniedersausenundihren kochenden, schäumenden Gischt bishinauf aufdie Brückeschleudern,wo,bisan denHals

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Seite 6

OIIlllslllllltilllII«IlIllllllllllllsslllsllsllllIIH«OIlIllllllllIllUllIlIlIllllllllIllllllllllllllllllllilllllIllllllllllllllllllllllllllllllllll DeutschlandlI zur See

..Bolldampf voraus! Ostzum NordenistKurs!«

Vuhig,alshät- teernie densiche- ren Boden ver- lassen,stehtder ernste-, schweig- same Mann aus derBrücke, nach- demerraschmit den ihnbegrü- ßendenOssizieren einen biederen Handschlag ge- wechselthat. Volldampf vor- aus, dem siche- ren Hafen, der Heimatentgegen!

Wenn derstolze Segler von den mächtigen Pfäh- lenvorden»Bor- setzen«in Ham- burg los wirft,

um imTau des

kleinen, starken Schleppdampfers langsamdieElbe DerLotse kommt anBord

in denschützenden Olrock gewickelt,dieHände festumdasGeländer gelegt, KapitänundSteuer- mann stehen, spähend hinausblicken indenAuf- ruhrderElemente,derringsum dasSchifftobt.

Eine kleineFlagge weht oben imToppdes vorderen Mastes, vom Sturm gepeitscht,flattert sie rastloshinund her,weithin sichtbarinder lustigenHöhe,—- esistdas Lotsensignal.

,,Segelvoraus anSteuerbordl« Einkleiner, dunklerPunkt ist es,deram fernen Horizontauftaucht, aberdiescharfen Augen des Matrosen haben recht gesehen,undnäherund näher schießtderFremde heran,schon nachkurzer

,Zeit alseines jener kleineneinmastigen Fahrzeuge

,erhinein in die kalte, sturmgepeitschte Flut,um, halb kletternd undschwimmend. halb gezogenund"

gehobenvon derBesatzung desDampfers, das zugelangen.Aber selbst hier istes

»inSekunden zuAtomen zerschmet- sich ausweisend, dietrotzihrergeringenGröße, inden geschickten Händen ihrer feegewohnten FührerselbstderschwerstenSeeungescheut Trotz bieten undihrenWegfinden.

Wie einKorktanztderkleineKutter aufder See,scheinbareinwehr-undwillenlosesSpielzeug derempörten Wogen; abereszeigt sichgarbald, daß seine Besatzung selbsteinsolchesWetter zu meisternversteht. Nur das dichtgeresste Groß- und einkleines, dreieckigesBorsegel stehen, aberwie einPfeil jagtdasBootdahin.Anter kräftiger, geübter Faust so ruhig und sicher manövrierend wieeine kleine elegante Dampfjacht, gehteshinterdemHeckdes Dampfers, dessen Maschinejetzt stoppt, herum,um soandievomWinde ab- gewendeteSeite desgroßen Schiffes

unmöglich,miteinemBootlängsseit zukommen. Zugewaltigbranden die riefigenWogen gegendenVumpf desSchiffes,—- sie würdenein Boot

tern. Aber derDampfer muß

einenLotsenhabenundererhält ihn auch. Hartan denWind geht der scharfe, schlanke Kutten unddichtan der Bordwand des hilfsbedürftigen Schiffes schießterentlang..,Achtungl Allkightt«töntesherüberundhinüber, einestarkeLeinefliegt nachdemBoot hin- unter, imnächsten Augenblick hatderLotse sie ergriffen,undinvoller Ausrüstungspringt

Deckdesselbenzuerreichen.—-

hinabzuziehen, deroffenenSee entgegen,aufder erWochen, Monate hindurch einsamseinenWeg suchen soll, danntönt, altemBrauchzufolge.110ch einletztesbrausendes Abschiedshurra überden .Hafen dahin, sobald die Landungsbrückevon St. Pauli hinter dem Schiff zurückbleibt.Ein letzterGrußder Heimat,diederSeemann auf lange, lange Seitverläßt, die er vielleicht niewiedersieht.

Aber noch bestehteinletztes Bindeglied zwi- schendem Vaterlande undseinen scheidenden Söhnen derLotse,dererstweitdraußenin«

derSeedas Schiffverläßt,die letzten, eiligen Briefe andie Lieben mitnimmt, denFortzieis

-hendendas letzte Lebewohlzuruft. —- Boll fälltdiefrische, kräftige Brise indie- weißen Segelundkeck zur Seite geneigtrauscht derstattliche Segler dahin durchdieklare,grüne Flut,diemajestätischvor seinem Bugsichbreitet, währendinnebelgrauer Ferne dieletztenKon-

turen des Landes ver-

schwin- de n.

Modernes

Logikus-his-

mitDampsbetrieb

IIIIIllllllllllllilllllllllllllllsllllllllllll IllllllllllllllllllllllIllltlllllsllllllllslllillllllllllllllllllllllllllllllsllllllllllllllsllllllllllllllsllslllllll

DerLotse kehrtinseinenKutter zurück

»Holdie großenAaaen backi«« erschalltes vom Halbdeck ber,undinwenigenAugenblicken istalles zudemManöver bereit; derschlanke, scharf gebaute Eaffelschoner, der vor kurzem neben dem Schiffeauftauchte, istrasch herange- kommen. und eswird Zeit,daßwirbeidrehen.

»Ho! wegdiegroßen Aaaen1«

DieBlöckeknattern, knarrend drehensichdie schweren Rundhölzer,bis derWind vonvorn indie Segelfällt.denLaufdesSchiffes allmählich hem- mend.dasbald. leisewiegend,mderlangen,regel- mäßigen Dünung, fast bewegungslos auf demWas- erliegt. Rasch und gewandt schwingtderLotsesich über die Reling umauf der übergehängtenLeiter das unten seiner harrende Boot zuerreichen.

.,,Adjüs Kaptain —- adjüs Lüd, gaude Veise,«

klingt es herauf. und ,,Adjüs ook.Lotse, grüß Hamburgl«kommt dieErwiderung zurück.

,,Braß voll!«·ertöntesvomAchter.DieAaaen fliegen herum, dieSegelfüllensich aufsneue, unddas RauschendesWassers vor dem Bug zeigt,daßdas Schiffwieder inFahrt ist.—- So wenig wie der Sturm den Lotsen von derErfüllung seiner Pflichten zurückhalten darf, sowenig endet seinharten entbehrungsisi reicher undgefahrvollerDienst beiNacht und cNebel.—- Anaufhörlich kreuzendie kleinen,sturmerprobten Fahrzeuge hin und her.umerst,wenn alleanBord

befindlichenLotsenanSchiffe abge- geben sind,zur Ergänzung ihrer Besatzung sowohlwiederbescheide- nen Vorräte denHafenaufkurze Seitaufzusuchen. Daheißtes scharfenAusguckhalten, inden dunklen Nächten unseres rauhen, nordischenHerbstes,ob nichtdas helle, scharfe,flackernde Lichteiner TerpentinfackeldieNäheeinesSchif- esanzeigt, das eines Führerszum sicheren Hafen bedarf. Wetterharte, unerschrockeneMänner allein sinddie- senStrapazen gewachsen,indenen sich eisernste. kaltblütigste Entschlossenheit, hohe FachkenntnisseundIntelligenz vereinigen.

JenesachlicheTüchtigkeit,gepaart mitun- erschütterlicherPflichttreue, diedemdeutschen Seemann inderganzen WeltAchtung undAner- kennung verschaffthat,siemuß-demLotseninbe-

sonderem Maßeeigen lein,und zurEhrekjenerv Braven mußesgesagt sein—- fie ist es auch.

(7)

Heft20 Deutschland zur See Seite 7 lllllllllllllllllllllllllllllslllssllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllIllllllllslllllllllllllllllllllIllIlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllIIlllIllllsllllllllllllllllllllllllllllIlIlllllillllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllIll«llIlllll«lllIttsI«lIslistllllslllillllllllllllIst-llsllllltlllllllllllssllllitllllllllllli

EinrichtungsslizzeeinerDampsjachtvon109Tonnen. DerschraffierteRaum (doppeltschraffie:t:Banker)würdebei-Motorenbetrieb fürandereZwecke frei ,.

Rohslmotoren als Schiffsmascbinen

enn das gewaltige Ringen, das in dieserZeitganz Europa erschüttert, an-Tapferkeit UndAusdauer unserer braven Truppen diedenkbar höchsten Anforderungen gestellthatundstellt,sohates nächstdemauch Technikund Industrie vor Auf- gaben gestellt,derenrestlose,glänzendeLösung kaum weniger Anerkennung verdient als die Leistungvor demFeinde. Richtinletzter

Linie gilt das von unserer Motoren-

industrie. Daß derMotor jederArt und Größe-—bis herab zulandwirtschaftlichen Maschinen und Straßenwalzen,in diesem Kriegemitseinen Millionenausgeboten an Menschenunddengewaltigen Entfernungen, die zuüberwinden sind,eineganz besonders wichtige und bedeutungsvolle Rolle spielt, istwohlnur selbstverständlichEinbesonderes Interesse aber nimmt hier, nächstden MaschinenunsererFlugmaschinen und Zep- peline, der Roh- oder Schwerölmotorin Anspruch, dessen Leistungsfähigkeit nicht wenigdazu beigetragenhat, unserewackeren Anterseeboote zum« SchreckenderFeindezu machen. —- Der Rohölmotor,derin der Hauptsache von »dem vor einigenJahren .

verunglücktenDr.Diesel· aufdieBahnseiner Entwicklunggebracht worden ist, beruht im Grunde aufdenselben technischen Bedin-

gungen, wie jede andere derartige Ma-

schine,d.h.er isteinsogenannter Explo- sions-oderbesser Verbrennungsmotor. Es wird inden Arbeitszylinder einGemisch irgendeines Brennstofses (Benzin,Benzol- Petroleum, Spiritus, oderimvorliegenden FalleRohöhmitatmosphärischer Luftein- geführt,dortmehroderminder stark kom- primiertund entzündet. DieAusdehnung derGase beiihrer schnellen Verbrennung (Explosion)treibt denKolben nach abwärts, derdieempfangeneKraft durch einGestänge anderMotorwelle inArbeit umsetzt. Für denAusgleich deretwas stoßweisen Bewe-- gung unddiecjiberwindung derTotpunkte sorgtein Schwungrad. Es liegt aufder

»Hand,daßeine derartige Maschine der mit Dampfbetriebenen gegenübereineganze An- zahlvon Vorzügen besitzt, die fürdasAntersee- bootbesonders insGewichtfallen.

Zunächstbedeutet es eine ganz gewaltige Raumersparnis, daßdas Olhiergleichsam Heiz- undBetriebsstosf zugleich ist,unddaßderKessel wegfällt,der aufeinem Dampffahrzeug einen

fl

IT sit-s

«X-A

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IL«’"L-e«ett.DerväbwcirthsbewegteKolben saugt durch dasoffenesEinlaßventildasGasgemischin den

Zolinder. Anfang-Takt

ll.Takt.« DerKolbenbewegt sich aufwärts und·verdichtet- dasGasgemisch.

KompressionssTakt

erheblichenPlatzbeansprucht. Weiter aberbe- deuteteseinenVorteil, dersich nach verschiedenen Richtungenhinbemerkbar macht,daßderMotor injedem Moment, oder dochinpraktischkaum inBetracht kommender Zeit betriebsbereit ist, ohnedabei imRuhezustande irgendwelcheAn- sprücheoderKostenzumachen. Ein Aufdrehen des Hahnes der Brennstoffzuleitung und das

CAN-»wi-

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Querschnittdurcheinen 12,50-BPs-DieselSchiffsmotor mitAnlaß- undAmsteuereinrichtung

Andrehen derMaschine, um dieerstenKom- pressionenindenBhlindernzu erzeugen, genügen, um sofortnahezu dievolleArbeitsleistung zur Verfügung zuhaben, während imAugenblick des Abstellens andererseits jeder .-Material-

verbrauchaufhört. «

Was dieseRaumersparnis geradefür ein Anterseeboot bedeutet, hatder Krieg, derdie deutschen Boote vor gewaltigeAufgaben stellte,

Ill. Takt. DasPerdichteteGemischwird entzündet« undstößtdenKolben·abwareis

Explosions-(erbeits-)Tati

überzeugend.bewiesen. Tatsächlich sind Anten- seeboote, deren Aktionsradius über Stunden hinausreicht, nurdurchdieVerbrennungsmaschine überhaupt wöglich geworden, durch Maschinen also, derengeistigesEigentum wir»Barbaren«

mitRecht füruns beanspruchen, und inderen Herstellung unsereIndustrie auch heute nochan derSpitze marschiert.

DieEntzündung des in dieZylinder eingeführten Gaseserfolgt beidenRohöls motoren aufzwei verschiedeneArten. Bei den sogenannten Glühhaubenmotoren, die inkleineren Ausführungen ziemlichzahl- reichvertreten sind,wird —- daher der

Rame derobere Teil des Zylinders

durch eine Lötlampezum Glühen gebracht und das Gemischin diesenGlühkopfein- gespritzt. Im Betriebe erzeugtdieständige Verbrennung desGasesselbst Hitzegenug, umdieHaube aufdererforderlichen Tem- peraturhöhezuerhalten. Beim Dieselmotor in seinen verschiedenen Variationen wird dagegendieerforderliche Hitzedurch«eine besonders starke Kompression erzielt,deren gewaltiger Druck eine Selbstentzündung desGemischeshervorruft.

Von derLeistungsfähigkeitdieser Ma- schinen habenwir, wieschon gesagt,durch denKriegüberzeugendeProben erhalten»

und der sonst Friedenswerken sicher nicht sonderlich wohlgesinnte Berstörer Mars leistet in diesem Fall ein gutes Teil Friedensarbeit. Schonvor demKriegebe- gann derOlmotor auchinderGroßschiff- fahrteine Rolle zuspielen,deren Bedeu- tungnoch keineswegszuübersehenwar, die aber durchausernstzunehmendeFachleute dieAnsichtäußernundvertreten ließ, daß eine garnicht so ferneZukunftuns sogar SchlachtschiffeundSchnelldampfer, d.h. also Schiffe, deren Maschinenleistungen anrund 80 000 Pserdestärken heranreichen, bringen würde. Man wird diesenHoffnungen vielfach nochmitRecht einigermaßenskeptisch gegenüberstehen,denn estauchen ohneFrage hier technischeBedenken auf, die mindestens heute noch nichtohne weiteres zuwiderlegen oder von der Hand zu weisen sind. Weder wird es—- aus denverschiedensten Gründen

möglich sein,die öhlinderzahlin das Ange- messenezusteigern, nochkann man ihreGröße unddamit diedesVerbrennungsraumes beliebig steigern,wenn auchreintheoretischdieKonstruktion

1v.Takt. Der beioffenemAusruf-nennt äuss-

wärtsbewegteKollzendrücktdieverbrannten Gase

heraus. AnspnssiTatt

(8)

Seite8 Deutschland zur See Heft20

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solcherMaschinen- zweifellos möglich erscheint. Aber selbstwenn man an- dererseits dieheute durchdievorhande- nenundarbeitenden Maschinen dieserArt gegebenen Grenzen als dasabsolutEr- reichbare annehmen wollte(wasnatürlich längst nicht zutrifft), sowären dieVer- wendungsmöglich- keiten des Motors in der Schiffahrt schongroß genug.

um die Beachtung weitester Kreise zu verdienen. —- Bu- nächst ist für eine

ganze Reihevon Spezialfahrzeugen derKriegs- wiederErwerbsflotte, Lotsen-,Boll-undHafen-s- dienstbooteusw.der Motor jederanderen An- triebsmaschine wesentlich überlegen.

FürdieBoote der großen Schiffe, soweit sie für Maschinenantrieb überhaupt in Frage kommen,istderVerbrennungsmotor naturgemäß dieMaschine an sich, und nachdem

Antriebsmotor füreinSchaufelradschiff, gebaut aufderGermaniawerft inKiel

400—600 Pferdestärken,umden Schlepper ent- behrenzukönnenundgleichzeitigmit annehm- barer Fahrtleistung Windstillen und enge Pas- sagen(bei Rebel z.B. denganzen Kanal) zu überwinden. DieseMaschine, die,mit Dampf- betrieb, unter Berücksichtigung der erforder- lichen Kohlenräume, des Kessels usw«einen

tigftenStrecken für unsere Segelfchiff- fahrt derReise nachder Westküste Südamerikas an

etwa 20Tage ge-

braucht! Daßim übrigen schließlich die Einführungdes

Motors als An-

triebmaschinefürdie großenSchiffeder Kriegsslotte tatsäch- licherheblicheVor-

teile haben würde,O

daß also Bestre-- bungen dieserArt injederHinsichtver- ständlichund be- rechtigt sind, ist nichtzuleugnen.—-

Der Motor würde

hier eine erhebliche Ersparnis an kostbarem Raum und Gewichtbedeuten,. die den mili- tärischen Zwecken zugute kommen könnten.Mit besonderer Vorliebe weistman bei derartigen Projekten ferner auf die Möglichkeit hin, Motorschlachtschiffeschornsteinlos zu gestalten, was natürlicheine erheblicheSteigerung der Ausnutzungsmöglichkeitender schweren Turmgeschützemit sich bringen würde- Stande der Dinge aufdiesem Gebiet

kannman dasDampfbeiboot schon heute beinaheals einen technischenAnachro- nismus bezeichnen. Auchhiersindder minimale Raumbedars so kleiner Mo- 20-Ps-Swiderski- toren undihrestete Betriebsbereitschaft Rohölmotormit

allein genügend große Vorzüge,um dem Glühhaubew

Dampfdas Terrain mitsicherem Erfolg Zündung streitigzumachen,undhier habensogar Benzin- und Spiritusmafchinen, diein großen Abmessungen naturgemäßvon derVerwendung an Bord schonder Gefährlichkeitdes Brennstoffes wegen ausgeschlossen sind,einrecht ansehnliches Betätigungsfeld.

Rächstdem folgt das großeGebiet der Hilfsmaschinen an Bord großer Schiffe. Der direkte Betrieb solcher Hilfsmafchinen durch kleine stationäre

Wie bereits gesagt,istdies alles mindestensnoch heuteinwenig Zukunfts- musik,und es dürfte sich sobald noch keineMarine finden,dieeinen sokost- spieligenVersuchwagt.Aber auchbei demgänzlichen Fortfall derSchornsteine istderWunschderVater desGedankens gewesen, denn auchdas wird so ohne weiteres kaummöglich sein.

Jrgendwo müssendiesehrbeträcht- lichen Abgafe einer so großen Maschine bleiben,undgegendie, theoretisch freilich möglicheAbleitungdurchdieBordwand sprechen geradebei Kriegsschifer selbst-·

verständlich vieleBedenken.

Immerhin aber bleibt, auchohne daßman zu derartig weitgreifenden Projekten schreitet,demMotor einge- waltiges.Feld, aufdem—erdenKampf

Motoren wird dabei naturgemäß nur

inseltenen Fällendas Bweckmäßigeund Richtige sein. Man hat hier aber, ebenso- wohlinderAnwendung von elektrischer Kraft- übertragung,wieindervonDruckluft einweites Feld,aufdemalsKrafterzeuger derMotor der Dampfmaschine erheblich überlegen ist.

Von denkbar größter Bedeutung kannaber derMotor vor allem als

Hilfsmaschine für unsere großen Segelschiffe werden, dieihreMaschinen ledig- lichzurÄberwindungvor- übergehender Windstillen sowiebeim Anlauer von Häer usw.brauchen. Die schnellen, dem gewöhn- lichenFrachtdampfer auch anRegelmäßigkeit durch- aus ebenbürtigen Reisen dieserSchiffe sind bekannt

und eine imBetrieb so

billigeHilfsmaschine kann eine ganz neue Blütezeit für diese RiesenderMeere hervorbringen. Daßdie Dampfmaschine ähnliches hier gar nicht leisten konnte, liegt aufderHand.

Ein derartiges Schiff,das

unter Segel im freien

Ozean einen Durchschnitt von rund 12Seemeilen dieStunde leistet, braucht

eineMaschine von etwa Dieselmotor mit300PS.

sehransehnlichenPlatz beansprucht, müßte im Grunde ständig betriebsfähig gehaltenwerden, wenn sieim Rotfalle, dernie mit Sicherheit vorauszusehen ist,inkürzester Frist gebrauchs- fertig feinsoll. Tatsächlich kann man dabei rechnen, daßdas Schiffsie auf einerderwich-

erbant von derA.·G. »Wefer«,Bremen

mitderDampfmaschine mitzweifellosem Erfolgaufnehmenkann,und esgehört zu den erfreulichenSeiten diesesKrieges, daßer be- wiesenhat, daß Deutschland hierweitaus an

erster Stellesteht. .

Nichtnur ist,wiegesagt.derMotor dieserArt einedurchaus deutsche Erfindung,undwoim Aus- lande derartige Maschi- nen hergestellt werden, ge- schiehtesaufGrund der erworbenen deutschen Pa- tente, sondernwir haben auchinderreinfabrikmä- ßigenHerftellung einenganz wesentlichen Vorsprung, unddieangestaunten Lei- stungenderdeutschenAn- tersee-Bootehabenindieser Hinsichteine sehr reale Grundlage. Eine Reihe unserer besten Fabriken arbeitet auf derGrund- lage langer undsorgfältig durchgeführter Erprobun- gen, dieUns einen Vor- sprunggesichert haben,der heutseine reichen Früchte trägt, der,beidergeschil- dertenBedeutung d esRoh- öl-Motors für die gesamte Schiffahrt,aber auch für den kommenden Frieden von besonderem Wert ist.

Me. .

(9)

Deft20 Deutschland zur-See Seite-)

Die Aervenstränge des Weltverkehrs

eigentlicheSeele desKabels, dieKupferlitze, die denelektrischenStrom zuleiten hat, erhält

je nachdenEntfernungen undkder verlangten Sprechgeschwindigkeit

einen verschiedengroßen Querschnitt. Dement-

sprechendwerden die Litzenaus einzel- nen dünneren Drähten oder einem dickeren Zentral- und mehreren dün-

Auf dem Vorderdeck des de utsche n .

Kabeldampfers,,Stephanu

Legen des deut- schen Kabels an der Küste von Liberia

prüftenundgut befundenen Litzenwerden darauf in der Fabrik mit Gutta- perchastolation versehen.

Dies geschieht je nachder Dicke,welche sie erhalten, inmehrernLagen. Die Kupferlitzetritt in einen finnreichen Apparat, die sogenannte Aderpresse, ein, indem siemiteiner Nasunverfroren aus-

gesprochene Ziel derGngländerim gegenwärtigen KriegeistdieVernichtung unserer Seegeltung, unse- res weltumspannenden Handels,einZiel,dasmit denbarbarischstenMitteln verfolgtwird. Aber auch schonim Frieden haben

sichdie Engländer die »»

ebenfalls aufVruchteile

erdenklichste Mühe ges-, · " "

von Millimetern genau

geben, unsern Handel,dem -- Ausladen desVorratskabels auf derInselBap(Siidsee) berechneten Guttapekchas

siemitanständigenMitteln

«

hülle umpreßt wird, und nicht beizukommen vermochten, auf illegalem neren Außendrähten zusammengeflochten, wobei läuft dann ineinenlangen Kühltrog,indemsie Wegezuschädigen,wosie konnten. Es ging esaufhundertstelMillimeter Genauigkeit inden inreinem eiskalten Wasser erhärtet. Nachdem übrigens nichtbloß uns, sondernauch andern Drahtdurchmessernankommt. Die elektrischge- dieLitze diese Tröge einigeMale passierthat,

handeltreibenden Völkern so.Derüber-- wird sie aufeinem großen Haspel auf-

seeische Vachrichtendienst war lange gewickelt. Auchderzweite unddritte

ZeitindenHändenderEngländer—- Äberzugwird inderselbenWeiseher-

durchihrausgedehntes Kabelnetz —, gestelltwiedererste.Mitgroßer Sorg-

und diesemachteneinen rücksichtslofen falt muß darüber gewacht werden, daß

Gebrauchvon diesem Monopol, bis sich zwischendenSchichten keineLuft-

eines Tages dieandern Handelsvölker bläschen bilden. dadiese infolgedes

sich freimachten und teils allein, teils hohenWasserdruckes, dem dieKabel-

gemeinsam eigene Seekabellinien legten, beim LiegeninderTieffee ausgesetzt

Deutschland z.V.das große deutsch-i sind, sehr leicht platzen können,womit

südamerikanische Kabel,» von dessen dieganze Jsolation aufgehoben wird.

wichtigster Bwischenstation anderKüste DiefertigenAdern gelangen nunmehr

der Aegerrepublik Liberia eineLinie insdiePrüfungsanstalt, wo sieinbe-

nach unserenwestafrikanischen Kolonien "sonderen Prüfungstanks bei einer

abgezweigt werden sollte. Jedenfalls Wassertemperatur von24 Grad Celsius

waren wiraufdembesten Wege,vom aufihreelektrischenEigenschaften ge-

englischen Aachrichtendienstunabhängig prüft werden. Damit sind jedochdie

zu werden, alsder Kriegausbrach. Seekabel keineswegs fertig. «Esfehlt

Nunnützenunsauch die eigenen Kabel nochdieVewehrung, ohnediesie allen

nichts.weilwirsienichtschützenkönnen schädigendenäußerenGinslüssen schutzlos

eindeutlicherFingerzeig für unsere preisgegeben wären. Jenachdemdie

künftige Flottenpolitikl Wir sindganz Kabel intieferemoderflachem Wasser

und garaufdenneutralen cNachrichten-s .. - liegen sollen,werden daher ihre Schutz-

dienstangewiesen, soweit dieser nicht » - hüllenaus dünnen,aber sehrfesten

ebenfalls unterbunden istoder unter Stahl- oderdickeren verzinkten Eisen-

rücksichtsloser englischer Kontrolle steht. drähtenvon verschiedenemDurchmesser

Wie entstehtnun eineKabelverbin- »ineiner odermehrfachen Lagen her-

dung? Das wichtigsteund teuerste gestellt.Am dieGuttapercha vorjeder

Material bei der Herstellungist das» Beschädigung durch denDruckderDrahts

Guttapercha. DieGuttapercha-Jsolation umspinnung zuschützen,wird sie durch

des deutschenSeekabels Vorkums—— Amspinnung miteinemmehroder we-

AzorenspAew York kostete alleingegen nigerdickenPolstervonJuteversehen.

10Millionen Mark, d.h. dieHälfte ÄberdiesPolsterkommtdannzunächst

des gesamtenHerstellungspreises Die Zusammensetzungeines Kabels nocheine Amwicklung mit dünnem

II wiss

(10)

Aussetzen einerKahelboje

Messingband. Erst hierauf werden fiemit der bereits erwähntenBewehrung versehen. Den letztenÄberzug des Kabels bilden dann meist zweiinentgegengesetztercRichtungumdieSchutz- drähte gesponnene LagenvongeteertemJutegarn«

dieaußerdem nochmit einerschnell erstarrenden Masseübergossen werden.

Während soinderKabelfabrik dieKabels stränge für eine bestimmte Strecke hergestellt werden,hatdieGesellschaftinzwischendieVor- arbeiten fürdieVerlegung desSeekabels vor- nehmenlassen. Gewitzigt durch frühere Vorkomm- nisse, untersuchtman denfürdieKabellegung in Frage kommenden Meeresboden genau undlegt denWeg, dendas Kabel nehmen soll, bereits vor demBeginn derLegung genau fest.

ZumLegen derKabel bedient man sichbe- sonders eingerichteterFahrzeuge, dersogenannten Kabeldampfer Auf diesen Dampfern wird

.daszuverlegendeKabelingroßen Wasser- »

behältern aufbewahrt. Von anderen Be- hälternaus läuft das Kabel über Leit-

«rollen durchdieKabelauslegmaschine und wird dann durcheineam Heck(Hinterteil) des Dampfers angebrachte Leitrolle ins .Wasser gelassen. Bei Beginn der Kabellegung wirdzunächstdas eine Ende mit Hilfe kleiner Jahrzeuge anLand ge- bracht, dader große Kabeldampfer in- folgeseines Tiefganges nichtsoweit an dasAferheranfahren kann. Dasgelandete Kabelende wird sofort zum Stationsge-

.bäudegeführt,und dortschalteteinTele- graphist den Telegraphenapparat oder einen anderen elektrischen Apparat anund versuchtmit demTelegraphistenanBord inVerbindung zutreten. Erstwenn auf beiden Seiten eine Verständigung erzielt ist.kann der Dampfer seine Ausreife an- treten. -Währendnun derDampfer unter genauesterInnehaltung der zuvor festge- legten Marschroute ausdas weite Meer hinausdampft, rollt das Kabel ununter- brochenTagundNachtab.DasAbrollen wird lediglichdurchdieeigeneSchwere bewirkt.Das Kabelmuß sich natürlich auf dem.Meeresgrund allen Anebenheiten gut anschmiegen können, damit es nicht

schließlich stktlcAW Milch-U M

Deutschland zur See

weit auseinander liegenden Erhöhungendes Meeresbodens liegtund sich dort durchscheuern kann; anderseits will man nichtkostspieliges

f

Material ablaufen lassen.

Natürlich wird man sich für die Kabellegung diegünstigfte Jahreszeit aussuchen, damit nicht starkeStürme und damit verbundener hoher Wogengang das ganze Werk inFrage stellen.

Eslassen sichfreilichtrotzdemsolche unliebsame Anterbrechungen nicht vermeiden, undnun sieht sichderLeiter derExpedition vor diefolgen- schwere Entscheidung gestellt,oberdieWeiterlegung wagen darf odernicht. Glaubt er,dieWeiter- legungnichtverantworten zukönnen, so mußdas Kabel gekapptwerden, nachdemman zuvor an daszuWassergleitendeEnde eineBoje befestigt hat,umdas Wiederaufsinden zuerleichtern.

Geht alles glatt, sokönnen dann eines

Tages von den beiden Endpunkten aus die Telegraphenapparate angeschaltet werden, und

Befestigung derLaternen anderBose

Heft20 W

WWAer Ausfetzeneiner Kabelboje

derProbebetrieb beginnt. Dieser muß30Tage lang zur größten Zufriedenheit funktioniert haben, ehedas Kabel fürwirklichbrauchbar erklärtund endgültig abgenommen wird,

Macht sichimBetriebe eines Seekabels eine Störung bemerkbar.sowird der Kabeldampfer wieder hinausgesandt aufdiehohe See,um die Störungzubeseitigen. Zuvorsuchtman mit Hilfe besonders konstruierter elektrifcher Apparate dieFehlerftellemöglichstgenau festzustellen,damit derDampfer gleichan dieser Stelle mit dem Suchen beginnen kann. Dann wird zunächst dieTiefe abgelotet undderSuchankergeworfen, und der Dampfer beginnt dann langsam die Strecke, wo das Kabel liegen könnte, abzu- fahren. DerAnker wirdalsdann indieHöhege- zogen. Eswurde nun bereits erwähnt, daß das Kabel beim Legenlose aufdemMeeresboden

aufliegt;trotzdemaber würde es nicht

Verankern derBose

gelingen, das vom Anker erfaßte Kabel ganz nachobenzubringen,dader Bogen, den esdann bilden müßte, viellänger sein würde,als das Kabel nachzugeben vermag. Man zerschneidet esdeshalb vorher mit HilfedesSuchankers. Dieser Anker,nach seinemErfinderLucas-Anker genannt, hatzweiBacken, diesichum einenMittelpunkt drehen. Hat der Anker das Kabel erfaßt, sobewirkt der Zug, dendasselbeausübt, das Schließen dieser beiden Backen, wodurch das Kabel ein- geklemmtundgleichzeitig zerschnittenwird«

Sehr treffend hat man infrüheren Seitendie Seekabel alsdie»Vervenstränge desErdballs« bezeichnet. Auchheute noch läßt sich diese BezeichnungmitFugund Recht anwenden, obwohl die Funken- telegraphieindenletzten Jahren geradezu ungeheure Fortschritte gemachthat und der früher alleinherrschenden Kabeltele- graphie weite Gebiete entreißen konnte.

TrotzdemistdasKabelnetzderErdeimmer mehr ausgebaut worden,undauch fürdie nächste Zukunftkannnochmiteinerweitø ren Ausdehnung desselben gerechnet werden. Voraussichtlich werden beide SystemeauchinspäterenSeitenfriedlich nebeneinander weiterbestehen und sich gegenseitig ergänzen

(11)

llllcllllllls llllsllllllllllllllllllllllsllllllllllllllllll IstDeutschland ur See

Illlsssmittinnen-Imm-Intonation-tmits-nmuss-Im«neunten-Innnis--ismsmusic-uminsuumseutuuvueiu Seiteu

ImHafenvon Plhmouth

»Not: weht clie Flagge8chwarzsweisssrot«

(19. Fortsetzung)

KlausMewes,deralsVootsmann auf einemWoermanm Dampfer derAfrikasLinieDiensttut,wirddurch die Nachricht vomKriegsausbruchmitFrankreich,RusslandundEnglandan derKüste Kameruns, woderDampfergerade angelangtwar, überrascht.Erstellt sich sofort der SchutztruppezurVerfügung undmachtdieVeschießungundEinnahmeDualas durch Eng-

länderundFranzosenundanschließendeLandkämpfe mit. Die

Verteidigungeiner großen Faktoreiundweitere Kämpfeim InnernKameruns,wohinsichdiedeutsche Schutztruppe,derKlaus alsVnteroffizier angehört,vordererdrückendenÄbermachtder Feindezurückzieht, zeigenunsinpackender Schilderung,welcher HeldenmutunsereweißenundfarbigenLandsleute imfernen- vonallerWeltabgeschlossenen Afrika,beider Verteidigungihrer HeimatgegendieGindringlinge beseelt.Später gelingtesKlaus Mewes,miteinerkleinenVegierungsexpeditioneinenbenachbarten spanischen Gasenzuerreichen,vonwodieDeutschenbeipassender Gelegenheitindie nahe spanische KolonieFernandoPoundspäter vielleicht nach Deutschland gelangenwollen. DasGlückist Klaus Mewes hold;unterwegsgelingtesihm,anVordeinesspanischen Frachtdampferszukommen. AufhoherSeeerscheintderdeutsche Oilfskreuzer»Adler«,derKlaus alsObermaat »der deutschen

«MarinesofortanVord undinDienstnimmt. Derdeutsche Gilfskreuzer erwischt kurz darauseinen englischen Südamerikai Dampfer.derzunächstzuflüchten versucht,aberaufeinpaar woblgezielteSchüsseausdendeutschen Geschützen sichzumHalten beauemtundnun durcheinKommando derVesatzungdes 6eutschenchilfskreuzers untersuchtundnachLübernahmeeines TeilsderLadung versenkt wird,nachdemdieenglische Vesatzung anVorddesdeutschen chilfskreuzers gebracht,dersie späteran einamerikanische-s Schiffabgibt,alserdenGaer vonVahia anläuft.NochvorAblaufdervierundzwanzigstündigenFristver- läßtder»Adler«wiederVabiaunddampftaufdieosfene See hinaus.neuen Abenteuern entgegen.

»VI Captain blieb freilich nocheine Zeit in Untersuchung, aber er mußtewegenMangels an Bewei-

wz · sen endlich freigelassen werden- HeutesitzterinBuenos Ahresundhatmit

-

dem wohlverdienten Gelde einen großen Shipstore aufgemacht.DieGoldsracht hatdas abgeworfen.«

»Wiefo?« fragteein Maat·

»Ja,Sie sindeinharmloserMensch,Ka- merad,« lachteMewes. »Aberwas einrich- tigerenglischer Eaptain ist,der weißaus jedemFell für sichRiemen zu schneiden.

HörenSie zul Die Bank hat nur einige Fässer nachsehen lassen, nicht wahr? »Wasin denanderen war, wußtenur dieBankunddser Eaptain. Es konnteauchSand drin sein. Es kamdarauf an, daßdiegesamteGoldsfracht insWasser gefeuertwerden durfte. Darum ließder Eaptain das Schiff auslaufen. So behieltdieBank dengrößtenTeil ihresGel- des im-Schrank,dasderRegierung natürlich

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Seekriegsroman

von Ql

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u nke ganz zurLastgeschriebenwar,derStaat hielt sichan denNeedser und dieseran die Ver- sicherung. Diemußtebluten. DaßderEaps tain und seinSteuermann ein anftändiges Schweigegeld kriegten,liegt aufder Hand-.

Solche Geschäfte heißen hier unten eine Pechinchaund sind sehrbeliebt. Ichkönnte euchein hübsches Dutzenddavon erzählen.

Aber ichglaube,wirgehen heute doch besser

zuKoje.« « ,

KlausMewes erhob sichund verließdie Messe.Aber er fandindieser Nacht keine Ruhe. Ein sonderbarer Druck lag auf ihm.

Vergeblich legteersichvon einem Ohr aufs andere, versuchte auch seinaltes Mittel, zu zählen. Abereshalf nichts. Erstkurzvor BeginnseinerWache döselteer langsamein und war imTraum wieder auf seinemEwer ausder grünen Nordsee beim Schollensang.

Ganzdeutlich saher dieenge Koieund den zeschnitzten Spruchdarüber,den seinVater noch ausgewählt hatte.Der Iunge setztedie

dem Schlummer aepurrt wurde.

Pfanne mit gebratenen Schollen aus den Tischund goß KaffeeindieMucken Gerade wollte Klaus Mewes zulangen,als er aus Durchdas Schiff gingdas Werken. Im Nuwar Klaus

»Mewesin denKleidern.

Kieker nichtvon den Augen.

»Es ist irgendwas los,« sagteeinKame- rad, als .Mewes zurMesse ging,woderheiße Kasseewartete. »DerAlte istganz fix aus dieBrücke geentert, und der Erste läßtden Da drüben dampfteinneuer Kasten. Sehen Sie?«

Klaus Mewes legtedie Hand überdie Augenund sah scharfüber Backbord

»Siekönnenrechthaben, Kamerad. Der Kerl zeigtnoch keineFlagge. Na,unserAl- ter wird ihnschonanmorfen.. UnsernKassee wollen wir darum nicht kaltwerden lassen.«

Klaus Mewes hatteseineMucke Kassee noch nichtgeleert,als Trommelwirbel durch die Batterien rollte und die Alarmsignale dazuschmetterten. Von den Heizernan den Feuerstellen biszumMann amAusguck zuckte eswie eintBlitz. »Alle Mannklar zum

Maväverll , » . «

’«"«--«Aber’diesmal war eskeineUebung,keine

achteten nicht ausGlut und Hitze.

Probe aufdie GesechtsbereitschastderBe- satzung.Es war bitterer Ernst. Drüben dampfteder Feind. Die englische Kriegs- flaggewar hochgegangenund forderte den .,Adler«zum Kampfheraus aufdemfreien

Ozean.

»Wirfinddem Englischmann also von Bahia aus richtig gemeldet,« dachteKlaus Mewes, währender seinen Platz einnahm.

Nun flatterte auchdie deutscheKriegs- flaggeimGroßtoppdes »Adler«. In den nächstenMinuten mußteder erste Schuß fallen.AlleHänd-egriffen eifrigzu,alsdas Kommando kam: »KlarSchiffl« ·

Was nicht verzurrt,genietetodergenagelt war, verschwandvon Deck. In aller Hast ließMewes Netzeüberdie Boote obenspan- nen. Wenn siezerschossen wurden,brauchten dieHolzfplitterkeineWunden zureißen.Das würden dieSprengstückeder Granaten schon besorgen.

Nasses Segeltuchwurde herangeschleppt undinbreiten Bahnen aufdas Deckgelegt.

Wenn der Brand aufzüng.elte,brauchtedas glattgedielteDecknicht gleich auszuflammen.

Unten imLazarett breiteten dieAerzte die blanken Instrumente und das Verbandzeug

«andenTisch.Werwürde dererstesein,der, getroffen vom feindlichen Hagel, aus der Bahre herabgeschlepptwürde? Vor derSig- naltafelimMaschinenraum standendie In- genieure. ,,Aeußerste Kraft!«, leuchtete es auf.Die Heizer standenvordenFeuerstellen, rissen sie auf, fuhrenmitdenlangen Schür- stangen hineinindieweißglühendenMolochs schlündeund feuerten Schaufel um Schaufel

«

hinein in«dieflammend-eGlut. Korbum Korb mitSteinkohle wurde herangetrimmt, das Knirschenund SchurrenderSchaufeln inder aufgeschütteten Kohle hörte nicht auf. Im- mer wieder klangderkurzeSchlagderSchür- eisengegen den Verschlußder Feuerstellem Kohlenladungen flogen hinein,undimWider- scheinder sengendenGlut standen diehalb- naclten Heizerwieschwarze Teufel. Aber sie

Dampf halten! Das war ihreeinzigste Some Nicht nur«aufdieGeschützrohrekamesan. Hier

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