• Nie Znaleziono Wyników

Deutschland zur See, 1. Jg. 1916, Heft 27.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Deutschland zur See, 1. Jg. 1916, Heft 27."

Copied!
12
0
0

Pełen tekst

(1)

Heft

27 1916.

Ieuis

Zeitschrift des Eingetr. Vereins ,,Märined-ank«, Berlin S 42, Oranienftr.140x42 Amtsblatt der Reichsmarinestiftung

«

·

s Getan-geben Germann Kirchhofs, Bin-Admiral z. D.

Einzelheft 10 Pfennig Viertelj.

(13

Clim)

M.1,30.

. ( .

Ei kkmchiksss

«

UnserBildstelltdie—Prinzessin EitelFriedrich«desDeutschenSchulfchisssveieinsdar. Ankerei.,,Vllfchiss«verstehtmaneinSegelschiffmitZvollgetakeltenMasten,d.h.anjedem

(2)

Seite2

IsllllstlllsllIIlIOlllIl»llIIsIIIllUIUIlIIl«lllcliIIIIIlIIIsIIIIlIIIslUlIllllsllllIlslllllIllllIlIUllIlllslllllllllIIlIlllllllllllllllllllllIIIIlllllllllllllIllllllllllIlIlllllI f

Chronik des Seekriegs

irhabeneine

W

richtige Flot- tenwoche hin- ter uns. Zwardie große Seeschlacht, vonder dieEng- länderimAnfang desKriegesfaselk ten,aber uns bis dato nicht anzu- bieten wagten, ist nicht geschlagen worden. Siewird wohl auch nicht geschlagen werden«

sosehr sievonun- seren blauen Jun- gen ersehnt wird.

Ausdemeinfachen Grunde nicht, weil dieEngländer sich mitihrer Schlacht- flotte nichtausdem Hafen wagen.Rur englische Hilfs- kreuzerund Zers- störerriskieren ge- legentlich einen GrasDohm·.t--SchlobieniderRom-

mandant der»Möwe«

kleinenBorstoßaus denrein englischenGewäs-.

sernundholensichdabei mitziemlicherRegel- mäßigkeit ihre Schlappe. Und-mit derartigen kleineren Einheiten haben inderletzten Woche einpaar scharfeBusammenstöße stattgefunden, beiwelchenunsereMarine ehrenvollabschnitt.

Auchein englischer Fliegerangriff auf eine Ballonhalle in SchleswigsHolstein wurde ver- lustreich abgeschlagenundverschiedenefeindliche Flugzeugemußten daran glauben.

Indenletzten Wochenwurden verschiedent- lich Befürchtungen laut, daßwir das Silberge- wicht,das uns unsereMBootswasse verschafft hat, nicht rücksichtslosgenug einsetzen,unddiese Befürchtung verdichtete sich sogarzuverschiedenen Anträgen imReichstag. DieBerichtederletzten

. Deutschland zur See

29.März1916 Wocheüber dieTätigkeit unserer MBoote können

uns wohl darüber beruhigen. sRnsere jüngste

underfolgreichste Waffescheint sogar sehrener- gischam Werk zusein.Einen eigenartigen Fall bildet der QIntergangTdesholländischen Passa- gierdampfers ,,Tubantia«,undessiehtganz so aus, als ob hier echt englischePersidie ihre schmutzigen Finger imSpiele hätte,um einen KonfliktzwischenDeutschland und denRieders landen herbeizuführen Einen derartigen Bu- sammenhangscheintman auch in einsichtigen hol- ländischenKrei-

senzuahnen.

Soschreibt der ,,Rieuwe Cou- rant« in einem Leitartikel:

»Wenn die nähere Rnters suchung derRe- gierung ergibt, daßdie»Tuban- tia« torpediert worden ist,dann wirdsie auchge- gen denTäter austretenmüssen.

Siewird sichan diebeidenRe- gierungen, die in diesemFalle in Betracht

«

kom- men,diedeutsche

unddieenglische,wenden undversuchen müssen, daßman sieindieLageversetze,alleGründe«

undBeweisezuerfahren, aufGrund deren die beiden Regierungen dieTat ableugnen. Die- - holländische Regierung kanndas tun,ohnesich derEventualität auszusetzen, einfach aufdiebe-

reits abgegebenen Erklärungen verwiesen zu

werden. Wenn sich HollandanbeideParteien wendet,so istvon vornherein derVerdachtver- mieden, daß Mißtrauen nacheiner Seite hin besteht.DieWahrscheinlichkeit einer Abweisung DiePrisensMannschaft der»

IlllllllIIIlllIIIllllllllll ilIIlIlIII IIIIIIIIIIlIllllIl IllIII

istsehr klein. Esmuß jeder Regierung, diesich ihrerSache sicher fühlt,daran gelegen sein,die RichtigkeitihrerErklärungdort zuerweisen,wo sievorher auf Zweifel und Mißtrauen stieß.

BeiDeutschlandliegt außerdemeinPräzedenzs fallvor, denndiedeutsche Regierung hattezum Beweiseder Richtigkeit ihrer Versicherunginder

»Arabic«-Frage der amerikanischen Regierung verisizierte Beugenaussagen des Kapitäns und derBesatzung des Rnterseebootes 27zurBer- sügung gestellt. ..Stießeman aberbeieiner der

-TRI- » »«-»,3«

Möwe« aufder»Appam« in Rewport-

»K- Rews beiden Parteien aufeineWeigerung, während

"

die andere die gewünschte Sicherheit gibt,so könnteman mitRechtdaraus Schlüsse ziehen.a Tatsache ist jedenfalls, daßdiedeutsche Reik gierung inallerOffenheitund ohne zweideutige Ausdrücke erklärenkonnte,daß nachdersofort angestellten amtlichenRntersuchung weder ein deutschesRuterseeboot, nocheinedeutscheMine als cUrsache für den RuglücksfallinFrage kommen können. JmGegensatz dazuklangdieenglische Erklärung sehr gewundenund ließallerlei Hinter-

DieOfsiziere der,Möwe««

(3)

Heft27 W—-

tuIIIIInIIIk«Illl«IIIInsstIIIsIIIIIltIIqulIIllIsun-IIst-ununt-Int-lust-IIIsIIIlslIII-II«IIs-lsslnllll«IIIsts-IIIlllmIllsltlssllssllslslllnlItIIIlIIsIIIIIIIIIIIIIIIIlIlllIIlllllsIlllIIIIllIIIlt1-«««t

türchen offen. Es bleibtnunnochdieMöglichkeit, daßessichum einelosgerissene englischeMine handelt,wiesie ja massenhaftanderholländischen Küsteangetrieben werden. Eswärejedenfalls erfreulich, wenn die eingeleitete Untersuchung desgesunkenenSchiffes durchTather Lichtin dieSache bringenwürde.

Besonderes Entsetzen haben die jüngsten deutschenAsBootsErfolge imKanal inFrank- reich erregt. Wenn man bedenkt,daßdieVer- kehrszuständeindenfranzösischen Dåfen sowieso immer unhaltbarer werden, so istdas verständ- lich.WieüberdieSchweiz berichtetwird,herrscht inLeHavrewegenderTorpedierung derSchiffe im Kanal große Erregung. Der Gemeinderat -ersuchte dieRegierung dringend, alleMaßnah-

men zuergreifen, Um einerL Wiederholung der Angriffe vorzubeugen. Die Verantwortlichkeit müsse festgestelltund gegebenenfalls müßtenBe-

Deutschland

zusx»»S

---.E-e

Siewerden von denEngländern, ..-er den ganzen Vorfall das strengste Stillschweigen be- obachten, von jedemVerkehr mit der Außens weltabgeschlossen.Maßnahmen hiergegen sind eingeleitet. Der Ehefdes Admiralstabes der Marine.«

Dagegen meldetReuter, derbekanntlichnicht imGeruch großerWahrhaftigkeit steht, folgendes:

»Die Admiralität berichtet,daßam 29.Fe- bruar inder Vordsee einGefechtzwischendem bewaffneten deutschen Hilfskreuzer ,,-Greif",der alsnorwegischesKauffahrteischiff maskiertwar, und dem englischenHilfskreuzer »Alcantara«

stattgefunden hat. DerKampf hatte denVer- lustbeiderSchiffezurFolge. Der,,Greif«wurde durchGeschützfeuerindenGrund gebohrt, die ,,Qllcantara« wahrscheinlich durcheinen Torpedo.

Fünfdeutsche Offiziereund 115Mann sindge- rettetund gefangen genommen worden. Man

Unsinn-IIllIlIltIIInIIIlIlIIIIIIIs«IlIIsllllllssllllslslllIIlIIIInIsltI IIsIsIlllIIInInst-uns llIlllss ist«

Vipeadmiralv.Schweder(links), der Führer des Mwinekordsin Flandern.demjüngstvomKaiserderOrdenPoutlemekiteverliehenwurde

strafungen vorgenommen werden. Diejüngsten EreignissebrächtenderLandesverteidigung, dem allgemeinen und lokalen Handel den größten Schaden.

richtete an den Marineminister eine ähnliche Eingabe. Der .,Temps«tröstet seine Leser überdenWiederausbruch desdeutschenVnteri seebootkrieges damit, daßdie«Organisation der ÄberwachungderMeere umEnglandnochunter Nachwirkung des Winters undderStürme (l) leide. DiemitErfolggegen diedeutschen An- terseebooteangewendeten Mittel seieninfolge desschlechten Wetters (!)geändertworden. Ge- eigneteGegenmaßnahmenseien-jedochinAus- führungbegrisfen Vordsee undKanal würden balddieSicherheitwieder erlangen.Wirwollen’s

abwarten1-— —- —-— -

Das Gefechtinder Nordsee.

Silber dem oben erwähnten Gefecht inder

.

«

Vordseeliegteingewisses Dunkel. Derdeutfche amtliche Bericht vom 24.Märzmeldet:

,,Qiachrichten zufolge,dievon verschiedenen Stellen hierher gelangtundneuerdings bestätigt sindshatam 29.Februar in der nördlichen Vordsee zwischen dem deutschenHilfskreuzer .,Greif«unddreienglischen Kreuzern sowieeinem Berstörerein Gefechtstattgefunden. S.M.S«

,,Greif« hat im-LaufediesesGefechtes einen großen englischen Kreuzervonetwa15 000 Tonnen durchTorpedoschußzumSinken gebrachtundsich zumSchluß selbstindieLuft gesprengt.

Von der Besatzungdes Schiffessind etwa 150Mann inenglische Kriegsgefangenschaft ge- raten. deren Namen noch nichtbekannt sind.

DieHandelskammer von LeHavre

glaubt,daß die ganze deutsche Besatzungaus 300Mann bestand. Dieenglischen Verluste be- tragen 5Offiziereund89Mann. Es mußbe- merktwerden,daßanderSeite des »Greif«’die norwegischen Farben aufgemaltwaren, derFeind alsoüber dieseFarben hinwegfeuerte.ADiese Nachricht wird jetztveröffentlicht,daaus der drahtlosen deutschenMeldung hervorgeht, daß der Feind erfahren hat, daß der Dampfer»Greif«,

ImStabsquartier desMarinekorps inFlandern; inderMitte Kapitänv.Fischer Seite 8

der das Beispiel der»Möwe« nach- ahmen wollte,zer- störtwurde, ehe esgelang,unsere«

Patrouillenliniezu passieren. Die

»Alcantara«wurde 1913 gebaut. Sie hatte15 300Ton- nensnhaltundge- s·

hörte nach Belfast. i Die »Alcantara«

war mitihrenGe- schützenstarkin der Minderheit, doch die· Geschicklichkeit derBesatzungglich das wieder aus.

Das scheinbar friedliche norwe- gische Kauffahrteis schiff entblößte seineKanonennach Art der Seeräu- ber.Beide Schiffe schossen wütend.

Die ,,Alcantara«

litt schwer. sie hielt sich jedoch gut,bis sie offenbar durch einenTorpedoge- troffenwurde. Die Schiffe schossin sich

gegenseitigkurzund klein. Der »Greis«ging zuerstzuGrund undkurz danachsankdie»Al- cantara«. Englische Torpedojäger kamenzuGilfe undnahmen dieÄberlebenden auf.«

FeststehendeTatsacheist jedenfalls, daß unser Hilfskreuzer»Greif«mitstarker englischerÄberi machtzusammenstießundbeiseinem Antergang denHauptgegner mitindieTiefenahm.

Die Engländer haben bekanntlichbis jetzt noch stets Verluste,diesieimSeekampfmituns erlitten haben, mit dreister Stirn abgeleugnet oderals wenigschwerwiegend,wenn nicht harm- loshingestellt. Jmvorliegenden Falle können siedies umso eher, da die einzigen Zeugendes Kampfes sichin englischerGefangenschaft be- finden. Anser »Greif«war allein, während der englischeKreuzer oder Hilfskreuzer nachdem eigenen GeständnisderEngländervon mehreren anderenHilfskreuzern undBerstörern begleitetwar.

Wenn auch unser HilfskreuzerbeidemKampf ebenfalls zugrundeging, so ist dochdermoralische Erfolg auf unserer Seite,dennderFall zeigtwieder, daß unsere Streitkräfteimmer wieder denFeind inseinen Gewässern aufsuchenundangreifen.

Leutnant i.S.Berg,derFührerder Komm'

(4)

Seite4 . DeutschlandzurSee s « Heft27 lllltsllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllIllllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllllllsllllllllllslllllllllllllllllllllllllllllclllllllllllllllllitllll

«llllIllllllllsslllllIllllllllllllllllcltllllllllllllslllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllltlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll

ie« Seeminen ausgelegt werden

-

- .

xieSeemine istbekanntlicheine sehr·w1rk- erkennenlassen. ErreichtdieMine denWassers diesemhängteinedurcheinGewichtbeschwerte

« sameWasse. wennesgilt,die«eigene spiegel.sobleibtder Schwimmtdrper auf der Leine. Erreicht dieses Gewicht den Meeres

Kitstegegen seindlche»Angrisse»zu Waxeroberflache liegen, währendder dieSeil- grund, osperrt es mittels der Vorrichtung schutzenoder aberdiefeindliche Kuste trommel enthaltende Kasten abwärts sinkt.An c D E

d

zuverseuchen.Sie wirdauchan- gewandt,wenn man einFahr- wasser,das von feindlichen Schtssenreelmäßig benutzt wird. unsi er machen will.

WoundwozuWitten gelegt

werden,1«lesenwirtagtäglich in den Zeitungen; wir er- fahren aber nicht, wie das eigentlichgemachtwird.

AnsereeinerenglischenZeit- schrift entnommenen Abbil- dungen zeigennun einenMi- nenleger,derdamitbeschäftigt ist, sogenannte Kontaktmnen auszulegen.DieKontaktninens besitzen als wesentliche-s Merk- malgegenüberanderen Arten vonMinen einenKontakthebel (oben linksinderAbbildung sichtbar). Verührt ihndas feindlicheSchiff,so wird er umgelegt und-bringthierbei die indem Schwimmkörper derMineenthaltenenExplosivis stoffezurEntzündung "Diein unseren Abbildungen darge- stelltenKontattminen haben folgende besondere Einrich-

tung. Siebestehenauszwei » . r

dTeilånIeinemdåJeExplosivgtoffe

ie ündvorri tungun den -.-«--« - .» -,.-

—Mz»e-f-

Free-J

iehe dieobere Abbildung) dieSeil- Kontakthobol

Kontakthebel enthaltenden Schwimmkörper,und einem Kasten, inwelchemein um- eineWindetrommelgewickeltes Drahtseil liegt,das dieAus-s—- gabe hat,denSchwimmtöcper imWasser zuhalten«

DasVersenteneiner solchen Mne gehtwiefolgtvor sich:

DieMine wird ausDeckge- wunden undauf Schienenbis zumäußerstenEndedesHecks gefahren. Hierbeiliegendie beiden Teile derMine«auf- einander, wie dies unsere beidenkleineren Abbildungen

s-«

trommel. snfolgedessenkannsieh das Seil nichtmehrabwickeln, unddie weitere Foleist die, daß derdieSeiltromme entbaltende Kastenbeiseinemweiteren Ab- wärtssinkendenSchwimmkörper mit nachabwärts nimmt. Setzt alsdann der Kasten aufdem Meeresboden auf,so befindet sich derdie Explosivstosse enthaltende Schwimmkörper in derjenigen Höhe,inwelcherervon feind- lichenSchiffen berührtwerden muß. DieZündung derMine wird dadurch bewirkt,daß der Schwimmkörper. wenn er den Körper des Schiffes berührt,in eine drehende Bewegung versetzt wird, wie das inunseremmitt- leren Bilde anschiulich dargestellt ist.Hierbei schlägtder Kontaktx hebelgegendieSchiffsbaut;erwird hierbei um B gedreht und löst- hierbei einenSchlaqboizen aus,der die zwischendenExplosivstosfenan- gebrachte Zündmasse entzündet.—- Diese kurze Beschreibung der im gegenwärtigen Kriege eine große Rolle spielenden Kriegswasse läßt erkennen. mit welchem Aufwande an Erfindersinn jetzt

.gearbeitet wird,um sichgegenseitigzuver- nichten. Besonders-« interessant erscheint uns .die Vorrichtung, die-»qu dient, dieSeemine in einer solchen Lage zus""hsalten, daß sieunter Wasser liegt,also nicht geseenwerden kann,jedochvondenfeind- lichenSchiffenberührtun sur Explosiougebrachtwerde- mus.

Vortschtung

zum Aus-setzen

.-der Minen

«

(5)

ie Gewinnung von öellulose würde sichwohlinverschiedenen Arwald- gebieten des indischen Archipels, .-,-. die naheanderMeeresküste liegen, wahrscheinlich als sehr lohnend, und zwar für die Papierfabrikation dortzulande, er- weisen. Fürdiefabrikmäßige Gewinnung von OlundPflanzenfetten sindebenfalls indenin jenemInselgebieteüppig gedeihenden Grdnüssen, Kokosnüssen und selbstin gewissen Arwalds früchten,wiedenSingkawangnüssen,vortreffliche Vohstoffegeboten. Das gleiche gilt fürdiePro- duktion von ätherischen Olen und dieTextilin- dustrie,welchedort mitBaumwolle,-Kapok,Ma·

nilahanf, Ramies oderVamehfaser undanderen«

Gewebefasern versehenwerden kann. « Außerordentlichgroß sindvor allemauch die MineralschätzevonRiederländikchsIndiem denen von denHolländern bisher aber vielzuwenig Beachtung geschenktworden ist.

Gold kommt an unglaublich vielen Stellen aufdenSundainseln vor undmuß daselbst schon vor Jahrhunderten in sehrgroßen Mengen gewonnen worden sein. Gs tritt sowohlim Argebirge auf,gebundenanDiorit.Diabas und sehralte Schiefer,als auchanein jungvulka·

nisches Gestein, denimganzen Archipel sehr weit verbreiteten Andesit. »Alsheute noch sehr reichandemgelben Edelmetall nimmt man mit Recht einzelneLandschaften an der Westküste desVieseneilandes Sumatra undimnördlichen Celebes an,währenddieGoldschätzevonBorneo wohlzum großen Teile bereits inderHinduzeit undspätervorallem durchdieeingewanderten Chinesengehobensind.Diegeologisch «noch.ver·

hältnismäßigjungeInsel Java scheintnieein wirklichesGoldland gewesenzusein.

Von eigentlichenSilbererzen weißman in ViederländischisIndienbis jetztnur wenig, doch sind dieanAndesit gebundenen Golderzeauch oft sehr reichan demweißen Gdelmetall,undes kommenbesonders auf Sumatra stark silberhaltige Vleiglanze vor. —- Platin ist schon seitlanger ZeitinSüdost-Borneogefundenworden.

Soweit bisjetzt bekannt,liegendiereichsten Kupfererzlagerstättenmerkwürdigerweise indem noch jungenBulkangebiete von Ost-Joch doch

ll.

müssen auch einzelne Distrikte imBinnenlande von Mittel-Celebes guteAussichten fürden Kupferbergbau bieten. Bezüglichdes Kupfer- reichtums derInsel Timor sinddieAnsichten sehrgeteilt,wobei zubemerken ist.daßbisjetzt für bergmännische Untersuchungen von denHol- ländern inIndien nochbetrübend wenig getan ist. Was dieRegierung insbesondere angeht, sosucht sie allein aus dendurch Raubbau schon größtenteils ausgebeuteten ZinnminenvonBanka sowie indirekt auchausdenjenigenvonBillit nund Singkepgrößeren Nutzenzuziehen.—- Da Bor- kommen von öinn aufSumatra fandbisjetzt wenigBeachtung. Ebenso läßt sich über die Abbauwürdigkeit verschiedener Quecksilber-, An-

timon- und cIsismutvorkommen auf Borneo,

Sumatra und einigen kleineren malaiischenGi- landen nochsehr wenig sagen.

Gisenerzefindensichineinigen Gebieten von in großer Viederländisch-Indien entschieden

Schmerz-hu kmMeeressaum-Gebirgeinsum-tm

Nimmt-NiederlassunginderResidentschaftTapanuli aufSumatra

»

Einiges an Doradn

von

den Vaturschätzen den von fernen Riederländisch-Indien Osten

Menge, soz. B.Rot- undBrauneisenstein in SüdostsBorneo undSüd-Sumatra, währendum- fangreicheund leichtabzubauende Lager von reinem Titan und Titanmagneteisen besonders anderSüdküstevon Java vorkommen. Letztere werden vielleicht spätereinmal vorzügliches Ma- terial zurMassenerzeugung von Titanstahl ab- geben. Brauchbare Manganerze dürftenin Bet- bindung mit älteren Andesitgesteinen ebensogut aufSumatra und Celebes wieaufSava zu

findensein. » , «

Größere Bedeutung würdendiese in der Eisen- und Stahlindustrie zurVerwendung kommenden Grzevor allemdanngewinnen, wenn man daran ginge, imindischen Archipel selbst Gifenhütten anzulegen. Taugliche Arbeitskräfte dafür zu erlangen, würde nichtso schwerfallen undim übrigen haben dieSundainseln Qderfluß an Kohlen sowohlals Wassertråften sürdieEr- zeugung von GlektrostahL Zwargibtesdort-

(6)

zulande keine eigentlichen -Steinkohlen, Mineralkohlen vom Alter derSteinkohlenperiode oderdergeologischen Sekundärzeit,abereinnicht unbeträchtlicher Teilderauf Sumatra undVorneo so massenhaftzurVerfügungstehendenMineral- kohlen, derenBildung indiefrüheste Tertiärzeit fällt, hatganz denCharakter echter Steinkohlen (schwarze Farbe beifehlendem Bitumen) und den Kohlenstoffgehalt einer guten Auhrkohle.

SolcheKohle tritt vor allem aufSumatra im ZugedesBarissangebirges inweitsich hinziehen-·

den mächtigen Flötzenauf. Sie wird zurzeit nur aufdemAmbilienfelde abgebaut, undzwar

in einem nichts weniger als mustergültigen

Staatsbetriebe hauptsächlichmitHilfevon Sucht- häuslern. AnHeizkraft sollen die dortgewon- neuen undteilweise selbstzurHeizungvon trans- atlantischen Dampfern verwendbaren Kohlen noch übertroffenwerden von denen eines Vor- kommens unmittelbar an der Osttüstevon AdrdsBorneo. Der größere Teildersowohl aufSumatra als auch aufBorneo inun- glaublichgroßer Massevor- handenen Mineralkohen ist jedochvon geringerer Güte, besitzt trotzdemaber eineweit größere Heizkraftals unsere gewöhnlichen europäischen Braunkohlen. Sicherlichwer- dendieseKohleneinmal in derIndustrie Südasiens eine Rolle spielen. Auchan

«Erdöl,dessen Vorkommen auf Java unsergenialer Lands-i mann Junghuhn schonvor mehr als 50 Jahren fest- stellte, ist Niederländischis Indien fraglos sehr reich.

Jede der großen Sundainseln hat Petroleumfelder aufzu- weisenundebenso verschiedene Eilande derAiolukken, docher- streckt sich deren Ausbeutung bis jetztnur-s auf Sumatra, Java und Borneo. In der Weltindustrie standderIn- dische Archipel 1912miteiner Jahresproduktion von an- nähernd 172 Millionen Ton- nen raffiniertem Petroleum an vierter Stelle.

Auch Edelsteine kommen häufigvor. DerenGewinnung istaber fürdie wirtschaft- lichenVerhältnissevonViedev kindisch-Indien von keiner besonderenBedeutung mehr.

In früheren Zeiten müssen auf Borneo (und zwar sowol im Nordostenals imSüden,der Deutschland an Größeweit übertreffenden Insel, sehrviele Diamanten zutage gefördert worden sein,zurzeitaberge- bensichf mit demDiamant- waschenundsschleifennurnoch wenige HundertMalaien ab.

Wie allgemeinbekannt ist, sind esin erster Linie die Aaturschätzeseiner östlichen Kolonien gewesen, denenHol- land in früherer Seit sei- nen sprichwörtlich gewordenen Reichtumverdankt.

Auch jetzt noch tragen diesem kleinen Lande die dort imHandel und Plan-

I

also

Ausbereitungsanlagen aufeiner Kaffeepslanzungauf

DeutschlandzurSee

Handelsniederlassung auf denMolukken tagenbau angelegten Milliarden von Gulden wirklich goldeneFrüchte. indessen ist das Geld- verdienen für die Mynheers im indischen Archipel bei weitemnicht mehr so leichtals ehedem. Am große Gewinne zu erzielen, ist.wo immer es auchsei. heutzutage im allgemeinen vielEnergie,Wagemut und das Einsetzenvonreichlichem Kapital nötig,unddaran haben es diedurchdiefrüherimfernenOsten ihnen sozusagenindenSchoß geworfenen Glücks- güter verwöhnten Holländer währendderletzten Jahrzehnte entschiedenfehlenlassen. Hierdurch erklärtessichdenn auch,daßein großer Teil des natürlichen Reichtums, besonders aber der

Mineralschätzedes indischen Arch pels solange ungehoben geblieben bzw.derVergeudung an- heimgefallen ist. Bergbau isteinIndustriezweig-, derselbstunter dengünstigsten natürlichenBe- dingungen nur dort blühtund Früchteträgt, woeininseinem Anternehmungsgeiste auchmit

Jav

derweiteren Zukunft rechnendesVolkHerrnnd Meister ist." »Hinter derHacke istesdunkel«

sagteinaltes deutschesSprichworts und inder TatbringtderBergbau sehr viele Enttäuschungen mitsich.Habenwirdoch trotzallererfolgreichen VersuchemitderWünschelrute, deren Gebrauch jetzt wieder mehr aufkommt, noch kein Hilfsmittel, das uns einenEinblick indieanMineralschätzen soreiche Erdentiefe gestattet, soweit derBerg- mann nichtmit seinen Stollen und Schächten in sie eindringt oder, wiees inneuerer Seit mehr üblich wird,mit demDiamantbohrer ihre Gesteinsschichten«suchenddurchschneidet. Selbst dann. wenn wertvolle Mineralstosse in.abbaw würdiger Menge aufgedeclt und ansehnliche

Summen dazu verwandt sind,um sie» durch

unterirdische Bauten zutagezu fördern,warten desBergmanns oftarge Enttauschungen. Kann dochz. B. das inderErdentiefe zirkulierende Wasser somassenhaftindiegetriebenen Stollen

. undSchächte eindringen, daß dessen Bewältigung mehr

,Gelderheischt.als derganze Bergbau anderbetreffenden Stelle einbringt. Deshalb ist denn der Vergbau auchnur einErwerbszweig vonfleißi- gen, unternehmungslustigen Leuten, diesich selbst durch längere Mißerfolgeundarge Enttäuschungen nichtvon der Verfolgung ihresZielesab- haltenlassen.

Bezeichnend fürdenberg-· männischenAnternehmungsis geist unserer holländischen Stammverwandten ist ein Ausspruch, den einer der höchsten niederländischsindis schen Regierungsbeamten ge- tan haben soll,als ihm

von Amts wegen die Ent-

deckung der sowertvollen Kohlenlager das Ambilien- feldesaufSumatra gemeldet wurde: ,,LaßtdieSteinkohlen nur ruhig dortliegenl Sie haben nun schonsolange dort gelegen,mögen sie auch weiternochdortliegen bleib en.u DieHolländerwerden gut tun,nachdemKriegeetwas mehr nachdem Dichterwort zuhandeln: »Was duererbt , von deinen Vätern hast,er- wirb es,um eszubesitzen«

Dazu gehört bezüglichcNieder- länoischssndiens einlebhaf- tererAnternehmungsgeist und, fallsdieHolländer ihre eige- nen Kapitalien nichtwagen wollen,stärkere Heranziehung fremdenKapitals. Dannaber auch—-daswirddieHolländer derWeltkrieggelehrt haben-—

einebessere mititärische Siche- rungderwertvollen Kolonien.

Bis jetzt ist’s auf diesem Gebiete recht mangelhaft be- stellt. Wenn es heute den EngländernoderihrenBun- desgenossen, denJapanern, eintrete,sichunter irgendeinem Vorwand imHandstreichder niederländischen Vesitzungen

» ---

zubemächtigen, sokönntedas

« -

.Mutterland demkaumetwas entgegensetzew

(7)

Deutschland zur See

sdochwird man im allgemeinen damit auskonimen, jedesBoot als Kutter zu bezeichnen, dasbeiGaffeltakelageBor-

segelund einToppsegel führt,denn schließlich istdiesogenannteSloop(le- bildungZ) nichtsanderes als eben eine Spielart desKutters Gewissermaßenein Kutter ohne Borsegelistdasin Abb. 8skiz- zierte,besondersinAmerika sich großerBeliebtheit erfreuendeCatboot.DerMast stehtganzvorn im Schiffundträgtnureinziemlich großes Gasselsegel.

Ohne hier näher auf Vorzügeund Nach-teile Abb— 2-

einzelnerBesegelungsformen eingehenzukönnen, » »

.

ürdas vollentwickelteSegelschifswar darfman-zum besseren VerständnisdesGanzen um so wirksamersein muß, je weniger sieunter- dieTakelagedas gegebeneCharakte· Dochfeststellen- daßansich, reintheoretisch-die teilt ist, liegtauf der Hand, und vordem

ristikum,undesergab sich hieraus .- LuggersegeLdas inAbb.5 und7gleichfalls

vonselbstderGebrauch,dasFahr- Abb» Z» DieJawL dargestelltist,hatdas Gasselsegelinjedem

zeugnachderBesegelung,die estrug,zube- Kuttek mitTreiben Fallden,durchdieAusspannung zwischendrei

nennen. Nur wodies alleinnichtausreichte, OderGehn-Mast Fim»Zw- Spieren bedingten, besserenStand voraus.

wiezum Beispiel inder Kriegsflotte, ging aufdemHeck VWW Schaltetman hiernachdieLuggertakelageaus,

man noch weiter, undzog«auch andere Momente dieinderTat nur nochals Bootstakelage

zur genauen Bezeichnung des Schiffesmit undbeiFischerfahrzeugem denen esauf große

heraasSD Waren hierLinienschiffe (diewieder Schnelligkeiten nichtallzusehrankommt, zu

inZwei-, Drei-,undBierdecker, nachderZahl finden sein dürfte (es gibt übrigens hier Lugger

derübereinander liegendenKanonendecksbe- mitdreiMastenunddenAntersegelngleichen

nannt, zerfielen),Fregatten undKorvetten der Toppsegeln),sohaben wir das Catboot als

BeiegelUUgNach Vvllschisse,aber dieseBe- dastheoretischambestenbesegelte Boot, dem

zeichnung allein reichtebeider starkenVer- sichderReihe nachSloop,Kutter undweiterhin

schiedenheitder- Schiffeuntereinander eben Jan undKetschanschließenje nachderweiter-

nichfaue

«

« »

gehendenTeilungderSegerfkäche Tatsächlich

i

Im übrigenbewährt sich auch aus diesem ist diese Theoriebiszueiner gewissen Grenze

Gebietwieder diebekannte Lehrevom Kreis- ,s .- »

auch ohneweiteres praktischrichtig. Wenn laufeallerDinge, dennwährendin derBlüte-s BUWM

« « ««·- -

wir füreingegebenesVvvt also beispiels- zeit derSegelschiffahrtdieSchiffe niemehrals « Z .: »»—— ————«».- —- weise60Quadratmeter Segelfläche haben, so dreiMasten besäßen,hatman heute,wiewir

CatsTakelage die besteund auch zweckmäßigste wird dasFahrzeug wirklichbeiEattakelung am Uvch sehenwerden, vollgetakelte Schiffemitbis Besegelungsform ist, dieesgibt. Daß, um dies besten undbeiKetschbesegelungamschlechtesten zUfünf- andere aber sogar mit«bis sieben vorweg zunehmen, eine gegebeneSegelfläche laufen,und dieFolge davon ist, daßman bei

Masten, —- nur ist

"

Vennsegelbooten in

dies an sichkeine derTat dieEinfach-

Errungenschaft der heit.der Besegelung

gnæiltttzeelictåtekdemkmkäse

Fahrzeuge biszumSchwer dar»Die

eoafxveslitegetxkxbgetkelei

Schiffemitder«glei- Takelage

kann

auchals die hauptsächlichsteqund wichtigsteBe-

gewordenzisp

»

chenMastenzahlsehr segelung

fur

Buchten gelten

»

JA’VML·MI

« Das krassesteBei-

wohl. Als der - ,

JWWQ·9W:

spielhierfür dürfteder

'

vornehmste Thp der

letzte ,,Shamrock«des

Fahrzeuge miteinem TheekönigsThomas

Mastmußder auf Lipton sein,derkurz

Abb. 4 dargestellte vor demBeginn des

HuariåSloop

Abb.4. Der Kutters DieKutters TakelagestelltdieGrundlage fürdie Besegelungsformen der kleineren

Toppqu ·TM

Kutter gelten, der KriegesalsBewerber

allerdings,s wie die um den berühmten

meisten kleinen Fahr- Amerika-Pokalerbaut

zeuge, eine Reihe

kleiner, mehr oder minder wichtiger und charakteristischers Ba- riationen aufweist,die oft ziemlich flüssige Grenzenbesitzen.Jms wesentlichen versteht"

man unter einem

Kutter einFahrzeug, dessen einzigerMast

wurde. Das Fahr-

zeug ist bei einer Länge über Deckvon nicht weniger als 83,50 Metern und rund 1000Quadrat- meternSegelsläche als Sloop mit einem Vorsegel undaller- dings einem Topp- segel getakelt.

aus zwei Teilen be- Mankannsichvor-

steht, alsoeineStenge

«

stellen, daß einmal

«trägt,und das drei dieBedienungsolcher

oder vier Borsegel Segel bei dem ko-

führt. Mastund Sten- lossalen Winddruck zu

genun bestehenim einer,selbstdieKräfte

Zeitalterdermodernen einerstarkenBesatzung

Stahlrohrmastenselbst« übersteigenden Auf-

beidengrößten Schif- gabewerden kann,und

,-fenoftauseinemStück,

«

daßzumandern

so daßim wesentlichen -- - » - s- »

XW «IU Bootskörperund dieVorsegeldasBe-

«""«

« " . « " « « «

—— ——————— —- Spieren beizulegen-

stimmende bleiben;

, " «

dem Winde bisandie

(8)

Seite Z

-

Deutschland zur See Heft27

-4--

---ck- ---

IIIsilllilltlsltltttslls, - s I I « I I « « I · « - I s ) s - s « s « « - s 1 · I « s · I « « « s I « « sittlilststils l s « l · « s « s s i -IIssitt-sittItalitissssstsstIst-IstIsts-tolllisIllllsllllsltIII-sittl-ltt«Ittsttttillist-tilIlIIlIltIssssstIIsttttssItIlltllllllllllllllsllllsllltilIsIIItlllIlIItItllcsttssllllsltslllttllllltltlstllllcttIIst-IstIsts-IIIlssIItsIlItltIIlist-IIllIIlltllIts-IIIIsltxlllIslslltslillllsllltls

Abb.5.öweimastigeLugger-Takelage Abb.6.Boot mitLateinsegel Abb.7.Einmastiger Lugger

Grenzen des Möglichen und nur allzu leicht darüber hinaus beansprucht werden müssen.

Anter normalen Verhältnissenwird man also zueiner Anterteilung der Segelflächeschreiten müssen, sobald dieGrößedes Fahrzeugs selbst,.

unddamit auchdiederSegelfläche wächst,und man kanndiesum so eher,alstrotzallem dieVorzüge der ungeteilten Segel nicht absolut und unter allen Amständen be- stehen.—- Soist,umnurdieszuerwähnen, dergroßeKutter oder gar das Eatboot bei einigem SeegangvordemWindelaufend vieler seiner,sonstigen Vorzügeledig.

Jawl (Abb. 3)undKetsch(91bb.9) sind gewissermaßen Fahrzeuge, denen man die Vorzügedereinfachen Kuttertakelage nach Möglichkeiterhalten wollte, unter Ver- einigungmitdergrößeren Handlichkeitund Sicherheitderverkleinerten EinzelsegeL und diesProblem ist beiihneninderTatmit solchem Erfolg gelöst,daß sieinverschiedenen Formen undGrößensowohl als bequeme Tourenboote imSegelsport, wiealsFischer- undkleineFrachtfahrzeuge vielinGebrauch sind.Esseihierbeieingeflochten, daß die vielgehörtenBezeichnungen ,,Kufs«, »Tjalk«, .,Ewer«u.a. m.imwesentlichen lokale Namen fürBoote sind,»die ihrerTakelage nach meist Kutten Jawls oderKetschensind.

Eineeingehendere Betrachtungdieser Fahr-·

zeuge selbst würde jedoch anv dieser Stelle zuweitführen.——«DieJawl ist.wiedie Skizze zeigt,einKutten dessen Großsegeletwas verkürzt ist,unddie, alsErsatz desso entfallen- denSegelteils, einzweites, kleineres Gasselsegel hinterdemGroßsegel aufdemcheck erhalten hat.

Der verbliebene Kuttermaft wird aufdiese Weise zumGroßmast, während derneue Treiben oderBesanmast heißtj Treibt man dieVerkürzungdesKutters segelsweiter» so daß derBesanmast seinen Platzvor dem Ruder (seemännischstatt Steuer l) erhalten kann,sonennt man dassoer- haltene Fahrzeug Ketsch. Die naturgemäß vorhandene größere Fläche zwischen der Gasseldes Besanmastes unddiesem selbst gibt meist Anlaß,beiderKetschauch einBesan-Toppsegel anzubringen.

Bemerkt sei, daßtatsächlichdie nachträglicheAmwandlunggröße- rer Kutter inJawlsoderKetschen häufiggenug vorkommt,wieman«

auch für größere ·Rennkutter,die außerhalbder Wettfahrten als Tourenboote benutzt werdensollen, zwei Takelagen(davondieletztere als Jawobesitzt.

Die seemännis chen Vorzügevon KetschundJawlsind im wesent-,

lichenin der Verkürzung der

ask

l-

Spierenunddergrößeren Leichtig- keit derBedienung dererheblich

«

-

Abb.9. Ketsch Die Ketschstellt dar,bevor derZweimaster sich Vergrößerung des hinteren wickelt,denwirimFolgen-

HERR-NO

kleineren Segel gegeben. Die selbstmit noch vollenAntersegeln fabrende Jawl oderKetsch kannimRotfalle durch Werer desGroßsegels

von einem einzigen Mann in kürzester Zeit unterSturmsegel gebrachtwerden.und beider letzteren vollends steht auchderBesanmast so

Abb.8.Eatboot

weitamHeck, daß-allenotwendigen Arbeiten mit denkbar hoher Sicherheit,ausgeführt werden können. DieFahrzeuge sindunter diesenAm- ständendie gegebenenFischerboote fürdie rauhe und launische Rordsee, mit dersie sich auchunter allenVerhältnissenabzufindenwissen»

ges-)

«-

Its

dieletzteSpielart desKutters durch einenoch weitergehende

Masteszum Schoner ent- denkennen lernenwerden.

Siesindaber auchdiebestenund bequemsten Boote fürdenTourensegler, dermit möglichst wenigenLeuten anBord längere ReiseninSee unternehmen will.

·

Äber die Besegelung kleinerer Boote, von

denen oben verschiedene Formen skizziert

sind,ließe sicheine Menge sagen,was hierzuweitführen würde,undvielleicht

ein anderes Mal an dieserStelle be-

handelt wird. Die Zahl der möglichen undhierunddaauchzurVerwendungkom- menden Spielarten istzugroß,um uns nichtallzuweitvondemeigentlichen Thema abzulenken. Wohlaberwollen wir,bevor wirunsdenTakelagen fürgrößere Fahr- zeugezuwenden,demsogenannten Latein- Segel noch einigeWorte widmen.

Wirhaben "in diesem, heute in unsern nordischen Gewässern wohl sehr seltenen Segel, das schon die Galeeren und Triremen dasaltenRom trugen,unddas geradezucharakteristisch fürdasMittelmeer genanntwerden muß,denhistorischenVor- läuferdes heutigenGasselsegelsvoruns, undnochdieSchiffedes späten Mittel- alters trugenanStelle derletzterenunter ihrenRaasegeln mehroderminder große Lateinsegel, und wir finden dort auch bereits Schiffe, deren Besegelung der heutigen Bark, die wir weiterhin noch kennen lernen werden. entspricht, Unddie gleichfallsdiegebogeneRaa desLateiners führten. Daßwirhier auch denVorläufer des Luggersegelsvor uns haben,ist wohl sicher, und das Lateinsegel darf unter diesen Umständen wohlalseinederältesten bekannten Segelformen überhaupt angesprochen werden. Doch darauf werden wir «inspäteren Artikeln nochzurück-

kommen. —- Zu seinenRach- teilen, die sichin unseren rauhen Gewässern natürlich ganz besonders bemerkbar

-

machen, gehört, abgesehenda- von, daßes sich ebensowenig ,,spannen« läßtwiedasLugger- segel undinfolgedessen eben- fallsniedenStand einesguten Gasselsegelserreicht, dasgroße Obergewicht derlangenRan, dienatürlich ziemlich starkund schwer sein muß,umdas ganze große Segelzutragen. Rächst- demist seineBedienung dank derlangen, unhandlichen Raa, ziemlich schwierig,was beidem unzuverläsfigenWetter unserer Meere eine wesentlicheRolle spielt.Auch ergibtdieschwere Spiere ein recht erhebliches Toppgewicht. Wir findenim Süden ein-, zwei-und drei- mastigeBoote mit dieserBe- segelung.

H. Mevilla

(9)

Heft27

W i

stillstllilltlslllllsllsilIstllsltlssnss sssssssstslsIIlsiI · I I I « s I s I I I I I - s ltut-Instit IIIIIIIIIsllltllllt l l « i I I I I l I I I I I II I I « l I l s I I I i I I I 1 IDeutschlandzurIts-III-s l I I I « s l l I s I I I « I l s I I I I s - 1 i unn-- s « «s I s s t i I I s i I I I s I i I I s I t s I s I I « I s l I l - « I I Il«lll Seite 9

»Sta: webt ciie klagge schwarz-weiss-rot«

(26.Fortsetzung)

KlausMewes,deralsBootsmann aufeinemWoermanns

Dampferderetwa-Linie Diensttut,wirddurchdieNachricht vomKriegsausbruchanderKüsteKameruns überrascht.Erstellt tsich spvaderSchutztruppezurVerfügungUndmachtdieVe- schießungundEinnahme Dualas durch EngländerundFranzosen undanschließende Landkämpfemit.DieVerteidigungeinergroßen FaktoreiundweitereKämpfeimInnern Kameruns zeigenuns inpackenderSchilderung,welcherHeldenmutunsereweißen und farbigenLandsleute beiderVerteidigungihrerHeimatgegendie Eindringlingebeseelt· SpätergelingtesKlausMewes,anBord einesspanischen Frachtdampferszukommen. AufhoherSeeer- scheintderdeutsche Hilfskreuzer»Adler«,derKlaus alsOber- maatderdeutschenMariae sofortanVordundinDienstnimmt.

Derdeutsche Hilfskreuzererwischtkurzdarauseinen englischen SüdamerikasDampfer,derdurcheinKommando derBefatzUUg desdeutschen Hilfskreuzersuntersuchtundnach Ähernahmeeines TeilsderLadung versenkt wird;der»Adler« läuft darauf Vahia an,abernochvorAblan dervierundzwanzigstündigen Frist Per- läßtderHilfskreuzerwieder denneutralen Hafenunddampft aufdieoffeneSeehinaus, neuen Abenteuernentgegen. Vald «

kommt einanderes SchiffinSicht,dasalseinenglisches

Torpedobooterkanntwird. OhneZeitverlustgreift der ,,Qldler«

mitruhigerEntschlossenheitden"vielfachüberlegenen Feindan undschlägt ihn nach heißem Kampfe glücklichindieFlucht. Ein zweiterenglischer Handelsdampser kommtinSichtundwirdvom

»Adler« aufgebracht. InderFolgesuchtder,,Adler«mitseiner Veutedenzahlreichenenglischen Kriegsschissen,dieihn jagen,zu entgehenundeinenamerikanischen Hafenzuerreichen,wasihm samtdemgekapertenenglischen Dampfer»Colchest,er« gelingt.

Diedeutschen Schiffe laufenindenkleinenamerikanischenHaer Charleston an,woKlaus Mewes seinenaltenFreundGerd Weikers mitfeiner Schwester Geschewiederfindet.

lausMewes ließ sichdasnicht zwei-

» malsagen,kümmerte sich auchnicht

««

·"

.»umdieerstauntenBlickederKunden

a- ·««im Laden, sondern gingvorsichtig zwischenKisten undKörben durch,gewann die Tür zumHausflur, zog sieinsSchloßund stand ineiner Dämmerung, indieSonnen- scheinaus einer angelehnten fiel.Daraus setzteerohne Besinnen Kurs,öffneteund rief mitstarkerStimme: »Gesche., Liebe Ge-

·«

. .

Und statt aller Antwort legten sichim nächsten Augenblickfzwei,Mäd«chenarmeum seinen Gefechtskragen und zwei rote»weiche Lippen auf seinen bärtigenMund.DieAus- spracheimeinsamen Wohnzinimer war sehr schweigsamer Art,und dennochberedter als tausendWorte. Und als GescheWeikers in holderSchamsichaus Kußund Umarmung löste, da wußte Klaus Mewes, daßnichter allein so manchen langen Tag aufdieseStunde gewartet habe. Nichts zwischen-ihnenwar anders geworden seit jenerZeit:daerGesche zuerstgeküßt.Sie hatte ihmdietreue Liebe

gehalten. «

»Ich wußte ja, daßdukamstundmichhol- test,Klaus! Undichhabe auf dich gewartet, weilich ohne dich nichtwieder froh geworden wäre.«

»UnddugehstmitmirzurückindieHei- mat,Gesche! Verlangenicht, daß ich ihruntreu

werd-el« I . ·

»IchwilldieStunde segnen,daichmit dirhinüberkanninunserVaterland, anunse- ren Elbstrandl Ich habe Heimweh genug gehabt hierinderFremdel«

Erküßte sie innig. Dann aberbesanner

fich- « »

»Ja, Gesche,mit der Heimreise hatdas wohlnoch gute Wege. Einstweilen müssen wirwarten, bis OnkelSam diePforte auf- schließtnnduns wiederreifenläßt.Aberwir werden die Heimat wiedersehenalsfrohe und«

glücklicheMenschen!Verlaß dich daraqu«

Und nun erzählte Gsesche hastig, was ihr und ihren Leuten in den Staaten begegnet war. DerVater warbaldgestorbenundlag beiNew Yorkin der Erde. Seitdem war GeschebeiGerd gebliebenund hatteredlich geholfen seinGutzumehren.Abersie stimmte nichtmitdemBruder überein. Dieser hatte mit seiner natürlich-enAnlage schnell erfaßt, aufwas esindiesem Lande der Dollarsan- komme,undmitseiner natürlichen Psifsigkeit hatteeresschnell gelernt,was zu einemechten undrechtenGrocer gehört,derseineDollars verdienen und ein gemachte-rMannwerden will. Erhatteein hübschesStückGeld zu- sammen ekratztundwürdesicherlicheinmal als reicher

ZJZami

das Geschäft verkaufen. Aber

Seekriegsroman

von Qllfred Funke Geschewar inCharleston fremd geb-liebenbis auf diesen Tag.

»IchbindasHeimwehnielosgeworden, und wenn ichesnoch soguthierimHause hatte,woesmiran nichts fehlt, so sehne ich mich doch Tag für Tag zurückanunsere Elbe, zuunserem Dorfe,zur Heimat,und nun bist dugekommen,Klaus!«

Durchdie einfachenWorte des blonden Mädchens klang unendliche Zuversicht und derGlaube andenMann, der wortlos zuge- hörtundnur immer wieder ihreliebe Hand gestreichelt hatte.

»Du gehörstnun zu«mir,und mußesauch nocheineWeile dauern,biswirzurückkönnen anunsere Elbe, sowirdderTag dochkommen.

Ichlasse dichnun und nimmer mehr. Du bistnun meine Braut,und ichwilldensehen, der esuns wehrenwill,imVaterlande ein glückliches Paar zuwerden! Heutemorgen habe ich noch grimmigderZeit gedacht,die wir hier verbringen müssen.Ich habe mich hinausgesehnt aufdiefreieSee. Aber jetzt sehe ich, daßwiralleeinem Willen gehorchen unddienstbar sein müssen,denman nicht immer versteht. Ist esnichtein Wunder, daßwir geradediesenHafenaussuchenmußten? Ist esnichtwunderbar, daß ich dich hier finde?«

Klaus Mewes sahganzernstundnachdenk- lichinihreAugen. Sienickte.

»Und wie wireinzelnen und arjmseligen Menschenkinder diesem mächtigenWillen über üns dienstbar sind,liebe Gesche, so herrschter auchüber Völker undMächte. Glaube sicher- lich, daßeresauch mitunserem deutschenVolk herrlich hinausführenwird. Sie habenuns dieFlaggeniederholen wollen,dieFeindein Ostund West. Aber sieistan der Stenge gebliebenund wird wehen bis an derWelt

Ende.

Stolzweht dieFlagge schwarz-weiß- rot.«

Esklopfteander DerBruder steckte denKopfherein.

«

,.Hallo? Wie wirdes mitdemFrühstück,

AGesche?« «

DakamauchderLeutnant undsah lächelnd

aufdasPaar. -

»MandarfwohlGlückwünschen,Boots- mann Mewes?«

»Iawohl, Herr Leutnant, wir sindnun

klar.« · .

»»Undsie wollen nun auch in Amerika blei- ben,wenn SievonBord abgemustert haben?·C

»Herr Leutnant, meine Braut und ich werden zurückgehenan denStrand, wo wir geboren sind. DieFremdeistfürunsnichts«

»Na, Gott seiDank, Mewesl Leute von Ihrem Schlage können wirbrauch-en. Das Vaterland, besonders dieFlotte. Und nun, meinwerter Herr Weikers,holenSiemaldie beste FlascheWein, die Sie haben!

deutscherWein mußesseinlkf

x.-- - .

LeutnantPütter war-aufdemWegevom Verlobungssrühstück beiGerd«Weikers sehr guterLaune. Seinen Bootsmann hatteer natürlich nochbeiderBraut gelassen.. .

»Das wäre jareiner Kannibalismus, wenn ich ihnheute zumDienst kommandieren wolltet« überlegte der.Kommandant der ,,Colchester«und sah sich-einmal nachdenbei- den schwarzen »Roustabduks«,den Gelegen- heitsarbeiternum,.d«ie·«hinterihmeinen Hand- karren zogen,ausdemmehrere Fässer verstaut

waren. »

»Meineblauen Jungens werden Augen machen,wenn ich-vihnendieAusternanBord vorsetze1« freute sich Pütter. »Alle Hagel undSchlossenl Ich habein meinem sündhaften Dasein auch schon manche Sorte Austern ausgerottet undmiteinemgutenTropfen hin- abgespültindenRaum, vondenNavites bis zur Holsteinern. Aber solche samosenund

billigen

Dinger-«wiesiedieserWeikers aus-

tisch,sindgeradezu museumswürdig. Groß Aber

wie die Hammelkoteletten und billig wie Redensarten. Wenn wirnoch langeindiesem Loche liegen müssen,werden sieteurer werden, denkeich. Anmir soll«s nichtliegenl He, Itmmy, einbißchenmunter, meinschwarzer Liebling! Nichtvon denheimischenSand- flöhenträumen!«

Die Niggergrinsten über dasganze Ge- sichtund setzten sichinTrab. Die Leute auf derStraße gafften nach. Besonders derfar- bige Pöbel,der hierarg vertreten war; ge- putzte»Kreolinnen«,dieinWirklichkeit auch nichts anderes waren als afrikanische»Ve- nüsse« verwässerter Ausgabe, glotztentrotz ihrerknalligenKleider undriesigen Fesderhüte genau sodumm wie diealten,weißköpfigen Negermütter, die hinter ihren Obsstkörbsen hocktenund ihrePfeife qualmten.

Amserikanische Polizisten hielten überall denWeg frei,woLeutnant Pütter ging. Sie grüßten sehr höflich undhatten acht, daßdie- sem »Gewinn« nichts widerfuhr. Siehätten sonstinTeufelsKüchekommen können!

Leutnant Pütterwurde von seinem Boot, dasamKaiwartete, sofortanBord gefahren, woerdemWiachthabenden schnelldieEreig- nissedesTag-esmitteilte.

»Vom ,Adler« ist fürSie Befehlzueiner Besprechiungvom Kommandanten gekommen.

Für heuteabend zehn Uhr.«

»Gut!Dakönnen wirja nocheinbißchen Freizeit genießen. Alles in Ordnung an

Bord?« -

»8u Befehl, ja.«

Leutnant Pütter wollte seineKammer auf- suchen,alsihm aufDeckeinMann inZivil in denWegtrat, strammeHaltung annahm und kurzmeldete: »MatroseLamm-ers meldet sichzumDiens .

Der Ofsizier sahdenMann ersteinmal prüfendan. DerMann war seiner Sprache nach echter Deutscher. Sein Aeußeres aber verriet denAufenthalt in den Vereinigten Staaten. Die Schirmmütze,dasglattrasierte Gesicht,dieKleidung,diedenamerikanischen Schnitt zeigte, bewiesenes.

»HabenSieAuswseispsapiere?«.

»Zu Befehl. Meinen Militärpa ."

Lammers reichtedem Leutnant denPaß, unddieser stelltemitwenigenBlickenfest, daß der.Mann sichordnungsmäßigbeidenKonsu- laten desDeutschen Reiches als-Wehrpflich- tigerderReservegemeldet hatte.

»Schön,Lammers. Siekönnen gleichan Bord bleiben. Ich freue mich, daßSie Ihr Vaterland und denKaiserlichen Dienst höher. schätzenalsdas Leben inderFremde.«Aber Sie bedenken wohl nicht, daßwirunter Um- ständen noch lange hierinCharleston liegen müssen? Ist Ihnen daIhre Freiheit nicht lieber? Noch habenSie Zeit. UndobSie unter diesen Umständen verpflichtetsind, sich zum Dienstzumelden, möchte ich nicht ohne weiteres entscheiden GehenSie dochmal zumKommandanten anBord des,Adler«und melden Sie sichdort.«

Lammers fuhr alsomitdemBoot an das FallreepdesHilfskreuzersundsprang hinauf.

DerWachthabendelobte ebenfalls seine gute Absicht und ließ ihn zu Kapitänleutnant

Schünsemann bringen. »

DerKommandant mustertedenMann und prüftediePapiere. Dann reichteerihmdie Hand: »Siesindeinbraver Kerl. Bleiben Sie an Bord. Wir werden hierin diesem Hafentümpel nicht verfaulen,denkeich.«

Der Qfsizier machtedabei einsoviel- sagendesGesicht, daßLammers ihnsogleich verstand. Ihm schlugdas Herzbis an den Hals. Wenn erdenKommandanten richtig begriff, so stachder »Adler«trotzder Eng- länderdraußenwieder inSee. Sowar es doch gut «eweseii,daß ihnderLeutnant von der»Es-l ster« herübergeschickthattet

Gesteh-me folgte

(10)

Seite 10 IIIlIllUIlllIllllllllllllIlIIIIllIsIllllsIllslllllllllllllllsllclllllllllllllllslllDeutschland zur UlllllIIllIllIIIIIIIIIllllllllllIIIllIllllllIlIIllllllllllllllllllslllllllllllllllllllllllllllllstsllllllllllllSee——— s s I lllllIIIIltlllllllUlllllltUlllllllsllltllllJ-. Heft27

Tl Was der Seemann1 erzählt

Der schnellste Flieget auf dem Meere.

DerzudenVuderfüßern, wozu auch der Kor-

moran und Pelikangehören,zurechnendeFre-

gattvogel istinseinerganzen äußerenErschei- nung einer- gewaltigen Schwalbe vergleichbar.

Jn seinem FlugvermögenundRaubvogelcharakter ähnelter mehr einem Adler, wieauchsein zoologischer Vame Tachypetes aquilaandeutet.

Erbesitzteinen ziemlich langen, hakenförmigen Schnabelundkurze, teilweise besiederteFüße,die mitbreit ausgeschnittenen Schwimmhäutenund -kräftig gebogenen,spitzigenKrallen bewehrtsind.

Das glatt anliegende, auf Kopf,Hals und Rückenglänzende Gefieder istbeim erwachsenen Männchen bräunlichschwarz, auf Kopf, Nacken, Rücken,Brustund Sei-te metallischgrünund purpurfarben schimmernd, aufdenFlügelnmehr grau und aufdenOberarmschwingen undSteuer- federnbräunlich,beidemWeibchen aberminder glänzendundlichter gefärbt,dabeiaufderBrust mehroder wenigerweißgefärbt. ,

DerFregattvogel istunbestritten derschnellste Flieger aufdemMeere,unddamit stehtesauch imZusammenhange, daßder 1,08Meter lange und nicht weniger als 2,30Meter klafternde Segler derLüfteeinderartig mitLufterfülltes Knochengerüst besitzt, daßer nur wenig über 1Vz Kilowiegt. Außerdem ist ihmeinweitrei- chendesLuftfüllungsvermögen eigenundinsbe- sondere einhäutigerKehlsack,derbeliebigmit Luft· gefülltundentleert werden kann.

Der stattliche Vogelistein Stoßtaucher der tropischen Meere, welcher sich,«wiederihmver- wandteTropikvogel,nur seltenausdenGegenden zwischendenWendekreisen indie dergemäßigten Zoneverfliegt. Man hatdenFregattvogel 70«

bis«100 geographische Meilen von dernächsten Küste entfernt beobachtet,dabei abernochnie- mals schwimmendoder auf demWasserruhend gesehen.Gewöhnlich hältersich indesseninder NähederKüste auf,zuwelchererauch bei jeder Veränderung desWetters zurückzukehren pflegt.

Wenn der Morgen anbricht, verläßterseinen SchlafplatzaufdemLande,zieht,baldinhoher Luft seineweiten Bahnen ziehend, bald dem

Winde entgegenfliegend, dem Meere zuund

geht aufdenFischfangaus;wozuihndieSchärfe seinerSinne inher-

schnellsten Falkenhalte, sind genötigt, ihr Opfer zuweileneinehalbe englische Meile weitzu ver- folgen, bevorsie sich desselben bemächtigen können;

derFregattvogel hingegenstürzt sichaus seiner Höhemit der Schnelligkeit eines Blitzes hin- unteran denGegenstandseinerVerfolgung, densein kühnes Auge vorherfischen sah, schnei- detihm jeden Rückng abund zwingtihn,die verschlungeneBeute,dieerjust gefangen, wieder vorzuwürgen. Delphineund Raubfischebeob- achteterunablässig, streichtübersie hin, wenn siediefliegenden Fische verfolgen,und wirftsich, sobalddiese das Wasserverlassen,unter sie,um einenimFluge wegzunehmen, oder verfolgt sie stoßtauchend nochindieTiefe. Einen Fisch, den ergefangen hat, läßterzwei-,dreimal fallen, wenn erihn nicht in erwünschter Weisemitdem Schnabelgefaßt hat, stürzt ihm nach, fängt ihn jedesmal, noch eheerdasWasser berührt,und sucht« nunmehr, ihnineine günstige Lagezu bringen. Zuweilen kreisen Fregattvögelstunden- langinhoher Luftmit derLeichtigkeitundder Behaglichkeit der Geier und Adler, zuweilen verfolgen siesich spielend unter den wunder- vollsten Schwenkungen und Windungen; nur beim Forteilen schlagen sielangsam mitden Schwingen." Auf dem festenBoden wissensie sich nichtzubenehmen und auf demWasser scheinensie nicht viel geschickterzusein;wenig- stens hatman sienochniemals schwimmenge- sehen. Von dem Verdecke eines Schiffesver- mögen sie sich nichtzuerheben,und aufeinem flachen Afer ohneFelsvorsprüngesind sie verloren.·

Einen eigentümlichen Eindruck scheinen leb- hafte Farben auf den Fregattvogel auszuüben.

Soerzählt Ad. von Chamisso, daßeinigevon ihnenauf die buntenT"Wimpel seinesSchiffswie aufBeute losschossen,und dasselbe versichern auch andere Forscher.

Angegriffene Fregattvögel verteidigen sich wütend und wissen,wie von Tschudierfuhr, selbst starken Hunden zubegegnen.

DieleuchtendenTiere des Meeres. ,

Mögenfaulendeorganische Substanzen, wie heute noch einige Forscher annehmen, auch jene bekannte glänzende Erscheinung- welchewirals

vorragender Weise befähigt.Schonin den Nachmittags- stundenkehrtermit gefülltem Magen zu seinem

«

Vastplatze zurück,gewöhnlich

einem Baume mit

genügendemSpiel- raum zum Abflie- gen, und ruhthiesr bis zum nächsten

Morgen. »So

behende auch die schnellen Fliegerdes Meeres, Seeschwal- ben und Aiöwen sind,« schreibt Au- dubon, einausge- zeichneter Kenner der Seevögel, »so verursacht es doch dem Fregattvogel keineMühe, siezu überholen.-DerHa- bicht,derWander- und der Gersalke

die ich für die

»Y:

Diefremdländischen Gefangenen der»Möwe«

Meerleuchten bezeichnen, begünstigen, sosind sie dochkaumdessen unmittelbare Arsache. Vach denin der Veuzeit gesammelten Erfahrungen müssen lebende Wesendas Meerleuchten verur- sachen. Sowienämlich dieJohanniswürmchen oderLeuchtkäferam hinterenEnde der.Bauch- seiteundinWestindiendieFeuerfliegen von der oberen Seite ihresHalsschildes inder cNacht einen« phosphoreszierenden Lichtschein aussenden, derunter derHerrschaftdesVervensystems steht Unddurch die Bewegung derTiere erhöht wird, ebensophosphoreszieren mancheSeetiere entweder mitihrerganzen Oberfläche odernur aneinzelnen Stellen des Körpers undkönnenwillkürlich das Leuchten vermehren oder vermindern. Man kenntheute beinahe aus einer jedenKlasseder SeebewohnerzahlreicheArten, welchesichin prächtige Leuchtfarbenzuhüllen vermögen.

So besitzendieLeuchtfischeoderScopolinen amAnterrande undzuweilenauchvorn inder cNähedes Mundes wie hinten am Schwanze phosphoreszierendeFlecken, undähnlichistesbei den schuppenlosenSilberleuchten. Anter den Krebsensindes besonders dieSaphirinen, die in herrlichem blaßgrünen Lichtefunkeln, und ebensozeichnenxsschverschiedeneWurmarten des Meeres durchein beständigesscheinbares Er- glühen ihrer Vüekenhautaus. Anter derKlasse derManteltieresisind esvor allemdiesogenann- tenFeuerleiber oder Feuerwalzen, welcheein derartigstarkes bläulich-grünesbisanWeißglut erinnerndes Lichtaussenden, daß man beim Scheinevon einigen dieser kleinen Lebewesen, dieman ineinem Gefäßemit Wasser aufge-·v fangenhat,ganz bequem lesen kann. ImMeere derTropenerhellendieseTierchenoft dasWasser

»

aufweite Strecken und bis indieTiefe von mehreren Metern«. Von den Stachelhäutern schimmern manche Schlangensterne beiihrenBe- wegungen mitihren Armen in gelbgrünemma- gischen Lichte, während ihr Körperdunkel bleibt.

Aus demKreise derPflanzen oder darmlosen Tiere, wozu dieQuallen nnd Korallentierchen gehören, sind alsleuchtende Lebewesen besonders einige Schirm-iund Rippenquallem Korallentiere undphosphoreszierende Seerosenzunennen.

AlledieseTiere treten abermitwenigenAus- nahmen selten in solchen Massenauf.

daß sieeinweitver- breitetes Meeres- leuchtenindieEr- scheinung rufen könn- ten. Indenmeisten Fällen des Seeleuchss tens kann man mit freiemAugeindem schimmerndenWas- ser keinTier erken- nen,unter demMi- kroskopegesehen aber kelndeWassertropfen mitunzähligen win- zig kleinen glitzernx denTierchen.Schon Ehrenberg,der be- rühmte Erforscher derJnfusorien oder Aufgußtierchen,er- kannte in diesenmi- kroskopisch kleinen Lebewesen die ei- gentlicheArsachedes Meeresleuchtens. —-

Cines von ihnen

belebt sich derfun-

--«-o«...-«.--«s.-w-«-

-.-

«-

Cytaty

Powiązane dokumenty

Wenn’s nich mehr will, denn steigen wir ausl Es ist wirklich wahr Und nicht gelogen ; da könnt ihr noch den Zimmermann Schnee- fuß fragen, der auch dabei war.. Also es war

« rollen durch die Kabelauslegmaschine und wird dann durch eine am Heck(Hinterteil) des Dampfers angebrachte Leitrolle ins. — Bei Beginn der Kabellegung wird zunächst das eine Ende

der Veranda des Hauses-, Grammophonspiel und wieder Skat füllten den Tag aus. Der dritte wurde noch langweiliger. Der vierte brachte aber eine Ueberraschung Als der Tag graute,

und eben vor dem oberen Totpunkt wird wieder Vrennstoff eingeführt Im Zylinderdeckel sind bei nor- malen Zweitaktmaschinen daher nur ein Vrennstofs- und ein Anlaßventil

Zunächst hatte für die Kriegsmarine das zahlreiche hochweriige Personal der Handelsflotte, » das am 1. Januar 1913 77 746 Kopfe betrug, eine sehr große Bedeutung; denn es bewahrte

in denen, wie der alte Admiral Werner so lustig zu erzählen weiß, die künftigen Admirale der Flotte ihre Sextanten teils im Leihaus wußten, teils, gelegentlich als Zuckerhammer bei

Bis weit- in das vergangene Jahr- hundert hinein war der Schiffbauauch, soweit große — Fahrzeuge in Frage kamen, im wesentlichen ein Handwerk, das von wissenschaftlichen Bedenken

In erster Linie tritt hier die schwere Einbuße zutage, welche die englische, bereits um ein volles Drittel im Februar zurückgegangene Ein- suhr dadurch erlitt, daß fast die