• Nie Znaleziono Wyników

Die Zukunft, 26. Februar, Jahrg. XXIV, Bd. 94, Nr 21.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Die Zukunft, 26. Februar, Jahrg. XXIV, Bd. 94, Nr 21."

Copied!
36
0
0

Pełen tekst

(1)

XXlV. Jahrg. Berlin.den26.Februar1916. Ir.21.-

Herausgehen

aximilian Kardm

Inhalt:

Seite Hebrua....« .......................... 127 Glis-sittlichewillenschaft vonArthurHocitfcher ... ...v.....144

Diejludenfrageirr-paten. VonRichard Vaer ............147 Grundllümtaxem Voncadon ..................

.-..152

Uachdruck verbot"ew f Erscheint jedenSonnabend.

Preisvierteljährlich5Mark,dieeinzelneNunemee50Pf.

Berlin.

Verlag der Z ukunft.

WilhelmstraßeZa.

191"6.

(2)

stielaige

sateigeassssrsslsrsso

oorWoolsensoliritt

»Die

Zukunft«

nur

our-h

III

sit-stein,

Berlin

sw.

SI.

-Marl(gra«enstr.

IS.

Fernsprecher

Amt

Zentrum

10800

u.

10

Alc.

shormerneatspsseis

olorteljälsrllols

IIklammert-)

U.

s.-,

pro lallt-

M

2ll.—;

unter

Kreisel-ans

bezogen,

Deutschland

unrloesterreioli

Il.

5.65,

pro lalir

tel.

22.6kl;

Auslancl

I.

S.30.

pro lalir

tol.

25.2ll-

Bootes-engen

nehmen

alleBuchhandlung-en

unsPostanotalten

entgegen

sowie

clor

VIII-sc

III

lata-NR-

ISIIUN

ZW- sc,

Wilhelm-Mc

Za.

fern-pr.

Llltzow

7724.

Eises-ils I Mittel-nann, Bankgescbäkt,

soc-k-1875 sent-II c.Ie, pensipsatx o, sog-—187s.

anderGertraudtenstrasse

vermitteln denKaufallerWerte, « · STIMME

diedurch dieneue Verbindung Berlln .Konstantlnopel verdienen.

Dienstbach scMoebius, Bankgeschäft

BERLlN W-sh,Obetwalletrasse 20.

Tel.Zentr. 2035.5904.11335.

-

A-- und Von-stack vol-a Wektpsplekcth Vemösenssvekwnltuaiem Vermitteluati vonHypotheken malGrundstücke-.

Sagt-.1869 Sagt-.1869

Zankkiikiikliikiciuaaiiiaasikie

(Darmstädter Bank)

Berlin Darmstadt

Breslau Diisseldokf Frankfurt a.U. Halle a.s. Harn-

burg Harmovet Leipzig Plainz klanalieim München

Nürnberg stettin strasshukg i.E. Wiesbaden Rktienskapital und Reserven 192Millionen Narle

can-als- Berlin, schinkelplatz ls4

30DepositenlcassenundWechselstuben inBerlinundVororten Ausführung aller banlimässigen Geschäfte

Sanatoriarn Schierke

imvherhsrz 640rn. Physllrei.dllttet Heller-statt MitTochterhaus »l(urliotel serenhorqertlot«beischierke. Wunde-·

volleLage.

Seh. sum-Rat Dr.klang.

Dr.Kreises-stein- -»,.-,F«----,,-,,-H-,,-,5» ,. -j---

lsiall« list-on

llsuettatileaäfkllwålkxål»sp« wzkjvolsq alte untl

ousicllkikllliillie.sa.o. II.

SorlinRuh Srosheerenotr. IS Tol.:InstLin-our73»"5 "

Prospekt»D«trot.

moclerno Kupierstiolio

kautt stets zuhohen Preisen gegen sofortigeBarzalilung Paul Artus-h

.Antiquariat,sorlln l« AS.

(3)

Dir Tut-must

«

-(3?äo-

Berlin, den 26.Februar 1916.

- -U —’

Februa.

Vonaparte undBriand.

ünfvon densechsSeiten IhrerNote habenStil undTon

"-.. derKlassenaufsätze,dieschlechteSchülerinderUnterprima abliefern.HerrGottimHimmel!Was ein zumKriegsschaupiatz gemachtesLand,indemLeidenschaftenundInteressen zusammen- prallen,anunvermeidlichemLeidertragen muß,istdochschlimm, allemMenschengefühl schmerzlichgenug ;brauchtmans zu über-

«tr"eiben,mitboshaft erfundenen oderalbernen Märchen aufzu- putzen?Jeden,derdieBehauptungwagt,imGebiet derRepus blikseiauchnur einer Frauvonunseren KriegernGewalt ange- than worden,nenne icheinenLügner.WerIhreNote liest, muß glauben,allesEigenthumseizerstört,jede KircheundjedesWeib gefchändetwordewDaßunterdem iangwierigen KampfdasLand leidet,ist dieSchulddereigensüchtigenRegirung,derdasGefasel kleinerKiüngel mehr giltalsdas Wohlder Nation. Man droht mirmitUnruhen;droht,die Städte zuAufstand gegenunserHeer zu treiben. Kommt dieseHerausforderung aus demWillen der Regirung? Ichbinnicht schutzloszbingegen heimlicheTückefo starkgeschirmtwie gegenoffeneFeindscha"ft.Vesitzrecht,Religion, Brauchwerden wirachten.Weh aberDem,derneueFeinde wider

«

unswaffnettWer,in blinder VerkennungunsererHeeresmacht, durchVerrath oderMordanuns sündigt,wirdvonder Armee zerstampftwerden;siehat, nochimmer ohneVerstärkung,über

10

(4)

1 28 DieZukunft.

mächtigereFeindegesiegt.«(AndenGeneralprovveditore derRe- publik Venedig) »AuchimLande desPapstes wirdFrankreichs Heerseinen Grundsätzentreubleiben; derReligion unddem Volk wird esSchutz gewähren. HälteineHand unsererKriegerdie Vayonnette, denBürgendesSieges: dieandere recktsichüber Städte undDörfer hinundverbürgtdenEinwohnernSichetheit.

Jederhüte sichvorUnterschätzungunseres Heeres;hüte sich, auf den Rathvon SchuftenundHeuchlerndenKriegsschreckenbis unter dasDachseinesHauses dringenzulassenunddadurchdie RacheeinesHeeresheraufzubeschwören,dasim Laneines Halb- jahres fünfArmeenzertrümmert, hunderttausend guteSoldaten gefangen, vierhundert Geschützeundhundert zehn Fahnenerbeu- tet-hat.Wird beimRahen unsererTruppendieSturmglockege- läutet,dannwirddasDorfoderdieStadt,wo esgeschah,nieder- gebranntund alleMitglieder des Gemeinderathes werden er- schossen.Wo uns einMann gemordet wurde,werden Geiseln gegriffenund Sühngelder eingetrieben. Priester, Möncheund alleanderen Diener derKirchewerden inihrerAmtsbefugniß geschützt,so lange siedemEvangelium gehorsam sind;weichen sievon dieserPflicht, dann werden sie nachdemKriegsgesetz (undstrengerals andere Bürger)bestraft.«(Febtuarerlaßaus demHauptquartier inBologna-) »IstdieZahlderGetöteten noch nicht groß, HarmundLeidderMenschheit nicht schwerge- nug? Tapfere Krieger sehnen auchimKampf sich nachFries- den. Muß noch mehrBlut fließen?Alles erlebt, selbstder wil- deste Haß,seinen letztenTag.Das Direktorium unserer Repu- blikhatdemWunschAusdruck gegeben,denKrieg,das Völker- elend,zu enden. Derlondoner HofwilldiesesEnde nicht. Jst keineHoffnungauf einträchtigesVerständniß? Müssenwirein- ander noch tieferzerfleischen,weilesder Grimm oder der Bor- theileines Landes verlangt,das dieLeiden desKriegesnicht spürt?Wollen Sie,demThron so nah, so hochüber demGetriebe kleinerLeidenschaft,diesooftdenBlick derMinisterundder Re- girungen umnebelt,nicht nachdemRuhm trachten, Deutschland gerettetundderMenschheitWohlthaterwiesenzuhaben? Selbst wenn das Kriegsglück Ihnenlächelte,würde Deutschland ver- wüstet.WecktmeinRuf inIhrem Herzen,Herr Oberbefehlshaber, Widerhallundwird dadurcheinem Menschen, nur einem,das

(5)

Februa. 129

Lebenerhalt en,dannwerdeich auf diesoerworbene Bürgerkrone stolzerseinals aufdentraurigenRuhm,der ausKriegersarbelt sprießt.« (An Erzherzog Karl,denOberbefehlshaber inOesters reichsHeer.)»Die Pariser Advokaten,die im Direktorium sitzen, könnennichtreglren.KleineLeute. Sieschmeicheln mir; ihrGe- fühl istdemHaßaber vielnäheralsderLiebe. Mich bekommen sie nichtans NarrenseiL Ummichvon Italien, woichunum- schränkterHerrwar, wegzulotsen, machten sie michzumFührer desgegenEnglandzurüstendenHeeresGehorchenkannichnicht mehr; dieGewalt desOberbefehlshabers niewieder entbehren.

Kannich nicht Herr sein,dannverlasse ichFrankreich.Jdeologen verstehen nichtsvonPolitik.3uerst mich schindenunddanachAl- lesdenAdvokaten überlassen:Das thue ich nicht. Jetzt nochan denturinerHofgehen?Rein.DerKönigwürdemichauszeichnen, sichinSicherheitwähnen,ichmüßteihmManchesversprechen und ausAlledem würdedoch nichtsAus FestenundEhrungen mache ichmirnichts.Und ichbindurchaus gegenVersuche,Völkerund Staaten überdenUmfang derHilfe,diemanihnengewährenkann, zutäuschen.« (General Bonaparte,am achtzehntenNovember 1797,inTurin zu demFranzösischenGesandtenMiot deMelito.

»Die Worte,die wir hier,an dieser durchdas ältesteFrei- heitheischengeweihtenStätte,wechseln,werdeninallen Zweigen desLateinerstammes einEchowecken.JndemKampf,indemun-

seres-ahnengemeinsam wehen,unsereHelden fürdieselbe Sache ihrBlut verspritzen, ist unsere Siegeszuversicht Eurer gleich.Der Sieg wirddemKraftaufwand beiderVölker lohnenundihre Ein- ung,denEinklangJhresEmpfindens fürimmer weihen.Jchfreue michderGelegenheit,den EntschlüssenItaliens undFrankreichs dieUebereinstimmungzusichernunddadurchihrem Handeln auf allenGebieten die volleWirksamkeitzuschaffen.DieVerbündung, die vonTagzuTagenger wird,bürgt dafür,daßwirjedesun- sererverschiedenartigen Unternehmen, KriegundWirthschaft- kampfgegen dieFeinde,inEintrachtdurchführenundsodenSieg an uns fesseln.DerAusdruck freundschaftlichenEmpfindens, der von allenSeitenzaus denProvinzen undaus Rom,von den GipfelnderGesellschaftundaus derBolksmasse,demStoltha- liens,uns zuströmte,hatunsereHerzeneinander so rasch genähert, daßuns dieAufgabeerleichtertwurde.Jm Lager unsererFeinde

107

(6)

130 DieZukunft-

istdieEintrachtdes Handelns durchdiegeographischenVedings

ungen befohlenunderzwungen; uns ist siedasErgebnifzhohen Geistesflugesund eines wägenden Willens, der weiß, welche PflichterdemDienstdesedelstenJdeals schuldet.Jtalienzeigt heute, dasz es,als ErbeuraltenRuhmes,der großenAhnenwür- dig ist,dieallseine Länder,GebirgundSeeküste, befreitennnd einten. WierauhderPfad seinmag: daihndasBlut deredel- sten Söhne tränkt, mußerinSieg führen.DieGemeinschaftuns- seres Mühens wird denSieg gebären. Dichter reihenwiruns von TagzuTagundfesterwirdtäglichdieGemeinbürgschaft;

ohne Erbarmen werden wir,Alle auf einerFront, fechten,bis die freie EntwickelungdesMens chengeistes gesichertist. Jn dieserZus versicht hebe ichmein Glas ..(MinisterpräsidentAristideBri- andinRom.)Jsts nicht,alshörtetJhrdieStelzenrede eines der pariser Advokaten,deren UnfähigkeitzuPolitikundNegirung derKorse schonalsjunger,nachJosephinensLeiblechzenderGe- neral so barschhöhnte? HerrVriand war Rechtsanwaltz schien aberdieschönsteHoffnungderRepublik. zDie erstewieder nach Gambetta undFerry (undwurdedrum,wiedieZwei,vonHerrn Elemenceau,dem HasserallesSchöpferwesens,unbarmherzigbe- rannt). Erinnert Aristeides sichnoch,daß HerrGastonsRoutier, vorfüanahren, ihmeinBuch,»Der Napoleonmeines Traumes «, widmete? Vornan stehendieSätze:»Einst,Herr Ministerpräsis dent,waren Sie Sozialist;aufdenMachtzinnen habenSie sich als behutsamen, seiner Pflicht bewußtenStaatsmann erwiesen.

JhreVeredsamkeit wähltedasLosungwort ,Politikder Verwirk- lichungen«.Jchdarf also hoffen, Verständnißzufinden,wenn ich Ihnen diesesVuchwidme,dasausreinsterLiebezu Vaterland und Menschheitgeborenwurde.«Unddasin denWunschmündet,zwi- schenDeutschland undFrankreichFrieden zustiften.»Solangedie- seLänderverfeindetsind, ist Europaeinleeres Wort,wird derErd- theilvonEnglandoderRuszlandbeherrscht,vonzweiselbstsüchtig tückischenNationemdieFrankreichstetsausgebeutetoderverrathen habenundnieaufrichtige Freundschaft für unsere Heimathemp- findenkönnen-Rufsenund Vritenhabenmitungemeiner Geschick- lichkeitFrankreichundDeutschlandverfeindet.Derdeutsche Geist hatdasslawischePreußenerobert: undjetztistdasgeeinteDeutsch- landgrößer,stärkeralsje zuvorundwilligzuGroßmuthund Edel-

(7)

Februa.« 13 1 sinn.UnsergrößterDichterhat gesagt: ,Wäre ichnichtFranzos,so möchteichDeutscher sein.Deutschlandfühlt,Frankreich denkt.Jhre Gemeinschaftumfaßtdas WesenderEivilisation. Deutscheund FranzosensindwederJnsulaner noch Eroberer, sonderndieech- tenSöhnederEuropäererde.JhreEintrachtwürdeEnglandund Russlandzügeln,Europabeglücken,denFriedenderWeltsichern., Niewieder darfzwischendiesen zweiVölkern Krieg sein;erwäre Vruderkriegund könntefürdie Dauer keinenlohnendenErtrag bringen.WennJhrnichtDeutschlandvölligvernichtetoderDeutsch- landaufdieTrümmerEurerDörferund Städte das anjs Galliae schreibt,warderKrieg nutzlos:dennnach zwanzig,dreißig,fünf- zigJahrensingeAlles wieder vonvorn an. EinKrieg,um Pro- vinzenzurückzuerobernundeineneue Grenzezuschaffen,wäre Wahnsinn oderKinderei.ZweivonKopfzuFuß gewaffneteNie- sen,mitfurchtbarem Zerstörungwerkzeugzgrausige Kämpfe,die Beide erschöpfenmüßtenundvielleichtKeinem endgiltigen Sieg brächten.WieblindeTröpfe würdetJhreinander entkräften,ohne zubedenken, daßJhr dadurchnur Euren schlimmstenFeinden nütztet,denVriten undNussemUmderen Gewinn zu.mehren, solltJhr Euch selbst verdammen,inalleEwigkeiteinander wie bösePorzellanhunde anzustarrenodereinander abzuschlachten?

England ist tiefimMachtverfall.DasReich krachtinallenFugen undüberallriechtesnachSchwefel. Jhmdrohtdie Revolution undderVerlustJndiensz undweildieSchwachheitfühlbarwird, sollenschnellVündnisse geknüpftunddiehöllischenZettelungen, diesicheinstgegen uns kehrten,nun gegen Deutschlanderneut werden. DieSeeherrschaft istschon geschmälertund wirdbald ganzverloren sein:gegen dievereintenFlottenDeutschlandsund FrankreichskönnteEnglands Marine nichtdenKampfwagen.

Deshalbopfertessein Geld,um EuchinKrieggegen Deutsch- land zuhetzen. Oeffnet,FranzosenundDeutsche,dieAugenund lassetEuchnicht«vonEnglandsReptilientäuschen:nurdie Selbst- suchtundTrugkunstder Vritenwünscht,daßJhr immertiefer Euch inHaßundFeindschaftwider einander einbohret. Deutschland wächstschnellundentfaltet sichkräftigerals andereLänder. Slas wenundLateiner mögeninEinheitgelangen:denEuropäerblock kann nur das BündnißFrankreichsmitDeutschlandschaffen.

DiesemBündnißwerden Italien, Spanien unddiekleineren

(8)

13 2 DieZukunft.

Staaten sichangliedernundEngland wird,um nicht einsamzu bleiben,genöthigtsein, sich ihmzubefreunden.Rußland istdann nichtmehrGefahr,sondernSchutz:EuropasSchildwacheanAsiens GrenzeundderVusferzwischenderweißenunddergelbenRies senmacht.Vergessetniemals,daßIhr,weitab,den Aussen,denen Eure Staatseinrichtung Aergernißist, entbehrlicher seidals die Deutschen.Und sorget, daßderWundertraum vonWeltfrieden undVölkereintracht Wirklichkeitwerde.« Soglaubte,aus dem Geist Vonapartes, derVerfasserdesBuchessprechenzumüssen.

DaherrBriand dieWidmungannahm,kannerdenJnhaltnicht verlachthaben.Nun?NeunzehnterMonatfranko-deutschenKrie- ges.EinGegreinüber»Gräuel«, die, auch nachdemZeugnißdes GroßenNapoleon,vomWesendesKriegesuntrennbar sind.Ein JubelchorderRegirenden, alswäre,stattderHemmungdes Vor- marsches,dieZerschmetterungdesFeindesgelungen. (Derdas ganze Gebiet französischerSchwerindustrie, ein Viertel desun-

beweglichen Nationalvermögens,festinBesitzhat.)Einewun- derlicheFurcht,auchnur denKeimderSehnsucht nach Frieden ansLichtzulassen.MüßtedesBriefes,denBonapatte anErz- herzogKarlschrieb,derrothe Aristeidessichetwa schämen?Er gehtnachRom. PalazzoFarnese,Villa Umberto, Kapitol:die ehrwürdigePrachtderSchauplätzeist nichtzu überbieten.Sonst?

Rednerei,dieinzähen Vhrasenschlick abrutscht.Wird denJtas lernbilligeKohle,denFranzosen, für ihre Hauptfrontoderfür denBalkan, einJtalerheer verbürgt?Nein. Das Königreich, dasdieHoffnungaqulbanien sinken siehtunddessenLJeerweder Trient noch Triest erobert, verspricht, jeden Handelsverkehr mit Deutschlandfortanzu meiden undein paarEhrenwerthe inden Pariser Kriegsrathder Vetbündeten zuschicken.Das istder Er- traggroßenAufwandes. FrankreichsberühmtesterRedner und Vezaubererfand nichteinmal Worte,dieinRömerherzenneue

Gluthanfachenkonnten. ManchermeintsVonapartes Römerzug habe immerhin mehralsBriands eingebracht.Und Senat-»Ve- renger mahnt (in Paris-Midi):»ZweiVölkergruppenkämpfenum LebenundTod. NichtderbestenRedegebührt heutediePalme, sondernderkräftigstenThat. Noch hatdie Stunde derFlötenund Zimbelnnicht geschlagen.Das Vaterland ist verwüstet; deutsche Schreckensherrschaftbesudelt zehn Departements. Selbstinder

(9)

Februa. 133 ZeitfestlicherReisen dürfenwirs nichtvergessen.Wir können, wenns zurKräftigungderKriegsmittelnöthig scheint,bisans Kapitol gehen;dürfenabernicht hinaufklettern. Wir können im Triumphsaal frühstücken;dürfenuns abernicht,weildie Sauce mitLorber gewürzt ist,indenRangvonTriumphatorenträumem Denn Saints Quentin ist unsentrissenundBelfortwird beschossen.

DieFahrtnachItalien seiuns die vom Kriegsbedürfniß befoh- leneReisenüchterner Männer, nichteinevomFestglanzbeleuch- teteParade. Keinen Jubelchorjetztl«Rochblinktdie Krone ...

Offensive?

Wieder Reutralenberichte infeindlichenBlättern;wieder Schilderung deutschen Lebens,die,alsunwahr,von unsererAlls tagserfahrung abgewiesenwird. JnderMassenzeitung LePetjt Parisjen wirdeinholländischerKaufmannvorgeführt,derseitJah-

ren inGeschäftsverkehrmitDeutschland stehe, oft nachBerlin komme, redlich, klug, tüchtig,sogardeutschfreundlichseiundnur seinen Augen traue.Dürfenwirmehrverlangen?Jn einem vom vierten Februar datirtenBerichtsagt er,derwiederinBerlinwarz

erhabedieDeutscheninvölligverändertem Gemüthszustandge- funden.VorsechsMonaten:himmelhochjauchzendzjetzt: zuTode betrübt.Militärischiftsflau(»situati0nmädiocre«); welches Wort paßtdanach aufdenKriegsertragder gegen uns Berbündeten?

Wirthschaftlich: dichtvor demZusammenbruch. »Wäre ich,als Kaufmann, insolcherLage,dann würde ich sofortmeine Liquis dationsBilanz machenund dieGeschäftsauflösungdemBanke- rotvorziehen.Der Deutschedenktanders ;fürsErste.Jedernach seinemGeschmack.«Läßt»Germanophilie« sichdeutlichererweisen alsdurch soherziges Urtheil?»Anfangs hatman dieRothüber- trieben. JetztistUebertreibungundenkbar. DieRoth istgräßlich.

Das Brotwarunverdaulichznunistsungenießbarund obendrein kaumzuhaben.«(JnderkürzestenStraßeBerlins findetder Wanderer mindestens dreiBäckers undBorkost Leiden,in denen Brote gestapelt sind.RieisteineKlage überBrotmangelanmich gelangt.DerGeschmackderBackwaare wirdallgemein besserbe- urtheiltals indem erftenHalbjahr nachderneuenBackordnung.)

»Butter giebts fastgarnicht mehr;man muß sichin einelange Reihe stellenundim LadeneinevondenBehördengelieferteKarte

(10)

134 « DieZukunft-

vorzeigen,um, zuungeheuerlichemPreis, einkleines Bischen Butter zuerhalten-Nur sehr reicheLeutekönnenVutterbrot essen undselbst ihnen fehlt oftVutterzumSpinat.«(JnBerlin,woes erst seitdem einundzwanzigstenFebruar Butterkartengiebt.Rich- tigist, daßdie Butter knappundtheuer ist zimmerhinnur umsie- benzingennige fürs Pfund theurerals inParis, woauchlaut geklagtwird ;richtig, daßman vorden Läden langeFrauenreihen sieht:weilderVertheilung noch nichtdietauglicheFormgefun- denwurde.) »Fleisch giebtsnur dreimal inderWocheund auch danur invorgeschriebenenMengen.«(Unwahr;nur zweifleisch- loseTage;Menge nichtbegrenzt;dieLäden mitfrischemundgeräu- chertemFleisch,WurstundanderenAufschnittwaaren überfüllt.)

»DenUmfangderMißstimmung,diedurch diese steteNahrung- sorgeinDeutschlandbewirktwird,können Siesi hkaumvorstellen.

Jch glaube, daßdieTagedes deutschen Widerstandes gezählt sind. Niedergang derIndustrie, ungeheurer Menschenverlust, dasLochinderFinanzorganisatiom Geschoßvergeudung,allge- meine Müdheltund wachsendeHemmungdesAlltagslebens:

diese Trümpfe halten Deutschlands FeindeinderHand. Noch hatdasReich denKrieg nichtverloren undesverfügt jaüber be- trächtlichePfänder,dieihmeinen vernünftigen Frieden, einen ohne RuhmundEhre,ermöglichen:wenn Alles gutgeht;wenn seineFeindenichts thun,weder inOst nochinWest vorrücken.

KommtabergarnochdiemilitärischeNiederlage,diegroßeTracht Prügel,dann ..Untergangderdeutschen Welt, »dieaufHaß, wüstenEhrgeizundVertragsbruch gebautist.«Das lesenMil- lionen täglich.JitseinWunder;daßsie,trotzdem ihre Heere nicht vorwärts kommen, sichdemZiel nah wähnen? SolchesGekram verlängert nutzlosdenKrieg.Jch glaube nichtandenHolländer des PetjtParisien.Dummköpfegiebtsinjedem Land-AberdieNie-s derländersindnüchterneLeuteundgewöhnt,durchNebelinKlars heitzu blicken.Einer schriebmirneulich:,,HierhatderWind sich einWeniggedreht.Wir setzennicht mehr aufs falsche Pferd-«

»Eine sich mehrund mehrverdichtende Grenzsperre, Tag undNachtarbeitenbe Kriegsschmieden, fleißige Verwaltungbe- hörden,dieRegirung, als dasgroßeCentralwerk, ungestörtnur mitdenAufgabendesKriegesbeschäftigt,inRathundThatge- schwind:solcherZustandspartZeitund Blut.Geduldig,fürKriegs-

(11)

Februa. 135

werkzeugvon wachsenderGewalt,Geschoßmengenhäufen,nichts demZufallüberlassen,wuchtigen Angriffbis insKleinstevorbe- reiten,mitWeile, nachderLehrederAlten,eilen: auch solcher Aufschub,derVerzögerungscheint, spartuns Blut. NachMen- schenvoraussicht erfährtderFeindstets, welcher Theil seinerFront vonAngriffbedroht ist;erstärkt sich fürdieEntscheidungstunde, holtErsatzmannschaftheranundsorgtfürKanonen, Maschinen- gewehre,Munition. Je längerdiegefährdeteFront,desto schwe- rer derWiderstand. DessenWirksamkeitwirdschwächer,wenn von vielenSeiten Offensive droht. Denn natürlichists leichter,

« eineFront von fünfKilometern zuvertheidigenals einevon dreißig;leichter,eineOffensive abzuwehrenalsvierAngriffe,die inderselbenZeit beginnen.Wird auf einerFrontlängevondrei- hundertKilometern zugleich,ÜberallmitzulänglichenKräften,der Feind angegriffen,danndarferausdieserFläche keinNegiment, keineV«atterieverschieben, sonstverrätherselbstdenPunkt seiner geringerenWiderstandskraftund bringtsichinGefahr« Wenn alleverbündeten Heere,mitdemganzen AufwandihrerStreit- kräfte,zugleicher Zeit,aufallen Fronten, angreifen, schwindet demgemeinsamen FeindderVortheil seinercentralen Stellung unddieMöglichkeit,seineErfatzmannschaftmitderFlinkheitdes Webers,der dieSchiffchen gleiten läßt,kmdiebedrohtenPunkte zuschicken:weilja alle,inderselbenStunde,bedroht wären. Die SchlachtanderMarne, dieOffensiveallunserergegen alle deut- schenHeere,wardieAusführungeinesderschönstenKriegsPläne, dieje ersonnenwurden; sieerstreckte sich vonParis bisnachVer- dun,von dortnachNancyundbisan diePforten desElsaß.

Nikgends Einzelvorstoßzzwanzig verbündelte,von einander be- stimmteSchlachten.Maunourywirft sichauleuck,ermöglichtden Generalen FrenchundFranchetd’Esp6rey,Vülows entlaubten Stamm zuPackemundso entsteht zwischenVülowundHausenein Spalt,indenJochsichschnelleinklemmt. FochmachtLanglede Caryfrei,der wiederumSarrail entlastet.Dader Kerndesdeut- schenHeeresan denAisne,die Armee des Kronprinzenan die Argonnen zurückgeht,kannCastelnaubeiAancy,Dubail inden BogesendenKampfvorstoszen.Sosahdieherrlicheinträchtige undlogischeGesammtoperationaus,von der Albert de Man vor seinemHingangschrieb,siesichereunserem Joffredenunsterblichen

(12)

136 DieZukunft.

Dank desVaterlandes. (Wie lange währtdenstetsLeichtsertigen solcheEwigkeit?Reden wirnicht davon!) Jn ähnlicher Weise ist derRhythmus desKrieges schonandenNändern desungeheu- ren europäischen Schlachtfeldes fühlbar geworden; bishernur an einzelnen Punkten. Der ersteRusseneinbruchinOstpreußen hemmtedenLausdesdeutschenHeeres,dasParis bedrohte.Wäre dessen Elftes Corps nichtinaller EileausVelgienandieWeichs

- sel geschicktworden undbeiTannenbetginHindenburgs Armee gewesen,dann hätteesamneunten September1914,amOurcq, un- terKluckoder, aufdenHöhenvonSå zanne, unterBülow unddem HerzogvonWürttemberggesochten:unddasSchicksalsradkonnte sichanders drehen.UnsereOssensivenimFrühjahrundimHerbst, bei Arras undinderChampagne,haben denNussennicht gerin- geren Dienst geleistet; zuerst hatdieerhebende Wassengemein- schastdasHeervorUmklammerung bewahrt, dann,imHerbst,den WegnachKiewund dielivländischenPropyläenvonPetrograd vorderWuthdesAngreisersgerettet,der nichtgenugStreitkräste aufzubringenvermochte.Oertlich begrenztesHandelnwirktalso nichtnurausdieFront,dieseinFeldist,sondern erleichtertmanchs malauchaufFronten,dieHundertevonMeilen davon getrennt sind,denFreundendenKampf.Man mußzuverstehen trachten;

muß sichbemühenundwillig sein,zuverstehen.Nur aneinzelnen Stellen undnochniemals mitdergrößtenWucht,dieerreichbar wäre, sindzugleicherZeitsolche Ossensiven versuchtworden. Ein völlig,bisins Kleinste, dichterZusammenhangist,aus tausend Giünden,unerlangbar;undwirjagenWahngebilden nichtnach.

DochJhrsahet, daßdieSchlachtander Marne zugleichamOurcq, aufbeiden Morins, indenSümpfenvon SaintsGond, amOr- nain,imArgonnenwald,vorNancyundindenVogesen ausge- kämpstwurde. Stellet Eucheinenoch gewaltigere Marneschlacht vor,inder,zugleicher Zeit,an derNordseeundinderRhein- ebene,in dentrentiner AipenundamJsonzo,ander Adria und

am Wardar, indenKarpathen,imSumpsland vonPinskundan der Dwina gefochtenwirdl« Herr Reinach sagtsimFjgaro; und beleuchtetmitseinemWinkwort dasZiel,nachdem alleFeindes- krästenun hinstreben.VonallenSeiten umdieselbe Zeitwuchtigs ster Angriff:dann wird dieteuslisch geschickteVerschiebungge- hindert,diedemVordrangsversuch plötzlichdeutscheHeeresmassen

Cytaty

Powiązane dokumenty

von der Wirkung zu hoffen, Schade nicht zu fürchtenist. Großes Fraktionen haben mich ersucht, eineWasfe, die für nahe Zeit Be- sbnderesverheißt,

einigung kleiner Waldstücke erleichtern und für die Zukunft jede Waldtheilung verbieten; sie ist früher, besonders bei Genossen- sch-aftwaldungen, leider oft erfolgt.

Von Rumäniens Neutralität sprach Herr Sasonow mit huldvoller Geduld; er kannte die Devesche, in der König Ferdis nand dem greisen Peter von Serbien ungemein herzliche Neu-

Besonders wichtig wurden die Ausführungen Engels über den Staat: »Daß der heutige Sttaat der Wohnungplage weder abhelfew kann noch will, ist sonnenklar. Wenn also die

(Alles wiederholt sich nur im Le- ben. Ungefähr eben so hatten, auf ihre kleindeutsche Weise, die Leipziger gemimt, über die Goethe, im Mai 1800, grimmig an Schiller schrieb: »Jn

Wird der Kompromißdadurch vereitelt, daß eine der be- theiligten Gewalten ihre eigene Ansicht mit doktrinärem Absolu- tismus durchführenwill, so wird die Reihe unterbrochen und an

So wollen wir denn im Sinn Paulsens die große päda- gogische Streitfrage der Gegenwart ganz praktisch anfassen. Drei Stände brauchen die alten Sprachen zur Ausübung ihres Be-

Die Deutschen wer- den auf entscheidenden Erfolg wohl kaum hoffen; wissen aber aus Erfahrung,daß ein gut vorbereiteterAngriff die vordersten Stel- lungen des Feindes überwältigen