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Deutsche wissenschaftliche Zeitschrift für Polen, 1928, H. 13.

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Deutfche

Wiffenfchaftliche Zeitfchrift

für Polen.

N eue Folge der Zeitfchriften der Hiftorifchen Gefellfchaft für Pofen und des Deutfchen Naturwiffenfchaftlichen Vereins und der P oly- technifchen Gefellfchaft zu Pofen, zugleich Veröffentlichung der Deutfchen Gefellfchaft für Kunft und Wiffenfchaft in Bromberg und

des Coppernicus-Vereins für Wiffenfchaft und Kunft in Thorn.

Begründet von Dr. H e r m a n n R a u sc h n in g .

Herausgegeben von

Dr. Alfred Lattermann.

Heft 13.

Po fen 1928.

Im Verlag der Hiftorifchen Gefellfchaft für Pofen, Poznafi, ul. Zwierzyniecka 1.

Auslieferung für Deutlchland: Verlag «Das junge Volk», Plauen i.V .

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Deutfche

Wiffenfchaftliche Zeitfchrift

N eue Folge der Zeitfchriften der Hiftorifchen Gefellfchaft für Pofeu und des Deutfchen NaturwifTenfchaftlichen Vereins und der Poly- technifchen Gefellfchaft zu Pofen, zugleich Veröffentlichung der Deutfchen Gefellfchaft für Kund und Wiffenfchaft in Bromberg und

des Coppernicus-Vereins für Wiffenfchaft und Kunft in Thorn.

r u i c i i ly z o .

Im Verlag der Hiftorifchen Gefellfchaft für Pofen, Poznan, ul. Zwierzyniecka 1.

Auslieferung für Deutfchland: Verlag «Das junge Volk», Plauen i.V .

für Polen.

Begründet von Dr. H e r m a n n R a u sc h n in g .

Herausgegeben von

Dr. Alfred Lattermann.

Heft 13.

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tu n g u nd B ö d en in O std eu tsch la n d u nd P olen . (Mit 4 K arten ). V on Dr. W a lth er M a a s... 5 B e itr ä g e zur K en n tn is der M oose und G efässp flan zen in

W estp reu ssen und N ord p osen . V on S tu d ien ra t D r. F ritz K o p p e ... 32 I I . D e u tsc h e S ied lu n gen bei B rzo stek . E in B eitra g zur G e­

sc h ic h te der m itte la lte r lic h e n d eu tsch en K o lo n isa tio n in G alizien. (M it ein er K arte). V on In g en ieu r W alter K u h n 5 8 E in d eu tsch es S p rach d en k m al aus der G egend v o n Laricut.

V on U n iv e r sitä ts d o z e n t D r. F ranz A. D o u b e k -W iln o . . . 66 T h a d d eu s v. W olan sk i, ein p oln isch er L an d rat der P ro v in z

P o sen in p reu ß isch er Z eit. V on U n iv ersitä tsp ro fesso r D r. M anfred L a u b e r t... 88 D e u tsc h e D om h erren in den D o m k a p iteln v o n P o sen und

G nesen. V on D om h errn Prof. D r. A lb ert S te u e r ... 110 D ie F e stu n g P o sen u n d ihre p reu ß isch en K o m m a n d a n ten .

V on S ch riftleiter H u go Som m er, früher P o s e n ... 128 Besprechungen und Inhaltsangaben:

Jan R u tk o w sk i. Zarys g o sp o d a rczy ch d ziejöw P o lsk i w cza- sa ch p rzed rozb iorow ych (L a tte r m a n n )... 153 J ö z e f S k oczek . K w e stja jq zyk a kazan lw o w sk ich w w. X I I I .

d o X V I. (L a tte r m a n n )... 158 L u d w ik A n to n i B irkenm ajer. M ikolaj W od k a z K w id zy n a .

(L att( r m a n n ) ... 160 T heodor W o tsch k e. P o ln isch e S tu d e n te n in W itten b erg (Dr.

R. S t . ) ... 161 Dr. M arja W ojciech ow sk a. Z d ziejöw k sigzk i w P o zn a n iu

w X V I. w. (Dr. Steuer) ... 162 M arja S w iezaw sk a. In tr o lig a to r z y p o zn a n scy w w iek u X V I.

( L a tt e r m a n n )... 164 Dr. M arjan G um ow ski. P rzedsi^ biorcy m en n iczn i w P ozn an iu .

(L a tt e r m a n n )... 165 D r. L eon B ialk ow sk i. S zk ice z zy cia W ielk o p o lsk i w sie - ,

d e m n a s ty m w ieku. (Dr. S t e u e r ) ... 166 D r. A u g u st M üller. D ie p reu ß isch e K o lo n isa tio n in N o rd ­

p olen und L ita u e n (1795— 1807). (L a tte r m a n n )... 167 N o ch ein m a l J ä n isc h -J a n o c k i. (T heodor W o ts c h k e )... 169

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T a d e u sz E sm a n . Jan W ilh elm K a ssy u sz. (L a tte r m a n n ). . . 170, K a zim ierz K ro to sk i. R o k 1848 w K r o to sz y n ie . (Dr. R. S t.) 172 F ried rich H eid eick . D a s D e u tsc h tu m in P o m m erellen und

P osen . (Dr. R. S t . ) . . . * . ... ■ 173 A n to n i L auferski. Z iem ia N a k ielsk a w X V w iek u . (Dr. R. S t.) 174

* A n to n i E c k ste in . D z ie je P o n ieca do p o lo w y X V I w iek u . * (Dr. R. St.) . .*... ... 175 Z y g m u n t Zaleski. Zarys d ziejö w m :a s ta R y c z y w o lu . (Dr.

R. S t . ) ... ...* 176 K rakauer geo g ra p h isch e L itera tu r. (Dr. W a lter M aas) . . . . 177 P o lo n icu s. D ie D e u tsc h e n u n ter der p o ln isch en H errsch aft.

(Dr. R . S t . ) ...*... 178 Dr. F . W . Mohr, L udw . Schoen, W . v . H au ff. D e u tsc h e im

A u slan d . (Dr. R. S t.) ... ... 180 A dam K leczk ow sk i. D ia le k t W ila m o w ic w zach od n iej G alicji. ,

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Pflanzenverbreitung und Böden in Ostdeutschland und Polen.

(Mit 4 K arten.)

Von Dr. W a lth e r Maas.

Der erste, der Beziehungen der obengenannten Art festgestellt hat, war G r a d m a n n . Bereits 1901 wies er nach, daß die Gebiete der neolithischen Besiedlung weitgehendst zusammenfallen mit dem Auftreten der sogenannten „pontischen Flora“. Seine Arbeiten bezogen sich aber hauptsächlich auf Süddeutschland, wenn er auch in späteren Schriften die Forschungen anderer über andere Gebiete bis Norwegen hin berücksichtigte. Für Schlesien hat in den letzten Jahren S c h a l o w allerlei beigebracht. Im nachstehenden soll versucht werden, weiteres Material zu diesen Fragen aus den deutsch­

polnischen Grenzgebieten herbeizutragen.

In meiner Arbeit „Die Entstehung der Posener Kulturland­

schaft“ hatte ich S. 7 gesagt „der beste Boden ist also zuerst be­

siedelt worden“. „Zuerst“ soll sich auf das Neolithikum beziehen, denn im Paläolithikum ist mit einer Dauerbesiedlung in Posen wohl kaum zu rechnen. P e n c k sagte bereits 1887 „die erste Ansiedlung erfolgte nicht auf dem fruchtbarsten Boden, sondern auf dem wald­

freiesten“. Nun ist das fruchtbarste und schon früh stark besiedelte Gebiet Posens das Schwarzerdegebiet Kujawiens, dies aber war waldfrei! Somit besteht hier kein Dilemma. Hier wollen wir noch 'gleich eine andere kleine Frage erledigen. Meine im Mannus und im Przeglcjd Archeologiczny veröffentlichten Karten der vorgeschicht­

lichen Besiedlung Posens zeigen eine perlschnurartige Aufreihung von neolithischen Fundplätzen an den Flüssen. Hier fand der Neolithiker Wasser und Fische, hier war der Verkehr ein leichter, denn sein Hauptfeind, der Wald, fehlte. Gegen eine solche An­

schauung sind Zweifel geäußert worden. G r a d m a n n schreibt (Geographische Zeitschrift 1901,363): „Die Tatsache, daß die Natur­

flüsse häufig ihr Bett wechselten, steht mit der viel verbreiteten Anschauung, als ob gerade die Sohlen der Stromtäler in alter Zeit eine besonders günstige Stätte für Wanderung und Ansiedlung geboten hätten, in unvereinbarem Widerspruch.“ In den Strom- auen wohnten die Neolithiker auch nicht, sondern auf den Terassen

Deutsche W issensch. Zeitschr. f. Polen. Heft 13. 1928.

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6 Dr. W alther Maas.

bzw. auf den diesen aufgesetzten Dünen. Auch sind, wie ein Blick auf meine Karten lehrt, die schmalen tiefeingeschnittenen Quer­

täler bevorzugt vor den breiten „Urstromtälern“. Hier nämlich war die Möglichkeit der Flußlaufveränderung weniger groß. Waren die sogenannten „Flußkämpen“ waldfrei? Man nimmt es allgemein an, doch berichtet S c h o l z (Schriften Naturf. Ges. Danzig 1905), daß erst die Weichselstrombauverwaltung den Laubwald, der vor­

her die Kämpen bedeckte, in Grasland verwandelt habe. Ähnliches berichtet H a u s r a t h S. 28 vom Rhein und G. B e c k von M a n n a g e t t a in seiner Flora Nieder-Österreichs (Wien 1890) von der Donau und ihren Nebenflüssen. Man wird die kongreß­

polnische Weichsel als Naturfluß ansprechen müssen. Die Kämpen gegenüber Wyszogröd zeigen spärlichen Baumwuchs und sonst Grasbewachsung, wie eine Abbildung in W. S w i q t k o w s k i

„Pfockie i poludniowa Lubelszczyzna. Trzecia wycieczka po kraju“ . Warschau 1927, S. 14 zeigt. So werden sie auch schon zu neoli- thischer Zeit ausgesehen haben, und gerade dadurch vom damaligen Bewohner unserer Länder bevorzugt worden sein.

Daß die Beschreibung des Tacitus, ganz Germanien sei von Wäldern erfüllt, übertrieben ist, darüber sind sich heute alle einig.

Einig ist man sich natürlich auch darüber, daß, falls der Mensch nicht seit tausend und mehr Jahren in Deutschland gerodet hätte und dauernd Land offen erhielte, das zur Bewaldung geeignet ist, daß dann die Waldbedeckung größer sein würde, als sie heute ist.

Nur über das Maß der dann vorhandenen Bewaldung ist man im Streite. H o o p s war der Meinung daß auch ohne Zutun des Menschen die heutigen Vegetationsformen im wesentlichen be­

stehen würden. Demgegenüber hat G r a d m a n n die Ansicht geäußert, daß ohne die Tätigkeit des Menschen, fast ganz Deutsch­

land Wald sein würde. Er läßt nur folgende Gebiete waldfrei: die zeitweilig überfluteten Marschen der Nordseeküste, den äußersten Küstenstreifen überhaupt, Salzgebiete, Hochmoore, Steilhänge, die oberhalb der Baumgrenze liegenden Flächen und schließlich Teile der heutigen Heiden (in der westdeutschen und wissenschaftlichen Bedeutung dieses Wortes). Man wird die Schwarzerdegebiete zu­

mindest z. T. hinzufügen können.

Die Bewaldung eines Landes ist eine Funktion (der Lage und) des Klimas. Ein trockneres Klima würde eine geringere Bewaldung bedingen, weite sonst vom Walde eingenommene Flächen würden Heiden, ja sagen wir es ruhig gleich hier, würden Steppen sein.

Z. T. allerdings wird die Prädisposition als Steppengebiet durch die Bodenart gegeben. Doch darüber später. Hat es nun ein mehr waldfeindliches Klima gegeben, dann würden in Norddeutschland vor allem die großen diluvialen Stromterassen, besonders die Nie­

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derungen der Elbe, Saale usw., der Ostrand des Harzes, die Muschel­

kalkberge Niedersachsens (vergl. die Arbeiten von D e p p e ) sich in Steppen verwandelt haben.

Ist der waldfreie Raum größer, so ist der Siedlungsraum größer.

Ist aber einmal ein Gebiet vom Menschen eingenommen, so wird es auch bei einem dem Walde günstigeren Klima waldfrei bleiben wegen des Weidebetriebes und überhaupt wegen der Kultur. So betonte G r a d m a n n schon 1901 (Geogr. Zeitschr. 1901, 376).

Die spätere Forschung hat diese Ansichten wesentlich stärken können.

Nur war damals zweifelhaft, ob seit dem Ende der Eiszeit überhaupt Klimaschwankungen vorgekommen sind. Man hatte angenommen, daß seit der letzten Eiszeit das Klima kontinuierlich wärmer geworden sei. Mittlerweile ist in Skandinavien der Beweis erbracht worden, daß dem keineswegs so war, sondern daß die Klimaentwicklung eine gebrochene Kurve darstellt, daß es ein Klimaoptimum gegeben hat und daß dann das Klima sich wieder verschlechtert hat, um allmählich zum heutigen zu werden. In­

zwischen ist auch für Deutschland dieser Beweis erbracht worden.

Es geschah in dem Buche von G a m s und N o r d h a g e n

„Postglaziale Klimaveränderungen und Erdkrustenbewegungen in Mitteleuropa“. Landeskundliche Forschungen herausgegeb. v. d.

Geogr. Ges. München, Heft 25, München 1923. Nach dem heutigen Stande der Wissenschaft wird man folgende Tabelle (Siehe S. 8) der Klimaentwicklung seit dem Ende der letzten Eiszeit geben können: (Nach Ga ms und N o r d h a g e n , in eckigen Klammern 'nach G r a d m a n n , Geogr. Zeitschr. 1924, 262).

Wann aber war diese „Steppenzeit“, dies Klimaoptimum?

„Die neuesten Untersuchungen in Norwegen sprechen sehr zu Gunsten der schwedisch-dänischen Auffassung, daß die postglaziale Wärmezeit mit ihrer südlichen Moluskenfauna die ganze Bronze­

zeit hindurch gedauert hat und daß die Klimaverschlechterung erst an deren Ende eingetreten ist, der genaue Zeitpunkt ist schwer festzustellen“ (G a m s S. 234). Nach J e s s e n 1916 und J o - h a n s s e n und L y n g e 1916 war gegen Ende der Steinzeit und in der Bronzezeit das Klima in Dänemark sehr trocken ( G a m s S. 243, 245). In der subborealen Zeit sinkt überall der Grundwasser­

spiegel (S. 296). Auf der Alb hält sich die Besiedlung während der Bronzezeit mehr als früher und später an die Umgebung ergiebi­

gerer Quellen (S. 274). Im Federseegebiet „bleibt der Schluß un- abweislich, daß vom Neolithikum bis in die Hallstattzeit die Som- mertemperaturen höher waren als heute. Für zunehmende Trocken­

heit spricht auch das Häufigerwerden der Waldföhren in der Hall­

stattzeit“ (S. 154). Bei Schaffhausen fällt das Maximum der

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SubarktischeEinwanderungvonFichteundundarktischeFöhre, BirkeundHasel [Tundren- Magdalenien(RenZeit, tropken- YoldiazeitFloraund-Fauna],Zwergstrauch- undWildpferd)kalt, allmählich' heidenmit Betula nana etc. t SolutreenwärmerDrias-Flora. j

8 Dr. W alther Maas,

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Trockenheit und Wärme in die Hallstattzeit oder in 'die spätere Bronzezeit (S. 159). Ebenso wie bei den skandinavischen Seen war der Wasserspiegel während der spätneolithischen Zeit und noch mehr zur Bronzezeit bei den Alpenrandseen unter den heutigen Stand zurückgegangen. Der Starnbergersee lag um 2000 vor Chr.

(Neolithische Pfahlbauten) etwa 2 m im Spiegel tiefer als heute, noch tiefer lag er zur Zeit der Bronzepfahlbauten, später stieg er, die Pfahlbauten wurden vernichtet (G r a d m a n n Geogr. Z.

1924, 258). Ähnliches wird vom Mauer- und Spirdingsee in Ost­

preußen von F. L e y d e n berichtet (Freie Wege vergleichender Erdkunde, Erich v. D r y g a l s k i zum 60. Geburtstag S. 253).

Wir können hier auf die einzelnen Argumente zum Beweise der Klimaänderung nicht eingehen, sonst müßten wir das Buch von G a m s und N o r d h a g e n abschreiben, ein Beweismittel aber sind die sogenannten Steppenpflanzen oder die pontische Flora.

Die Steppenpflanzen wurden, als der Wald wieder weitere Gebiete ergriff, vernichtet, nur da haben sie sich erhalten wo der Wald nicht hinkam. Das kann nun entweder aus natürlichen Ursachen ge­

schehen sein (bei den oben von G r a d m a n n angegebenen wenigen Stellen) oder aber „die dichte und dauernde vorgeschicht­

liche Besiedlung verhinderte es, daß sich in der Folgezeit das Gebiet mit Wald bedeckte und so finden sich noch heute Reste der ein­

stigen steppenähnlichen Landschaft im Pflanzenkleide unserer Heimat (sc. silingisches Schwarzerdegebiet und Umgebung).

(S c h a 1 o w Botanische Jahrbücher 1922, Beiblatt 127, S. 8).

„Das besondere Verdienst des vorgeschichtlichen Menschen ist, daß er durch seine Tätigkeit namentlich auch durch seine Brandkultur das Aufkommen des Waldes verhindert hat. Dadurch hat er nicht wenigen Gewächsen der einstigen steppenähnlichen Landschaft die Möglichkeit ihrer Erhaltung bis auf den heutigen Tag gegeben“

(Ebenda S. 9). Über diese Brandkultur noch einiges. Sie ist auf primitiven Kulturstufen sehr verbreitet (R. L a s c h : Die Land­

wirtschaft der Naturvölker, Zeitschr. für Sozialwissenschaft VII, 1904, 31 ff. L. K r z y w i c k i : Ustroje spoleczno-gospodarcze w okresie dzikosci i barbarzyhstwa, Warschau 1914, S. 86—107), jedoch erklärt R h a m m (Die Großhufen der Nordgermanen 1904), daraus könne man nicht schließen, daß diese Methoden auch im vorgeschichtlichen Europa gebräuchlich gewesen wären, die sprach­

lichen und geschichtlichen Zeugnisse sprächen dagegen. G r a d ­ m a n n erklärt (Geogr. Z. 1906, 316) in Westeuropa dürfte auch das Brennen keinen Erfolg gehabt haben (Urwald), anders sei es in trockneren Übergangsgebieten. Dazu ist folgendes zu sagen:

Daß sogar im tropischen Regenwald Brandkultur möglich ist, beweist die Darstellung bei R. N e u h a u s s, Deutsch-Neu-Guinea.

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10 Dr. W alther Maas.

Für Schlesien und Posen haben wir sichere geschichtliche Zeugnisse.

Vergl. M. T r e b 1 i n: Das schlesische Landschaftsbild in slawischer Zeit, Halbmonatsschrift Schlesien III. Jahrg. Heft 4, S. 105.

W. M a a s : Entstehung der Posener Kulturlandschaft, S. 57.

W. M a a s: Die Entwaldung Posens, Petermanns Mitteilungen 1928.

Um noch ein Beispiel aus anderen Gegenden zu bringen:

W a h l e weist auch auf kartographischem Wege eine auffallende Übereinstimmung zwischen der Besiedlungsdichte im Neolithikum und der heutigen Verbreitung der Steppenpflanzen z. B. im Ober­

rheintal und auf der schwäbischen Alb nach, aus der sich ergibt, daß die am wenigsten bewaldeten Gebiete zuerst besiedelt worden sind ( G a m s S. 251).

Der Klimaunterschied war jedoch nicht so sehr bedeutend, weist doch S c h o l z (Zur Steppenfrage im nordöstlichen Deutschlands Botanische Jahrbücher 1912, Bd. 46, S. 598—612) nach, daß die trockenheißen Sommer 1895 und 1911 genügt hätten, die pontischen Pflanzen ihr Areal vergrößern zu lassen. Doch ist wohl seine Mei­

nung, daß man überhaupt keiner Steppenzeit bedürfe, um die eigentümliche Reliktverbreitung der pontischen Flora zu erklären, abzulehnen. Über den Reliktbegriff siehe W a n g e r i n : Bei­

träge zur Frage der pflanzengeographischen Relikte unter beson­

derer Berücksichtigung des nordostdeutschen Flachlandes. Ab­

handlungen der naturf. Ges. Danzig 1924, Heft 1, S. 61 ff.

Was sind nun Steppenpflanzen oder pontische Pflanzen?

Darunter versteht nämlich jeder etwas anderes. Wir wollen uns hier ganz P r e u s s anschließen, der in seiner ausgezeichneten Arbeit ,,Über die pontischen Pflanzengemeinschaften im Weichsel­

gebiet“ , Beiträge zur Naturdenkmalpflege II, 460, folgende zwei Gruppen pontischer Pflanzen unterscheidet: (Die in Klammern stehenden Worte „fehlt“ , „gemein“ usw. beziehen sich auf die Angaben in W. B o c k „Flora der Umgebung von Bromberg, Bromberg 1910):

1. B u s c h f r e i e s s o n n i g e s G e l ä n d e . Sonnige Hügel, grasige Bergtriften.

Auf dem mergelhaltigen, meist stark verdichteten Boden, der keine oder nur eine geringe Ausbildung der Gebüschformation zeigt, können sich vorfinden: Stupa pennata, St.: capillata (fehlt), Phleum Boehmeri, Koeleria gracilis, (fehlt), f Avena pratensis), Poa bulbosa, Carex praecox, (fehlt) C. supina, C. humilis (fehlt), Allium mon- tanum, Orchis morio, Thesium intermedium, Silene chlorantha, S. otites (häufig), Tunica prolifera Dianthus armeria, Cerastium brachypetalum (fehlt), Pulsatitta pratensis (häufig), Adonis vernalis Alyssum montanuni, Potentilla Wiemanniana (oder coltina), P.

arenaria (gemein), P. rubens (häufig), Filipendula hexapetala (häufig),

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Oxytropis pilosa, Trifolium alpestre (häufig), T. montanum (häufig), Euphorbia cyparyssias (häufig), Lavatera Thuringiaca, Thymelaea passerina, Seseli annuum, Peucedanum oreoselinum (häufig), Vin- cetoxicum officinale, Salvia pratensis (häufig), Stachys Germanicus, S. rectus, Veronica Austriaca, V. spicata (häufig), (oft in der /.

orchidea Crantz), Melampyrum arvense, Orobanche coerulescens, (fehlt), 0. purpurea (fehlt), Hieracium echioides u. a.

Diese Formation erinnert wohl unter allen heimischen ponti- schen Formationen am stärksten an die Vegetationsverhältnisse mancher trocknen Gebiete Südosteuropas. Die rein habituelle Ähnlichkeit tritt besonders deutlich in die Erscheinung, wenn, wie beispielsweise bei Culm, Stupa capillata zu Tausenden die Hänge überzieht, und man kann in solchen Fällen sehr wohl von einer Subformation mit Stupa capillata-Chavakter sprechen.

2. B u s c h i g e s s o n n i g e s G e l ä n d e . Lichte Gebüsche, Vorgehölze.

An der Bildung des Buschwerks beteiligen sich:

Ulmus campestris (oft in der /. suberosa), Quercus pedunculata, Q. sessiliflora, Berberis vulgaris, Prunus spinosa, P. fruticosa, Rosa canina, R. glauca, R. dumetorum, R. coriifolia, R. rubiginosa, R.

elliptica, R. tomentosa (zuweilen in den /. venustra und umbelliflora), R. mollis, Crataegus oxyacantha, C. monogyna, Euonymus Euro­

päern, E. verrucosus, Acer campestre (selten), Cornus sanguinea, Lonicera xylosteum u. a. Außer vielen der vorhin genannten Arten können wir hier beobachten: Botrychium ramosum (fehlt oder fraglich?), Anthericus ramosus (zerstreut), Thesium ebracteatum, Cimicifuga foetida, Pulsatilla patens (häufig), Ranunculus polyan- themus, Anemone silvestris, Potentilla rupestris, •Trifolium rubens, Astragalus cicer, Vicia pisiformis, V. Cassubica, (Dictamnus albus), Viola hirta, V. collina, Libanotis montana (im Weichselgebiet var.

Sibirica vorherrschend), Peucedanum cervaria, Laserpicium Pru- thenicum, Gentiana cruciata, Lithospermum officinale, Dracocephalus Ruyschiana, Brunelia grandiflora, Veronica Theuerium, Asperula tinctoria, Aster Linosyris A. Amellus, Inula hirta, Crepis praemorsa u. a. Viele dieser Species gehören auch der ersten Gemeinschaft an.

Wo gibt es die pontischen Pflanzen in Deutschland: Ungarn, Donau, Wachau, Bayerisch-schwäbisches Alpenvorland sonnen­

offene Alpentäler, Halden und Sonnenhänge des Jurazuges, Niederungen am Rhein, Neckar, Main, Waadt, Wallis bis Süd­

frankreich. Andererseits durch Böhmen und Mähren Zusammen­

hang mit Elbe und Saale und schlesischem Hügelland. Isoliert in Posen und im Culmerland. Es sind dies auch heute noch Grenz­

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gebiete, insofern das Klima nur noch etwas kontinentaler zu werden brauchte, um den Steppenpflanzen eine erneute Ausdehnung auf Kosten des Waldes zu erlauben. Mit Recht betont G r a d m a n n in diesem Zusammenhang, daß in den vom Klima geschaffenen Grenzzonen zweier Formationen es die Bodenverhältnisse sind, welche entscheiden, wer siegt, wie denn in Mittelrußland der Wald die grobkörnigen Bodenarten, die Steppe aber die feinsandigen, den Löß und die Schwarzerde, bedecke. Diese sind nun aber auch die Herrschenden im Verbreitungsgebiet der Steppenpflanzen (vergl. S t r e m m e : Die Böden der pontischen Pflanzengemein­

schaften Deutschlands“ , Aus der Natur, 1914, Heft 4) wie der alten Siedelungen. Das Zeitalter des beginnenden neolithischen Acker­

baues braucht also für den Wald nur weniger günstig, gar nicht extrem kontinental gewesen zu sein (siehe oben S c h o l z ! ) , um die Existenz solcher waldfreien Gebiete zu ermöglichen ( Ha u s - la t h S. 91). Zitieren wir G r a d m a n n selbst (Geogr. Z. 1906,

*12): „Die Eigenschaften, wodurch sich die mitteleuropäischen Verbreitungsbezirke der Steppenpflanzen gegenüber den Lücken­

gebieten auszeichnen (relativ kontinentales, niederschlagsarmes Klima, feinkörnige Böden, Kalkböden) sind dieselben, die in den Steppenländern des Ostens als waldfeindliche und direkt oder in­

direkt steppenbegünstigende Eigenschaften bekannt sind“. Wie weit die topographischen und Bodenverhältnisse bestimmend sind, geht aus den beiden folgenden Zitaten von S c h a 1 o w hervor (1915 S. 42 und 51): „Dem mittleren Odertal fehlen die hohen steilen Ränder, die sonnigen Lehnen und bedeutenderen Erhebun­

gen, die am märkischen Oderstrom zahlreichen pontischen Ge­

wächsen als Aufenthalt dienen. Hieraus erklärt es sich, wenn unser Odergebiet dem märkischen an Formenreichtum nachsteht.“ „Im allgemeinen gehören unsere Schwarzerdegenossen (Schlesien) zu den Steppenpflanzen im weiteren Sinn. Echte Steppenpflanzen treten nur in den Nachbargebieten hinzu. Ähnlich ist es auch auf der kujawischen Schwarzerde, während das Culmerland auch von Steppenpflanzen im engeren Sinne besiedelt wird. Es scheint also ein Unterschied zwischen Tschernosemböden und schwarzen Becken­

erden auch hinsichtlich ihrer Pflanzendecke zu bestehen.“ Doch darüber später! Es folge zunächst ein Exkurs über das Culmerland.

Für dieses Gebiet, heute noch eine ausgesprochene Trockenzone (siehe in H e l l m a n n s Klimaatlas von Deutschland oder K ö i z e r s Regenkarte Kongreßpolens im Handbuch von Polen) kommen S c h u l z (Schriften Naturf. Ges. Danzig 1905) und P r e u ß (a. a. O.) übereinstimmend zu dem Ergebnis, daß in früheren kontinentaleren Zeiten die heute noch reichlich vertretenen Steppenpflanzen die Herrschaft besaßen, während jetzt der Wald

12 Dr. W alther Maas.

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im Vordringen ist. In vorhistorischer Zeit sei die Gegend nur park­

artig mit Baumgruppen durchsetzt gewesen (Hausrath S. 81).

Unsere Steppenflora ist nicht das Produkt einer einmaligen Einwanderung. Die Arealfiguren der einzelnen Arten weichen von­

einander erheblich ab. Immer aber sind die Urstromtäler (wegen der vielen baumfreien Flächen! siehe oben) von wesentlichster Bedeutung für ihre Einwanderung in Nordostdeutschland gewesen.

Die pontischen Pflanzenbestände des Weichselgebietes bestehen aus vier Gruppen:

1. Arten, die aus dem Elbtal, dem Thorn-Eberswalder Urtal folgend zu uns gelangten z. B. Stupa pennata, St. capillata, Carex supina, C. humilis, Adonis vernalis, Oxytropis pilosa.

2. Arten, die an der Weichsel entlang zu uns einwanderten:

a) Arten, die schon frühzeitig das Gebiet erreichten z. B.

Campanula sibirica, Prunus fructicosa. Siehe übrigens ihre Arealgrenze auf der Karte in P a x, Pflanzen- ' geographie von Polen.

b) Stromtalpflanzen, die sich der pontischen Association . zugesellen z. B. Erysimum hieracifolium var. strictum,

* Artemisia scoparia.

c) . Neue Ankömmlinge z. B. Corispermum Marschallii C. hyssopifolium (P r e u ß Beiträge II, 456).

Derselbe Forscher führt (Berichte der deutschen Botanischen Gesellschaft XXVII, 335 ff.) noch folgende Pflanzen als Ankömm­

linge entlang der Weichsel an: Cimicifuga foetida, Androsaces septen- trionale, Lithospermum officinale, Veronica austriaca, Euomymus verrucosa. Letztere Pflanze nennt er Beiträge II, 457 als direkt aus Mittelrußland (Grenze von Wald und Steppe) stammend, wei­

tere solche sind: Anthericus ramosus, Silene otites, Trifolium alpestre, T. montanum, Vicia cassubica, Veronica spicata, Scabiosa colum- baria, subsp. ochroleuca, Artemisia campestris, während er Berichte XXVII, 335 ff. als aus dem Südosten Rußlands direkt kommend Koeleria glauca, Carex praecox, Pulsatilla pratensis, Potentilla arenaria, vielleicht gleichzeitig mit der Kiefer kommend anführt.

Die letzte Eiszeit bedeckte nicht ganz Polen. Im Südosten war zwischen Eisrand und Karpathen ein Gebiet, in dem sich wärmeliebende Flora aufhalten konnte, das sogenannte polnische Refugium. Nach R a c i b o r s k i wanderten aus diesem Refu­

gium über das Roztocze folgende Pflanzen nach Kujawien und dem Weichselgebiet: Adonis vernalis, Anthericus ramosus, Anemone silvesttis, Dictamnus albus, Aster amellus, A. linosyris. Als zweifel­

haft gibt er an: Oxytropis pilosa, Stupa pennata, St. capillata (Bull, intern. Acad. Sciences Cracovie dass. math. nat. B. 1915, 340).

Bei Leslau (Wloclawek) .führt P a x (Pflanzengeographie von

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14 Dr. W alther Maas.

Polen S. 34) folgende Xerophyten an: Stupa pennata, Corispermum intermedium, Silene tatarica, Salsola Kali, Scabiosa canescens.

Doch wir wollen uns mit der Beziehung dieser Pflanzen zur ältesten Besiedlung befassen. Zu diesem Zwecke haben wir eine K a r t e v o n W e s t p r e u ß e n (1 : 925 000) gezeichnet, in die wir nach der von P r e u ß Beiträge gegebenen Karte die Ver­

breitung pontischer Pflanzen im Weichselgebiet und auf Grund der im Literaturverzeichnis genannten vorgeschichtlichen Werke die neolithischen Fundorte (Verzeichnis derselben im Anhang) ein­

gezeichnet haben, um das Arealverhältnis beider darzustellen.

Für Posen sind wir nicht in der glücklichen Lage, eine Karte der Verbreitung der pontischen Flora zu besitzen. Ich wandte mich an zwei hervorragende Kenner der heimischen Flora, Herrn 0. Tu m m und Herrn Prof. W o d z i c z k o , doch erklärten beide, daß nach dem vorliegenden Material eine Karte nicht gezeichnet werden könne. P r e u ß sagte in den Beiträgen zur Naturdenkmalspflege IX, 147 über die pontische Flora in Posen folgendes: „Sie ist in lichten Kiefernwäldern, auf sonnigen Hügeln, auf bebuschten Fluß- und Seehängen noch immer charakteristisch für die Landschaft.

Die Verbreitung der Flora der sonnigen Hügel im Gebiet gibt uns ein getreues Spiegelbild seiner Regenkarte: im Westen, dessen mittlere jährliche Niederschlägshöhe 500—550 mm beträgt, 'tritt sie bereits zu Gunsten anderer Formationen zurück. Die pontischen Pflanzen stehen in Verbindung mit dem Warthetal und haben nicht selten an den alten Flußterrassen ihre Standorte“.

Da wir keine Karte haben, müssen wir uns nach anderen Methoden umsehen. Wir haben keine Flora mit genaueren Stand­

ortsangaben für die ganze Provinz. Denn auch die Angaben bei R i t s c h l : Flora des Großherzogtums Posen, Berlin 1850 sind meist zu allgemein. Das schon genannte Buch von W. B o c k : Flora der Umgebung von Bromberg 1910 umfaßt jedoch ganz Nord­

posen. Wir haben nach ihm folgende Zusammenstellung der pon­

tischen Pflanzen (nach P r e u ß siehe vor) gemacht. Dabei be­

deutet ein Kreuz f, daß bei dem betreffenden Orte auch neoli- thische Funde gemacht sind. Einige Fundortsangaben z. B. Gehege, Hauslauchwerder, Mochelkenberg, Wildwerder sind ihrer Lage nach mir unbekannt, vielleicht liegen sie im Gebiete von Orten — es sind ja Flurnamen, — die als neolithische Fundplätze bekannt sind.

Es folgt nunmehr unsere Tabelle:

1. S o n n i g e H ü g e l , g r a s i g e B e r g t r i f t e n . S t u p a p en n ata: S ch irp itz F o rst, W o d ek F o r st (B e la u f G etau ,

K u n k el, G rünfbeß, W o d ek ), A rgen au er F o r st (S eed orf), Kr. H o h en sa lza ; E ich b erg b. L a b isch in , F o lu sch m ü h le, K r.

S ch u b in ; S a m o strzel, K r. W irsitz.

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W estpreuSK eix

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(19)

P h le u m Boehmeri: R in k a u , T alh eim , Jaru sch in , N ied erstrelitz, G etau , Kr. B rom b erg; L on k ocin , K o scielec, M arcinkow o, D e u tsc h w a ld e , S ch irp itz F o rst, Joh a n n isd o rf, Kr. H o h en - sa lz a ; M öllendorf, P ap ros, K r. S treln o ; M iaty, Kr. W itk o w o , L o b so n k a , C zarnum , W ito sla w , Kr. W irsitz; G ehege, Kr.

F ile h n e ; E ich b erg , W ildw erder, H au slau ch w erd er, Kr.

S ch u b in , O strow iec, W o y cin , Kr. Znin, U sc h f , Kr. K olm ar.

P o a bulbosa: G nesen, T h eerk eu te, K r. C zarnikau.

C avex s u p i n a : O rlow o, Kr. H o h en sa lza .

A l l i u m m o n ta n u m : R in k au , T alh eim , O p law itz, S lesin, Kr. B ro m ­ berg; W im islo w o , N ied erm ü h l, J o h a n n isth a l, L isch k o w o f, Kr. H o h en sa lza ; E ich b erg, H au slau ch w erd er/M och elk en b erg, F o lu sch m ü h le, K lo ty ld o w o , Kr. S ch u b in ; E ich b erge, Kr. W irsitz; D em b e, Kr. C zarnikau.

Orchis morio: M ü h ltal, R o h rb eck , Kr. B ro m b erg ; T on n d o rf/S w iq t- n iki, Kr. Z nin; W on grow itz.

T h e s iu m in term ediu m : R in k au , W ilh elm sh ö h e, W eich selta l, E lse n ­ dorf, Kr. B rom b erg; N ied erm ü h l, G etau, S ch ö n w iese, R ad a- je w itz f , Kr. H o h en sa lza ; F o lu sch m ü h le, W ild w erd er, E ic h ­ berg, R ü d en , H au slau ch w erd er/M och elk en b erg, Kr. S ch u b in ; N eu zed litz, P o w id z f , Kr. W itk o w o ; G nesen S ta d tw a ld ; L u b a sch f , Kr. C zarnikau.

Silene chloranta: S o p h ien ta l, O tterau e, S ch u litz, H o h en eich e f , S trelau , Kr. B rom b erg; S ch ö n w iese, U n terw a ld e, S ch irp itz F orst, W im islo w o , J o h a n n isth a l, M inutsdorf, Kr. H o h e n ­ sa lz a ; S ch u b in f , F o lu sch m ü h le, E ich b erg, Kr. S ch u b in ; L u b a sch f , G oray, K ru szew o, Kr. C zarnikau.

T u n i c a prolifer a: R in k au , G rochol, W ilh elm sh ö h e, B ergh eim , Strelau , Z droje/M ü h ltal, F ord on f , B rah n au f , Kr. B ro m ­ berg; L ob son k a, Kr. W irsitz; W o n g ro w itz, H elm sg rü n , Kr.

K olm ar; H am m er, S ch ön lan k e, Kr. C zarnikau; F ileh n e, Gr. D ren sen , A ltso rg e, K reuz, K r. F ileh n e; V en etia , Kr.

Znin.

D i a n th u s arm eria : L ob son k a, W eiß en h ö h e f , Kr. W irsitz; D u ro- w oer See, E ich w a ld , Kr. W o n g ro w itz; G oray, Kr. C zarnikau;

C hom ionza, Kr. Znin.

A d o n i s vern alis: S lesin, Kr. B rom b erg; H oh en b erg, Kr. W irsitz.

Poten tilla W i e m a n n i a n a ( c o l li n a ) : R in k au , B rah n au f , M ü h ltal, G linkerforst, H o p fen g a rten , B y sch ew o , B u sch k o w o , Kr.

B rom b erg; J o h a n n isth a l/J a k o b sd o r f, S ch irp itz F o rst, Jar- k e n /G e ta u , B u d zia k i/S a n d d o rf, G n iew k o w itz f , Kr. H o h e n ­ sa lz a ; T rem essen, R u d k i, B o m b o w o er See, H u ta p a len d zk a , Kr. M ogilno; D o b ieszew o f , Kr. S ch u b in ; K rüsau, H ü t te n ­ w erder, Kr. W itk o w o ; W irsitz, L ob sen z, R u n o w o , Kr. W ir­

s itz ; C hoyno, Sch loß b erg, B u czek , Gr. G olle, B lisc h ü tz , Z elaska, Kr. W o n g ro w itz; R a tta y , M argonin, P o d a n in f * U sch f , S ch n eid em ü h l f , S ch m ilau , B rod d en , S ch ö n feld ’ Kr. K olm ar; T h eerk eu te, B ism a rck sh ö h e, Kr. C za rn ik a u ’;

G ehege, P en sk o w o , K reuz, S elch ow , M iala, Kr. F ileh n e;

C hom ionza, S eeb rü ck /W o y cin , V icto ro w o , O stro w iec/A n - n ow o, Kr. Znin.

O x y t r o p i s p ilosa: E n te n p fu h l am S ch ew osee, S o k o lle f , S ch u litz, K rossen, K r. B rom b erg; J a rk en /G eta u , W im islo w o , Kr!

H o h en sa lza .

(20)

16 Dr. W alther Maas.

L a v a te r a T hurin giaca: S c h a d lo w itz f , M ich ow itz, C ieslin, T rzask, D ziew a , S ch arley f , K oscielec, L ojew oer See, P a k o sch f , A m see, K l. O pok, L ipie, O strow o, A rgenau, S p ita l/L ip io n k a , P erk ow o, P lo n k o w k o /R o je w o -J-, S anddorf, K l. K o lu d a f , S ta n o m in f , B rudnia, W o y d a l, Kr. H o h en sa lza ; S treln o f , K ru sch w itz f , K ob eln ik , G ocanow o, L u b sto w ek , K o zu sz- k ow o, X io n s, K ö n ig sth a l, M iroslaw itz, L eszcz, R zeg o tk i, R za d k w in , B ron islaw , Kr. S treln o; M ogilno f , O lsza, Kr.

M ogilno.

T h y m e l a e a pass erin a : L ipie/M arkow o, Kr. H o h en sa lza .

S eseli a n n u u m : M y slen cin ek , O p law itz, W isk itn o , K arolew o, Kr.

B rom b erg; L isch k ow o f , L o n k o c in /R a d a je w itz f , S ch irp itz W od ek , Kr. H o h en sa lza ; M ogilno f , E ich b erg, R u d e r , B a rtsch in , Kr. S ch u b in ; W irsch itz, Kr. W itk o w o ; R osm in , N ak el, S m ilin , Kr. W irsitz; S y p n iew o , Kr. K olm ar; G oray, Kr. C zarnikau.

V in c e to x ic u m officinale: R in k au , T alh eim , Jaru sch in , M ühltal, T h ilo sh ö h e, Strelau , G rünsee, Kr. B rom b erg; J o rd a n o w c, S ch irp itz, W od ek , Kr. H o h en sa lza ; M öllendorf, W r o b lt, K u sn ierz, Kr. S treln o ; O tto k , Kr. M ogilno; W ildw erder, H au slau ch w erd er, E ich b erg, R ü d en , V icto ria th a l, F o lu sc h - m ühle, Kr. S ch u b in ; W irsch itz, Kr. W itk o w o ; T alsee, Kr.

G n esen ; K ö n ig sb lick , Kr. K olm ar; D em b e, K lem p itz, K ru tzw a ld , Kr. C zarnikau; L ubs, N o tw en d ig /M ia la , Kr.

F ileh n e.

S t a c h y s Germanicus: O ber jaru sch in , O b erstrelitz. C helsonka, W lu k i/

K arolew o, K rone a. B r., T h ilosh öh e, W ien sow n o, S trelau, Slesin , Kr. B rom berg; N ied erm ü h l, K oscielec, S ch arleysee j-, Spital'/L ipionka, J a k sc h itz f , L isch k ow o f , Z elech lin -j, T u czn o f , Kr. H o h en sa lza ; R za d k w in , Kr. S treln o; Znin f , B o zejew iczk i, Kr. Z nin; R o m b tsch in , Kr. W o n g ro w itz;

G oray, Kr. C zarnikau, T rlon gsee, Kr. M ogilno.

S ta c h y s rectus: R in k au , Strelau , Slesin, Kr. B rom b erg; L eszcz, T u czn o f , S u ch a to w k o , J a rk en /G eta u , Kr. H o h en sa lza ; B achorzeb ru ch , W roble, K ru sch w itz f , G ocanow o, Kr.

S treln o ; T rem essen , Kr. M ogilno; W ildw erder, E ich b erg, H a u slau ch w erd er, ju n g fern w erd er, V icto ria th a l, F o lu sch - m ü h le, O lem pino, Kr. S ch u b in ; W o y cin , Kr. Znin; G nesen, T a lsee, Kr. G nesen; R u n ow o, W irsitz, F ried h eim f , Kr.

W irsitz; S m o g u letz, Sch loß b erg, W on grow itz, Kr. W on grc- w itz ; R ad olin , Kr. C zarnikau.

Veronica austriaca: O p law itz, E ich h o rst, Kr. B rom b erg; J a rk en / G etau , W im islo w o /N ied erm ü h l, Kr. H o h en sa lza ; W ild ­ w erder, H au slau ch w erd er/M och elk en b erg, E ich b erg, R ü d en , W a ln o w n ica , Kr. S chubin.

M e l a m p y r u m arvense: N ied erstrelitz, C helsonka, Kr. B rom berg;

R o m b in o /M o n tw y f , H o h en sa lza f , K oscielec, C zyste, Kr.

H o h en sa lza ; S ch ö n w erth /M o n tw y f , B o zejew itz, Ja n o cin ; Kr. S treln o; N e tz th a l, E ich b erge, F ried h eim f/B r o s to w o , Kr. W irsitz.

H i e r a c i u m echioides: R in k au , G linke, T h ilosh öh e, Kr. B rom berg, S ch irp itz, W odek, N ied erm ü h l, A rgen au /M agd alen ow e f , D zien n itz, Kr. H o h en sa lza ; E ich b erg, H au slau ch w erd er, F o lu sch m ü h le, Kr. S ch u b in .

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