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Wochenschrift des Architekten Vereins zu Berlin. Jg 7, Nr 50, 50a

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Academic year: 2022

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\ WOCHENSCHRIFT m flRCHITEKT EN -V EREIN S*KBERLIN

MERflUSGECEBEN ^ V E R E I N E

^ E rsch ein t Sonnabends u. M ittwochs. — B ezugspreis balhjährl. 4 Mark, p ostfrei 6,30 M ark, einzelne Num m ern von gewöhn. Umfange 30 Pf., stä rk e re entspr. te u re r f

^ D er A nzeigenpreis für die 4 gespaltene P etitzeile b e trä g t 60 Pf., für B ehörden-A nzeigen und für F am ilien-A nzeigen 30 Pf. - N achlaß auf W iederholungen ^

^ N um m er 5 0 B erlin, Sonnabend den 14. D e z e m b e r 1912 V II. Jahrgang ^

Zu b e z ie h e n durch alle B u c h h a n d lu n g e n , P o s tä m ter und die G e s c h ä f t s s t e ll e C a r l H e y m a n n s V e r l a g in B erlin W. 8, Mauerstr. 4 3.44

Binnenwasserstraßen und Eisenbahnen

V o r t r a g des P r o f e s s o r s an d e r T e c h n i s c h e n H o c h s c h u l e i n H a n n o v e r , SDr.sijhg. Blum, g e h a l t e n am 12.

und 14. N o v e m b e r 1912 im A.V. B. a u f V e r a n l a s s u n g des S t u d i e na . . us sc h us se s

M eine H e rre n ! W enn ich h ie r h e u te über B in n en w asser­

stra ß e n und E isenbahnen und das V erh ältn is beider zueinander spreche, so w ill ich gleich am A n fan g betonen, daß ich E ise n ­ b ah n e r bin. Ich w erde m it m einen A u sfü h ru n g en G efahr laufen, den E in d ru ck zu erw ecken, daß ich g eg e n die W a sse rstra ß e n spreche un d gew isserm aßen pro domo rede. Ich g laube aber, es i s t gan z g u t, w enn ich etw a s ein seitig spreche, denn b ish er haben sich die E ise n b ah n e r in der F ra g e se h r zurückgehalten.

E s g ib t n u r w enige g rö ß ere A u fsätze von E isen b ah n ern übor diese F ra g e ; zu erw äh n en is t besonders die A rb e it Cauer- R a th e n au über M assongüterbahnon. A uf ih r beruhen auch die A u fsätz e, die im A u sla n d , in ö sterreich isch en und französischen Z eitsch rifte n ersch ien en sind. E s lie g t in der N a tu r der Sache, daß die E ise n b ah n e r sich w enig, w en ig sten s öffentlich, m it der F ra g e beschäftigen konnten. I h r T eil g ed a ch t haben sich w ohl m anche; da ab e r die m eisten S ta a tsb e a m te sind, so haben sie in den g roßen K äm pfen, die im P a rla m e n t sta ttfa n d e n , n ic h t S te llu n g nehm en können. A n d e rse its haben die W a s s e rs tra ß e n ­ freunde se h r in te n siv S te llu n g genom m en.

Bei der E rö r te ru n g über B in n en w asserstraß e n muß man sich z u e rs t k larm ach en , w as zu diesen zu rechnen ist, w orauf ! sich also die E rö r te ru n g bezieht. Z u den B in n en w asserstraß e n im S inne m einer A u sfü h ru n g e n gehören n i c h t :

1. S e e k a n ä l e , d. h. K anäle, die zu r D u rc h fa h rt von See­

schiffen zw ischen zw ei M eeren dienen, w ie d er P anam a- und der S uezkanal. B ei solchen K anälen g ib t es kau m eine W echsel­

beziehung zw ischen E isen b ah n und S chiffahrt.

2. D ie S t r o m m ü n d u n g e n d er g roßen F lü sse , sow eit auf ihnen der S e e v e r k e h r überw iegt. H ie rh e r geh ö ren bei u ns die E lbe bis H am b u rg und die W e se r bis B rem en. Ich w ill dabei d ara u f hinw eisen, daß diese S tro m m ündungen der R eich sv erfassu n g n ac h zu dem Begriffe „ B in n e n w a sse rstra ß en oder n atü rlich e F lü sse “ g eh ö re n und daß sie infolgedessen abgabenfrei sind, ab­

gesehen von A usnahm en, die m it a u sd rü c k lic h er G enehm igung (entgegen dem W o r tla u te der V erfassung) zugelassen w orden sind. D agegen w erden w ir die S tröm e, auf denen die Seeschiff­

fa h r t neben einer g r o ß e n B i n n e n s c h if f a h r t eine bedeutende Rollo sp ie lt als B in n en w asserstraß e n ansprechen, also den Rhoin, sow eit er S eev erk eh r h at.

3. S e e k a n ä l e nach b estim m ten B i n n e n p l ä t z e n , wie' der M anehosterkanal und der K anal nach B rü ssel. H ie r h a n d e lt es sich darum , der S eesch iffah rt den Z u g a n g nach einem bestim m ten P la tz e zu erm öglichen. Ich h a lte es ab e r n ic h t fü r zu lässig , z. B. die E rg e b n isse des M a n ch e sterk an a ls au f B in n en w asser­

stra ß e n anzuw enden. D ieser K an a l i s t eine S ache fü r sich, er

dien t einem besonderen Zw eck, er e rfü llt diesen Z w eck auch aber vo r allem desw egen, w eil er in einem L an d e m it P riv a t-, bahnen lie g t, weil er das M eer d u rch eine v erh ä ltn ism ä ß ig k u rze S tre c k e an ein In d u strie z e n tru m an sch ließ t, das seine Rohstoffe h au p tsäc h lic h aus dem A usland au f dem Seew ege bezieht.

Z u Seekanälen dieser A r t rechnen w ir au c h die g ep lan te K a n a lisie ru n g der S eine bis P aris. B ezüglich dieser P läne m öchte ich hervorheben, daß man sich w undern m uß, w as da alles z u g u n sten d er W a s s e rs tra ß e vergessen ist. E s i s t z. B.

übersehen, daß m an diese h o ch leistu n g sfäh ig g e p la n te W a s s e r­

s tra ß e n ic h t in B eziehung setzen d a rf zu den je tz ig e n w enig g u te n E isenbahn V erhältnissen, m an kön n te sie n u r vergleichen m it einer hochleistu n g sfäh ig en E isenbahn vom Seehafen bis P a ris, zu dem Zwecke g eb a u t, die S e e g ü te r b illig n ac h P a r is zu tr a n s ­ portieren . D abei m öchte ich bem erken, daß sich in den S ch riften eine m erkw ürdige Inkonsequenz findet: E s w ird d ara u f Hin­

ge wiesen, daß der „Seehafen P a r is “ zu seinem H in te rla n d auch den K n o ten p u n k t B asel m it seinem H in te rla n d e g ew in n t. E s w ird dabei vergessen, daß dieser P u n k t am Rhein lie g t und durch diesen m it dem M eere v erb u n d e n ist.

W enn w ir diese drei A rte n a u ssch a lte n , so w erden w ir als w irkliche B in n en w asserstraß e n ansprechen

1. n atü rlic h e F lü sse und Seen, 2. re g u lie rte F lü sse ,

3. k an a lisie rte F lü sse, 4. S eitenkanäle,

5. W asserscheidenkanäle.

Ich verzichte darauf, diese Begriffe au sein an d erzu setzen . Ich m öchte n u r d a ra u f hinw eisen, daß es u n te r U m stä n d en keine scharfe T re n n u n g g ib t zw ischen k an a lisie rte n und reg u lierten F lü ssen , w en ig sten s keinen verkehrspolitischen. D asselbe g ilt 1 fü r k a n a lisie rte n F lu ß und- S eiten k an al. A b er solche U n te r­

sch eid u n g i s t w ich tig (oder w ürde w ich tig sein, w enn n ic h t die V erfassu n g g e ä n d e rt w äre), w eil w ir uns dam it abfinden m üssen, w as eigentlich der B egriff „k ü n stlic h e W a s s e rs tra ß e “ b edeutet.

| W e n n w ir von einer k ü n stlic h e n oder teilw eise k ü n stlich e n W a s s e rs tra ß e sprechen, so k an n es n u r in dem S inne sein, daß w ir uns fra g en : W enn w ir M enschen K u n st oder Geld in eine j W a sse rstra ß e stecken — w as k om m t davon der S c h iffa h rt zu ­ g u te , w elcher A r t von S ch iffah rt, zu w elchen Z eiten, fü r w elche T ra n sp o rte usw .? D ie S ch w ierig k e it fä n g t dabei an, daß w ir fa s t bei a lle r K u n st, die w ir in die W a sse rstra ß e n h ineinstecken — auch w enn sieh dio e rste A b sic h t d ara u f e rstre c k t, die Schiff­

fa h rt zu verbessern — , auch noch anderes d am it erzielen: H och­

w assersch u tz , V erb esseru n g en für die L a n d w irtsc h a ft und K raft- 50

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3 0 6 W ochenschrift des A rchitekten-V ereins zu Berlin Sonnabend, 14. D ezem ber 1912

gew innung. D en W e r t h ie rfü r m üssen w ir für unsern Zw eck au s dem „K ü n stlic h e n “ streich en . D as b ie te t aber große S chw ierig k eiten . D ann e rg ib t sich eine w eitere S chw ierigkeit d ara u s, daß u n te r U m ständen ohne K u n s t oder ohne viel G eld­

aufw and k l e i n e Schiffe au f den F lü sse n fahren können. D iese k leinen Schiffe b rauchen das K ü n stlich e n ich t, ab e r sie haben vom K ün stlich en V orteile: sie können besser fahren, sie können schneller fah re n ; die großen Schiffe, denen das F a h re n n u r d u rch die K u n st erm öglicht is t, können L a g e re in ric h tu n g e n und anderes erm ög­

lichen, das den kleinen zu g u te kom m t, fü r sie allein aber n ic h t fin an ziert w erden k ö n n te ; und vo r allen D ingen b eleb t das große Schiff den V erk eh r, so daß eine grö ß ere N achfrage nach V er­

k eh rsg eleg en h eiten e n tste h t. M an sieh t, auch h ie r is t es schw er zu sagen: W o fän g t das K ü n stlich e an und wo h ö rt das N a tü r­

liche auf? F e rn e r is t zu bedenken, daß das K ü n stlich e u n te r U m ständen n ic h t im F lu ß se lb st zu stecken b rau c h t, und daß w ir tro tzd em die S ch iffa h rt v erbessern. D as w ic h tig ste der­

a rtig e r M ittel is t d e r T alsperrenbau. M an k an n sich denken, daß ein S ystem von T alsperren das W a s s e r so e rn ie d rig t bzw.

hebt, daß n ic h t n u r m it g rö ß e re n Schiffen, sondern au ch w ährend eines g rö ß eren Z eitra u m s gefahren w erden kann, ohne daß eine besondere K u n st in den F lu ß se lb st h in e in g estec k t ist.

N ach dieson einleitenden B em erkungen w ill ich kurz auf die G e s c h i c h t e d e r B i n n e n w a s s e r s t r a ß e n eingehen. M an b eg in n t h ie r zw eckm äßig m it dem J a h r 1450. Die e rste P erio d e d a u e rt dann bis zum B eginne des E ise n b ah n z eitalte rs oder etw as in dieses hinein. W ir w orden uns h a u p tsäc h lic h m it den V er­

h ältn isse n in D eu tsch la n d zu beschäftigen haben. B is 1870 etw a is t aber D eu tsch lan d zwei bis .drei J a h rz e h n te in der v o lk sw irt­

schaftlichen E n tw ic k lu n g h in te r E ngland und A m erik a zu rü c k ; dann w ird der V o rsp ru n g je n e r S ta a te n eingeholt und bezüg­

lich der B in n en w asserstraß e n so g a r überholt. S e it 1450 also ze ig t sich bei den B in n en w asserstraß e n , und zw ar im G egen­

s a tz zum übrigen V erkehrsw esen, ein A ufsclnvung, der die L eistu n g en der vorhergehenden Z eit, das h e iß t besonders der A ntiko, überb ietet. D as R öm erroich h a t in an d erer B eziehung im V erkehrsw esen A u ß ero rd e n tlich e s g eleistet, w enig dagegen h a t es fü r den A usbau der B in n en w asserstraß e n g etan . Z u e r­

k lären is t das au s der ganzen S tru k tu r dos R eiches; das M itte l­

m eer bildete die w ichtige W a s s e rs tra ß e für das rin g sh eru m g e­

la g e rte R eich, und alle w ichtigen P lä tz e w urden von den S ee­

schiffen, die diese S tra ß e befuhren, erreic h t. D agegen sind die F lü sse des M ittelm eeres der S chiffahrt w enig g ü n stig . W a s die Röm er an L a n d tra n sp o rte n zu loisten h a tte n , wraren T ru p p e n ­ tra n s p o rte und die S ta a tsp o st. U nd da w andten sie das h ie r­

für ric h tig e M ittel, die L a n d stra ß e , an. W a s die R öm er g e­

schaffen, ging g rö ß te n te ils verloren, ein n eu e r A ufsch w u n g da­

tie r t aus der Z e it der großei} M orkantiliston, in F ra n k re ic h se it Colbert, der 1(568 den erste n K an a l b au te, in P re u ß en se it der Z e it des Großen K u rfü rste n , in E n g lan d w ard die F ra g e der B in n em v a sse rstra ß en n ic h t S orge des S ta a te s und der g roßen S ta a tsm ä n n e r, sondern p riv a te G esellschaften w andten sich ihr;

zu, und zw ar se tz te sich d o rt der G edanke der H e rste llu n g von solchen S tra ß en e r s t viel s p ä te r durch, e r s t um 1755, das h eiß t um volle 80 J a h re sp ä te r als in F ra n k re ich . A lle rd in g s lä ß t sich dieser langsam e G ang der E n tw ic k lu n g in E ngland aus der N a tu r des L an d e s erk lä re n : A n die m eisten w ichtigen P lä tz e in E ngland konnte m an m it Seeschiffen herankom m en, und der L a n d tra n s p o rt an M a ssen g ü tern wTa r v e rh ä ltn ism äß ig g ering.

Ich m öchte dabei erw ähnen, daß auch h eu te die E ise n b ah n ­ tra n sp o rte in E n g la n d viel kleiner sind als bei u n s ; in E n g lan d i s t der g rö ß te B in n en v erk eh r zw ischen K ü ste und B in n en p latz I

— ich betone noch einm al, daß ich von M a ssen g ü tern rede — n ic h t g rö ß er als der in D eutschland von H am b u rg nach K ux- havon (höchstens 130 km). Man kann sagen, daß das w irt­

schaftliche E rs ta rk e n von F ra n k re ic h w ährend dieser ganzen Epoche zu einem erheblichen Teil au f die V erk eh rsp o litik z u rü c k ­ zuführen ist, die die L än d e r sy stem atisch m it B innenw asser- und L a n d stra ß e n du rch setzte. Jed en falls sind die dam aligen K anäle n ic h t n u r F ra n k re ich s, sondern auch der än d e rn L än d e r, als m itte lb a r sich hoch ren tieren d anzusprechen. D er A u f­

schw ung der B in n en w asserstraß e n d a u e rt bis zum Z e ita lte r der E isenbahnen und etw as hinein. D ann kom m t der N iedergang.

D ieser v o llzieht sich am sch n ellsten dort, wo sich die E isenbahnen am schnellsten entw ickeln, und c h a ra k te ristisc h e r­

w eise d o rt besonders schnell, wo die E isenbahnen von P riv a t­

gesellschaften betrieben w urden. Vor allen D ingen is t der Um - sc h w u n g z u u n g u n sten der B in n em v a sse rstra ß en bezeichnend für E ngland und N ordam erika, w eniger fü r H olland, F ra n k re ic h und P re u ß en , wo die B in n en w asserstraß e n nie ih re B e d eu tu n g v e r­

loren haben, obgleich sie in der G u n st der öffentlichen M einung s e h r z u rü c k g e d rä n g t w urden. D aß g era d e die öffentliche Mei­

n u n g von D eu tsch la n d ja h rz e h n te la n g so g erin g von B innen­

w a sse rstra ß e n dachte, is t einm al d ara u f zurückzuführen, daß m an das N eue, die E isenbahn, b ew u n d erte und d as A lte v e r­

gaß, dann aber auch darauf, daß m an k ritik lo s alles n achahm te, w as in E n g la n d g esch a h . W enn ein V olk so d u rc h se u c h t is t von B ew underung fü r ein an d eres L an d , wie dam als die D e u t­

schen für E ngland, so fü h rt das le ich t zu einer gedankenlosen G efolgschaft. W enn uns dam als die E n g lä n d er e rz ä h lte n , die B in n em v a sse rstra ß en ta u g e n n ic h ts, die E isenbahnen sind das einzige, w as in F ra g e kom m t, so nahm en w ir das au, ohne zu prüfen, ob das für uns im m er paßte, w as vielleich t fü r E ngland d u rch die besonderen V e rh ä ltn isse b e re c h tig t w ar. W ir m üssen u ns deshalb k larm achen, w oran es lie g t, daß die E isenbahnen in E n g lan d und N ordam erika die B in n em v a sse rstra ß en zug ru n d e g e ric h te t haben. „ Z u g ru n d e g e ric h te t h a b e n “ is t der ric h tig e A u sd ru ck , es i s t näm lich von der E ise n b ah n ein ab sich tlich e r K am pf g egen das Schiff au sgefochten w orden. In E n g lan d w aren die K anäle und die E isenbahnen in P riv a tb e sitz . Im G egensatz dazu w aren in ändern L ä n d e rn die K anäle sta a tlic h und die E isenbahnen w aren so fo rt oder w u rd en bald sta a tlic h

— w enn einige S tre ck e n in P riv a tb o sitz blieben, sta n d en sie doch u n te r einer ganz ändern sta a tlic h e n A u fsich t w ie die E isenbahnen in E ngland. In E ngland tr a te n also in K anal und E isenbahn zwei rein p riv a te U n tern eh m en in K o n k u rren z , es stieß e n in freiem w irtsch a ftlic h en K am pfe zwei F a k to re n zu- I sam m en, die n ic h ts anderes w ollten, als Geld verdienen, die n ic h t d urch R ü ck sich ten au f die G esam th eit g efe sselt w urden oder d urch sta a tlic h e Z w an g sm itte l been g t w aren. W ie sahen nu n die englischen K anäle au s? Vor allen D ingen w aren sie n ic h t groß, sondern der g eschichtlichen E n tw ic k lu n g entsprechend von u n te r U m stä n d en se h r g e rin g e r L änge. F e rn e r w aren sie auch se h r schm al. E in E n g lä n d e r h a t einm al b eh a u p te t, er kenne keinen alten K anal in E ngland, über den er n ic h t h in ­ üb ersp rin g e n könne. D azu kam w eiter, daß die einzelnen S tre ck e n verschiedene A bm essungen h a tte n , so daß der D u rc h ­ g a n g sv e rk e h r se h r e rsc h w e rt w a r: w enn die u n g ü n stig e S treck e auch n u r se h r k u rz w ar, so m u ß te doch der ganze T ra n sp o rt au f diese u n g ü n stig ste S telle zu g e sc h n itto n oder es m u ß te u m ­ geladen w erden. F re ilic h w aren nun auch die E isenbahnen so e n tsta n d en , daß z u e rs t kleine S tre ck e n g e b a u t w u rd en ; aber es bildeten sich h ie r bald bestim m te L in ien aus, die von derselben G esellschaft b e h e rrsc h t w urden. U nd vo r allen D ingen w aren die E isenbahnen g leichspurig, w ährend die K anäle verschiedene A bm essungen besaßen. Jed en falls b a s ie rte das englische E ise n ­ bahnw esen von A n fa n g an au f der E rm ö g lich u n g von D ureh- g a n g s tra n sp o rte n , diese w urden dann auch ta tsä c h lic h bald ein­

g eric h tet. W ir können überall beobachten, daß zwei E ise n ­ b ah n g esellsch aften , die h in te re in a n d e r liegen, sich so fo rt über den D u rc h g a n g sv e rk e h r einigen. A n d ers i s t es, wenn die E ise n ­ bahnen p ara llel zu einander laufen oder dieselben K n o ten p u n k te h ab e n ; dann tre te n die E isenbahnen g eg e n se itig in K onkurrenz.

D a den E isenbahnen der W e ttb e w erb d er K anäle lä s tig w ar, so begann n u n die L okom otive einen K am pf ohne S krupel gegen das Schiff. W e n n w ir noch einm al die G egner, die g egen­

einander a n tra te n , ansehen, so finden w ir au f der S eite der K anäle kleine G esellschaften m it kleinen S treck en , die n u r kleinen Schiffen den D u rc h g a n g erm öglichen, und auf d er ändern S eite ein h o ch leistu n g sfäh ig es V erk e h rsm itte l — denn die E isen ­ bahnen w urden von A nfang an h o ch leistu n g sfäh ig g eb au t, w aren jedenfalls viel le istu n g sfä h ig er als die C hausseen, die frü h e r m it den K anälen in W e ttb ew erb sta n d en — , auch h a tte n sie eine viel grö ß ere K ap italsm aeh t. D er B au der E isenbahnen h a t von A n fa n g an viel Geld g e k o ste t, und diese viel größeren Sum m en, die v e rz in st w erden m ußten, kam en fü r die B örse m ehr in B e ­ tr a c h t als die kleineren Sum m en, die in den K anälen ste ck ten . So begann also die E isen b ah n den K am pf tech n isch und finan­

ziell ü berlegen und k o n n te ih n zum v o llstän d ig en Siege führen.

W o K on k u rren z m it einer W a sse rstra ß e m öglich w ar, u n te r ­ su c h te die E isenbahn, w ieviel jen e verdienen m ußte, um sich noch zu ren tieren . D ann g in g m an m it den T arifen etw a s u n te r diese S um m e herab und der V e rk e h r g in g zur E isen b ah n . D ie B ahn k ü m m erte es n ic h t, w enn sie dabei u n te r ihre S elb st-

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Nr. 50. V II. Jah rg an g W ochenschrift des A rchitekten-V ereins zu B erlin 3 0 7

k o sten h e ru n te rg in g , sie s a g te sic h : Ich habe ein g rößeres Gc- ! biot als der K anal. W enn ich bei dieser S tre ck e n ic h t au f m eine S elb stk o sten kom m e, so m uß m ir der T eil m eines Ge­

biets, der ohne K o n k u rren z ist, die K rieg sk o sten bezahlen. D ie H au p tsac h e is t für mich, daß ich den G egner to t m ache. W a r dann der K anal erled ig t, so konnte dio E ise n b ah n n ac h h er die T arife w ieder h era u fse tze u . T eilw eise haben dio E isenbahnen diesen W e g des K am pfes n ic h t zu beschroiton brauchen. D a die K ap italm ac h t der E isenbahn g rö ß er w a r als dio des K anals, so sch lu g die E isenbahn oft den W e g ein, K an a lak tien au fzu ­ kaufen, nachdem n a tü rlic h die R ento eines solchen K an als zu­

n äc h st, w enn m öglich, g e s tü rz t w ar. E s w ar n ic h t n ö tig , daß alle A k tie n au fg ek au ft w urden. W ill m an ein U n tern eh m en beherrschen, so b ra u c h t m an n u r eine A k tie m ehr als die H älfte d e r G esam tzahl zu besitzen. Im allgem einen g e n ü g t so g ar ein g e rin g e re s Q uantum , weil eine ganze A nzah l A ktien, die in kleinem B esitze v e r s tr e u t sind, n ic h t in der G eneralversam m ­ lung v e rtre te n zu sein pflegen. Dio englischen E isenbahnen h a tte n n u n außerdem n ic h t einm al n ö tig , von einer ganzen S treck e, die d urch m ehrere K an alg esellsch aften g eb ild et w urde, die H älfte an A k tio n aufzukaufen; vielfach g e n ü g te es, w enn sie die A k tie n eines kleinen, aber im D u rc h g an g sv e rk eh r n ic h t zu en tbehrenden K an als an sieh b rac h ten . U nd das v ersta n d en sie. W enn sie nun d urch K au f oder auch wohl durch B e­

ste c h u n g d er D irek to ren ü b er das eine S tü ck die M acht e rla n g t h a tte n , so g ingen sie daran , den V e rk e h r au f diesem kleinen S tü c k e zu erdrosseln, um d am it den g esam ten D u rc h g an g sv e r­

k eh r zu vernichten. Z u r I llu s tr ie ru n g folgendes: W enn P a r is — B erlin d urch keine andere E isenbahn verbunden w äre, als die ü b e r Belgien, so k ö n n te B elgien den g esam ten V e rk e h r e r­

drosseln, indem es auf den belgischen B ahnen hohe T arife forderte und den V erk eh r sc h lec h t bediente. D ie englischen E isenbahnen w an d ten als B e sitz er der k u rze n K an a lstrec k en beides an. N a tü rlic h d u rfte die A llg em ein h eit die B ösw illig k eit n ic h t m erken, m an m ußte v ielm ehr den E in d ru c k erw ecken, als -ob m an den V erk eh r besonders g u t behandle. M an h a tte also S chleusen oder so n st etw a s am K anal besonders g u t in S tan d zu setzen. N un k an n m an dem L aien le ic h t klarm achen, daß zum „ G u tb a u e n “ lange Z e it u n d auch eine b estim m te J a h re s ­ ze it g eh ö rt. W enn m an es dann so ein rich te t, daß m an in der für den V erk eh r g ü n stig e n J a h re s z e it „ g u t“ b a u t und so den V erk eh r sp e rrt, so h a t m an ihn bald erd ro sselt. D ies M ittel w urde besonders von den A m erik a n ern angew andt, auch im Kampfe der E isenbahnen u n te re in an d e r. U nd w enn m an sich dieses M ittels n ic h t bedienen w ollte, so h a tte jedenfalls die E isenbahn d ort, wo sie einen K anal beherrschte', .die M acht, V erb esseru n g en n ic h t einzuführen. D enn es gab in dem freien E ngland, das u n te r ganz freien w irtsch aftlich en B edingungen un d A n sch a u u n g en lebte, kein Z w an g sm ittel, w elches im I n te r ­ esse der A llg e m ein h eit irg en d jem and in bezug au f sein P r iv a t­

eig en tu m V erpflichtungen auferlegte. So ließ m an also den K an a l verkom m en und h in d e rte u n d v e rn ic h te te so den V e r­

keh r. In dem K am pfe h a t a ls w ic h tig e r F a k to r d er U m sta n d m itg e w irk t, daß dio B örse se h r m iß tra u isc h gegen die neuen K ap italb ed ü rfn isse d er K anäle w urde. S elb st wo die K anäle v e rb e sse rt w erden sollten, gab es kaum Geld d azu ; für neue K an äle k o n n te ü b erh a u p t kein Gold beschafft w erden. J a , die E isenbahnen zogen m it ihrem K ap italh u tig er alles Geld d e ra rt an sich, daß z. B. auch n ic h t neue K anäle, die v ielleicht n u r über i ein k u rze s Strick zwei g u te W a sse rstra ß e n verbinden sollten, finanziert w erden konnten. D as K ap ital floh die u n ren ta b le A nlage in K anälen. So g in g die E n tw ic k lu n g in E n g lan d und A m erik a vor sich. U nd dadurch kam en die K anäle auch bei u n s in M ißkredit, obwohl es bei uns zu äh nlichen K äm pfen n ic h t kam . B is in die 70 er J a h r e blieb bei uns die M einung b e s te h e n : D er B au von K anälen, das i s t n ic h ts, das i s t eine ü b er­

w undene S ache! Die E isenbahn is t das einzig R ich tig e! D ann ab e r m achte sich ein U m schw ung bem erkbar.

D ieser U m sch w u n g b e ru h t auf folgenden M om enten: Z u ­ n ä c h s t sah m an, daß an b estim m ten O rten auch im Z e ita lte r d er E isen b ah n leistu n g sfä h ig e B in n en w asserstraß e n sich glänzend entw ickelten. M an beobachtete das z. B. im S eengebiete von N ordam erika und bei u n s am R hein. Die M enschen, die d o rt lebten und das sahen, m u ß te n s tu tz ig -werden und sich frag en : I s t denn diese S ehulm einung, daß die W a sse rstra ß e u n te r allen U m stän d en der E isen b ah n u n te rle g e n is t, ric h tig ? U nd sie m u ß ten sich a n tw o rte n : M ögen die T h e o re tik e r sagen, w as sie w ollen, sie i s t falsch! M an sah doch, daß die B in n en w asser­

stra ß e lebte und großen V erk eh r b ew ältig te, daß sie zunahm , und zw ar n ic h t t r o t z , sondern -w egen der E ise n b ah n ; ja , m an sah, daß die E ise n b ah n der W a s s e rs tra ß e V erk eh r z u fü h rte, daß beido V erk e h rsm itte l einheitlich zusam m enw irkten. M an m u ß te also zu der U eberlegutig kom m en: S ollte das, w a h ie r durch die G u n st der N a tu r m öglich ist, sich n ic h t auch an ändern O rten erm öglichen lassen durch A ufw endung von G eldm itteln?

S ollten sich n ic h t auch andersw o E isenbahn und W a sse rstra ß e zu einem einheitlichen V erkehrszw ecke verknüpfen lassen ? Ein zw eiter F a k to r, der in bezug auf B in n en w asserstraß e n den U m ­ schw ung nach 1870 v eru rsac h te, lie g t au f dem Gebiete der in n eren P o litik ; er i s t sachlich verschieden in A m erik a und in D eutsch lan d . In A m erik a h a tte sich das S ystem der P r iv a t­

eisenbahn am re in ste n v erk ö rp ert. E s kam h ie r so w eit, daß m anche E isen b ah n in die M acht e i n e s M annes g e la n g te und daß dieser eine M ann seine R enten h erau sh o lte (teilw eise d u rch un ­ faire M ittel) au f K osten der A llgem einheit. Die B ew underung, w om it das V olk zu B eginn der E isenbahn g eg enübergestandon h a tte , ließ n ac h ; dio H e rrs c h a ft der E isenbahnkönige w urde im m er u n e rträ g lic h e r und die S tim m u n g dos V olkes gegen sie im m er schärfer. M an ü b erle g te nun, wie m an diesen ih re M acht beschneiden könne. D as V olk v ersu c h te zu n äch st, die E ise n ­ b ahn als E isenbahn anzugreifen und durch G esetze ih re M acht zu brechen. D ie am erikanische U nion h a t eine Reihe von Ge­

setzen geschaffen, w odurch die E isenbahnen gezw ungen w erden sollten, au f die A llg em ein h eit R ü c k sic h t zu nehm en: andere B e­

stim m ungen sollten die A u sp lü n d e ru n g der A llg em ein h eit v e r­

h indern. D iese B estim m ungen sind alle schön au sg e a rb e ite t, a b e r ih re W irk u n g is t g an z g erin g . Jed en falls haben die am e­

rik an isch en E isenbahnen bewiesen, daß sie so s ta rk e F ak to ren sind, daß sie m it G esetzen n ic h t w irk sam bekäm pft w erden können. D a kam der G edanke zum D u rch b ru ch , es m üssen B in n en w asserstraß e n g e b a u t worden, und zw ar n ic h t von p ri­

v a te n G esellschaften, sondern au s S ta a tsm itte ln . A n d ers is t die E n tw ic k lu n g in D eu tsch la n d b eg rü n d et. H ie r haben dio i E isenbahnen, w eil sta a tlic h , n ic h t zu A erg ern isse n A nlaß ge­

geben. T rotzdem erhob sich gegen sie eine gew isse M ißstim ­ m ung, und zw ar in den K reisen von H andel und Gewerbe, dio besonders an der T arifh o h eit des S ta a ts A nstoß nahm en. Man k an n sich v orstellen, daß ein V e rtre te r von H andel und Ge­

w erbe le ich t zu folgenden G edanken k am : Die T arife der d eutschen E isen b ah n w erden im M in isteriu m gem acht, und es s ie h t so aus, als ob die L a n d w irts c h a ft und der O sten b egün­

s tig t w erden, w ofür dann der W esten m it H andel und Gew erbe bezahlen m uß. Man k ann es also gew issen K reisen im W e ste n n ic h t übel nehm en, w enn sie sich durch die unbed in g te T a rif­

h o h eit des S ta a ts b e n a c h te ilig t fühlten. D er G edanke is t nun le ic h t w eiterzuspinnen. D ie betreffenden K re ise sagen sich: W enn -wir au f die T arife keinen Einfluß gew innen oder die A u ssic h t d ara u f e rs t in w eiter F ern e lie g t, so m üssen w ir ein anderes M itte l suchen, uns von der T arifh o h e it zu befreien. D ies M ittel is t die B in n en w asserstraß e. So g ingen die A n regungen zum A u sb au der B in n en w asserstraß e n von H andel und G ew erbe aus und hau p tsäch lich von den S tellen des L andes, wo m an die S egn u n g en der B in n en sch iffah rt deutlich vo r A ugen h a tte . Dem n u n beginnenden A u sb au der B in n en sc h iffa h rt kam en nun die inzw ischen gem achten t e c h n i s c h e n F o r t s c h r i t t e zugute.

D as w aren n ic h t n u r die allgem einen F o rts c h r itte d er Technik, sondern g erade die E isenbahn h a t eine w ich tig e Reihe von V er­

b esserungen fü r den B au d er B in n en w asserstraß e n g eb ra ch t.

W ä h ren d stellenw eise die E isenbahn den K anal zug ru n d e ric h ­ te te , kam a n d e rseits je d e V erb esseru n g der E ise n b ah n te ch n ik dem K an alb au zugute. O hne den V e rtre te rn des W a sse rb a u es zu nah e zu tre te n , k a n n m an w ohl b e h a u p te n : w enn auch der W a sse rb a u die M u tte r der T ngenieurw issenschaften is t, — große G ebiete der technischen W isse n sc h a ft h a t die E isen b ah n e r s t b eg rü n d e t. Die E isen b ah n v e rla n g t z. B . die Schiene, sie v er­

la n g t im m er g rö ß ere B rü ck e n u. a. m. W a s nun die E ise n ­ bahnw issenschaft, im w eitesten S inne des W o rte s, einschließlich , M aschinentechnik, S ta h le rz e u g u n g u n d B rückenbau, le iste te , das w ar n atu rg e m ä ß se h r bequem bei den B in n en w asserstraß e n an ­ w endbar. Ic h w ill dabei auch d a ra u f hinw eisen, daß au c h die E n tw ic k lu n g des S eeschiffahrtsw esens der B in n en sc h iffa h rt F o r t­

s c h ritte brach te. D ie technischen F o rts c h r itte zeig ten sich z u ­ n ä c h s t in einer V erg rö ß e ru n g d er Schiffe. Im engen Z usam m en­

hänge s te h t d am it die E rk e n n tn is, die für das w irtsch a ftlic h e V erstä n d n is w ich tig is t: w ir dürfen bei d er F ra g e „E isenbahn und B in n e n w a sse rstra ß e n “ n ic h t m ehr an kleine W a sse rstra ß e n

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3 0 8 Wochenschrift des Architekten-Vereins zn Berlin Sonnabend, 14. D ezember 1912

und kleine Schiffe denken, sondern n u r an große von 600 t und m ehr. W e ite r w ill ich d a ra u f hinw eisen, wie die F o rts c h ritte im M aschinenw esen au ß e ro rd e n tlic h der B in n en sch iffah rt zu g u te gekom m en sind, m an b ra u c h t n u r an die großen A nlagen in den H äfen zu denken. Je d e n fa lls haben alle diese F o rts c h ritte die B in n en w asserstraß e n b efä h ig t, als ein ganz an d erer F a k to r wie früher, als „ G r o ß s e h i f f a h r t s w o g e “ au fzu treten .

Ich k an n m ich n u n dem P u n k te zuw enden, d er in dieser B e tra c h tu n g d er w ic h tig ste ist, der F r a g e : E i s e n b a h n o d e r B i n n e n w a s s e r s t r a ß e n ? W a s is t das B essere? E s is t von g ro ß e r B edeutung, daß man sich in diesem P roblem die F ra g e ­ s te llu n g re c h t genau k la rm ach t. D ie F ra g e nach dem B esseren w'ird sich vo r allem m it den T r a n s p o r t k o s t e n beschäftigen.

G enauer w erde ich n ac h h er au f diese eingehen, vorläufig n u r:

U n te r T ra n sp o rtk o ste n v erste h e ich die K osten, die entsteh en , je nachdem , ob ich die E rfü llu n g eines b estim m ten V e rk e h rs­

zw ecks m it einer d afü r g eeigneten und h o chleistungsfähigen W a sse rstra ß e oder m it einer d afü r g ebauten und h o ch leistu n g s­

fähigen E isenbahn bew irke. D ie F ra g e : W a s i s t das B essere?

w ird sich also in der H au p tsac h e so v eren g ern : W a s is t das B i l l i g e r e ? E s kommen aber auch andere M om ente in B e tra c h t, die n ic h t so in E rsch e in u n g tre te n , daß m an sie zahlenm äßig fassen k ann — h öchstens k ö n n te m an sie u n te r U m stän d en für einen bestim m ten E inzelfall ausrechnen. Ich m eine die V orzüge, die jedes der beiden V e rk e h rsm itte l infolge seiner E ig e n a rt haben muß. W ir w erden also davon ausgehen, u ns E isenbahn und W a s s e rs tra ß e in ih rer eigentüm lichen w irtsch a ftlic h en A r t vo r A ugen zu stellen.

Ich m öchte nun bei dem V ergleich bei der E isenbahn n ic h t n u r von V orzügen, sondern von gew issen u n b e d i n g t e n U e b e r - l e g e n h o i t e n sprechen, bei der W a sse rstra ß e dagegen n u r von V orzügen. D as i s t von m ir als E isen b ah n er n ic h t se h r liebens­

w ürdig, aber ich glaube, das W e ite re w ird die B e re ch tig u n g m einer B ezeichnungen beweisen.

Die u nbedingte U eberlegenheit der E isenbahn b e ste h t in folgendem :

1. H ö h e r e G e s c h w i n d i g k e i t . D ie T atsa c h e b r a u c h e ic h n ic h t e rs t zu beweisen. D arau s e rg ib t sic h : A lle T ra n sp o rte, die g roße G eschw indigkeit v erlangen, w erden die E isenbahn auf­

suchen, M enschen, N ac h rich te n (B riefe und Z eitungen), viele hochw ertigo G ü ter und le ich t v erderbliche G üter. D aß z. B.

le ich t verderbliche G ü ter zum Teil ü b erh a u p t e r s t d urch die Eisenbahn tra n sp o rtfä h ig w erden, ze ig t der S eefischtransport, der j a teilw eise so g ar m it S chnellzügen a u s g e fü h rt w erden m uß.

2. U n a b h ä n g i g k e i t v o n d e r W i t t e r u n g . Ich weiß wohl, daß die E isenbahn ab un d zu v e rsa g t, z. B. bei großen Schneehinderungen; aber das sind doch n u r A usnahm efällo. W ie un abhängig vom W e tte r die E isen b ah n is t, sie h t m an am besten bei einem V ergleich m it der B in n en sch iffah rt, die bei niederem W a sse rsta n d und bei F ro s t v e rsa g t, so daß w ir im D u rc h ­ s c h n itt n u r m it zehn M onaten A rb e itsz e it im J a h r e rechnen.

8. U n a b h ä n g i g k e i t v o m G e l ä n d e . D ie E isenbahn fä h rt im Tiefland und im G ebirge, die W a sse rstra ß e n dagegen sind a u f b estim m te ebene G eländeform ationen angew iesen. D ie E ise n ­ bahn k an n auf B erg e k le tte rn (wenn das auch eine A u s a rtu n g des E isenbahnw esens ist).

4. B e w e g l i c h k e i t u n d A n p a s s u n g s f ä h i g k e i t . D ies ze ig t sich nach zwei R ichtungen. D ie E isenbahn is t ih re r N a tu r nach ein vollkom m en einheitliches V erk eh rsin stru m en t. A b­

gesehen von Rußland- h a t ganz E u ro p a eine einheitliche S p u r­

w eite. M an is t daher in der L age, innerhalb des K o n tin en ts V erk eh rsn etze von beliebiger Größe zu erzeugen — zu E u ro p a k ön n te m an noch N o rd afrik a u n d K leinasien hinzuziehen, w enn bei G ib raltar und K ohstantinopel F ä h re n ein g erich tet w ürden — und beliebig w eitg esp an n te T ra n sp o rte w ahrzunehm en. Man k an n sieh z. B . v o rstellen , daß in Z u k u n ft ein Z u g von New Y ork nach V alparaiso fä h rt. W e ite rh in w ird die E isenbahn d urch ihre A n p assu n g sfä h ig k eit in den S tan d g e se tz t, dies N etz bis in s feinste zu verästeln . W ir kom m en technisch ü b erall hin, eine andere F ra g o ist, ob das im m er zw eckm äßig is t. M an kann nun (fünftens) sa g en : W e il die E isen b ah n alle diese V or­

züge h a t , i s t sie fü r das W irtsch a ftsleb e n u n b e d in g t nötig.

S ta d t und S ta a t der J e tz tz e it, wenn sie zu den K u ltu rv ö lk e rn gehören, können ohne sie n ic h t auskom m en, wohl ab e r is t ih re

E x iste n z ohne B in n en w asserstraß e n m öglich. E benso m uß eine große F a b rik E isen b ah n an sch lu ß haben, der W a sse ra n sc h lu ß is t n u r erw ü n sch t, n ic h t nö tig . A ußerdem e rg ib t sich eine u n ­ bedingte U eberleg en h eit der E isenbahn (sechstens) fü r die s tr a ­ tegischen V erh ältn isse. E s i s t in bezug au f B in n en w asser­

s tra ß e n ohne w eiteres zuzugeben, daß w enn eine A rm ee ü b er solche v e rfü g t, sie sie auch au sn u tz e n w ird, besonders für M a te ria ltra n sp o rt, w enn die E isenbahn für T ruppen in A nsp ru ch genom m en ist. A b e r jed en falls w ürde je d e r F e ld h e rr auf die F ra g e : W a s is t s tra te g is c h das W ic h tig e re ? a n tw o rte n : die E isenbahn! E s i s t n ic h t unw ichtig, dies hervorzuheben, denn w ir m üssen u ns k larm achen, daß die E ise n b ah n n ic h t n u r w irt­

schaftlichen Zw ecken d ie n t; sie h a t eine ganze A nzahl von M illionen M ark zu verzinsen, die lediglich au s stra te g is c h e n E rw ä g u n g en in S tre ck e n g e ste c k t sind, die sich n ic h t ren tieren . So h a t z. B. das D eu tsch e Reich eine ganze R eihe von B rü ck e n ü b er den R hein fin an z iert n u r au s m ilitä risch e n R ücksichten, 'd e n n die E isenbahn m u ß te sa g en : A us w irtsc h a ftlic h -v e rk e h rs­

technischen G ründen können w ir solche A ufw endungen n ic h t rec h tfe rtig en . Z u le tz t kom m e ich auf eine U eb erleg en h eit der E isenbahn zu sprechen, deren A u fste llu n g v ie lle ich t im ersten M om ent au f W id ersp ru ch stoßen w ird. Ich m eine den U m stand, daß die E isen b ah n k l e i n e T ra n sp o rtg efäß e h a t. E s i s t das ein

• V orzug, denn dad u rch is t sie g eeig n eter, bestim m te V erk eh rs­

absichten auszuführen, die bei den größeren T ransportgefäßen n ic h t m öglich sind. E s is t u n te r U m stän d en n ic h t notw endig, daß ich 600 t tra n s p o rtie re ; v ie lle ich t lie g t es in m einer A b ­ sic h t und in meinem Zw ecke, jed e W oche n u r 40 oder 50 t fortzuschaffen. D ieser G esich tsp u n k t sc h e in t m ir b ish er n ic h t g enügend b ea ch tet zu sein; ich hebe ihn herv o r, w eil so n st oft g e s a g t w ird, der V o rzu g der W a sse rstra ß e ist, daß sie große T ra n sp o rtg efäß e h at. W ir haben z. B . oft ein großes In te re sse daran , daß die kleinen S tä d te , die ab seits gelegen sind, vom V erk eh r b efru ch t w erden. D afü r k ö n n te aber ein großes V er­

k e h rsin s tru m e n t wie ein Schiff oft n ic h t in B e tra c h t kommen.

W ir können h ie r n u n bequem zu den V o r z ü g e n d e r W a s s e r s t r a ß e n überleiten . W ä h re n d es fü r b estim m te Zw ecke ein V orteil is t, kleine Gefäße zu haben,' is t es fü r andere Zw ecke ein V o rzu g der W a sse rstra ß e , daß sie g r o ß e T ra n s­

p ortg efäß e h a t (n u r d a rf m an ih r das n ic h t u n b e d in g t als V o rz u g anrechnon). E inen besonderen V orzug haben die W a sse rstra ß e n ferner darin, daß sie u n m ittelb aren S eev e rk eh r haben (vgl. den R hein-S eeverkehr). W eiterh in b e s te h t ein V o rzu g der W a sse r­

stra ß e n darin, daß der W e g „ b e sse r“ ist, und fern er darin, daß das V erh ältn is von to te r L a s t z u r N u tz la s t g ü n s tig e r ist. A lle r­

dings m öchte ich h ie r bem erken, daß die E ngländer auf ihren E isenbahnen für gew isse re c h t k u rze T ra n sp o rte ein W a g en ­ m a te ria l haben, das n ic h t ein so u n g ü n stig e s V erh ältn is e rg ib t N ach dieser G eg en ü b erstellu n g der U eberlegenheiten der E isenbahn und d er V orzüge der W a s s e rs tra ß e m öchte ich die F ra g e der L e i s t u n g s f ä h i g k e i t u n d E n t l a s t u n g d e r E i s e n b a h n e n besprechen. E s is t häufig g e s a g t w orden: W ir m üssen B in n en w asserstraß e n bauen, um die E isen b ah n zu en t­

la s te n . D as h a t z. B. sogar ein E ise n b ah n d irek tio n sp räsid en t b eh a u p te t. Seine A u fsätz e haben bei den E ise n b ah n e rn den allersc h ä rfste W id e rsp ru c h h ervorgerufen, aber dieser W id e r­

spruch is t n u r v ere in ze lt la u t gew orden.

Es is t ersich tlich , daß die L e istu n g sfä h ig k e it von W asser- i stra ß e n ein B egriff ist, den m an zahlenm äßig allgem ein n ic h t fassen kan n , den m an vielm ehr n u r von F a ll zu F a ll berechnen kann. M an k an n also etw a für den V erk eh r von R heinland und W estfalen nach O sten hin u n te rsu c h en , ob ein W a sse rw e g le istu n g sfä h ig er is t als ein E isen b ah n sy stem , das für e n t­

sprechend g roße T ra n sp o rte geschaffen is t. Solche E in z e lu n te r­

su c h u n g is t nötig, denn die L e istu n g sfä h ig k e it der W a s s e rs tra ß e s tu f t sich ab nach der Z ah l der S chleusen, nach K lim a, V er­

h ältn isse n des H o ch w assers und vielen ändern F a k to re n . E s i s t w ichtig, daß G eheim rat S ym phcr diese B erechnung für den (verküm m erten) M ittellan d k a n al a n g e ste llt h a t. E r kom m t zu dem E rg eb n is, daß ein zw eischiffiger K anal bei 2 2 stü n d ig em B e trieb im J a h re 16 000 000 t ohne Schleusen, 8 000 000 t m it S chleusen leisten kan n . E s is t nun die F ra g e : W a s k ann eine E isenbahn über dieselbe S tre ck e leisten?

(F o rtse tzu n g folgt)

F ü r die Schriftleitung v eran tw o rtlich : B a u ra t M. G u t h In Berlin W . 57, B ttlow str 35

C arl H eym anns V erlag in Berlin W. S, M auerstr. 43 44 — G edruckt von Ju liu s Sittenfeld, H ofbuchdrucker., Berlin W. 8, Jfa u e rstr. 43 44 Nr. 50

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Num m er 50 a W ochenschrift des A rchitekten-Y ereins zn Berlin — Anzeigenteil 8 1 3

Sockel­

geschoß Stockw erk

Erdgeschoß

Im Erdgeschoß unseresjH ausesj in j der Wilhelmstraße 92/93 sind die in der Zeichnung dargestellten Räume mit Heizung im G anzen oder geteilt zum

ersten April 1915 zu vermieten.

Bauliche Veränderungen würden nach W unsch ausgeführt werden.

D ie Herren M itglieder des Vereins werden ersucht für die Vermietung nach Kräften

tätig sein zu w ollen, und dem Vorstand das Ergebnis ihrer Bemühungen mitzuteilen

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8 1 4 W ochenschrift des A rchitekten -V ereins zu Berlin — A nzeigenteil Mittwoch, 18. Dezember 1912

Ergänzung der Anlage I zum Preisausschreiben betreitend Kreishausneubau Marienwerder

Von m ehreren B ew erbern is t an den A .V . B. die A nfrage g e ric h te t worden, für tvelchen Zw eck die in der A nlage I der in N r. 4 8 a S eite 781 n ä h e r bozeichneten B äum e V erw endung finden sollen.

A uf eine an den K roisausschuß g e ric h te te diesbezügliche A nfrage, sollon die R äum e die n achstehende V erw endung finden:

A nlage I. Lichte Hohe überall 3,60 m, beim K reistagssaal zirka 6 m L andratsbureau

(Obergeschoß)

Kreisausschußburoau (Erdgeschoß oder Obergeschoß oder auf Beides verteilt)

K assenlokal (Erdgeschoß)

K reistagssaal, Kommissionszimmer, Zim mer des L andrats usw. (Erdgeschoß)

A ssistsn t- zimmer

17,5 qm

Sekretitr- zimmer

30 qm

S e k retär­

zimmer 30 qm

A ssiste n t­

zimmer 17,5 . qm

2 Kanzlei­

zimmer

30 30

qm qm

A ssistent- zimmor

17,5 qm

Sekretftr- zimmer

30 qm

A ssisten t­

zimmer 17,5

qm

A ssisten t­

zimmer 17,5 qm

A ssisten t­

zimmer 17,5

qin 252,5 qm

A ssisten t­

zimmer 17,5 qm

A ssistent- A ssisten t­

zimmer zimmer

17,5 17,5

qm qm

S e k retär­

zimmer 30 qm

2 K anzlei­

zimmer

30 30

qm qm

A ssisten t­

zimmer 17,5 qm

A ssistent- Bau­

zimmer buronu

17,5 30 17,5

qm qm qm = 225,0 qm

V orstands­

zimmer 25 qm ■

H auptkasse 06 qm

(Tresor) 12 qm

L andkrankenkasse

30 25

«im qm = 158,0 qm

Garderobe 24 qm

P arteien- vorzimmor

15 qm

'•

(K reistagssaal)

120 qm Kommissions-

Sitzungs- . zimmer

40 qm

L andrats- zimmer

30 qm

lioten- zimmer 20 qm

Regierungs­

asse sso r­

zimmer

17,5 qm = 266,5 qm

902,0 qm

Im V e r e i n D e u t s c h e r M a s e h i n e n - I n g e n i o u r e w urden in der D ezem bersitzung die folgenden literarisc h en A u ssch rei­

bungen erlassen :

1. A b h a n d l u n g ü b e r d io l ä r m e n d e n G e r ä u s c h e a n s t ä d t i s c h e n S c h n e l l b a h n e n u n d S t r a ß e n b a h n e n ( P r e i s b i s z u 1500 M.).

G ew ünscht w ird: U n te rsu c h u n g ü ber die U rsachon der Ge­

räusche, A ngabe der im B etriebe b ew äh rten und v ersu c h ten G egenm ittel, ih re K ritik und neue V orschläge.

2. A b h a n d l u n g ü b e r d a s W e s e n d e r z u r z e i t g e ­ b r ä u c h l i c h e n D a m p f h e i z u n g e n f ü r E i s e n b a h n f a h r ­ z e u g e u n d i h r e t e c h n i s c h e D u r c h b i l d u n g ( P r e i s b i s zu 1500 M.).

3. A b h a n d l u n g ü b o r d ie W i r t s c h a f t l i c h k e i t d e r z u r z e i t g e b r ä u c h l i c h s t e n H e b e z e u g e in L o k o m o t i v - w e r k s t ä t t e n d e r E i s e n b a h n v e r w a l t u n g ( P r e i s b i s zu 1500 M.).

G ew ünscht tvird: E ine knappe Z u sam m enstellung der ge­

b räu c h lich sten H ebezeuge ohne E ingehen auf E inzelheiten, E r ­ m ittlu n g der B au - und B e trieb sk o sten fü r die verschiedenen G attu n g en u n te r verschiedenen A rb e itsv e rh ä ltn isse n , Einfluß auf die B aukosten d er W e rk s ta tt. B e u rte ilu n g der verschiedenen H ebezeuge für die V erw endung in einer großen, m ittle re n und kleinen W e rk s ta tt.

4. E r l a n g u n g v o n E n t w ü r f e n u n d B e r e c h n u n g e n f ü r T r a g f e d e r n v o n E i s e n b a h n w a g e n ( P r e i s b i s z u 4000 M.).

D ie b ish erig e B erechnungsw eise der T ragfedern nach ein­

fachen F orm eln g ib t keine erschöpfende A u sk u n ft über alle in B e tra c h t kom m enden V erh ältn isse , auch zeigen vielfache u n ­ g ü n stig e E rfa h ru n g e n — B ruch, bleibende D urchbiegung, un ­ genügende W irk u n g der F edern — , daß dio g ebräuchliche A r t der B erechnung u n d F orm gebung sowohl der B la tt- als auch der D rehungsfedern einer V erb esseru n g bedarf.

E s is t th eo retisch und d urch V ersuche zu erm itteln , wie die T ragfedern zu g e s ta lte n , an zubringen und zu berechnen sind, dam it sie ih ren Zw eck dauernd und in w eitgehendstem Maße orfüllen. D ie E rgebnisse der U n tersu ch u n g en sollen in eine für den p rak tisch en G ebrauch geeignete Form g e b ra c h t w erden.

D ie näheren B edingungen sind zu erfragen bei der Ge­

sc h äftsste lle des V ereins D eu tsch e r M a sch in e n -In g e n ieu re, B erlin S W , L in d e n str. 80.

Von der N o rddeutschen W ag o n b au -V erein ig u n g sind dem V ereine w iederum 5000 M. für das kom m ende V erein sjah r über­

wiesen.

Sodann erfolgte d er B e ric h t des H e rrn P ro fesso rs 5Dr.°3ng.

R e i c h e l nam ens des P re isrio h to rau ssc h u sse s über das E rg eb n is der diesjährigen B euthaufgabe. D ieselbe b e tra f die V erlegung von H ochspannungskabeln.

D ie A ufgabe h a tte zwei B ew erbungen gefunden, die beide als p reisw e rt befunden w urden. D en S ta a tsp re is von 1700 M.

sow ie die goldene B euthm edaillo erh ie lt H e rr R e g ie ru n g sb a u ­ fü h re r K u r t W e h n e r in B erlin (K ennw ort: „ B esly “). Dem V orfasser der zw eiten Lösung- (K ennw ort : „ S ta d tb a h n “), H errn R e g ie ru n g sb a u fü h rer K u r t G e b a u e r in H alle a. S., wru rd e die goldene B euthm edaille zu e rk an n t. Beide A rb eiten w erden dem H e rrn M in ister der öffentlichen A rb e ite n zu r A nnahm e als h äu s­

liche P ro b e a rb e it fü r die zw’eite S ta a tsp rü fu n g im M asohinen- baufach se ite n s des V ereins eingereicht.

D er V erband der T errain -In te re sse n te n D eu tsch lan d s, B e r­

lin S W 68, M a rk g rafen str. 92/98, te ilt das F olgende m it:

U n te r zah lreich er B e te ilig u n g der am p riv aten G rundbesitz in te re ssie rte n K reise v e ra n sta lte te vor einigen T agen der V e r ­ b a n d d e r T e r r a i n - I n t e r e s s e n t e n D e u t s c h l a n d s in den neuen F e stsä le n des H otels E xcelsior seinen e rste n d iesjährigen D i s k u s s i o n s a b e n d .

D er R eferent, H e rr P a u l B u s c h , D ire k to r der Boden- A ktien-G esellschaft B erlin-N ord, sprach über den Einfluß der H ypothekenbanken und V ersicherungsgesellschaften auf das G ru n d stü ck s- und B augew erbe. U n te r W ü rd ig u n g der w ir t­

schaftlichen B e d eu tu n g der I n s titu te wies er auf verschiedene M ißstände h in, die dem G rundbesitz au s einigen n äher g eschil­

derten D arleh n sb estim m u n g en entstehen.

A n den V o rtra g schloß sich eine B esprechung, in ivelcher von V e rtre te rn des V erbandes zum S chutze des D eutschen G rundbesitzes und R e alk re d its b e to n t w urde, daß eine allgem eine Z u rü c k h a ltu n g in der B a u tä tig k e it im In te re sse der G esundung des H au sb esitzes und der allgem einen V erh ältn isse dringend e r­

w ü n sch t sei.

D ie V ersam m lung h ie lt auch ih re rse its dieses V orgehen für angem essen.

Im w eiteren V erla u f das A bends gab H e rr J u s tiz r a t D r. K n o p f (B erlin) einen U eberblick ü ber die letzten, den G ru n d ­ besitz interessieren d en E ntsch eid u n g en o b e rste r G erichtshöfe.

D er V erband w ird für die F olge a l l m o n a t l i c h e i n e n D i s ­ k u s s i o n s a b e n d v e ra n sta lte n , an welchem über ak tu elle Them en und F ra g en allgem einen In teresses re fe rie rt w ird. D as J a n u a r ­ r e f e r a t ü b e r M i e t s p f ä n d u n g e n u n d M i e t s z e s s i o n e n h a t H e rr R e ch tsan w alt S c h a d t (B erlin) übernom m en.

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