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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1926.10.02 H. 19

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Academic year: 2022

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2. Dîtofter 1926. [5 5 .3 ftt)rp ttg .| 2261 19

3ttrirtifdjf HDfld)infd)nft

¿}craus0e£ebcn vom Deutfcfyett 2imwaiti>emn.

S d j r i f i l e i t e r :

^ w j ^ r a i D r . J u l i u s l ï ï a g m t s , B e r lin , H e d jt s a n w a lt D r . i j d i m c f r W i t t e n b e r g e r , C e tp jtg , unter Z lîtto irfu n g non Kedjtsam ualt D r . 211 aj? Î j a c lj c t t b u r g , ZTCanrtljetm.

V e r ta g : U ). Z lîo c fc r S u d j ^ a n M u i t g , 3 n t}.: (Dscar 23ranbftetter, £ e ip 3 Îg , Sresöner S tra fe U / [ 3 . 5ernfpred)er Sam m el.nr. 72566 / D ra h ta n |d )rlft: 3m prlm atur / poftf d)edifonto Cetpîlg Itr. 63 673.

4o Kf •,crf<i|eint ob 3anuar 1926 n u r nod) in einer Ausgabe. Bejugspreis m onatltd) ITt. 4.50; bei CEinjeifjeften jeber Bogen 3118 Seiten Oorju’ l cood} n id jt mel)r, als ber Iflonatspreis ausmad)t. $ ü r Stubenten, Referenbare unb Aßeßoren im Dorbereitungsbienft ijt ein RntDaji pte'.s Don monatltd) IR. 3.— fejtgefeßt; A u s fu n ft hierüber e rte ilt ber Derlag. — Die „Had)rid)ten fü r bie ITtitgiicber bes Deutjd;en Be,u tDcreins", bie ber früheren Ausgabe A beigefügt toaren, e r le r n e n jeßt als befonbere 3 e itjd )rift unter bem ü ite i „A n ro a lts B la tt".

btt Dp*5!1* '5 ®lcrte liä ljrlid } RI. 3.— . Der Bejug erfo lg t am stDedmäfjigften burd) bie p o ft, bod) nehmen and) bie Budjßanblungen unb nag Befteüungen an. Be(d)toerben über mangelhafte 3u [te llu ng finb bei po ftb e ju g ausfdjließlid) bei ber p o ft an3ubringen.

^ C t Q e n w« 6 gehaltene ITtintmeterEjötje 20 pf.. für 6m Steüenmattt 15 Pf., Vi Seite m. 275.-, V* Seite nt. 145.-, V, Seite m. 80.—. Der Hnjctgenraum rotrb in 0nSeio. „ , 4er fjöije oon Irennungsftricfi 3U Irennungsftrict) geregnet. Die ®röf)e ber ürijeige i[t bei bet Befteüung in Ittißimetern ansugeben. Bei I ^ if f t e - n tommen nod) 50 Pf. ffiebüi)ten (jin^tu 3ah langen ausnahmslos auf po[tid)Cd(onto ID. tltoefer Budghanblung, £eip3ig 63673, bei Befteüung erbeten.

t r i t t am l . ÖEtober in einen neuen 2lbfchnitf if>rer ©ntm icflung. Sftodj immer rj. . Wlt bie Hochflut ber ©efe^gebung an unb mit ihr bie oieüeicbf noch größere $od)flut oon €nt#

J u n g e n grunbfdhlicben i^nbaltö. £>ie $ed>nil: ber mobernen ©efehgebung, frei bon aller SïafuifHE, ber s Cuni:)^ c &u geben, bie ^ ra jiö unb Övecbtöanmenbung auefübren müffen, macht auch für ben, L „^räj'uöijienfultuö'' abt>olb ifi, eine möglich)! fcbleunige Äenntniö ber Sßechtfprechung notroenbig.

Su h rDirö baher vielfachen, feit langer Seit auégefprochenen ^Bünfchcn enrfprechen unb mieber derben, rnaö fie urfprünglicb mar unb maö ihr 9!ame oerfpriebt: ju einer < 2 B o c h e n fc h rift, b e r W ^ * ^ i ^ fortan an jebem ©onnabenb auögegeben merben unb am ©onntag in ben #änbcn Qlë ■ fe'n* 5luf öiefc Sfßeife mirb eö möglich fein, bie £efer, fchneller alö früher gefchah unb sv *n früheren, ruhigeren Seiten ber SRechtöentmicflung auöreichenb erfchien, über bie l&fcbeinungen beö

^ eotëlebené, inöbefonbere bie 0ved)tfprechung, auf bem £aufenben ju galten. Leiber lä{5t eben biefe UpJ^ieflung unb bie $ülle ber oon ber 3 2 B. ju bemältigenbcn Aufgaben, inöbefonbere bie immer ben ^ ig e r merbenbe pflege beö öffentlichen fKechtö in aüen feinen gmeigen, eö unmöglid) erfcheinen, fei iinjufchränfen. Œé muh bem einzelnen überladen bleiben, maö er, fei eö auö ber 3 i 2 B., 5 |n ^ aug anbrren SrEenntniöguellen oon bem gemaltig anfchmellcnben 0iecbtöfio|f in ftch aufnimmt.

^ ^ Su bemältigen mirb mohl nur Wenigen möglich fein. 5lnbercrfeitö geminnt bie ÜberfichtlichEeit b0r ^ n°rbnung erhöhte < 2Bichtigfeit, um bem einjelnen iefrr bie 2luëroaf)l beé ihn intereffierenben unb

güem bie leichte 5lnmenbung ber ©ntfeheibungen in ber ^ ra jiö ju ermöglichen.

° fn k ^ ué ^‘cfcm ©runbe ijt auch eine j m e i t e Neuerung getroffen: bie <2öiebergabe beö mefenfliehen ber €ntfcheibungen nach ber örbnung ber ©efefe. Sö foll hierburd? in einer ben erhöhten ?5ebürfi L * r^nferer ^:age entfpredfenben 2Beife baö erreicht merben, maö früher burd> bie „©runblegenbe

Imcibungen" bejmeeft mürbe.

bcj ^ ufvechterhalten merben bie unten nocheinmal mieberholten ©runbfähe unb Mahnungen, bie oft nnt9egeben unb, aüer Bitten ungeachtet, fo oft oon Mitarbeitern unb 35enuhern ber 3T2Ö. au§er

^ü 8^ affen mürben, ©ieö gilt inöbefonbere oon ber 5Sitte an alle Mitarbeiter, fich möglichflcr i 3 Ut ^ beé Sluébructé ju befleißigen, unb an aüe ©nfenber oon Sntfcheibungen, ber ©d)rifrleitung bie ^ nißhi^ungen $u überfenben, bie mirHich etmaö 0teucö bieten unb beren Q5efanntgabe an

Gemeinheit für meitcre Greife ocrlohnt.

Unb J‘ *cf>fbeacf>tung biefer Dvichtlinien hatten Mihoerjtänbniife unb Ovücffragcn, unfrud)tbare Mehrarbeit

•^°flen für alle beteiligten im ©efolge.

® ie SSerfaffer Don Sluffäfjeit unb SßücfierBcfprcchungen Werben gebeten, ftch inöglicfjfler Sürge bc§ “MuSbrucfö ¿u Befar[1t ° f l oiiëgefprodjene ©efici)tëpun!tc, Don benen angenommen werben muß, baß fie ben Sefern ber SBocijenfcEirift läitthff ungefagt ju laßen. SBet Entgegnungen Bebarf eS nießt ber notßmaligcn SSteberßolung be§ Snßaltö ber Be^

en Sluffafjung; eê genügt bie Slnjicßung ber Betrcffcnben Stelle. Ü B e rflü ffig e g re m b w o rte f i n b j u Dermetben.

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2262 jRidjtiinfen PurifHföe SBo^enfifiiL

©3 Wirb geoeten, fidt) für Abtragungen bet Vorfcßläge ber SlblürgungSöergeidjniffe beS $eutfdjen gurißentageö ber guriftifchen SSocßenfchrift (Veitage gum Qa^rgong 1919) gu bebienen. gßre Neubearbeitung ift in Vorbereitung. Aur « einer burd) aHe geüfchriften unb baS gefamte (Schrifttum geßenben, bor allem aber aud) in ber NrdjteprajiS bead)t«te e in h e itlic h e n , A rt ber Abtragungen werben SNißoerftänbniffe Bermieben. ®ieS War ber ©eficßtSpunft, per ben beutfä)e guriftentag bor 23 gaßren beranlaßte, baS erfte AbfürgungSbergeidjniS gu fcßaffen.

©S ift erftaunlid), wie lanpfam fid) burdjauS praftifdje Anregungen im Verfeßr burcßfeßen! , 2. Sie Verfaffer werben gebeten, ihre (Sinfenbnngen nur auf e in er ©eite gu befdjreiben, weil bieS ben ©aß erleid)*«1' möglidjft beutlicb gu fdjreiben unb bie ¡panbfcßriften bereits fo gu gestalten, bafj nur unumgänglich nötige Anbetungen in ®e Sorrettur angubringen finb. ®ie SSerfoffer werben aber aud) bringenb gebeten, bie S'orrefturen feibft möglicbft fci)ne£t f o r g f ä lt ig gu erlebigen, inSbefonbere bie barin enthaltenen gaßlett genau gu prüfen.

3. $ ie (Sinfenber ber (Sntfcbeibungen werben gebeten, nur wirtlicb wichtige (f. o.) unb nur redjtSfräftige ©ntfdjeibt»1!^

gu überfenben unb bei jeber ©ntfcfjeibung Saturn unb Aftengeidjen attgugeben.

4. Sie guriftifdje SBod)enfd)rift nimmt gruribfä^lici) niemals Auffäße an, bie bereits an anberer ©teile beröffctt*

iid)t finb ober gleichzeitig an anberer ©teile beröffentlid)t Werben foEen.

5. Sie @d»riftleitung bot nod)ntalS eingebenb erwogen, ob m it bem ©runbfaß, baß Auffäße m it Vorfdjtägen gur Anbet«n8 ber ©efeße nicht gu bringen finb, gebrochen werben iann: ©ie muß aber an biefent ©runbfaß feftbalten, weil W oßnebieS bie gitüe beS gu bearbeitenben NedpSftoffeS eine ungeheure ift unb Weil bie ©cßriftleitung, bie m it ber fl**«1 wiegenben SNeßrgaßl ber juriftifdien geitfcßriften im bcften ©inberncßmen ftebt, aud) hierin eine A r b e it s t e ilu n g unter &«

juriftifcben geitfcbriften SeutfcfjlanbS anftrebt.

©S muß baber anbeimgefteflt werben, Auffäße, bie eine Anbetung ber ©efeße befürworten, an anberer ©teEe gu jje*

öffentlichen unb fie gugieid) bem S e u tfd je n A n w a ltb e r e in gu übermitteln, ber fie ben gufiänbigen AuSfchüffen fl®

Weifen wirb, in benen fie einer eingcbenben ffküfung untergogen werben.

6. Auffäße unb Anfragen, Anregungen an bie ©djriftleitung, Wie überhaupt jeber VriefWedßfel m it ber © d )ly le itu n g ift lebiglid) an biefe — V e r lin W 62, SNaaßenftraße 27 (fjernfpredßer: NoEenborf 6330) — gu ridjtertj Ie ^ anbere Anfcßrift, inSbefonbere bie ©enbung ber §anbfd)rift an ben V e r la g , berurfad)t geitberfäumniS, Nfeßrarbeit ult, Soften. Auch Vüdjer, beren Vefpredjung erwünfcßt ift, finb lebiglid) an bie ©cßriftleitung gu fenben, gwedmäßig nfl borheriger Anfrage.

Schreiben, bie ben Seutfcßen Anwaltberein betreffen, finb n id )t an bie ©djriftleitung ber gurißifcßen 2Bod)enfd)rift, fo n b ^ an ben V o rfta n b beS S e u tfd je n A n w a ltb e re in S , S e ip g ig C 1, N ififc ß p la ß 3, gu ridjten. ©cßreiben, bie Ang^ö in ber guriftifchen SSodßenfdjrift, bie Verfenbung ber geitfdjrift, VefteEungen unb AbbefteEungen, grei* unb VeIagSejentpia r'

©onberabbrüde, Sieferung bon Nummern, inSbefonbere folcße früherer Jahrgänge, betreffen, Vefdjwerben, ©rinnerungen >1,e3 bet VefteEungen finb le b ig lid ) an ben Verlag: SB. SNoefcr Vudjhanblung, Seipgig C 1, SreSbner Straße 11/13, gu &&

7. ©S wirb gebeten, bie ©infettbung nicht eingeforberter Vud)6efpred)ungen gu unterlaßen, ba bie graiftifdje SBodienich1*^

um bie böEige Unparteilichfeit ber Vefpredjungen gu gewäbrieiften, bon Anbeginn ben ©runbfaß berfolgt, nur Vefpred)UI,8 . f gu bringen, welche bie ©djriftleitung erbeten hat. AuS bem gleichen ©runbe fönnen bie SBünfcfje, bie bie Verfaffe1- ö bie Verleger gu befprecßenber Vücßer über bie fßerfon beS VefpredßerS äußern, nicht berüdfichtigt werben. „ ;I)

8. Vegüglich ber VelagSejcmpIare befteben folgenbe ©runbfäße: gebet Verfaffer bon größeren ober fleineren AuffW ' einer Vudjbefprecßung ober einer Anmerfung erhält, ohne baß eS einer Aufforberung feinerfeitS bebarf, bom Verlag einen beS gangen §efteS gngefteEt. Sie Überfenbung erfolgt nach bem ©rfcheinen beS §efteS. ©rinnerungen erübrigen fid) in ber Negel. ©oEten foldje gleichwohl beliebt werben, finb fie nur an ben Verlag, nidjt an bie ©djriftleitung an ben Vorftanb beS Seutfcßen AnwaltbereinS gu ridjten. 2Bünfd)e um ©onberabgüge beS AuffaßeS feibft werben tum1 berüdfichtigt; fie finb fpäteftenS auf ber Sorrettur gu nermerfen, im übrigen an ben Verlag gu richten.

9. Sie Vergütung für bie Veiträge erfolgt etwa binnen 2 bis 3 SBocßen, nachbem bie Nummer, bie ben Veitrag «uw ^ erfdjienen ift. Auch hier erübrigen fid) baßer ©rinnerungSfchreiben, bie gegebenenfaES an ben Verlag gu ridjten wären (bgl. ßm- ,

®ie Verfaffer, Weldje gaßlung im SBege beS bargelblofen VerfeßrS wünfcßen, werben gebeten, bieS unter genauer Anga&e VanffontoS ober ihrer ißoftfchednummer auf ber Sorrettur gu bermerfen.

®ie ©infenbung Bon ©ntfcßeibungen wirb nur bann bergütet, wenn bieS befonbetS gewünfcßt wirb.

®ie Vergütung wirb fo gehalten, wie bie Wirtfdjaftlidje Sage ber guriftifcßen 28od)enfchrift eS ermöglidht. ®te leitung iß fid) bewußt, baß baS gewährte ©ntgelt für bie geiftige Arbeit notgebrungen ein unzulängliches ift. ©ie ^aTtIIhltCtt tot«

bieS fcßoit oft gefd)ef)cn, nur nochmals ihre SNitarbeiter bitten, ißren Soßn in bem Vemußtfein gu finbcn, burd) '•

Veitrag gur Veleßrung ißrer VerufSgenoffen unb gur f^örberung ber NedjtSpflege beigetragen gu ßuBcn. BiJt 10. Nicht gum Arbeitsbereich ber guriftifd)en SBodjenfchrift gehört bie ©rteilung Bon NecßtSbelehrungen, ©rftattung NedjtSgutadjten, (feibft wenn eS fiep nur um furge unb anfdjeinenb einfad)e g-ragen hnnbelt), ebenfo wenig bie A al1’ ■ i, machung bon Schrifttum ober ©ntfdjeibungen, bie fich nnf eine beftimmte grage begießen unb bergleicßen. gn ber auä!’^ | lofen Ablehnung ber VeantWortung berartiger Anfragen liegt feine „UngefäEigfeit" ber ©cßriftleitung. ©S iß Abt10

®ie ©rlebigung ber Anfragen würben nad) ben bisherigen ©rfaßrungen meßrere ©iffSfräfte erforbern. .»'ich«

11. SBie bereits wieberßolt betont ift, ßat bie fßolitif ber guriftifeßen 9Bod)enfd)rift ferngubleiben. ® ie g it t t f * 1'^ , S B ocß e nfd irift b ie n t le b ig lid ) ber N e d jtS p fle g e unb ber S B iffe n fch a ft, aber n id jt ber V ° f t t i f . 2Bo ober recßtspolitifdje fragen gu erörtern finb, wirb auch fürberßin böflige Unparteilidjfeit Walten unb bie fjrage bon ^

©eite beleuchtet werben.

‘Die © djriftidiung ber Surtfiifciien < 2Bo<i>cnfc5>riff.

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Slnfptadje 2263 55,L2*g_1926 §eft 19]

/tos der Rede bei der «Eröffnung

deg Öeutf^en ^uriflentages, Köln, J2. September J926.

R d d j ö i u / t i jm f n i / I e c D r . ö e ü :

•^ttnb übet bas Sifjetnlattb hinaus fjat bie Kunde, baß Köln als feuriger Tagungsort erwählt werbe, in beutfdjen tnj* eJ e’n te&^afteS Edjo gefunden, unb Sie ioerben eS mir als Stijeiulänber nadjiüijlen, mit loeld) freudiger Stimmung .^^röanfe erfüllt, gerabe fjier in ber rhetnifdicn Vtetropole ber Tolmetfdj der Empfindungen unb SBünfdje beS h3Qt lunigminiftetiumS fein gu bürfen. Tenfwürbiger VefrciungSfeier ntadjtbofler ©lodenilang in jener unbergeßlidjen ßiadjt

^ eionh^C^ '““^igeS SSorffotet beutfdjer guriftentagung. Eherne ©loden läuteten beutfdje greiijeü unb beutfdjeS SRedjt ein.

bie r, ,-ere ®enugiuung erfüllt ben fReidjSminifter ber guftig, in Köln nidjt mehr guftanbig gu fein als fReidjSminifter für e'e|ten ©ebiete.

])t0gj ®on f>oi)er SBarte überfdjaut ber Teutfdje gurifientag ber beutfdjen guftig brennende ©egenWartSfragett unb SledjtS*

5üireeme‘. ® W a f t unb Ißrajis bereinigen fiel) fiter gum SebenSbunb, burdjbrungen bon bem Veftreben, über ber gewaltigen 3}£[j 'De*ttrngenber Eingelprobleme baS crfjabenbfie giel ber VerWirflidjung ber ©eredjtigfeit gu erreidjen unb ben alten

sIPrud) wahr gu machen: „salus publica suprema lex esto“.

itaj)0[ b°r einem ¡gaßrhunbert, als Vreußen unb bie übrigen beutfdjen Sänber unter ben berheerenben SBiriungen ber

®%”t°n^ en ®r^eÖe fc^toer litten, erörterte ber berühmte fRechtSleßrer b. Sabignh in einer bagumal epoefjemadjenben lttajg1' ^ie ßrunblegenbe grage nadj bem Berufe ber bamaligcn 3 eit gur ©efeßgebung. TiefeS ©runbproblem heute noch»

9ebi;ri-aU^lltüel^en' ^ e&e hie bebeutfamen 3 «^™ ber ßeit mißberfteljen unb berfennen. SBoßen mir ber nationalen SBieber»

afte unfereS Volles mtb bem SBieber aufbau unfcreS VaterianfceS gielbemußt unb mirlfam bienen, bann müffen mir über tnüf^ emmun0en unb Erfdjwerniffe hinweg tatiräftig audj ber Reform beS beutfdjen SiedjtS bienen. gfir biefe fReformarbeit S'itft1'«***6 elu' 3en ©ittengefeße, bie unwandelbar mie bie Sterne finb unb nidjt bem SBedjfel ber TageSanfdjauungen unb bürfen myn9en fid) unterwerfen taffen, als fefte unb unerjdjiitterliche ©runblage bienen, ©efeßgebung unb fRechtfpredjung an]* *e*n grembförper im VoIfSorganiSmuS fein, fonbern müffen tief im VollSbcmußtfein murgein unb gefunber VoliS»

btoovliUna enUP*eiien. fRedjtSentWidlung unb fRedjtSreform müffen unlösbarer Veftanbteil bei großen beutfdjen SBieberaufbau»

fein. Von einem großem 3 u8e utuß bas geiamte iReformmeri ber 3icd)tSentWidiung beßerrfdjt fein. Tie burd) unb oUl1^ ®rieg8roirfungen berurfadjte ©tjpertroptjie ber ©efeßgebung muß tunlicbjfter Vereinfadjung in ben ©runbgebanfen Sorte U|atnmenfaffung *n hen SWfdbeßimmungen ben ffßaß räumen. Tabei bürfen fRedjtSfinbung unb fRedjtSfprechung ber Sjjjjit^tälung in Staat unb ©efettfdjaft, SSirtfdjaft unb Sogiallebeit nicht nadjhinien, fonbern müffen mit üjnen in gleichem gibip marfd)ieren. Von ftaatSpolitifdjer, mirtfchaftlicher unb fogialer gortentmidlung foliett auch bie auf ben üerfdjiebenften

¿a(5i Un^ ftrafredjtlidjen ©ebieten gelagerten Dteformroerfe burdjbrungen fein, bie jeßt in Vorbereitung finb unb ber mögtidjft

^iubfeßiebung entgegengeführt Werben füllen.

fiejj ^ Ie für eine VegrüßungSanfpradje gur Verfügung fteljenbe iurge 3 e«i bergönnt e§ m ir gu meinem Vebauern nicht, efinhr ® te^ e e«nöeiu tuit ben gur Erörterung unferer heurigen Tagung gefteßten Vroblemen unb ben im ©ange ihrer !>)en ^ieformarbeiten gu befdjäftigen. TeS 9ieidjSjuftigminifteriumS inniger ,28unfdj geht baljin, baß auch biefe Tagung Sßetj ^ rabition getreu m it fadjlidjer ©rünblidjteit bie bebeutfamen DiedjtSfragen beßanbeln möge. 9tur gmei wichtige

'^tubflägegenftänbe mödjte ich herauSgreifen.

V 8 u«äehft mag e§ bem Vorfißenben eines p a ria m e n ta tifd je n KriegSunterfuchungSauSfchuffeS erlaubt fein, ein bUlcl) "|ort gu biefem VerljanbiungSgegenftanb ber UnterfudjungSausfchüff gu fagen. fjü r beutfdje Verhältniffe ift befanntlidj aUg|i Weimarer SieichSoerfaffung eine Oollftänbig neue Einrichtung burd) f^eftlegung parlamentarifcher UnterfudjungS»

®inbe r 6 "9e^ aifen Worben. ÜnOerfennbar ftedt biefe Einrichtung nod) in ben Kinberfcfjuljen unb fie ift mafjrlidj auch bon Iaf(enr ^atlfheiten nicht Oerfdjont geblieben, ©rünbliche gorfdjung unb fachfunbige UluSfprache Werben eä fid) angelegen fein gilt ' Schier ber Vergangenheit unb Sbtängel ber üluSmirfuug burd] praftifdje VefferungSoorfdjläge auSgugleidjen. Vornehmlich

®trttfr ^ 'erbei, Sicht unb Schatten gerecht gu »erteilen unb, ohne bas Kinb mit bem Vabe auSgufchütten, bei ben in bie

¡mjtSpflege eingreifenben UnterfudjungäauSfchüffen ©efahrgonen in 3 ui u«ft forgfant gu oermeiben.

Unter » Er ^ e‘ te ©egenftanb betrifft bie gingen einer 9teform beS SiltienrechtS. Tie Arbeiten finb im ©äuge unb fotten ben g "^W ertung ber Erfahrungen beS 91uStanbe§ mit aller Vefdjleunigung burdjgeführt werben, ba Wir leineSiallS Ijinter Slnforberungen bon SBirtfdjaft unb Verfeljr gurüdftehen wollen. Ter brüte V unK/ ben ich turg heranSh£ben lomm ’ 6etr«fft bie S t r a fr e ih t S r c f orm . Tie Uleform beS Strafre^tS ift in boßem ©ange, fo baß bereits gu Veginn beS ifr.» nben Sftonatö ber s— ‘vu uiü w u üvuuJieid)Srat an bie müitblidje Veratung bes ihm borgeiegten Entwurfs h^ungehen Wirb. 2Bir werben)v*u* vtit w it m um m ujc «oti.ui.uuy uc» u;ui uutytu-yiv-*v iuivv. tvwwwtv iäefctjieQtan ^e^cn' baß nidjt nur ber 8ieidjsrat, fonbern bemitädjft auch im SReidjStag bie Veratungen m it möglichfter

®egCtlp!n' 8unÖ fo fortgefüljrt Werben, baß eine bie außerorbentlidje Sdjroierigfeit beS Stoffes unb bie güße ber auSgugleidjenbcn

“ be befriebigeitbe unb für ba§ VoliSgange erforießlidje Söfung gefunbett werbe,

hie 5R ),nr, Si^fhem 3ufnntmenl)ang finb unter ben SReformarbeiten bie Regelung eine? burcljgreifenben E ljre n fd ju ß e S unb heraugCb^ n beS S tra fp ro g e ß rc c ijtS fowie bie Eriebigung bei ben Stufeufirafboßgug feftlegenben StrafooßgugSgefeßcS S t i n en' ^ euregelung ber UnterfuchungShaft unb barüber h>nal1^ her Vorunterfudjung wirb fid) aitdj m it bem beionberS V nr f Unb i eitgemäßcn Thema ber Kriminiatpfßchologie unb ber frimineßen Vorbilbung unb iluäbÜbung ber für bie Unb j. er,Uci|un8 guftänbigen Organe gu befdjäftigen haben. Tabei g ilt e§, unter üluSmertung aßer irimineßeit Erfahrungen trim inaiiftifdj gefdjulter Kräfte im giitereffe gerechter Strafrechtspflege tlare Vidjtlinien gu fünften unb lchrä Wie gielberoußteS 3 a f“ wmenmirien herbeiguiüljreu. Sidjerung ber StrafrechtSgrccde bedeutet gugleidj nadjbrüciliche '«hrutt,

3 unb Sdjuß berechtigter gntereffen bcS SlngefdjulDigten.

284*

(4)

2264 ©rößere 2Tuffa|e ßurifHfc&e 23od)enfth#

Sie SRämter her SSBiffenfc^oft unb ber iß ra ji!, bie fid) hier bereinigen gtf borbilblidjer ©emeinfcßaftlaxBeit int Sieni beS Volflgangen fielen infolge bet neu§eitlid)en ©ntmidlung bot neuen getoaltigen Slufgaben. S o ll bie SSiffenfdjaft &efru<htflt auf bie iß ra ji! mirfen, fo barf fie bie bauernbe güßlung m it beut Seben nid)t berlierett. Sie ißrajiä aber barf n im ^ betgeffen, baß fie auf ber fRedjtStoiffenfdjaft Beruht, Siefer ffre illa u f be! V inte! gvoifdEjen SBiffenfdjaft unb iprajid ift c ' ber ben V o ltlo rg a n ilm u ! unb ba! Vecßtlleben gefunb erßält. Sßo fid) Störungen biefe! V lutum lauf! geigen, muß e bereinter t r a f t bon SSiffenfdjaft unb ißrajiä gelingen, ben ©efunbunglprogeß bunßgufeßen.

Siefer Sdjmerg erfüllt alle an ber 9ted)t!pflege Beteiligten Organe angeficßt! ber V e r t r a u e n lt r if e , bie ume£

Vecßtlpfiege Bebroßt. 2lu! lebhaften unb gurn ¿ eil leibenfcßaftlidjen ©rörterungett Hingt ber SRuf: S a ! Vecf)t in ^ Sitte Sßiann an Vorb! — SSenn biefe Sorge Berechtigt ift, mettn SBunben am SJtecßtlförper gu heilen finb, fo liegen 9j*

Slufgaben, an beren Söfung jeher beutfcEje g u rift fein Vefte! feßen fott. 3m oaterlänbifcßen gntereffe gebietet fid) aber 1 Befcßmörenbe Sttaßnung, Bei aller Ä ritif ben Voben ber Sadjticßieit nicht gu berlaffeu unb fid) bor beraßgemeittertm^

Sd)luß;olgerungen gu hüten. Verßängnilbofle Ungeredjtigfeit mürbe e! bor allem fein, ben beutfcßen SRidjterftanb für $ erf fehlungen unb SJtifjgriffe eingelner, bie un! m it ernfter Sorge erfüllen, berantmortlid) gu rnadjen. 3Jiit greube Baben ,tD' e! baher auch begrüßt, baß bie Drgauifation be! beutfchen ßüdßterftanbe! ben Vicßtern bringenb an! §erg gelegt

SelBftgucßt unb S e lbftfriti! gu üBen unb baburcß gut geftigung be! Vertrauen! in unfere Oiecßtlpfiege Betgutragen. 3 n 1

©eroiffenlfreißeit ber beutfchen dichter barf nicht eingegriffen merben. Vor ihre Una&hängigieit merben mir un! nad) mie ® fcßüßenb ftetten. Senn mir miffen alle, baß ben beutfchen ßtidßern ihre Unabßängigieit nießt a ll einfeitige! Vorredjt gen»“ 1) ift, fonbern a ll -¡Büttel gur ©rfüßung ihrer ßöcßften richterlichen 2tufga6e, nämlich bei gleichmäßigen Schüße! aßer & aC‘ * Bürger unb ber unparteiifeßen unb gereihten Vechtlpflege. Sreue Eingabe gum Staat unb gur Bleidjlberfaffung ntuß öet SRichter, ber im Btamen bei S ta a t! tt£ec£)t fp rid jt, au erfter Stelle aulgeidjnen unb it;m bie StaatlberBunbenßeit ^

©emiffenlpflicßt mad)en. Vergegenmärtigt ficE) ber beutfdje SRicßter, mal mir guberficßtlid) ermarten, Bei allen feinen 2lm hanblungen unb borneßmlicß Bei ber Sfrafrecßtlpflege, baß ißm ber Volflgenoffe unb ber ÜBiitmenfd) gegenüBerfteht, mirb feine geredete unb unparteiifdje Vedjtfprecßung ba! Vertrauen aßer VoIf!fd)id)ten fin&en. gn ber V ruft bei beutfa)^

ßlidjter! liegen bie Schidfallfterne ber beutfchen Suftig. 2lße Organe ber beutfdfett 3ted)t!pflege, namentlich SRidjter 1111 Staatlanmälte, nießt minber aber bie ß tc c ß tla n m a ttid fa ft, au! ber atteß id) ßerüorgegangen Bin, unb beren Vebcutu1’»

für bie 9led)t!pflege m ir baßer öoil Bewußt ift, müffen in eblem SBetteifer unb freubiger ©emeiufcßaftsarBeit bent beutfey®

ERecßte bienen. 2Rit gefunbem lebenUräftigen O p tim ilm u l, m it llarer ©rteuntni! ber SeBenloerßältniffe unb ber ©ta«

entroidlung merben mir borroärtltommen.

©in ©ebanfe aßgemeinpolitifcßer IRatur barf hier angefcßloffen merben: S e u t f d jla n b l borgeftern boßgogener © i^ t ^1 in ben V ö lfe rb u n b mirb aud) bom Stanbpuuft ber pflege unb ber gortenimidlung bei ßlecßt!, bor aßem bei öffentß®^

unb internationalen SRecßtl, foroie ber frieblicßen 9ied)t!berftänbigung ber Ucationen a ll mefentlicßer g-ortfdjritt augefPrü^ c merben bürfen.

$ e r beutfdßen ^ttiifientagung Bebcutunglboße SlrBeiten faßen bagit Beitragen, baß f i ^ ©efeß unb ERecßte nid)t tnC^' mie e! ba! iSicßrermort für bie Vergangenheit aulfpraih, mie eine emige Sranißeit fortfihleppen. Vernunft foß ißren @in«

Beßalten, aud) im ßiedjtetefien, in ber IRecßtlfinbung unb ßled)t!entniidlung, Diecßtlmohltat foß nießt gur Sßlage merbe!' fonbern ißren .gn^d be! nationalen, mirtfcßaftlicßeu unb fogialen V olllaufftieg! erfüllen. <t

Unfere iparole foß lauten, unb ba! fei auch bei Suriftentage! ¿ofung: „S S ir m ü ffe n rin g e n um bie be! V o lt e ! ! "

So glauße ich ber Hoffnung Slulbruct geben gu foßen, baß unfere bon bem gntereffe unb ber tätigen SRittoirW aßer Stänbe unb V o ltlf^iih te n begleiteten baterlänbifcßen Veformar&eiten auf aßen ©ebieten be! Vecßtleben! leBenlt1^ . 1^

fjorm unb ©cftalt anneßnten merben. STOöge f i^ biefe igoffnung erfüßen! ®aitn mirb bie tommenbe ©eneration, ber um*

Slcbeit g ilt unb unfere Opfertraft, ein VJort unfere! größten dichter! fich umformen bürfen:

, S3 o I) l ® ir, baß ®u ein ©ntel Bift!"

i)ös preugf^ß über die üerfreiim^ oor den üertDoiiungegeri^i^

i .

Von Slecßtlanloalt D r. © ö r r c ! , Verlin.

®iefe! ©efeß ift mäßrenb ber gangen iSauer feine! ©nt*

fteßen! (grüßfaßr 1924 b i! ßüärg 1926) fortgefeßt ©egenftanb ber Slufmertfamteit ber beutfeßen Slnmaltfcßaft geroefen (32B.

1924, 1217, 1562). gßre Berufene Vertretung ßat — bor*

miegenb au! bem beutfchen ©ebanten, bem © e b a n t e n b e r V e c ß t l e i n h e i t ßerau! — ben ©ntmurf betämpft.

9tun ift ba! ©efeß ba. Unfere Stellung muß nun eine anbere fein: ba! m al falfcß unb ungut am ©efeße ift, ber*

Belfern gu fueßen, ift nunmehr bie StufgaBe. Solange eine internationale ©efeßießte ber Sälnmaltfcßaft, bon ben Sagen be! Semoftßenel ßerab b i! auf unfere Sage, b i! gu geßren*

Bad) unb Stbolf b. ©orbon, nod) nießt gefißrieben ift, müffen mir, um Sinn, Slufgabe unb gbeal einer jeben mie immer ge*

arteten 2Inmaltfcßaft feftguftellen, u n ! ber bergleicßenben Vecßtl*

miffenfd)aft a ll ßßetßobe bebienen. S a ! befte Vucß, ba! u n ! über ben heutigen Stanb ber Vecßtlanmaltfcßaft in 23§aupt*

tulturftaateu beleßren tann, ift ba! ausgegeießnete, unter güß*

rung bon V i a g n u ! guftanbe getommene SBert: „S ie anmaltfcßaft", Seipgig 1925. Sanebeu ift feßr auffeßt11!5 ba! Sapitel „S e r SRecßtlanmalt" im II. Vb. § 6 0 be! 11 t>

nationalen Vermaltung!red)t! bon V^bf. D r. SJleunte? ( 5Ba! teßrt u n ! biefe red)t!bergleicßenbe Vetracßtuuü llvC(

S inn unb SlufgaBe, SReihtlanfprud) unb 2Birtung!meile SCnmaltfcßaft auf ber gangen gefitteten 2ScIt? , tctI:

Srei SOiertmale finb el, bie faft überall ßerborleüm1 ¡.

Ser ülnmalt muß beruflmäßig miffenfcßaftlid) uorbeB' ltf, fein1). — 3 ft er el, fo ßat er einen 9iedßt!anfprud) ba ^ Stnmalt gu merben. — Slllüberall unterfteßt er eiuee orbneten Sifgiplin, bie ben Stanb auf ber §öße ßält-

Unterfucßen mir ba! neue ©efeß nad) biefen Brei

lungert. ft(jcß

3Ruß ber preußifdje Vermaltunglrecßtlrat tüiffenfdieu ^ unb Beruflid) borgebilbet fein? gn ben Vctßanbiungfb ^ preußifeßen Sanbtagel ßat biefe grage einen breiten eingenommen. Slbg. S e i b i g ßat ßerborgeßoben

*) Slulnaßme itt ©cßracben unb einigen Schweiger Santolu,t'

(5)

Größere Sluffäge 2265 55.j H rg- 1926 §eft 19]

ö £ £ »• r20- ^ r it 1926 ©• 10309), bie Sroge, ob baS Ste>»

ittiifr. Ssaffefforejamen als BorauSfegung gefor&ert werben 192q iq S^angSläufig burcg bie ©efe|e ber gagre 1919, Q[ie r ,921 im oerneinenben ©inne entfcgieben. ®a eS fiel)

®CQrnt '£r ^ g e re tt ©efeggebung toefentlidj um p o l i t i f c g e lief) ; e ganbette, niegt um fold^c, bie fortgefegt gauptamt»

trei5pttne.” i u r t f t i f e g e n 33e r u f t ü i f f e n f d j a f t l i c E ) gu be»

fer m , ^ ufgobe gaben, fo liegt ber gebanfliege Regler bie*

2{5n ha rJ?8u,n3 offen gutage. SRit Stecgt erblidte beSljalb ber V>' ® r f e § eine burcg nichts gerechtfertigte ®eflaffierung fcgrjj,, ertoaltung§anwälte in bem StuStaffen ber fonft üorge»

58etllce^ en Prüfungen unb erflärte, infoigebeffen ntüffe biefer als ber öffentlichen Meinung qeringer bewertet Werben

8teegt8anwaltS6eruf (a. a. D. ©. 10305).

tta* nun ber preuß. ßfinang» unb ber SRinifter beS In ne rn Belief,:Cr boraufgegangenen ©efeggebung eS in ber §anb gat, f ttn 8 btele SRänner unb grauen ogne j u r i f t i f d ) e iß rfi»

fattnö ^uttt gteug. gögeren BerwaltungSbienft gugutaffen, fo te *tg er, QUig ben SreiS ber Slnwärter gur BerwaltungS»

be,ft ei-ff ° ^ au^ a^n beliebig erweitern. — ®a3 wiberfpriegt fluf h1 ten ®r foeberni§ faft a l t e r K u l t u r f l o a t e n in Begug haiirtcr2 berufücge unb Wiffenfcgaftticge Borbilbung ber dn»

r p r Stnwaltslaufbagn. ES wiberfpriegt inSbef. ber ge»

bie e(n feftflelegten Borbilbung ber beutfegen StecgtSanwölte, gtafji^e^biegene giftorifege unb bogmatifege, tgeoretifege unb bte ^ptoteberum gaben naeg ber Sluffaffung ber fu ltn rü ö lfe r

^ » i f t S m ä ß i g wiffenfcgaftlieg üorgebilbeten unb gefeit»

ie 11iw Segneten Sluwärter ein jus quaesitum, ein f u b »

^ernf eä ö f f e n t l i c h e s Stecgt a u f 3 u t a f f u n g gu bem ber h» rQu^ Ausübung biefeS Berufes. ®aS ift, WaS § 41

Wiegen gi5f 0 . m it ben SBorten auSbrüdt:

Bet bn 1 fRecgtganwaltfcgaft befägigt ift, muß gu berfeiben Sitcfn n ®erid)ten beS BunbeSftaateS, in weidgem er bie gum W ^ ramte befägigenbe Prüfung beftanben gat, auf feinen

8 Pgeiaffcn werben.

orbettt r ej er SinfprudE) ift gwar niegt mittels Silage bei ben liegen En' no(^ übergaupt bei irgenbwelegen ©eriegten bureg»

liehe,. nm ®r ffi ober ein berart einbeutiger Slnfprueß öffent»

Big • * EfgtS auf Übertragung ber fragließen gafultät, baß betti h- ®eutfcgtanb fein g u tf befannt geworben ift, in (Sitti le 3utaffung reegtswibrig üerfagt worben wäre. Die lottjt '^Utt9 *n bie Sifte ber 3 u9el “ ffenen naeg § 20 31210.

S&ie QUt> foenn bie 3ulaffung ßingufommt bgw. üorauSgegt.

bitrftiu,- offgngStifte ift eine BeweiSurfunbe, bie bem Be»

8terh*J/e.. Wcgtefter geftfteltung ginfiegtiieg ber ißerfon ber Wdrager bient.

(U

n e u e t a b e u m 8 ef eg r t ift bie 31ecgtSiage naig bem

^ egt?s ® ei e6 c- ©emäg § 1 muf? gur berufsmäßigen

^rben retUtt9 ÖDr ben ®ertDaitungSgericgten gugelaffen bet bie S3efägigung erlangt gat, banaeg gWei Sagte in

^ben, ^^o itu n g . . . tätig gewefen unb in einer bei bem lect)t§ ^poitungSgericgte gu fügrenben Sifte ber S3erWaitungS»

entc i , f eingetragen ift — . Über bie Eintragung in bie Sifte gerichtpi ber ^orfigenbe eines Senats beS DberberwattungS»

aufne,..iffle n b W o ift gefagt, bag ber Anwärter, ber alle ttttne„ W ten S3orauSfegungen erfüllt gat, in bie Sifte einge»

h a » „ m u g " . SBo bleibt baS jus quaesitum, ber

"^te uv6 ^ nfbrucg beS öffentlicgcn fRecgtS? SSogt fagt § 3:

®intr(Tlntra9u ng if t gu berfagen, wenn . . . " unb § 4 : „® ie

>nc„ 9Ung. i a n n berfagt werben, wenn . . — 21ber btä| g0] 0® ¿g gefagt: „2tuger ben fä lle n ber SSerfagung ge»

^5 6 unb 4 ‘ ift bie SSerfagung unguläffig."

tr finb alfo in fotgenber S w a n g S l a g e :

berurif^peber bie Raffung beS ©efegeS ift ungulänglicg; baS ber fcftr rt,'*Us ü^aesitum auf Eintragung in bie Sifte ift trog btujj trt s^en ^ eEtierung borganben; jeber taugliche 93ewerber tifefje cn, . 5 Sifte eingetragen werben. — $ann gat ber poli»

feiileg '«¡n^ ter beS In n e rn baS üteegt unb bie greigeit, Seute 8iernnn' r ^ IbefittbenS ogne febe juriftifege Prüfung gu Sie»

• t u n n j ^ e n erfegaffen, bie naeg gwei 3 aIü'en ^erwat»

9etraci„„ 9‘ eit als 33erwaltungSrecgtSräte in bie Sifte ein»

toiir Serben m ü f f e n , — ob ber Senat beS 033®. eS

°ber niegt. —

Ober ba§ fuBfeitibe öffentlicge Steigt beS SlnwärterS auf Eintragung in bie Sifte Beftegt niegt, — bann i a n n ber

©enatspräfibent ober aueg ber Senat felBft geeignete 23e»

Werber, fogar geprüfte Bewerber gurüdweifen. E r i a n n fagen: aus 3'oecimägigieitSgrünben, wegen überfültung, m it Stüdficgt auf baS Slnfegen ber SlecgtSpflege ufw. Wirb gur 3eü ber Antrag auf Eintragung in bie Sifte abgelegnt. Somnten

©ie naeg brei 3 af>ren tuteber. — ißeinlidj! —

Unb feglieglieg. SBaS ift ber ©totg beS freien SlnWaltS?

— Sliemanben oerantwortlicg gu fein, als feinem eigenen ®e»

wiffen unb ber felbftgewäglten ©tanbeSoertretung. fe in SRenfeg ift Poltfommen, barum ift unoermeibbar, bag biefe

©tanbeSoertretung oft genug aufiiärenb, belegrenb, warnenb, ja ftrafenb einfegreitet! ©o bilbet fieg in ber fette tanger unb Wertöoller Überlieferung eine bis ins geinfte ausgearbeitete

©tanbeSfitte unb oornegme ©tanbeSauffaffung. fe in Slnwatt glaubt, m it feiner 3utaffung nun ogne weiteres in ben 33ott»

befig biefer 2luffaffung gineittgewaegfen gu fein. SRanegeS w ill gelernt fein unb manrg’ Segrgelb wirb begaglt, bis ber 2tnwatt gur §öge biefer oornegmen Stuffaffung geranreift.

S3Sie töft baS neue ©efeg biefe grage ber Ergiegung gum

"Berufe? ES löfi fie teils plump, teils übergaupt niegt! ES iennt nur ©treiegung aus ber Sifte, wenn ber SleegtSrat fieg eines BergaltenS fdjulbig gemaegt gat, baS ign ber Berufs»

ntägigen SlecgtSoertretung unwürbig erfegeinen lägt, ober wenn er bie igm obliegenben fßftiegten gröblich öertegt (§7).

Über bie ©treiegung entfegeibet baS DberüerWattungSgericgt bureg Befeglug in gweiter Snftang int erweiterten ©enat.

SlicgtS üon flanbeSgemäger Betegrung ober Ergiegung, niegtS Oon Beganblung leicgterer gölte, nidjtS oon mit ber B rajiS ber SteegtSberatung innig üertrauter foltegeneinficgt.

— SltleS ober niegtS! — ®a baS DberöerwaltungSgeri^t bureg ©efeg bie Beantwortung für bie BerWaltungSreegtS»

rätefegaft oor ber Öffentliegteit gu tragen gat, ba feine 2ln»

waltsfammer, noeg ein aus fotlegen gufammengefegteS ©tan»

beSgeriegt biefe Berantwortung auffängt, fo Wirb eS wogt ober übel bie Berantwortung tragen unb aud) minber fegwere gälle oor feinen Stiegterftugt giegen. ES wirb gur härte ge»

brängt, weit alle 3ö>ifigenftufen fegten, unb Weil o g n e

® i e n f t g u d ) t f e i n f o l d j e r © t a n b 6 e ft e g e n f a n n , am wenigften ein ©tanb, ber ftaatlicge Slufgaben gu erfüllen Berufen ift. ®ie Ergiegung beS O B®, gur Erfüllung ber

©tanbeSpflidjten mug fieg entweber g u r E i f e n b a r t f u r a u s w a e g f e n , ober fie muff b ie 3 “ g e l a m B o b e n f e g t e i f e n l a f f e n : ein d ritte s gibt eS niegt.

®aS neue ©efeg nennt in § 1 bie berufsmäßige SteegtS»

Oertretung üor ben BerwaltungSgericgten in klammern „ab»

oofatorifd)e im Sinne beS § 6 SlEewO". B3aS bie 31eid)Sgewerbeorbnung, als fie gefegaffen Würbe, in § 6 als aboofatorifege angefegen wiffen Wollte, ift bem niegt gweifelgaft, ber m it gefegiegtliegem ©inne bie Borfcgrift aus bem allgemeinen ©praeggebraueg gur 3 eit beS EntftegenS ber

©ewerbeorbnung ableitet, geft ftegt {ebenfalls, baß gu biefer 3eit in gang ®eutfeglanb, in alten Eingetftaaten, ber Erwerb ber reegtücgen gägigfeit als Stboofat, 2lboofat»2lnWalt, SteegtS»

anwalt gu wirfen, an ben Befig e i n e r bureg P r ü f u n g e n n a ^ g e w i e f e n e n B e r u f l i e g e n B o r b i l b u n g gefnüpft war, unb baß bie niegt bureg B rüfun9 naeggewiefene Bitbung als BerwaltungSrecgtSrat feine aboofatorifege B ^ jiS i- ©•

beS § 6 ©ewD. begrünben fann, fomit § 35 bafetbft bureg baS preuß. ©efeg niegt befeitigt ift.

©idfer ift aueg, baß SteiegSreegt Sanbredjt briegt (2irt. 13 StBerf.), unb baß Sanbrecgt fid) niegt unterfangen barf, ogne reiegSreegtliege ©etegation SteiegSreegt m it allgemein öerbinb»

lieget SSirfitng für alle ®eutfege gefeglieg auSgulegen.

®aS BeüfungSreegt foWogt beS außerpreußifegen Wie beS preußifegen crbentliegen unb BerwaltungSridfterS ginfidittid) ber Bereinbarfeü beS neuen SanbeSgefegeS mit bem SteiegS»

reihte ftegt außergalb ieber graae (ogl. m e i n e n 2luffag 32S. 1924, 1564).

®ie recgtliege ©tellung ber neuen BerwaitungSreeßtSräte, foweit igre gulaffung auf minifterieller Ernennung gerügt, ägnelt berjenigen ber fog. 3 uftiäioemmiffare üor 1STO, in 2llt»

preußen, Wo bie minifterielle Berteigung grunbfäglieg aus»

reiegte, — alfo BerWaltungSfommiffare, aber ogne grunbfög»

(6)

2266 © rötere 2tuffä^c CJurtfHf^e S B o cM ifiiL

lid^e burch Prüfungen ju ertoeifenbe (Porbilbung, bte bert BuftizEommiffaren eigen toar.

Xa bte preuß. ©efeßgebung nun einmal bieS ©ebiet Be*

fonberS geregelt hat, fo entfielt für bie außerpreußifdfen 2 än»

ber ber fja lt beS internationalen (PertoalPngSrechtS. ©elbft toenn alfo bie preuß. ©eridfte für iljr ©ebiet eine abboEatot»

rifdje ^ra p is annehmen, fo fonnte bie preuß. ©efeßeShohcit bod) nicht über bie preuß. Sanbeggrettje fgnüberttnrien auf außerpreußifcheS ©ebiet. SR. a. SB., ber preuß. ©efefjgeber Eann j. 58. bie Hamburger ober BatjerifcEjen SfiicE)ter nicht gmin»

gen, bie preuß. (PerroaltungSrechtSräte öor Hamburger ober bayerifdEjeit ©eridjten anftreten gu laffen. B n biefe ijciitoS

»erfahrene (RedftSlage bat ber preuß. (partifulariSmuS bie bon iijrn felbft gefcf)afJenen SJlitgtieber „abooEatorifdfer (PrapiS"

gebracht. Unb baS ju r fclben B ^ t, mo man ber b eu t f c h en (BolESbertretung mit ber (Rottoenbigieit gleictjijeitlid^er (Rechts*

auSlegung auf bem ©ebiet beS (PerroaltungSrechtS bie ©djaf»

fung beS ( R e i c h S b e r t o a l t u n g S g e r i c h t S ju empfehlen fucljt!

X ie Slnmaitfchaft ift oon ber neugefchaffeneit Bulaffung bei ben preuß. (BermaltungSgerichten lünftlicE) ferngehalten toorben. (Rad) § 3 2lbf. 2 finbet eine befonbere Eintragung bon SRecßtSantüälten in bie 2ifte nicht ftatt. Unb nach § 7 2lbf. 2 ift ein (BertoaltungSrechtSrat in ber 2ifte ber (Per*

toalPngSrechtSräte öon 2lmtS toegen jn löfcEjen, toenn er zur fRed)tSanmaItfd)aft jugelaffen iourbe.

2113 ©runb hierfür iourbe angegeben, fidj gleic^§eitig (RedjtSanmalt unb (PertoaltungSantoalt ju nennen, fei nicht oereinbar m it ber bisherigen (prajiS beS <$Ejrcrtgerirl)13 für (RedhtSamoälte, toonad) fich ber (RedjtSanmalt nicht als ©pe*

gialift für ein beftimmteS gad) begeichnen bürfe (©ißungS*

Bericht a. a. D. ©. 10303). SlllerbingS hQt ber Ehrengerichts*

hof ba§ Urteil gefällt, (Bezeichnung als ©pegialift fei ungu»

läffig. 2lber ber ( P o r f t a n b beS X e u t f d j e n S l n m a l t * Per e i n s hat in feiner Eingabe an baS (ReidjSjuftizminiftep rium bte (mit ber fffrage ber (Bezeichnung als ©pegialift ganz unb gar pfammenhanglofe) B u l a f f u n g ber b e u t f c h e n ( R e d j t S a n t o ä l t e bei a l l e n (ReidjS* u n b S a n b e i » b e r t o a l t u n g S g e r i c h t e i t m i t t e l s ( Rei dj Sgef ef j ge*

f o r b e r t !

Xiefe außerorbentlid) toid)tige Xatfadje ift bet ben Xe»

batten über ben Enttourf beS preuß. ©efe|eS immer unb immer toieber betont toorben.

Xer SSKehrheit beS SanbtagS toar bieS offenbar nicht beEannt. ES if t f u r c h t b a r , t r e n n { ni cht i ge G e l a n g e e i n e s g r o ß e n ( B e r u f Sf t anbeS b on ber gefeßgebem*

b e n S l ö r p e r f c l j a f t o h n e K e n n t n i s beS ©ad) » b e r h a l t S g e f d j ä b i g t to er b e i t 2).

SScrgeffen ift int @efe|, bie «Pflicht p regeln, bei 2lu3»

bitbung ber Slntoärter p m höheren (PertoaltuugSbienft mit»

ptoirEen. 2lud) ihrer Butereffen nimmt fich bie beutfdjc (RechtSantoaltfdjaft gerne an.

© o m i t a p p e l i e r e n t o i r Pont f dj l e d) t u n t e r » r i dj t e t e n 2 a tt b t a g a n ben b e f f e r p t u n t e r * r i d) t e n b e n.

I I .

S5on SftedjtSanioaft Dr. 2Raj ßftieblaenber, SRündjen.

„Sticht lange bor ber fünfgigften SBieberEeljr beS benE»

toürbigen XageS ber Schaffung einer einheitlichen beutfchen Buftiperfaffung unb eines einl)eitlid)eit beutfchen Slntoalt*

ftanbeS, mitten unter ben (Beftrebungen p r ©rünbung eines (ReidjSoertoaltungSgeridjtS fcfjuf bie ©efeßgebung beS größten beutfchen EinjelftaatS einen neuen partiEulären SlntoaltSftanb."

©o etwa mag man es in gefdjidjtlidjen Xarftellungen einer Eünftigen Bei* lefen. Unb toenn unfer §iftoriEer nod) mahrheitSgemäB f)in§ufügt, baB biefe SRaßnaljme nic^t aus fadjlidjen, fonbern nur aus perfonellen ©rünben, nämlich Zur SSerforgung bon S3eamten unb folchen, bie eS toegen man»

geloben (BebarfS nidjt toerben tonnen, gefdjalj, fo toerbcn

*) »g l. Stuffnh beS OSS@$R. SR iroro: ®eiüfcf)c OTgem. Seit. 9?r. 181 0. 18. fflp iil 1925; meine Stuffähe: 32B. 1924, 1218; $3 3. 1925, 476; «ßrSßecloSt. 1925, 405.

unfere EttEel über ben (Beruf unferer 3 d t ju r ©efeßgelü1 ®

il)re lebten BHufionen berlieren. _

2IIS noch ber preußifdje Entrourf fidj in feinem ftabium befanb, burfte id) als Singehöriger eines anberen beS barauf htnmeifen, baB eä fich liier um eine @aii,e- i 1,n g a n j e n b e u t f d j e n S l n i o a l t f c h a f t unb ber

SiechtSpflege im toeiteften ©inne hanbelt. ®urch bie -tu»

führungen bon © ö r r e S toirb biefe SBaI)rheit aufS grell beleudjtet. Unb fo barf id) benn auch heute nochmals nicf)t*preuBifd)er Slnmalt «Proteft erheben gegen baS u n h ^ l^ . c

©efe^, beffen folgen — unmittelbar unb burdj fein S3etfP für anbere Sanber — unabfelfbare fein Eönnen.VUlC'vVv «vciHUC-v 444lUv|l'^vUlU f i,141> 4v4t4lw4l.« ( / i-

SBenn man bie lange, loedjfclboile EntftehungSgef^,cl|

beS ©efepeS fid) nochmals bor Slugett führt, fo fieht otau >

p beutlich, baB ber ganje ihm jugruttbe liegenbe ® r flng bon Slnfang an ungefunb toar; trojj allen §crum turirte traten immer neue Sranfheitsfpmptotne bei bem armen herbor, unb je |t geigt fid) beutlid), baB baS Seiben ein iI,n licheS unb unheilbares toar. Suerfi erfdjien ber ®ntnnm, eines ©efejseS über bie „58ertoaltungSrechtSantoälte", eine JJ fangreiche Dtachbilbung ber SRechtSantoaltSorbnung ~

©hftem unb gröBtenteilS aud) bem SBortlaut nad). SBir 9??-, bamalS auf bie SerfaffungStoibrigEeit biefeS gegen baS recht oerftoBenben EnttourfS, auf bie Unpläf'figteit ber y ^ fül)ntng eines neuen SlntoaltSftanbeS m it bem p aKißberfta;* j niffen geeigneten 2lntoaItStitel hingetoiefen. ®aß eS fo |H . geße, hat benn auch nad) einiger Beit bie preußifdje Regier“

eingefelfen. ©ie Eam bann auf ben ©ebanten, auS ben toalPngSrechtSanioälten" 58ertoalPngSantoälte p machen> a^ i aud) über biefem Xitel fchmebte baS XamoEleSfchtoert ber 9teichSred)t begrünbeten 9ted)tfprechuttg, bon ber nicht m toarten toar, baß fie bor einem burd) ungültiges fiattbcSr gefdfütsten Xitel haltmadjen toerbe. ©o gab man aud) bw

«plan toieber auf unb erfanb ben Flamen „SSertoalPugSrefP rate", ber red)tlid) Eaum mehr 51t bcanftanben fein bur i ' über beffen Eignung fiep gleidpoohl manches fagen ^ ¡q. Sluch bie äußere © tru ftu r unb bie ©runbgebanten ber t hatte man injtoifdjen p m X e il, aufgegeben, p m Xeil auch beibehalteit, unb es tarn baS Eurje ©efeß pftanbe, ^ eS © ö r r e S bereits geEennjeidjnet hat. .furiert hat nta11 ^

©runbe genommen boei) toieber nur an ben © i)n tp t)5 ber franEljeit, unb immer toieber ftieß man auf neue & “)1 fl)l rigEeiten, bie fich auS bem DEeid)Sred)t ergeben: glaubte u . gliidlid) bie SRechtSantoaltSorbnung unb baS SBettbetoeru»ö-‘ ä übertouuben 5U haben, fo erfchten nun plößlid) baS ®el^c ¡,t ber ©etoerbeorbnung auf ber Silbfläche. Bhm luchte tItaI-rcfte leßter ©tunbe burch bie otninöfe Slammer („abooEatoru ip ra jis i. ©. beS § 6 9i@etoD.") p begegnen. $iefe ift ein tooljt eingig baftehenbeS, (ebenfalls neuartiges mittel beS ©efefjgeberö gegen 2lnfe^htngen feines 2BerEeS, | . 2lrt SBegrünbung unb (Rechtfertigung im ©efeßeStefte 1c ^

Xer BmecE ift Elar ertennbar: toenn bie SSertoaiW” ^ rcchtSräte Eeine abnoEatorifche iprapiS t. ©. beS § 6 ®cwn.

ausüben, fo unterftehen fie ben SSorfdfriften beS §35 ®e ^ über biejenigen iperfonen, bie fich geroerbSmäßig mit

forgung frember (Rechtsangelegenheiten unb bei ^ef toahrjunehmenber ©efdjäfte" befaffen, b. h- fie unterlirflen . 2lnmelbepflicht (§ 35 2lbf. 7), ber polizeilichen Unterlaß ^ toenn Xatfacßen borliegen, bie ißre llngrtoerläffißieit if„»„«eit auf ben ©emerbebetrieb bartun (§ 35 2lbf. 1, 3); fie f f ^ ber polizeilidjen Kontrolle über Umfang unb 2lrt ihr f® .„g fchäftSbetriebS unb Slnorbnungen über ihre (8ud)fühf ^ untertoorfen toerben (§ 38 2lbf. 4), unb ihre (Red)fön; ^ gegen bie Unterfagung beS ©emerbebetriebeS ridjten fid) ben (Rormen ber §§ 20, 21 ©etoO. (§ 40 2lbf. 2).

Xaß ber B !t)ecE, bie (PermaltungSrechtSräte biefd1 fdjriften über bie fRcdjtSEonfulenten gu entziehen, bura) .jj Stnführung beS § 6 ©etoö. nicht erreicht toerben l° ltntb'i ^ bon © ö r r e S bereits bargetan toorben. Xer neue © ta’|

eben Eeine SlbboEatur i. ©. beS (Reid)3gefef)e3 unb be:s ^ gemeinen ©prad)gebraud)e3. Bd) barf als meitereS 2lrß111 hierfür hingufügen, baß ber SlbooEat ttad) feiner gartäeJ‘ ,/1) }d)tchtlid)en EnttoicElung in erfter Sinie „®crichtöanma

2) SSgt. SBeißlet, ©cfdjichte ber StechtSantoaltfchaft ©• 6l°»

BtagmiS: a. a. D. ©. 7.

(7)

©ríígere Stuf füge 2267 55.

toar

1926 §eft 19]

ißäir' . eirt Organ bet 3iec£)t§pfiege im engeren ©inne, beffcn C « erft fpät unb in neuerer Seit ein unitierfeller 8^ ; . «nb bag unmöglich ißcrfonen, bie p r eigentlichen oPtä f f i ‘ege tueber in irgenbeiner Vegiegung ftegen nod) man*

i e r f ü r nötigen Vorbilbung angefprodjen merben bürfen.

ge[§ ?PIe8f Weber in irgenbeiner Vegiegung ftegen nod) man*

5l 5ö ?e5 h i e r f ü r nötigen Vorbilbung ftegen f ö n n e n , ald

‘ aten angefprocgen merben bürfen.

tactor* eä f i^ ab« meiter: toad ift bie golge be§ un*

toalti, tt ^arfucgd ber preugifdjen ©efeggebung, bie Ver»

S8efc¿ .,9®re^täräte ben Vorfcgriften ber ©ewD. p entgieljen?

fid) barauf, bie einzelnen Veftimmungen bed bie m it bem 8teidjdredjt in SBiberfprudj fielen, alo u?8ülti,

Smtia? f e i n e n P laffen über ift bad gange ©efeg un»

ar. 0 r (£§ erfdjeint m ir ungweifelgaft, bag nur bie legiere

^ P f u ” 16 öerecEjtfertigt ift. Ser ©ebanfe, Bon bem man bei Sibifr!? tiefer fjrage audgugegen Ijat, ift ein ähnlicher mie im It* J ed)t ber ©runbgebanfe bed § 139 V © V . (mobei natiir»

ßf äiöilrechtliche grage ber Veweidlaft audgufdjeiben gat).

^ $ ni ^ i of)ue weitered nichtig, menu einzelne feiner ber © üitigfeit entbelren. V ring t aber bie Seil»

ift an lt ben ^ f b a u beS gangen» ©efeged in» SBanfen, unb etjgfr P ne5wen/ bag bas 0 efeg ogne ben nidjtigen Seil itidjt n i * | ett „korben märe, fo ift aucl) feine teilmeife Slnwenbung l)0g ,nägli^)- 2)er pveugifdje ©efeggeber mollte einen ge»

geiRt h” ' ber Wnwaltfdjaft gleidjwertigen ©tanb fcgaffen; bad Sit,], Ple ®eganb£ung ber Sitelfrage unb ber ipinweid auf bie buihp ntur ' n ber ominöfen flam m er. ©r mollte feinedfalld f0t|j !T' bag bie SDUtgiieber bed neuen ©tanbed als Dledjtd*

5)ög . nten begattbett mürben ober beganbett merben iönnten.

ter Mt tlar im ©efege gum Studbruci gebracht (bie ©etbft*

tfaih, 1®Un8 l0i^b gier gum Vergängnid), unb bie neuen 33er*

eilte Un8§redjtdräte fetbft merben fid) m it gug unb SKedjt gegen

•tteitp. ere tituffaffung Berwagren. Saraud folgt aber ogne fein o bag bie ©runblage bed gangen ©efeged erfdjüttert, jie oe£i öereitelt ift, menn bie Stammet fä llt unb ber in pcenBfeftgloffene ©efegedbefegl fid) ald ungültig ermeift. Sad alarfr. efehe ©efetj ift m itliiu ald ©ansed nichtia unb unooll*

Pgba:

bet bag ed trogbem fdgon Bollgogen unb bie Sifte 8ie ic i,f? aitun9ärcd)tdräte fcgon eröffnet ift. SBenn idj cd Quf ald eine ißflitgt ber pftänbigen ©teilen bezeichne, fte|[u t£ ®efeitigung biefed ungültigen ©efeged unb bie ©in»

n i* t n9 feines meiteren Vollgugd ginpm irfen, fo braudje icg Sgejr P betonen, bag meine Studfügrungen fidj in feiner bie p-Jiegen bie ißerfonen tilgten, bie bereitd ben ©intrag in 5 * . ‘fien erlangt gaben ober in Qufunft erlangen molleit.

burd) eis-te P ^ t unb bebauere ed augerorbentlidj, menn fie fotafi öte ,@d)ulb bed ©efeggeberd in eine peinlicge Sage ge»

gier 'if* ' inb »ber noig iommen merben. Slber ed ganbelt fid) i e f e ? ^eü !nebr aiS um bad SBogt einzelner, unb aucg Unb • eeforbert legten ©nbed ein f d g n e l l e d ©ingreifen gag eine rafcge SSefeitigung bed ungaltbaren tatfadglicgen

Rbed, mie er geute beftegt. III.

I I I .

Sßott Dtedgtdanloalt D r. § c g , (Stuttgart.

fp ra ^ie Entftegungdgefcgi^te bed ©efeged unb ber 2Biber»

boa m 8e0en bie IRei^dgefeggebung (3{31D. unb ©emD.) finb bEn. c i c r e§ unb f f r i e b l a e n b e r ptreffenb bargelegt mor»

te4'tiat ^ Seifpiet bed grögten beutfigen Sanbed be»

toagri1 P ,tt 5Proteft ber anberen Sänber gegen biefed im P ©inne partifulariftifd)e ©efeg.

Sitttätfift ber ^Sorgefcgicgte barf no^ ermägnt merben, bag

^ t o a f f bei-'iud)t mürbe, bnrcg eine Snberung ber 9t3tD. bie Unb Pugdprüfung ber juriftifdgen Prüfung gleicgjuftellen 8i e * t » © r u n b l a g e für bie gmangdläufige gulaffung gut btefeg ai! lua£tfd)aft genügen p taffen. Sie Üludfidjtdiofigfeit ißerfu* eefudgd oeranlagte bie gefdjilberten afrobatenartigen

P einer Umgegung ber SftStD.

^iffenl* ® efe& teilt unter SKigadjtung ber gefegtidj unb ben '/P ftlid j feftftegenbeu ©inridjtung ber 9Red)tdanmaItfcgaft

^efefe hUef ® taub ber SSerroattungdredjtdräte fdgaffen. Sad

« rb n ^ n f ^ i tDfit « , fieg ben tBorfcgriften ber SReidgdgemcröe»

l abe Q„ oUr^ bie ominöfe Stammet ju entsiegen. Slber ge»

8 C 3t©emD. mug bad preugifdje ©efeg figeitern.

Senn nacg § 6 fä llt unter § 35 bafelbft ( p logt, im einjelnen bie Sludfügrungen Bon f j r i e b l a e n b e r ) , mer nicht i . ©. bed

§ 6 bie „Slböoiaturprajid" betreibt, ©eit SSeftegen ber 9121D.

ift in Seutfdglanb ber SSegriff Slboofat mit bem 83egriff Steigtdanmatt gleicgbebeutenb. Ser preugifege ©efeggeber fottte bad fcodg miffen. SBeifpietdmeife mirb auf © a r m e g , „S ad öffentliche Dtecgt unb bie SSermaltungdrecgtdpflege" ©. 511 Bermiefen, mo gerabe m it S epg auf bie ©emD. gejagt ift:

„S ie Sludübung ber SlbBofatnr, bie gierntit Berbunbenen 9tedjte unb ipflicgten unb bie ©runbfäge über bie ©ntftegung berfelben finb eingeitlidj für bad Seutfd)e IReicg bureg bie SiStD. geregelt." Semgemäg gaben alte grogen beutfegen Staaten beftimmt, bag auf bie gägigfeit, Bor bem dermal»

tungdgeridjte p gaubelit, ferner beg. ber gutaffung Bon Stecgtdanmälten unb anberen SSertretern unb Seiftänben, bie S3orf^riften ber 3 ^ 0 . eutfpreegenbe SCumenbung finben (©ar»

meg ©. 718). Sie 3fßO. iennt aber nur Dtedjtdanmälte i . ©.

ber 9191D.; alle anberen Strien Bon IfSroäegBertretern, bie ge»

merbdntägig tätig finb, fallen fomit unter § 35 ©emD. SBenn bad preugifdje ©efeg biefe Unterorbmmg aber abtegnen w ill, fo ift ed, mie g r i e b l a e n b e r bargelegt gat, im gangen ungültig.

h ie rm it ftim mt aucg B. S a n b m a n n , ©emD. § 6 Sin»

merfung 7 überein, Wo gefagt ift, bag gmar ber ©efdjäftd»

freid, fomeit er reicgsgefegltcg niigt geregelt ift, lattbedgefeglicg geregelt merben iann, meiter aber barauf gingemiefen mirb, bag ber S3emf ber SReigtdanmälte felbft reicgdgefeglicg burdg bie 9191D. geregelt ift.

Studj bie nicgt»preugifdgen Sänber gaben alten Slntag, gegen bad preugif^e SSorgegen fiig gu magren, bad geeignet ift, neben bem SSerftog gegen Dteidjdgefeggebung bie flare geft»

ftellung bed S3egriffd ber 3tedgtdanmaltf(gaft gu untergraben.

3 n SBürttemberg ift fdgon bnrd) bad ©efeg über bie 23er»

mattungdredjtdpflege B. 16. Seg. 1876 audbrüdlicg audge»

fproegen, bag gmar fein Slnmaltdgmang für bie Vertretung bei ben VermalPngdgericgten beftegt, bag aber bie tßarteieu fidg bnrcg VeBollmäcgtigte nad) ffliaggabe ber Vorfdjriften ber bürgerlichen ißBOgegorbnung Bertreteu laffen Iönnen, mie benn aucg nacg Slrt. 72 auf bad Verfagren bie Vorfcgriften ber je»

meild beftegenben bürgerlichen ißrogegorbnung entfpredjenbe Slnmenbung finben. Sied ftim mt m it bem Bon © a r m e g angefügrten allgemeinen ©mnbfag.

SBir Bermagren und bager gegen ben preugifegen Verfucg, fReicgdgefege gn umgegen, ben gefegli^ unb miffenfdjaftiid) feftftegenben SSegriff ber Siecgtdanmaltfdjaft gu erfegüttern unb bie Vorandfegungen für tiefen Veruf, mie fie Bon © ö r r e d bargelegt finb, gu Bermäffern.

Saneben fpielt ber Sitet VertaalPngdrecgtdrat eigentlich eine nebenfäcgliige 9totle. ©d mug aber gerBorgegoben mer*

.ben, bag er in feiner ©üte bem ©taatdanmaltfcgaftdrat unb bem ebenfalls Bon gefegaffenen ¡Qanbeldgericgtdrat entfpriigt. Vielleicht bringt bie preugifdje Sitetmafcgine amg noeg ben Sitel bed grinangreegidratd, obmogl aucg giergu bie Suftänbigfeit feglt, bann märe bad Duartett mürbig, auf einer befonberen Safet in ber befannten Slbfdjtecfungd»

audftellung bed Sßrofeffor i ß a g a u r e i oeremigt gu merben.

IV .

Von SKedjtdannjalt Dr. SBünfcgmaitn, Seipgig.

Ser erfte $ m e i bed prengifdjen ©efeged ift, bie Vermal«

tungdredjtdräte gu befreien Bon § 35 ©emD., fie ben Dtecgtd»

anmälten gletigguftellen, obmogi fie nicht IRecgtdanmälte finb.

Sie Vefugnid bed preugifdjen ©efeggeberd, mit SBirhtng für bie 9t@eroD. gu beftimmen, mad abociatorifcge ißrajid ift, mirb in ben Sludfügrungen Bon © ö r r e d , f f r i e b t a e n b e r , Sjjeg Berneint; man fann fieg ignen nur artfdjliegeit ffreiiieg tann bad ©efeg, bad bie berufdmägigen Vertreter Bor ben Ver»

maltungdgeridjten, bie fRicgterfägigteit gaben, ber Sßoiigei nicht unterfteilen Buill, bedgalb nid)t gefabelt merben. Ser SSiber»

fpnieg mug fieg bagegen ridjten, bag ein befonbexer Vermal*

tungdanmaltftanb gefdjaffen mirb, ber neben bie Vecgtdan*

mattfegaft tritt, nnb mie bad gegenüber bem Veicgdredjt gn erringen Berfudjt mirb. — $ u r ©Raffung biefed befonberen

©tanbed bebient fid) bad ©efeg einer neuen ©tanbedbegeidj*

(8)

2268 ©royere Sluffäße [guriftifdje SSo^enfcTj#

nirng: VerwaltungSrechtSraf. R idjt um ben Xrägern eine ge»

felifchaftiicße Stellung anguweifen, ift biefer Xitel gefcßaffen, ein V lid auf bie Sifte her gugelaffenen VerwaltungSrecßtSräte geigt, baß fie weiterer Xitel wahrhaftig mißt Bedürfen, fon»

Bern um fie al® bie Berufenen Berater unb Vertreter in $8 er»

waltungSrecßtäfachen gu empfeßlen. Xer Recßt§anwalt !ann ben X itel VerwaltungSredjtSrat ni(ßt erwerben, niemand iann gleicßgeitig Rechtsanwalt unb VerwaltungSrecßtSrat fein. Xie SBiriung biefer Regelung ift woß! laum gweifelßaft. Xie Ve»

geicßnung: „VerwaltungSrecßtgrat" wirb bie Beratung und Vertretung auf dem ©ebiete be® öffentlichen SRecE)t§ bon ben Rechtsanwälten ab» unb gu ben VerWaltungSrecßtSräten hin»

gieren. ©® entfteßt eine Slbbolatur für öffentliches Recht, fo baff ben Recßt§cmwälten nur bie Stbbofatur für fßribat» unb Strafrecht berbleibt.

3Bar für biefe Gmtwidlung ein VebürfniS? J n welchem SRaße fich die RechtSanwaitßßaft m it bem öffentlichen Redjte Befaßt hat, lehrt ein SSlicE auf ba® Schrifttum, ütSbefonbere bie J3B., bie in fteigenbem Riaße unb in bollern Vewußtfeüt der SBicßtigfeit biefer Stuf gäbe (JSB. 1916, 604; 1925, 2508) SRitarbeiter ßerangießt Xer Xeutfche Slnwaltberein hat einen Befonberen SluSfcßuß für öffentlicheg Stecht. J n t weitesten Ilm»

fange haben fid) bie 3lnwälte bei ben ordentlichen (Berichten m it öffentlichem 9tecE)te gu BefcEjäftigen, g. 33. bei Silagen au®

§ 839 V@V. unb ShnbiiatSllagen, bei Gsinflagung ber öffent»

Iich=recht!ichen Slnfprücße, für bie ber ordentliche Rechtsweg gegeben ift, bei ben m it den Vobenfperrgefeßen, SBoßnungSnot»

mahnahmen unb anderen Vefcßränlungen de® sßribatreeßt®

fra ft öffentlichen Recßt§ gufammenhängenben Streitigfeiten.

Slnbrerfeit® ift eine Jü lle bon Streitigleiten im Verwaltung®5 reeßtsftreite nicht ohne Veantwortung pribatrecßtlicher fragen gu Iöfen. SSenn bie RechtSanwaltfchaft fich gegen ba® Spegta»

Iiftentum auffallend ablehnend berhalten hat, wie ein Ver­

gleich m it den fegten ergibt, fo iommt darin Wohl bie über»

geugung gum SlpSbrud, bah eine 3Ibbolatur für eiugelne Jacher nicht beftehen taten, bah ba® gange DtechtSge&iet für bie ißartei»

bertretung einheitlich unb unteilbar ift. ©§ ift baßer gang un»

Wahrfcheinlich, bah bei ben preußifeßen Verwaltungsgerichten bie Redjtäanwaitfcßaft berfagt habe, bah fich die Verwaltungs­

gerichte nach befferer Vorbereitung unb SSearbeitung ber Sachen feßnen lönnten als bei RMtwirlung bon 31nwälten.

Rein, nicht ber SSunfcß, bie Rechtspflege auf höhere Stufe gu bringen, |a t ba§ ©efeß gefcßaffen, fonbern ein gang andrer, ben J r i e b l a e n b e r feftftellt unb ber durch bie Sifte ber gu»

gelaffenen VerwaltungSrecßtgräte erhärtet w irb : e® follte den Veamten außer Xienft eine Einnahme gur ©rgängung de®

Ruhegehalt® eröffnet werben, J ü r biefen fleinlicßen $wed werben grohe Jntereffen gefährdet. Xie feit 1879 bewährte einheitliche Drbmtng ber RechtSanwaltfchaft im Reiche wirb durchbrochen, e§ wirb im ©egenfaß gur Slnfdjauung de® Sin»

waltftanbe® unb gur bisherigen Übung ein Spegialiftentum gefch affen, da® nicht gum §'eile de® ©angen die Rtitarbeit ber RecßtSanwaltfcßaft auf bem ©ebiete de® öffentlichen Recht® gu»

rüdbrängen Wirb.

Xer neue Stand lann nicht ohne ftarie SBiriung auf bie RechtSanwaltfchaft bleiben. Xie Radjaßmung auf anderen ©e»

bieten fteht gu erwarten. 0 b w ir SlrbeitgrecßtSräte, Ver»

fießerunggreeßtäräte (für SlrbeitSrecßtSpilege, Sogialoerfidje»

rung), etwa aud) fonlurSrecßtSräte (al® SonfurSöerwalter unb Sluffichtgführenbe) lünftig haben werben, mag gweifelßaft fein,- ßöcßftwahrfcheinlich werben fich aber neben ben Ver»

wattungSrechtSräten bie JinangrecßtSräte entwideln. Xie Ver»

waitungggerichtsbarfeit der ©ingelftaaten erftredt fich fehl nur auf bie £anbe§fteuern, biefe® ©ebiet fällt alfo — wenigften® in oberfter Jnftang — bereit® in bie Spegialabbolatur der Ver»

waltungSrecßtgräte. J ü r da® gröbere ©ebiet Jjer Reich®fteuem unb da® Verfahren bor ben ReidjSfteuergerichten befteht noch ber unauSgefüllte § 239 RSlbgO. §öcl)ftwal)rfc^einlicö Wirb bie Steueroerwaltung unb Steuerrecßtäpflege weit geringere Sirbeit haben, je mehr fich die Steuergefeße einleben unb ber»

einfacht Werben. Xer Veamtenabbau wirb bie Jolge fein unb ber SBunfch der Jinangberwaltung, auch ihren S3eamten eine Rebeneinnahme gu ermöglichen. Xiefe Veftrebungen au® S3e»

amtenlreifen Werben fta rf unterftüßt werben bon ben wif»

fenfcßaftlicß durch gebildeten SSücherrebiforen, bie eine an»

erlannte Stellung in der SteuerrecßtSpflege anftreben. SBenn

bie VerwaltungSrecßtSräte fachlich gerechtfertigt wären, f müßten bie JinangrecßtSräte aug faenfelben ©rünben 0 fdhaffen werben, denn ba® Steuerrecßt ift nur ein Xetl ° öffentlichen Recht® unb ba® Verfahren bor ben Verwaltung geridjten unb bor den Steuergerichten geigt weitgehende üb?1 einftimntung. Xroß de® ÜDlangel® eine® 33ebürfniffe® wirb b Vorbild ber Verwaltungsrechtgräte ben perfönlichen 3n*c.

effen, bie fjinangredjtgräte braudien, folgen Vorfdjub l eliten' baß bie bem weiteren 331ide offenfichtlichen ©rünbe 000 deren Sbhaffung fo wenig ftanbfjaiten wie gegenüber den ' Waltung§recht§räten. — Selbft wenn aber fffinangredjtsra.

nid)t noch erftetjen, werben bie VerWaltung®red)t§räte a | dem ©ebiete de® Steuerrecht® einen Vorfprung gewinnen, um) burch Seiftungen, fonbern durch bie Vorgabe, bie in Ü)re X ite l befteR, ber fie m it dem S c h e i n einer befonber RedftSftellung unb befonberen 33efähigung, alfo m it dem befonber® günftigen Singebote® umileibet. , „

©egen biefe Vorgabe, gegen biefen SBettbewerb durch etfj|

Ramen, rticfjt burd) Vorbildung unb Seiftung, wirb fich RechtSanwaltfchaft wehren müffen. Sie muß bem Slnw«1 geftatten, feine fenntniffe unb Vereitfchaft ebenfalt® lundju"

tun, fich alfo Spegialift gu nennen ober Sonberteiftungen a bem ©ebiete de® öffentlichen Recht® angufüßren. ©§ lann B ber RechtSanwaltfchaft nießt erwartet werben, baß f i^ , Oorueßmer 3 urüdßaltung fich öon ben ißr fo wichtigen ^ Bieten berbrängen läßt. R idjt au® wirtfchaftlicßen ©r ^ n>,íé fonbern im allgemeinen Sntereffe muß fie fieß weßren- * Vefcßäftigung m it öffentlichem Recßt, befonber® mit red;t, bringt eine unfdfäßbare ©rweiterung unb Vertiefjuw be® Verftänbniffe® auf allen RedftSgebieten. Xie Stu®fcbaltnn»

bon biefen Xeiten ber RedjtSorbnung fe |t bie Slnwaltfw®!

auf eine mefentlicß tiefere Stufe ber Srlenntni® unb * ftungSfäßigleit. ©egen biefe §erabfeßung ift ber Sbantpf füßren. R tit ben bisherigen Stanbe®a°nfcßauungen ift er nw.

möglich- 28a® feit 1879 fidj entwidelt unb gefeftigt ßat, t?1 fcßwanlenb. Xie folgen biefer ©rfchütterung ber ©tan0^

fitte unb StanbeSwürbe find unabfeßbar. Xa§ alle® muß t?„- men, damit VerwaltungSbeamte im Rußeftanb nod) Vefa)“ '

tigung unb Rebeneinnaßme haben. t •.

Sacßfen ßat erft feit 1900 Vermaltung§gericht®harte Xie Jahrbücher be® Säcßf. O V ® . beweifen ben U m fangJf,, bie Vorgüglicßleit der Reditfpredtung. 3Boßl jeder

Slnwalt ßat de® öfteren al® Vebollmächtigter ober 33cilt0 in der VermaltungSrechtSpflege mitguwirlen. ©erabe in ucU.

rer 3 eät haben fächfifcße VerwaltungSbeamte ißre Stell11 öerlaffen, um Rechtsanwälte gu werben. &eI

Xie fädjfifcße Slnwaltfchaft lann fidß gutrauen, an Re^tspflege im öffentlidien Rechte unter SBaßrung ber ö y r, effen ber fßartei förderlich mitguarbeiten. Xie faeßfifcheu WaltungSgericßte tönnen Veüotlmäcßtigte unb Veiftänbe, ' oßne Rechtsanwälte gu fein, bie Vertretung gefcßäftSnWB betreiben, gurüdweifen, alfo auch die Verwaltung®1^ v rate. X am it ber SJiißgriff ber preußifeßen ©efeßgebung lenngeidjnct unb bem fäcfififdjen Slnwaltftanbe begeugt to baß er bie geeignete Vertretung auch im Vermaltung3real eIt ftreite bildet, möchten bie fächfifdjen Verwaltung§gerifble,,etI, preußifchen VerwaltungSredjtSrat allentßalben gurüdweü Xie Jinangämter unb ginanggerichte lönnten durchweg benfelben unb bon ben weitergeßenben Vefugniffen ©ebi® j, machen, bie fie nach §§ 88, 200, 409 310. gegenüber i Steuerberatern ßaben, die nießt Recßt§anwälte finb, alf°

gegenüber den in Steucrfacßen tätigen Verwaltung®reclg,e räten._Xa® preußifeße ©efeß ßat bie SonberfteHung, t0^ crt, bie 310. unb bie SanbeSgefeße ben RedßtSanwälten berj1 ^

an £,(r¡1.ejií Xer Ucinlidje Slnlaß de® ©efeße® unb ber Verfud), f“ r . ¿er gugunften feiner VerwaltungSrecßtSräte nießt aufßeben

r, ür ^ . h, lur „inet ßen einen befonberen Stand gu feßaffen, lönnten nur gu Rlißbilbung füßren.

V.

SSon RedjtSanmalt D r. ®ieß, SarlSrube.

311® bergeitiger Vorfißenber be® babifeßen Kantine1 ^ *0 ? ftanbe® lann icß mich namenS ber babifdjen Sollegcnfa)1)' Jt/

bollern Umfang ben fdjwerwiegenben Vebenten anfwj’^ t , Welcße bon j r i e b l a e n b e r , SRüncßen, unb § e ß , Stutw

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lief) geroefen. fei aber in ijodjgrabiger Erregung, Beftürgung, f5urcf)£ unb ©djrecfen i. über bie Erengen ber SSerteibigung ijinauSgegangen unb beSljaib nidjt

heberrecht als ein Q m m aterialgüterredit angefeßen toerben, baS fieß nießt n u r als SRefiep ftrafrec^tlicßex F o rm e n gegen einen unbefugten E in g riff

bung über bie Koften nicht 31t etlaffen. Klage cor bem orbentlidjen Gericht, baß es fid) um Necfjtserwerb auf ©runb eines Dreuljanboerhältniffes i. falienber, bem

eine Sicnftbefdjäbigung bilbet, binbet aud) für bas Verfahren über ©rfahanfprüdje ber Äranleniaffe nach § 17, 1 u. ber bie Fruu ju r Äoftentragung oerurteilenben

laufenben ©elbrente, woßl aber bie Qaßlung eineg angemeffenen, naeß bem berntaligen ©elbwerte gu bereeßneuben 3 ui tß ia9» äu ber am 14. Slber wenn bie

© ie fe r S lrt. SBir patten ba Beriangt, baß man bie Vefttm m ungen über bic SDIünbcB fieperpeit abänbert. 3 $ Pah« barauf pittgewiefeit, baß bösw illige

men wirb. Sie grage, ob baä SRunbel m eine Slnftalt unteraebrad)t werben full, ift eine reine SwedmägigieitSfrage. Sn folcpen iann ba3 »ormunbfd)aft3gerid)t bem

rerer tecpnifcper gerfteßungS» ober ©earbeitungSmöglicpfeiten, alfo mehrerer ©pfteme, ftattfiubet, obWop! ba§ 3t®. § ie r berfudjt ber SBerberat eine neue SRoral