Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1932.04.30 H. 19

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fccft 19

30. 3 lp til 1932. [G t.Jtthrg nttg.l 1233

3un!tt|'dje M)öd)im|'djnft

êrmisgeêbett vom 3>eutfd?en ÎttttHtitoeveitt,

S c h r i f t l e i t e r :

3ujti3rat D r. D r. J u liu s B ia g m ts , Berlin, Becfytsamoalt D r. ^ c ittrid ? W ittenberger, Ceipjig unter ITTittbirfung non Hedftsamoalt Dr. Dr. Ztlay Zjadjenimtg, ZTtannfyeim.

D e r l a g : i t ) . J H o c f e t D u d j f y a i t b t u t t a , 3 n f j.: © s c a r Branbftetter, i e i y j i g £ ^ D resöner S t r a f e \ { j { 3 . 5 etntp re<f)«r S a m m e t.ttr. 72566 / D t a ^ t a n f ^ r if t : I m p r im a t u r / p olt| (frtd lo n to £ « ip 3!9 U t. 65673.__________________

S ie 3 I D . erfef^eint roöd)entIid). B ezugsp reis m o n a tlid ) IR . 4 .5 0 ; (E in jelljefte fo fte n ben Ija lb e n lito n a ts b e tra g . 5 ü * S tu b e n ten , R eferettbare un b flffefforen im O o rb e re itu n g s b ie n ft i j t ein ö o t 3u gspreis oon m on atlich RT. 3 .— feftg e fctjt; flu s fu n ft h ie rü b er e rte ilt ber D e rla g . — D e r B c3ug e rfo lg t am 3toedm äf}igften burd; bie p o f t , bod) nehm en and) bie B uchh anblungen un b ber D e rla g

B efteH un gen a n . B efdjtoerbcn ü b e r m a n g e lh a fte 3 u |te H u n g finb bei p o ftb e 3ug ausfdjlicglicf} bei be r p o f t a n 3u b rin g en . bie 6 gelpaitcne tmnimetet6öf)e 21 Pf., für ben SteHenmarft 15 Pf., >/i Seife Hl. 3 0 0.-, V»Sette HL 155.—, V . Seite 11t. 80.—. Der Unjeigenraum mlrb in v iT ljC ly C T I bet Röhe t>on tttennungiftrief) 3U drennungsftrid) geregnet. Bei 3 i f f e r a t t 3cxgen tomtnen tiocf) 60 Pf. ®ebüi)ren f}in3U. 5 a l}lu n g e n au*naqmslos

auf po|tfd}e<ilonto ED. OToefer Bud)l)anMung, £etp3tg 63673, erbeten.

5 f it ben W eutfdien tf n w a lto e r e in finb 3uf<f}tlften nach £ e lp 3ig d l , miifdiplafc 3, 3a!)Iungen auf poftfdjecferonto Celp3ig 10102 3U tickten.

2IHe Senkungen für bie St^r if t le it u n g ber 310* werben nach B e r lin ED 62, BTaafeenftr. 27 erbeten.

**Die €rmädtf 0 un 0 de t)er** 0 lei^dti^ter* 3 m Kundf 0 uit 0 oon £e^roertrö 0 en.

35on 9 lm t§ g e rid jt3 ta t D r.

S ie ungünftige E n tw icflu n g ber tuirtftf)aftiid^ en SSerhält»

ttiffe f)at bie 32echiff>re<hmtg ber Sirbeitggerichtgbehörben por bie E ntfdjeibung einer fReilje fcijtoieriger 32echtgfragen ge*

[te ilt. $ ie § g ilt ütgbefonbere fü r bie 3tecfjtgberhältnifie ber Sef)rlinge. ©ine g ü tle öon C£ntfcl)eiburtgen if t bariiber er»

gangen, hier ba§ SSetriebgrififo trä g t, hierin beut Sehrherrn infolge ber ungünftigen SSirtfd^aftStage bie tocitere Slugbit»

bung beg Sebrlingg burd) bag gehlen hon Slufträgen un»

«täglich w irb . 22 ad) bem bitxch bie 92ed)tfprccbung beg iRSlrh©.

bie weitere g ra g e , oh. ber gewerbliche Sehrt)ertrag burch ben to n fu rg b e rw a lte r getnäfj § 22 S D . gefünbigt werben fantt, fü r bie ip ra jig g e flä rt worben if t (Ogi. 2frb92fpr. 1931, 249), ift neuerbingg bie g ra g e aufgetaucbt, ob ber Sßergleid^§ridjter im gerichtlichen SSergleidjäb erfahren p r Slbwenbung beg !üon»

furfeg ben ©cbulbner nach' § 29 SSerglD. ermächtigen ia n n , Sehroerträge p fünbigen. $ ie S5ergieid)gricbter hoben ing»

befonbere beim ¡21®. SOZitte in SSertin bie Erm ächtigung p r S ü nbig ung ^ahlreirfjer Sehrocrträge erteilt. $ ie auf © ru n b ber E rm ä d jtig u n g gefüubigten Sebriinge hoben galjlreirlje Ziagen m it bem Sfntrag erhoben, fe ftp fte fie n , bafs ih r £eijr»

bertrag fortbeftehe. ® ag 2lrb@. SSeriin bat eine derartige rieftfteliunggfiage abgewiefen unb auggefprochen, baft ber s-8erglei(hgridhter bem ©chuibner bie E rm ächtigung p r frift»

iofeit S iin b ig u n g Oon Sehrüerträgen erteilen fa n n (2 4 /2 5 AC 1432/31). ® ag £2Irb@ . S3erlin hat entgegengefefjt entfd)ieben (103 S 2 7 7 4 /3 1 ). ® ag 9 M rb ® . hat p ber jjr a itifd j au&er»

otbentlidh wichtigen g ra g e noch feine S te llu n g genommen.

g m (Schrifttum if t bie g ra g e bigl)er nicht genügenb ge»

b tü ft unb g e flä rt worben. D e c h B I e r : S a rte n a itg fu n fte i beg

^trb e itg re ^tg 22 r. 238 b. 11. D ft. 1927 u n te r SS erg ID . 4. g o rtf., ® 2 a e b e r , ® ie E in w irfu n g beg SSergleichSberfah*

tehg 1929 @ . 7 3 , © a m o t e w i f } , SSerglD. © . 73 oertreten

®hne nähere Sfegrünbim g bie SInficht, baf; Sehrberträge auf

® tn n b ber Erm ächtigung burch ben S3ergieic|gridhter, nach

§ 29 SSerglD. friftlo ä gefünbigt werben fönnen. S iefelbe Sin»

licht o e rtritt anftheinenb ® a p p e l , ffü n b ig u n g unb Sfünbi»

Sbnggbef^ränfungen im SIrbeitgrecht, ilRannheim 1931 @. 169, p r SSegriinbung aber n u r auf bie SRechtfprechung p § 22 oerweift. 9 2 a g e i , S3eiberfeitg u n e rfü llte gegenfeitige Ser»

ifäge im Sergteichäberfahren 1929 @. 117, o e rtritt bie 9In»

M t , baf; ber Sehrbertrag auf ® ru n b ber Erm ächtigung beg M rg le id jg rich te rg jn ia r nicht friftlo g , w ohl aber u n te r Ein»

M tu n g ber gefetjlichen g riffe n f i i r bie gew erb li^e n 9Irbeiter

S i c i o r g r i e f e , SSerlirt.

gefünbigt Werben fönne. S i e f o w , SergiD ., 3. Slufl., © .3 3 1 fchlieBt fidh ber 2Inficf)t 2 2 a g e i g an. E r meint ferner, ba ber Sehriing unter Umftänben in bem pfammengebrochenen Se»

trieb nichts mehr werbe lernen fönnen, fönne ber faufmän»

nifetje Sehrtertrag häufig aug wichtigem ®runb n a ^ §§ 77 unb 70 §®33. friftlog gefünbigt werben, g iir ben gewerb»

liehen Sehrbertrag werbe nach1 § 127 b 9lbf. 3 B iff. 2 ®ew D.

bie friftlofe .tünbigung guläffig fein. ® e r S3egtünbung S i e » f o w § fann fü r ben gewerblichen Sehrbertrag nicht pgeftim m t werben. § 127 b SIBf. 3. ©ew D. finbet feine Sinwenbung, ba biefe Sßorfc^xift lebiglirf) bem Sehriing, nicht aber bem Sehr»

herrn ein Stecht p r friftlofen Sünbigung gibt. E in folchcg Stecht ift auch aug anberen SSorfchriften ber ©ew D. nicht 1)et*

pleite n.

S§ hebarf pnächft ber ißrüfüng, ob bie 2Irbeitggerichtg»

behörben überhaupt befugt finb, bie bom SSergteidjSricCjter erteilte Ermächtigung auf ihre Stechtgwirffamfeit hin uaäj*

pprüfen. 22ach § 1 4 SSerglD. finb bie Entfcheibungen be§

SSergleichgrichterg im allgemeinen, inghefonbere auch bie nach

§ 29 SSerglD. ergehenben. Entfcheibungen, unattfeihthar. ®ag tjinbert jeboef) nach hemfehenber Sehre unb Stechtfprechung nicht bie 22achhbüfnng auf. bem ffSropffwege, oh bie materiell»

redjtlichen /Boraugfehungen fü r bie Ermächtigung borliegeit, b. h- ob ein Sehrbertrag 'ein ISienftbertrag i. © . be§ § 29 SSerglD. ift (»gl. St®. 100, l f f . unb t i e f o w , SSerglD., 3. Stuft., 1930, § 28 Sinnt. 42 © . 314).

® a fü r, bafj § 29 SSerglD. auf ben Sehrbertrag p r Sin»

wenbung gelangt, fpticht pnächft; ber SBortiaut ber SSerglD., nach bem § 2 8 SSerglD. auf „®ienftbertrage, bei benen ber '© ^ulbner ber S)ienftberechtigte ift", m it beftimmten 932afj»

gaben SCttwenbung finbet. “Der Sehrbertrag ift auf © runb ber Entwicflung beg mobernen 2trbeitgredhtg alg ISienft» bjw.

Strbeitgoertrag anpfehen. (bgl. 922Irb®. 1, 3 1 3 ; 2, 2 2 6 ; 3, 2 2 3 ; 7, 3 5 ; S5enSh©ammi. 6, 140; 9trbS2fpr. 1930, 3 5 6 ; igueef, Sehrbuch ,be§ Sirbeitgrecfjtg S3b. 1. ©■ 396 unb bort Zitierte).

g ilt biefe Stugfegung fpricFjt auch ber SSergleich beg SBortlautg bon § 29 SSerglD. m it § 22 I D . , ber auf Sehr»

berträge p r Sinwenbung gelangt, , obwohl nach § 22 SfD.

auch n ur bie Sünbigung, eineg Sienftüerhäitniffeg p lä ffig ift (bgl. 2?2irh@.: StrbfRfpr. 1931, 249). SBährenb aber bei (Schaffung ber S D . bie SCuffaffung,. baf) ber Sehrbertrag ein Sienftberträg fei, fich noch nicht burchgefe|t hafte, unb beg»

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1234 Sluffäße [Suriftifdje SEodjenfdjrift ßatb gegen bie Slnmenbung beS § 22 S D . auf ben Seßrber*

tra g Bedeuten beftanben, toar bei Schaffung bei B e rg lD . bie Sfuffaffung bon ber bienftbertraglicßen BecßtSnatur beS_ Seßr*

bertrageS fdjon gefertigter. ® ie gelíenbe B e rg lD . datiert b.

5. g u l i 1927. S ie Sluffaffung, baß ber fießrbertrag feiner reeßtlicßen «Ratur naeß ein SlrbeitSbertrag ift, finbet ficß u. a.

bereits in ber im g rü ß ja ß r 1925 erfcE)ienenen erften Sluflage bes dam als füßrenben SlrbeitSredjtS bon SB a l t e r S a s f e l . gnfolgebeffen beftanb fü r ben ©efeßgeber ber B e rg lD . feine B e ra n la ffm tg , ben fie fjrö e rfra g in § 29 B e rg lD . befonberS ju ermähnen. S e n n ba ber fießrbertrag nací) ber dam als ßerr*

fd) enden Sluffaffung als S ie n ftß e rtra g anjufcijen m ar, ßätte gerabe im ©egenteit ber fießrbertrag öon ber Regelung in

§ 29 B e rg lD . auS brüdlidj auSgefcßloffen merben ntüffen, menn ber ©efeßgeber § 29 B e rg lD . auf ben fießrbertrag nießt an*

menben moííte.

SRidjtig ift, bafe bei Slnmenbung beS § 29 SSerglD. ©cßmie*

rig fe ite n fü r bie A uslegung be§ ©efeßeS beSijalb entfteßen, m eil S ienftü ertrage nad) biefer B o rfc ß rift n u r u n te r einm al*

tung ber gefeßlidjen S ü n b ig u n g S frift gefünbigt merben fönnen, fü r ben fießrbertrag gefe^iic£)e S ünbig ungS friften aber n id jt borßanben firtb. g n biefer » in f id jt b e fie lt in § 29 SSerglD.

bie gleicße fiü d e mie in § 22 S D ., nadj bem gleicßfallS baS S ienftb erßältniS unb fonad) b a fießrbertrag n u r u n te r E tn * ßaltung ber gefeßlidjen tü n b ig u n g s frift gefünbigt merben fa n n , fofern m an fiel) an ben SB ortlaut beS ©efeßeS ßält.

SCuS ber £üd e in § 29 SSerglD. fa n n feüteSmegS m it bem fiS trb ® . 33e rlin a. a. D . gefdjloffert merben, baff § 29 SSerglD.

auf £ebrt>ertrage nießt zu r Slnmenbung gelangt. O ffenbar ßat ber ©efeßgeber ü b e rfe in , baß fü r ben fießrbertrag eme ge*

feßlidje S ü n b ig u n g S frift nießt in g ra g e fom m t. E rflä rltcß tft baS b ie lie id jt auS ber EntfteßungSgefdjidjte beS § 29 SSerglD.

SSäßrenb fid) in ber Befanntm acßung bes «ReidjSfanzíerS be*

treffend bie Slnorbnung einer © efdjäftS au ffidjt zur Slbmen*

bung eines SonfurSberfaßrenS b. 8 . Slug. 1914 (jR @ B I-363) n u r bie S3eftimmung in § 9 befinbet, baß Slrbeitneßmer m it ben nad) § 61 ß iff. 1 unb 2 S D . beborzugten gorberungen bon bem ©efeß-äftSauffießtSberfaßren n id )t betroffen merben, ßat § 11 ber Befanntm adjung beS «ReidjSfanzíerS über bte

1916 («R®Bl. 1363) e rftm aiig beftim m t, baß in bem ®e*

fcfiaftSauffic^téberfafjrert, aus bem baS BergleidjSberfaßren ßerborgegangen ift, ein S ienfto erßältniS m it^ © rm ädjttgung beS © eridjtS gefünbigt merben fann. Stad) biefer B o rfd jrift ift bie S ü n b ig u n g S frift, fa lls feine fü rje re g r i f t abgebungen ift, bie gefeßlicße. Síud) in biefer B o rfc ß rift ift ber £el)rber*

tra g n id jt ermäßnt. Sßaßrfdjeinlicß beSßalb, m eil bie IRecßtS*

n a tu r beS fießrbertrageS bamalS notfj nießt g e flä rt mar. SOtan ßat bie B o rfc ß rift best)alb aueß auf fießrberträge n id jt anmen*

ben motten (bgl. Z- SS. 2R o f f e * § e ß m a n n , § ® B . § 7 7 Sinnt. 5). 33ei ber U m arbeitung beS § 11 © e fd jS lu ffB D . in

§ 29 SSerglD. if t bann anfcßeinenb überfeßen morden, baß fü r ben fießrbertrag eine gefeßlidje S ü n b ig u n g S frift n id jt ge*

regelt ift.

3 ft nadj altebem bie flitrfc ijin fid jtlid j ber SünbigungS*

f r if t fü r ben fießrbertrag in § 29 SSerglD. a uS jufüllen, fo fra g t eS fid^, ob m it bem jRSlrb®. in ber ©ntfcßetbung ju

§ 22 S D .: StrbfRfpr. 1931, 249 anjjuneijmen ift, baß_ an S te lle ber gefeßlidjen S ü n b ig u n g S frift bie friftlo fe © n tla ffu n g

»u treten ßat, ober ob eine ricßterlidje g r i f t <tl§ S ü n*

b ig u n g S frift ju fdjaffen ift. ES befteßen feine Siebenten fdjon m it S lü d fitß t auf bie äßnlidje 9ied)tSlage in § 22 S D ;, fü r ben £eßrbertrag an © te ile einer S ü n b ig u n g S frift bie friftlo fe © n tia ffu n g ju p la ffe n . ISie genannte © ritfdjeibung be§ £ S lrb ® . B e rlin if t fü r ben fiel)ro e rtra g eine® B a u * le fjrling S ergangen. $ a im Baugemerbe fü r ben gemerblidjen Slrbeitneßmer SünbigungSauSfcßluß befteßt, unb jm a r tr a ft g a r if o ertragSrecßt unb tr a ft ©emoßnßeitSrecßt, if t bie Slnficßt beS SS lrb® . B e r lin a. a.D .., baS B S lrb ® . ftelle bureß ß u * la ffu n g ber friftlo fß tt © n tla ffu n g naeß § 22 S D . ben fie ß rlin g fdjlecßter als bie ü brigen Slrbeitneßmer, unzutreffend.

!Slbmeidßenb bon ben SluSfüßrungen beS flS Irb ® . B e rlin a. a .D . fo lg t bie Stbleßmmg ber Slnmenbbarfeit beS § 2 9 SSerglD. auf ben fießroertrag aueß nießt aus bem Bm ed be§

B e rg lB e rf. ® a S £ S trb ® . B e rlin m eint, im öegenfaß zum Sou*

fursberfaßren jie le baS BergleidjSberfaßren auf bie Stufredjt*

crßaltung beS Betriebes ß in unb b am it grunbfaßlid) auf ote g o rtb a u e r ber U nterm eifungSrnögIid)feit fü r bie £eßrliuge.

® iefe ä u ffa ffu n g if t nießt rießtig. @S fin b üiete g ä lte ßrat*

tifcß gemorben, in benen auf abfeßbare $ e it naeß S lb f^m b beS BergleicßSberfaßrenS feine SluSbitbungSmöglicßfeit fü r bte

£eßrünge borßanben mar. ®aS if t gerabe aud) in bem oom flS Irb® . B e rlin a. a. D . entfeßiebenen Bro,)eß ber g a ll.

if t meiter eine U nterm eifungSm ögliißfeit fü r bie £eßrlirtge bann n id )t gegeben, menn eS fid) um bie nad) BecßtSleßre unb Bedftfßrecßung ju lä ffig e n fiiquibationSbergleidße ßanbe», bie gerabe auf bie Ö iqu ib a tio n unb n id jt auf bie g ortfuß * ru n g beS Betriebes ßingieten (bgl. S i e f o m a. a. D . © . 160 ff-r 180 ff.), g ü r biefe g ä lte treffen gerabe bie SluSfüßrungen bes B S trb® . in ber angefüßrten © ntfdjeibung über § 22 S D . ä«-

©S lä u ft bem gm ed beS £eßrbertrageS zumiber unb e ntfpru ljt n id jt ben Belangen beS £eßrling3, menn ein £eßrbertrag oßnc g n ß a lt, oßne £eßr* unb llnterm eifungS m ö giidjfett aufreeßt"

erßalten bleibt.

3 u Unrccßt m eint baS £S Irb® . B e rlin a. a. D . meiter, bie Bedjtfprecßung bürfe bei ber feßigen SBirtfcßaftSlage nießt in ben g n te re ffe n fo n flift, ber zmifdjen bem fie ß rlin g unb bem Slrbeitgeber in g ä lte n ber borliegenben S Irt entftanben tft, einareifett. © ie m üffe gruttbfägiid^ bte SSertrag^treue ^ tonen, fie bürfe bureß bie g u la ffu n g ber Stuflöfung befteßenber B e rträge nidßt bie m irtfcßaftlidje B ertrauenS frife berftärfem

®S ßartbelt fid). bei ber grage, ob ein fießrbertrag naeß § 2b B e rg lD . gefünbigt merben fann, n id jt um ein P roblem , ba»

n u r eine SluSeinanberfeßung zmifeßen Slrbeitgeber unb Sir*

beitneßmer, jm ifd je n fießrßerrn unb ßeßrtingen b e trifft.

P roblem b e trifft aud) bie g ntere ffen ber © e fa m trn irtfß a ft, bte g n te re ffe n ber © la u b ig e r, bie n id )t Slrbeitneßmer fin b , unb pm gntere ffen ber Slrbeitneßmer, bie nießt fießrlittge finb. g llt bie SluSgeftaltung be§ BergleicßSberfaßrenS ift in erfter £inte bie «Rüdfidjt auf bie © efam tm irtfcßaft maßgebend (bgl. S r e “ f o m a. a. D . @. X X X V ber E in le itu n g ; £ u c a S, © ie B e rglD - • gSB. 1927, 1665). g n ¿aßlreicßen g ä lle n m irb eine g tr m d bie zur Slufretßterßaltung ber fießrberträge gezmungen t|ü bas BergleidjSberfaßren n id jt burdßfüßren fönnen, fonberrt m it B ü d fic ß t auf bie Slnfprüdje ber fießrlinge auf Baßlunfl ber fießrlingSentfdjäbigung fü r bie B e it nad) E rö ffn u n g utm Slbfdjluß beS BergleidjSberfaßrenS zur Slnmelbung beS So«*

furSberfaßrenS genötigt fein. ®aS liegt bann meber tnj gntereffe ber © e fa m tm irtid ja ft nod) ber © laubiger, autß ntd) im gntere ffe ber Slrbeitneßmer, bie an © teile einer ßößete«

BergleicßSquote bie in ber Siegel niedrigere SonfurSquotr erßalten.

$ a S £ S lrb ® . B e rlin überfießt aud), baß nadß ber BerglD- nießt jeder £eßrbertrag gefünbigt merben fann. § 28 B erglD -/

ber naeß § 29 a. a. D - infom eit aueß auf ben fießrbertrag Zur Slnmenbung gelangt, fd jre ib t auSbrüdlid) bor, baß tm ber © ntfißeibung über bie e rm ä d jtig u n g zur S ünbig ung ba*

©erießt bie beftellte BertrauenSperfon unb ben BcrtrogSgegnm/

b. ß. ben fie ß rlin g (bei «D iinberjäßrigfeit feinen gefeplidp«

B e rtre te r) ßören fo ll. ® ie ©rm ädßtigung zur S ü nbtgung be»

fießrbertrageS fo ll n u r e rte ilt merben, menn die © rfü ilu « 9 ober bie meitere E rfü llu n g beS BertrageS baS Buftanbefom' men ober bie SluS fiißrbarfeit beS BergleießS gefäßrben mürbO unb bie Slbleßnung ber E rfü llu n g bem anderen X e tl fet«r«

unberßältniSm äßigen ©djabett b rin g t. DaS Slrb® . ßat in fr nent g a lt nadjzuprüfen, ob baS BergleicßSgeridßt bie Ermam*

tiq u n q zu Uurecßt e rte ilt ßat. Über bie B w e*u « ß tg fe it ^ E rm ä d jtig u n g entfeßeibet a lle in baS Bergieießsgeridjt (O0l- S i e f o m a. a. D . © . 314 Sinnt. 42 zu § 2 8 ; ferner © a ß « * B e rg lD . © . 187). E)er ©efeßgeber ßat m it gutem © ru n b m P rü fu n g , ob ein fieß rbertrag zur Slufßebung gelangen \ W in bie § a n b beS BergleicßSrießterS gelegt. ES fü lle n n tflj n u r foziale, arbeitSrecßtlidje Erm ägungen, fonbern aueß mH1 fd ja ftlid je ©efidßtSpunfte im gntere ffe der Slllgemeinßett ««

im gntereffe ber © lau b ig e r, bie nießt fießrlinge fin b , ber««

fießtigt merben. D em Slrb® . merben tn ber «Regel fü r bte « g ra q e fommenben ©efießtSpunfte bte praftifeßen E rfaß ru«0e‘

feßlen. ®urdß bie «Regelung tn § 28 B e rg lD . fin b jebenfaU' bie Belange beS fießrltngS genügend gemaßrt. E)er berftänbtg B e rg le id jS rid jte r m irb prüfen, ob unb inmiemeit ein U«m1'

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Auffä^e 1235 61. Safjrg. 1932 § e ft 19j

nehmen w eiter arbeiten fann, ob unb inw ie w e it bie Aiögtich»

feit ber weiteren AuSbilbung ber Setfrlinge oortjanben ift, unb er w irb bie Fntereffen ber Sehrtinge, ber übrigen © täu*

btger unb itid jt p te § t bie Fntereffen ber © e fa m tw irtfh a ft an ber Aufrechterhattung beS. Unternehmens fo rg fä ttig ab»

boägen. Veftefit bie SQtögtidjfcit ber g o rtb ilb u n g beä Sehr»

üngS, fo Wirb er bie Erm ächtigung p r ft'ünbtguttg beä Sehr»

Vertrages n id )! erteilen. Ebenfo w irb er »erfahren, wenn ber Sehrting n u r nod) eine fu rje S e ljrje it b u rd jp m a d je n hat, ba in biefem y -a ii bie Ablehnung ber E rfü llu n g bent Sehrting unberhättniSm äffig großen S tä b e n bringen würbe, © in b p biei Sehrtinge oortjanben, unb fönnen bei F o rtfü h ru n g beS Unternehmens in t Fntereffe ber äS irtfch a ftlid jte it n itfjt alle Sehrtinge w eiter auSgebilbet werben, fo w irb ber Vergleichs»

litflte r p r t'ü n b ig u n g eines STeiieS b c rS e ljrlin g e ermächtigen.

Gefleht eine FoA bitbungSm öglichfeit fü r bie Sehrtinge über»

haupt nicht, fo w irb ber V e rg le ic fj§ rih te r bie Erm ächtigung äur S ünbig ttng a lte r Schrberträge erteilen.

F ü r bie atnw enbbarfeit beä § 29 V e rg lD . auf Sehrberträge fbricht auch, baff in p h ir e ih e n F äden bie U n fü n b b a rfe it ber Sehrberträge bie D urchführung beä gefe^Xicljen V e rg le ic h ^ erf ah»

lenä unm öglich madjen würbe, unb bafj an © tede ber höhe»

len VergteidjSquote, bie bent Sehrting nach § 30 V e rg lD . als ©djabenSerfat} p fte fjt, bie geringere SfonfurSquote treten toürbe. F n bieten F ä d e n würbe bei .tü n b ig u n g eineg Dedeä her Setjrtinge bie F o rtb e fh ä ftig u n g eines anberen Steile» ber Sehrtinge möglich fein, w ä |re n b bie U n fü n b b a rfe it atter Sehr»

Verträge bas Unternehmen in ben SfonfurS treiben würbe.

•£>ie eigenen Fntereffen be§ einzelnen Sehrtingä unb ber Sehr»

dnge in it;re r © efam tfjeit erforbern beStjatb bie Anwenbbar»

feit beä § 29 V e rg lD . auf ben Sehrbertrag.

D a s S A rb ® . V e r iin hat ben S ehrherrn auf ben SB cg öe§ Sfotteftibbertrageä berwiefen, b am it burdh Sfotteftibber»

Uag ber S n te re ffe n fo n ftift ¿ w ifhen Sehrherrn unb Sehr»

jungen geregelt Wirb. Auch in fo w e it überzeugt baä S A rb © . B e rlin nicht. D a s ©efeiq hnt m it gutem © ru n b bem Ver»

ÜfeichSrichter in § 29 V e rg lD . bie fß ftid jt quitt E in g re ife n in öen F n te re ffe n fo n ftift jw ifh e n Sehrherrn unb Sehriiitgen Qufertegt. F ü r eine Regelung burd) S o tteftibbertrag ift fein Slaum.

E in gew iffer Ausgleich if t bem Sehrting bei ber AnWen»

öung beä § 29 V e rg lD . auf ben Sehrbertrag baburch1 ge»

Uiährt, bag er nach § 30 V e rg lD . ©cfjabenSerfajj bertangen fann. Süchtig ift, bah ih m ber ibeetfe © h a b e n , ber burch hie

^ u ftö fu n g beS SehrbertrageS entftetjt, über § 30 V e rg iß . nicht erftattet werben fann, ba nach § 30 V e rg iß . n u r ber njateriette © h a b e n gettenb gem äht werben fann. DiefeS

^ h ie ffa t te ilt ber S e ljrtin g aber m it p h tre id je n anberen Sir»

Zeitnehmern, bie b u rh bas g e rih ttid w Vergleichsverfahren uBer § 29 V e rg iß , o ft aus ta n g friftig e n V erträgen heraus»

3eriffen werben.

D a s g e rih ttih e V ergteihäberfahren fa n n jw a r qwaitgS»

Uieife nicht b u rh g e fü tw t werben. ® om m t ein Vergleich jebodj

« ih t p fta n b e , fo g ilt ber A n tra g a u f E rö ffn u n g beS Ver»

8ieihSberfahrenS als A n tra g auf E rö ffn u n g beä Sonfurä»

Verfahrens, ber n id jt gurüdgeuommen werben fa n n (bgf.

§ § 2 4 , 7 1 ,8 0 , 82 ff. Vergiß).). Durch biefe V o rfh rifte n werben bie Sehrtinge babor g e fh ü ^t, bah ber Sehrbertrag gwar m it E rm ä h tig u n g beä VergleidjS ridjterS aufgetöft w irb , baS Ver»

gteidjSOerfahren bann aber n ih t p r D urchführung gelangt.

iß ra ftifh geworben if t bie in biefem ffufam m eithang intereffierenbe Frage, wie f i h bie © runbfäfje über bie D ra * gung beS V etriebS rififoS p § 29 Vergiß), öerfjatten. D a s S iA rb © . b e rtritt in ftänbiger V e h tfd re d ju n g bie Slnfidfit, bah bie @ runbfä|e über bie D ra g u n g beä VetriebSrififoS auch auf Sehrberträge p r AuWenbung geiangett (bgt. %. V . S iA rb ® .:

VenähSam m t. 12, 256, 373, 3 7 5 ; 13, 168). Ebenfo wie ber Sehrherr bor E rö ffn u n g be§ tonfurS öerfahrenS ben Sehr»

üng n a h ben © ru n b fä |e n über bie Siegelung beS VetriebS»

rififo ä un te r Umftänben enttaffen fa n n , ftetjt ihm a u h bor E rö ffn u n g beä g e rid jtlid je n VergteidjSberfahreng baS Siecht p , Wenn er ö ertra glid) baä V e trie b S rififo n ih t p tragen hat, unb Wenn bie E rfü llu n g be§ SehrbertrageS ungewöhnliche Folgen fü r ih n hat, inSbefonbere feinen gufam ntenbruch ober eine e m ftlih e © efährbung feiner w ir tfh a fttih e n Eriftenq, bie weitere E rfü llu n g beS SehrbertrageS abptehnen. Siach Er»

Öffnung beä to n fu rä b e rfa h re n ä Befiehl bie STOögtihfeit p r Söfung beS SehrbertrageS n u r n a h § 22 M ) . Ebenfo if t m. E. währenb beS gerichtlichen VergteihSberfahrenS eine tü n b ig u n g beS SehrbertrageS n u r m it E rm ä h tig u n g beS Ver»

g te ih ö rih te rS n a h § 29 V e rg lD . möglich- SUh* p tä ffig if t n a h E rö ffn u n g beS VergteihSberfahrenS bie tü n b ig u n g lebigtid) u n te r V e ru fu n g auf bie D ra g u n g beS VetriebS*

rififo S . D ie V o r f h r if t beS § 29 V e rg iß , wäre fo n ft über*

ftü ffig .

§ u e c f hat m it S ie h t barauf hingemiefen, bah bie 9ied;t*

fp re h u n g beS Süttrb®. über bie D ragung beS V etriebS rififoS im SB iberfhruh p ben ©runbgebanfen ber S D . fleht- SBät)»

renb im S onfurS bie Sfnfbrüdje ber Strbeünehmer beborqugt fin b unb bie ütnfprüdje ber SBarengtäubiger ihnen nachftetjen, fa n n ber Arbeitgeber f i h b o r S o nfuräeröffnu ng bon ber Soi)nqa!)iitng bann befreien, wenn er ben Arbeitnehm er n ih t befhäftigen fa n n unb ber ffu fa m m e n b ru h u n ö e rfh u tb e t ift.

D enn ber Veftanb beS VetriebeS if t bann in ber Siegel ge*

fäfjtbet. V o n ben Aufbrüchen ber SBarengtäubiger w irb ber Arbeitgeber aber nicht fre i (bgt. Souecf: VenSdSam m i.

13, 172).

lA u h bie Siegelung in § 29 V e rg lD . f f m h t gegen bie S ie h tfb re d p n g beS S iA rb ® . über bie D ra g u n g beS VetriebS*

rififo S . V o r Vergieid)3eröffnung fa n n ber Arbeitgeber n a h ben obigen ©runbfäfsen u n te r Umftänben fid) bom Sehrber*

trage toäfagen, ohne bah bem S e hrting ©d)abenserfa|»

a n fb rü h e erw ahfen. D a m it if t eS n ih t in E in fta n g p bringen, bah im gerid)ttir[)eit Vergteihäberfahren, bei beffeit 3 u ta ffu n g ber Veftanb beä VetriebeS in ber Siegel gefäljrbet fein w irb , erfhm erte V o rauS fejpnge n an bie S ü nbig ung bon Sehrberträgen gefteltt werben, unb bie S ü nbig ung beS Sehr»

bertrageS bie © chabenserfatpfiicht n a h § 30 V e rg lD . n a h f i h sieht (bgt. p r S ie h tfb re h u n g beS S iA rb ® . über bie D ragung beS VetriebS rififoS anbererfeitS bie fefir beachtlichen A u sfü h ru n g e n bon S eh m a n n : S iffA rb S i. 1932, 1 ff., ber fid ) inSbefonbere cud) m it bem Sefjtbertrag b e fh ä ftig t).

Dos ;ftu 0 fe$en im

Von AmtägerihtSrat Dr. O iohtfing, Verl in.

. D u r h , bie F ° r in öer SBerfbeurtaubung hat ber Aus»

jflu n g ä b e rtra g , ber fh o n frü h e r in fotdfen ©ewerben bon

^eöeutung w a r, bei beiten bie A rb e it bon ber SBitterung ab»

v a g , im ArbeitS bertjältniS eine erhebt!he AuSbehnung er»

Vhren. D ie SBerfbeurlaubitng hat f i h h a u p tfä h lih währenb J r V uhrbefetjuitg i. F - 1923 entw idett. Arbeitgeber unb Arbeitnehmer töften n i h t baS ArbeitSberhättniS, fonbern ber»

A b a rte n baS Siuhen ber P flic h t be§ Arbeitgebers qur Sohn*

^ h fu n g , beS Arbeitnehm ers p r ArbeitSteiftung. D a b u rh

^ h ie tt f i h ber Arbeitnehm er feine ArbeitSftätte, ber Arbeit»

®e®er feinen Arbeitnehm erftam m . E in erheb lih e r Anreiq hier»

p Würbe burd) bie V e ro rb n u itg über bie Erw erbS tofeitfür*

forge gegeben, n a h ber ber Arbeitnehm er ErwerbStofenunter*

ftü jp n g beziehen fonnte. D iefe V tö g tih fe it ift n a h ben Sticht»

iin ie n beS S ieihS arbeitäm inifterS üom 20. Febr. 1926 unb e n b tih b u rh baä ArbeitSiofenberfiheningSgefeh befeitigt.

D roljbem hflt bie SBerfbeurtaubung befonberä in fteinen Vetrieben ih re h ra ftifd je Vebeutung behalten. D ie SBerf»

beurtaubung ift n u r eine A b a rt ber ArbeitSauSfehung, ba

»on ih r in ber Sieget bie gefamte V e te g fh a ft ober ein erheb»

lieber D e it betroffen w irb . b rr heutigen g e il ber A bfag*

ftodttng unb beS g ro fe n ArbcitSmangetS hat ber AuSfefpngS»

(4)

1236

bertrag groffe p ra ftifd je Bebeufung erlangt. H ä u fig w irb gut Berm eibung bon © n tla ffu n g ro in t größeren Umfange ein wieberpolteS AuSfe|en in einer Beftimmten [Reihenfolge ber- einBart. «praftifcp Wirb baburch eine B e tfü r p n g ber ArbeitS*

geif iterBeigefuijrt. ©S erfcEjeint beSpalb bon gntereffe, bett B e g riff unb ben g h p a lt beS AuSfepungSbertrageS unb feine A b g re n p n g bon ber A rb e itS p itb e rfü rp n g b a rp le g e n .

I. 33e g r i f f u n b g p r m e n beS A u S f e p u n g S - b e r t r a g e S .

■Sie ArbeitSauSfefumg [te ilt ein borübergepenbeS [Ruhen beS ArbeitSberpättniffeS bar, Bei bem ber Arbeitgeber nid^t p r S o p n p h iu n g , ber A rbeitnehm er nicpt p r A rb e its te ilu n g berpflicptet i f t 1). S n t übrigen Bleibt ber ArBeitSbertrag be-

ftefjerr. ,

S e t A u S fe|ungSbertrag fa n n auf unbefttm m te S e it ober auf unbeftim m te B e it, anSbrüdtich ober [tilifcEjmeigenb ge- fdjtoffen werben. B u w e ile n t?,irb au^ bie Afieberaufnahm e bon einer Bebingitrtg abhängig gemacht, g. 33. bom Eingang eine§ Beftimmten A u ftrages, © in ftitlfchweigenber Abfcpluh lie g t bor, wenn ber 3IrbeitgeBer bem ©efellen bie ©efdjäftsl- läge e rflö rt, ih m m itte ilt, er m iiffe auSfe&en, unb biefer Weber an ben A uSfe|tagen erfdjeint nocl) am ©nbc bet Sopn- wodje A n fp rü d je [ te iltla).

S ie © rte ü u n g beS A u ftrages Beenbef bie © e rfb e u rla u - Bung. © e u n ber © in tr itt feines BeitpunfteS. ungewiß ift, w irb ber Arbeitgeber einen beftim m ten S a g p r SÖieberaufnafjme nicpt Beftimmen. SeSpalb if t eS richtiger p fagen: w enn biefer A u ftra g eingeljt, to irb bie A rb e it wieber angenom m en. A lS - bann lie g t in ben © o rte n , ber ©efelle möge in p>ei Sagen wieber nacpfragen, nicpt bie Buficperung fefter © e ite t- Befcfjäftigung nach A b la u f ber jW ei Sage, fonbern bie © r- leicpterung fü r beibe «Parteien, u nberjüglicp fdjon nach b re i Sagen beginnen p fönnen, fofern ber A u ftra g e rte ilt ift, opne bah eine befoitbere «Radjricpt an ben ©efellen erfotbe t- lieb i f t 2). SaS wieberpotte B e rtrö fte n auf jew eils jW ei ober brei Sage [te ilt aisbann feine einfeitige A n o rb n u n g be§ A rb e it- gebcrS bar. S o lange ber A u ftra g nicpt e rte ilt ift, Braudjt ein neuer A uSfe|ungSbertrag nieijt gefcfjloffen werben, © e n n aber ber Arbeitgeber lebiglicp e rflö rt, er pabe feine A rb e it, ber

©efeHe möge auf p>ei Sage auSfepen, unb § o fft bis Papin wieber A rb e it p befommen, if t ber » e rtra g n u r auf jw e t Sage gefdjtoifen. S ie © rw a rtu n g beS Arbeitgebers if t infolge ber feften g riftb e ftim m u n g nicpt ¿gnpalt, fonbern Beweg- grunb ber B e reinbarung geworben. Spat er nach p e i Sagen feine A rb e it, fo bebarf eS eines neuen AbfommenS über bie AuSfepung. 33ei © ib e rfp tu ch beS ©efellen if t ber Arbeitgeber, ba ber frühere AuSfepungSbertrag butep B e tt- ablauf erlofcpen ift, p r S o p n p h iu n g oerpflicptet.

I I . B u f i a n b e f o m m e n beS A u S f e p u n g S b e r t r a g e S . S e r AuSfepungSbertrag w irb in bet «Regel m iin b lid ) ge- fcf)loffen. ©S bebarf im m e r ber B u ftim m u n g beS Arbeitgebers unb beS einzelnen beteiligten Arbeitnehm ers. SiefeS g ilt auch fü r ben g a lt ber © e rfb e u rla u b u n g . S ie © e rfb e u rla u b u n g , bie [ich auf bie g a n p Belegfcpaft ober einen S e il erftre dt, w irb in ber [Regel p n ä c p ft m it bem B e trie b sra t bereinbart. _ S ie BetriebSbereinbarung w ir f t aber n u r gegen bie beteiligten Arbeitnehm er m it beren 3 uftfm m un0 3)- BetriebSbertre- tu n g h ^ nicht baS [Reiht, gemeinfam m it bem Arbeitgeber bie Beenbigung beS A tbeitS beipältniffeS fü r einen S e il ber Belegfcpaft fe ftp le g e n . © ntfpredjenb g ilt biefeS auch fü r bie borübergehenbe A uS fejpng.

S ie A u S fe jp n g fa n n m it jebem Arbeitnehm er, mag er gegen © tunben-, ©ocpen- ober «ütonatstoptt m it ein-, mehr

tä g ig e r ober m it pjeiw öchiger SfünbigungSfrift eingeftellt fein, bereinbart werben. U n p lä ffig ift bie A u S fe jp n g wäp- renb ber tü n b ig u n g S frift, wenn fie b a p b e n u |t W irb, bie S n nepaltung ber fü n b ig u n g s frift p umgehen*).

1) «RArb®. b. 30. Bob. 1927: OtArb®, 1, 41.

1*) Arb®. Berlin b. 11. SOtai 1931: ©pruchf, b. §blo. 1931, 104.

2) ArB®. B erlin b. 10. S uIi 1929: ©btudhf. b. §bw. 1929, 98.

3) Bgl. § u e & - 5R i b p e r b e t ) , 2ef)rBucf) Bb. I @. 143; afiro.

ffucbS: SSB. 1924, 1854 ff.

4) ArB®. Berlin b. 14. Suni 1929: ©pruihf. 1929, 101; bgl.

and) IV 2 a. ©.

[Suriftifibe SBoihenfihrift B e i [RichteinberftänbniS beS Arbeitnehm ers m it bei A rbeitSauS fejpng fa n n ber Arbeitgeber bem ©efellen f ü ^ bigen unb ih m p g le ich einen neuen ArbeitSbertrag m it beW I n h a lt einer fü r beftim m te 3 ei t feftgefe^ten ArbeitSau«^

fe |itn g anbieten. S ie fe r © e g entffiridEjt ber ü b lidien Bei*

tragSänberung burdj fbünbigung. S ie fe [te ilt eine echte $ u m bigung b a r unb u n te rlie g t ben fonftigen Sünbigungb*

befihränfungen. Bet BetriebSratS m itgliebern m uh ber A rb e it’1 * geber bie 3 uf t im m utt9 ber BetriebSbertretung, bei ABleh^

nung bie © rfa p p ftim m u n g beim Arbeitsgericht beantragen-

©benfo bebarf eS bei Sdhn>erbefihäbigten, bie ber AuSfejpng wibexfprechen, ber B u ftim m u n g ber ^a u p tfü rfo rg e fte lle . fo n ft bie gefamte B e tegfdjaft auSfe|en m uh, if t & f 0äia i n t^ r

gerechtfertigt, bie SRitglieber bon ber Betriebsoertretu«0 a lle in b o ll arbeiten p laffen. S a l)e r w irb eine B e trie b t bertretung, wenn bie A u S fe|u ng gleichmähig norgenomnten W irb, bie B n ftiw m u n g n id )t ablehnen fönnett. S e r einzelne Arbeitnehm er, ber nicht ben befonberen SünbigungSfchuh bet BetriebSbertretung genieht, hat bie B tö glichfeit, gegen bie ftü n b ig u n g © infbrud) nach § 8 4 BetriR Ö . ein p le g e n . B ft bte A u S fe|u ng n u r fü r wenige Sage beftim m t unb feine anbei®

A rb e itS m ö g lid ffe it borhanben, fo b ürfte bie u n b illig e § 6««

p berneinen unb b a m it auch ber © infbrud) nicht begrünbe fe in 6), » ra ftifd je n © e r t aber hat bie H erbeiführung ber ftim m ung beS Arbeitnehm ers p r AuSfebung n u r Bei A r b e it^

berträgen, bei benen eine SAinbigungSfrift auSgefhloffen obe bie fo fü rs bemeffen ift, bah nach A b la u f ber S ünbigungS rnl1 bie AuSfepung noch burchführbar ift.

I I I . A B g r e n s u n g b o n a n b e r e n [ R e c h t S b e g r i f f e t t - a) B o n b e r e n b g ü l t i g e n ö ö f u n g beS A r b e i t ^ ”

b e r t r a g eS. „

S ie AuSfeöung fe |t n u r bie SohnsahlungS- unb A r b e it^

leiftungSpflicht oorübergehenb auher Straft, währenb bie ü b r^

gen Besiehungen aufrechterhatten bleiben. B e i ber enbgültigc"

Söfung erlöfchen alle gegenfeiligen [Rechte unb [pfliiht® 11;

Arbeitspapiere, inSbef. beS ©ntlaffungSfchm tS, fü r eine ein

gültige Söfung beS B e rtrageS 6). _ ■

b ) B o n b e r B e b i n g t e n B e e n b i g u n g b e § A i "

B e i t S b e r t r a g e S .

S e r Arbeitnehm er, ber m it ber A rb e it auSfeitt, geht \ül.

biefe B « t, trohbem er nicht arbeitet, feines A n fprudjS aw A rbeitS lofenunterftühung b e rlu ftig . S e n n baS Arbeitsoe hältniS befteht fo rm e ll weiter. S e r B e g riff ber A rbeitslohn fe it im © in n e beS U nterftüpungS anfpruhS f e |t nach [Reihtfprechung beS © prudjfenatS fü r Arbeitsiofenberfid)erub0 borauS, bah ber Arbeitnehm er bie SQtöglidjfeit hat, fre i ut,eit feine A rb e itS fra ft p beifügen, unb baper bem A rb e itsm a if ohne B in b u n g su r B e ifü g u n g fie p t7). S ie fe S K ö g lich j^

bürfte bei borübergehenbem, nicht m it bem ©nbe ber © a ll ö Sufammenfallenben AuSfepen s« berneinen fein. S n b te p g ä lte n b a rf ber Arbeitgeber auf ber ArbeitSbefcheimgu™

nicht „B e e n b ig u n g " angeben, w eil biefeS ber © a h rp e it wib®

fp rid jt. S ft bie S a u e r ber AuSfepung unbeftim m t, w ollen ab®

bie «Parteien ¿war fpäter baS ArbeitSberhältniS f o r t f e ^ ' aber fü r bie B w ifdjenseit bem © ntlaffenen ben Besug b®

U n terftüpung fiepern, fo lie g t eine enbgültige Söfung b®

B e itra g s m it ber B e rpflicptun g beS Arbeitgebers bor, 0®

© efünbigten bei ber © ieberaufnapm e ber A rb e it wieber w?

Suftellen. A u d j hier erlöfdien m it Ausnahm e ber SBiebereiJi ftellungS pflicht bie gegenfeitigen [Rehte unb «Pflichten. Si®l ift BefonberS bei ber Urlaubsberechnung bon Bebeutung.

c) B o n b e r A r b e i t S s e i t b e r f ü r s u n g .

S ie ArbeitSauS fejpng w irb in ber [Regel n u r noch r ‘ g a ll p g a ü bereinbart. S ie B e reinbarung fo m m t meift folge eines plöfelictjen ©ntfcpluffeS p fta n b e . S ie ArbeitSje11 b e rfü r p n g änbert ben B n p a tt bei laufenben ArbeitSbertrag®

in ber © e ife ab, bah bie bisherige regelmähige Arbett|3,®

um ein beftinimteS 9Rah peruntergefept, unb in biefer t) 2trb®. B erlin ». 30. A p ril 1930: Spruchf- 1930, 92. Q 6) So m it 5Recl)t 91 A r6®. t>. 16. San. 1929: BenSpSamml. 5, V>;

7) CSntfdf. ». 11. Oftt., 26. Bob. 1929, 10. A p ril 1930, jit- "

B r 8 dt e r: Ar69tpr. 1930, 209.

Auffäpe

(5)

G l. Q a p g . 1932 ioeft 19] Stuffiiige 123?

Bie fßflicht gur S lrbeitgleifiung gu einem beftim m ten SSodjen»

ober SRonatgabfchnitte megfäßt, im übrigen aber bie fß fiic p Sur Slrbeitgleiftung fortbeftep.

IV . g i e r t e u n b f ß f l i d f j t en b e r P a r t e i e n m ä h r e n b b e r S t r b e i t g a u g f e j g u n g .

SM hrettb ber S lu g fe p n g if t ber Slrbeitgeber bon ber S o p g a h tu n g , ber Slrbeitnehnter oon ber Slrbeitgleiftung be»

fre it. 3 m übrigen laufen Siechte nnb fß fiid jte n meiter. S e r Setriebgobm ann ia n n feine STätigleit alb V e rtre te r ber Sir»

BeiterfdEjaft meiter augüben. S ie 3 e it ber Slugfehung m irb f ü r bie Slnm artfchaft bei ber Urlaubgberechnung m itgegählt, 3 « btefer 3 lb ifc p n g e it fa n n ber Slrbeitnehnter jebe anbere Slrbeit annehmen, ofine baB er gegen § 125 ©emD. berftöBt. S ie B to ifc p n a rb e it b a rf n ic p über bie feftgefefgte g r if f Ber Slug»

fetiung bauern. SBar bie S a u e r ber Slugfeigung unbeftim m t, fö b a rf ber Slrbeitnehmer eine folct;e 3 m ifc p n a rb e it an*

Helmten, bie ilim furgfrriftig bie S öfm tg beg 3 03i f e n a r b e i t S = b e rp ltn iffe g geftattet. S a b u rd ) fin b in ber Siegel fü r bie 3toifchengeit Slrbeitgberhäitniffe m it einer längeren als ein»

ober gar gmeimöchigen Sfünbigunggfrift auggefchloffen. SSei S tu g fe p n g fü r längere S a u e r, bie to n b o rn p re in auf

gerer Slugfetjung n ic p fofortige Söieberaufna^me, fonbern n u r gu bem nächftm ögiidjcn tü n b ig itn g g te rm in e berlangen.

Sßäljrenb ber Slugfehung b a rf ber Slrbeitgeber leinen a p e re n Slrbeitnepner gleichet SSorbilbung fü r biefelbe Slrbeit einfteilen. Sag" 3 utmberhanbeln macht if)it fdfabengerfah»

b flic p ig 8). S a g gleiche g ilt, menn er ben gangen ^Betrieb auf Überftunbenarbeit e inftellt unb bieg n id )t burcf) befonbere

^ e r p lt n if f e , mie g. iS. ein e ilig er Stuftrag, an bem n ic p alte

©efellen arbeiten iönnen, gerechtfertigt ift.

V. S e e n b i g u n g b e r S t r b e i t g a u g f e f e u n g u n b i h r e f R e d i t g f o l g e n .

S e r S lu g fe p n g g te rtra g enbet burdf äSieberaufnahme ber A rb e it ober burd) ffü n b ig u n g , bie SBerfbeurlaubung enbet Burd; SBieberaufna^me ber Slrbeit ober burd) tü n b ig u n g beg S lrb e itä te rp ltn iffe g .

1. S ie SBieberaufnahme ber Slrbeit beginnt bei begrengter

|lugfeisung am nächften Sage nach Stblauf ber te re in b a rte n

<ßerfbeurlaubung. S ie Siicpannahnte ber Slrbeitgleiftung B ring t ben Slrbeitgeber in SSergug unb ö e rp flicp e t iljn gur S o p g a b lu n g . S a b e i ift eg unerheblich, ob bie © rüitbe, bie o p Slrbeitgeber gur S tu g fe p n g (mangelnbe Stufträge) be»

ftim m en, noch fo rtb e fte p n .

SBar bie Slugfetsung to n ber SSeffermtg ber © efcpftglage abhängig, fo e n tfte p bie S ie rp flid jtu n g beg Slrbeitgeberg gur attbgültigen S te fdpftigung m it bem © ingang ber Stufträge nad)

® tlebigung ber b ü ro m ä |ig e n SSorarbeiten. S ie S loraugfe|ung Ber SSieberaufnalime ber Slrbeit hängen n ic p to m © utbünfen Beg Slrbeitgeberg ab, fonbern baton, ob bie bei ber Slug»

fefeung to ra ug gefepne S3efferung beg ©efdfäftg eingetreten oft. S e r Slrbeitnehnter ntuB bag gegebenenfallg Pm eifen. SJleift toirb er fich n u r auf ben Scadpeig befdfränfen fönnen, ba§

Ber Slrbeitgeber anbere gleichartige Slrbeitneljm er etngefteüt W t ober m illlü rlid ) ben b e g in n ber Slrbeiten tergögere.

Wogeffe, in benen ber S tn fp u d f beg Slrbeitnehoieiä _ auf bie

^effe ru n g ber © efdjäftglage g e ftü p ttir b , fin b fdjtoierig^ gu W pen. ® e n n bie SSieberaufnahme nicht gerabe to n bem © in*

8Qttg eineg beftim m ten Sluftrageg a b p n g ig gemacht m irb, fo unb bie fra g e n , ob fich ber Stbfafs, ber ©efchäftggang ge»

Effert hat, Sache ber w irtfd ja ftlid ie n S3etriebgführung, bie allgemeinen bag ©ericEjt nidht entfcheiben fann.

S ie SJereinbarung ber Stugfe|ung enttaftet teitioeife ben

■^ibeitgeber to n bem S3etriebgrififo, menn bem Slrbeitnehnter P r m it ein» ober mehrmöchtger g r i f t gefünbigt merben ' ann. S e n n Slrbeitgm angel gibt nad) herrP enbet fRedit»

JBre^ung bent Slrbeitgeber feinen © ru n b gur J riftlo fc n ®ün»

^ß u n g . S e r Slrbeitgeber hot ben V o rte il, baß er, ohne gur P h u g o h lu n g .te p flic h te t gu fein, ben Slrbeitnehnter behält.

8) Strb®. B e rlin t . 19. Slug. 1 9 2 9 ; © tvucfif. b. §bto. 1929, 99.

S e r Slrbeitnehnter b leibt im S lrb e itg te rh ä ltn ig , erhält aber feinen Sohn unb ohne Übergabe ber fßapere feine Slrbeitg»

lo fenunterftü^ung. S ie S e trie b g te rb u n b e n p it gioifchen Slrbeit»

nehmet unb »gebet erforbert eg, bafj ber Slrbeitgeber bie 3 n te r»

effen beg Slrbeitnehmerg rrtitberücffichtigt. Segfjalb muß naih S re u unb © lauben im S lrb e itg te rh ä ltn ig ber Slrbeitgeber bem Slrbeitnehmer bie fßapiere a u g p n b ig e n , menn bie S a u e r ber S lu g fe p n g unbeftim m t, aber febenfatlg erheblich länger alg bie SSartegeit fü r ben U nterftügungg anftruch eineg ^rb e itg » lofen ift. E lgbann m irb eg bem Slrbeitglofen möglich fein, in ber 3 mifcpKSeit Strbeitglofenunterftüjsung gu erhalten, unb fich um anbere Slrbeit gu bemühen.

S e r SBieberbeginn ber Slrbeit te rb flic p e t ben Slrbeit»

gebet nicht, minbefteng eine beftim m te 3 oit, bie etroa ber 14tägigen ^ü n b ig u n g g frift gleichfommt, ben Slrbeitnehmer gu befdjäftigen. S ie © rm a rtu n g beg Slrbeitnehmerg, er merbe nachher triebet ebenfolange unb im gleichen Umfange Be»

fchäftigt, if t ein 3 rrtu m im Semeggrunb unb beghalb utt»

beachtlich. 3 - ber Slrbeitgeber l ä | t to m 1. big 14. beg fDlonatg a u g fe p n , Befchäftigt am 15. unb 16. ben Slrbeit»

nehmet unb e n tiä fjt ih n am 16. k o n n te er am 1. bie ©ering»

fü g ig fe it beg SCuftragg nicht überfeinen, fo e n tfä llt ber © d p » bengerfa|anfgrudh. SBuBte er aber, baff meitere Stufträge nicht gu erm arten maren, fo p n b e lte er bei bem Slbfommen ber S tu g fe p n g te rtra g g m ib rig . S e n n ber Slrbeitnehmer fonnte annehmen, baff er nach Skenbigung ber S tu g fe p n g mieber regelmäBig befchäftigt merben mürbe. S tur aug biefem © runbe hat er feinen Soljnbergicht e rflä rt. S e r ©diaben if t nicht gleidft bem Sohn, ben er fo n ft an anberer © te ile te rb ie n t p t t e . S ie fe r m uff u n te r SBerüdfichtigung ber Sage beg Sir*

P itg m a rfte g unb ber S ü ch tig fe it beg Slrbeitnehmerg gefdjäjjt merben, fo bah u n te r Umftänben ein © chabenerfapnffttuch nicht gegeben ift.

2. S ie ffü n b ig u n g beenbet bag S lrb e itg te rh ä ltn ig unb ba*

m it auch bie SBerfbeurlaubung.

a) S urch ben S l r b e i t n e h m e r .

3 m allgemeinen bereitet bie fü n b ig u n g burdh ben Slrbeit»

neijtner mährenb ber SBerfbeurlaubung feine © djtoierigfeit.

585ar bie S a u e r ber 'Stugfetjung unbeftim m t, fo hot ber Slrbeit»

nehmet, ber eine anbere S a u e rfte llu n g gefunben hot, ein fRecht auf fofortige Söfung beg früheren 9 lr6eitgterhä£tniffeg. S iu r menn bie Slugfefgung torübergehenb, g. Sf. gmei ober brei Sage bauern follte, m uff er bie S lünbigun ggfrift inneholten.

b ) S urch ben S l r b e i t g e b e r .

S3ei SHinbigunggaugfchluB entftehen feine ©dhmierigfeiten.

bühen, m irb burch bie fPflicht beg Slrbeitgeberg gur Sffen»

barung ber S a u e r ber Stugfefjgeit e rfü llt, bie enbgültige So»

fu n g beg SCrbeitgteriiäitniffeg hot n u r auf augbrüdlicheg V erlangen beg Slrbeitnehmerg gu erfolgen.

S ie fo lg e n ber S ü nbig ung m it längerer g r i f t fin b ter»

fchieben, je nacljbem bie tü n b ig u n g g frift t o r bem ©nbe ber begrengten Slugfefjung ober t o r bem © in tr itt ber Umftänbe, meldje bte auf unbeftim m te B e it begrengte Stugfehung be*

enben, abläuft ober nicht. 3 h re SSirfung if t fe ljr Beftritten.

S te fRechtiped^ung m ar bor bem 1. 3 u l i 1927 n id jt einhellig.

Siach ber einen S luffaffung ber fRechifpechung9) Beenbet bie M n b ig u n g bie SSerfbeurlaubung, fo baB "ber Slrbeitgeber t r o | ber urffjrüngfidh bereinbarten Slugfe|ung fü r bie S a u e r ber tü n b ig u n g g frift ben Sohn gahlen muBte. S ie fe r S ln fi^ t hot fich , § u e d » 9 i i g g e r b e h 10) angef^loffen. Sagegen mürbe bie Sohngahlungghflicht Uon . S r b e l 11), © t r u n » b e n 12) bom ffteichgarbeitgm inifter13) unb bereingelt bon ber Dtechtffmechung14) berneint. S ie erfte Slnfidht if t teilm eife aug

9) ®eto®er. OffeuBadh b. 29. Qan. 1 9 26: ©diltchtSB. 1926, 8 6 ;

®em®er. P e tte n b u rg b. 24. < Sfyt 19 2 6 ; 2 ® . Stachen b. 21. ® e j. 19 2 5 ; 2 ® . SReiningen b. 3. Stug. 19 2 6 : ©etoerbS. 1926 S ir. 52.

10) 2ehrbuch I @. 187.

u ) ©chlidltäB. 1926, 49.

12) 3 l3 S lrb 9 l. 1924, 403 ff.

1S) SBefdjeib b. 4. ©ept. 1924: SiSSlrBSR. 1924, G96.

14) 2 ® . g ra n ü e n th a l b. 18. Cfet. 19 2 5 : ©d)Iiä)tSS. 1926, 8 8 ;

® e » © e f. S rfu rt b. 31. SRai 1 9 2 6 : Slrb®. 1927, 186.

(6)

1238 Üluffäjje l jfuriftifdje SBodjenfdjrift ber fBefürdjtung entftanbeit, öafj bie A u g fe |u n g gur Um»

g e lin g ber ffiü n b ig u n g g frift bereinbart ibiirbe. Siegt eine folcije Umgebung bor, fo if t ber Augfe§unggbertrag nichtig unb ber Strbeitgeber gur Sofjttgafjlung fü r bie S a u e r ber fü n b ig u n g g frift ö e rp flitte t. E inen A nw alt gur geftfteltung , ob eine folc^e Umgebung beabfidjtigt w a r, bietet bie S8 e=

grengung ber Augfefsung, wenn biefe ber fü n b ig u n g g frift gleidjfom m t, ober wenn bie itü n b ig u n g wenige Sage nadj ber Augfefptng e rftä rt w irb , offne baff bie © efdjäftglage fid j w eiter berfd^IedC)tert ijat. (Sin ie^rreicijeS S3eifpiel fü r bie U tngeljunggabfidjt geigt ber § a ll, ber in ber E ntfdjeibung beg iganbw eriggeridjtg iB ertin bont 24. f}u n i 1 9 2 9 15) befjanbelt ift. ¡gier fjntte ber Arbeitgeber gunädjft ben ©efellen oljne E in fa lt ber fü n b ig u n g g frift enttaffen w ollen, w eit er feine A rb e it fjatte. A u f ben SBiberfprudj beg ©efellett fünbigte er nunm ehr friftg e n tä fj, berbanb aber bam it bie A n fü n b ig u n g , baff ber ©efelle brei Sage in ber ASodje wäijrenb ber

« ) © p ru d jf. 1929, 101.

b ig u n g g frift augfeften ntüffe. Seitw eife würbe angenommen f 6)/

ber Augfetjunggbertrag ftelfe u nter ber ftillfdjw eigenben fBebim gung ber g o rtfe |u n g beg A rbeitgoertjättniffeg unb werbe burd) bie fü n b ig ititg beenbigt. S ie A u ffa ffu n g ber © eridjte, bie bie fofortige SBeenbigung ber Sßerfbeuriaubuitg annefjmen, if t ungittreffenb. S e n n bie SSieberaufnalfrtte ber A rb e it ift eine E rw a rtu n g , n id jt 33ebingung beg Äedjtggefdfäftg, nur il jr ffe itp u n ft if t unbeftim m t. S eglfalb Ifat ber Arbeitnehm er bag fRedjt, wäljrenb ber SSerfbeurtaubung fofortige Söfung beg A rb e itg b e rp itn iffe g gu berlangen. S a bie ASerfbeurlait*

bung n u r bag Sertraggbanb gwifdfen ben P a rte ie n aufredjt*

erijä it, fie aber bon ihre n gegenfeitigen Seiftunggpflidjten befreit, ift ber Arbeitgeber n id jt geljinbert, bie itod) re ftlid fcii Segieljintgen friftg e m ä jj gu löfen. g ä llt il;r Enbe uodj oor A b la u f ber bereinbarten SSerfbcurlaubuttg, fo b e fie lt nt.

fe in Soljnanfprud) fü r bie fü n b ig u n g g frift. jJ tu r wenn ih_r Enbe in bie $ e it nadj ber geplanten 2Biebcraufnaf;tne fä llt, ift fü r biefe ber Sofjn gu galjlett.

18) 9Sgt. yufsnote 9.

Die 6 trafbe|timmun 0 en des Kdcfystnapp^aftsgefe^es.

V o n D r. S S e rn e r © p o l j t , V o lig w ir t A S S I., Verben an ber Silier.

I

£

¡pcJ c7

I I

§ bes 9tgn®.

n i Satbcftanb

I V A breffat ber © tra fb ro fju n g

V V o r fa ll g a h rlä ffig le it

V I A ed jtg n a tu r

unb § ö b e ber © träfe

V I I

oetljüngenbe 33ehörbe

v m A echtgw ittel

I X SSerjährung ufw-

l . 145 a) V erfto fi gegen bie iß p d jt, ben Organen nnb ben Veauftragten ber V egiciglnappfchajt über bie Q aljt ber S3e«

fd fä ftig te n , ihren Ar«

beitSBerbienft unb bie S au e r ih re r SSefdfäfti«

gung A u g lm tft gu geben;

b) V e rfio fj gegen bie

?ßflicf)t, bie ©efdfäftg»

büdjer ober Siften, aug bcnen biefe Satfacijen berBorgebeit, Wäljrenb ber 23elriebggeit an O rt unb © teile Borgutegen;

c) V erflo g gegen bie V p d jt gut A u S fu n ft über A r t unb S au e r berSJefdjäftigungfoW ie

ben Arbeitgoerbienft

a,/b) Strbeitgeber

c) Verfidjerte

a — o) V o rfa p n id jt etfo rb e rlid j

Bw angS ftrafe:

• (1 — l0 0 0 . / i) a — c) V erm S tr»

SSO.

S e jirfg fu a p p « fchaft

Sefihwerbe an ffinapp«

fchaftgoberberfidje«

runggantt,welcheg enb»

g ü ltig entfcpeibet(§ 145 A bf. 8 © ap 2 A ffin® .).

S efdiw erbefrift 1 A io n a t ( § 227 A ffin ® , i. SBerb. nt.

§ 128 AS?0.).

S erfä h ru n g ber

A ffin ® , i. SSerb. m-

§ 147 ASSD.), bet

(§ 233 A ffin® , i. SSerb. m. § 148

ASSO.)

2. 154 A ichterfüttung ber V flid)ten

A titg lie b beg V o r*

ftanbeg (Abtei«

tunggnorftanbeg)

V o rfa jj nicht erforberlid)

O rb n u n g g ftra fe :

A ffin ® .)

SSorfijjenber beg ißorftanbeg

Slefdjwerbe an Auf«

fiihtäbehörbe (A A rb A t.), Welche enb»

g ü ltig entfdjeibet (§ 154 A bf. 2 A ffin® .).

fflefdjw erbefrift 1 A to n a l (§227 A ffin ® . i.SSerb. m. § 128 A3SD-)

V e rjä h ru n g ber

A ffin ® , i. V erb, m-

§ 147 ASSO.), ber

(§ 233 A ffin ® , i. V erb. nt. § 148

A V D .)

3. 174 A id jte rfü P tn g ber fßflidjten

A titg lie b e r ber Se»

girtgsorftänbe

V o rfa j; n id jf erfotbertid)

O rb nunggftrafe:

A ffin ® .)

SSorftanb ber Aeirfjg»

fita p p fd ia ft

Sefdjwerbe an Stuf«

fidjtgbehörbe (A A rb A t.), wcldje enb«

g ü ltig entfdjeibet (§ 174 Slbf. 2 A ffin® .).

Sefchwerbefrift lA to n a t (§ 2 2 7 A ffin® . i.SSerb. nt. § 128 ASSD.)

V e rjä h ru n g ber

§ 147 A V O .), bet

A V D .)

(7)

C l.g a ß rg . 1932 § e ft 19] Siuffäfje 1239

t-iI SS<u

«Q I I

§ bei iRSfn®.

n t SSatbeftanb

V

V I

v n

Berßängenbe

©ehörbe

vm

©ecßtSmittet

I X

233 bis 235

a) § ^8 (ogl.

35B. 1930, 3 5 7 8 3) b) §§ 1 3 9 - 1 4 5 (ogt.

3 2 3 .1 9 3 0 ,3 5 7 9 f.13- 16) 0) §§ 5 2 9 — 536 (ogl.

g2B. 1930,1634 f.2“ 10) d ) §§ 1 4 8 7 -1 4 9 0 , 1492— 1494 (ogl. 333.

1 9 3 0 ,3 0 5 3 f.1- 1' 6- 3)

Bgl. bie ange

Bgl. bie an«

. gegebenen

©teilen

Bgl. bie ange«

1

a — d) l . p r bie geft*

feßttng Bon S tra fe n nach

§ 529 3 t© 0 :

2. 3 « alten Sibrigen gälten,

owett nicht bie

tnappfcßaft, S e jirlS ln a p p *

ftßaft ober ber befonberen

Sfranfenfaffe (§ 235 A bf. 1

feßuffei an baS .SnapofdjaftSober«

§ 128 3t©£) ).

'cßaft ober ber befon*

seren ffiranleniaffe Ber*

feßmetbe an Snapp*

fcßaftSoberBer*

a — d ) 1. S rim i»

jäßrung ber

feßriften beS

ftredung beS«

l . OrbnungS* unb Qw angSftrafen:

5 . § 6 0 bet

@at»

èu«9

® ienftpfiicßten

A lte fte r beS

D rbnungS ftrafe:

norftanb

6. § 6 8 ber S a t*

äung

guw iberßanbtungen gegen:

©aßungen;

fra n ie n fa ffe n

D rbnungS ftrafe:

1 gufeßläge su ben faßungSmäßigen

^Diejenige gnftanä,. gegen

beten A norb*

nung Berftoßen ift. ®en §öcßft=

betrag feßt ber

Wxt §d,idtr<*l»6 emiinrd)«« fwifdl*»« mt*

^»•beitnsljm ev.

‘»'geleitet, bie ben erniebrigten 2ößnen angenäßert w ürben.

arbeitSrec^tlidj 51t Bebenten? ® e r SSerfud), ttt gemetn d ja ftli^e e

®Eratunq non © ertretern ber Arbeitgeber unb Arbeitnehmer biefeä Stet iu erreichen, w a r gefdjeitert. ®urcß ba» ®utacßten ber■Bon ber ©etcßg*

•e0ieruna aur Söfmta ber ^irbeit^iofenfcage eutgejejten St?ontmtjju>n

®#t bie gra q e ber Söetriebäqemeinfcfjoft wieber neu aufgeroilt worben.

“ ttnalen ffltaterie entwickle unb fidf) fin a le n ©enterte entwictue unu n 5R,lii8 ' n l,a i' konomiidjen-betTiebSwittfcßaftiiißen

k e it auf bent SBeltmarkte unb äugleicß ä«r «Schließung ber „ $ re i§ * fdiere" auf bem beutfeßen © ta rk t eine «Senkung ber inbuftrieHen ®e*

fteßungskoften notw enbig machte, gegenftanbstoS geworben. ® a m it finb alle arbeitSrecßtlidjen unb inSbef. auch bie ©cßlicßtungSfragen in ben ©eteid) ber © etriebS politik gezogen worben. ®aS ©utaeßten ber genannten Sfontm iffion ftellte bemgemäß> auiß fü r bie ©eant*

W ortung ber p a g e n be§ SohnauSgleicßS bte geftfteHung an bie