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Die Chemische Industrie, 1939, Jg 62, Nr 35

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DIE CHEMISCHE INDUSTRIE

HERAUSGEGEBEN VON DER

WIRTSCHAFTSGRUPPE CHEMISCHE INDUSTRIE N A C H R I C H T E N - A U S G A B E

62. Jahrgang B ER LIN , 2 . S E P T E M B E R 1939_______________________________ Nr. 3 5 — 785

N A C H D R U C K N U R M IT G E N A U E R Q U E L L E N A N G A B E G E S T A T T E T

Unerschlossene M öglichkeiten Polens.

D as heutige Staatsgebiet Polens umfaßt eine Fläche von etwa 390 000 qkm mit rund 35 Mill. Einwohnern. Etwa 10% der Bevölkerung leben in den ehemals deutschen Provinzen, die das wirtschaftliche Rückgrat des Landes bilden, Mit den Deutschland entrissenen W estprovinzen be­

kam Polen eine überaus fruchtbare Ackerfläche mit einer nach intensiven Methoden wirtschaften­

den Bevölkerung in die Hände, Mit Ostober­

schlesien, das trotz der zugunsten Deutschlands ausgefallenen Abstimmung aus dem übrigen In­

dustriegebiet herausgerissen wurde, fielen Polen wertvolle Bodenschätze und eine hoch entwickelte Industrie in den Schoß. Heute, nach 20 Jahren, ist es an der Zeit, einmal nachzuprüfen, in welcher Weise der willkürlich gebildete Staat von diesen Möglichkeiten Gebrauch gemacht hat.

In den meisten europäischen Ländern liegen die landwirtschaftlichen Erträge je Flächeneinheit heute um rund 20% höher als vor dem Weltkrieg.

In den ehemals deutschen Gebieten von Polen aber ist es umgekehrt, Hier sind die Erträge sogar er­

heblich gesunken, und zwar: bei W eizen von 19,9 auf 14,6 dz, bei Roggen von 16,9 auf 12,3 dz, bei Gerste von 19,2 auf 15,5 dz, bei Hafer von 17,8 auf 14 dz, bei Kartoffeln von 142 auf 132 dz, bei Zuckerrüben von 300 auf 238 dz. Offensichtlich haben die polnischen Bewirtschaftungsmethoden die vormals zur deutschen Zeit blühenden Gebiete ruiniert. In den übrigen polnischen Gebieten liegen die erzielten Flächenerträge noch wesentlich unter den Ziffern der W estprovinzen. Eine Gegenüber­

stellung der Hektarerträge in Deutschland und Polen zeigt, daß die deutsche Landwirtschaft bei manchen Fruchtarten fast das Doppelte aus dem Boden herausholt (Hektarerträge in dz im Durch­

schnitt der Jahre 1934— 1937):

Deutschland Polen Weizen ... 21,2 11,8 R o g g e n ...17,2 10,9 G e r s t e ...20,0 11,8 H a f e r ... 18,9 11,3 Kartoffeln . . . . 154,3 122,0 Zuckerrüben . . . . 283,1 218,0 Obwohl in Polen mehr Arbeitskräfte in der Landwirtschaft beschäftigt waren als im Deutschen Reich, erzielte das Land im Durchschnitt der letzten 7 Jahre nur wenig mehr als die Hälfte der deut­

schen Getreideernte und knapp zwei Drittel der deutschen Hackfruchternte, Der Rückgang der Erträge in den ehemals deutschen Gebieten Polens beweist ja auch überzeugend, daß der Grund für den großen Leistungsunterschied der beiden Länder im wesentlichen die bessere deutsche Wirtschafts- methode ist und nicht etwa der bessere Boden, Polen verfügte in den Vergleichsjahren über fast dieselbe Fläche an Ackerland w ie das Deutsche Reich. Polen müßte bei diesem Ueberfluß an Raum

und landwirtschaftlichen Arbeitskräften ein bedeu­

tendes Ausfuhrland von Agrarerzeugnissen sein.

Es wäre aber ein Irrtum, anzunehmen, daß es heute über große landwirtschaftliche Ueberschüsse verfügt. Jeder vorübergehende Ueberfluß an Le­

bensmitteln in Polen war ganz einfach die Folge mangelnder Kaufkraft breitester Schichten. Der Kopfverbrauch an Fleisch ist darum auch in Polen weniger als halb so hoch w ie in Deutschland (22 kg gegen 45,9 kg), und der polnische Zucker­

verbrauch erreicht nur ein Drittel des deutschen.

Bei den industriellen Rohstoffen ist dieselbe Erscheinung festzustellen w ie bei den landwirt­

schaftlichen Erträgen: die Ziffern bleiben hinter dem Stand der Vorkriegsjahre zurück. Die Stein­

kohlenproduktion beispielsw eise betrug 1937 in Ostoberschlesien nur noch 27,4 Mill. t gegen 32,2 Mill, t 1913. Die polnische Erzeugung von Zink­

konzentraten fiel im gleichen Zeitraum von 502 000 t auf 191000 t, von Bleikonzentraten von 57 000 t auf knapp 9000 t, die Roheisengewinnung von 1,1 Mill, t auf 0,7 Mill. t, die Rohstahlgewinnung von 1,7 Mill. t auf 1,45 Mill. t, die Rohzinkgewin­

nung von 192 000 t auf 107 000 t, die Rohbleigewin­

nung von 45 000 t auf 18 000 t. Die Erdölproduk­

tion im Gebiet des heutigen Polen schmolz von 1,1 Mill, t 1913 auf 0,5 Mill. t 1938 zusammen.

D ieses Zurückbleiben hinter dem schon vor einem Vierteljahrhundert erreichten Stand erklärt sich einmal aus den Raubbaumethoden der pol­

nischen Verwaltung und dann aus dem Versäumnis, nicht rechtzeitig genug durch geologische For­

schungen neue Bodenschätze an Stelle der sich er­

schöpfenden aufgefunden und erschlossen zu haben.

Das wäre durchaus möglich gewesen. Das Land ist keineswegs so arm an Bergschätzen, w ie man manchmal früher vermutete. Sogar auf dem Gebiet der Eisenerze zeigten die von der polnischen Presse in großer Aufmachung gebrachten Meldungen über die Auffindung von Eisenerzen im Vorkarpathen­

gebiet, was hier bei rechtzeitiger systematischer Arbeit möglich gew esen wäre. Gegenwärtig w er­

den Eisenerze nur in den Gebieten von Czensto- chau, Wielun, K ielce und Radom gefördert. Der Inlandsbedarf kann aber nur zu etwa zw ei Fünfteln aus der dortigen Produktion gedeckt werden, so daß der Hauptteil eingeführt werden muß, und zwar hauptsächlich aus Schweden, aber auch aus Grie­

chenland, Algier und sogar aus Brasilien.

K u p ferv o rk o m m en sind in der Gegend von K ielce vorhanden, die allerdings nur etwa 5% Kup­

fer enthalten. Diese Lager sind im W eltkriege von der deutschen Besatzungsverwaltung abgebaut, seit­

dem aber vollständig vernachlässigt worden. Erst in neuerer Zeit wurde der Plan erwogen, den Ab­

bau der Erze, die sich in unmittelbarer Nähe des Sandomirgebiets befinden, wieder zu versuchen.

Manganerze sind in verschiedenen Teilen des Lan­

des entdeckt worden, so bei Czermocz in Süd-

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786 - N r . 35 D IE C H E M IS C H E IN D U S T R IE 2. September 1939

polen, in der Lysagora und bei Pincow. D iese Lager haben aber bisher keine industrielle Bedeutung er­

langt, so daß der Manganerzbedarf durch Einfuhr gedeckt werden muß; eingeführt wurden im letzten Jahr insgesamt 64 000 t Manganerz, und zwar 30 000 t aus Rumänien, 16 000 t aus Rußland, 7700 t aus Brasilien und 8400 t aus Britisch Indien. Die polnischen Z in k - u nd B le ie r z la g e r im Beuthen- Kattowitzer Gebiet können heute als fast erschöpft gelten, auch die galizischen Lager bei Czrzanow, Trebinia und Olkusz sind nur wenig ergiebig, so daß Polen heute gezwungen ist, bereits die Hälfte der benötigten Blei- und Zinkerze einzuführen. Der Rohstoffvorrat an diesen Erzen würde im besten Fall die Erzeugung der polnischen Zinkindustrie für 16 Jahre gewährleisten. Die Zinkerzeinfuhr aus Deutsch-Oberschlesien, auf die die polnische Zink­

industrie w eitgehend angewiesen ist, ging in den letzten Jahren außerordentlich zurück. Insgesamt wurden 1938 105 000 t eingeführt, von denen über die Hälfte aus Deutschland kam.

B a u x itla g e r sind in Polen nicht bekannt. Man befaßt sich zwar seit einiger Zeit mit dem Plan, die in Wolhynien festgestellten Kaolinvorkommen zur Aluminiumherstellung heranzuziehen. D iese Frage konnte allerdings noch nicht definitiv geregelt w er­

den, da die bisher von verschiedenen Forschungs­

laboratorien ausgearbeiteten Produktionsverfahren unrentabel sein sollen, Anfang dieses Jahres ist in Nisko im Sandomir-Gebiet unter der Firma Huta Aluminium S. A. eine Fabrik zur Herstellung von Aluminiumlegierungen und Aluminiumerzeugnissen

gegründet worden (S. 83).

Die Rohstoffbasis auf dem G ebiete der P y r it­

ver so r g u n g ist etwas günstiger. Bisher war Polen ausschließlich auf die Einfuhr von Pyriten mit rund 250 000 t im Jahr angewiesen. Inzwischen sind in Rudki in der Lysagora reiche Pyritlager entdeckt worden, deren Abbau heute bereits durch eine große Grube erfolgt. Neuerdings sind auch bei Wilna und in anderen Teilen Polens Pyrite fest­

gestellt worden, so daß damit gerechnet werden kann, den gesamten Bedarf des Landes in einigen Jahren daraus zu decken. Die Pyriteinfuhr erreichte im letzten Jahre nur noch rund 8000 t im W erte von 248 000 ZI. Lieferländer waren Spanien mit 5300 t und Norwegen mit 2600 t.

Ueber S c h w e fe lla g e r verfügt Polen in den G e­

bieten von Sw osow ice und Posadza, die schon seit langem bekannt sind und auch früher abgebaut wurden. Die Schwefelgewinnung ist aber eingestellt worden, da der aus den relativ armen Mineralien stammende Schwefel nicht hochwertig genug ge­

wonnen werden konnte. In der letzten Zeit sind Bestrebungen erkennbar, die Eigenerzeugung wieder aufzunehmen. Im Jahre 1938 wurden 6500 t Schw e­

fel eingeführt, davon 3370 t aus den Vereinigten Staaten und 2970 t aus Italien. P h o sp h a tv o r k o m m e n sind in Podolien aber auch in anderen Gegenden des Landes bekannt. Die gesamten Lager werden auf mehr als 30 Mill. t geschätzt; qualitativ werden sie allerdings nicht als sehr wertvoll bezeichnet.

Die zur Herstellung von Superphosphaten am m ei­

sten in Frage kommenden Lager ziehen sich längs des Laufes des Dnjestr hin. In größerem Umfang ist ein Abbau der Phosphatvorkommen bisher noch nicht erfolgt, obwohl die ziemlich stark entwickelte Superphosphatindustrie einen beachtlichen Bedarf an Rohphosphaten hat. Die Rohphosphateinfuhr ist daher bedeutend. Sie betrug im letzten Jahr 157 000 t im W erte von 8,2 Mill, ZI. Rund die

Hälfte der Bezüge kam aus Rußland, der Rest aus Französisch Nordafrika, Niederländisch Indien und den Vereinigten Staaten. Ebenso w ie bei der Schwefelerzeugung werden in der letzten Zeit auch Pläne eines Abbaus der einheimischen Phosphat­

lagerstätten erwogen. Mit der Durchführung dieser Pläne wird allerdings selbst von polnischer Seite in absehbarer Zeit nicht gerechnet.

Ein besonderes Beispiel für mangelnde Voraus­

sicht hinsichtlich der Rohstoffversorgung ist das polnische Erdöl. Galizien war einmal eines der be­

deutendsten Erdölgebiete der W elt. Die Jahres­

erzeugung an Rohöl im G ebiet von Drahobycz süd­

lich von Lemberg und im kleineren Erdölgebiet von Jaslo betrug 1909 2 Mill. t und damit 5% der Welt­

produktion, 1938 dagegen nur noch 510 000 t, d.h.

nicht einmal 0,2% der W eltproduktion, Als Grund für diesen Rückgang wird von polnischer Seite die Erschöpfung der Erdölquellen angeführt, Dies trifft aber keinesfalls zu. Genaue geologische Unter­

suchungen haben vielmehr ergeben, daß die Erdöl­

vorräte Polens durchaus nicht erschöpft, sondern sogar erst zu einem Bruchteil ausgebeutet wor­

den sind. Der wahre Grund für den Produktions­

rückgang liegt vielmehr in einer Vernachlässigung, die in der ganzen polnischen Erdölindustrie Platz gegriffen hat. Interessant ist die Feststellung, daß der Niedergang der polnischen Mineralölwirtschaft Hand in Hand mit dem system atischen Abbau der deutschen Ingenieure und Techniker und ihrer Er­

setzung durch polnische Fachkräfte gegangen ist.

Dies läßt sich durch Zahlen belegen: Im Jahre 1926, als man anfing, die deutschen Fachleute, die bisher in der dortigen Erdölindustrie an führender Stelle gestanden hatten, zu entfernen, betrug die Förde­

rung noch 796 000 t¡ bis 1930 war sie auf 663 000 t gesunken. Die Entfernung auch der letzten deut­

schen Ingenieure brachte w eitere Produktionsrück­

gänge bis auf 510 000 t im letzten Jahr. Der Rück­

gang beträgt somit bereits über ein Drittel gegen­

über der Ausbeute von 1926. Die neuen polnischen Ingenieure haben zwar versucht, durch Neubohrun­

gen einen Ersatz für den allgemeinen Rückgang zu schaffen. Im Jahre 1933 wurden 117 Neubohrungen mit einer Bohrleistung von 67 000 m durchgeführt, im Jahre 1937 sogar 353 Bohrungen mit einer Lei­

stung von 139 000 m. Die Erfolge sind aber aus­

geblieben, Auch die Verarbeitung des Rohöls ist rückläufig. Die Ausbeute an den verschiedenen Erdölerzeugnissen in den Raffinerien ist von 484 800 t im Jahre 1934 auf 459 400 t im Jahre 1938 zurückgegangen.

Auch die c h e m isc h e In d u strie Polens hat von den M öglichkeiten des Landes nur in ganz unver­

hältnismäßig geringem Umfang Gebrauch gemacht.

Polen verfügt z. B. über riesige Kohlenvorkommen, die nach zuverlässigen Schätzungen etwa 75 Mil­

liarden t betragen und in Tiefen bis zu 1000 m mächtiger sind als die deutschen Steinkohlenvor­

kommen. Die Abbaumöglichkeiten sind in den ost­

oberschlesischen Steinkohlengruben viel günstiger als im Ruhrgebiet. Die Förderung hätte gegenüber der Vorkriegszeit leicht erhöht werden können.

Eine leistungsfähige chemische Industrie hätte aus dieser billigan Kohle Düngemittel, Kunststoffe, Treib­

stoffe, organische Farbstoffe, Arzneimittel usw. in großem Umfang gewinnen können. In Wirklich­

keit aber konnte Polen seine Steinkohlenförderung nicht einmal auf dem Stand der Vorkriegszeit hal­

ten, Im letzten Jahr sind im gesamten polnischen

Gebiet 38,1 Mill. t Steinkohle gefördert worden, die

in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Förde-

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2. September 1939 D IE C H E M IS C H E IN D U S T R IE N r. 35 - 787 rungsmöglichkeiten stehen. Der Inlandsverbrauch

an Steinkohle beträgt jährlich etwa 30 Mill. t, der Rest gelangt zur Ausfuhr,

Die Erzeugung von Stickstoffdüngemitteln ist der einzige chemische Industriezweig, der in größe­

rem Umfange auf der Kohle aufbaut. Die W erke in Chorzow sind aber nicht von den Polen, sondern während des Krieges von deutscher Seite errichtet worden, Die polnische Presse w eist voll Stolz dar­

auf hin, daß die einheimische Stickstoffindustrie in der Lage ist, den Inlandsbedarf an Stickstoffdünge- mitteln zu decken, Nur ist dazu noch zu bemer­

ken, daß der Düngemittelverbrauch der polnischen Landwirtschaft um ein Vielfaches geringer ist als in den meisten übrigen europäischen Ländern, Der Verbrauch an Stickstoffdüngemitteln beträgt je Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche in Deutsch­

land 22 kg, in Dänemark 10 kg, in Norwegen 7 kg, in Italien 5 kg, in Polen aber nur 1 kg. Bei Phos- phor- und Kalidüngemitteln liegen die Verhältnisse ähnlich. Es bestehen z, B, zahlreiche Superphos­

phatfabriken, die über ein jährliches Leistungsver­

mögen von mindestens 800 000 t verfügen. Die tat­

sächliche Produktion hat aber selten 200 000 t über­

schritten, da die Bauern infolge der schlechten Ver­

kaufspreise für Agrarprodukte nicht genügend Geld­

mittel für den Ankauf von Düngern besitzen. Der Verbrauch an Phosphorsäure in der polnischen Landwirtschaft beträgt daher je Hektar Nutzfläche nur 1 kg gegenüber 12 kg in Italien, 12 kg in Nor­

wegen, 21 kg in Dänemark und 23 kg in Deutsch­

land. Noch krasser ist das Verhältnis bei den Kali­

düngemitteln, wo einem Verbrauch von 1 kg Rein­

kali in Polen ein Verbrauch von 40 kg in Deutsch­

land gegenüber steht, Die hieraus resultierenden geringen Ertragsziffern sow ie die niedrigen Preise für Ägrarprodukte haben zu einer Schrumpfung der Kaufkraft der bäuerlichen Bevölkerung geführt.

Auch die Löhne und Gehälter der Beamten, A n­

gestellten und Arbeiter sind so niedrig, daß das Volkseinkommen (je Kopf der Bevölkerung) heute sich nur bei 900 M l jährlich bew egt und damit w eit unter» den Ziffern der meisten anderen Länder steht.

JJie Regierung hat aber wenig getan, um diese Ver­

hältnisse zu bessern. Die Folge davon ist, daß der Lebensstandard der polnischen Bevölkerung sich in den letzten 20 Jahren nicht gehoben hat.

Ein treffendes Beispiel hierfür bietet der Sei- ienverbrauch, der in Polen heute nicht einmal 2 kg

Frankreichs Erdölversorgung Im Kriegsfall.

n den letzten Wochen haben sich Regierung und

je Jahr und Kopf der Bevölkerung beträgt. Sogar Rußland, das zu den Ländern mit dem geringsten Seifenverbrauch in der W elt zählt, kann mit einer Verbrauchsziffer von fast 3 kg aufwarten. In Ita­

lien beträgt der Verbrauch etwa A'A kg, in Deutsch­

lang etwa 9 kg. Mit der Seifengewinnung befassen sich in Polen zahlreiche Firmen, die über ein Lei­

stungsvermögen verfügen, das w eit über den wirk­

lichen Produktionsziffern steht. Die erforderlichen Fettstoffe werden zum größten Teil aus dem Aus­

land bezogen, da es bisher nicht möglich gewesen ist, einheimische Oele und F ette in genügenden Mengen und in erforderlicher Güte für die Seifen­

erzeugung freizubekommen. Im vergangenen Jahr lag die Erzeugung von gewöhnlicher Seife mit 60 000 t um etwa 5% unter dem Stande von 1937.

An Toiletteseifen wurden 1938 insgesamt 3500 t herausgebracht.

Auch die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln ist völlig unzureichend. Der Arznei- mittelverbrauch erreicht in Polen je Kopf der B e­

völkerung heute nur einen Wert von 0,80 M l im Jahr, in Deutschland aber annähernd 4 M l . Da ferner viel zu wenig Krankenhäuser, Kliniken und Aerzte zur Verfügung stehen, ist der Gesundheits­

zustand der Bevölkerung schlecht. Die Statistik gibt hierfür folgende Belege: Die Sterblichkeitszif­

fer (auf 1000 Einwohner] betrug 1937 in Deutsch­

land 11,7, in Polen 14, die Kindersterblichkeit (je 1000 Lebendgeburten) in Deutschland 64, in Polen dagegen 136, Mit der Erzeugung von Arzneimitteln befassen sich gegenwärtig etwa 25 größere Fabri­

ken, in denen annähernd 3500 Personen beschäftigt sind,

Unerschlossene Möglichkeiten liegen schließlich auch in dem polnischen Holzreichtum. Polen be­

sitzt fast 9 Mill. ha Waldungen, was rund 70% der Waldfläche des Altreichs entspricht. Die Holz­

nutzung in Deutschland ist aber mehr als dreimal so hoch. Der Holzeinschlag wird in Polen zum großen Teil für H eizzwecke benutzt oder gelangt in unver­

arbeitetem Zustande zur Ausfuhr, Die Verarbeitung auf Cellulose steht erst im Anfangsstadium, Im letzten Jahr erreichte die Celluloseerzeugung 109 000 t, die zur Deckung des Inlandsbedarfs nicht ausreichten, Eingeführt wurden 1938 an Cellulose noch über 14 000 t. (Hauptverbraucher sind die Papierindustrie und die Kunstfaserindustrie; vgl.

1938 S. 1018 und 1939 S. 61, 274 und 636.) (5329)

I --- rr v w iv il JLYtSgitSi Uli& U11U Vjeneralstab in Frankreich erneut sehr intensiv mit der Sicherstellung des französischen Treibstoff­

bedarfes beschäftigt. Trotz der in der letzten Zeit durchgeführten umfangreichen und kostspieligen ochürfungen sowohl in Frankreich als auch in den Kolonien und trotz der Bemühungen, die H erstel­

lung synthetischer Treibstoffe zu steigern oder den verbrauch in größerem Maße auf feste oder flüssige Austauschtreibstoffe umzustellen, ist das Ziel einer weitgehenden Selbstversorgung auch nicht an­

nähernd erreicht worden. Größeren Erfolg hatte da­

gegen die Politik der Umstellung vom Bezug der Fertigerzeugnisse auf Rohprodukte, So ist auch 1938 die Einfuhr von Destillationsprodukten bei an­

steigender Einfuhr von Rohöl weiter zurückgegan­

gen, Bei einer Gesamteinfuhr von Erdölerzeugnis­

sen in Höhe von 8,14 Mill. t entfielen auf Rohöl 6,97 Mill. t. Dieser Rohöleinfuhr steht eine Inlands­

erzeugung von nur etwas über 70 000 t entgegen.

Wie aus d er folgenden A ufstellung hervorgeht, w ird

d er g rößte Teil des Rohöls aus dem Ira k bezogen. An zw eiter S telle folgen die V ereinigten S taaten , d ere n L ie­

ferungen sich gerade im le tz te n J a h r besonders s ta rk erhöht haben. D agegen sind die E rdölbezüge aus R u ­ m änien erheblich zurückgegangen. Im einzelnen w aren folgende L än d e r an d e r E infuhr b eteiligt (in 1000 t):

Ira k ...

V e re in ig te S ta a te n V e n ez u e la . . . . P e ru ...

C olum bien . . . . R u m änien . . . . E c u a d o r ...

M arokko

1936 3 103 1 000 525 585 362 343 34

1937 3 129 1 247 528 433 387 181 70

1

1938 3 143 2 316 643 420 344 48 36 2

Im, Kriegsfälle beträgt der Treibstoffverbrauch jedoch, je nach der Intensität der Kampfhandlungen, ein Mehrfaches des Normalverbrauchs, so daß es durchaus nicht ausgeschlossen wäre, daß der fran­

zösische Bedarf 15 oder gar 20 Mill. t erreichen würde. Die Sicherstellung dieses Bedarfes hängt im Kriegsfall einmal davon ab, ob es gelingt, die Zu­

fuhr des überseeischen Petroleums militärisch zu

sichern, und zum anderen davon, ob genügend

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788 - N r . 35 D IE C H E M IS C H E IN D U S T R IE 2. September 1939

Tankschiffe zur Verfügung stehen. Der Tonnen­

gehalt der französischen Tankflotte ist zwar in den letzten Monaten von 250 000 t auf 520 000 t erhöht worden; er reicht jedoch bei weitem nicht aus, um die genannten Erdölmengen heranzuschaffen.

Frankreich ist daher zur Sicherstellung seines B e­

darfes auf amerikanische, norwegische u. a. Tank­

schiffe angewiesen, da die englischen Tankdampfer im Kriegsfall für den Bedarf Englands voll bean­

sprucht werden. Entscheidend wird also die Frage sein, w ieviel Schiffsraum von dem für die Versor­

gung der übrigen W elt benötigten Laderaum für den französischen Bedarf abgezweigt werden kann.

Eine w eitere Schwierigkeit besteht darin, daß die Erzeugung der Ueberseeländer erst dem außer­

ordentlich gesteigerten Kriegsbedarf angepaßt w er­

den müßte. Zu diesem Zweck müßten in den Ver­

einigten Staaten, Venezuela, M exiko usw. erst die Reservequellen in Betrieb genommen werden, was naturgemäß eine gew isse Zeit in Anspruch nehmen würde. In Erkenntnis dieser Tatsache hat daher der Generalstab der französischen Regierung schon vor einiger Zeit empfohlen, größere Erdölvorräte an­

zulegen, Zu diesem Zweck wurden die französi­

schen Raffinerien verpflichtet, ihre Rohölbestände wesentlich zu vergrößern und gleichzeitig die Tank­

anlagen im Hinblick auf Sicherungen gegen Luft­

angriffe umzubauen. Ziel dieser Maßnahmen war

die Schaffung einer Reserve, die für etwa 3— 4 Mo­

nate den französischen Kriegsbedarf decken kann.

Ueber die Bemühungen Frankreichs zur Gewin­

nung von Treibstoffen durch Hydrierung ist an dieser Stelle schon mehrfach berichtet worden (vgl. 1938, S. 79 und 537). Von dem Programm zur Herstellung synthetischer Treibstoffe, das eine Er­

zeugung von 250 000 t jährlich vorsieht, ist bisher nur ein Teil erfüllt worden, und zwar werden zur Zeit etwa 50 000 t hergestellt. Im ganzen gesehen kann der Herstellung synthetischer Treibstoffe in Frankreich nur sekundäre Bedeutung beigemessen werden, da Frankreich nur über verhältnismäßig ge­

ringe Kohlevorkommen verfügt. W ie kürzlich be­

kannt wurde, sollen jetzt zw ei Fabriken zur Her­

stellung von Flugzeugbenzin nach dem amerika­

nischen Houdry-Verfahren errichtet werden, und zwar eine von der Cie. des Produits Chimiques et Raffineries de Berre und die zw eite von der Socony Vacuum Oil Cie. D ie Anlage der ersten Gesellschaft wird in Berre l'Etang bei M arseille errichtet, die zw eite in Gravenchon bei Le Havre.

Daneben setzt man weiterhin große Hoffnungen auf die Austauschtreibstoffe, von denen besonders der „Carbonite" genannten Holzkohle die größte Bedeutung beigem essen wird. W eiter kommen als Austauschtreibstoffe noch Sprit, Methanol, Benzol und verdichtete Gase in Betracht, (532S)

Schwedens Bodenschätze

S chwedens Erzreichtum bildet nicht nur die Roh­

stoffbasis der gut entwickelten einheimischen Hüttenindustrie, sondern spielt darüber hinaus auch für die Versorgung mehrerer anderer Länder Euro­

pas, darunter auch Deutschlands, eine w esentliche Rolle, Die außerordentliche Bedeutung des Berg­

baus und der Hüttenindustrie für das eigene W irt­

schaftsleben Schwedens geht bereits daraus her­

vor, daß dieser Produktionszweig in den letzten Jahren an dem W ert der gesamten Industrieerzeu­

gung des Landes mit 8—9% beteiligt war. Von der gesamten Industriearbeiterschaft fanden hier etwa 8%> Beschäftigung.

Eine überragende Stellung nimmt die Eisen­

erzförderung ein, die zum größten Teil im Ausland Absatz findet. Eine wichtige Rolle spielen fer­

ner die Gold- und Silbererze von Boliden. Nach Entdeckung neuer Lagerstätten bew egt sich die G e­

winnung von Kupfererzen wieder in ansteigender Linie. Von Jahr zu Jahr erhöht sich auch die Er­

zeugung von Schwefelkies, die allerdings den In­

landsbedarf noch nicht decken kann. Außerdem werden in Schweden Blei-, Zink-, Mangan-, Wolf­

ram- und Graphiterze gefördert, von denen die b ei­

den ersteren völlig in unverarbeiteter Form aus­

geführt werden. Sehr gut entw ickelt ist die Eisen­

hüttenindustrie, die nicht nur die Nachfrage der großen einheimischen Metallwarenindustrie zum größten Teil befriedigen, sondern auch eine Reihe Produkte, insbesondere Qualitätsstähle und Ferro­

legierungen ausführen kann. An Steinkohle besitzt dagegen Schweden nur geringe Vorräte. Die Förde­

rung betrug 1938 nur 431 000 t gegen 460 000 t im Vorjahr.

Einzelheiten über die Leistungen der verschie­

denen Zweige des B e rg b a u s und der H ü tte n in d u str ie sind aus der nachstehenden Aufstellung ersichtlich:

Z a h l d e r A r b e it e r z a h l d . E rz e u g u n i

B e t r ie b e in M illu Kr.

1936 1937 1936 1937 1936 1937

6 6 1 009 1 054 4,7 5,3

70 81 7 629 9 228 120,4 186,3

20 23 1 728 1 859 21,7 33,2

62 64 25 505 2S 167 275,9 380,6

4 4 1 437 1 326 40,9 43,9

V e rk a u fs w e rt

K o h le n b e r g w e r k e ...

E i s e n e r z g r u b e n , A n r e ic h e ­ r u n g - u n d B r ik e tti e r u n g s - w e r k e 1) ... ....

A n d e r e E r z g r u b e n u n d A n ­ r e i c h e r u n g s w e r k e 2) . . . . E i s e n - u n d S ta h l w e r k e . . . A n d e r e H ü t t e n w e r k e . . . .

>) 1937 (1936) 61 (51) E r z g r u b e n , 31 (29) A n r e ic h e r u n g s w e r k e und 27 (27) B r i k e t t i e r u n g s w e r k e .

=) 1937 (1936) 21 (19) E r z g r u b e n u n d 11 (10) A n re ic h e ru n g s w e rk c .

N ach den vorläufigen A ngaben für 1938 hat die E isenerzlörderung, die zu fast drei V ierteln aus Nord­

schw eden stam m t, um 7% auf 13,93 (1937: 14,95) Mill. t abgenom m en. D avon entfielen 12,67 (13,73) Mill. t auf d ire k t v erw e n d b a re E rze un d 1,26 (1,22) Mill. t auf Eisen­

erzschlich. Infolge d er günstigen Preisentw icklung lag d e r V erk au fsw ert d er E rz e 1938 jedoch mit etwa 198 Mill. Kr. um 16% ü b e r dem V orjahresstand. Etwas rückläufig w ar m it 12,49 (13,77) Mill. t auch die Eisenerz­

ausfuhr, von d er 8,85 (9,33) Mill. t von D eutschland auf*

genom m en w urden. G rö ß ere B edeutung als A bnehm er für schw edische E isenerze h a tte n fern er G roßbritannien mit 1,62 (2,17) Mill. t, die T schecho-S low akei m it 0,78 (0,76) Mill. t, B elgien m it 0,55 (0,64) Mill. t, die Vereinigten S ta a te n m it 0,30 (0,38) Mill. t und die N iederlande mit 0,20 (0,20) Mill. t. In an steig en d er Linie bew egte sich dagegen die Erzeugung von R oheisen, von dem 667 900 (647 600) t gew onnen w urden. D aß die Erzeugung noch steigerungsfähig ist, ergibt sich daraus, daß von den etw a 80 b rau c h b aren H ochöfen S chw edens nur 52 kür­

zere o d er längere Zeit an insgesam t 14 625 (14 553) W e rk tag e n in Betrieb w aren.

K aum v e rä n d e rt h a t sich 1938 m it 45 670_ t gegen 45 272 t im V orjahr die Erzeugung von Ferrolegierungen, d a das L eistungsverm ögen d er b esteh en d en Anlagen schon 1937 in hohem M aße ausgenutzt w orden ist. Etwas ein g esch rän k t w urde die H erstellung von Ferrosilicom an- gan zugunsten a n d e re r F erro leg ieru n g en , Im einzelnen w urden in den drei le tz te n J a h re n erzeugt (in t):

1938 14 351 5 099 2 406 19 282 4 532 45 670

1936 1937

F e r r o s i l i c i u m ... . . 13 785 14 066 F e r r o s ili c o m a n g a n ... 7 238 F c r r o m a n g a n ... 1 089 1 502 18 035 A n d e r e F e r r o le g ie r u n g e n . . 3 077 4 431 45 272

(5)

2. September 1939 D IE C H E M IS C H E IN D U S T R IE N r . 35 - 789

Infolge des g esteig erten Inlandsverbrauchs v errin ­ gerte sich die A usfuhr von F errolegierungen im Ja h re 1938 auf 29 073 (1937: 35 093) t, w äh ren d die Einfuhr auf 11 761 (8682) t stieg. H au p ta b n eh m er w aren 1937 d er Menge nach G ro ß b ritan n ien m it 56%, D eutschland m it 15%, die T schecho-S low akei m it

9 %

und 'Belgien m it 7%, An d er B elieferung Schw edens mit F erro le g ie ru n ­ gen w iederum w aren N orw egen m it 71%, P o len m it 13%, Frankreich m it 7% u n d G ro ß b rita n n ie n m it 5% beteiligt.

T rotz der a n h a lte n d guten Beschäftigung d e r M e­

tall- und M aschinenindustrie k o n n te die S tahlerzeugung 1938 ihren R e k o rd sta n d von 1937 (1,11 Mill. t) nicht behaupten, sondern v e rrin g e rte sich um 12% auf 972 000 t. D avon w u rd e n insbesondere Q ualitätsstäh le betroffen, d ere n A n teil an d er G esam terzeugung n u r noch 42% gegen 48% 1937 erreic h te . A n h an d e lsferti­

gem geschm iedeten und gew alzten E isen u n d S tahl ist m it etwa 698 000 (1937 : 759 000) t ebenfalls w eniger h e r­

gestellt w orden als im V orjahr.

Die F örderung von an d eren E rzen entw ick elte sich 1938 uneinheitlich. B esonders sta rk zugenom m en h a t die Gewinnung von K upfererzen, die sich infolge d e r In ­ betriebnahm e eines neuen A n reicherungsw erkes m ehr als verdoppelt hat. G ew inne sind fern e r b e i G olderzen, Wolframerzen, Schw efelkies un d G rap h iterzen zu b e ­ obachten. Im einzelnen w urden g efö rd ert (in t):

1936 G o ld erze* ) ... .... 296 185 S ilb e r- u n d B l e ie r z e 2) ... 15 329 K u p f e r e r z e 1) ... 5 453 M a n g a n e rz e 1) ... 6 359 Z in k e rz e 2) ... 64 635 W o lfra m e rz e 2) ... 67 S c h w e fe lk ie s 1) ... .... 134 206 G r a p h ite r z e 3) ... 250

1937 1938

244 978 260 540

14 819 13 540

7 628 15 190

6 128 5 640

67 897 65 830

138 200

172 968 186 390

100 190

*) D ir e k t v e r w e n d b a r e E r z e u n d S c h lic h . 2) S c h lic h .

3) D ir e k t v e r w e n d b a r e E r z e .

Der M etallinhalt d er g efö rd erten E rze b etrug (in t, soweit nicht anders angegeben):

1937 1938 1937 1938

G o l d ... k g 6 010 7 280 Z i n k ... 36 002 34 570 S ilb er . . . 29 35 B le i ... 9 270 8 620 K u p f e r ... 7 174 9 290 A r s e n i k ... 20 954 21 480 M an g an 1) ... 2 125 2 080 S c h w e f e l2) . . . . 75 337 84 350 W o l f r a m ... 76 110 G r a p h i t ... 25 50

*) I n h a lt d e r g e f ö r d e r t e n M a n g a n e r z e . 2) I n h a lt d e s g e f ö r d e r t e n S c h w e f e lk i e s e s .

Die Gewinnung von M etallen h a t 1938 auf den mei­

sten G ebieten zugenommen. Bei der V erhüttung von Erzen w urden 6158 (4906) kg Gold, 20 013 (17 131) kg Silber und 10 667 (9092) t R affinadekupfer, ans den A b ­ gasen ferner 17 793 (18 432) t Schw efel gewonnen. Die auf ausländische Rohstoffe angew iesene A luminiumindu­

strie erzeugte 1892 (1831) t dieses M etalls, E inzelheiten über die G ewinnung von raffiniertem A rsenik, W ismut und Selen sind nicht b ekannt. Die V erw ertung des enormen A rsenikanfalls bildet noch ein ungelöstes P ro ­ blem. Zu b em erken ist, daß ein Teil des erzeugten R oh­

kupfers nicht raffiniert w ird, sondern in dieser Form zum V erkauf gelangte. A n d ererseits sind 1937 aus Sohrott 1007 (1936: 698) t R affinadekupfer, 7 (5) t Blei, 138 (380) t Zink, 23 (26) t Zinn u n d 23 (26) t Aluminium gewonnen w orden. Die inländische Schw efelerzeugung deckt bei w eitem n ich t den Bedarf, so daß 1938 (1937) noch 48 068 (84 341) t eingeführt w erden m ußten. D avon stammten 1937 45 415 t aus N orwegen, 27 984 t aus den Vereinigten S taa ten u n d 10 904 t aus Italien. Die A us­

fuhr belief sich auf n u r 15 (4790) t und ric h te te sich 1937 fast restlos nach F innland,

Zur A usfuhr gelangten 1938 (1937) folgende E rz ­ mengen:

crD,Zi,n k e r z c 67 574 P 1 277) t, d a v o n 56 576 (67 654) t n a c h B e lg ie n ,

„ „ 7 ,(2 1 7 0 ) t n a c h F r a n k r e i c h , 4420 (1252) t n a c h D e u ts c h la n d u n d 996 (201) t n a c h P o le n ;

S ilb e r- u n d B le ie r z e 14 837 (15 550) t, d a v o n 11 882 (14 946) t n a c h B elgien und 2955 (604) t n a c h D e u ts c h la n d ;

< ^ Kupiererzo 4960 (36" ) davon 2184 (3624) t nach Belgien,

1943 (—) t n a c h d e n V e r e in i g te n S t a a t e n u n d 833 (75) t n a c h D eu tsch lan d ;

S c h w e fe l- u n d M a ß n e t e is e n k ie s 35 209 (39 602) t, d a v o n n a c h D eu tsch lan d 12 598 (5875) t, n a c h F r a n k r e i c h 12 015 (— ) t u n d d e n N ie d e rla n d e n 10 596 (950) t, w ä h r e n d d ie T s c h e c h o - S lo w a k e i (i. V .

!1 580 t) u n d G r o ß b r ita n n ie n (19 333 t) a ls A b n e h m e r g a n z f o r t - g efallen sin d ;

a n d e r e E r z e 32 519 {109 078) t , d i e f a s t a u s s c h lie ß lic h n a c h D e u ts c h ­ la n d g in g e n ;

K ie s a b b r a n d e 47 246 (48 691) t , -davon 20 247 (32 120) t n a c h D e u ts c h ­ la n d , 16 800 (8750) t n a c h P o le n , 6200 (2075) t n a c h d e r T s c h e c h o ­ s l o w a k e i u n d 3999 (5746) t n a c h ' G r o ß b r ita n n ie n .

Die schw edische Einfuhr von E rzen h a t sich 1938 unterschiedlich entw ickelt. U n ter anderem w urden ein ­ geführt: 49 627 (71 821) t Chrom erze, 245 803 (206 541) t Schw efel- und M agneieisenkies und geringere M engen an ­ dere r Erze (ausschließlich Eisenerze). Die Einfuhr von K iesabbränden b etrug 6312 (34 804) t.

<5283)

Erzeugung synthetischer Arzneimittel in USA.

| \ i e Herstellung synthetischer Arzneimittel in 1 . / den Vereinigten Staaten hat im vergangenen Jahr gegenüber 1937 stark abgenommen. Dieser Erzeugungsrückgang entspricht der allgemeinen A b­

nahme in der Herstellung synthetischer organischer Chemikalien, über die wir bereits kurz auf S, 548 berichteten. Die United States Tariff Commission hat nunmehr Einzelangaben u, a. über die Her­

stellung synthetischer Arzneimittel für das Jahr 1938 veröffentlicht. Danach hat die Gesamterzeu­

gung synthetischer Arzneimittel im letzten Jahr nur 12,48 Mill. lbs, betragen gegen 16,61 Mill. lbs.

1937, Zum Verkauf kamen 1938 insgesamt 10,02 Mill. lbs. i. W. von 11,79 Mill. $ gegen 13,43 Mill.

lbs. für 13,9 Mill. $ 1937. Der weitaus größte An­

teil der Erzeugung entfällt auf die auf der Grund­

lage von Teerprodukten basierenden Erzeugnisse, von denen im letzten Berichtsjahr 11,1 Mill. lbs.

hergestellt wurden gegen 14,8 Mill. lbs. 1937. An synthetischen Arzneimitteln aus anderen Ausgangs­

stoffen wurden entsprechend 1,38 bzw. 1,81 Mill.

lbs. produziert. Der Erzeugungsrückgang ist in der Hauptsache auf die verminderte Herstellung von Acetylsalicylsäure, Salicylsäure, Acetanilid, Phenol­

phthalein sowie von Mandelsäure und ihren Salzen zurückzuführen. Bei verschiedenen kleineren Posten sind dagegen leichte Zunahmen eingetreten. Im ein­

zelnen w eist die United States Tariff Commission die Herstellung und den Absatz folgender aus Teer­

produkten hergestellter Erzeugnisse gesondert aus:

E rz e u g u n g A b s a tz

in 1000 lb s . 1000 lb s . 1000 $

1937 1938 1937 1938 1937 1938

A c e t a n i l i d ... 986 410 951 468 190 1 05 A c e t y ls a li c y ls ä u r e . . . 4 997 3 896 5 144 3 894 2 624 2 076

p - A m in o b e n z o ls u lfa m id 355 339 267 374 1 322 668

p - A m in o b e n z o y ld iä th y l-

a r a m o ä th a n o i (P ro c a in ) 13 14 13 10 381 303

A r s p h e n a m i a ... 0,2 0,3 0,3 0 ,2 36 30

P h e n o b a r b i t a l ... 94 112 92 89 419 390

N a tr iu m s a lz d e s P h e n o -

b a r b i t a l s ... 9 10 11 9 41 36

C o f f e in - N a tr iu m b e n z o a t 9 1 1 4 3

M e d iz in is c h e F a r b s to f f e 40 39 38 33 759 999

p - A m in o b e n z o e s ä u r e ä th y l­

e s t e r (B e n z o c a in ) , - 15 14 12 12 44 38

M a n d e l s ä u r e u n d S a lz e . 148 59 122 66 242 200

p - M e th y lp h e n y lc in c h o n in -

s ä u r e a t h y l e s t e r . . . . . . 4 . 50

N e o a r s p h e n a m in . . . . 9 10 8 9 1 084 870

S u lf o a r s p h e n a m in . , . 0,3 0 ,4 0 ,3 0 ,2 49 36

P h e n o lp h t h a le in . . . . 460 245 . . . .

S a l i c y l s ä u r e ... 4 403 3 330 2 283 1 449 611 378

N a tr i u m s a li c y la t . . . . . 425 . 411 . 165

T e t r a jo d p h e n o lp h th a ie in

u n d - n a t r i u m ... 6 6 5 5 73 79

Von den A rzneim itteln, die nicht aus T e e rp ro d u k ­ ten h erg estellt sind, sind Erzeugung und A bsatz folgen­

der P ro d u k te ausgew iesen:

E r z e u g u n g A b s a tz

in 1000 lb s . 1000 lb s . 1000 $

1937 1938 1937 1938 1937 1938

A s c o r b i n s ä u r e ... . 9

B a r b i t u r s ä u r e d o r i v a t e . 120 138 68 65 419 454

A e t h y l n i t r a t ... 25 12 17 13 11 9

M e t h y l j o d i d ... 0 ,6 0,6 0 ,5 0 ,6 2 3

\ e t h y l e n d i a m i n . . . . 9 12 . 5 . 77

rh y m o ljo d id . . . 8 . 6 6 19 18

(4893)

(6)

790 - N r. 35 D IE C H E M IS C H E IN D U S T R IE 2. September 1939

Belgiens Chemieaußenhandel 1938.

D er belgische Chemieaußenhandel zeigt im Jahre 1938, ebenso w ie der Gesamtaußenhan­

del, eine rückläufige Bewegung. Die Chemieeinfuhr hat um 15%, die Chemieausfuhr dagegen nur um 5% abgenommen. Von dem Einfuhrrückgang wur­

den fast alle Fachgruppen betroffen. Lediglich Stickstoffdüngemittel, Sprengstoffe und pharmazeu­

tische Erzeugnisse w eisen Zunahmen auf. Bei der Ausfuhr zeigen Sprengstoffe, pharmazeutische und photochemische Erzeugnisse eine Steigerung, w äh­

rend die Ausfuhr aller anderen Gruppen abnahm oder sich nur auf der Vorjahreshöhe hielt. Im ein­

zelnen entw ickelte sich der Chemieaußenhandel in den beiden letzten Jahren w ie folgt (in Mill. ffl'l):

E in f u h r A u s f u h r

S c h w e r c h c m ik a lie n

T e e r f a r b e n u . Z w is c h e n p r o d u k t e M in e r a lf a r b e n , F a r b w a r e n . . . F ir n is s e , L a c k e , K i t t e ...

S p r e n g s to f f e , Z ü n d w a r e n . . . . P h a r m a z e u ti s c h e ¡E rz e u g n isse . . A e th e r . O e le , k ü n s t l . R ie c h s to f f e K ö r p e r p f le g e m it te l . . . • . . 1,78 S e ife n u n d W a s c h m i t t e l ...

L e im u n d G e l a t i n e ...

K u n s t s e id e ...

P h o to c h e r a is c h e E r z e u g n is s e . . . G e r b s t o f f e x t r a k t e ... ....

S c h n it z - u n d F o r m s t o f f e ...

S o n s tig e K u n s t s t o f f e ...

W a c h s - u n d S te a r in w a r e n . . . . E r d ö l - u n d T e e r p r o d u k t e ( a u ß e r

K r a f ts to f f e n ) . . . . K a u ts c h u k w a r e n . ...

S o n s tig e c h e m is c h e E r z e u g n is s e

1937 1938 1937 1938

22,31 15,76 30,78 29,02

4,04 5,18 17,27 15,25

0,59 0,41 13,87 12,44

10,13 7,57 2,62 1,46

6,97 4,90 11,68 10,21

2,69 2,28 0,60 0,50

1,51 2,48 8,19 12,62

7,07 7,69 1,94 2,05

2,81 2,56 0,14 0,23

1,78 1,61 0,35 0,30

1,17 0,S9 0,59 0,31

2,06 1,89 6,56 5,66

3,65 3,42 7,67 7,14

1,14 1,10 11,60 11,80

' 3,32 2,25 1,00 0,72

2,S0 1,99 5,53 4,76

1,81 1,44 0,16 0,11

0,64 0,39 2,16 1,47

4,93 4,35 8,27 6,94

9,08 7,42 11,62 11,64

5,44 5,07 1,91 2,51

95,94 81,65 144,51 137,14

Hauptlieferland für chemische Erzeugnisse war 1938 Deutschland mit einem A nteil von 26,5 (i. V.

25,6) %. Fast die gleiche Höhe erreichte der fran­

zösische Anteil mit 21,5 (21,3) %. In weiterem A b ­ stand folgten Großbritannien mit 8,5 (8,7) %, die Niederlande mit 8,3 (8,5) % und die Vereinigten Staaten mit 8,3 (8,4) %, ferner Chile mit 4,5 (3,2) % und die Schweiz mit 4,0 (4,3) %.

Den größten Ausfuhranteil hatte Frankreich mit 12,3 (14,8) % vor Großbritannien mit 10,6 (9,6) % und den Niederlanden mit 10,3 (9,8) %>. Die V er­

einigten Staaten nahmen 9,2 (8,4) % der belgischen Chemieausfuhr auf, Deutschland 6,8 (6,6) %, Schw e­

den 4,3 (4,8) %.

Ueber den Außenhandel mit Schwerchemika­

lien, Farbstoffen, Farben und Lacken, Kautschuk­

waren, pharmazeutischen, kosmetischen Erzeug­

nissen und Seifen berichteten wir bereits auf den Seiten 527, 591, 645 und 744. Die Entwicklung bei den übrigen Gruppen schildern die folgenden A b­

schnitte:

D ü n g e m i t t e l .

Den H au p ta n te il an d er Düngemitteleinfuhr h a tte C h ilesa lp e ter m it ein er Steigerung um 13%. Die K alk ­ stickstoffeinfuhr h a t sich fast v erd o p p e lt. D agegen gin­

gen die Bezüge an K alk su p erp h o sp h at auf fast die H älfte zurück.

1937

E in f u h r : t 1000 F r .

C h il e s a lp e te r ... 46 893 38 901 C h i l e ... 44 363 36 565 K a l k s ti c k s to ii ... 7 585 5 601

^ N o rw e g e n ... 3 805 2 527 J u g o s l a w ie n ... 3 765 3 040 K a l k s a l p e t e r ... 824 916 D e u ts c h la n d ... 813 906 K n o c h c n p r ä z ip it a t ... 306 538 N ie d e rl a n d e ... 51 55 U S A . . . ... 54 241 A r g e n ti n ie n ... 199 190 K a lk s u p e r p h o s p h a t ... 24 171 5 720 N ie d e rl a n d e ... 24 146 5 706 G e iä llt e s P h o s p h a t ... 1 010 721 A n d e r e c h e m is c h e D ü n g e m itte l . . 2 986 2 578 D e u ts c h la n d ... 2 624 2 239

t 52 863 50 287 13 520 8 717 4 800 1 938 1 933 237 125 75

1938 1000 F r .

45 788 43 491 10 580 6 904 3 653 2 214 2 206 547 135 353 13 770 13 738 2 971 2 821

4 264 4 235

7 2 802 2 706

G eringe M engen w urden fern er eingeführt an Am­

m onnitrat 10 (10) t, Ä m m onphosphat 55 (1) t, Ammon­

sulfat 6 (6) t, K alisalp eter 11 (62) t u n d künstlichem G uano 12 (109) t.

Auf der Ausfuhrseite nahm im B erichtsjahr Kalk­

su p erp h o sp h at die erste S telle ein, w äh ren d im Vorjahr noch A m m onsufat an der S pitze stand, dessen Ausfuhr jedoch um 23% zurückging.

A u sfu h r: t 1000 F r . t 1000 F r.

C h il e s a lp e te r ... . . 9 640 9 788 757 775

A m m o n n i tr a t u . - s u l f o n i t r a t . . . . 7 098 8 031 14 990 18 628 G r o ß b r ita n n ie n ... . . 1 392 1 594 9 727 11 377

2 116 2 462 3 465

1 43S 787 1 338

A m m o n s u l f a t ... . . 190 588 164 946 146 978 141 623 F r a n k r e i c h ... . . 30 764 29 123 29 792 28 937 P o r tu g a l ... . . 22 321 17 420 20 391 18 754 B r it . I n d ie n ... . . 3 778 3 170 12 622 12 531

13 719 12 677 11 872

14 198 11 452 10 930

K a lk s ti c k s to H ... . . 216 179 124 92

K a lk s a l p e te r ... .... 50 26 082 2 667

264 239 205

K ü n s t lic h e r G u a n o ... . . 26 37 206 296 K n o c h c n p r ä z ip it a t ... . . 13 359 16 295 9 405 . 5 993 G r o ß b r ita n n ie n ... . . 2 876 4 722 4 374 2 854 U S A ... . . 5 533 7 004 604 370 A m m o n p h o s p h a t ... 15 342 10 334 14 790 U S A ... 7 626 4 971 7 156 K a lk s u p e r p h o s p h a t ... . . . 167 261 64 095 152 188 60 779

15 955 31 494 16 372

N ie d e r l a n d e ... . . 45 602 11 556 58 954 16 940 G e la llt e s P h o s p h a t ... . . 85 625 69 263 81 326 65 954 F r a n k r e i c h ... . . 40 337 33 424 26 875 23 353

5 839 10 921 8 045

A n d e r e c h e m is c h e D ü n g e m itte l . . 26 755 22 219 18 366 17155 F r a n k r e i c h ... 5 226 3 919 2 167 N ie d e r l a n d e ... 11 531 8 208 8 020

4 193 4 024 5 133

S p r e n g s t o f f e u n d Z ü n d w a r e n .

Die Einfuhrsteigerung in d ie ser G ruppe v e rte ilte sich auf fast alle Positionen. W e rt- und mengenmäßig an e rs te r S telle ste h t die E infuhr von T rinitrotoluol.

E in f u h r :

S c h ie ß p u lv e r . . . . S c h w e d e n ...

E i n f u h r z u r V e r e d e lu n g . . S c h w e d e n . . . . S c h ie ß b a u m w o lle ...

D e u ts c h la n d ...

D y n a m it u . ä h n l , S p r e n g s to f f e S c h w e d e n ... ....

T r i n i t r o t o l u o l ...

D e u ts c h la n d ... . G r o ß b r ita n n ie n ...

S c h w e d e n ...

S c h w e iz ...

A n d e r e S ic h e r h e it s s p r e n g s to f f e D e u ts c h l a n d ...

D e to n a to r e n , m . e l e k t r . Z ü n d e r D e u ts c h l a n d ...

F r a n k r e i c h ... . A n d e r e D e to n a to r e n . . . . E l e k t r i s c h e Z ü n d e r ...

K n a ll b o n b o n s u . ä h n L . . . . Z ü n d e r f ü r G r u b e n la m p e n . . . Z ü n d e r f ü r K r ie g s p r o je k tile * ) A n d e r e s F e u e r w e r k ...

S p r e n g k a p s e l n ...

E in f u h r z u r V e r e d e l u n g . . . J a g d p a t r o n e n ...

K r ie g s p a t r o n e n v o n 7,65 m m e i n e r L ä n g e b is 50 mm*) . A n d e r e P a t r o n e n ...

Z ü n d s c h n ü r e ...

A n d e r e S ic h e r h e it s m u n iti o n F r a n k r e i c h ...

u n d t 65 53 115 113 28 28 4 2 670 380 155 93 36 7 4 34 9 25

1 1

42

1

10 3 7 13

25 0,4 28 26

1937 1000 F r .

3 981 3 437 3 998 3 961 222 222 202 178 6 633 3 244 1 917 1 089 332 235 57 1 470 633 799 93 381 539 155

t 117

57 180 ISO 4

216 410 518 263

919 8 2 410 2 285

8 6 835 354 103 275 98 10 7 41 14 27

1 1

20

1

45 12 3 7 16

1938 1000 Fr.

6 141 4 500 6 653 6 653 50 5 331 9 905 267 3 402 1 444 3 644 1 344 483 312 2 439 984 1 442 38 282 433 150 1 946 582 350 528 350

101 34 0,8 28 28

1720

10 0 2

3 27013 3 252

*) N e u e R u b r ik a b 27. J u n i 1938.

Die Zündholzeinfuhr e rre ic h te nu r 0,3 g elü h rt w urden folgende M engen:

1937 A u s f u h r :

S c h ie ß p u lv e r ...

G r o ß b r ita n n ie n ...

B e lg is c h K o n g o ...

S c h ie ß b a u m w o lle ...

T s c h e c h o - S l o w a k e i . . . . G r o ß b r ita n n ie n ...

D y n a m it u . ä h n l. S p r e n g s to f f e A r g e n ti n ie n ...

N i e d e r l a n d e ...

T r i n i t r o t o l u o l ...

A n d e r e S i c h e r h e it s s p r e n g s to f f e . . 214 1 969 I n d o c h i n a ... ... 70 655

(0,4) t. Aus-

1938

t 1000 F r . t 1000 Fr.

816 7 297 543 5 221

615 5 144 342 2 783

126 1 346 99 1 096

55 781 45 692

25 377 18 245

8 125 17 2S6

521 5 442 789 8 057

139 1 347 201 2 011

79 780 124 1 234

59 933 102 1 043

244 117

2 252 1 050

(7)

2. September 1939 D IE C H E M IS C H E IN D U S T R IE N r. 35 - 7 9 1

1937 1938

A u sfu h r: t 1000 F r . t 1000 F r .

D e to n a to r e n , m . e l e k t r . Z ü n d e r . 20 953 10 469 A n d ero D e t o n a t o r e n ... 25 1 5 4 6 31 1 937 E le k tris c h e Z ü n d e r ... 0,4 18 0,5 35 K n a llb o n b o n s u. a h n t ... 0,1 12 0,8 14 Z ü n d e r f ü r G r u b e n l a r a p e n ... 0,1 1 0,1 3 A n d e re s F e u e r w e r k ... 3 271 2 71 S p r e n g k a p s e l n ... 6 485 6 627 J a g d p a tr o n e n ... 513 8 093 388 5 450

A u sfu h r n a c h V e r e d e l u n g . . . . 14 183 44 540

K rie g s p a tro n e n v o n 7,65 m m u n d

e in e r L ä n g e b is 50 m m ') . . . — — 10 284

A n d e re P a tr o n e n ... 927 30 923 2 776 80 456 R u m ä n ie n ... 223 11 275 1 193 36 125 C h in a ... 386 U 258 1 000 28 605

A u sfu h r n a c h V e r e d e l u n g . . . . 31 547 2 114

Z ü n d s c h n ü re , g e w ö h n lic h ... 407 5 468 292 4 287 D e u ts c h la n d ... 54 991 68 1 232 B elg isch K o n g o ... 50 467 70 922 Z ü n d sc h n ü re in B ä n d e r n ... . . 161 2 530 Z ü n d s c h n ü re a u s G u tta p e r c h a . . . 7 128 63 903 A n d e re S ic h e r h e it s m u n iti o n . . . . 112 5 655 123 9 677 C h in a ... 21 1 897 103 8 403

A u sfu h r n a c h V e r e d e l u n g . . . 16 388 8 652

W a c h s z ü n d h ö lz e r ... 21 424 66 1 091 N e u s e e la n d ... 18 386 57 985 A n d e re Z ü n d h ö l z e r ... 5 198 27 459 4 652 25 865 G r o ß b r ita n n ie n ... 4 250 21 981 4 144 22 687 A u sfu h r n a c h V e r e d e l u n g . . . 2 258 12 533 2 002 10 958 G r o ß b r ita n n ie n ... 1 228 6 140 1 321 6 953

“) N e u e R u b r ik a b 27. J u n i 1938.

Eine sta rk e S teigerung k o n n te bei d er P a tro n e n a u s­

fuhr erreic h t w erden. D agegen h a t d ie Zündholzausfuhr, die innerhalb d e r G ruppe w ertm äßig an z w e ite r S telle steht, etw as abgenom m en.

L e i m u n d G e l a t i n e .

Die Bezüge dieser G ruppe gingen lin fast allen P o ­ sitionen zurück; flüssiger Leim und W alzenm asse zeig­

ten leichte Steigerungen. A n pulverförm iger G elatine wurden der M enge nach etw as w eniger, dem W e rte nach etwas m ehr eingeführt als 1937,

1937 1938

E in fu h r: t 1000 F r . t 1000 F r .

F isch le im ... 15 235 14 179 K n o ch en - u n d H a u tle im , f e s t . . . 955 7 048 820 6 032 D e u ts c h la n d ... 191 1 762 132 1 217 F r a n k r e ic h ... 314 2 480 278 2 092 N ie d e rla n d e ... 343 2 212 343 2 309

K n o ch en - u n d H a u tle im , flü s s ig 4 27 5 36

G e la tin e , in P u l v e r ... 302 9 112 296 9 500 D e u ts c h la n d ... 196 6 424 224 7 550 G e la tin e , in B l ä tte r n o d e r P l a t t e n . 58 1 884 26 935 D e u ts c h la n d ... 2 0 882 4 153 F r a n k r e ic h ... 21 422 7 153 G r o ß b r ita n n ie n ... . 13 483 10 369 W a lz e n m a sse ... 16 279 17 320 N ie d e rla n d e ... 10 175 10 195 L e im h a ltig e A p p r e t u r m i t t e l . . . . 432 4 040 423 3 702 D e u ts c h la n d ... 220 2 774 236 2 788

Leim in G e f ä ß e n b is 1 k g . . . . 19 563 19 513

D e u ts c h la n d ... 6 147 5 108 N ie d e rla n d e ... 5 261 6 267 L eim , n . b . g ... 281 1 426 286 1 216 D e u ts c h la n d ... 107 621 92 474 N ie d e rla n d e ... 94 317 13S 398

Die A usfuhr von G elatine in B lättern oder P la tte n konnte gesteig ert w erden. D agegen ging d e r A bsatz von Gelatine dn P ulverform sow ie d er an d eren Erzeugnisse dieser G ruppe zurück.

1937 1938

A u sfu h r: t 1000 F r . 1 1000 F r .

F isch le im ... 28 292 27 272 S ch w eiz ... 20 226 24 241 K n o ch en - u n d H a u t l e i m * ) ... 4 754 47 512 1 613 15 794 G r o ß b r ita n n ie n ... 2 663 24 745 842 7 852 K n o ch en - u n d H a u tle im , fest**) . . — — 1 896 19 383 G r o ß b r ita n n ie n ... — — 969 10 179

K n o ch en - u n d H a u tle im , f lü s s ig ’ *) . — — 7 39

G e la tin e , in P u lv e r ... 1 682 22 961 1 068 13 955

„ U S A ... 1 196 16 974 433 5 888 G e la tin e , in B lä tte r n o d e r P l a t t e n . 350 5 051 1 289 16 521 G r o ß b rita n n ie n ... 139 2 160 982 11 986 w a lz e n m a s s e n ... 4 36 20 176

L e im h a ltig e A p p r e tu r m itt e l . . . . 51 252 12 213

F r a n k r e ic h ... . 45 220 5 151

Leim in G e ia ß e n b is 1 k g ... 5 43 3 28

L eim , n . b . g ... 268 1 978 136 907 D e u ts c h la n d ... 108 1 027 13 137 N ie d e rla n d e ... 83 441 69 362

’ ) B is 3. J u l i 1938.

.*) A b 3 . J u l i 1938.

G e r b s t o f f e x t r a k t e .

Der Außenhandel mit diesen Erzeugnissen ent­

wickelte sich w ie folgt:

1937 1938

E in fu h r: t 1000 F r . t 1000 F r .

E i c h e n e x t r a k t

... . .

289 789 402 879

F r a n k r e i c h ... 562 335 750

S c h w e d e n ... . . 80 160 62 122 K a s ta n i e n e x tr a k t ... . . 3 811 10 689 3 423 8 761

. . 3 415 9 503 3 319 8 466

S u m a c h e x t r a k t ... . . 283 582 471 958

I ta lie n ... .... . . . 347 235 422

Q u e b r a c h o e x tr a k t ... . . 9 785 22 685 5 269 11 595 A r g e n t i n i e n ... . . 8 976 20 505 4 884 10 540

7 433 2 117 4 494

1 0 3 0 704 1 319

S ü d a f r ik a n is c h e U n io n . . . . 1 552 3 459t 607 •1 320’

1937 1938

A u s fu h r: t 1000 F r . t 1000 F r .

E i c h e n e x t r a k t ... . . 54 123 71 187

K a s ta n i e n e x tr a k t ... 1 796 611 1 683

1 352 427 1 053

Q u e b r a c h o e x tr a k t ... . . 4 188 6 952 2 117 4 031

3 413 1 5 0 7 2 763

. . 1 175 3 017 1 198 2 603

F r a n k r e i c h ... . . 402 1 400 241 780 N ie d e r l a n d e ... . . 547 977 710 1 259

K u n s t s e i d e u n d K u n s t s t o f f e .

D er W e rt der K unstseideeinfuhr ging auf 40,59 (43,44) Mill. F r. zurück. D er A uslandsabsatz sank ebenfalls auf 84,76 (91,24) Mill. Fr. E in- und A usfuhr von Schnitz- und Form stoffen und d er sonstigen K unststoffe haben ab ­ genom men:

E in f u h r :

P la s ti s c h e M a s s e n a u f C e llu lo s e b a s is

t 1000 F r . t 1000 F r .

in P u lv e r , F lo c k e n u s w ... 348 7 508 267 5 1 7 0 D e u ts c h la n d ... 54 1 130 35 852 F r a n k r e i c h ... 290 6 290 228 4 207 d t o . f A b f ä lle ... 685 6 160 355 2 672

220 2 075 157 1 215

G r o ß b r ita n n ie n ... 186 1 995 86 730 d to ., in B iö c k e n , P l a t t e n u s w . . .

D e u ts c h la n d ...

229 7 846 152 5 237

HO 3 674 75 2 353

F r a n k r e i c h ... 26 1 529 29 1 422 d t o ., in d ü n n e n B l ä t t e r n ... 22 918 13 623 F r a n k r e i c h ... 3 257 5 264 P la s ti s c h e M a s s e n a u i B a s is v o n

C a s e in , G e la tin e u s w ., in B lo c k e n ,

9 176 3 107

P l a t t e n , T u b e n u s w . ... 115 2 595 89 1 773 D e u ts c h la n d ... 39 1 012 25 607 E s t l a n d ... 18 408 7 162 F r a n k r e i c h . ... 20 324 29 407 G r o ß b r ita n n ie n ...

P la s ti s c h e M a s se n a u f P h e n o l- , H a r n ­ s to f f b a s is usw », in M a s s e , a u c h m it F ü ll- o d e r F a r b s to f f e n v e r ­

20 476 17 402

m e n g t ... 672 7 435 641 7 513

300 3 795 239 3 260

133 1 470 284 2 703

120 1 116 50 572

d t o ., in B lo c k e n , P l a t t e n , T u b e n u s w . 22 646 31 452 D e u ts c h la n d ... 7 297 5 176 O e s t e r r e i c h ... 11 243 3 62 L in o le u m , e i n f a r b i g ... 389 3 073 417 3 346 N ie d e rl a n d e ... 143 1 049 183 1 364 G r o ß b r ita n n ie n • ... 97 834 107 983 d t o . , b e d r u c k t ... 168 1 210 141 1 077 G r o ß b r ita n n ie n ... 127 967 116 897 d to ., i n k r u s t i e r t ... 1 161 9 626 941 7 658 G r o ß b r ita n n ie n ... 373 3 368 304 2 707 N ie d e rl a n d e ... 354 2 559 268 1 975

172 1 561 179 1 520

O e s te r r e i c h . ... 196 1 571 125 916 V u lk a n f ib e r ... 787 7 526 609 4 911 D e u ts c h la n d ... 244 3 409 202 2 079

316 1 447 244 1 000

V itr a u p h a n ie s u . T r a n f e r o p h a n ie s . 2 145 2 145

1937 1938

A u s fu h r:

P la s ti s c h e M a s se n a u f C e llu lo s e b a s is

t 1000 F r . t 1000 F r .

39 812 30 568

d t o ., A b fä lle . ... 536 6 189 399 3 952 D e u ts c h la n d ... 229 2 323 195 2 133

d to ., B lo c k e , P l a t t e n , T u b e n u s w . . 10 221 8 369

d to ., in d ü n n e n B l ä t t e r n . . . 1 501 57 632 1 2 0 9 50 081 G r o ß b r ita n n ie n ...

P la s ti s c h e M a s s e n a u f B a s is v o n C a s e in , G e la tin e u s w ., in B lo c k e n ,

473 28 587 440 28 492

P l a t t e n , T u b e n u s w ...

P la s ti s c h e M a s s e n a u f P h e n o l- , H a r n ­ s to f f b a s is u s w ., in M a s s e , a u c h m it F ü ll- o d e r F a r b s to f f e n v e r ­

13 262 13 379

m e n g t ... . . 51 546 88 1 035 d to ., in B lo c k e n , P l a t t e n , T u b e n u s w . 4 158 2 64 V u lk a n f ib e r ... 30 199 28 143 V itr a u p h a n ie s u . T r a n s f 6 r o p h a n i e s 20 1 724 17 1 077

A u s f u h r n a c h V e r e d e lu n g . . . 10 302 11 157

Die Linoleum ausfuhr ist v öllig unbedeutend. Sie b e ­

trug in den b eiden le tz te n J a h re n insgesam t nur je 1,7 t.

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