Die Naturwissenschaften. Wochenschrift..., 17. Jg. 1929, 27. September, Heft 39.

DIE NATURWISSENSCHAFTEN

17. Jahrgang 27. September 1929 Heft 39

Erm ittlung des Düngerbedarfs des Bodens.

V o n J. Kö n i g, M ü n ster i. W . E in e d er w ic h tig ste n A u fg a b e n d er L a n d w ir t­

sc h a ftsw isse n sch a ft b ild e t die L ö su n g d er F ra g e , w elch e und w ie v ie l N ä h rsto ffe d em B o d en fü r eine K u ltu r p fla n z e zu g e fü h rt w erd en m üssen, um den h ö ch stm ö g lich en E r tr a g zu erzielen.

B e i den la n d w irtsc h a ftlic h e n N u tztie re n sind w ir schon lan g e g ew o h n t, je n ach T ie r a r t und F ü tte r u n g s z w e c k (ob M ast, M ilch erzeu gu n g oder A rb e itsle istu n g ) zw e ck en tsp rech en d e b zw . w ir t­

sc h a ftlic h ric h tig e F u tte r s ä tz e zu berech n en , die n ic h t n u r die n ötig e M enge, sondern au ch das ric h tig e V e rh ä ltn is der N ä h rsto ffe zu ein an d er e n t­

h a lten . F re ilic h liegen die V erh ä ltn isse fü r die B e re ch n u n g der n ötig en N ä h rsto ffe und ihres V erh ä ltn isses zu ein an d er b ei dem N u tz v ie h v ie l g ü n stig er als b ei den K u ltu rp fla n z e n , in sofern als sich b ei den T ieren die M engen aller sich tb aren u n d u n sich tb aren E in n a h m en u n d A u sga b en , ihre A u s n u tz u n g und ih re W irk u n g au f G e w ic h ts­

zu n ah m e des K ö rp e rs, E rz e u g u n g vo n M ilch, A rb e itsle istu n g u. a. je d e rz e it leic h t erm itteln lassen, a u ch in sofern g ü n stiger, als w ir bei B e ­ m essu ng d er N a h ru n g fü r d as N u tz v ie h v o n W in d und W e tte r, v o n S o n n en lich t und -w ärm e u. a.

n ic h t so a b h ä n g ig sind w ie bei den K u ltu rp fla n z e n . B e i den K u ltu rp fla n z e n w erd en fern er die P fla n zen n ä h rsto ffe , sei es im S ta lld ü n g er, sei es in den k ü n stlich e n D ü n g e m itte ln , zu n ä ch st dem B o d en e in v e rle ib t; sie erleid en h ier eine teilw eise U m se tzu n g und d a au ß erd em d er B o d en selb st ste ts eine w ech seln d e M enge N ä h rsto ffe vo n H au se au s e n th ä lt, so b le ib t es fra glich , w ie v ie l d er W ir ­ k u n g au f die zu g e fü h rte , w ie v ie l a u f die u rsp rü n g ­ lich im B o d en vo rh a n d e n e M enge d er N ä h rsto ffe e n tfä llt. D e sh a lb k o n n ten die seit 80 Jah ren (seit d er L e h re v . L i e b i g s ) z u tau sen d en a n g estellten ü b lich en D ü n g u n g sv e rsu ch e die ob ige A u fg a b e bis je t z t n ic h t lösen, w eil d a b ei die im B o d en selb st vo rh an d en en w irk sa m en N ä h rsto ffe n ich t m it b e rü c k s ic h tig t w ord en sind. D a d u rch , d a ß m an n ach den ü b lich en D ü n g u n g sve rsu ch en einem B o ­ d en versch ied en e M engen N ä h rsto ffe in w ech seln ­ dem V erh ä ltn isse z u fü h rt, e rfä h rt m an w oh l, w elch e N ä h rsto ffe und w elch es N ä h rs to ffv e rh ä lt- nis a u f d em b e treffen d e n B o d en und fü r die b e ­ tre ffe n d e F r u c h t am g ü n stig sten g e w ir k t haben , a b er m an e rfä h rt n ich t, ob die a n g ew en d ete M enge u n d d as a n g ew en d ete N ä h rs to ffv e rh ä ltn is au ch fü r an d ere B ö d en und eine an d ere K u ltu r p fla n z e eine gleich e W ir k u n g ä u ß ern w ird . D a z u e rfä h rt m an d as E rg eb n is e rst nach d er E rn te , w äh ren d der L a n d w ir t vor der A u s s a a t w issen w ill, w elch e N ä h rsto ffe und w ie v ie l d erselb en er zu r E rreic h u n g ein er tu n lic h s t hohen E rn te a n w en d en m uß.

N w . 1929

A u s dem G ru n d e h ab e ich schon 1904 ein V e r ­ fah ren v o rg e s c h la g e n 1, w ie m an n ach v o rh e rig e r E rm ittlu n g d er leich tlö slich en , d. h. fü r die P fla n ­ zen au fn eh m b a ren N ä h rsto ffe des B od ens, als w elch e m eistens n u r S tic k s to ff, P h o sp h o rsäu re und K a li in B e tr a c h t kom m en , berech n en kan n , w elch e u n d w ie v ie l d a v o n dem B o d en zu r E r ­ zielu n g einer g u te n E rn te z u g e fü h rt w erden m üssen.

D e m V erfa h re n lieg en folgen d e E rw ä g u n ge n z u ­ gru n d e :

1. Z u r Erzeugung einer bestimmten M enge P flanzen-T rockensubstanz ist eine bestimmte M enge m ineralischer N ährstoffe erforderlich, die bei d e r­

selben K u ltu r p fla n z e u n ter den versch ied en en B o d e n v erh ä ltn isse n k ein en w esen tlich en S ch w a n ­ ku n g en u n terw o rfe n ist.

M an kan n n a ch vie len neuen U n tersu ch u n g en z. B . anneh m en, d a ß vo n den la n d w irtsc h a ftlic h e n K u ltu rp fla n z e n , e in erseits b ei gleich en M engen E rn te -T ro c k e n su b sta n z , an d ererseits b ei gu ten M ittele rn te n b zw . V o llern te n fü r 1 h a im D u rc h ­ s c h n itt folgen d e N ä h rs to ff m engen aus dem B o d e n a u f genom m en w e r d e n :

Kulturpflanze Auf je 100 dz Ernte- Trockensubstanz Nährstoffe darin

Auf eine gute Mittel­

ernte entfallen für i ha Nährstoffe

Stickstoff Phosphor­ säure Kali Ernte- Trockensub­ stanz *+■4

O

£_O

C/3 Phosphor­ säure Kali

kg kg kg dz kg kg kg

Futterrüben. . Kartoffeln . . Getreidearten .

164 186 123

60 66 53

242 253136

120 75 75

196 140 92

70 5040

290 190 104 In gleich er M enge T ro c k e n su b sta n z (100 dz) e n th a lten d ah er die K a rto ffe ln am m eisten , die G etreid e a rte n am w en igsten m in eralisch e N ä h r­

stoffe. W e il a b er die R ü b en am sch n ellw ü ch sig sten sind und in der W a c h s tu m s z e it m eh r T ro c k e n ­ su b sta n z (120 — 140 d z gegen je 75 d z b e i K a r ­ to ffeln und G etreid e) fü r 1 h a erzeu g en , so is t bei ih n en d er G e h a lt g u te r M itte le rn te n an S tic k ­ sto ff, P h o sp h o rsäu re u n d K a li a m h ö ch sten . D ie R ü b en (F u tter- w ie Z u ck errü b en ) b ean spru ch en die g rö ß te M enge a u fn e h m b a re r N ä h rsto ffe im B o d en , n u tze n diese a b er a u ch a b so lu t w ie p ro ­ zen tu a l am h ö ch sten aus.

2. A u s den d u rch d ie N orm al- b zw . Vollernten dem B o d en entzogenen N ährstoffe lä ß t sich b e ­ rech n en, w ie v ie l h ie rv o n a u f je 1 k g Boden ent-

1 Landw. Versuchsstat. 61, 371 (1905); vgl. auch J. C l e m e n t , Bestim m ung der für die Pflanzen auf­

nehmbaren N ährstoffe des Bodens. Inaugural-Disser- tation Münster i. W . 1904.

5 7

7 5 6 K ö n i g : Erm ittlung des Düngerbedarfs des Bodens. I" Die Natur­

wissenschaften fä llt. N im m t m an die v o rw ie g e n d n äh ren d e

S c h ic h t des A c k e rb o d e n s zu 20 cm T ie fe (also zu 200 1 fü r 1 qm o d er 2000000 1 je 1 ha) und das V o lu m e n g e w ic h t des B o d en s fü r 1 1 zu d u rc h ­ s c h n ittlic h 1400 g an, so erg eb en sich in der 20 cm tiefe n B o d e n sc h ic h t 2800000 k g B o d en und e n tfa lle n fü r v o rste h e n d e E rn tem e n g e n je H e k ta r a u f je 1 k g B o d en fo lgen d e M engen a u f­

gen om m en er (au sn u tzb arer) N ä h rs to ffe :

Kulturpflanze Stickstoff mg

Phosphor­

säure mg

K ali mg

Futterrüben . . 70 25 104

K a rto ffe ln ... 50 18 68

Getreidearten . . . 33 14 37

W ü rd e m an d iese M engen d u rch irg en d ein L ö s u n g sm itte l od er a u f so n stige W e ise im B o d en ohne P fla n z e n b e stim m e n kön nen , so w äre die F ra g e gelö st. A b e r d as is t k a u m zu e rw arte n . Z w a r h a b en ve rsch ied e n e in G em e in sch a ft m it J. Ha s e n b ä u m e r a n g e ste llte V ersu ch e g ezeigt, d a ß die d u rc h B e h a n d lu n g v o n 500 g B o d en m it 5 1 W a sser 5 S tu n d en b ei 5 a t Ü b e rd ru c k gelöste M enge K a li in v ie le n F ä lle n m it den vo n den P fla n z e n au fgen o m m en en M engen K a li iib erein - stim m te, a b er d as V e rfa h re n v e r s a g t fü r S t ic k ­ s to ff und P h o sp h o rsä u re ga n z. A u c h d as vo n H . N e u b a u e r a u sg e b ild ete K einiverfahren, n ä m ­ lich b eso n d ers g u t a u sg e b ild eten R o g gen sam en in n u r w en ig B o d e n k eim en und 17 T a g e w ach sen zu lassen, w o v o n m an am e rste n eine L ö su n g der F ra g e e rw a rte n so llte, lie fe rt g rö ß ere M engen aus d em B o d e n a u fg en o m m en er P h o sp h o rsäu re und K a li, als d ie R o g g e n p fla n ze u n ter n orm alen V e r­

h ä ltn issen w äh ren d d er gan zen W a c h s tu m s z e it v e rb r a u c h t.

A n d e re rse its w ird m an aus d er H ö h e der E rn te , d er M enge d er a u fgen o m m en en M in eralsto ffe und d em V e rh ä ltn is d er le tz te r e n zu ein a n d er R ü c k ­ schlüsse a u f den V o r r a t an au fn e h m b a re n B o d e n ­ n ä h rsto ffe n zieh en kön nen , ob es ü b e rh a u p t an N ä h rsto ffe n u n d an w elch en es g e fe h lt h at, w o ra u f schon v ie lfa c h h in gew iesen w ord en ist.

A b e r m an e rfä h rt h ierd u rch , ebenso d u rch G e fä ß ­ v e rsu ch e im klein en — au ch d en v o n A . M i t s c h e r ­ l i c h u n ter A n w e n d u n g des W irk u n g sg e se tz e s der W a c h stu m sfa k to re n — , w ie schon g esag t, die E r ­ gebnisse e rst nach d er E rn te , w äh ren d d er L a n d ­ w ir t vor der B e ste llu n g b zw . A u s s a a t w issen w ill, w elch e und w ie v ie l d er o b igen N ä h rsto ffe er dem B o d e n zu fü h ren m uß, um eine V o lle rn te zu e r­

zielen .

3. A u s dem G ru n d e w u rd e ein a n d erer W e g b e sc h ritte n , dah in geh en d , d a ß die M enge der leicht löslichen, von den P fla n zen aufnehm baren N ährstoffe (S tick sto ff, P h o sp h o rsäu re u n d K a li) des B o d en s b e stim m t und in B e zie h u n g zu der v o n den P fla n z e n w irk lic h au fgen om m en en M enge N ä h rs to ffe g e b ra c h t w u rd e. A ls solche g e eig­

n eten L ösungsm ittel sind versch ied en e vo rg e sclila - gen, w ie ko h le n sä u reh altige s W asser, seh r v e r ­ d ü n n te (0,5 — i,5 p r o z .) S alzsä u re, S a lp e tersä u re,

O xa lsäu re , E ssigsäu re, 2 p ro z. A m m o n iu m citra t- lösu n g, A m m o n iu m ch lo rid lö su n g versch ied en er K o n z e n tr a tio n u. a. Ic h h ab e als Lösungsm ittel eine ip r o z . Citronensäurelösung g ew ä h lt, w eil sie n a ch V ersu ch e n v o n B . D y e r 1 d er m ittleren A c i­

d it ä t v o n e tw a xoo P fla n z e n aus 20 versch ied en en F a m ilie n e n ts p ric h t und d a h er gleich sam als 'physiologisches Lösungsm ittel angeseh en w erden k a n n ; d en n die N ä h r s to ff a u f n äh m e aus d em B oden b e ru h t, w ie an g en om m en w ird, u n ter A u ssch ei­

d u n g sau re r W u rz e ls ä fte a u f Io n en a u stau sch . J ah rela n ge U n tersu ch u n g en in G em ein sch aft m it J. Ha s e n b ä u m e r und versch ied en en M it­

a rb e ite rn h ab en ergeben , d a ß dieses L ö su n g sm ittel- sich a u f alle B ö d en — m it A u sn a h m e vo n K a lk ­ b öden, d ie m eh r als 2 % C a lc iu m c a rb o n a t e n t­

h a lten , — gleich w irk e n d v e rh ä lt und au ch gerin ge U n tersch ie d e im G e h a lt zu m A u s d ru c k b rin g t. So w u rd en im M itte l vo n 6 v ersch ied en en B ö d en v o r und n ach dem A n b a u vo n R ü b en (1. Jah r) und R o g g en (2. Jahr) d u rch ip r o z . K a liu m su lfa tlö su n g S tic k s to ff und d u rc h ip r o z . C itro n en säu re P h o s­

p h o rsäu re und K a li fü r je 1 k g B o d en g e lö st:

Zeit der Probenahme Stickstoff

mg Phosphorsäure

mg ; Kali

mg

Vor dem Anbau 91,0 317,0 264,0

Nach dem Anbau f „ üben 44,0 315,0 185,0

\ Roggen || 40,0 315,0 1 121,0

H ie r h a t die P h o sp h o rsäu re n ach d em E rn ten v o n R ü b en und R o g g en kein e reg elm äß ig e, ü b er­

h a u p t kein e n en n en sw erte A b n a h m e erfah ren, w ie d er S tic k s to ff und d as K a li. D a s h a t a b er seinen n a tü rlich e n G ru n d d arin , d a ß die P fla n ze n selb st bei vo rh a n d e n en g rö ß eren leic h t löslich en M engen erh e b lich w en iger P h o sp h o rsäu re au fn eh m en als S tic k s to ff und K a li; d er B e d a r f an S tic k s to ff ist ru n d 2 7 2 m al, d er an K a li ru n d 5 m al h öh er als der an P h o sp h o rsäu re. L e tz te re b eid en N ä h r­

sto ffe n eh m en au ch in dem V e rh ä ltn is des B e d arfs d er P fla n z e n a b ; die A b n a h m e is t b e i d er a n sp ru ch s­

vo lle re n R ü b e s tä r k e r als bei d em w en iger b e d ü rf­

tig e n R o g gen . In v ie len an d eren F ä lle n ko n n te a b er au ch bei P h o sp h o rsäu re eine en tsprech en d e A b n a h m e w ie bei S tic k s to ff und K a li festg e ste llt w erd en , ein B ew eis, d a ß die P fla n zen vo rw ieg en d au s d em V o r r a t an le ic h t löslich en N ä h rsto ffe n ih ren B e d a r f d ecken .

A u s vie len b ish erigen V ersu ch e n glau b en w ir den S ch lu ß zieh en zu dü rfen , d a ß d er V o r r a t eines B o d en s an a u fn eh m b a ren N ä h rsto ffe n zu r E r ­ zielu n g ein er g u te n M ittel- b zw . V o lle rn te als a u sreich en d ang eseh en w erd en kan n , w en n der B o d e n u n ter V o ra u ssetzu n g so n stig e r n orm aler

1 Zbl. f. Agrikultur-Chem ie 23, 799 (1894). Die B e­

stimmung der Bodenphosphorsäure durch 1 bzw. 2proz.

Citronensäurelösung war schon früher von M. Ge r- l a c h vorgeschlagen worden.

2 Für die Bestim m ung des leichtlöslichen Stick­

stoffes wurde später statt der iproz. Citronensäure eine iproz. Kalium sulfatlösung angewendet, weil sie sich bei gleicher lösenden W irkung besser nach Kj e l- d a h l auf Stickstoffgehalt untersuchen läßt.

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27. 9. 1929J K ö n i g : Erm ittlung des Düngerbedarfs des Bodens. _{7 5 7}

E ig e n sc h a ften fo lgen d e d u rch i p r o z . C itron en - säu re- (bzw . fü r S tic k s to ff au ch d u rch 1 proz.

K a liu m s u lfa t-)L ö s u n g löslich e M engen N ä h rsto ffe fü r 1 k g in d er 20 cm tie fe n B o d e n sch ich t en th ä lt, n ä m lic h :

S t ic k s t o f f ...140— 150 mg Ph osphorsäure. . . .240 — 250m g K a l i ... 150 — 160 mg

d a ß es aber, w en n d ieser G e h a lt n ic h t e rre ich t w ird , sich em p fieh lt, die feh len d e M enge u n ter B e rü c k s ic h tig u n g der ö rtlich e n B o d e n v erh ä ltn isse u nd der an zu b au en d en K u ltu r p fla n z e d u rc h die D ü n g u n g zu d er an geg eb en en H ö h e zu ergän zen .

4. U m im F a lle eines M indergehaltes des B odens die zu ergänzende M enge d er N ä h rsto ffe b erech n en zu können, m u ß m an au ch die H ö h e der A u sn u tzu n g der leichtlöslichen Bodennährstoffe sei­

ten s der ein zeln en K u ltu rp fla n z e n , die sog. A u s ­ nützung skoeffizienten, kenn en. D ie A r t d er E r ­ m ittlu n g d erselb en is t an sich ein fach . W en n vo n ein em v o r d er A u s s a a t a u f leich tlö slich e N ä h rsto ffe u n tersu ch ten B o d en eine g u te M ittele rn te b zw . Vollernte1 e rz ie lt ist, w en n m an also vo ra u sse tze n kan n , d a ß d er B o d en gen ü gend e a u fn eh m b a re m in eralisch e N ä h rsto ffe e n th a lte n h a t, so s te llt m an die H ö h e d er E rn te fest, u n te rsu c h t diese a u f den G e h a lt an N ä h rsto ffen , v e rg le ic h t letztere M engen m it d er im B o d en v o rh a n d en en M enge leich tlö slich e r N ä h rsto ffe u n d b e rec h n et d a ra u s die p ro ze n tu a le A u sn u tz u n g . So w u rd en a u f 6 v e r ­ sch ied en en B o d e n a rte n b ei H afer, d er a u f R ü b en u n d R o g g e n fo lgen d , die n ö tig e E rg ä n z u n g an N ä h rsto ffe n e rh a lte n h a tte , fo lgen d e E rgeb n isse im M itte l d er 6 B ö d e n e rh a lte n :

a) V o lu m e n (i l-)g e w ic h t u. G e h a lt des B o d en s an le ic h t lö slich en N ä h rsto ffe n fü r 1 k g :

Volumengewicht von i 1 Stickstoff Phosphorsäure Kali 1.389 kg 132 m g 3 4 1m g 160 mg b) E rn te und ih r G e h a lt an N ä h rsto ffe n :

Ernte­

teile

Ernte an I Trockensub- istanz für 1 a in kg oder

| 1 ha in dz

Prozentualer Gehalt Stick- Phosphor-

stoff säure

Absolute Menge für 1 a in kg oder für 1 ha

in dz Stick- Phosphor- „ ~

stoff säure Körner

Stroh

27,69 52,46

2,182 0,983 0,674

0,781 0,442 2,514 Jo,975 0,499 [,499 c) H ie rn a ch b e rec h n et sich folgen d e p ro zen ­ tu a le A u s n u tz u n g d er leich tlö slich en B o d e n n ä h r­

sto ffe :

Stick- Phosphor- stoff säure 3,600 9,768 4,973 0,977 0,499 1,499 Von 1 a in kg oder 1 ha in dz

Im Boden bis 20 cm Tiefe vorhanden Von Hafer aufgenom m en...

Also ausgenutzt in Prozenten . . . . 27,3 5,8 33,8 A u f G ru n d v ie le r sonstigen, in G em e in sch aft 1 B ei Fehlernten h at es keinen Zweck, die weitere Untersuchung vorzunehmen, weil eine Fehlernte durch ungünstige W itterung oder durch Pflanzenschädlinge, auch durch Mangel an Nährstoffen mit hervorgerufen sein kann, also auch keine richtigen W erte für die prozentuale Ausnutzung der N ährstoffe zu liefern verm ag.

Phosphorsäure K ali

10% 64%

7 % 4 3 %

6% 25%

m it J. Ha s e n b ä u m e r d u rch g efü h rten V ersu ch e kön nen fü r die 'prozentuale A u sn u tzu n g der leicht­

löslichen N ährstoffe des B o d e n s d u rch die K u lt u r ­ p fla n zen v o r lä u fig folgen d e M itte lw e rte a n g e ­ n om m en w erd en :

Kulturpflanze Stickstoff Futterrüben . . . . 50%

K a rto ffe ln ... 35%

Getreidearten . . . 24%

D ie F u tte r - (und au ch Z u cker-) R ü b en als die an sp ru c h svo llsten K u ltu rp fla n z e n n u tzen die N ä h r­

sto ffe des B o d en s h öh er aus als die K a rto ffe ln und diese w ied er h öh er als die G etreid earten . D a ra u s e rk lä rt es sich, d a ß die erford erlich en M engen an leich tlö slich en N ä h rsto ffe n fü r i k g B o d en n ic h t in dem M aß e vo n ein a n d e r ab w eich en w ie die B e d a rfsw e rte fü r die ein zeln en F rü c h te .

D iese B ezieh u n g en tre te n a u ch a u f den v e r ­ sch ied en sten K u ltu rb o d e n auf, w orau s geschlossen w erd en kan n , d a ß n a ch b ish erigen hiesigen E r ­ fah ru n gen die ob igen G ru n d w erte, d. h. d er erfo r­

d erlich e G e h a lt an le ic h t lö slich en N ä h rsto ffe n , fü r alle B ö d e n G ü ltig k e it haben .

5. E b e n so w ie die M enge und A u s n u tz u n g der leich tlö slich en B o d e n n äh rsto ffe , m üssen zu r B e ­ re ch n u n g des D ü n g erb ed a rfs im B o d e n a u ch die A u sn u tzu n g sk o e ffizie n te n d er N ä h rsto ffe

a) vo n Stalldünger,

b) v o n den künstlichen D üngem itteln b e k a n n t sein.

H ie rfü r liegen bis je t z t n u r sp ärlich e und n u r m ehr od er w en iger S c h ä tzu n g sw e rte vo r. N a ch bish erigen A n g a b e n kön nen fo lgen d e p ro zen tu ale A u sn u tz u n g sk o e ffiz ie n te n an g en om m en w e r d e n :

Stickstoff . Phosphorsäure Kali

al Stalldünger I r - J ahr 2 0 % *5 % 3 3 %

a) btalldunger j 2 Jahr I0o/0_______ 10%________ 25%

b) Künstliche Düngemittel 85% 25% 70%

W e n n fern er fü r den G e h a lt eines m ittelm ä ß ig e n S ta lld ü n g ers

Stickstoff Phosphorsäure K ali

o,5% 0,23% 0,6%

an g en om m en w erd en , so sind a u sn u tzb a re N ä h r­

sto ffe in 1 d z = 100 k g ru n d v o rh a n d e n : a) Stalldünger { ’ ⁰ ^ 2. Jahr \ 0,05,, 0,023 „ ^{°'°35 kg 0,2 kg}0,15 ,, b) Künstliche Düngemittel je 1 dz = 100 kg.

Gehalt in 100 kg

SticJcsto) Ammon­

sulfat fdünger

Natron­

salpeter

Phosph Thomasmehl

oder Super­

phosphat ate

Rhena­

niaphos­

phat K a l 40 pro- zentig.

isalze Kainit

Gesamt- ( Ausnutz- \

bar l kg 201 17

kg I 51 13

kg 15 — 16'

4

kg 24*6

kg 401 28

kg 12 - 151

9

20 X 85 15 X 85

x ---ss 1 7 , --- = 13;

IOO xoo

15 bis 16 X 25 IOO 12 bis 15 X 70

40 X 70 o

= rund 4; --- = 28;

100

= rund 9 . 1UU

2 Rhenaniaphosphat enthält in letzter Zeit durchweg 5 7 *

7 5 8 W a s m u n d : Seebälle a ls Scheingerölle. T Die Natur- [wissenschaften 6. D ie M engen an zu zu fü h ren d en N ä h rsto ffe n

lassen sich u n ter Z u g ru n d e leg u n g der v o rsteh en d en W e rte b e i M in d erg e h a lt eines B o d en s an le ic h t­

lö slich en N ä h rsto ffe n w ie fo lg t b erec h n en : W e n n zu r E rz ie lu n g v o n g u te n V o lle rn te n fü r i k g B o d en N ä h rs to ffe :

Stickstoff Phosphorsäure Kali Erforderlich sind. . . . 140 m g 250 mg 160 mg aber nur vorhanden sind 110 mg 210 mg 120 mg so e rg ib t sich fo lgen d er G an g d er B e re ch n u n g :

a.) F ü r 1 k g B oden leichtlösliche N ä h rs to ffe :

E s werden verlangt bzw. sind gefunden

Futter- u. Zucker-) Rüben Kartoffeln1 Getreide1 Stickstoff

_mg

Phosphor­

säure mg

Kali mg

Stickstoff mg

Stickstoff mg V e r la n g t ... 140 250 160 140 140

G efunden... 110 210 120 110 110

b) F ü r i k g B oden ausnutzbare N ä h rsto ffe : V e r la n g t ... 70 25 102 50 34

Gefunden... 55 21 72 39 26

c) F ü r i h a a u sn u tz b a re N ä h rsto ffe :

kg kg kg kg kg

V e r la n g t... 196 70 290 140 95

Gefunden . . . . 154 59 216 109 73

Es fehlen 42 11 74 36 29

d) D iese F e h lb e trä g e w erden g e d e ck t d u rch eine D ü n g u n g m it:

kg kg kg kg kg

320 270 260 180 130

Salpeter Thomas­ i N Aminonsul- Ammon­

mehl rt ni fat sulfat

W e n n der F e h lb e tra g s t a t t d u rch k ü n stlich e M in erald ü n g er d u rch S ta lld ü n g e r g e d e ck t w erden soll und e tw a 200 — 300 dz fü r 1 h a v e rfü g b a r sind, so kön n en h ierin fo lgen d e M engen a u sn u tz b a re N ä h rsto ffe angen om m en w erd en :

Stickstoff Phosphorsäure Kali 200 dz Stalldünger 20 k g 7 kg 40 kg

300 ,, ,, 30 ,, 11 ,, 60 ,,

H ie rn ach w ü rd en die feh len den N ä h rsto ffe fü r G e treid e schon d u rch zoo dz, fü r K a rto ffe ln au ch 22 — 26% citratlösliche Phosphorsäure, bei ihm würden sich daher rund 6% ausnutzbare Phosphorsäure berechnen.

1 Bei K artoffeln und Getreidearten wird hier nur die Berechnung für Stickstoff durchgeführt, um die Unterschiede im Bedarf der drei Früchte bei gleichem Gehalt des Bodens an leicht löslichem Stickstoff zu zeigen; für Phosphorsäure und K a li ergeben sich gleich­

artige Beziehungen.

d u rch 300 d z S ta lld ü n g e r g e d e ck t w erden, w äh ren d fü r R ü b e n n och 12 k g S tic k s to ff (oder ru n d 100 k g N a tro n sa lp e ter) und 17 k g K a li (oder ru n d 60 k g 4 o p ro z. K a lisa lz) je 1 h a z u g e fü h rt w erd en m ü ß ten .

U m die jed esm alig en B ere ch n u n g en zu er­

sp aren , h ab e ich in einer k lein en S c h rift1 T ab e llen e n tw orfen , aus denen je n ach dem G e h a lt des B od en s an leich tlö slich en N ä h rsto ffe n der e r­

ford erlich e D ü n g e rb e d a rf d ir e k t ab gelesen w er­

d en k an n.

F re ilich kön nen diese W e rte noch n ich t als allg em ein g ü ltig angeseh en w erden , sondern b e ­ d ü rfen noch ein er v ie lseitig e n N a ch p rü fu n g u n ter den versch ied e n ste n w irtsch a ftlich e n , klim atisch en und B o d e n v erh ä ltn isse n . A b e r sie d ü rfte n sich n a ch b ish erigen hiesigen E rfa h ru n g en vo n der R ic h tig k e it n ic h t seh r w e it en tfern e n und als A n h a lt dienen können, um sich h ie rv o n schnell und e in fa c h zu ü b erzeu gen und zu im m er ric h ti­

geren G ru n d w erten zu gelan gen .

M an u n tersu ch e einen n orm alen B od en, der n ich t an Sä u re und U n terg ru n d w a sser leidet, gen au n a ch dem angeg eb en en V erfah re n au f leich tlö slich e N ä h rsto ffe , ergän ze diese b ei einem M in d erg e lialt n ach den v o rste h e n d e n A n g ab en , b e ste lle m it der b e treffen d e n K u ltu r p fla n z e , e r­

m itte le den E rn te e r tr a g und in diesem die M enge d er a u fgenom m enen N ä h rsto ffe . E n ts p ric h t die E r n te einer V o lle rn te und ste llt sich in dieser au ch eine n ah ezu gleich e N ä h rs to ff m enge und dasselbe V e rh ä ltn is der N ä h rsto ffe zu einander w ie oben h erau s, so k a n n m it der vorgenom m en en D ü n g u n g fo rtg e fa h re n w erden. T re ffe n diese E r ­ gebnisse n ic h t zu, so w ird m an aus dem E rn te - e rtra g e , d er M enge, L e is tu n g und dem V erh ä ltn is d er a u f genom m enen N ä h rsto ffe zu ein a n d er schon sch ließ en können, ob es ü b e rh a u p t an N ä h rsto ffe n b zw . an w elch em N ä h rsto ffe es g e fe h lt h a t, und w ie m an w e ite rh in die D ü n g u n g e in ric h ten soll.

V ie lle ich t w ird m an au ch noch a u f an d ere W eise je n ach den ö rtlich e n V e rh ä ltn isse n od er d u rch an d ere Lösungsm ittel zu ric h tig e n D ü ngu n gs- v o rsc h rifte n gelan gen können. Jed en fa lls aber m u ß h ie rfü r ste ts der verfügbare Bodenvorrat m it b e rü c k s ic h tig t w erden , und d a d ü rfte n die V e r ­ fah ren, w elch e dieses bei gleich er G e n a u ig k e it au f m ö glich st e in fach e W eise, a u ch n och k u rz v o r der B e ste llu n g erm öglich en , den V o rz u g verd ien en .

1 Vgl. J. Kö n ig, Erm ittlung des Düngerbedarfs des Bodens. Berlin: Paul P arey 1929.

Seebälle als Scheingerölle.

V o n Er i c h Wa s m u n d, L an g e n a rg en am B o d en see.

S e e b ä lle sind ru ndlich e G ebild e p fla n zlich e r o d er tierisch er H e rk u n ft, sie können als leben d ige E in h e it so gew ach sen, als e ig en tü m lich e Sedim en- ta tio n s- od er F ossilisa tio n sfo rm irg en d w ie zu sam ­ m en g esch w em m ter T e ile so g e fo rm t und schließlich im M agen d er W ie d e rk ä u e r oder V ö g e l v o rg e b ild e t sein. A u c h diese le tz te F o rm kan n , w ie h ier am

B odensee in den S treu w iesen , n a ch trä g lich ins W asser geraten , an das die E n tste h u n g der beiden ersten T y p e n im m er gebun den ist.

M an h a t die b eid en ersten als „ e c h t e ” und ,,u n ­ e c h te " S eebälle u n tersch ied en . D ie ech ten w erden d u rch w eg vo n einigen G rü n a lg e n a rten g e b ild et und h aben dann ra d ia l-stra h lig e n A u fb a u , w äh ren d die

H e ft 3 9 . 1

27. 9 . 1 92 9J W a s m u n d : Seebälle als Scheingerölle. _{7 5 0}

anderen h yd ro m ech an isch er H e rk u n ft sind, aus ein h eitlich em od er au ch b u n t zu sam m en getrieb en em h a ar- u n d fa se ra rtig e m T ie r- und P fla n z e n m a te ria l besteh en u n d g eleg en tlich k o n zen trisch -sch alige, m e ist ab er w irr v e rflo ch te n e S tru k tu r besitzen . M an fin d e t die S eeb älle an M eereskü sten und B in n en seeu fern a lle r L a n d strich e , je n ach d em t r a ­ gen sie zah lreich e N am en , w ie Seeknödel, F aserb ä lle, S eek u geln , P e lo tes m arin es, P e lo tes fibreuses, bailas de le y (rh ätorom an isch ), M eerpillen, K a tis c h i (russ.)

= G erö lle ; in den a lte n P h arm a k o p o e n sind sie w egen ih res J od geh altes als B e zo a rstein e oder A eg a - g ro p ilae, als H e ilm itte l „ w id e r die K r ö p ffe “ , gegen Z ah n b esch w erd en und H a u tk ra n k h e ite n a u fg e fü h rt.

In d er P h arm a k o g n o sie spielen sie als solche seit m au risch en Z eiten eine gro ß e R o lle, und tro tz ih rer so seh r versch ied en en B ild u n g sw eise und H e rk u n ft s te c k t in ih rem gem ein sam en N am en Ä g a g ro p ilen ein rech ter Sin n a n alo ger B ild u n gsw eise. L i n n e n an n te 1763 eine b a lle n a rtig w ach sen d e O stsee­

b ra ck w a sse ra lg e Conferva aegagropila und d a ch te b ei d er W a h l des A rtn a m e n s an die B a lle n in den E in g ew eid en der in V o rd era sien und G riech en lan d leb en d en B e zo a rzieg e (Capra aegagrus), deren ,,M agen stein e“ ü b rigen s vo n den k o m p a k ten F a s e r­

h a a rb a lle n au ch unserer W ie d erk ä u e r n ic h t a b ­ w eichen . D e r A rtn a m e w u rd e sp äter zu m G a ttu n g s ­ nam en fü r b a llen b ild en d e C lad op h oren, d och h a t m an den E in d ru c k , d a ß au ß er d er W u ch sfo rm w en ig s tic h h a ltig e b o tan isch e G rü n d e fü r diese A r t ­ ben en n u n g vo rliegen . D ie F ra g e , o b A n p a ssu n g s­

ty p oder O rg a n isa tio n sty p , is t d u rch den N ach w eis g en etisch en Z u sam m en h an ges m it anderen p h ysio- gn om isclien F o rm en en tsch ied en . N u n sehen diese E rzeu g n isse der B e w e g u n g des freien W assers oder d er E in gew eid e sich n ic h t n u r äu ß e rlich ähnlich , sondern ve rd a n k e n ih r D a sein au ch äh n lich en m ech an isch en V o rg än g en , die fo rm geeign ete o r­

gan isch e G eb ild e wahllos n ach H e rk u n ft zu einer, w eil r e la t iv seltenen, a u ffa llen d en E in h e it z u ­ sam m en b ack en . D ie sog. ech ten S eeb älle, aus k u g e ­ lig w ach sen d en G rü n algen ko lo n ien , w ie C on ferven , Cladophoren usw ., besteh en d , sind wohl n ic h t nur seltener, sondern au ch unbeständiger. D a m an jen en B e g riff b elieb ig w e it fassen ka n n und v e r ­ gängliche Gallertalgenklum pen, w ie Nostoc, m ik ro ­ skop isch e K u g e lfla g ella ten k o lo n ie n , w ie Volvox u. a. m ., au ch schon u n ter d ie ech ten Seeb älle ein ­ beg riffen h a t, so so llte m an diese U n tersch eid u n g in e ch t und u n ech t fallen lassen u n d jen e letzten F o rm en n u r als „ g e w a c h s e n e “ un tersch eid en . D as um so m ehr, w en n zu gegeb en w ird , d a ß b ei den ech ten oder gew ach senen S eeb ällen fü r die G rö ß e n ­ zu nah m e a u ß e r v e g e ta tiv e m W a c h s tu m aus inneren K r ä fte n des O rgan ism u s ,,a u c h d as b ew egte W asser als g e stalten b ild en d e r F a k to r in B e tr a c h t“ k o m m t (vgl. x)-

Ü b e r alle diese D in g e u n te rric h te t v o rzü g lic h die zu sam m en fassen d e A r b e it vo n B . Sc h r ö d e r1 .

1 B . Sc h r ö d e r, Über Seebälle. Naturwiss. 8, H . 41 (1920).

Po t o n i e1 u n d An d r e e2 h a b en die bish er b e k an n te n m arin en V o rk om m n isse zu sam m en g estellt, u n d n eu erd in gs h a t sich E . Mo r t o n3 v e rsch ied e n tlich m it den entsprech en d en lim n isch en G eb ild en b e ­ s c h ä ftig t u n d a u ch n eue F u n d e v e rö ffe n tlic h t. D ie n ic h t gerin ge L ite ra tu r fin d e t sich ziem lich v o ll­

stän d ig in diesen A rb e ite n , um so v e rd ien stv o lle r, als die F u n d e d och re c h t selten sind und d esh alb die P u b lik a tio n en zerstreu t und zum T e il z u rü c k ­ liegen. W ir verw eisen also a u f diese A n g ab e n und zitieren der V o llstä n d ig k e it h a lb er nur einige den g en an n ten A u to re n en tgan gen e oder neuere V e r ­ öffe n tlich u n g en .

A m B o d en see h a t m an bish er, so w eit aus der L ite ra tu r zu ersehen, keine Seeb älle gefun den . H in ­ gegen h a t H . Po t o n i e zw ei S eeb älle au s H o lzw o lle p u b lizie rt, die vo n Ki r c h n e r am B od ensee gefun den w u rd en . D a m an die G eb ild e k a u m n och als Seeb älle au ffassen k a n n (vgl. un ten ), h a t d er F in d e r a u g e n ­ sch ein lich tro tz gegeben en O r te s 4 (vgl. die A b b . üb er Sch ein gerölle) n ich ts d a rü b er v e rö ffe n tlic h t;

sch ließ lich is t ein im W a sser au fgeq u o llen er H olz- w ollk lu m p en fa s t vo n selb st ein S eeb all und in A u fb a u und K o n siste n z n ic h t p ro b lem atisch . V e rf.

h a t in 4 Jah ren h ä u figerer S tra n d b eg eh u n g en erst im d ritte n Jah r einen, im n äch sten gleich v ie r u n terein an d er versch ied en e T y p e n gefun den , sie w erd en h ier m it einigen frü h eren F u n d en aus R u ß la n d v o rg e leg t.

D ie h yd ro g eo lo g isch e B e d e u tu n g d er Seeb älle sch e in t gerin g. A b e r es w äre u n rech t, sie ab seits zum K a p ite l d er U n ica u n d N a tu rsp iele zu stellen , denn sie stellen w egen ih rer so v e rsch ied e n a rtig erklärten E n ts te h u n g F ra ge n , deren K lä r u n g au ch a u f andere D in g e im B e re ic h der allgem ein en G eologie u n d L im ­ n ologie ein L ic h t w irft. B eso n d ers w erden b e stim m ­ te B e w e g u n g e n des W assers zu r E rk lä r u n g der v e r ­ flo ch ten en und h a ltb a ren S tru k tu r und ih rer re g e l­

m äß igen A u ß e n fo rm h erangezogen, die zu w eilen m ehr im B a n n e der a lte n H e ilb ed e u tu n g ersonnen als w irk lic h b e o b a c h te t zu sein scheinen. D ie A u ssic h t, zu einer ebenso ein fach en w ie u m fassen ­ den L ö su n g der E n ts te h u n g dieser G eb ild e o rg a n i­

schen In h a lts m it a n o rgan isch er F o rm g eb u n g zu kom m en, w ird w oh l am grö ß ten , w en n m an sie b io ­ logisch als K o n ve rg e n ze rsch e in u n g en an a lo g er M ilieu b ed in gu n g en b e tra c h te t. V ie l w en iger die S eebälle als solche, w esen tlich m ehr die K lä ru n g ih rer B ild k r ä fte scheinen der w issen sch aftlich en F ra g e ste llu n g w ert. E s is t w o h l zu zu geb en , d aß m anch er A u to r m eh r vo n d er E ig e n tü m lic h k e it gefesselt w ar, eine b lo ß e Sum m e, ein a u gen sch ein ­ lich zu fä llig verein tes A g g r e g a t v o r sich zu sehen, 1 H . Po t o n i£, Lehmgerölle und Seebälle. Naturwiss.

Wschr. N .F. 5 (1906).

2 K . An d r e e, Geologie des Meeresbodens 2. Leipzig 1920.

3 E . Mo r t o n, Über Seebälle aus Lärchennadeln und ähnliche Bildungen. Die Natur, Folge 5. W ien 1926.

4 C. S c h r ö t e r und O. K i r c h n e r , Die Vegetation des Bodensees. Bodenseeforschg. 9, 1 (1896), 2 (1902).

Lindau i. B.

760 W a s m u n d : Seebälle als Scheingerölle. f Die Natur- [ Wissenschaften

d as d och sch ein b ar eine G e sta lt, ein G an zes vo n K r ä fte n e rh a lten h a tte , die m an u n ter diesem E in ­ d ru c k g e n eig t w ar, ,,ä g a g ro p ilo ze n trisc h “ u n d n ich t v ö llig äu ß e rlich zu erklären .

B esch reib en w ir zu n ä ch st die neuen F u n d e, um dann diese F ra g e zu d isk u tieren . V o n jed em S eeb a ll w erd en G rö ß e, G ew ich t, F a rb e , F o rm , B e s ta n d ­ teile, B a u a rt, V erfestig u n g , F u n d o rt, B ild u n g so rt und B ild u n g s a rt an g eg eb en ; in gegeben en F ä lle n m it gleich en F u n d en a n d e rw ä rts v erg lich en .

D e r H aar-Seeball (Fig. 1) w u rd e V I I . 1928 in den E risk irc h e r S ch ilfw iesen am w ü rttem b erg isch en

Fig. 1. H aar-Seeball, Eriskircher Schilfwiesen am Obersee (Bodensee).

S eeu fer gefu n d en . A u f der rech ten S eite der Sch üssen zw isch en F rie d rich sh afe n u n d L a n g e n ­ a rgen lie g t ein P h ra g m ite tu m vo n m ehreren Q u a d ra tk ilo m etern A u sd eh n u n g . D ie S eek u gel, vo n h ellb ra u n er F a rb e, m iß t 4,5 : 3,5 : 2 cm , w ie g t 4 g u n d h a t eine a b g e p la tte t o vo id e F o rm . D e r S eeb a ll is t a u ssch ließ lic h au s T ierh a a ren zu sam m en ­ g e setzt, die d ü n n u n d k u rz , u n gem ein in n ig v e r ­ flo ch ten sind, d as G an ze h a t d as A u sseh en u n d die F e s tig k e it eines B ie rfilze s. D ie H a are streb en ü b e r­

a ll m eh r od er w en iger ra d ia l n a ch au ßen, m it A u s ­ n ah m e einer S telle oben (vgl. F ig . 1), w o sie m ehr h o rizo n ta l u n d au ch lo ck erer h egen. M an h a t d a den E in d ru c k einer n och n ic h t g a n z fertig en B a u ­ stelle. D ie V e rfe s tig u n g is t w en igsten s n ach dem je tz ig e n B e fu n d a u ssch ließ lich d u rch den H a lt der sich u m ein an d erw in d en d en H ä rch en erreich t, ein anderes B in d e m itte l is t n ic h t vo rh an d en , n ach A u s ­ sehen u n d G e w ic h t a u ch n ic h t zu e rw arte n . D e r F u n d o rt la g im w en ige Z e n tim e ter flach en W asser, d as vo m See h er in d er N ä h e d er S ch u ssen m ü n d u n g d as ü berm an nsh oh e R ö h r ic h t ü b e rflu te t. L a n d ­ w ä rts sch ließen sich h ier R ie d w iesen an.

O b B ild u n g so rt u n d B ild u n g s a rt m it diesem F u n d o rt v ie l gem ein h ab en , sch ein t h ier le ic h t zu entsch eid en . D a s W asser h a t a u f jed en F a ll den S e eb a ll v ie lle ic h t n och in and erer F o rm h ierh er g e b ra c h t, w ie die m assen h aft d a b ei um h erliegen d en e b e n fa lls schön a b gero llten T re ib h ö lze r au ch . O d er es h a t den S eeb a ll h ier — angenom m en, es sei der B ild u n g s o rt — erreich t, und G elegen h eit g e h a b t, ih n zu form en, besser, zu deform ieren . S ch lie ß lich k ö n n te d as M a te ria l dem W asser selb st e n t­

stam m en , a b er w en n w ir a u ch zu geben , d a ß sich

T ierh a a re aus F ellen e rsäu fter T iere oder au s in den See gesch w em m ten T e x tila b fa lls to ffe n an irg en d ­ einer S telle des F la ch stra n d e s ansam m eln können, lä ß t sich eine W asserb ew eg u n g , die H a are zu dieser F e s tig k e it v e r filz t, m eines E ra ch te n s n ic h t v o r ­ stellen . N u n fan d sich im In s titu t fü r Seen ­ fo rsch u n g zu L a n g e n a rg en eine K u g e l vo n e tw a g leich er G rö ß e und re ge lm äß ig e r K u g e lg e s ta lt, a u ß en v o n h a rte r d u n k e lb ra u n er K r u s te u m geben, die eb en falls v o r J ah ren in den E risk irc h e r S ch ilf - w iesen g efu n d en w ord en w ar. D ie D u rch sä g u n g erg a b , d a ß d as gan ze In n ere v o m selben H a a rfilz w ie u n ser S e eb a ll e rfü llt w ar. E s h a n d e lt sich hier zw eifello s u m ein P r o d u k t des W ied erk ä u erm a g en s, n och in in ta k te r F o rm , das v ie lle ic h t die Schüssen b ei H o ch w a sser h e ra b g e b ra c h t h a tte . A u ß erd em steh en d ie an sch ließ en d en R ie d w ie sen gegen das D o rf zu geleg en tlich u n ter W e id e g a n g ; leich t kan n au ch ein R in d oder eine Z iege h ier in den S c h ilf­

b estän d en seine K a u ru h e g eh a lten h ab en . D er eig en tlich e S eeb all w äre d an n s tä rk e r w ie der zu le tz t e rw äh n te u n te r E in flu ß d er W a sserb ew eg u n g g e ­ ra te n u n d h ä tte d an n n ic h t n u r die h a rte K ru s te des M agenstein s verlo ren , sondern au ch n och seine F o rm : die K u g e l is t ansch ein en d fa c e ttie r t w orden.

D e r H a a r-S e eb a ll is t also n ic h t im W a sser z u ­ sam m en gew ach sen , sondern im G eg en teil a b gero llt.

F u n d e v o n H a a rb ä lle n fü h rt, so w eit ich sehe, n u r Po t o n i e an, u n d z w a r v o m G en fer See (leg.

Fo r e l) , in d er N ä h e der G erb ereien vo n M orges ge­

sam m elt, u n d v o m L a g o d i M u zzan o (leg. Ha r t­ w i c h).

D e r N adel-Seeball (F ig. 2) w u rd e I I . 29 am Süd-

Fig. 2. Seeball aus Lärchennadeln. Überlinger See (Bodensee).

u fer des Ü b e rlin g e r Sees zw isch en B o d m a n und W a llh a u sen gefu n d en . E r is t 9 : 4 : 2,5 cm groß, 8 g schw er, w elk b rau n e r fa h lw e iß d u rch sp ren k elter F a rb e , m it au sgesp roch en o vo id e r reg elm äß iger F o rm . V ersch ied en e B e sta n d te ile, ko n stitu ieren d gu te rh alte n e L ärch en n ad e ln , d aneben kleine Z w eig frag m en te, F ase rn and erer P fla n zen , ta u b e G rasrisp en , W u rzel- u n d M oosreste, San d k ö rn er, als d e u tlich h e rv o rtre te n d e r a k zesso risch er B e ­ s ta n d te il Z w eige vo n A rm leu ch tergew äch sen ,

setzen den B a ll zu sam m en . A u ß e n lo ck er, ja b rö ck elig , im gan zen a b er n ic h t zu sam m en d rü ck- b ar, m üssen die inneren T eile schon einen hohen G ra d vo n F e s tig k e it e rre ich t h ab en . D ie 1 — 3 cm lan gen tro ck en en N a d eln liegen, au ß en w en igsten s, ziem lich lo ck er u n d sp arrig d u rch ein an d er, g e ­ bogen oder g e k n ic k t sind sie selten, k a u m ab er s ta r r t eine S p itze h erau s, im G eg en satz zu dem E risk irc h e r H a a rb a ll liegen die N ad eln d u rch w eg ko n zen trisch , eh er h o rizo n ta l. D a s sp rich t übrigens n ic h t fü r h y d ro d y n a m isch e V erfle c h tu n g , sondern fü r u rsp rü n glich en n orm alen A b s a tz . H a lt g ib t dem S eeb all also n u r die sp arrige L ag e, die ein- bis d reifach e B e rü h ru n g m it and eren w ied er gehaltenen N ad eln . N ic h t zu u n tersc h ätzen is t allerd in gs das sch m iegsam e E in sc h lin g en der anderen m azerierten ve g e ta b ilisch e n F asern , und sch ließ lich sch ein t die H a u p te rk lä ru n g in der C h araceen b eim en gu n g zu liegen. A n sich in hohem G rad e b rü ch ig, w irk t deren D u rc h fle c h tu n g v e rk itte n d , denn der v e g e ­ t a t i v ausgesch ied en e ko h len sau re K a lk w ird w ä h ­ ren d der B ild u n g des S eeballes teilw eise a u s­

gew asch en und v e rk le b t so das G an ze.

F u n d o rt und B ild u n g s o rt dieses S eeb alles b e ­ h an d eln w ir gem ein sam m it dem n äch sten F u n d , b eid e lagen am gleich en S tra n d s tü c k . S eeb älle au s C o n iferen frag m en ten sind schon m eh rfach b e ­ sch rieben w orden, w oh l n ich t zu fä llig a b er im m er n u r vo n L a r ix . So v o m S ilser See u n d D a v o se r See im E n g a d in , vo m H a lls tä tte r See im S a lzk a m m e r­

g u t, v o m W eiß en see in K ä rn te n , v o m S ä m sjö in V e s te rg ö tla n d und vo n einem n ic h t gen an n ten en g lisch en B in n en gew ässer. A n d e re S eeb älle vo n den S eealpen sollen aus fib ro v a scu la re n E lem en ten der Z a p fe n vo n P in u s b esteh en . E s is t a u g e n ­ sch einlich , d a ß a u ß er den lan g en sch m alen w eichen L ä rch en n a d e ln die k u rzen od er steifen N ad eln an d erer h eim isch er C on iferen n ic h t zu r S ch ein ­ g e rö llb ild u n g g eeig n et sind, au ß erd em k o m m t ja au ch n u r in diesem F a ll das B la ttk le id zu m h e rb s t­

lichen A b w u rf, es ist also eher M a teria l zu r B il­

d u n g d er „fu m iers la cu stres“ , des Stran d gesp ü ls, vo rh an d en .

D e r Chara-Seeball vo m Ü b e rlin ge r See is t ein zu fä llig au sgew ä h ltes, in der W a lze n fo rm ty p isch e s kleines S tü c k , solche W ü lste en tw ed er n u r aus C h araceen oder n u r aus P o ta m o g e to n a rten kan n m an ö fte r am B o d en seestra n d finden . E ige n tlich e S eebälle aus a n g e d rifte te n L a ic h k rä u te rn h ab e ich h ier n och n ic h t gesehen, die S tra n d d rift zieh t sich flad en - und w u ls ta rtig ein ige D e zim eter b is M eter la n g irg en d ein er d as h a lb e J ah r tro ck en gefallenen h erb stlich en S tra n d lin ie en tlan g, gen au w ie die A rm le u ch te ra lg en reste, die n u r a u ch ein zeln in kleinen B a lle n u n d K u g e ln erscheinen, o b w o h l die W u lstfo rm die w eita u s ü b erw iegen d e S ed im en ­ ta tio n sfo rm ist. D a s a b g eb ild ete S tü c k (F ig. 3) is t 14 cm lang, 4 cm b re it u n d 2 cm hoch , der w ied e r­

gegeb en e T ro c k en zu sta n d z e ig t gegen den n a tü r­

lich en am F u n d o rt k ein e w esen tlich en U n te r­

sch iede w ie bei allen F u n d en . E r w ie g t 6 g und h a t die fah le w eiß e F a rb e a u sg e b leich te r C h araceen ,

Heft 39- l 27. 9. 1929J

n u r das In n ere der U n terseite is t n och g rü n lich . A u ß e r den A lg en selb st sp ießen sich n u r gan z w enige L ärch en n ad eln d urch das G eflec h t, ein p aa r L au b m oo se u n d H o lzsp an restch en sind au ch m it verw o b en . D a s is t das ty p isc h e B ild aller dieser K a lk a lg e n g e b ild e . S tru k tu r u n d T e x tu r dieser S eek u gel u n tersch eid en sich a b er gan z w esen tlich vo n den ü b rigen besch riebenen organ o- genen S ch ein geröllen . D ie gan ze W a lze is t locker, gerad ezu lu ftig in den A u ß e n te ile n a u fg e b au t, innen a b er ebenso d r u c k fe st w ie die ü brigen T y p e n . W en n W a sserb ew eg u n g od er W in d die V e rfle c h ­ tu n g z u r B a llfo rm zu w ege b rä ch ten , w äre das k a u m zu erklären . D ie lan g en k rä ftig e n A lg e n ­ fäd en , v o n denen i. A . n u r die H a u p tach se n er­

h a lten sind, sind in frisch a b gesto rb en em Z u sta n d 761

Fig. 3. Seeballwalze aus Arm leuchteralgen, Überlinger See.

(Nekrose) im W asser n och sehr biegsam , g e tro c k n e t sind sie a b er d u rch den h ohen C a C O a- u n d S iO a- G eh a lt un gem ein b rü ch ig . A lle F ä d en sind v ie lfa c h d u rch ein an d er gew u nd en u n d gebogen, w as bei dem bish er b esch rieben en M a te ria l n ic h t der F a ll w ar. D e r gefloch ten e H a lt w ird n ic h t u n b e tr ä c h t­

lich v e r s tä r k t d u rch die zah lreich en K n o te n an den lan g en In tern o d ien , an denen die S e ite n astq u irle en tspru n gen oder en tspran gen . A lle s e n d g ü ltig v e r ­ festigen d kom m en d a zu die aus den Z ellw än d en au s- geschiedenen k rä ftig e n L a g en vo n K a lk k r y s ta lle n und -b lä ttch en , die die C h arak rä n ze am S tra n d so a b d ich ten können, d a ß sich h in ter ihnen vo m S p ritzw a sser klein e d au ern d e T ü m p el, L ag u n en bild en können.

D e r F u n d o rt b eid er letztg en a n n ten S e eb a ll­

ty p e n is t n ic h t d er ü b lich e vo n einem A u to r verstä n d lich erw eise k ü rzlic h d ire k t zu r S e eb a ll­

b ild u n g als erfo rd erlich angesehene flach e S a n d ­ W a s m u n d : Seebälle als Scheingerölle.