Die Naturwissenschaften. Wochenschrift..., 17. Jg. 1929, 17. Mai, Heft 20.

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DIE NATURWISSENSCHAFTEN

17. Jahrgang 17. Mai 1929 Heft 20

Thomas Young.

Gedächtnißrede, gelesen in der öffentlichen Sitzung der Akadem ie der W issenschaften am 26. Novem ber 1832.

Y

o u n g

in seiner ganz ungewöhnlichen V ielseitig

keit steht verständlicherweise den heutigen Lesern ver

hältnism äßig fern, und so em pfiehlt es sich, einen Zeugen aus der Zeit seines Hinscheidens (10. Mai 1829) aufzu

rufen. Man erkennt, daß es selbst damals auch für einen Gelehrten von ganz großem allgemeinen Wissen un

gemein schw ierig war, dem Toten ganz gerecht zu w erden; so h at der Sprecher A

r a g o

die Pariser A k a demie 3Y2 Jahre auf seinen Bericht warten lassen. — Wie hoch man von dieser Rede in Deutschland dachte, kann man daraus ersehen, daß noch 1854 die Ü ber

setzung lesenswert erschien, die wir heute wiedergeben1.

H

e l m h o l t z

sagt über T

h o m a s

Y

o u n g

: E r w ar einer der scharfsinnigsten Männer, die je gelebt haben, hatte aber das Unglück, seinen Zeitgenossen an Scharf

sinn zu w eit überlegen zu sein. Sie staunten ihn an, aber konnten dem kühnen Fluge seiner Kom binationen nicht überall folgen, und so blieben eine Fülle seiner wichtigsten Gedanken in den großen Folianten der Königlichen Gesellschaft von London vergraben und vergessen, bis eine spätere Generation in langem F o rt

schritte seine E ntdeckungen wieder entdeckte und sich von der R ich tigkeit und der B ew eiskraft seiner Schlüsse überzeugte.

M eine H e r r e n ! D er T o d , d er n ic h t m üd e w ird, unsere R e ih e n zu lich te n , sch e in t m it g rau sam er B e v o rz u g u n g sein A b se h e n v o r A lle m a u f d ie so gerin ge Z a h l u n serer a u sw ä rtig e n M itg lie d er ge

ric h te t zu h ab en . In n e rh a lb ein es k u rzen Z e it

raum s, säh e die A k a d e m ie aus d er L is te ih rer M it

glied er d u rch den T o d g e s tr ic h e n : H

e r s c h e l

, dessen k ü h n e Id e e ’n über den B a u d es W e lta lls v o n T a g zu T a g e m eh r W a h rsc h e in lic h k e it g ew in n en ; P

i a z z i

, d er a m e rsten T a g e dieses J a h rh u n d e rts unser S o n n e n sy stem m it ein em neuen P la n e te n b e sc h e n k te ; W

a t t

, der, w en n n ic h t d er E rfin d e r d e r D a m p fm a sch in e — denn d ieser E rfin d e r is t ein F ra n zo se — w en ig sten s d er S ch ö p fer so m an ch er b ew u n d ern sw ü rd ig en C o m b in atio n en w ar, m itte ls t d eren d er k l e i n e P A P i N s c h e A p p a r a t d as sin n reich ste, n ü tzlich ste , w ic h tig s te F ö rd e ru n g sm itte l d er I n d u s t r i e gew o rd en is t; V

o l t a

, den s e in e e l e k t r i s c h e S ä u le u n ste rb lic h m a ch en w ir d ; D

a v y

, gleich b e rü h m t d u rc h die Z e rs e tz u n g d er A lk a lie n und d ie dem B e rg m a n n u n ersetzlic h e S ic h e rh e its la m p e ; W

o l l a s t o n

, v o n den E n g lä n d e rn d er P a p s t gen an n t, w eil ih m w ed er b e i seinen zah lreich en V ersu ch en n och seinen fein en th e o retisch e n Specu - latio n en je ein Ir rth u m n ach zu w e ise n w a r ; J

e n n e r

endlich , dessen E n td e c k u n g ic h n ic h t u m h in kan n , 1 F

r a n z

A

r a g o

’

s

säm tliche W erke. M it einer E in

leitung von A

l e x a n d e r v o n

H

u m b o l d t

. Deutsche Ori

ginal-Ausgabe. Herausgegeben von Dr. W . G. H

a n k e l

, ord. Professor der P h ysik an der U n iversität Leipzig.

Leipzig, Verlag von O tto W igand, T 8 54 . E r s t e r Band, S. 191 — 233.

Nw. 1929

den F a m ilie n v ä te rn in d a n k b a re E rin n e ru n g z u rü c k zu ru fen . So h oh en B e rü h m th e ite n den ge re ch te n T r ib u t d er K la g e ü b er ih ren V e rlu st, d er B e w u n d eru n g und d er D a n k b a rk e it S eiten s A lle r, die sich d em F o rsch e n ergeb en h ab en , zu zollen, ist eine d er v o rn e h m sten P flic h te n , w elch e d ie A k a dem ie D en en a u fe r le g t h a t, die sie m it d er g e fa h r

v o lle n E h re , in ih rem N a m en in diesen feierlich en V ersa m m lu n g en zu sp rech en , b e k le id e t h a t. A b e r n ic h t m in d er d r ä n g t es, sich d ieser h eiligen P flic h t in k ü rz e s te r Z e it zu e n tled ig en . D en n w en n der ein h eim isch e A k a d e m ik e r u n te r D enen , w elch e ih m d ie W a h l zu G en ossen gab , im m e r den einen od er a n d eren V e r tra u te n sein er geh eim sten G ed a n ken h in te rlä ß t, d er v o n d er A r t, w ie sich seine E n t d e ck u n g e n a n ein a n d er k n ü p ften , v o n d en W e c h se l

fällen , die er im L e b e n erfu h r, gen au en B e r ic h t zu geb en v e rm a g , so w e ilt d a g e ge n d as fre m d e M it

glied fern v o n uns, n im m t selten in d ieser V e r sam m lu n g P la t z ; n ich ts w eiß m an v o n seinem L eb en , seinen G ew o h n h eiten , sein em C h a ra k te r;

es sei denn d u rc h die E rz ä h lu n g e n ein zeln er R e ise n den. Sin d m eh rere J ah re ü b er diese flü ch tig en D o cu m en te h in gegan gen , und sind d an n ü b e rh a u p t n och S p u ren d a v o n zu find en , so is t d och n ic h t m eh r a u f ih re G e n a u ig k e it zu re ch n e n : d as lite ra risc h N eue, so lan g e sich die P resse desselben n ic h t b e m ä c h tig t h a t, is t w ie eine M ünze, die d u rch d en U m la u f sich zu gleich im G ep räge, G e w ic h t und G e h a lt ä n d e r t .

D iese R ü c k s ic h te n e rk lä ren , w aru m die N am en d er H

e r s c h e l

, d er D

a v y

, d er V

o l t a

, v o r denen m eh rerer b e rü h m te n A k a d e m ik e r, die d er T o d in u n serer M itte sch lu g, in u n seren S itzu n g e n g e n an n t w erd en m u ß ten . D a z u h o ffe ich , n a c h n u r w en igen A u g e n b lic k e n d em e in stim m ig en G e stä n d n iß zu begeg n en , d a ß ein M ann v o n so u n iv e rs a le r B e d e u tu n g fü r die W issen sch a ft, w ie der, dessen L e b e n ich zu sch ild ern , dessen A rb e ite n ich zu a n a ly siren h a b en wrerde, g e re c h te A n sp rü c h e a u f ein ige B e v o rzu g u n g h a t.

Geburt Y o u n g ’s. — S ein e K in d h e it. — D ie A nfänge seiner w issenschaftlichen B ild u n g .

T h o m a s Y o u n g w a r zu M ilv e rto n , in d er G r a f

s c h a ft S o m erset, a m 13. J u n i 1773 g e b o re n ; seine E lte r n g e h ö rte n d er S e cte d er Q u ä k e r an. E r b ra c h te seine e rsten J ah re bei seinem m ü tterlich e n G ro ß v a te r, H e rrn R o b e r t D a v i e s , in M inehead, zu, der, v e rm ö g e ein er selten en A u sn ah m e, durch den B e tr ie b eines leb h a fte n H a n d elsg e sch ä fts dem S tu d iu m classisch er S ch riftste lle r n ic h t e n tfre m d e t w orden w ar. Y o u n g k o n n te schon im A lte r vo n

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348 A r a g o : Gedächtnisrede a u f T h o m a s Y o u n g . (" D ie Natur- l Wissenschaften z w e i J a h ren g e lä u fig lesen. S ein G e d ä c h tn iß w a r

g a n z a u ß e ro rd en tlich . In den Z w isch e n zeiten der la n g en S ch u lstu n d e n , die er b ei d er S ch u lm eisterin im N a c h b a rd o rfe v o n M in eh ead b e su ch te, in ein em A lte r v o n n u r e rs t v ie r J ah ren , h a tte er sch on eine gro ß e M enge e n g lisch er S c h riftste lle r u n d so ga r m eh rere la te in isch e G e d ic h te a u sw e n d ig g elern t, die er v o n A n fa n g b is zu E n d e h e rzu sa g en w u ß te , o b w o h l er d a m als d iese S p ra ch e n o c h n ic h t v e rs ta n d . D e r N a m e Y

o u n g

w ird also, w ie so m an ch e an d ere b e rü h m te N a m en in d en S a m m lu n g en d er B io gra p h e n b e itra g e n k ö n n en , die H o ffn u n g en od er B e fü rc h tu n g e n so v ie le r g u te r V ä te r zu n äh ren , die in ein p a a r fe h le rfre i od er s c h le c h t g e lern ten L e c tio n e n b e zie h u n g sw eise den A n fa n g ein er ru h m v o lle n L a u fb a h n o d er d as sich ere V o rz e ic h e n ein er ew ig e n M itte lm ä ß ig k e it e rb lick e n . W ir w ü rd en je d o c h w e it a b v o n u n serem Z iele irren , w en n w ir d u rc h d iese g e sch ich tlich en R ü c k b lic k e so lch e V o r- u rth eile s tü tz e n zu kö n n en m ein ten . A u c h m ögen w ir, oh n e die leb h a fte n u n d rein en E in d rü c k e , w elch e die jä h rlic h e n P reise rth e ilu n g en e rw eck en , h e ra b stim m e n zu w ollen , d o ch eb en so den u n e rfü llb a re n T rä u m e n d er E in e n , als d er E n t- m u th ig u n g d er A n d e re n m it d er E rin n e ru n g e n t

g e g e n treten , d a ß P i c d e M i r a n d o l e , d er P h ö n ix d er S ch ü ler a lle r Z e ite n u n d a lle r L ä n d e r, im reifen A lte r ein u n b ed eu te n d e r S c h riftste lle r w ar, d aß N e w t o n , d ieser g e w a ltig e G eist, v o n d em V o l t a i r e oh n e sich d en la u te n V o rw u r f d e r Ü b e rtr e ib u n g zu zu zie h e n , sag en d u r fte :

Ihr ewigen Wesen, die des Höchsten Thron umstehet.

M itFeuerglanz ihn schm ücket, m itFlügeln ihn um w eh et;

V or denen offen sind die Tiefen seiner W ahrheit, Sagt, ob ihr neidet nicht des großen N

e w t o n

K la rh e it? 1 d a ß d e r g ro ß e N

e w t o n

, sag en w ir, es in d er S ch u le g a r n ic h t so n d erlich w e it b ra c h te , d a ß d as S tu d iu m a n fa n g s fü r ih n k ein en R e iz h a tte ; d a ß d e r erste T rie b zu r A r b e it in ih m e rw a c h te , als es g a lt, d en P la t z ein es u n ru h ig e n S ch u lgen o ssen -zu e r o b ern, d er w egen seines R a n g e s eine B a n k ü b er ih m saß u n d ih n m it F u ß t r itt e n q u ä lte , d a ß er m it 22 Jah ren b ei d er B e w e rb u n g u m eine F e llo w ste lle in C a m b rid ge d u rch ein en gew issen R

o b e r t

U

v e d a l e

b e sie g t w u rd e, d essen N a m e oh n e diesen U m sta n d h e u te v ö llig v e rg essen sein w ü rd e ; en d lich d a ß die A n w e n d u n g m eh r sin n reich als tre ffe n d w ar, w elch e F

o n t e n e l l e

v o n fo lg en d en W o rte n L

u c a n

’

s

a u f N

e w t o n

m a c h te : ,,E s is t d en M en sch en n ic h t geg eb en , den N il sch w ac h und im E n ts te h e n zu seh en .“

M it sech s J a h ren t r a t Y

o u n g

b ei ein em P r o fesso r in B r is to l ein, dessen M itte lm ä ß ig k e it ihm zu m V o rth e il ged ieh . D ie s is t k ein P a ra d o x o n , m eine H e rr e n : d a d e r S ch ü ler sich dem lan g sam en und a b gem essen en G a n g e des L e h re rs n ic h t zu fü g e n v e rm o c h te , w ard er sein eig en er L eh rer, und

1 „Confidents du Tres-H aut, substances eternelles, Qui parez de vos feux, qui couvrez de vos ailes Le trone oii V otre m aitre est assis parm i vous, P a r l e z , d u g r a n d N

e w t o n

n ’ e t i e z - v o u s p o i n t j a l o u x ? ‘ ‘

so e n tw ic k e lte n sich glä n zen d e E ig e n sc h a fte n , die d u rch zu v ie l H ü lfe sich er e rs c h la fft w ären .

Y

o u n g

zä h lte a c h t J ah re, als d er Z u fa ll, d e r in den L eb en sereig n issen d er M enschen eine w ic h tig e re R o lle sp ielt, als ih re E ite lk e it g e n eig t is t zu zu - g esteh en , ihm , d er b ish er a u ssch ließ lic h lite r a r i

sch en S tu d ie n g e le b t h a tte , sein en e ig en tlich en B e r u f e rö ffn e te . E in seh r g e s c h ic k te r F eld m esser, n eb en d em er w o h n te, fa ß te g ro ß e Z u n e ig u n g zu ihm . E r n ah m ih n m a n ch m al an F e ie rta g e n m it a u f d as F e ld und e rla u b te ihm , m it sein en p h y s ik a lisch en und M eß in stru m en ten zu sp ielen . D ie O p era tion en , m itte ls t d eren d er ju n g e S ch ü ler die E n tfe rn u n g e n u n d H ö h en u n zu g ä n g lic h e r G e g e n s tä n d e b e stim m e n sähe, re g te n seine E in b ild u n g s k r a f t le b h a ft a n ; b a ld a b er k lä rte n ih n ein ige K a p ite l eines W ö rte rb u c h s d er M a th e m a tik , d as ih m in die H ä n d e kam , ü b e r d as g a n ze G eh eim n iß a u f. S e itd em e rs e tz te a u f sein en S o n n ta g ssp a z ie r

g ä n g e n d er Q u a d ra n t den flieg en d en D ra c h e n ; und A b e n d s b e re c h n e te d er ju n g e M e ß k ü n stler zu r E rh o lu n g die H öh en , d ie er am M o rg en gem essen h a tte .

V o m n eu n ten b is v ie rze h n te n J a h re w o h n te Y

o u n g z u

C o m p to n in d er G ra fs c h a ft D o r se t bei ein em P ro fesso r T

h o m s o n

, d essen A n d e n k e n ihm ste ts th e u er b lieb . W ä h re n d d ieser fü n f J a h re b e s c h ä ftig te n sich a lle Z ö g lin g e d er P en sio n a u s sch ließ lich , w ie es in den en g lisch en S ch u len ü b lich ist, m it ein em ins K le in lic h e geh en d en S tu d iu m d er g riech isch en u n d rö m isch en S c h riftste lle r. Y

o u n g

h ie lt sich ste ts im e rsten R a n g e sein er K la sse , und lern te d o ch in d em selb en Z e itra u m d as F ra n z ö s i

sche, Ita lien isch e , H e b rä isc h e, P e rsisch e und A ra b isc h e ; d as F ra n zö sisch e u n d Ita lie n is c h e g e leg en tlich , um die N e u g ie r ein es C am erad en zu b efried ig en , d er m eh rere in P a r is g e d ru c k te W e rk e b esa ß , d eren In h a lt er zu w issen w ü n sc h te ; d as H e b rä isch e, um die B ib e l im O rig in a l zu lesen ; d as P ersisch e u n d A ra b isc h e, um die in ein er U n te r h a ltu n g d es G ese llsch a ftssa a les erh o b en e S t r e it fra g e zu e n tsch e id en : g ib t es zw isch en den o rie n ta lisch e n S p ra ch e n eb en so sch ro ffe U n tersch ie d e a ls zw isch e n d en e u ro p äisch en ?

Ic h g la u b e erin n ern zu m üssen, d a ß es a u th e n tisc h e D o c u m e n te sind , a u f die ic h m ich stü tze , w en n ic h n u n n och h in zu fü g e , d a ß Y

o u n g

, w äh ren d er so fa b e lh a fte F o r ts c h r itte in d e n S p rach en m a ch te, b e i sein en S p a zie rg ä n g e n u m C o m p to n a u ch n och ein er leb h a fte n N e ig u n g z u r B o ta n ik frö h n te, u n d , d a es ih m an den v e rg rö ß e rn d e n In stru m en te n feh lte , m it H ü lfe d eren B o ta n ik e r die fein eren P fla n z e n th e ile u n tersu ch e n , selb st die V e r fe r tig u n g ein es M ik ro sk o p s u n tern a h m , ohne an d e re A n le i

tu n g als die B e sc h re ib u n g , w elch e B

e n j a m i n

M

a r t i n

v o n d iesem In stru m e n te g ib t; d a ß er,

u m diesen sch w ierig en E rfo lg zu erzielen , sich e rst

g ro ß e G e s c h ic k lic h k e it in d er D re h k u n s t erw erb en

m u ß te ; d a ß die a lg eb raisch en F o rm e ln d er O p tik

ih n a n fa n g s in g ro ß e V e rle g e n h e it d u rch ih m u n

v e rs tä n d lic h e S y m b o le (die F lu rio n s-S y m b o le)

se tzte n , d a ß er es ab er, d a er d och n ic h t d a ra u f

(3)

v e rzich te n w ollte, sein e P is tille und S ta u b fä d e n v e r g rö ß ert zu sehen, e in fa c h er fan d , d u rc h E rle rn u n g der D iffe re n zia lre c h n u n g jen es H in d ern iß zu b e seitigen , als sich au s d er b e n a c h b a rte n S ta d t ein M ikro sko p k ä u flic h zu v e rsc h a ffe n .

D e r F e u e re ife r des ju n g e n Y

o u n g

h a tte ih n die G rän zen m en sch lich er K r ä ft e ü b e rsch reite n lassen.

M it vierzeh n J ah ren w a r seine G esu n d h e it tie f a n g egriffen . V ersch ie d en e A n ze ic h e n ließ en so ga r eine L u n g e n k ra n k h e it b e fü rc h te n ; d o ch w ich en diese d roh en den S y m p to m e den V o rs c h rifte n d er K u n s t und der s o rg fä ltig en P fle g e S eiten s sein er V e r w an d ten .

E s is t b e i un seren üb erseeisch en N a c h b a rn g e w öh nlich , d a ß re ich e L e u te , w en n sie einen Sohn einem b eso n d eren H o fm e iste r a n v e rtra u e n , z u g leich ein en S tu d ien g en o ssen u n te r d en ju n g e n L e u te n gleich en A lte rs , die sich sch on d u rch ih re E rfo lg e a u sg e ze ich n et h ab en , fü r d en selb en such en.

In dies V e r h ä ltn iß t r a t Y o u n g im J a h re 1787 zu dem E n k e l v o n D a v i d B a r c l a y z u Y o u n g s b u ry , in d er G ra fsc h a ft H e rtfo rd . A n d em T a g e , w o er in d asselb e e in tra t, g a b B a r c l a y d em v ie rz e h n jä h rig e n M itsch ü ler, an den e r u n s tre itig k ein e g r o ßen A n sp rü ch e g la u b te m ach en zu d ü rfen , m eh rere S ä tze zu co p iren , u m sich zu ü b erzeu g en , ob er ein e schön e H a n d sc h rift h ab e.

Y

o u n g

, d er sich d u rch eine solch e A u fg a b e g e - d e m ü th ig t fin d en m o ch te, b a t um d ie E rla u b n iß , sich zu r E rfü llu n g d erselb en in ein en b e n a c h b a rten S a al zu rü ck zieh e n zu d ü rfen . Seine A b w e s e n h e it d a u e rte lä n g ere Z eit, als d as A b sc h re ib en zu e r

ford ern sch ien, u n d als er w ied e r h e re in tra t, fin g B

a r c l a y

an, d en klein en Q u ä k e r w eg en sein er g erin gen G e s c h ic k lic h k e it a u fzu zie h en . D ie Copie w ar a u sg e ze ich n et s c h ö n ; ein S c h re ib m e iste r w ü rd e sie n ich t sch ö n er h a b en fe rtig e n kö n n en . W a s d ie V erzö g eru n g a n la n g te, so w a r B

a r c l a y

le ic h t zu m S ch w eigen g e b ra c h t; d enn d e r k lein e Q u ä k er, w ie B

a r c l a y

den selb en n an n te, h a tte sich n ic h t b e gn ü g t, die v o rg e le g te n en g lisch en S ä tz e a b zu sc h re i

ben, so n d ern sie n och in neu n v e rsch ied en e S p rach en ü b e rse tz t.

D e r H o fm e iste r, od er w ie er jen seits des K a n a ls g e n an n t w ird , T u to r, d er die b eid en S ch ü ler zu Y o u n g s b u ry zu leite n h a tte , w a r ein seh r a u s

g eze ich n ete r ju n g e r M ann, d er sich d a m als gan z dem S tu d iu m d er a lte n S p ra ch e ergeb en h a tte ; er w a r d er k ü n ftig e V e rfa s s e r d er Calligraphia graeca.

B ald a b er e rk a n n te er die a u ß e ro rd en tlich e Su- p e rio ritä t des ein en sein er S ch ü ler, u n d gestan d m it d er rü h m lich sten B e sc h eid e n h eit, d a ß b e i ih ren g e m ein sch a ftlic h en S tu d ie n d er w a h re T u to r n ic h t im m er d e r sei, d er den N a m en d esselb en trü g e.

In d ieser Z e it v e r fa ß te Y

o u n g

u n te r stetem Z u rü ck g e h en a u f die O rig in a lq u elle n ein e a u sfü h r

liche A n a ly se d er zah lreich en S y s te m e d er P h ilo soph ie, w elch e in den v e rsch ied e n e n S ch u len G riech en la n d s G e ltu n g g e h a b t h ab en . Seine F re u n d e sp rech en v o n d iesem W e rk e m it d er le b h a fte ste n B e w u n d e ru n g . Ic h w eiß n ich t, ob es je zu r K e n n tn iß des P u b lic u m gelan g en w ird . J ed e n

Heft 20.

1 17. 5- 1929J

falls w ird es n ic h t ohne E in flu ß a u f den L eb e n sg a n g seines V erfa ssers gew esen sein, denn die a u fm e rk sam e und ein geh en d e U n te rsu c h u n g d er S o n d e r b a r

k e iten (um m ich ein es m ild en A u s d ru c k s zu b e dienen), v o n denen d er Id e e ’n k reis d er griech isch en P h ilo so p h en w im m elt, sch w ä c h ten d ie A n h ä n g lic h k e it, die er b is d ah in fü r d ie G ru n d sä tze d er S ecte, in d er er geb o ren w ar, g e h a b t h a tte . D o c h sa g te er sich e rs t ein ige Jah re sp äter, w äh ren d seines A u fe n th a lte s in E d in b u rg , ga n z d a v o n los.

D ie k le in e fleiß ig e C olon ie v o n Y o u n g s b u r y v e rta u s c h te w äh ren d ein iger W in te rm o n a te den A u fe n th a lt in d er G ra fs c h a ft H e rtfo rd m it L o n d o n . W ä h re n d ein er d ieser R e isen fan d Y o u n g einen sein er w ü rd ig en L eh rer. E r w ard in die C h em ie d u rch D o c to r H ig g in s e in g ew eih t, dessen N am en zu nen nen ich u m so w en ig er h ier ü b ergeh en k an n , als m an ih m die A n e rk e n n u n g des A n th e ils, d er ih m an d er T h e o rie d er festen P ro p o rtio n e n , einer d er sch ö n sten E rru n g e n sc h a fte n der n eu ern C h em ie, g e b ü h rt, u n g e a c h te t le b h a fte r u n d w ied e rh o lte r G e lte n d m a c h u n g sein er A n sp rü ch e, s ta n d h a ft h a t v e rs a g e n w ollen.

D o c to r B r o k l e s b y , m ü tte rlic h e r O h eim vo n Y o u n g , ein er d er g e su ch te ste n A e r z te L on d o n s, m it R e c h t s to lz a u f d ie g lä n zen d en E rfo lg e des ju n g e n S ch ü lers, th e ilte dessen A u sa rb e itu n g e n m an ch m al den G eleh rten , den L ite ra to r e n , d en W eltm ä n n ern m it, d eren B e ifa ll sein er E ite lk e it am m eisten sch m eich eln k o n n te. So k a m Y o u n g seh r ze itig in p ersö n lich e B e zie h u n g m it den b e rü h m te n M it

glied ern des H a u ses d er G em einen , B u r k e und W in d h a m u n d m it d em H e r z o g

v o n

R ic h m o n d . L e tz te re r, d a m als G ro ß m e ister (Grand maitre) der A rtille rie , b o t ih m die S te lle eines H ü lfssecretä rs an. D ie b eid en an d eren S ta a tsm ä n n er, obsch on sie ih n e b en falls im V erw a ltu n g sfa c h e a n zu stellen w ü n sch ten , e m p fa h len ih m doch, z u v o r n a ch C a m b rid g e zu gehen, u m d a selb st einen C u rsu s d er R e c h te zu h ören . B e i so m ä ch tig e n G ö n n ern k o n n te Y o u n g a u f eine jen er e in trä g lich en A n ste llu n g e n rech n en , m it w elch en ein flu ß reich e P e rso n en nie gegen d iejen ig en geizen , d ie ih n en S tu d iu m und F le iß ersp aren , in d em sie ih n en die M itte l d a r b ieten , b ei H o fe, im Conseil, a u f d er T rib ü n e zu glän zen, ohne d u rc h eine In d isc re tio n ih re E ite lk e it in G efa h r zu b rin gen . Y o u n g w a r sich g lü c k lic h e r

w eise sein er K r ä ft e b e w u ß t; er fü h lte in sich den K e im d er glä n ze n d e n E n td e c k u n g e n , d ie seitd em seinen N a m en v e rh e r rlic h t h ab en , und z o g d ie m ü h ev o lle , a b e r u n a b h ä n g ig e L a u fb a h n des G e leh rten d en go ld en en K e tte n vo r, m it denen m an ih n zu b len d en su ch te . E h r e sei ih m d a fü r! M öge sein B e isp ie l so m an ch en ju n g e n M änn ern zu r L eh re dienen, w elch e sich v o n ih rem edlen B e ru fe a b w en d en lassen, u m sich d er R e g ie ru n g zu D ie n ste zu ste lle n ; m ö gen sie, d as A u g e in die Z u k u n ft g e ric h te t, fü r d ie e ite le u n d n o c h d a zu so v e rg ä n g lich e B e fried ig u n g , d ie sie d a rin fin d en m ögen, einen H o f v o n B itts te lle r n u m sich zu sehen, n ic h t d ie B e w eise d er A c h tu n g und D a n k b a rk e it o p fern , m it d en en d as P u b lik u m selten v e rfe h lt w isse n sc h a ft

3 4 9

A

r a g o

: G e d ä c h t n is r e d e a u f T

h o m a s

Y

o u n g

.

26 *

(4)

350 A r a g o : Gedächtnisrede auf T h o m a s Y o u n g .

lieh e A rb e ite n h öh eren R a n g e s zu lo h n en ; und so llte ih re U n e rfa h re n h e it ih n en vo rsp ie g e ln , d a ß ihnen h ie rm it ein zu sch w eres O p fe r a u fe rle g t w ird , so m öge ih r E h r g e iz ein e L e h re a u s d em M u n d e des gro ß en F eld h e rrn ve rn e h m e n , d essen E h rg e iz keine G rä n ze n k a n n te, m ö gen sie je n e W o r te des e rsten C on su ls b ed en ken , d ie e r als S ie g e r v o n M aren g o an einen u n serer a c h tb a r s te n C ollegen (H errn L

e m e r c i e r

) an d em T a g e ric h te te , w o d ieser die d a m als seh r w ic h tig e S te lle eines S ta a ts ra th s a u s

sch lu g .

„ I c h v e rs te h e Sie, m ein H err. S ie lieb en die W issen sch a fte n und w o llen ihnen ga n z an gehören . I c h h a b e d iesem E n tsc h lü sse n ich ts e n tg e g e n zu setzen . U n d g la u b e n Sie ja n ich t, ich selb st w ü rd e, w ä re ic h n ic h t O b ergen e ra l u n d W e rk ze u g des G esch ic k es fü r ein gro ß es V o lk gew o rd en , d u rch B u r e a u x u n d S a lo n s g elau fen sein, u m m ich in d ie A b h ä n g ig k e it v o n irg en d w em als M in iste r od er G e sa n d te n zu b egeb en . N ein, n ein ! ich h ä tte m ich a u f d as S tu d iu m d er e x a c te n W issen sch a fte n g e w o rfen . Ic h h ä tte die B a h n d er G

a l i l e i

, der N

e w t o n

v e rfo lg t. U n d w eil ich s te ts in m einen g ro ß en U n tern e h m u n g en g lü c k lic h gew esen bin, w o h lan , so w ü rd e ich m ich a u c h d u rc h w isse n sc h a ft

lich e L e is tu n g e n a u sg e ze ich n et h a b en . Ic h w ü rd e d ie E rin n e ru n g sch ön er E n td e c k u n g e n z u rü c k gelassen h a b en . K e in a n d e re r R u h m h ä tte m einen E h r g e iz lo ck e n k ö n n e n !"

Y o u n g w ä h lte d ie ä rz tlic h e L a u fb a h n , au f w e lc h e r er G lü c k u n d U n a b h ä n g ig k e it zu find en h o ffte. E r b e g a n n seine m ed icin isch en S tu d ie n zu L o n d o n u n ter B a i l l i e u n d C r u i c k s h a n k ; und s e tz te sie zu E d in b u rg fo rt, w o d a m als die D o cto re n B l a c k , M u n r o u n d G r e g o r y g lä n zte n . A b e r e rst im fo lgen d en J a h re (1795) in G ö ttin g e n e rw a rb er den D o c to rg ra d . B e v o r er sich d ieser so eiteln , d o ch u n erlä ß lic h en F o r m a litä t u n te rw a rf, h a tte er sich, k a u m au s d em J ü n g lin g sa lte r ge tre te n , d er w isse n sch a ftlich en W e lt schon b e k a n n t g e m a c h t:

d u rch eine N o te b e zü g lic h a u f d as G u m m i L a d a - num , d u rc h ein e P o le m ik gegen den D o c to r B e d - d o e s in B e tr e ff d er C R A W F O R ü ’s c h e n T h e o rie ü b er den W ä rm e s to ff; d u rc h ein e m it g e leh rten F o r sch u n g en b e reic h erte A b h a n d lu n g ü b e r die G e w o h n h eiten d er S p in n en u n d d as S y s te m v o i i F a b r i - c i u s ; en d lich d u rch eine A rb e it, a u f die ic h n äh er ein geh en w erd e, so w o h l w egen ih res g ro ß en V e r d ien stes, als d er u n g ew ö h n lich en G u n st, die ihr A n fa n g s zu T h e il w u rd e, und d er V ergessen h eit, in d ie sie seitd e m g e ra th e n ist.

D ie k ö n ig lic h e S o c ie tä t zu L o n d o n g e n ie ß t in d er g a n ze n A u sd e h n u n g d er d rei K ö n ig re ic h e ein er u n b e s c h rä n k te n u n d v e rd ie n te n A c h tu n g . In den P h ilo so p h ica l Transactions, die sie v e rö ffe n tlic h t, b e s itz t sie se it m eh r als a n d e rth a lb J ah rh u n d e rte n ein ru h m v o lle s A r c h iv , w o rin d er b ritisch e G en iu s es sich zu r E h r e re c h n e t, sein e A n sp rü ch e a u f die D a n k b a r k e it d er N a c h w e lt g e lten d zu m ach en . D a s S tre b en , sein en N a m en u n te r die L is te d er M it

a rb e ite r an dieser w a h r h a ft n atio n a len w issen sc h a ftlic h en S a m m lu n g au fgen o m m en , den N am en

ein es N e w t o n , B r a d l e y , P r i e s t l e y , C

a v e n d i s h

a n g ereih t zu sehen, b ild e te v o n jeh er fü r die, w elch e a u f den b e rü h m te n U n iv e rs itä te n v o n C a m b rid g e, O x fo rd , E d in b u rg , D u b lin s tu d irte n , den w ir k sam sten u n d w ü rd ig ste n A n trie b d er B e eiferu n g . Ü b e r diese G rä n ze h in au s a b er g e h t d er E h rg e iz des (englischen) G ele h rte n n ich t, u n d n u r d u rch irgen d eine H a u p ta r b e it su c h t er d ieser E h r e th e ilh a ftig zu w erd en ; in d eß d ie e rsten V ersu c h e seiner J u g en d a u f einem , ih rer W ic h tig k e it an g em e sse n em W e g e den W e g in d as P u b lik u m fin d en , n äm lich d u rc h eine je n e r za h lreich en R e v ü e n , die b ei un sern N a c h b a rn so v ie l zu den F o rts c h r itte n des m e n sch lich en W issen s b e ig etra g en h ab en . D ie s is t der gew ö h n lich e G a n g d er D in g e ; a b e r eben d esh alb so llte es n ic h t d er sein, den Y

o u n g

ein sch lu g. M it z w a n z ig J a h ren s c h ic k t er eine A b h a n d lu n g an die kö n ig lich e S o c ie tä t ein ; d as B e ra th u n g s-C o m ite , b esteh en d au s a llen N o ta b ilitä te n d er d a m alig en Z e it, b e e h rt diese A r b e it m it sein er Z u stim m u n g , u n d b a ld e rsch e in t sie in d en Transactions. D e r V e rfa s s e r h a n d elte d a rin v o m Sehen .

Theorie des Sehens.

D ie A u fg a b e w a r k ein esw eg s neu. S ch on P

l a t o

u n d sein e S ch ü ler, v ie r J a h rh u n d e rte v o r u n serer Z e itrec h n u n g , b e sc h ä ftig te n sich d a m it; h e u t

z u ta g e a b e r ka n n m an ih re A n sic h te n d a rü b e r e tw a n u r n och a n fü h re n , u m jen en b e rü h m te n u n d n ic h t zu sch m e ich e lh a fte n A u ssp ru c h C

i c e r o

’

s z u

re c h t- fe r tig e n : „ n ic h ts so A b su rd e s lä ß t sich d enken , w a s n ic h t ein P h ilo so p h zu b e h a u p te n fä h ig g e w e s e n !“

N a c h ein er Z w isc h e n z e it vo n zw e ita u se n d J a h ren m u ß m an sich v o n G riech en la n d n a ch Ita lie n w en d en , u m ü b er d as w u n d erb are P h än o m en des S eh en s A n sic h te n zu fin d en , w elch e in d er G e s c h ic h te ein e B e rü c k s ic h tig u n g v e rd ien en . D a tre te n k lu g e E x p e rim e n ta to re n a u f, w elch e, oh n e w ie d er P h ilo so p h v o n A e g in a , allen , d ie n ic h t d er M a th e m a tik k u n d ig sind , den E in t r it t in die S ch u le m it ein em p o m p h a fte n S p ru ch e zu ve rw e h re n , den e in zigen W e g ein sch la g en , d u rc h w elch e n es dem M ensch en gegeb en ist, ohne Ir rg a n g u n b ek a n n te G eb ie te zu e r o b e r n ; d a ru fen M a u r o l y c u s und P o r t a ih ren Z e itg en o sse n zu, d a ß die A u fg a b e zu e n td e ck e n , was ist, sch o n sch w er gen u g ist, u m es m in d esten s seh r a n m a ß en d zu find en , a u c h n och in einer Welt des In tellig ib eln d em n ach zu fo rsch en , was sein s o ll; d a fan g en diese beid en b erü h m ten L a n d s le u te v o n A r c h im e d an, die R o lle d er v e r sch ied en en M ittel, au s d en en d as A u g e b e ste h t, zu e n tw ic k eln , tind b esch eid en sich, w ie s p ä te r G a l i l e i und N e w t o n , n ic h t ü b er E rk e n n tn isse hin au sgeh en zu w ollen , die d u rch u n sere Sinne b e a r b e ite t und c o n tr o lirt w erd en kön nen , und die m an in d en H a l

len d e r A k a d e m ie m it d em N am en ein er bloßen M ein u n g h e ra b zu w ü rd ig en su ch te . In zw isch e n so g ro ß is t die m en sch lich e S ch w ä ch e , d a ß diese F o rsch e r, n ach d em sie m it selten em G lü c k die h a u p tsä c h lic h ste n B rec h u n g en des L ic h ts d u rch die H o r n h a u t und K r y s ta lllin s e v e r fo lg t h ab en ,

t Die N atur

wissenschaften

(5)

n ah e am Z iele p lö tz lic h w ie v o r ein er u n ü b ersteig - lichen S c h w ie rig k e it s till steh en , als m an ih rer T h e o rie e n tg e g e n se tz t, d a ß d ie G eg en stä n d e d a n a ch v e r k e h r t ersch ein en m ü ß te n , w en n die B ild e r im A u g e selb st v e r k e h r t w ären . D e r a b en teu erlich e G e is t v o n K

e p p l e r

h in gegen lä ß t sich n ic h t a u ß e r F a ssu n g b rin g en . V o n S e ite n d er P sy c h o lo g ie is t d e r A n g riff gesch eh en , d u rch eine k la re, sch arfe, m a th em a tisch e P sy c h o lo g ie s tü r z t er den E in w u rf.

U n te r d er m ä c h tig e n H a n d dieses gro ß en M annes w ird das A u g e en d lich zu d em e in fach en o p tisch en A p p a ra te , d er u n te r d em N am en d er C a m era ob- s c u ra b e k a n n t is t: d ie N e tz h a u t is t die T a fe l, die

K r y s ta lllin s e v e r t r it t die G laslin se.

D iese, seitd e m a llg em ein gew ord en e A u ffa s s u n g g a b n u r n och ein er S c h w ie rig k e it R a u m . D ie C a m e ra o b scu ra m u ß eben so w ie ein g ew ö h n lich es F ern ro h r je n a ch d er E n tfe rn u n g d er G eg en stä n d e a u f den P u n k t eingestellt w erd en . N ä h ern sich die G eg en stän d e, so m u ß die T a fe l v o n d er L in se e n t

fe r n t w erd en ; w eich en die G eg en stä n d e zu rü ck , so m u ß sie ih r g e n ä h e rt w erd en . E s is t so n a ch u n m ö g lich , den B ild e rn die g a n ze e rfo rd erlich e D e u tlic h k e it oh n e O rts v e rä n d e ru n g d er au ffa n g e n d e n F lä ch e zu e rh a lten , w o fe rn sich n ic h t e tw a die K rü m m u n g d er L in se in d er A r t än d ern k a n n , d a ß sie n ach M a ß g a b e zu- und a b n im m t, w ie d ie O b je c te sich n äh ern o d er en tfern en .

U n te r diesen versch ied e n e n M itteln , d e u tlich e B ild e r zu e rh a lten , h a t die N a tu r je d e n fa lls eines g e w ä h lt, d enn d er M ensch v e r m a g a u f seh r v e r sch ied en e E n tfe rn u n g e n d e u tlic h zu sehen. D ie F ra g e ab er, w elch es es sei, is t fü r die P h y s ik e r ein G eg en sta n d v ie lfä ltig s te r U n tersu ch u n g en und D iscu ssio n en gew ord en , u n d g ro ß e N am en sind b e i d ieser S tre itfr a g e b e th e ilig t.

K

e p p l e r

, D

e s c a r t e s

. . . b e h a u p te n , d a ß d as g a n ze A u g e fä h ig ist, sich zu v e rlä n g e rn und a b zu p la tte n .

P

o r t e r f i e l d

, Z

i n n

. . . w ollen , d a ß d ie K r y s ta ll- linse b e w e glich sei und sich n a c h E rfo rd e rn iß in g rö ß ere o d er gerin gere E n tfe rn u n g v o n d er N e tz h a u t stellen kön ne.

J

u r i n

, M

u s s c h e n b r o e k

. . . g la u b e n an eine V e rä n d e ru n g d er K rü m m u n g d er H o rn h a u t.

S

a u v a g e s

, B

o u r d e l o t

. . . n eh m en a u ch eine K rü m m u n g sä n d e ru n g zu H ü lfe ; a b er b lo ß in d er K ry s ta lllin s e . D ies is t a u ch d ie A n s ic h t v o n Y

o u n g

, die er in zw ei, d er k ö n ig lich e n S o c ie tä t v o n L o n d o n n ach e in a n d er ü b erg eb en en A b h a n d lu n g en v o ll

s tä n d ig e n tw ic k e lt h a t.

In d er e rsten is t d ie F ra g e e rst aus d em a n a to m isch en G e sic h tsp u n k te b e tr a c h te t. Y

o u n g

z e ig t d a rin m itte ls t d ire c te r und seh r fein er B e o b a c h tu n gen, d a ß die K r y s ta lllin s e m it ein er faserigen od er m u sku lösen S tru c tu r b e g a b t ist, w o d u rch sie seh r g e eig n e t zu jed e r A r t F o rm ä n d e ru n g w ir d 1. D iese E n td e c k u n g s tü rz te den ein zigen solid en E in w a n d , den m an b is d a h in d er H y p o th e s e v o n S

a u v a g e s

,

1 Die muskulöse Structur und selbstständige Form änderung der Linse, welche Y

o u n g

statuirt, ist jetzt

völlig widerlegt. Anm. d. d. Ausg.

Heft 20.

1

17- 5-

1929

J

B o u r d e l o t

u

.

s

.

w

. e n tg e g e n g e s e tz t h a tte . K a u m w a r sie v e rö ffe n tlic h t, als H u n t e r A n sp rü ch e d a ra n ge lten d m a ch te. D e r b e rü h m te A n a to m d ie n te a b er h ie m it n u r d em In teresse des ju n g e n A n fä n g ers, d a seine eigen e A r b e it n ic h t h era u sgeg eb en u n d N ie m an d m itg e th e ilt w ord en w ar. U e b rig en s v e rlo r d ieser P u n k t d er D iscu ssio n b a ld a lle W ic h tig k e it;

d a ein G e le h rte r zeig te , d a ß L e u w e n h o e k m it H ü lfe sein er m ä ch tig e n M ik ro sko p e d ie M u sk e l

fasern d er K r y s ta lllin s e eines F isch e s schon in allen ih ren V erz w e ig u n g e n v e rfo lg t u n d g e ze ich n et h a tte . U m die v o n so v ie l S tr e it erm ü d ete A u f m e rk s a m k e it d es P u b lik u m s w ied er zu erw eck en , b e d u rfte es n ich ts w en iger, als d es h ohen R u fe s d er b eid en n eu en M itg lie d er d er k ö n ig lich en S o c ie tä t, w elch e in die S ch ra n k en tra te n . D e r eine, ein v o ll

en d e ter A n a to m , d e r an d ere, d er b e rü h m te ste K ü n s tle r, d essen sich E n g la n d rü h m en kan n , leg ten d er S o c ie tä t als F r u c h t ih re r ge m e in sch a ftlich en A r b e it ein e A b h a n d lu n g vo r, w elch e b e stim m t w ar, die v o llk o m m en e U n V e rä n d e rlic h k eit d er G e s ta lt d e r K r y s ta lllin s e zu erw eisen . D ie ge leh rte W e lt w ü rd e n ic h t le ic h t g e g la u b t h ab en , d a ß S i r E v e r a r d H o m e u n d R a m s d e n sich zu u n gen au en V ersu ch e n v e re in ig e n u n d in ih ren m ik ro m etrisch en M essu ngen tä u sc h en k o n n te n . Y o u n g s e lb st g la u b te es n ic h t;

a u ch n ah m er k ein en A n s ta n d , sein e T h e o rie ö ffe n t

lic h zu rü ck zu n eh m e n . D iese B e re itw illig k e it, sich fü r b e sie g t zu e rk lä ren , w a r b ei ein em ju n g e n M ann e v o n fü n fu n d z w a n zig J ah ren , und n a m e n t

lich b e i G ele ge n h eit ein er e rsten V e rö ffe n tlic h u n g v o n U n tersu ch u n g en g ew iß ein b eisp iello ser A k t d er B esc h eid e n h eit. In d er T h a t h a tte Y o u n g n ich ts zu rü ck zu n eh m e n . Im J a h re 1800 e n tw ic k e lte er, n ach d em er sein Z u g estä n d n iß w id erru fen , v o n N eu em die T h e o rie d er G e sta ltä n d e ru n g d er K r y stalllin se in ein er A b h a n d lu n g , gegen die m an s e it

d em kein e e rn sth a fte n E in w ü rfe m eh r g e m a c h t h a t 1.

N ic h ts e in fac h er als seine B e w e isfü h ru n g ; n ich ts sin n reich er als seine V ersu ch e . Y

o u n g

e lim in irt z u e rs t die H y p o th e se ein er V e rä n d e ru n g d er H o rn h a u tk rü m m u n g d u rch m ik ro sk o p isch e B e o b a c h tu n g en , w elch e d ie k le in sten A b ä n d e ru n g e n h ä tte n erken n en lassen m üssen. N o c h m ehr, er b rin g t d as A u g e u n te r eig en th ü m lich e B e d in g u n g en , w o die K rü m m u n g sä n d eru n g en oh n e E rfo lg gew esen sein w ü rd e n ; er ta u c h t es in W asser, u n d b ew eist, d a ß selb st d a n n die F ä h ig k e it, a u f ve rsch ied e n e A b stä n d e zu sehen, v o llk o m m en fo rtb e s te h t.

3 5 1

1 Dies ist jedenfalls für Deutschland nicht richtig.

Vielm ehr h at man noch bis auf die neueste Zeit die tr a g e für nicht erledigt gehalten; und erst kürzlich kann dieselbe nach ihrer physikalischen Seite durch die unabhängig von einander angestellten, aber in ihren Resultaten übereinstimmenden Versuche von C

r a m e r

und H

e l m h o l t z

für entschieden gelten. In der T h at ist es hiernach eine Gestaltänderung der Linse, welche aber bloß in einer abgeändertenKrüm m ung ihrerVorder- fläche besteht, wovon die Accom m odation des Auges für das Sehen in verschiedene Entfernungen abhängt.

Anm. d. d. Ausg.

A r a g o : Gedächtnisrede auf T h o m a s Y o u n g .

(6)

352 ^A

^{r a g o}

^: G e d ä c h t n is r e d e a u f T

h o m a s

Y

o u n g

. r Die Natur- [wissenschaften D ie z w e ite d er d rei m ö g lich en A n n ah m en , die

e in er V e r ä n d e ru n g d er D im en sio n en des A u g e s w ird d a n n d u rc h eine C o m b in atio n v o n G eg en g rü n d en u n d V ersu ch e n w id e rle g t, d er es sch w er sein m ö ch te , e tw a s e n tg e g e n zu se tzen .

D a s P ro b le m sch ien u n w id e rru flic h en tsch ied en . In d er T h a t, w er b e g re ift n ich t, d aß , w en n vo n d rei m ö g lich en L ö su n g en zw e i b e se itig t sind, die d ritte a lle in ü b r ig b le ib t? Sin d d er K rü m m u n g sra d iu s d er H o rn h a u t, u n d d er L ä n g e n d u rch m esser des A u g e s u n v e rä n d erlic h , so m u ß sich w o h l die G e s ta lt d er K r y s ta lllin s e ä n d ern kön nen . D o c h b e g n ü g t sich Y

o u n g

n ic h t h ie rm it; er b e w e ist d irect, d u rch fein e P h än o m en e d er F o rm ä n d e ru n g d er B ild e r, d a ß die K r y s ta lllin s e w irk lic h ih re K rü m m u n g ä n d e rt; er e rfin d e t o d er w en ig sten s v e rv o llk o m m n e t ein In stru m e n t, w elch e s v o n den u n k u n d ig ste n , m it fein en V ersu c h e n g a r n ic h t v e r tr a u te n P erso n en a n g e w a n d t w erd en kan n , u n d ü b e rz e u g t sich, m it d iesem n eu en M itte l d er F o rs c h u n g a u sg e rü stet, d a ß a lle die, w elch e die K r y s ta lllin s e d u rc h ein e S ta a r- o p e ra tio n v e rlo re n h ab en , d er F ä h ig k e it e rm an g eln , deutlich in v e rsch ied e n e E n tfe rn u n g e n zu sehen.

M an k a n n es in d er T h a t b e frem d en d finden , d a ß d iese b e w u n d e rn sw ü rd ige T h e o rie des Sehens, diese so w o h l g e fü g te K e t t e v o n sich w ech selseits stü tze n d e n S ch lu ß fo lg en u n d sin n re ich sten V e r su ch en in d er W isse n sc h a ft n och n ic h t d ie ih r g e b ü h re n d e S telle ein n im m t; a b er b ra u c h t m an den G ru n d d a v o n in ein em b eso n d eren S c h ic k s a l zu su ch en ? S o llte Y

o u n g

, w ie er s e lb st o ft in seinem U n m u th e ä u ß e rte , eine A r t C a ssa n d ra gew esen sein, so d a ß er d ie w ic h tig s te n W a h rh e ite n im m er n u r v e rk ü n d e te , u m ih n en v o n sein en u n d a n k b a re n Z eitg en o ssen d ie A n e rk e n n u n g v e rw e ig e r t zu seh en ? M an w ird m eines E ra c h te n s m it m in d er p o etisch em A u s d ru c k den S a c h v e r h a lt ric h tig e r tre ffe n , w en n m an d a ra u f h in w e ist, d a ß d ie E n td e c k u n g e n Y

o u n g

’

s

v o n den m eisten d erer, d ie sie h ä tte n zu w ü rd ig en v e rm o c h t, g a r n ic h t g e k a n n t w aren . D ie P h y sio lo g e n lesen sein e schön e A b h a n d lu n g n ich t, w eil sie m eh r K e n n tn isse in d er M a th e m a tik v o r a u sse tzt, als g e w ö h n lich b e i denen, w elch e die F a c u ltä ts w is s e n s c h a fte n b e treib e n , zu fin d e n ; d ie P h y s ik e r h a b en ih rerse its sich n ic h t d a ru m k ü m m e rn m ögen, w eil d as P u b lik u m h e u tz u ta g e in d en m ü n d lich en V o rtr ä g e n w ie g e d ru c k te n W e rk e n n u r n o c h jen e o b erflä ch lic h en A n s ic h te n v e rla n g t, m it d en en sich eine g ew ö h n lich e F assu n g sg a b e m ü h elo s v e r t r a u t m a ch t. In a ll’ d em e rb lic k e n w ir, w a s a u c h u n ser b e rü h m te r G en osse d a v o n h a t d e n k en m ögen , k e in ausn ah m sw eises G esch ic k . W ie a lle, w elc h e in die tie fste n T iefe n d er W issen sc h a ft ein d rin g en , is t er v o n d er M enge v e r k a n n t w o r d e n ; a b e r d er B e ifa ll m eh r als eines M ann es v o n h ö h erer B e d e u tu n g h ä tte ih n e n tsch ä d ig e n kö n n en . In so lch en D in g e n d a r f m an d ie S tim m e n n ic h t z ä h le n ; es is t w eiser, sie zu w äg en .

Interferenzen.

D ie sch ö n ste E n td e c k u n g des D o c to r Y

o u n g

, w elc h e sein en N a m en u n v e rg ä n g lic h m ach en w ird ,

w a rd d u rc h einen, d em A n sch e in e n a c h seh r gerin g fü g igen G eg en sta n d h e rv o rg e ru fe n ; d u rch je n e so le b h a ft g e fä rb te n leich ten S eifen b lasen , die, k a u m d em R o h re des S ch ü lers en tflo g en , d as S p iel d er leisesten L u fts trö m e w erd en . V o r ein er so e rle u c h te te n V e rs a m m lu n g b e d a rf es u n s tre itig n ic h t d er B e m erk u n g , d a ß die S c h w ie rig k eit, ein e E rsc h e in u n g h e rv o rzu b rin g e n , ih re S e lte n h e it, ih re p ra k tis c h e W ic h tig k e it, k ein en sich eren S c h lu ß a u f die B e d e u tu n g zu lassen , d ie sie fü r d ie W isse n s c h a ft g ew in n en k a n n . Ic h d u rfte also d ie je t z t z u b esp rech en d e E n td e c k u n g an ein K in d e rs p ie l k n ü p fen , ohne b eso rgen zu m üssen, d a ß d ie se r U rsD ru n g ein n a ch th eilig e s L ic h t a u f sie w erfe n w erd e. U n d u n s tre itig b ra u c h te ich d a zu n ic h t e r s t an d en A p fe l zu erin n ern , d er v o m Z w eig e un- v e rm u th e t zu d en F ü ß e n N

e w t o n

’

s

n ied e rfa lle n d , die Id e e ’n dieses gro ß en M annes a u f die ein fac h en u n d fru c h tb a re n G ese tze le ite te , d enen die h im m lisch en B e w e g u n g e n u n te rth a n sind , n och an den F ro s c h und d en A n s to ß des M essers d a ra n , w elch en die P h y s ik in n eu erer Z e it die w u n d e rb a re S ä u le V

o l t a

’

s

v e r d a n k t h a t. O hn e den N a m e n d er S eifen b la sen au szu sp rech en , k o n n te ic h die V o r a u ssetzu n g stellen , ein P h y s ik e r h a b e d as d e s tillirte W a s s e r zu m G eg en stä n d e sein er V e rs u c h e g e w ä h lt, d. i. ein e F lü s s ig k e it, die in rein em Z u sta n d e n u r eine, k a u m m e rk lich e sch w ac h b la u e o d er grü n e F ä r b u n g b e im D u rch se h e n d u rch gro ß e D ic k e n z e ig t, d an n fra g e n , w a s m an v o n sein er G la u b w ü rd ig k e it d en k en w ü rd e, w en n er oh n e w e ite re E r k lä r u n g a n k ü n d ig te, d a ß er diesem d u rc h sic h tig e n W a s s e r die g lä n ze n d sten F a r b e n zu erth eilen , es v io le t, b la u , grü n , ge lb w ie C itro n en sch a a le , ro th w ie S c h a rla c h zu fä rb en v e rm ö c h te , oh n e sein er R e in h e it E in tr a g zu th u n , ohne ih m einen frem d en S to ff b eizu m isch en , ohne d as V e r h ä ltn iß sein er g a sförm igen B e sta n d th e ile zu ä n d e rn ; und w ü rd e n ic h t d as P u b lik u m u n serem P h y s ik e r a llen G lau b en v e r s a g t h ab en , w en n er n a ch so a u ffa lle n d en B e h a u p tu n g e n n och h in zu fü g te , d a ß es zu r E rz e u g u n g d er F a r b e im W a sse r h in reich e, d asselb e in den Z u sta n d eines dü n n en H ä u tc h e n s zu b rin g e n , d a ß d ü n n so zu sag en g le ich b e d eu te n d m it farbig is t ; d a ß d er Ü b e rg a n g v o n je d e r F a r b e zu je d e r an d eren n o c h so ve rsch ied e n e n F a r b e die n oth - w en d ige F o lg e ein er b lo ß en A e n d eru n g in d er D ic k e d er F lü s s ig k e it ist, d a ß diese V e rä n d e ru n g fü r d en U e b e rg a n g z. B . v o m R o th zu m G rü n n ic h t den ta u se n d ste n T h e il d er D ic k e eines H a a res b e t r ä g t ! U n d d en n o ch sind d iese u n g la u b lich e n S ä tze n ic h ts w e ite r als d ie u n au sw e ich lich e n F o lg e ru n g e n d er F arb en p h ä n o m e n e , w elch e d u rch F lü s s ig k e its b la se n , ja s e lb st d u rc h dün n e S ch ich ten jed w e d er A r t K ö r p e r e rz e u g t w erd en .

U m es b e g re iflic h zu find en , w ie solch e E r

sch ein u n g en m eh rere J a h rh u n d e rte h in d u rch t ä g

lich d en P h y s ik e r n in die A u g e n falle n k o n n te n ,

oh n e ih re A u fm e r k s a m k e it zu e rw eck en , m u ß m an

sich n u r erin nern , w ie w en igen P erso n en die N a tu r

die k o s tb a re G ab e ve rlie h e n h a t, sich am re ch te n

O rte zu v e rw u n d e rn .

(7)

B

o y l e

d ra n g z u e rst in d iesen fru c h tb a re n S c h a c h t ein. D o c h b e g n ü g te er sich m it d er e in gehenden B e sc h re ib u n g d er m a n n ich la ltig en V e r h ältn isse, u n te r w elch en die R e g e n b o g en fa rb en a u ftre te n . H

o o k e

, sein M ita rb eite r, g in g w eiter.

E r g la u b te den G ru n d d ieser A r t F a r b e n in den K reu zu n g e n d er S tra h le n , oder, um in sein er eigenen S p rach e zu sp rech en , in den K re u z u n g e n d er W ellen zu finden , w elch e v o n b eid en O b erflä ch e n der d ü n nen S c h ic h t z u rü c k g e w o rfen w erd en . D ies w ar, w ie m an seh en w ird , ein gen iales Apperg:u, k o n n te a b e r fre ilich zu ein er Z e it n och kein e F o lg e g e w innen, w o die z u sa m m en g e se tzte N a tu r des w eiß en L ic h te s n och u n b e k a n n t w ar.

N

e w t o n

w a n d te sich d em S tu d iu m d er F a r b e n d ü n n er B lä ttc h e n m it b eso n d erer V o rlie b e zu . E r w id m ete ih n en ein gan zes B u c h seines b e rü h m te n W e rk es ü b er O p t i k ; er ste llte die G ese tze ih rer E n t steh u n g d u rch eine w u n d erb a re V e r k e ttu n g v o n V ersu ch e n fest, d ie ein M u ster fü r alle Z e ite n b le i

b en w erd en . In d e m er zu r E rz e u g u n g d er schon vo n H

o o k e

b e m erk ten reg elm äß ig en F a rb en rin g e , w elch e um den B e rü h ru n g s p u n k t z w e ier a v f e in an d er g eleg ten L in sen en tsteh en , hom oger- L ic h t an w an d te, e rg a b sich ihm , d a ß es r d ü n n en S ch ich ten je d e r A r t fü r jed e A r t F a r b e n eine R e ih e fo rtsch reiten d e r D ic k e n g ib t, w o kein L ic h t z u rü c k gew o rfen w ird . D ie s w a r ein R e s u lta t v o n d u rc h sch lagen d er W ic h tig k e it: es e n th ie lt den S ch lü ssel a lle r P h än o m en e.

N ic h t so g lü c k lic h w a r N

e w t o n

in den th e o re tisch en A n sich te n , zu w elch en er d u rch diese d e n k w ü rd ig e B e o b a c h tu n g g e fü h r t w u rd e. V o m L ic h t stra h l, d er z u rü c k g e w o rfe n w ird , m it N

e w t o n

sagen, er sei in einer A nw andlung le ic h te r Z u rü ck - w erfu n g, und v o m S tra h l, d er gan z d u rch die S ch ich t h in d u rch g eh t, er sei in einer A nw andlung leich teren D u rch geh en s, w a s h e iß t das a n d ers als, m it d u n k len W o rte n d as, w as d er V e rs u c h m it den beid en L in sen u n m itte lb a r s e lb st leh rt, a u s

sprech en ?

D ie T h e o rie vo n T

h o m a s

Y

o u n g

e n tg e h t sich d ieser K r itik . H ie r w erd en kein erlei A r t A n w an d lu n g en als u rsp rü n glich e E ig e n s c h a ft des S tra h le s an g en om m en . D ie d ü n n e S c h ic h t w ird ü b erd ies in je d e r B e zie h u n g m it ein em d ick en S p ieg el au s d erselb en S u b sta n z ü b erein b e tr a c h te t.

W en n an m an ch en ih rer P u n k te k ein L ic h t e r

sch ein t, so s c h lie ß t Y

o u n g

d a ra u s n ich t, d a ß die Z u rü c k w e rfu n g a u fg e h ö rt h a t, sondern, d a ß n ach den R ich tu n g en , in denen diese P u n k te liegen, die v o n d er zw e ite n O b erflä ch e zu rü ck ge w o rfen en S tra h le n d u rch ih r Z u sa m m e n treffen m it den v o n d e r ersten O b erflä ch e zu rü ck gew o rfen en , eine voll

ständige Vernichtung derselben h e rv o rb rin g e n . D ie ser C o n flic t is t es, w elch en d er V e rfa s s e r m it dem je t z t so b e rü h m t gew o rd en en N a m en d er Interferenz b e ze ich n et h a t.

U n s tre itig eine seh r fre m d a rtig e H y p o th e s e ! In d er T h a t m u ß te es schon in h oh em G ra d e ü b e r

rasch en , d ie N a c h t in v o lle r S on ne an S telle n zu sehen, w oh in die S tra h le n dieses G estirn s fre i ge

Heft 20.

1 17.

5

- 1929J

la n g te n ; w er a b er h ä tte g la u b en kön nen , es w erd e ga r J em an d a u f den G ed a n k en kom m en , d a ß sich D u n k e lh e it d u rch H in zu fü g u n g v o n L ic h t zu L ic h t erzeu g en lasse!

E in P h y s ik e r s e tz t m it R e c h t einen S to lz d arin , ein R e s u lta t an k ü n d ig en zu kön nen , w elch es so ga n z w id er die gem ein en V o rste llu n g e n lä u ft; ab er er m u ß es a u ch so fo rt d u rch en tsch eid en d e B ew eise stü tze n kön nen , falls er n ic h t jen en o rien ta lisc h en S ch riftste lle rn gle ic h g e a c h te t sein w ill, d eren p h a n ta stisc h e T rä u m e re ien die tau sen d und eine N a c h t des S u lta n S

c h a h r i a r

v e rk ü rzte n .

Y

o u n g

b e w ie s diese K lu g h e it n i c h t .. E r z eig te zu erst, d a ß seine T h e o rie sich den E rsch ein u n gen anp assen lasse, a b er ohne ü b er W a h rsc h ein lic h k e iten h in au szu g eh en . A ls er sp ä te r zu den w ah ren B ew eisen ge lan gte , h a tte d as P u b lik u m schon ein V o ru rth e il g e fa ß t, w a s er n ic h t m eh r zu b esiegen v e rm o c h te . D o ch k o n n te d er V e rsu c h , a u f den er seine m e rk w ü rd ig e E n td e c k u n g b egrü n d ete, a u ch n ic h t d em S c h a tte n ein es Z w eife ls R a u m geben .

Z w ei, v o n ein er und d erselb en Q u elle h e rk o m m ende S tra h le n g e lan gte n d u rch e tw a s versch ied en lan ge W e g e an ein em gew issen P u n k te zu r K r e u zu n g. A n d iesem P u n k te w a r ein B la t t w eiß en P a p ie rs a n g e b ra c h t. Jed er S tra h l, fü r sich gen om m en, b ra c h te den le b h a fte ste n G lan z d a ra u f h e rv o r;

w en n a b er b eid e S tra h le n zu sam m en a u f d ieselbe S telle d es B la tte s fielen , v e rsc h w a n d alle H e llig k e it : die v o llk o m m en ste N a c h t fo lg te d em T a g e.

Z w ei S tra h le n v e rn ic h te n sich n ic h t im m er v o ll

stä n d ig an dem P u n k te ih res Z u sa m m en treffen s.

M a n ch m al n im m t m an n u r eine p a rtie lle S c h w ä c h u n g d a selb st w a h r ; m a n ch m al v e r s t ä r k t sich a u c h die H e llig k e it d u rch d as Z u sa m m en treffen . A lle s h ä n g t v o n d em U n tersch ie d e d er v o n den S tra h le n d u rch la u fen en W e g e ab, u n d z w a r n a ch seh r e in fach en G esetzen , d eren E n td e c k u n g zu allen Z e ite n h in g e re ich t h a b en w ü rd e, einen P h y s ik e r u n ste rb lic h zu m ach en.

D ie W eg esu n tersch ied e, w elch e fü r die z u sam m en treffen d en S tra h le n ein e v o lls tä n d ig e Z e r

s tö ru n g m itfü h ren , h a b en fü r v e rsc h ied e n fa rb ig es L ic h t n ic h t d enselben W e rth . W e n n sich also zw ei w eiß e S tra h le n k reu ze n , so k a n n es gesch eh en , d a ß ein er ih rer B e sta n d th e ile , z. B . d as R o th , sich allein u n ter den V erh ä ltn issen fin d e t, w o die Z e rstö ru n g e in tritt. D a s W e iß w en ige r R o th is t a b er G rü n ! d an n g ib t sich also die In te rfe re n z d u rch F a r b e n e rsch ein u n gen k u n d ; so tre te n die versch ied en en E le m e n ta rfa rb e n h e rv o r, ohne d a ß sie d u rch ein P rism a g e tre n n t w ord en sind. M an m öge sich n u n erin n ern , d a ß es k ein en P u n k t des R a u m e s g ib t, w o sich n ic h t ta u se n d S tra h le n gleich en U rsp ru n g s n ach m eh r o d er w en ig e r sch iefen Z u rü ck w e rfu n g e n k reu zen , und m an w ird m it ein em B lic k übersehen, w ie gro ß die A u sd e h n u n g des n och u n d u rch fo rsch - te n G eb ie tes w ar, w elch es m it den In terferen zen den P h y s ik e r n e rö ffn e t w u rd e.

A ls Y

o u n g

diese T h eo rie v e rö ffe n tlic h te , h a tte n

sich sch on v ie le P h än o m en e d er F a rb e n p erio d ic itä t

A r a g o : Gedächtnisrede auf T h o m a s Y o u n g . 353

(8)

d en P h y sik e r n d a rg e b o te n ; a b er au ch , w ie m an h in z u fü g e n m u ß , je d e r E rk lä r u n g w id ersta n d en . D a z u sin d zu z ä h le n : die R in g e , die sich d u rch Z u rü ck - w e rfu n g s t a t t a u f d ü n n en H ä u tc h e n , a u f d ick en sc h w a c h g e k rü m m te n G lassp iegeln b ild en , die F a rb e n s tre ife n v o n v e rsch ied e n e r B re ite , w o m it die S c h a tte n d er K ö rp e r v o n A u ß e n g e sä u m t u n d m a n ch m al n a c h In n en b e d e c k t sind, die z u e rs t v o n G

r i m a l d i

b e m e r k t w u rd en , an denen sich s p ä te r N

e w t o n

’

s

G en ie u m so n st v e rs u c h te , d eren v o ll

stä n d ig e T h e o rie zu fin d e n a b er e rst F

r e s n e l

V or

b e h a lte n b lie b ; d ie ro th e n u n d grü n en fa rb ig e n B o g e n , die m an in g rö ß erer od er g e rin g e re r Z a h l u n m itte lb a r u n te r d en sieb en p rism a tisch en F a r b e n d es H a u p tre g e n b o g e n s w ah rn im m t, u n d d ie so g a n z u n e rk lä rlic h schienen, d a ß m an ih rer in den L e h rb ü c h e rn d er P h y s ik en d lich g a r n ic h t m eh r e rw ä h n te ; je n e K r ä n z e en d lich m it en tsch ied en en F a r b e n u n d s te ts v e rä n d erlich e n D u rch m essern , d ie o ft S o n n e u n d M ond zu u m g eb en sch einen.

W e n n ic h m ich erin nere, w ie so M an ch e den W e r th w isse n sch a ftlich er T h eo rieen n u r n a c h dem M a ß e d e r d a v o n u n m itte lb a r zu m a ch en d en A n w en d u n g e n sch ä tze n , so k a n n ic h diese A u f z ä h lu n g d er P h än o m en e, w elch e d u rch R e ih e n v o n m eh r o d er m in d er zah lreich en F a rb e n a b w e c h s e lu n ge n c h a ra k te ris irt sind , n ic h t sch ließ en , ohne d er d u rc h d ie R e g e lm ä ß ig k e it ih rer F o rm u n d die R e in h e it ih res G lan zes so b e m erk en sw erth en R in g e zu erw äh n en , m it d enen jed e s e tw a s le b h a fte L ic h t u m g eb e n sch ein t, w en n m an es d u rch ein e G ru p p e v o n k lein en K ö rp e rn o d er v o n fein en F ä d e n , die gleich e G rö ß e h a b en , h in d u rch b e tr a c h te t. D iese R in g e fü h rte n n ä m lic h Y

o u n g

a u f die Id ee eines a u sn eh m en d ein fac h en In stru m en te s, w elch es er Eriom eter (W ollm esser) n an n te, u n d w o m it m an oh n e S c h w ie rig k e it d ie D im en sio n en d er k le in sten K ö rp e r m iß t. D a s v o n d en B e o b a c h te rn n och so w en ig g e k a n n te E rio m e te r h a t v o r d em M ikro sk o p d en u n sc h ä tzb a re n V o rth e il vo ra u s, m it ein em M ale d ie mittlere Größe v o n M illionen v o n T h e ilc h en fin d en zu lassen, d ie im G esich tsfeld e liegen . A u ß e r d em z e ig t es die so n d e rb a re E ig e n s c h a ft, stu m m zu b leiben , w en n d ie T h e ilc h en in ih ren D im en sio n en zu seh r v o n ein a n d er ab w eich en , oder, m it an d eren W o rte n , w en n die A u fg a b e , ih re D im en sio n en zu b e stim m en , k ein en eig en tlich e n S in n h a t.

Y

o u n g

b e n u tz te sein E rio m e te r zu r M essu n g d e r B lu tk ü g e lc h e n b e i ve rsch ied e n e n T h iercla ssen , d es B lu m e n sta u b e s ve rsch ied e n e r A r te n P fla n zen , d e r F e in h e it d e r H a a re, w elch e z u r V e r fe r tig u n g v o n G ew eb e n d ienen, v o n denen des B ib e rs, den fein ste n v o n allen , an b is zu d er W o lle d er gem ein en S ch a fh e rd e n in d er G ra fsc h a ft Su ssex, w elch e am an d eren E n d e d er S ca le ste h t, in d em sie au s v ie r u n d ein h a lb m a l so d ick en F ä d e n b e ste h t, als d as B ib e rh a a r .

V o r Y

o u n g

w a re n die zah lreich en F a r b e n ph än o m en e, v o n d en en ic h gesproch en , n ic h t n u r u n e rk lä rt, so n d ern a u c h d u rc h n ich ts m it ein a n d er v e r k n ü p ft. N

e w t o n

z. B ., d er sich so la n g e d a m it b e sc h ä ftig te , h a tte kein e B e zie h u n g zw isch en den

354 [ D ie N atur

wissenschaften F a r b e n d er d ü n n en B lä ttc h e n u n d d en B e u g u n g s stre ife n au ffin d en kön nen . Y

o u n g

fü h rte diese b eid en A r te n F a rb e n s tre ife n a u f W irk u n g e n d er In te rfe re n z zu rü c k . S p ä te r, als die fa rb ig e P o la r i

sa tio n e n td e c k t w ord en w ar, sch ö p fte er aus- ein igen D ick em e ssu n g en b e m erk en sw erth e n u m erisch eA n a - logieen , w elch e seh r g e eig n e t w aren , sch ließ en zu lassen, d a ß ü b e r k u rz o d er la n g diese so n d erb are A r t d er P o la ris a tio n sich m it sein er T h e o rie v e r k n ü p fen w ü rd e. D o c h g a lt es d a zu fre ilich e rst n och eine u n geh eu re L ü c k e zu erfü llen . W ic h tig e E ig e n s c h a fte n des L ic h te s w a ren d a m als n och v ö llig u n b ek a n n t, ohne d eren K e n n tn iß d as g a n ze G e b ie t s o n d e rb a re r E rsch ein u n gen , w elch e die D o p p e l

b re c h u n g in gew issen K r y s ta lle n u n d b ei gew issen L a g e n d er S c h n itte d u rch Z e rstö ru n g d es L ic h ts m itte ls t K r e u z u n g d er S tra h le n h e rv o rzu b rin g e n v e rm a g , im D u n k e l b leib e n m u ß te ; Y

o u n g

a b e r g e b ü h rt d ie E h re, die B a h n e rö ffn e t zu h ab en , er is t es, d e r z u e r s t diese H ie ro g ly p h e n d er O p tik zu e n tziffe rn a n fin g.

Aegyptische H ieroglyphen. — Geschichte der ersten gelungenen Versuche ihrer E n tzifferu n g . D a s W o r t H ie ro g ly p h e n , n ic h t m eh r m e ta ph o risch , sond ern in e ig en tlich e r B e d e u tu n g v e r stan d en , fü h r t u n s a u f ein G eb ie t, w elch es schon d er S c h a u p la tz v ie le r u n d h e ftig e r K ä m p fe gew esen ist. Ic h tr u g ein en A u g e n b lic k B e d en k e n , den L e id e n sc h a fte n zu begeg n en , w elch e d iese F ra g e a u fg e re g t h a t. A u c h h ä tte d er S e c re tä r einer, a u s

s c h lie ß lich m it d en e x a c te n W issen sch a fte n b e s c h ä ftig te n A k a d e m ie oh n e a llen U e b e lsta n d diese p h ilo lo g isch e V e rh a n d lu n g c o m p ete n te ren R ic h te rn ü b erw eisen k ön nen . D a z u gesteh e ich m eine B e so rgn iß , ü b e r m eh rere w ic h tig e P u n k te in M e in u n g szw ie sp a lt m it d em b e rü h m te n G eleh rten zu b leib en , d essen A rb e ite n zu a n a ly sire n m ir so v ie l G en u ß g e w ä h rt h a t, ohne d a ß b ish er ein e in ziges W o r t d er K r it ik m ein er F e d e r zu e n tfließ e n b ra u c h te . A lle diese B e d en k e n sch w an d en jed o ch v o r d er Ü b e rle g u n g , d a ß die E n tz iffe r u n g der ä g y p tis c h e n H ie ro g ly p h e n eine d er sch ö n sten E n t d e ck u n g e n u n seres J a h rh u n d e rts is t; d a ß Y

Die Naturwissenschaften. Wochenschrift..., 17. Jg. 1929, 17. Mai, Heft 20.