Volk und
Rasse
Illustrierte Monatsschrift für deutschesVolkstum
Rassenkunde Rassenpflege
Zeitschrift desReichsausschusses fürVolksgesundheitsdienstund
der Deutschen GesellschaftfürRassenhygiene
Herausgeber: Pras.Prof.Astel (Weimar), ReichsministerR.W. Darre (Berlin),Nin-Rat sehrle (6eidelberg), Reichsamtsleiter Prof. Walter Groß (Berlin), Min.-Dir. Gütt (Berlin), Staatsminister i.R.Hartnacke (Dresden), Prof. Helbol (Leipzig), ReichsführerSS Himmler (Berlin), Prof.Mollison (München), Prof. Reche (Lcipzig), Prof. Rüdin (München), Oberreg.-Rat Dr.Ruttke (B-erlin),Obermed.-Rat Dr.J. Schottky (6ildburg- hausen), Prof.A.Schultz (Königsberg), Prof. B. K.Schultz (Berlin),Prof. Schulge-
Naumburg (Weimar), Prof.Staemmler (Breslau), Prof. Tirala (Mün-chen), Prof.Wrede (Köln), Prof. Zeiß (München).
Schriftwart: Prof. Dr. Bruno K.Schultz Babelsberg3, NeueKreisstr.x5
13.Jahrgang Heft9 September 1938
Inhalt :
Umschlagbild: Deutscher Grzieher, Nordischer Rasse. Aufn.Schrammen Bildbeilagem Der norwegische DichterKnut Hamsun.Aufn.C.Netzlaff Seite297 Zigeunernachkommenin Dalarna (Schweden).Von Vertil Landman, 298 Ervalla.(MitllAbb.) . . . . . . . . . . . . 299 Auslesewirkungen der Landslucht. Von Hartmut Quehl .
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. . . » 305
KünstlicherzeugtePolyploidie durch Colchicinbehandlung.VonG. Haase- Vessel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ,, 311 Wie sahendie Schöpferder spanischen Höhlenmalereiaus? Von Kurt
Gerhardt, Frankfurt-M. . . . . . . . . . . . . . . . . » 313
Bildecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ,, 315
Fragekasten . . . . » 315
Ein Blickhinüber. . · . . . · . . . » 318
AusNassenhygieneund Bevölkerungspolitik . . · . . . . » 319 seitschriftenspiegel . . . . . . . . . . . . . . · . . . . ,, 322
Buchbesprechungen » 324
Be U Breis vierteljährlichRM.z.——,EinzelhestRM.-—.70,PostschcckkontodechrlagsMünchenx295
« Zgp Postsparkassenkonto Wien 595 94;Postscheckkonto Bern Nr.III4845; Kreditanstalt der DeutscheninPrag,Krakauer Gassexx(Postscheckkonto Prag 037 zo).
J.s.Lehmanns Verlag - München55- Paul H"eyse-Str.20
Aufn.Erich Retzlaff, Berlin Der norwegifcheDichterKnut Hamfun,
der am 4.August1938 feinen79.Geburtstag feierte
VolkundRasse. September1938. 20
Aufn.Erich Retzlaff, Berlin Knut Hamfun
JmWefen undfeinen Werken wieauchderäußerenErscheinungnach eine ausgesprochenNordifche Gestalt
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Volk und Rasse, 13.Jahrg. 1938, Heft9
I.s. Lehmanns Verlag, München-Berlin
Zigeunernachkommenin Dalarna (Schweden).
Von Bertil Landman, Ervalla.
Mit xxAbbildungen.
Wie ichschonineiner früherenArbeit (Zeitschriftfür Rassenkundex935) hervorgehobenhabe, ist derEinschlagvon Zigeunerblut imschwedischen Volke keineswegs völlig bedeutungslos. AufGrund eigener,neu-er Forschungen kann ich darüber hiernäh-erberichten. Jeder etwas geschulte Beobachter, der Schweden durchreisthat,wird bemerken, daßdieser Einschlagnichtvölligbe- langlos ist.Jndenmeisten Provinz-en findetman infast jeder größeren Gruppe von Menschen einigemitdeutlichemZigeunereinschlag,was umso stärker ausfällt, alsdieSchweden imallgemeinenvon ziemlich ungemischt Nordischeroder Nor- disch-dalischer Rasse sind. Hervorzuheben istdabei,daß dieZigeunermischlinge insittenstrengeren Gegenden,die aufaltes Herkommenachten,seltenervorkommen.
Einige nähere Einzelheiten findensich nebstKarten inmeinem obengenannten Aufsatze.Erbehandelt aberfastnur dieallgemeinen Grundlagen, diebesonderen VerhältnisseinDalarna dagegenin eringeremAusmaße.
Jn dennördlichenundmittler-en eilenvon Dalarna habe ich imLaufeeiner größeren Untersuchung ungefährzooDörfermitinsgesamtrund «ooo Person-en rassenkundlichuntersucht. Ichhabe dabei auchständig auf etwaige Zigeuner- mischlinigegeachtet.
DieBevölkerungim nördlichenund mittleren Dalarna bestehtzum aller- größtenTeile aus freienKleinbauern mitmeist4—5Kühen,einem Pferdeund wenigGetreidebau. Wie indenmeistenWaldgauen, sindWald- undWander- arbeit,auchetwas Hausierhandeh wichtig-eNebengewerbe. DieDörfer umfassen durchschnittlichz—Zoo Einwohner. Diese Dörfer liegen meistandenwichtigsten Quellflüssendes Dalefs und am Siljansee. Zwischendenslüssen liegengroße Waldeinöden, wo dieBauern zahlreicheSennereien besitzen. srüherverbrachte man aufdiesen Sennwirtschaften dengrößtenTeildesSommers; heuteistdas seltener.Nochvor einem Menschenalter herrschteindenDörfern weitgehendeJn- zuchtund esgabkaum einesozialeSchichtung Diesolgewar, daßdieDorf- typenöfters starkvon einander abwichen. Ein Eingehen auf diese Dorftypen unddieBeschreibungderDurchschnittstypenderverschiedenenTeileDalarnas ist indemhiergestellt-en Rahmen nichtmöglich.Es seiennur wenige kurze An- gaben gem-acht.DieMänner sind durchschnittlich groß,etwa x73,5em, fastaus- gesprochen langschädlig,miteinemLängenbreiten-Jndexdes Kopfesvon durch- schnittlich76,5 und habenvon nordeuropäischenGesichtspunktenaus betrachtet mittelbreite Gesichter.DerGesichtsinderderMänner beträgtimDurchschnittnur 90. DieHaarfarbeist beidenErwachsenenbeiderlei Geschlechtsfastgleich häusighell wiedunkel(sischerNr.4—6 und 27findet sichbeiöoO,-0).DieAugenfarbe istetwa beiso v.-«).der Männer ganz hell(Martin-Sch-ulizNr. x—4)und beinicht 5v.Cz.braun (einschließlichlichtbraun Martin-SchultzNr. 9 und mehr).
NebenderNordischen Rassemitihr-enverschiedenenAbarten undÜbergangs- formenzur,,Dalrasse« macht sicheindunkelhaarigser,abermeist helläugiger, sehr breitnasigerprimitiv-cromagnonartiger Typus bemerkbar,vor allem indenent- legenerenDörfern. Es handeltsichum dieTydalsrasse,dieSalfdan Bryn in DerVerlag behält sichdasausschließlicheRechtderVervielfältigungundVerbreitungder
indieser ZeitschriftzumAbdruckgelangenden Originalbeiträgevor.
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300 VolkundRasse 1938,IX
Abb.1 Abb·2
Abb.3 Abb.4
1938,IX Bertil Lundman,ZigseunernachkommcninDalarna (Schweden) 301
Abb.7 Abb.8
Abb.9 Abb.10
Zigeuner-Schweden-MischlingeausDalaxnmAbb.1fast reinzigeunerisch,weddaartigerTypus.
BeiAbb.3und4fällt dasungewohnlich lange Gesicht auf(GesichtSindex etwa110) Tydalenimmittleren Norwegsen gefundenundbeschrieben hat.Ostbaltische Rasse findet sich selten.AnderefremdeBeimischungenbisaufdiemitZigeunern fehlen fastvollkommen 1).
ZurGeschichteund Rassenzusammensetzungderschwedischen Zigeunerwäre Folgendeszubemerken: Dieersten ZigeunerkamennachSchweden imid. Jahr- hundert. Anfangdesz8.Jahrhunderts scheintdann ein-eneue Einwanderungs- well-enachgseflutsetzusein.Die älterenZigeunerschsichten sindheutemehroder 1) Vorläufigglaubeichnicht,daßman in Dalarna eine,,dalische Rasse«in derPaud- lerischen Begrenzung unterscheidenkann. Diehiesigen ,,dalischen Typen« halte ich für stete Misschformen zwischenderTydalrasseund dem von mir aufgestellten Wästmanlands- typus3 letzterer isteinGautypus aus·deminneren Ostschweden,andem Nordischeund CromagnonartigeElemente beteiligtsind.Erist für schwedische Verhältnisse verhältnis- mäßigkleinwüchsig(etwa Hocm beim Manne),blond und langschädligmitziemlich breitem Gesichtundoftetwas kleinerer konkaver Nase.DerUnterkiefer istimGegensatz zu denCromagnonartigendagegen nicht besonders stark entwickelt.
302 VolkundRasse 1938,IX
wenigerassimiliertund ihr-e Nachkommen werden »Tattare«(aus Tataren) ge- nannt, soweit sieüber diesozial-ePariaschichtnichthinausgekommen sind.
Jndensünfziger Jahren des vorigenJahrhunderts und späterwanderten noch ein paar HundertZeltzigeunerein. Siehabenauf unsere Rassenverhältnisse sogutwiekein-enEinfluß ausgeübt.JnDalarna gibtesnur sehr wenigeZelt- zigeuner,auch die»Tattare« sind jetzt auf einige Dutzend beschränkt;dieübrigen sind assimiliert.
Was nun dierassischeBeschaffenheitder Tattare inDalarna und ihrer Nachkommen betrifft,so sind sie meistnochlangschädligeralsdieeinheimische Bevölkerungund weisen starke Einschläge orientalischerund indider Rasse auf.
Siehaben aberoffenbar auch einennicht unbedeutenden Einschlag weddaartiger Elemente,was bisweilen beiihrenMischlingenmitNordischerRasseauch noch zuTagekommt.
Meine FeststellungeninDalarna hinsichtlichderEinmischungvon Zigeunern habenaber meine Erwartungen (leider!)übertroffen.Nichtwenige Dörfer sind
von Zigeunerblutso durchsetzt, daßman diesenEinschlaganeinemDrittel oder Viertel derEinwohner feststellenkann. Solche Dörferliegengewöhnlichan größeren Verkehrsknotenpunktenundum großealte Wirtshäuser,wo losesGe- sinsdel seit jeher zusammenzukommen pflegte. So erklärtes sich,daß vieleder größeren Gemeinden,diewenigstenseinDutzend größerer Dörfer umfassenund oft4—zooo und mehr Einwohner haben,einsolches Pariadorf aufweisen. Die seitalt-erZeitführ-endenDörfer dagegen sind meistensvon solch-en Einschlägen völlig frei.Zuweilen werden aucharme Dörferdadurchverzigeunert, daß die Leuteinsolgeihr-er Armut instärkeremAusmaßealsihre UmgebungzuBettler- und Hausierfahrten gezwungen wurden. Dabei traten siemitden,,Tattaren«
öftersin enger-eBerührungundviermischstensichmitihnenallmählich.Jnsolchen
lsällemdiejedoch selten sind,kanneinzigeunergemischtesDorfan dem anderen regen.
Zwischendendeutlich zigeunergemischten Dörfernund denvon Zigeuner- einschslag freien bestehteinedeutlich-eVerschiedenheit hinsichtlichdesganzen Wesens.
Genaue Untersuchungen,wie sie Scheidt empfohlenhat,sindhierfreilichnoch nichtausgeführtworden. Man muß bedenken, daßauch in denMischdörfernzu VierfünftelundmehrNordisch-dalischerRassenanteilanzunehmen ist.DieDörfer, indenen dasZige-unerelement schonganz eingeschmolzen ist,waren anfänglich meist sehrarm. SiehabensichaberimLaufederZeitzumTeilwirtschaftlich und sozialrecht gutemporgearbseitet. Jmäußeren Wesenund Verhalten istan den Bewohnern meistnicht vielauszusctzen. Zuverlässige einheimische Personenbe- haupten aber,daßdas sexuelleLebenindenMischsdörfernvielwilder und roher ist, besonderswenn dieMischdörferenger beisammenliegen, weil dann der moralisch-eDruckdurch dieUngemischtenundReinrassigeren fehlt. Esgibtaber auchvereinzelte Beispiele sehrschlechterVerhältnisse.Ein Mischlingsdorf mit etwa 350 Einwohnern hattefrüh-erebensoviele Rechtsstreitigkeitenvor Gericht wiedieganz-eübrigeGemeinde mitetwa xoooo Einwohnern. Das istaber eine seltene Ausnahme.
Die LeuteindenMischdörfern fandichmeistvielnervöserund unruhiger alsinderUmgebung. Bei denMessungenwird zuweileninganz unnordischer Weise gelärmtund geschrien.Aber man war freundlichoder wenigstensnach- giebig»und zutunlich. Diesstandim deutlichenGegensatzzuderflotten Geradheit, diemitVerschlossenheitgepaart beidenReinnordischen anzutreffen war, gegen- überder gemütli-chen,aber selbstbewußten Ruheder Dalischenund der hohen Störigkeitder Ostbalten. Die dunklen Tydalstypen benahmen sicham primi- tivstenvon allen. Siezeigten meist große Scheuunterbrochen mitkindischer Zu- dringlichkeit.
Die Anzahl psychischmbnormerund asozialerPersonen istinden Wisch- dörfernin derRegeletwas, zuweilenabersogarbedeutend höheralsimDurch-
schnitt. i
1938,IX Bertil Lundiman,ZigseunernachkommeninDalarna (Schweden) 303
Es san-den sichaberauchDörfer,indenen derZigeunereinschlagnochnicht ganz eingeschmolzsenwar, obwohl dieMischlingssippsen mindestenseinJahrhundert imDorfe gelebthaben unddieKundevon ihrerHerkunftimSchwinden begriffen ist.DieMischlingssippen steh-enindies-en sällen sozialundwirtschaftlichetwas, wenn auch nichtviel, niedrigeralsdieübrigen Dorfbewohner.
Nachmeinen reinpersönlichen Beobachtungenund Schätzungendes Cha- rakters derjenigenMischling-e,dieichnäherkenne— essinddas zum TeilStu- dent-en,denneinziemlich-erTeilvon ihnenbesuchtauch dieUniversität— scheinen siemirsexziessiver,unruhig-er, meistetwas katzenfreundlichundunzuverlässig. Ihr Jdealismus ist sehr gering. Siebetrieben ihre Studien mechanisch-,wenn sieüber- haupt studierenundnichtvölligihr-enLeidenschaften ergeben sind.Siesindgute Beobachter,auch derNatur, imGegensatzzudenJuden,und haben einenaus- gezeichneten Spürsinn. Sie sind oft musikalisch, zumindestens mehraktiv musi- kalischalsderschwedische Durchschnitt. DieallgemeineVolksmeinungin Dalarna
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Abb.11. Verteilung deSGesichtsindex bei2375personen beiderlei Geschlechtesvon N.Palarna(1) und beiden154GemessenenderdreiammeistenzigeunerischgemischtenDörfer (2).DieJndiceS derFrauen
sind durchErhöhungumzweiEinheiten denen derMänner vergleichbargemacht
istaber, daß die wirklichhervorragenden Volksspielleute,die eintatsächlichesVer- ständnis fürdiewunderbare VoslksmusikDalarnas haben,fastimmer sehraus- geprägtderblonden Rasse angehören.
Wenn ich auch nochnichtdieZeit gefunden hab-e,anmeinem großenMaterial Erblichkeitsuntersuchungienvorzunehmen, so habe ich dochdieallgemeine Körper- beschaffsenheitleichter und eingehenderbei meinen Untersuchungen beobachten können als diesozial-psychischienVerhältnisse. Besonders auffallendwar, daßdie Anzahl derSchwächlichenindenMischdörfernviel größerals sonstwar, ja man dürfte behaupten, daß viele,wenn nichtdiemeisten vorwiegend Nordischsen Menschenvon schwächlicherKonstitustiondieSchwächevon Zigeunerahnen haben,
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obwohl man diese Zigeunereinschlägeanihn-ensonstkaum bemerken kann. Das AussehenihrerVerwandten bringt dann oftdieErklärung. So wirkt diese Mischung sehr nacht-eiligundweit über den Kreis derjenigen hinaus, die augen- scheinlich deutlich-e Zigieunsermserkmalebesitzen. (LuxurierendeBastarde habeich äußerst selten feststellenkönnen.)Die Begründung hiefür istein-evielseitige.
ErstenssinddieZigeuner—- auch ihr-egesundenGlieder — einGemischl verhältnis- mäßig sch-m-ächtigerRassen,dieandie harteArbeitimkargenDalarna nichtan- gepaßtsind,zweitens stellendieZigeunereme ungünstige Auslese arbeitsscheuer und wenig arbeitstüchtiger Typen jener Rassendar,aus denen sie sich aufbauen.
Drittens musßdieMischung zwischen so verschiedenen Rassengruppenwie ein-er vorwiegend Ori-entalisch-indidsenundeiner Nordisch-dalischien mußeinsehrun-
304 VolkundRasse 1938-lX günstiges Ergebnis zeitigen. Außerderobengenannten allgemeinen Astheniehabe ich auchoft großeUnausgeglichenheitenimKörperbau festgestellt.DieSchwind- suchtwütet oft fürchterlichunter diesenMischlingen.
Weil ichaus praktischenGründen nur wenig-e Körpermessungenvornehmen konnte, istesmir nichtmöglich,viel-ereinmetrischeAngabenzuliefern. Nur dieKörperhöheund Gesichtsform können inZahlen angegeben werden. Die Körperhöhe istwienatürlich in denMischdörfernimallgemeinenetwas niedriger alsin derUmgebung. DieFeststellung istaberschwerer,alsman zunächst glauben sollte.Das Nordisch-dalischeGrundrassengiemischhatnämlichunerwartet große örtlicheund nichtbloßindividuelle Unterschiede aufzuweisen (vonwenigüber Uo bisum xsocm). Diese großen Unterschiede gehörenzudenmerkwürdigsten Ergebnissenmein-er ganzen Untersuchungen.
BezüglichderGesichtsformist auffallend, wiegleichzeitigmitdemastheni- schen Körperbautypus,aber auchsonstdieGesichterderMischlinge sehr langund schmalmitzuengen Gaumen undschlechten Zähnensind.JndenMischdörfern, auch in dengutdurchgemischten,wird dieHäufigkeitskurveimmer zweigipfelig mitGipfelnbeiInder 90(Durchsch-nittderUrbevölkerung)und 97——98.Diese letzte, sehrhohe Zahl tritt unerwartet häufig auf. DerGesischtsinderbeiun-
gemischtenZigeunernbeträgtnachPittard imMittel höchstens9o. Hier ergibt sich alsoeinneues Beispiel fürdieGesichtsverlängerungdurchMischung, eine Tatsache, aufdieschonGermanLundborg hingewiesenhat(Arch. f. Rassen-u.
Gesellschaftsbiologie x930).
DerZigeunereinschlag stellt also,wenn man esganz vorurteilslos beurteilt, einvöllig unerfreulichesElement in derBevölkerungDalarnas dar. Jn der einen oder inder anderen Weise hervorragendeoder auchnur körperlich luxurierende Mischlingehabe ich— wiegesagt— kaum gesehen.Umsozahlreicher sinddie psychisch, moralischund physisch schwächlichen,wenn auchdieHauptmasse die freilichzum allergrößtenTeilevon NordischenAnlagen bestimmt sind, einiger- maßen gut ihrenbürgerlichen Berufzubesorgen scheint.
Es istheuteleider größtenteilszuspät, einige mehr umfassenderassen- hygiensischeund rassenpolitische MaßregelngegendieseMischlingezuveranlassen.
DieMischung istzuweit fortgeschrittenunddieZahlderMischlinge sehr groß.
DurchdenEinschlag Nordischer Rasseund durchdieNordische Umgebung sind dieMischlingeheuteauffallend strebsam.Eine entschieden-eund kraftvolleRe- gierungkönntefreilichdiewenig-enGruppendessozialenBoden-satzes sterilisieren lassen.Wenn dann umgekehrtderSippen- undRassenstolzdertüchtigstenund rassenreinstenSippenerweckt würde, so daß sich diesenicht mitdenMischtypen blutlich verbinden, sowär-esehrviel getan, um einen wertvollen Rassenkern, dieserdoch im ganzen überwiegend Nordischen Landschaft,wieesDalarna ist,zu schützenund mitder Zeitzuvermehren.
AnschriftdesVerf.:Ervalla, Schweden.
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Auslefewirkungender Landsiucht.
Von Sartmut Ouehl,
Mitarbeiter desRassenpolitischenAmtes.
eitgeraumer Zeitschon richtetsichdieAufmerksamkeitimmer weiterer Kreise auf dievolks- undrassenbiologische Bedeutungvon LandfluchtundVerstädterung Hans s.K.GünthersSchriftüber dieGefahrender,,Verstädterung« (Leipzig xgz4)wies weit überdenBereichderengerenBevolkerungswissenschafthinaus aufdielebensgesetzlicheund soziologische lVirkung diesesTeils derBinnenwanderung hinund esschlossen sichAus- sprachenundUntersuchungeninZeitschriftenund Zeitungenan. Güntherlegt (a.a.O.
undinseinem Vortragüber,,VolkundStaat inihr-er StellungzuVererbungundAus- lese«,vgl. ,,sühreradel durch Sippenpflege«) dar, daß durchdieAbwanderung regsamerer MenschenindieStädte mancheländliche Gegendanhöherwertigem Erbgutverarmt ist (,,sühreradel«),unddaßdie,,samilien mithöherwertigen Erbanlagen verzehrt«werden (,,Vsersstädterunig«).Diese scharfe Aussage Güntherswirdinjüngster ZeitineinemAufsatz von W.Groß-Dresden über»Diebiologischen Gefahren der Abwanderung« (,,Volk undRasse, Heft 5-"x938) unterstrichen durchdieFeststellung, daß infolgederLandflucht undAbwanderungaus demdeutschenOsten allgemein, nichtnur derbäuerlichenBevölke- rung, inmanchenKreisenderGrenzmarkbereits ,,fasstkeinegeeignetenMänner fürOrts- gruppenleiterund Bürgermeisterstellen gefunden werden konnen«. AuchSartnacke hat bereits mehrfach diese negative Auslese,denVerlustwertvollen Erbguts durchdasAbsieben derBegabungendesLandes besprochen,z.B.imSonderheft von »Volkund Rasse«über dieVerstädterungdesdeutschen Volkes (s5eft 5Xx936).Nachdem nun eineganze Reihe exakte-rUntersuchung-endieAbwanderung derBegabtenvom Landedargestellt haben, sind neuerdingsaneinigenStellen Zweifelausgesprochen worden, obtatsächlichnureinenega- tiveAuslese stattfindet und nichtvielmehr außerder AbwanderungausgesprochenGut- begsabter auch zugleicheineAbwanderungunddamit AusmerzeMinderbcgabter,Arbeits- unfähig-er sich vollzog.Sostellt Elisabeth PfeilinihrenUntersuchungenüber»Bevolke- rung undRaum« (,,ArchivfürBevölkerungswissenschaftundBevölkerungspolitik«, Heft 3X3937)fest, daßimRahmendersoziologischenundseelischen VerstädterungderLebens- raum Stadt seinetotal-esremdheit auchfürdieverloren hat,diebisheraus surchtvor- dem verschärften Eristenzkampfimstädtischen TempoeineAbwanderung nichtwagten, und daßnun auchdieMinderbiegabtenbeginnen, stadtwärts zuziehen.»VonderStadt her gesehen stellen sieeineVerschlechterungdesstädtischen Erbguts dar.« Ganzentspre- chendlegt ErichKeyserinseinerxgzserschienenen,,BevölkerungsgeschichteDeutschlands«
(6irzel, Leipzig) dar,daßdieStädte zweiBevölkerungsgruppenvom Lande abgezogen haben,nämlichdiegeistigBseweglichen, Begabteren, »dieunter denfreierenLebensbedin- gungen derStadt einenleichterenAufstieg erhofften,und dieArbeitsunfähigen,dieinder MengederStadtbsewohner unterzutauchen suchten«. Diese Auffassungvon E.Pfeilund E.Keyserdecktsich nachmeinen Erfahrungen mitderlandläufigen Ansicht, daßesmit dserVerarmung derLand-esangeistigerBegabungsicher nicht so schlimm sein könne,und daßdasLanddochimmer nochdiewertvollsten TeiledesGesamtvolkes liefere, daß also auchnichtnur dieBegabten,sonderngleichmäßigalle,oder sogar besondersdierassisch wenigerwertvollen SchichtenderBevölkerungvon derLandflucht erfaßtwürden.
Essindnun indenletztenJahreneineganzeReihegenauer Untersuchungenüber die Begabtenabwanderung vom Lande veröffentlichtworden. Einen zusammenfassenden Bei- richtgab S.Wülker FebruarZ937in»Odal«undstellt aufGrund dervorliegendenAr- beiten fest, daß tatsächlichseinefürdasBauerntum und damit fürdasGesamtvolk uns- günstigeAuslesestattgefundenhat. Die Untersuchungengingenbeider Gliederungin Gut-,LRitt-el-undUkinderbegsabtevon denVolksschulzeugnissenaus. Dawohlmeist,wenn nichtüb-crall, nichtnur dasEntlassungszeugnis, sondernderDurchschnitt derZeugnisse dergesamten Schulzeitbeachtetwurde,daweiterhin inderVolksschule fastnieeineInter- essendiffserenzierungwieinderhöheren Schuleauftritt, somitdas unterschiedlicheSchul- interessekaumeineRollespielt,kanntrotzaller Unterschiede zwischen Schul-undLebens- leisilmg doch diese Einteilung alsberechtigt angesehenwerden. Esergab sichbeiderBe- arbeitungvon 3OrtschaftenderSteiermark durchFriedrichKeiter (ZeitschriftfürMor- phologieundAnthropologie,x934), daßderProzentsatzdergutenSchulleistungenbeiden Abgewanderten deutlich höherwar alsbei denAnsässigen, besondersbei denJungen(380,-d ZU24930Und38,80,s«0zu x70-«o),währendder Anteil der schlechten Schüleranbeiden
VolkundRasse.September 1938. 21