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Volk und Rasse, 13. Jg. August 1938, Heft 8.

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Volk und Rasse

Illustrierte Monatsschrift für deutschesVolkstum

Rassenkunde Rassenpflege

Zeitschrift des Reichsausschusses fürVolksgesundheitsdienstund

der Deutschen GesellschaftfürRassenhygiene.

Herausgeber: Pras.Prof. Astel (Weimar), ReichsministerR.W. Darre (Berlin),Min.-Rat sehrle (6eidelberg), Reichsamtsleiter Prof. Walter Groß (Berlin), Min.-Oir. Gurt (Berlin),Staatsminister i. R.Hartnacke (Dresden), Prof. Selbok (Leipzig), ReichsführcrSS Himmler (Berlin), Prof. Mollison (München), Prof. Reche (Leipzig), Prof. Rüdin (München), Oberreg.-Rat Dr.Ruttle (Berlin),Obermed.-Rat Dr. J.Schottky (s?zildburg- hausen), Prof. A.Schultz (Königsberg), Prof. B. K.Schultz (Berlin),Prof. Schulge-

Naumburg (Weimar), Prof.Staemmler (Breslau),Prof. Tirala (München), Prof.Wrede (Köln), Prof. Zeiß (München).

Sch riftwart: Prof. Dr. Bruno K.Schultz Babelsberg z, NeueKreisstr.55

13. Jahrgang Heft8 August1938

Inhalt:

Umschlagbild: Dithmarscher Bauer und Nordseefischer. Aufn. Schrammen.

Bildbeilagem Heidebauer. Aufn.E.Netzlaff. Seite 265

FriesischerBauer. Aufn. GrafCaliee » 266

SchwälmerBauer. Aufn.Schrammen » 275

Friesische Jungbäuerin. Ausn. GrafCaliee . . . » 291 DieAuslese fürdasEhrenbuchderkinderreichenFamilie. VonDr.Wolfgang

Knorr, Dresden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . » 267

Abkehrvom Zweikindersystem? Von Dr. HeinzWülker, Berlin .

» 276

SpontaneundexperimentellausgelösteErbänderung—ein neues Teilgebiet derGrblichkeitsforschung.Von Dr. F.Schwanitz, MünchebergXM.. ,, 282 Neue Ergebnisseder Zwillingsforschung aufdemGebiete der Nervenkrank-

heiten.Von Dr. Erna Web er, Jena . . . . . . . . . . . . . ,, 287 Volkskundliches Schrifttum.Von Dr. H.Strobel, Berlin . » 290

Aus NassenhygieneundBevölkerungspolitik » 293

LA-

viserteljährlichRM.z.—,EinzelheftRM. —.7o,PosstscheckkontodesVerlagsMünchenngz PostsparkassenkontoWien 595 94;PostfcheckkontoBcrn Nr.111 4845;Kreditanstalt der DeutschenmPrag,Krakaucr Gasse»(PostschscckkontoPrag627Zo).

J.s. Lehmanns Verlag - München 35 - Paul Heyse-Str. 26 Bezugspreis

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Aufn.Erich Retzlaff, Berlin Heidebauer

VolkundRasse.August1938· 18

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Aufn.GrafCalice

FriefifcherBauer

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Volk und Rasse,13.Jahrg. 1938, Heft8

J.F. Lehmanns Verlag, München-Berlin

Die Auslesefür das Ehrenbuchder kinderreichen Familie.

Von Dr. Wolfgang Knorr,

Rassenpolitisches Amt,RL.d.NSDAP.

NachdembishereinigeTausend Ehrenbücherder deutschenFamilieverliehen worden sind,denenhunderttausende, später Millionen, folgen sollen, wächst das Interessedaran, nachwelchen Methoden dieAuslesederFamilienfürdas Ehrenbuch derkinderrseichen Familievor sich geht.

Wie schonderName sagt, sollbeiderVerleihungdesEhrenbuches andie kiniderreichen FamilienanersterStelle an dieEhrungderFamilien gedacht sein, der-en Vater und Mütter nichtnur persönlichwertvolle Mitgliederder Volks- gemeinschaft sind, sonderndarüber hinaus eineZahlwertvoller Kinder fürihr Volkgroßziehenoder großgezogen haben. DaßeinesolcheEhredenjenigennicht zukommen kann, diezwar einegroße Anzahlvon Kindern haben,dieaberkeines- wegs eineBereicherung,sondernimGegenteileineBelastungderVolksgemein- schaft darstellen, liegst aufderHand.

Somit war dieentscheidendeFragevor derEinführungdesEhrenbuches gegeben:Es mußte ein Weg gefunden werden, um eine Auslese der Familien zuschaffen, die man bedenkenlos in ihrer Gesamtheit dem deutschen Volk als rassenpolitisches Vorbild vor Augen stellen konnte. Da essichhierbeinichtum dieErbgesundheit oder erbliche Erwünschtheit Einzelner handelt,mußtehierfüreinvollkommen neuer Wegge- gangen werden, nämlich derderbiologischen Betrachtung der Familie als Lebenseinheit. Diebishereinzigen umfassen-den Erfahrungen auf diesem Gebiet lagenaus derArbeit desRassenpolitischenAmtes imGau Sachsenvor.

Dort wurde im Jahre 8935 begonnen, dievorhandenen Familien mit hoher Kinderzahl in erwünschte Vollfamilien und asoziale Großfami- lien einzuteilen.

Veranlassung zudiesem ersten Versuch,einmal zehntausendevon Familien mit hoherKinderzahl inerwünschteund unerwünschtezutrennen, lagdamals mehraufsozialem Gebiet, ebensoaberauch in derrassenpflegerisch unerfreulichen ZusammensetzungderMitglieder desReichsbundesder Kinderreichem

DerReichsbundderKind-erreichenwar als Instrument zurrassenpolitischen Propagandakurz nach derMachtübernahme völlig unbrauchbar, dasichinihn eineUnmenge Familien geflüchtethatten,dieglaubten,dort einezusätzlicheUnter- stützung irgendwelcherArtserwirken zukönnen. Alsnun nachderMachtüber- nahmebevölkerungspolitischeTendenzen bewußtvertreten wurden, strömtendem ReichsbundderKindereichen zunächstallediejenigenzu,dieglaubten,wenn schon ein-mal von derFörderungvon KinderreichendieRede war, dann hierbeiihr eigenes SchäfcheninsTrockene bringenzumüssen. Daßes sichhierbei nichtum ein-e guteAuslesevon Familienhandeln konnte, ist verständlich.

Einwirkliches Eintreten fürordentlichekinderreiche Familienwar kurz nach derMachtübernahme fast unmöglich,dadieKinderzahlansich schoninden«Augen desHauswirtes, desBetriebsführersodereinerBehördeabschreckendwirkte. Man DerVerlag behält sichdasausschließlicheRechtderVervielfältigungundVerbreitungder

indieser ZeitschriftzumAbdruck gelangendenOriginalbeiträgevor.

18dle

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268 VolkundRasse 1938,vIlI

war imallgemein-en gewohnt,die hoheKinderzahlbeidenen zuerleben,die nichts taugten und setztenun diehoheKinderzahl identischmitdenBegriffen »dumm, asozial, bedürftig« usw. Beim Ansetzen rassenpolitischierArbeit imGau Sachsen ergabsich damals, daßdieArbeitslosigkeit,dieWohnungsnot, aber auchdie sonstige allgemeine Bedürftigkseitunter denKinderreichennochunnötig großwar.

Dieseshattezum größtenTeilseinenGrund darin,daß derHauswirt nichtnur

aus Feinsdseligkeitgegen Kind-er an sich, sondernaus dentrüben Erfahrungen mit asozialenGroßfamilienheraus nachMöglichkeites vermied, kinderreiche Familien aufzunehmen. DieErfahrungen derBetriebsführer,dieeinmal speziell Väter von vielen Kindern eingestellthatten, lagenindergleichenRichtung.

Da man dem Spserreneinzelner Volksgenossenoder Behörden gegenüber denFamilienmithoher Kinderzahl ein-egewisseBerechtigungnichtabsprechen konnte, sahenwir uns damals vor die Entscheidung gestellt, entweder eine bewußte Auslese der kinderreichen Familien zutreiben oder aber aufjedes wirkliche Eintreten fürdie berechtigten Wünsche ordentliichser kinderreicher Familien zu verzichten, weil es an Mut fehlt-e, diese Auslese zubeginnen.

UberdieMethodikderAusleseinSachsen ist oftgenug berichtet worden, esseiendeshalb hiernur noch einmal diegrundsätzlichen Gesichtspunkte auf- geführt:

Biologischbetrachtet bedeutet derKinderreichtum an sich schonein Ausles emoment imL eben. Eswurden bisher imallgemeinenzweiGruppen

von Volksgenossenkind-errei-ch: Entweder diejenigen,die durchbesondereLeistung imBerufsessehrbald zueiner wirtschaftlich-enStellung brachten,dieihnendie Gründungeiner FamilieineinemAlt-ererlaubte,indemdieKinderzahlaus einer gesundenLebensbejahungheraus wenig eingeschränktwird,oder aberdiejenigen, diesehr frühzeitigaus Hemmungslosigkeitz Gleichgültigkeitund mangelndem VerantwortungsbewußtseinmitMädchen,dieebensowenig taugen wie sie selbst, dieKin-d-erproduktion beginnen,diedann eines TagesdurcheineoffizielleEhe- schließung legalisiertwird. Das Wort »Jederhat dieFrau,dieerverdient« hat ein-ebiologischeBerechtigung. Imallgemeinen entsprichtderbiologischseWert der Fraudurchaus demdesMannes. D. h.: Derjung-e tüchtigeMensch,derfrühzeitig heiratet,heiratet im allgemeineneineFrau,dieebenfallswertvolle Anlagen in sich trägt.DerAsozialeaber heiratetebeneineFrau,dieinseiner Weisezuihm paßt. So,wiedieGründungeinerFamiliebeibeiden Gruppenein-evölligver- schiedeneist, istauch ihr weiterer Entwicklungsgang verschieden.Auf beiden Gruppen last-et eine viel stärkere Lebensauslese, als auf der kinderarmen Familie. Letzt-enEnd-esist janur dieFamilieimbiologischen Sinne einernormalen Auslese unterworfen, diewirklicheineZahlvon Kindern hat,diederphysiologisch möglichenFruchtbarkeiteines Menschennahekommt.

Diekinderarme Familiekanndurchaus durchihre Kinderarmut einensozialen Auf- stieg fürdas Einzelikind erzwingen,derimerreichtenBerufszielaber keineswegs mehr derwirklichenBegabungund Vieranlagung dieses einzigen Sprößlingsent- spricht. (Erinnert seiindiesemZusammenhang daran, wieviel mäßig begabte einzige Sprößlingedurchgeschickte Umgehung der Umweltauslese, d.h.Ver- meidungvon Gesch;wistern,es immerhin bis zum Akademiker gebrachthaben.) Die Behauptung einer kinderreichenFamilieimLebenist ungleich schwerer,als diederKind-erarmen. Dertüchtige, kinderreichwerdende Familienvatermußzur Erhaltung und Erziehung sein-erKinder viel mehrleisten,viel sparsamer, vor- sorglicher, wirtschaftlichersein,alsderkinderarme. DieMutter mitvielenKindern muß,wenn dieFamilieinOrdnung bleiben soll,eineLebensleistung aufweisen, gegen diedieLebensleistungderkinderarmen verblaßt.JedewirtschaftlicheEr- schütterungbedeutet fürdiekinderreicheFamilieeineungleich schwerere Belastung alsfürdiekinderarme. Eine beruflicheKrisis,diedenVater vorübergehender- werbslsos macht, zu überwinden, ist fürdie kinderreiche Familieunendlich schwieriger, als fürdiekinderarme. Eine vorübergehende schwere Erkrankung

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1938,VIII Wolfg.Knorr, DieAuslese fürdasEhrenbuchderkinderr. Familie 269 desVaters oder derMutter bedeutet fast für jedekinderreicheFamilieeinStadium derVerschuldung,aus dernur tüchtige Familienwieder herauskommen.

So,wie derAusgangspunkt dieserzweiGruppenvon Familieneinvöllig verschiedener ist, sotrennt auch das Lebenselbst dieseinzwei Gruppen. Die ordentliche kinderreiche Familie bewältigtdas Leben durchAnspannung aller Kräfte, sie weiß jede dargebotene Hand zuergreifen, sie weißauchaus denge- ringsten MöglichkeitenundMitteln etwas Brauchbares zugestalten. Ganzanders derjenige, dessenhoheKinderzahllediglichderHemmungslosigkeitoder demZu- fallzuzuschreiben ist:Aus seiner Gleichgültigkeitund Ziellosigkeitherauswird erfrühzeitigVater viel-erKinder. Ausseinerallgemeinen Untauglichkeitheraus weißer,daßeraufGrund sein-er Kinderzahl eineMenge Vergünstigungen »sich ertrotzenkann,dieihnaufdieDauer von derArbeit fernhalten. Diezweifellos vorhandene Bedürftigkeit ist fürihnAushängeschildgegenüberallen den-en, die versuchen wollen, ihmdurchArbeit dieMöglichkeitzuschaffen, seine Familie selbstzuernähren. Neben diesen charakterlichen Defekten gibtesnoch eineMenge leichtSchwachsinniger, völlig Uneinsichtiger,die weder zuderFrage Kinderzahl, nochzuderFrageArbeit überhaupt Stellung nehmen können.

Jeder,dermitdiesenbeiden Gruppen von FamilienmithoherKinderzahl jemalszutun hat,kannsieunterscheiden.JederWohlfahrtsbeamte weißgenau, beiwelcher Familie sicheineHilfelohntund beiwelcher nicht. JedeFürsorge- pflegerinkann gefühlsmäßigdiebeiden Gruppen von Familienohneweiteres unterscheiden.

AuchdieVerwendung von aufGrund derKinderzahl gegebenen Beihilfen läßt sofort erkenn-en,zuwelch-erGruppedieeineoderdieandere Familie gehört.

BeiderVergebungdereinmaligenKinderbeihilfen,bei derweniger rassenpolitische, als vielmehr sozialeGesichtspunkte maßgebend sind,konnte man immer wieder dasselbeBild beobachten. Fürdietaugliche kinderreicheFamiliebedeutet dieGe- währungdereinmaligen BeihilfedieMöglichkeit,dienotwendigstenGebrauchs- dingedes täglich-enLebens beschaffenzukönnen,dieman trotzgrößten Fleißes bisher nichthatteersparenkönnen. DieFolgedavon istin vielen Fällendas allgemeineSteig-endesWohlstandes unddes Lebensgefühlsindiesen Familien.

DieasozialeFamilie hat,wenn sie siichdieGewährungderBeihilfenertrotzt hat,niemals das Geldauchnur einigermaßensachgemäßverwendet. Ganz ab- gesehenvon denFällen,indenen dieangeschafften GegenständeinwenigenTagen wieder verkauft unddie»Familienob-erhäupter«denErlös inkürzesterZeitver- trunken hatten, wurden dieunsinnigsten Dingeangeschafft, dieinkurzerZeit wieder völligverdorben und verwahrlost waren. Die Verwendung von Bei- hilfen isteinhervorragendes Kennzeichen fürdie innere WertigkeiteinerFamilie, dieaufGrund ihrer hohenKinderzahlinwirtschaftlicher Bedrängnislebt.

Ein ebenso typisches Zeichen fürdenWert ein-erFamilie istdieBehandlung und Jnstandhaltung einer zurVerfügung gestellten Wohnung oder Siedlung.

Der Versuch, asozialen Familien,indem man sieaus einem verkommenen und verdreckten Elendsquartiier herausnahm,durchBesserungderUmwelt einebessere Haltungzugeben, ist so oft mißglückt,wieerunternommen wurde.

Man kannmitabsoluter GültigkeitdenSatz aufstellen, daßbei einerFamilie, dieeinElendsquartier soweitwiemöglichinOrdnung hält,auch eineSiedlung inbester Hand ist,daß aberbeieiner FamilieohneSinn für Wohnkultur und Sauberkeit auch diebeste Siedlung inkürzesterZeitrestlos vserwahrlostundver- drecktseinwird.

Wer ausgestattetmitgesundemMenschenverstandmitdiesenbeidenGruppen zutun hat,bekommt allmählicheinen scharf-enBlick,inwelch-eGruppeereine Familieeinzuordnen hat.

AberdieSchwierigkeit-en lagennun darin,aus denbiologischen Überlegung-en einerseitsunddenpraktischen Erfahrung-en andererseitseinSchemazuerarbeiten, um Unterlagen fürdieBeurteilung einerjeden Familieauch dann zubeschaffen,

wenn einzuverlässiger persönlicherBeurteiler nichtbefragtwerden konnte.

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270 VolkundRasse 1938,VIII

Daßmit einer Trennung in Erbgesunde und Erbkranke im

rein medizinischen Sinne beiderBeurteilung dieser samiliennicht aus- zukommen war, ergab sich sehrbald.

DaßeineFamilie,inderEltern oder Kinder selbstaneiner imGesetzzur Verhütungerbkranken Nachwuchses alsErbkrankheit ausgeführtenKrankheit leiden,imallgemein-envon vornherein alserbuntauglich angesehenwerden mußte, schienansichklar. Vielschwierigeraberwar dieFrage,oballeimmedizinischen Sinne ErbgesundenauchunsereForderungennachsozial-erTauglichkeit erfüllten.

Beidieser Uberlegungkamen wir zufolgendemErgebnis:

DiejenigenGruppen von Erbkrankheitem die zahlenmäßiginnerhalb des gesamten VolkskörperseinegeringeRolle spielen,spielen dieseauch im Rahmen desKomplexiesderunerwünschten asozialen Großfamilie.DieeinzigenErbkrank- heiten,dieinfolgeihr-eshäufig-enVorkommens imGesamtvolkeeineRolle spielen, sinddiebeiden Gruppenvon Geisteskrankheiten sowiederangeboreneSchwach- sinn.Während von diesenwiederum diebeiden Gruppenvon Geisteskrankheiten eineKinderzahlhab-en,diederDurchschnittskinderzahl desdeutschenVolkes un-

gefähr entspricht, spielt fürdieEntstehungderasozialen Großfamilieeinewesent- lich-e Rolle nur derangeboreneSchwachsinn. Der Schwachsinn aber führt fast niemals inseiner mittelschwerenbisschweren Ausprägung(meezillität bisJdiotie) zuhoherKinderzahl, sondernimmer dort,wo erinleichtersormauftritt und

wo man dieunfruchtbar-eDiskussiondarüber zueröffnen pflegt,obessichnicht dochum landläufigeDummheit handle. Gerade derleichtSchwachsinnigeistin denall-ermeisten sällenderzukünftigeVater derasozialen Großfamilie,während dieleichtSchwachsinnige, auffallend als,,nett-esMädchen«, schonvor der Ehe mehrereunehelicheKinder zuhaben pflegt.

Neben dies-enFamilien,diesichindieDiagnose »Schwachsinn«einordnen lassen, gibtesabereinegroßeGruppe,dieimmedizinischenSinne heute noch als

»Erbgesund«geltenmuß, trotzdemabernichts weniger als erbtauglich und im Sinne derRassenpflege erwünscht gelten darf. DerGemeinschaftsunfähigemit viel-enKindern, derimGrunde genommen indergleichen Weisezuseinerhohen Kinderzahl gekommen ist,wie derleichtSchwachsinnige, hatseinen Defektnicht aufintellektuell-em Gebiet, istauchnichtgeisteskrankoder körperlich irgendwie erbgeschädigt,sondernhat einen erblichbedingten Defekt aufcharakterlichem Ge- biet. Es fehlenihmCharakt-eranlag-en,dienun einmal unentbehrliche Voraus- setzungen fürdieBrauchbarkeit inderVolksgemeinschaft sind,deren sehlenaber bisherkeineswegsetwa zuderBezeichnung »krank« geführthaben. Essinddies Ehrgcfühl, Pflicht-undVerantwortungsbewußtsein, Gemeinschaftssinn,Kamerad- schaftlichkeit, Verständnis fürdenMitmenschen usw.

Gerade dieseGruppevon Asozialenrenommiert heuteamlautestenmitihrer angeblich bescheinigten Erbgesundheit, obwohl jederEinsichtige weiß,daß die sozialeUnbrauchbakeit derBetreffendennicht durch Umwelt bedingt, sondernererbt istunddaßaus denviel-enKindern diesersamiliengenau wieder solche Strolche, TaugenichtseundSchmarotzerwerden wieaus denElstern. Diebiologische Gefahr liegtweiterhin darin,daßgeradediejenigendiegefährlichsten sind,dieam aller- wenigsten durchbewußte Gemeinschaftsfeindlichkeit auffälligwerden. Sofinden

wir unter denasozialenGroßfamilieninganz geringer Anzahl wirkliche Ver-

brech-er,abereineungeheureMenge berufsmäßiger Unterstützungsempfänger,deren Strafregisterauszug höchstensein-eReihevon kleineren Strafen wegen Diebstahls, Betrugs usw.aufweist.

Wenn dieMethodik derAusleseden Anforderungen entsprechen sollte, so mußte sieeinwirksames Sieb darstellen,mitdemalleunerwünschten asozialen Großfamilien erfaßtwurden.

Es handeltesichweiter darum, einSchema zufinden, das mitmöglichst geringem Aufwand an Papierund ZeiteineindeutigesBild einerjeden samilie ergab.Wenn beiderBeurteilungeiner samiliedurch einenzuverlässigen Begut- achter dersubjektiveEindruck entscheidend ist,somußtehier,wo es sichum die

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1938,VlII lVolfg.Knorr, DieAuslese fürdasEhrenbuch derkinderr. Familie 271 Erfassungein-ergroßen Mengevon Familienhandelte,die nach einembestimmten Maßstab gesichtetwerden sollten, bewußt jedesubjektive Beurteilung durch einen unbekannten Begutachtervermieden werden.

Die· inSachsen zunächst eingeführt-eKinderreichenkarte enthält eine Anzahl objektivzuierhebenderAngaben,die dann,wenn sievon allenFamilienmitgliedern vorliegen, mosaikartig einBild derLebensbewährungderFamilie ergeben.Sie enthältAngaben überdieLebensdaten derEltern und sämtlicher Kinder,ihre Berufsausbildung, Zeit derErwerbslosigkeit, Schulleistungen,Krankheiten,Vor- strafen usw.Dies allessindAngaben,die wohlimFall-ederEinzelversoneinmal einunklar-es Bild ergeben können,inderGesamtbetrachtung derFamilieaber nie. Das schulischeVersageneinesKindes sagtnichtsgegen dieBegabung der Familie;haben aber beideEltern das Ziel einernormalen Volksschulenichter- reicht, sind außerdemmehrereKinder Hilfsschüleroder mehrmals inderVolks- schule sitzengeblieben, sohandeltes sichum einegeistig minderwertige Familie.

Eine geringfügige Vorstrafewegen Diebstahlsaus Notist biologischkeineschwere Belastung,eineReihe VorstrafendesVaters undgleichzeitig soziales Versagen heranwachsender Kinder ergibtdas seindeutigeBild einer asozialen Familie.

DieErfahrung hatgezeigt,daßsichaus einer Bewertung derFamilienach derallgemeinen LebensbewährungvielwenigerFehlerquellen ergeben,alsbei einer nochsogenauen erbbiologischenBegutachtung. Wenn einekinderreiche Familie trotz desschwer-enLebenskampfes sichaus eigener Kraft erhält und, ohnevon der Offentlichkeit gepäppeltzuwerden, imLebendurchsetzt,dann hatsieihre Lebens- unddamit Erbtauglichkeit am bestenunter Beweis gestellt.Sind aberineiner großenFamiliewirkliche Erbschädenvorhanden, so müssensieauchrein rech- nerischmit viel großer-er Wahrscheinlichkeit zuTagetreten, als inderkinder-

armen Familie. Daßsoviele bedeuten-de Männer aus kinderreichen Familien

stammen,hatja sein-enGrund darin,daß dieKombinationsmoglichkeiten derzur Verfügung stehen-den Erbanlagen um so groß-ersind, jemehrKinder gezeugt werden; dasgleichegiltaberauch fürdasAuftreten von Erbschäden.Ausdem Grunde wurde aufdasErforschenderSeitenverwandten inallen klaren Fällen verzichtet.

InderPraxis hatsich dieseArtderAusleseals brauchbar erwiesen.»Die Säuberungdes RdK.,dieArbeitsbeschaffung für Kinderreiche,dieAuslese für dieSiedlung, kurzumvieleAktion-en,die ohnevorherigeAuslese gescheitertwaren, konnte-n durchgeführtwerden. Seitdem esinSachsenbekannt wurde, daßFami- lie-n,fürdiedas RassenpolitischeAmt sich einsetzt,esauchverdienen,istesviel leichtergeworden, demKind-erreichenim Einzelfallewirksambeizustehen.

Unsere heutige Auslese fürdasEhrenbuchderkinderreichen Familiebaut sich aufdensächsischenErfahrungen auf. Selbstverständlichwar-en die zu überwinden- densachlichenund technischenSchwierigkeitenvon Anfanganvielgrößer,als ineinem in derstaatlichenundpolitischen VerwaltungvölligeinheitlichenGau- undStaatsgebiet. WährendimGau Sachsen fürallewichtigen Entscheidungen letztenEndes einerfahrener Mitarbeiter desRassenpolitischen Amtes,immer auch einErbarzt zur Verfügung stand,mußte beiderWeitläufigkeitdesVerfahrens sowiebeiderMannigfaltigkeit derBeurteilungendurchSchulen, Gesundheits- ämterusw.dieAnzahlderUnterlagenerweitert werden. Obwohl dieletzteEnt- scheidunginderEhrenbuchabteilung derReichsbundesleitung desReichsbundes derKinderreichen, diedemRassenpolitischen Amt, RL.,unmittelbar untersteht, gefälltwird, mußten dochweitgehendörtliche Dienststellender Partei und des Staates herangezogenwerden.

DieUnterlagen, dieuns fürdieBeurteilungeinerjedenFamilieeinBild ergeben,werden nun infolgender Weise beschafft:

Dasantragstellende MitglieddesReichsbusndesderKinderreichenfüllteinen ausführlichen Fragebogenaus, derzunächstein-egroßeAnzahlvon Fragenüber denWerdegang beider Eltern und derKinder nachsozialerLage, Krankheiten, Vorstrafensowienachdenbeiderseitigen Ahnenenthält. Demausführlichen Frage-

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272 VolkundRasse 1938,VIII bogenhatderAntragsteller selbstdiebeglaubigte AbschriftderletztenSchul- zeugnisse sämtlicherKinder,einpolizeiliches Führungszeugnis sowieeinen hand- geschriebenenLebenslauf beizufügen. Diese Unterlagenbekommt der zuständige Kreiswart desReichsbundes derKinderreichen, versiehtdenFragebogenmitseiner Stellungnahme. Außerdemholter dieStellungnahme des zuständigenKreis- lesitersderNSDAP. ein,obgegen dieVerleihungdesEhrenbuches andiebetr.

FamilieBedenken bestehenoder nicht. Diese Unterlagen übergibter dann dem Staatl. Gesundh-eitsamt. Das Staatl. Gesundheitsamt prüftanHand derbei ihm vorhanden-en Unterlagen, obinderFamilieErbkrankheiten bekannt sind,ob einem MitgliedderFamiliedasEhegesundheitszeugnisverweigertworden istoder verweigertwerd-en würd-e,ob dieFamilieaus derTätigkeitderBezirksfürsorgerin irgendwieauffällig geworden ist usw. Miteinem Vermerk,obBedenken bestehen gegen dieAusfüllungdesEhrenbuches oder nicht, gehtdann derAntrag vom Staatl. GesundheitsamtandasRassenpolitischeAmtderzuständigenGauleitung Das RassenpolitischeGauamt überprüftnochmals dievorhandenen Unterlagen, vergleicht fiemitdenihm bekannt-enTatsachenundleitetdenAntragandie Ehren- buchabteilung derReichsbundesleitungdesReichsbundes derKinderreichen weiter (in denGauen,inden-en dieRassenpolitischenKreisämter überentsprechendes Material verfügen,werden auchdieseindieAuslese eingeschaltet).

Daßdas heuteüblicheVerfahren sicheran manchenStellen Mängelhat, mußzugegebenwerden. AberdenbestenBeweis dafür,daßunserejetzigeForm derAuslesebrauchbar ist, gibtdiesehr geringe Zahlderheute noch wirklichun- klaren undnichteindeutigen FälleinderEntscheidung.

Allein dervom Antragsteller ausgefüllte Fragebogen sowiedereingereichte Lebenslauf sagendem Kenner viel über denWert derFamilie. Jch habe bisher nichtnur einen Lebenslaufvon Antragstellern gesehen,aus demklarhervorging, daß der betr. AntragstellerinseinemLebenweder jemals gearbeitethatnoch auch denVersucheiner fürdieGesamtheitnutzbringenden Tätigkeitunternommen hat.

Da beidenBestimmungen fürdieAusgabedesEhrenbuches klar hervor- gehoben ist, daß unrichtigeAngabeninjedemFallezurVerweigerungdesEhren- buchesführ-en,werden indemFragebogendieAngabenauchfastimmer richtig und voll-ständig gegeben.Aus den beigefügten Zeugnisabschsriften sämtlicher Kinder geht fastimmer eindeutig hervor,welscheFamiliezudentypisch- schwach- sinnigenFamilienmithoherKinderzahl zurechnenist,dadann immer mehrere Kinder Schulversager sindund auch die Eltern das Zieleinernormalen Volks- schulenicht erreichthaben,sodaßderSchwachsinnzum Familiencharakterwird.

Daßdaspolizeiliche Führungszeugnis,dasderAntragstellereinzureichen hat, die bereits geldschitenundderbeschränktenAuskunftspflicht unterliegenden Strafen nichtmehr enthält,kdnnte als Mangelunser-esVerfahrens angesehenwerden.

DieErfahrung zeigt jedoch, daßdieZahldereinmaligenVerbrecherunter den asozialenVätern von Großfamilisensehr gering ist. NeigtderVater einerasozialen Großfamiliezur Kriminalität, so äußert sichdiesfastimmer darin,daßer nie- mals einelängere Reihevon Jahren straflos verbringt, was dann auch impoli- tischen Führungszeugnisklarzum Ausdruck kommt.

DiesozialeTauglichkeitderFamiliewird außerdemgeprüftbei derStellung- nahmedes Kreisleiters, dernatürlichzuseiner eigenenStellungnahme dieEr- fahrungendeszuständigen Ortsgruppenleitiers bzw.Ortsgruppenamtsleiters der NSV. verwendet.

DaßdemStaatl. Gesundheitsamt nicht alleFamilien,über dieangefragtwird, bekannt sind, wissenwir sehr wohl,jedeasozialeodererbkranke Familieaberist imLaufederJahreeinmal irgendwiemitdem Staatl. Gesundheitsamt, dasja durchdieBezirksfürforgerin laufendKenntnis erhält,inBerührung gekommen.

Das Staatl. Gesundheitsamtistnun angewiesen,wenn irgendwelche Bedenken gegen ein-eFamilie bestehen, diesezuäußern.Wenn auch imallgemeineneine Familie,dieunsererheutigenstaatlichenAusmerze unterliegt,fürdieEhrenbuch- verleihunigkaum inFrage kommt, so istdoch damit keineswegs gesagt,daß eine

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