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J-
Volk und Rasse
Illustrierte Monatsschrift für deutschesVolkstum
Rassenkunde Rassenpflege
Zeitschrift desReichsausschusscs fürVolksgcsundheitsdienstund
der Deutschen Gesellschaft fürRassenhygiena Herausgehen Pras.Prof. Astel (Weimar), ReichsministerR.W. Darre (Berlin),Min.-Rat sehrle (6eidelberg), Reichsamtsleiter Prof. Dr.Walter Groß (Berlin),Min.-Dir. Gütt (Berlin),Kultusminister i.R.Hartnacke (Dresden), Prof.Helbok (Leipzig), ReichsführerSS Himmler (Berlin), Prof. Mollison (München), Prof. Reche (Leipzig), Prof.Rüdin (München),Dr. Ruttke (Berlin), Dr.J. Schottky (6ildburgha11scn), Prof.A.Schultz (Königsberg), Prof. B. K.Schul tz(Berlin), Prof-.Schultze -Naumburg(Weimar), Prof. Staemmler (Breslau), Prof. Tirala (München), Prof. Wrede (Köln),
Prof. Zeiß (München).
Schriftw art: Prof. Dr. Bruno K.Schultz Babelsbergz, NeueKreisstr.xö
13.Jahrgang Heft6 Juni 1938
Inhalt:
Umschlagbild: Jungbauer aus Niedersachsen. Aufn.W.Willrich.
Bildbeilagem DeutscheArbeiterin. Aufn. Erich Netzlaff . . . . . . Seite169 Technischer seichner. Aufn. Crich Netzlaf f. . . ,, 170 Überdie Geschwisterzahl bei Danziger Schulkindern. Von Dr. Nndolf
Könnemann, DanzigXOliva. (Mit 3Schaubildern) . . . . . » 171 Die Fruchtbarkeit der Asozialen und die der Durchschnittsbevölkerung.
Von Dr. Wolfgang Knorr. (Mit 2Abbildungen) . . . . . . . » 179 Begegnung mit Balkanzigeunern. Von Dr. G. A.Küppers, Sonnenberg.
(Mit 18Abbildungen) . . . . . . . . · . . . . . . . . » 183
Schausammlnng fürAbstammungs- nnd Rassenknndedes Menschenin München.Von Christianv.Krogh. (Mit 1Abbildung) . . . . . » 193 VomwachsendenLebenswillen desdeutschenVolkes.VonHannes Schmalfuß » 194 Aug Nassenhygiene nnd Bevölkerungspolitik . . . . . . » 195
GinBlickhinüber ,,198
Zeitschriftenspiegel . . . . . . . . . . · . . . . . . . . » 198
Buchbesprechungen . » 199
—- -—-
Bezu spreis vierteljährlichRM.3.—,EinzelheftRM.-.70, PostscheckkontodesVerlags Müncheans95 g PostsparkassenkontoWien 595 94;PostscheckkontoBernNr.III4845zKreditanstalt dck
DeutscheninPrag,Krakauer Gasse« (Postsch-eckkonto Prag 637Zo).
J. s. Lehmanns Verlag- München 35- Paul Scyse-Str. 36
Aufn.ErichRelzlaff, Berlin DeutscheArbeiterin
VolkundRasse. Juni1938.
Aufn.ErichRetzlaff,Berlin Tchnischer Zeichner
Volk und Rasse, 13.Jahrg. 1938, Heft6
J.F. LehmannsVerlag, München-Berlin
Überdie Geschwisterzahlbei Danziger Schulkindern.
Ein Beitrag zur Bevölkerungspolitik.
Von Dr. Rudolf Könnemann, DanzigXOlivm
Mit 4Listenund3Schaubildern.
DievorliegendeArbeit solleinenBeitragbilden zurzahlen-undwertmäßigen BevölkerungspolitikUndihrenNotwendigkeiten. Siewendet eine derHaupt- methoden derbevölkerungspolitischenStatistikan,dieVergleichungderKind er- zahl jeFamilie,um anHand derartiger Zahlenreihen füreinen Ausschnittdes deutschenRaumes die hierdrohenden Gefahren und die entsprechenden Be- kämpfungsnotwendigkeitenaufzuzeigen.
Was besagtuns einestatistischeErfassung derdurchschnittlichen Kinderzahl je Familie?
Diezahlenmäßig befriedigende EntwicklungderBevölkerungszunahmeoder mindestens Bestandserhaltung istnur dann gewährleistet,wenn jede deutsche FamilieeineMindestzahlvon Kindern großzieht. Daßdasnicht zwei Kinder sein können, liegt aufderSand,denn niemals werden allegeschlechtsreifen Personen zur Eheschließungkommen (Frauenüberschußl),aus physiologischenGründen ist nichtjedeEhe mit Kindern gesegnet(etwa 350j0derEhenkönnenals kinderlos angesehen werden), undschließlicherreichen nicht alleKinder das geschlechtsreife Alter, sondernauchaußerderSäuglingssterblichkeit sterbenmanchevorherfort.
DieErrechnungderfürdieErhaltung desVolksbestandesnotwendigen Kinderzahl je EheisteineFunktion verschiedener ineinandergreifender Tatsachen,wie Ge- burtenzahl, Todeszahl,Hundertsatzderunverehelicht Gebliebenen,derkinderlosen Eben,desHeiratsalters usw. DieErrechnungergibtnach demjetzigenStande der angeführten TatsachendasSoll von 3,4 Kindern jeEhe,d.h.esist erforderlich, daß jede deutscheEheZ—4 Kinder ausziehen muß,um auchnur dieBestands- erhaltung desdeutschenVolkes zusichern.Greifenwir alsonun statistischeine Stadt, einenVerwaltungsbezirk, eineBerufsgruppeherausundstellendie durch- schnittliche Kinderzahl derdarin enthaltenen Familien fest, sokönnenwir leicht ersehen,ob diefragliche Bevölkerungsentwicklungbefriedigend verläuftodernicht.
DieÜberzeugungvon derUngleichheitderMenschenauch eines Volkes führtzu demWunsch,dieFortpflanzungsfreudigkeit bestimmterGruppen möglichst hoch, anderer geringerzusehen,welchemZiel dieMaßnahmenzurqualitativen Bevöl- kerungspolitikdienen. Auch hiergestatteteinVergleichder Familienkinderzahl wertvolle Schlüsse.
DieErmittlung derKinderzahlen jeFamilie erfolgtedurchSchulstatistiken.
Es wurden Fragebogenvon einer Reihevon Schulengesammeltunddiedarin Zum Ausdruck kommenden Familienverhältnisseausgewertet. Selbstverständlich sind solche Statistikennichterschöpfend,ähnlichwiesolcheanderer Art;aberessoll janur gezeigtwerden,
DcrVerlagbehält sichdasausschließlicheRechtderVervielfältigungundVerbreitungder indieserZeitschriftzumAbdruckgelangenden Originalbeiträgevor.
12-«c
172 VolkundRasse 19387 VI x. obeinebestimmteZahlvon FamiliendemKindersoll entspricht;
z.WelcheSchlüssezur wertmäßigen (qualitativen) Bevölkerungsfrage sich
aus denAufstellungenentwickeln lassen.
Daherbeschränkeich meine Untersuchungenausdrücklich aufdieKinderzahl inden Familien,beidenen mindestens ein Kind dieSchulebesucht.
ZurHerstellung der Tabellen und Schaubilder ist folgendeszubemerken:
Z. Die Untersuchungumfaßt einstweilen nur Schulen derStadt Danzig (350ooo Einwohner).
z.Eswurde eineAuswahl getroffen. Ausdenverschiedensten Stadtbezirken
wurden höhere, Mittel-, Volks- und Silfsschulen ausgewählt. Stich-
proben beweisen,daß diezuerhaltenden Zahlenderanderen Schulen kein
nennenswert neues Bild mehrergeben.DieSchulen wurden mitBedacht
aus sozialverschiedenartiggestalteten Stadtbezirken entnommen, umViel- seitigkeitzugewährleisten.
Z.Doppelzählungenvon samilienmitmehreren Kindern andenuntersuchten Schulen sinddurchzweckmäßige Maßnahmenvermieden worden.
Liste I. DurchschnittlicheKinderzahl anxbSchulen.
S l Höhere Schulen Mittelsch. Volksschulen Hilfsschulen
chue 112a52b3s4"5 6s7 839;10;11k121314;15116
Eises-biss s s « - : s
unsårniiisienen387l3094Yes-eszzz)xdoL244345 290www3895x403036940i7o347US
Durchschnitt- I
»
; s s
uchezFlndewz,352,27z,69z,50z,s9z,38e,77z,793,94;Z,27z,05z,34z,7x4,7ss5,39(4,x514,oz
za = Realer l . ·
zb= GymnasialerlZweigeiner Doppelanstalt.
Ä Ergebnissezur ListeL
· In den drei Schulgattungen Volks-, Mittel-,
JZUUSE höhere Schulennimmt dieKinderzahl indensamtlien S s ab,und zwar fastinarithmetischser Reihenfolge:
Volksschulen Z,08,
F» Tz Mittelschulen z,78,
Hohere Schulen z,46.
L Jk Die erfaßten samilien derKinder aller drei Schul- gattungen haben nichtdas Erhaltungssoll von 3,4.
Nur diesamilien derHilfsschulkinder liegenweit
, - -
- über demErhaltungssolk
z-- Normalschulen 3,85,
7 IF-Z«J- Sllfsschulen 4,49.
VI
7 Da dieSilssschulkinderfamilien zweifelloseinenega- - - - tive Auslese darstellen(s.unten S.x78),beweistdiese I II H IF Zahldiebishervorhandene UbervermehrungderMin-
derwertigen schlagend.Das Sterilisationsgesetz kann Abb«LDurchschnittliche Kin- sichindieser Richtung naturgemäß erstinderZukunft derzahlbeiden4Schultgpen aUBWikkcn.
K
IHöhereSchulen Dietatsächliche,endgültig eKinderzahlderhier
lH « betrachteten samilienmag ein nochungünstigeresBild
IvHilfs- XI geben.Denn dievielfachälterenJahrgängederhöheren
— - Kindekspu 3,4 und Mittelfchulen (x4—39Jahre) entstammen im
1938-VI R.Konnemann,UberdieGieschwisterzahlbeiDanziger Schulkindern 173 Durchschnitt ebensoälteren Eltern. Diesehabennichtnur einmeist späteresSenats- alteraufzuweisen, sondern,dasie schon absolut vielfachältersind, sind siedemAb- schlußdersamilienbildung meist schonnäher als beidenKindern derVolks- und besonders Silfsschulem würdeman die hierverglichenen samilienvielleicht nach zo bis35Jahren wieder vergleichen, sowäre derAbstandderKinderzahlzwischenden Silfsschulfamilien und denen derhöherenund Mittelschulennoch beträchtlicher.
Liste Il. Hundertsatzder Einlind-, Zweikindsamilien usw.andenvier Schulgruppen.
«
S I Mit I I VIk l n "15 ule
Hohes-seen ask-M esickzgk Axt-is
Zahlderunter-suchtensamilien 9379 643 2538 478
zKind = 70. . · . . . 35,7 x9,e 38,5 8,8
zKinder = W . . . . . 37«i 33,6 37,7 9,3
ZKinder = EX,. . . . . 23,8 33,9 30,4 x5,7
4Kinder = EX,. . . . . 8,3 iz,»i i4,5 i8,0
5Kinder = OXO. . . . . 4,3 5,9 7,8 x7,o
mehrals5Kinder = Cyo. . 3,8 o,z i« Zo,6
Ergebnisse zur Liste Il.
Liste11zeigtuns, wie sichdieKinderzahlen prozentmäßigandenSchul- gattungen verteilen. Allgemein istbekannt, daßerstdieFamiliemit4lebenden Kindern und mehralsausreichend betrachtet wird (Steuergrundsät3e,Bund der Kinderreichen, Eisenbahnermäßigungenu. a.m.).
Bringenwir denSundertsatz derkinderreichensa- «
milien aufeinenSauptnenney um ihneinfachund Wo BKZUDFMIZZU
wirksamvergleichenzukönnen, so zeigt sich (Schau-
bild B): M— —9»
Von densamilienderKinder an:
höheren Schulen sind 36,30,-0= 2X12kinderreich, ZU- spso Mittelschulen » 35,30,-0= IXH »
Volksschulen » 33,50,«"0= 4X12 » M- -7»
Hilfsschulen » 66,30,,0= 8X12 »
Ein längererDieKinderarmutKommentarerfaßt,ist überflüssig!wiewir sehen,auch W— -—FU
schondieVolksschulenund bedrohtdamit auch den Fo— —F"
Nachwuchs der geistignormalen oder gar wert-
-
vollen Ausleseschichten. Denn solangedieführenden M— -—W
Schichtenallein nichtdas Geburtensollaufweisen, aber immer wieder imLaufederJahrzehnte durch natürlicheAuslese»vonunten her«,ausdenbreiten
z» y-
Volksmassen, genügendNachwuchs erhalten,dersich — -
»nach oben«entwickelt, istderVorgang diesesKom- » 7-J- -
mens und Gehens an sichnoch nicht bedrohlich.
Nebenbei bemerkt istdersatalismus, daß die oberen -, -o- Schichten gleichsam biologisch gesetzmäßig,alsoun- abwendbar,aussterben müssen undsichvon unten
verjüngen,nichtberechtigt; esmuß nichtsosein, Abh.2.HundertsatzderEnder- sonderndieserVorgang stehtinengem Zusammen- wichenFamiliåfpgsiden4Sch"l- bangmitwirtschaftspolitischenFaktoren,diezuän- IHöheke Schulen dern dieMenschheitsehrwohl inder Lage sein IH dürfte. Mangelt esnun aber auch indenbreiten IVHilfs-
174 VolkundRasse 1938-VI VolksmassenangenügendNachwuchs, wirdauchhieraus denverschiedenstenGrün- dendiekinderreicheFamilieimmer mehrzurAusnahmeerschieinung, vermehren sich gar dieMindserwertigen allein überausreichend,dann muß eineVerarmung unseresVolkes angeistigen Anlagenund damit einAbsinkenimWettkampf der großenKulturvolker eintreten. Aus dersozialen Auslesewird so,um mit Lenz zureden,diebiologische GegenauslesegrößtenStiles. Unsere, beliebigheraus- gegriffeneStatistik inListeIIisteinevortreffliche Bestätigung dieser Dinge, dieman ansichinjedemrassenhygienischenWerk ausführlich dargestellt findet.Ge-
nannt seienhiernur Burgdorfer, VolkohneJugend,Ausg.x932,S. 70ff.,
Baur-Fischer-Lenz, Rassenhygiene,z.Band, Ausg.x93x,S.337ff., Graf, Vererbungslehre usw.,Ausg.x935,S.294ff.undzahlreiche andere gleichlautende Urteile mehr.
Liste III. KonfessionelleKinderzahlverteilung andenvierverschiedenenSchulgruppen.
ö e e Sule Mittelchule Volksschule ’lf5schule
SchUISTUPPe Hh(k—53h (6—f7) (8—12) kEl13—16)
Zahlderuntersuchten Familien x237 638 2554 Ho
Kinderzahl nichtkathoLFamilien 2,37 2,58 2,80 4.73
KinderzahlkatholischerFamilien 2.,63 Z,2x 3,Zx 5,Zb
Ergebnisse zur ListeIII.
ListeIIIzeigtuns dieKinderzahlenanverschiedenen Schuleninkonfessioneller Anordnung. Durchweg erweist sichder katholische Bevölkerungsteildeutlich kinderreicherals dernichtkatholische (meistprotestantische).
Durchschnittliche Kinderzahl
inz977 kathol.Familien 3,2,7
in2437nichtkathol. (fast durchwegprotest.) Familien z,64 DieserBeobachtungwidmen Rassenhygieniker verschiedenster Herkunftseit langemihreAufmerksamkeitund deuten sierechtverschieden; vgl.dieUbersicht überKonfessionund Kinderzahl inBaur-Fischer-Lenz, Rassenhygiene,Z-.Band, Ausg.x93x,S. xsxff.Es ist allerdings zubedenken,daß diesoziale Stellung deskatholischenBevolkerungsanteils inDanzig meist schlechter istalsdie desnicht- katholischenundsichdaraus zum Teil diehöhere Kinderzahlerklärt; vgl.weiter unten Kinderzahl und sozialeStellung. Doch binichüberzeugt,daß auch welt- anschaulicheGründe bisherwenigstensweitgehend mitbestimmend gewesen sind;
wenn derStreit um dasProblemKonfessionundKinderzahl heutevielfachrecht leidenschaftlich ausgefochtenwird,sohatesm. E.keinenSinn, dieAugenvor Tatsachenzuverschließen.Eherscheintesgeboten,alle gesundenGlieder unseres Volkes von derNotwendigkeit und Selbstverständlichkeitausreichenden Kinder- segenszuüberzeugen.
Ergebnisse zuListeIV.
Als vierte Aufgliederungwird hierderVersuch gemacht,dieverschiedenen sozialen S chichten aufihreKinderzahlhinzuvergleichen.Bekannt istjadas Gesetz,nachdem sozialer Aufstiegmiteiner Minderung derNachkommenzahl erkauftwerden soll.EinVergleichderdreiHauptschultypem wieerobendurch- geführtwurde, scheintdieGültigkeit dieses Gesetzeszubestätigen. Zum Zweck einerNachprüfung für unseren Fallhabeich eineSchichtung derFamilienvor- genommen, wie sie fürmich alsVorbild in allenrassenhygienischenWerken und Arbeiten durchgeführtwird. Daß diese Schichtung keinsozialesWerturteil dar- stellt, ist selbstverständlich,sie versucht lediglich,dieVielheitmenschlicherBerufs-
1938,VI R.Könnsemann,UberdieGeschwisterzahlbeiDanziger Schulkindern 175 Listc1V.Soziale SchichtungundKinderzahlindeneinzelnen SchichtenandenxöSchulem
Schule Höhere Schulen Mittelsch. Volksschulen Hilfsschulen
112 31415 6178191101111121314115116
, l i l i ?
387483 xzzsxoo244 34529304()».:-,e;9tk534iozoszog40 70 247US
l
Schichtx
Zahldersam. 40338 36 43 25 g — 5 — x4 9E40 —- — — —
Kinderzahl.. 3,4zz,843,73 2.,7x z,52. z,55 — 3,52— s,8o 3,233,07—- — — —- Schicht3
Zahldersam. x4 34 5 xz zx Z 4 6 ——xo o —— x —
Kinderzahl.. Z,3,13,593,4o4,ooz,53 — —- 4,33 —- — 3,ooje,50— — — —
Schicht3 I
Zahldersam. 50 9 4 x8 « 34 25 33 5 26 x5 J
Zx —- — Z z
Kinderzahl..3,50»Z,44— 3,oo3,433,7713,32.3,50Z,4o3,50Z,4oZ,oo— — — — Schicht4
Zahldersam. zzzszzzgo 74 g55xsxizooZ« »soxxz »Ing 5 z 8 9 Kinder-Fahl.. 3,·1833,053,573,65Yes3,80;z,683,704,ooz,7zZ,35j3,384,zo —- 4,254,44
Schicht5
ZahlderFam. Z s x Z Z do 35Dis 57 UZ 59590 YZzo xx747
Kinderzahl.. —- z,50 — z,4o —- 2-,803,Z43,893,393,323,503,o44,oo4,253,105,oo Schicht o
Zahldersam. — — — z — 5 is 94 xo7xzexngo 28 46 He 58 Kinderzahl.. —I — —- «— —
z,eo,3,50»z,633,75z,4zz,84jz,7o 5,25.5,895,x25,53 Sind wenigerals5FamilieneinerSchichtangehörig,wurde dieKinderzahlnicht angegeben,dadieZufallsschlerquellenzugroß sind.
tätigkeitzugliedern,wiesie jainjederSteuer-, Tarif-, Besoldungsordnung zum Ausdruckkommt. Selbstverständlichist fürvieleGrenzfallberufe dieEingliederung oftrechtschwierigund dann nachbestemWissenUndGewissenerfolgt. Sie umfaßtin
S ch icht Z:Akademische Berufe (2·lrzte,Rechtswahrer,Höhere Beamte, Hoch- schullehrer, Ingenieure, Pfarrer), Offiziere,selbständige Kaufleutemitgrößeren Unternehmungen,Bankdirektoren usw.
Schicht z: LehrerjederArt.
Schicht Z: Handwerksmeister mit selbständigen Geschäftsunternehmen (Bäckermeister,sleischermeister, Klempnermeister usw.).
Schicht 4:Dasgroße Heerdermittleren undunteren Beamten, Behörden- und kaufmännischen Angestellten, mittleren und kleineren Unternehmern, Kauf- leutenmitkleinen Ladengeschäften,Werkmeistern usw.
Schicht 5:Gelernte Arbeiter jeder Art, Spezial- und Oualitätsarbeiter.
AlsBeruf vielfachgenannt: Kraftfahrer, Zimmermann, Schlosser, Maler, Dreher, Maurer usw.
Schicht o:Ungelernte Arbeiter,Gelegenheitsarbeiter, Handlangen Sieer- scheinen in derBerufsangabe meistals ,,Arbeiter«.Denn jederSpezialistbetont sein besonderesKönnenmitRecht,nennt sich alsonichtArbeiter, sondern Schlösser, Maurer, Zimmerer usw.KeinName umfaßt begrifflicheinesoweite Streuung derIntelligenz,derLeistungunddesKönnens wiedas Wort »Arbeiter«.
»
DiesozialeGliederung läuft naturgemäßquerdurchdieSchulenhindurch;
ihrErgebnisliegtalsListelV nachstehendvor.
176 VolkundRasse 1938,VI
Schicht z z 3 4 5 6
Gesamtzahl derFamilien 444 lob 247 i847 io4x 887
Durchschnittl.Kinderzahl 2,7x 3,26 2,94 2,57 3,33 4,09 Wir lesenab:Das GesetzderAbnahmenach,,oben«hin hatnur noch teil- weise Gültigkeit.DieFamilienderSchicht4sindkinderärmer alsdie derSchichti ! Dieweitaus kinderreichsten sinddieungelerntenArbeiter, wofürauch ein Beweis derhohe Anteil dieser Schicht6in denHilfsschulen ist,diebesondersvon kinde r - reichen Familien besetzt erscheinen.Die akademischen Schichtensindtrotzspäten Heiratsalters kinderfreudiger als früher.Eine besonders starke bevölkerungs- politische Stütze istdieLehrerschastinSchichtz.
Wie wir sehen, greift unsereBe-
c « trachtung hinüber in diequalitative
Bevölkerungspolitikund ist gutgeeig-
7 ' -7 net ihreTatsachenund diesichdaraus
T Iz«UNBE- ergebendenForderungenzubeleuchten.
BH -6’ Fürden mit den Danziger Verhalt-
nissennichtvertrauten Lesermuß ich sps daher beidenEinzelhinweisen mehrfach kurzeKennzeichnungen einigerSchulen nachStadtlage, sozialer, konfessioneller
s— e
XX
Schichtungu.a.m. angeben. Einige I—- —I der
auffallendsteizBeolBchtungenmögen
y hiergenügen. um ergleich sei auf
Z-- ---- - - -—Z dieGroße ListeIV hingewiesen,die die Z,77TZF Z,i57IIIZFFJJF soziale SchichtunganallenSchulen im
7----- - - - X-—7 einzelneni.Zunachstzeigt.einmal» bestehen schon«
. innerhalbderhöheren Schulenweit-
1 II H E I H M gehendeVerschiedenheiten. So weisen
diebeiden bisherigenGymnasienDan- Abb·Z.KinderzahiindensozialenSchichten: ngs-Schule PsbUndSchule 4,erheb-
1Schicht1 lichhohereKinderzahlenaufals etwa
11 » 2 Schulen realen Typs. Zum Beweis
IIIVI» Z Normaischuien nachstehende Ubersicht:
VYITZ Gymnasien 3,78
vH jj 6 Hilfsschuken Schulen realen Typs z,35
— =Kinderf0113,4 Nun werden dieGymnasien,wie
EinzellistelVzeigt, besonders starkvon AngehörigenderSchichten Z,zundZbesucht.DieKinderzahl erweistsichals erheblichhöher alsbeiderzahlenmäßig starken Schicht 4. Man vergleichebe- sondersSchicht 4an denhöheren Schulen x——5!Berücksichtigtman nun noch dasmeisterheblichhöhere Heiratsalter beiSchichtZ,soisthier dieKinderfreudig- keit,auf gleiches seiratsalter als Sauptnenner gebracht,höher als bei Schicht 41
z.Besondersreizvoll istauch einVergleich zwischenhöherenund Mittel- schulen.ZumVergleich istvon denhöheren Schulen besondersdieSchule ige- eignet.Dennsie unterscheidet sichin derHerkunftderSchülerkaumvon denMittel- schulen (siehe Liste1V). Mittlere undkleine Beamte,Angestellte, Kaufleute,bis zumausgesprochenen Handarbeiterz Akademiker, Lehrer, Großkaufleute usw. sind sehr wenigvertreten. Seit Jahrenbestehen FörderschulzweigezurWeiterführung begabter Mittelschüler.Da das Schülermaterial fast gleich ist,erklärtsichdie trotzdemhöhereKinderzahl andenMittelschulendamit, daßvielfachimmer noch kinderreicheFamilienihreSöhnenicht aufdiehöhere Schule schicken können, sondern sichmitderMittelschule begnügen müssen. DadurcherweistdasFörder- schulsystem seineinnere Berechtigung! NachstehenddieKinderzahlen an beiden
1938,VI R.Könnemann,UberdieGeschwisterzahl beiDanzigerSchulkindern 177
SchulensowiederAnteil derEin- undZweikindfamilien und kinderreichenFa- milien mHundertsätzem
Schule Durchschnitts-Kinderzahl 1und2Kinder 4undmehrKinder
Z 3,35 040,"0 ZZOXO
6 und 7 z-,78 530X0 250Xo
Man könntealsBegründung fürdenauffallenden UnterschiedderKinder- Zahl inSchicht4an beiden Schultypennun auchfolgern,daßebendieKinder derSchicht4andenhöheren SchuleneineAuslese darstellten gegenüberdenen an denMittelschulen. Diese Deutung ist jedoch völlig abwegig. Esliegtdoch auch derGedanke nahe,daßeseinfachdiekleinere Kinderzahl ist,diesie—- bewußt oder unbewußt—gegenüberdenkinderreicherenFamilien stark begünstigt.Es ist durch nichtszubeweisen,daß dieBegabung gleichschichtiger Mittelschüler geringer seialsdiehöherer Schüler:EinesolcheBehauptungkämem. E.aufdenVorwurf hinaus,daß indenkinderreicherenFamilien weniger Verstand herrschtealsinden kinderärmeren,unddasistdochabsurd,wenn nichtbeleidigend.Jeder,derander höherenSchulemitFörderschülernaus kinderreichenFamilienzutun hat,weiß, daß sie selten Versager sind,vielmehr nach einer gewissenUmschulungszeit an natürlicher Begabung, Arbeitseiferund Willen zum Aufstiegvielederhöheren Schüler,dieaufGrund viel zumilder Auslese eigentlich gar nicht auf die höhere Schule gehören, weitaus übertreffen. Selbstredend gibt
esauch hierVersagerundEnttäuschungen,ihreZahlist abergewiß gering,und gibtesdieanderhöheren Schuleselbstnicht auch? Nein, diese Familienkönnen auch heute noch ihre Kinder deswegennicht auf höhere Schulen senden,weilihre Kinderzahl dieMittel dafürihnennichtgestattet. Es sindnichtIntelligenz-, sondernwirtschaftliche Unterschiede,diediese auffallende Verschiedenheitverur- sachen.Hier scheintmirnoch ein Quell großer Ungerechtigkeitzufließen,denzu hemmenAufgabederBevölkerungspolitiksein muß.Weite SchichtendesVolkes erleiden für ihre Kinderfreudigkeitbeiallem Segensreichen,was geschehen ist, immer nochNachteile. »Der Umstand«,um mitLenz zureden, »daßKleinheit derFamiliezumsozialenAufstieg führen kann,wurde zumBeweggrund, dieFa- miliekleinzuhalten.« Wie nun dieserUngerechtigkeit abhelfenPDerWegeund Ratschlägegibtesviele,undsie laufeninihremEndzielaufzweiMöglichkeiten hinaus: Denverhinderten Schichtendurchgesteigerte Hilfea uch diehöhere Schule zuerfchließenoderdurchVerschärfungderAuslese,vor allemdurchgrundlegende ReformendesVorbildungsswesensundderSchulausbildungsanforderungen seitens derBerufsgtuppen, Behördenund Verbände die Kinder allmählichvon der höherenSchulezuentfernen,diederartigeAufwendungendesStaates unddamit derVolksgemeinschaftnichtrechtfertigen. Hartnacke gehtinseinentempera- mentvollen Ausführungenbekanntlich denzweitenWeg. Erscheintmirbevöl- kerungspolitischderrichtige,daerdieAufblähungderhöheren Schulen beseitigt undeineVerarmung derMittelschulenanbegabten Erbträgern verhindert;Mög- lichkeitenzum Ausleseweg durchgesteigerte Schulvorbildung bleiben genügend bestehen. Jchkönntemirdenken, daßhierbeidieMittelschuleviel gewinnt und zueinemSammelbecken derjenigenwertvollen Schichten unseresVolkes wird,die wirklichden»Mittelweg« einschlagenwollen. Auch gewisse ungesundeKon- kurrenzerscheinungen dürftendann von selbst aufhören.Das Bestehenbleibendes bisherigen Zustandes ist bevölkerungspolitischgeseheneinAnreizzurKleinhaltung von Familienmitgesunden,wenn nichtwertvollen Erbanlagen.
z.Die Volksschulen. Wir beobachtenweitgehendeKinderzahlunterschiede.
Eswird uns abernichtschwer fallen,nach demDargelegtenundmitHilfe unserer Listendurchgleichzeitige Kennzeichnungvon StadtlageundSchülermaterialdiese Unterschiedezuverstehen. Einige Beispiele seien nachstehend gegeben-.
A.Schule9 und H. Vorstadtschulen,durchweg katholisch. Bodenständige, sehrarme Familien,hauptsächlichaus dem Arbeiterstand,mit starkländlichem Einschlag.SehrwenigAbgangnachhöheren Schulen.
VolkundRasse.Juni1938. 13