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Der Deutsche im Osten : Monatsschrift für Kultur, Politik und Unterhaltung, 1938 H. 1

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Academic year: 2022

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(1)

Drrbeiitfche ini Often

Monatôfchrift für Kultur, Politik unÖ Unterhaltung

(2)

1

(3)

Der Deutfche im Of t e n

P l a n u n ö A u f g a b e 033aS unö, geraitSgeber unö Schrift-

ieitcr, 31t biefem Unternehmen förmlich 3i»ang, mar folgetibeS SrtebniS:

2tn jmei Orten beS bentfchen OffenS, bie innerhalb beS reid)Sbeutfchen StaatS- unb ©influbbereichS 311 ben ©ebieten ge­

hören, bie mahl am ftärfften bie Sorten unb ginberniffe eines Kampfes um v o tti- beutfche SebenSgetfung mitempfüiben, in © a n 3 i g unb 23 r e S 1 a u, beibeS

©ororte beutfdjen QBillenS jum Offen, entffanb 311 gleicher 3 e it ber gleiche ©e- banfe, unter bem gleichen S ite l „© e r

©entfche im Offen" eine 3eitfd>rift h?»

auS3ugeben, bie ficf> nicht mehr mre brS- her m it einem fachlich °ber lanbfcbaftiich eng um greifen ©ebiet »olfS- unb auS- (unbSbeuffiher, bjm. pro»inaiatbeutfchcr fiebenSfragen befd)äftigen, fonbern thr qBirten in ben ©ienff beS gefaulten

®eutf#umS im Offen ftellen fällte. QBäh- i-enb fich biefe Wienfchen in 23reSiau unb

®an3ig 3« gemeinfamcm 23eginnen 3lt' fammentaten, gefeilten fich auch au^ 001 öfttichften cPro»in3 beS WeicheS, aim O ft p r e u fj e n, bem britfen groben 03or- o rt bentfchen ©ßillenS jurn Often, S tim ­ men, bie nad) einer gemeinfamen © uuu- lage fü r bie grobe Stnfgabe »erlang en.

©iefeS Verlangen n a <h g e m e i n - f a m e r S t u f g a b e n e r f ü f t u n g er- mud)S auS ber ©rfenntmS ptm

© l e i ^ r i c h t u n g ö e n t r j e « J i a i i ö - S c h i d f a l S , t>u M ' ' fe ile n biefeS WaurneS w f en^ V S - einer faff gefehmäpig erf^etnenbe 1 - nif mieberholt 03ie im aufjerffen -W™

o9 L baS magenbe ©lement fo lo n ^ re n - ber 23auern unb Äaufleute unb ie r funbiger W itter in ben Suftanb bet bat- tifchen gnfelWidfaW »erfeht mürbe ba purch, bah baS Wachffrömen bei Offlanb fab rer »erfiegfe unb baS 23innenreicf, n

Stunbe ber ©nt^eibung »erfagte ,mb ben Witterorben bem Schirffal ber erffen Sdh>tact»t »on Dannenberg uberliep, rn .rffbien unS auch bie ©eretnfamung v r bentfchen ©olfSgruppen im Subojten Pur* ein ähnii^eS Scbidfal bebmgf. ©ie g S „ V m c m iM e n »et. »«*«(>■

niSnoHen gehler, beS mittelalterlichen S?aifertumS, baS nad) 3talien unb nach einem römifchen ©Belfreich ffrebte, unb

»erfchüfteten ben fotonialen Strom beS in frieblicher Strbeif unb mutigem £e- benSeinfat) nach Süboften »orbringenben

©eutfchtumS. £lnb mie bie Wienfdjen beS 2. ©eutfepen Weid)eS in fetbffgenügfamem Streben nad) materiellem O33ol)tffanb bie grope beutfepe Stufgabe im Worboffen, baS Opfer für bie 3utunft unb ben eini­

gen 23effanb beS 9teicpeS »erfäumten, fo überfahen fie auch in Meinbeutfcper 23e- fd)räntung beS 23lidS baS Wingen beS beuffd)en 03otfStumS im faiferlicben Öfferreich um feinen 23effanb gegen bie anbringenbe 033eile fremben, »ormiegenb flamifdjen 03otfStumS in 23öpnien, in Kärnten, in Siebenbürgen, in ber 3ipS, in Deichen unb 3 ägernborf, in Ungarn, im heutigen 23urgenlanb unb nicht suleht in 03Bien felbff, mo bie grobe beutfepe

©ntfepeibung mitbeftimmt merben follte.

©ie festen gabSburg mit öfferreich gleich, machten bem ©eutfdmfterreicper baS »erräterifepe Dreiben frembPolfifcper

©temente 3itm 03ormurf, ja, muhten ihn nicht einmal »on bem cparaftertoS unb jerfehenb mirfenben 03olfStümern umher- manbernber f. £. 3 uben 3U unterfepeiben.

©iefer ©emeinfamteit beS Q3or£riegS- fchidfatS entfpraep bie ©emeinfamteit ber

©efd)ide »on 03erfailleS, St. ©ermain unb Drianon. ©urep ben beutfepen 3u- fammenbruep, ber baS Sluffommen einer fct)einheitig-t)umanitär bemäntelten, an­

geblich bemofratifchen „greibeitS"«3bee ermöglichte, mürbe nicht nur baS Scpid- fat ber im ehemaligen 9?eicpS»erbanb ober in ben 3entraten beutfd)-öfierreidf)i- fd)en ©ebieten lebenben ©eutfepen ent- fchieben. Stile bie ©eutfehen, bie in Meinen

©nflaoen ober in gröberen, gefchloffenen SiebtungSräumen unter rutnänifcher, fiibflamifcher, unter tfchechifcher unb pol- nifeper, unter litauifcper, tettifeper unb effnifeper unb unter fomjetruffifcher gerr- fchaft leben müffen, erleben baS ©teiepe:

bie 03ergemattigung beS 03olfStumS burch bie auS »erlogenem, freimaure-

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rifpem Qöettbürgertuni cntftunbene 9ia»

tionalftaatSibee weftlip-bemofratifper Färbung, bie in alíen biefeit Staaten ¿um íeitenben StaatSgebanfen würbe nnb itjre niebrigfte SlttSprägung im bolfperoiftifpcu StuSrottungSfpftem gefunben pat, unter bem baS 9?uptanbbeutfptum peute um feine lepten ^Optionen tärnpft.

Sap biefe »ietgeftaltige Oragif, in bie beutfpe £eiftung unb beutfper QBille im Often immer wieber einmünben, nuumcpv fntptbar werbe, bup auS biefem tragi- fpen ©efpict bie Sieitne eines neuen Se­

bent erftepen mögen, bajit beijutragen ift unfere erffe Slttfgabe.

ilnm öglip unb poffnungSloS märe bie»

feS beginnen, märe nur bie Oragif, baS 9iegati»e ber SpidfatSfpläge »erbinben»

beS Q3anb, baS fiep um alíe Seutfpen im Often feptingt. ©erabe bie gropen pofi=

ti»en Seifíungen biefeS Q3ot£StumS, baS im ftingenben S tre it ber QBaffen, in ja»

pem ftummem Stampf m it °pflug unb Spaten, in ftotjen 23auten unb fepönen 3eugniffen bes ©eifteS unb ber SÜunft ein grcpeS, reicpeS Kapitel beutfeper Q3otfS»

gefpipte gefeprieben pat, biefe ftotje Orabition, bie 23innenbeutfcpe, ©renj- lanbbeutfcpe unb bie ©eutfpen in ber weiten ^rembe beS OftenS »erbinbet unb burep bie täglip neugeforberte Oat bis peute lebettbig geblieben ift, ift ber 3 wpalt biefeS ©emeinfpaftSbewitptfeinS. Stuf eins nur brampen mir pinjumeifen: SluS bem 9iorboften ftrömte inS Q3innenbcutfptum bie preupifpe StaatSibee, ©runbiage ju r auperen ©eftaltung beS ewig merbenben 9leipeS, auS bem Süboften ber Q3ol£S»

tumSgebantc, ben ber Ofterreiper Slbolf

§ itle r als Q3ennäptniS feiner öeirnat inS eReicp trug unb jum Jl’eint einer neuen QBeltanfpauung werben tiep, bie als oberften fieitfap ben Q3olfSgebanfen in feiner tiefften raffifpen 23egrünbung über allem CDenfeit unb ¿anbeln aufriptete.

QBeil m ir in ber 3bce beS National*

fojialiSmuS bie erfte »ollfommene Q3er»

m irfiipung beffen fepen, maS ber 3abc»

griff beS SDeutfptumS ift, weil mir als uubebingte Oiationalfojiatiftcn an bie Stufgabe perantreteu wollen, bie m ir unS geftellt paben, barum liegt, wenn mir tmm „Seutfpen im Often" fprepen, b e r S 0 n a u f bem OB 0 r t e „b e u t f p".

9 iip t in einer trüben Oftraumromantif, bie »on einer mirflipfeitSfremben Sr»

Wartung auSgept, bap baS £ ip t aus ber frembraffigen, womögtip ruffifpen QBeite beS Oftens in ben QBeften bringen werbe, n ip t in einer geograppifpen Speoretif, bie über fpeinbaren „©efepen" beS Rau­

mes bas fpöpferifpe QBirten ber menfp»

lipen 9iaffe »ergipt, — nur in bem QBe»

fen beS beutfpen 93ienfpen, wie er uns als bie Q3er£örperung ber e i n e n , norbi»

fpen 9laffe überall entgegentritt, fönnen mir baS alleingültige 9Rap für unfere Strbeit finben.

Siefer ©runbfap »erpfUptet unS, jebe

£ ü n ft l ip e g e o g r a p p i f p e 03e r • e n g e r u n g 3 U » e r m e i b e n . QBir fel­

pen ben Often n ip t als einen ifolierten, in fip begreifen 94aitm, wenn m ir aup bie SSebingungen, bie fip auS ber geogra»

ppifpen ©tieberung ergeben, bie QBeite unb Offenpeit beS ©ebieteS, baS gegen Often bis an ben Ural teilte auSgebepnten natürtipen ©renjen tennt, fepr mopl ju beurteilen »ermögen. 3ft bop biefe QBeite unb ©reiijcnlofigfcit teptlip b a s Spiet»

fat beS ganjen beutfpen Q3otteS, beffen Q3olfStumSgrenjen nap Often in einer QBeife aufttaffen, wie eS fein anbereS Q3ol£ ber QBelt tennt. QBir fepen ben europäifpen Often im 3ufammenpang mit

©efamteuropa. QBir fepen ben £ebcnS»

raunt, ben bort beutfpeS unb frembeS QJoltStum teilen, im 3ufammenpang mit bem £ebensraum beS beutfpen Staats»

»altes, beS QieipSbeutfptumS, befonberS in ben öfttipen cPro»in3en.

Sie gropräumige ©rfaffung beS 3u»

fainntcnpangeS nap Often unb nap QBeften »erpfliptet unS 31t einer gleipett QBeite beS 23licfs nap Qiorben unb nap Süben. S arin liegt ber ©runb, warum mir bem Qiorben unb feinem

©efpepen aup in biefer 3 e itfp rift beS OftenS einen ftänbigen cptap einräumen, weit ber 9lorben n ip t fepten barf, wo baS SpicffalSmeer ber Oftfee als ein 3entrum ber Sntfpeibung aup beS oft»

beutfpen SpictfalS erfannt ift. 211 f r e b 910 f e n b e r g pat in ben beiben gropen 9leben, bie er im 3apre 1934 auf bem QRarftplap in £übect unb im gropen 9icmter ber 9Rarienbttrg gepalten pat, auf biefett 3 ufammenpang auftnerffam ge»

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macht Von her Oftfee hat fih b« S trf m Per norbifch-germaniichen V öller über (Europa ergoffen, h i« trug baf . " 1 c b £sr "

b e u t f ch e ( El ement , baS biS auf ben heutigen Sag baS ©dicht norboftbeutfhen (Sa n ie bie Srabition ber V ß i l m g e r fnrt biS in bie neuefte 3eit, bie an um?

5 sorberung fteEt, bie VafiS b e u t - f d) er S e e g e l t u n g gegen ben Vor- berrfhaftSanfpruch eines aus¡bem■ 23tn»

nenlanbe oorbringenbeS flamißheS VotfS*

tum ju oerteibigen. ViefeS ftawifche Voll^tum hat an ! ^ ncnl ' Zugang ein gnftitut errichtet, baS auS- idjtiefeiich für bie Verbreitung bei Sr»

S m tnis aon ber natürlichen Verbindung öe| öftlichen mit bem norbifch-baltifchen

*a um tätig ift. Siefef V o ll hat auch bie cRichfung nach bem Süben nicht auS bem m T v e d o r e n unb fr r tftt beShal> oon einer „Shwarzmeer-Oftfeepotitit . Sben»

, finb auch nur oerpflichtet, bie Vielte V lid s auch in füblicher Vuchtung offenjuhalten. ® i r befhränlenunsIba»

tun- nicht auf bie (Einbeziehung bei ®«>*

oitbeutfhtumS, fonbern moEen — ähnlich S e ni Olorben ben Oftfeeraum - im S b e n ben graften Stntergrunb beS

quir fprachen Don „funftlnh« ,9«

graphiWer Verengerung". Vßerm um f

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mit beiten unfer b gehören zu soffen ben £ ebenSraum teilt, 8«vOTe' ®

L i ZU permittein unfere 2luf-

beu Verzerrungen unb Sin»

feüig leiten woEen w ir

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i « r o ftM u W f j f , Z men ju M « , ¿ L n « ln oftbeutfeße Sßerfe. ©a i S r ift ''fce8et$net bem Slitel unferer SeitfcftriTt

ben S t a n b o r t, auf ben unS baS S<hiE- fal gefteltt hat, ber 3 « h a l t unferer Aufgabe ift b e u t f <h f h l e <h t h i n. 'Na­

türlich foll eS in erfter £inie ber Veutfcße beS O ft e n S fein, ber hier einen gemein»

farnen StuSgangSpuntt finbet, um zum ge»

famten Volfe feine Stimme zu erheben, fein V5ort, feine Srzäßlung, fein ©e- hießt, fein 23ilb unb Vaumerl auS Ver­

gangenheit unb ©egenmart zur großen Heimat, zum Neid), fpreeßen zu taffen.

Hnb barin roirb ber Scßwerpunlt unferer Elufgabe liegen: in ber ßöhften tyorm feines fiebenSauSbrudS, in 2)id)tung unb bilbenber Kunft fall biefer beutfeße Nlenfcß baS 93ilb feines QBefenS oor ber Vreite beS gefamten beutfeßen VolfStumS er­

flehen laffen. So tr itt eS greifbarer her»

oor, als eS befeßreibenbe, tppifierenbe VarfteEung mit harten unb S ta tiftil je­

mals ßinzuffeEen oermag. 2)amit hoffen mir zu erfüEcn, maS unfer höcßftcr (Ehr­

geiz ift, nämlich, botlStümlich im beften Sinne zu fein.

„S o haben Sie Eh bie fdjmerfte Auf­

gabe gefteEt", fhrieb ein junger oft»

beutfeßer Vicßter an bie Scßriftteitung, bie ihn zur N litßilfe an biefem Vßerf auf»

forberte — „eS gibt fo Diele 3eitf<hrtften, bie baS zu fein oorgeben unb oermehfeln boh immer baS große (Einfache m it bem fprimitioen unb raffiniert Kinblihen. SS nrirb auf eins oor aEem anfommeit: bie Stimme unferer £anbfd)aft muh grof) unb ftarf ertlingen, eS muft immer baS Nau- f<hcn beS NZeereS, ber rneiten SBälber zu oernehmen fein, auS ber unermeßlichen Sbene fommt unfer Nuf. VaS märe hoch menig in unferer 3 eit, menn nicht auch baS immer in allem zu fpttren märe: bie Nlenfhcn ftehen im Kampf, baS S hidfa l fteigt molliger auf über ihnen.

3m VSefteu unb Süben beS NeiheS finb bie ShriftfteEer fhon mehr ©olb»

fchmiebetünftlcr. 3m Often adern, roben fie noch, fini) ben Urgewalten, bem Smigen naher. 2)ie Sonne muß im Often immer mieber aufgehen, auch für bie beutfdje V ih lu n g !

q ß ir ft eben a l l e i m 2l n f a n g , a b e r ich g l a u b e an ben f h ö n e n S i e g !"

S h r i f t l e i t u n g .

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K u r t V o r b a ch

Der jubilierenöe tfdiechilche Kleinbürger unö Öie

„HahenUratzlerfchi"

20 Jahre Tfchechofloioahci

Sie S:fci)Cct)oitotpatei wirb in tiefem 3 aßre ißren awanaigften ©eburtStag feiern. 3 manjig 3 aßre finb im geben ber Vötfer unb ber meiften Staaten eine turje Spanne 3eit. Sie bebeuten baßer im geben eines VotfeS an fid) nießt »iet, für bie Sfcßecßen feboeß eitles. itnb befon-- berS für ben heutigen £Sfd)erf)cn, ber auf bem ßeißen 23oben eines jaßrtaufenb- alten VotfStumsfampfeS non einem ins Nationale übergefeptagenen f t e i n b ü r ­ ge f l i e ß e n g e b e n S g e f ü ß t beßerrfeßt mirb.

„grüßer ßieß eS für ben Sfcpedjen" — fo ift in nießt ju übertreffenber V3eife baS tfeßccßifcße Kleinbürgertum, baS nun in 3 ubetftimmung gebracht mirb, einmal cfjarafterifiert worben, „ber Staat mu§

„unfer" werben. 3eßt ift ber Staat „un- fer". 2tuS bem S r u ß g e f ü ß t ift ein 23 e f i i) g e f üß l geworben, aber bie Kleinbürger erleben eS in berfelben Um­

welt ber nationalen ©egenfäße, in benfel- ben Spannungen, bie ber neue Staat mit umgefeßrten Voraeießen auS ber Srbfeßaft beS alten öfterreieß übernommen ßat. 3'n prioaten geben finb biefe Kleinbürger gutmütige geute, »on einer »ielleißt etwas fnurrigen, aber nießt fatfeßen greunbtießfeit, fleißig, fparfam, feßr fo»

libe, bilbungSßungrig unb anfprueßStoS.

9iitr im ^potitifeßen finb fie äußer ft emp- finbtieß, mißtrauifet), ßumortoS, gteid) feßr aufgeregt. Sa »erfteßen fie feinen Spaß:

Vßir finb ßier in 23ößmen, mein Sjerr, ba wirb gefälligft bößtnifd) gefproeßen.

(„Vößmifeß" unb „tfcßccßifcf)" ift in ber tfcßecßifcßen Spracße baSfelbe V3ort.) 3eßt finb w ir oben; ba wollen w ir unS mal einrießten; jeßt finb w ir bie Herren; w ir ßaben baS »erbient; Wenn w ir aueß nur ein fleineS V o tf finb, w ir finb nießt meßr unterbrüeft unb nufere Kinber füllen Be­

amte werben, ßoße 23eamtc fogar, tuinbe- ftenS OberfcftionSrätc. 3« folcßen &uße-

rungen beS fteinbürgertißen Vefißgefiiß- teS fteeft freiließ aueß feßon ein g u t S t ü et 23 e f t ß a n g ft unb U n f i e ß e r ß e i t »er­

borgen. Sie SßirtfcßaftSfrife ber »ergan­

genen 3aßre unb bie politifcßcn Umwäl- jungen in ©uropa ßaben aueß bie Sßelt ber' tfcßeeßifeßen Kleinbürger erfeßüttert.

Sie fpüren baS f«ßon an ißrer eigenen Aufregung. 2lber fie »erfteßen eS nießt unb ftarren auf ben Sünbenboef, auf ben ißre 3 eitungen 3 ^ßre ßinbureß altes Un­

bequeme abgetaben ßaben: b i e „ § a f e n - f r a i 5 1 e r f <ß i". Sie füßrenben Seßicß- ten ßaben jw ar inamifeßen gelernt, weiter au feßen. Sie wißen, baß bie Probleme mit bem Seuten auf einen Sünbenboef nießt a» löfen ßni)- in i)cn breiten Waffen beS Kleinbürgertums ßaben fieß bie Vorteile fo tief eiugefrcffen, baß ber 2lbftanb awifeßen potitif<ßem ©efiißl unb P o litik e r ©infießt, 3»»ik<m ftarrer Sra- bition unb lebenbiger ©utwieflung feßon feßr groß geworben ift."

2luS biefer Ueiubürgerließcn ©eiftigfeit feßen bie Sfdßcßen im 2lbfeßluß beS ß»ei- ten 3 aßraeßnteS ißrer ftaatließcn Selb- ftänbigfeit ein bebeutungS»olleS ©reigniS für fieß unb bie Vßelt, baS m it ©lana unb

©lorie gefeiert werben muß. So ßat man im »ergangenen 3 »ßr mit angefpanntem 3ntereffe bie Vorbereitungen für bie 3 wanaigjaßrfeiern in 32 o S f a u »er­

folgt, um in biefem 3aßr im Kleinen naeß*

auaßmen, was bort im ©roßen geaeigt worben ift. Unb nun geßt ber tfcßeßifcße Kleinbürger mit »iet giebe unb Sorgfalt an bie Vorbereitungen ber ©eburtStagS- feierlicßfeiten für fein Vatertanb.

Sßon werben in ben Scßaufenffern ber Stcibte bie 3aßl 20 in golbener unb fit- berner 2luSfüßruug umfränat »on ginben- blätteru ober gorbeeraweigen, fk tb a r, bie wie ber Stern bie Krippe in 23etßte- ßem bie ijäupter ber füßrenben tfcßeßi- feßen Staatsmänner tiberftraßtt.

6

(7)

Silber auS ber unblutigen 9UwJ«- tionSzeit werben auSgeftellt, te \)

m m "«« *" * '

9* 2 * 5? « L Ä f * * » f

I f a i i l b « ber S4 * » 1* 6e' SlTgen 3ungfrau Sütona erlebte.

»iubenfen auS bem Kriege, emgejullt

■ X b Uge ^at)ncntud, ber tftftechtftften

,r ! f Ä S ' V « & " a«*'1«*’ « * '

©ater ju »ermitteln.

fumenten f syi<> 93Ubcr t>on 33ciu=

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- entitanben finb. *“ bc feinen fd>en Kleinbürger tu f gr iann über- Abbruch- Sauptfadje ' monumen- tjanpt etwas ^ “ f ^ S n «erßan-

teilen ©enfmatern ber M W & yet,t genbeit im ©ubetenraun Z< | | or6eMitun.

baljer mit ü^el,i i '^ ^ n^ ciertid)feiten. And) ge« für bie 3 u i > u„ b leid,«

etwas Ijämi Je S ^ b e t ©ater- tcr ©patt über ^ ¿ k 7 p 0pt,eSeit,t ftat«

lanbe fern langes angebeutete ten, unb m^J 8«■ > „ c^m ieS wirten

§errengefut)l bes q-r eube ber ©Belt mit. e r w ill mit f t ^ S g^tge, ® iil«

l’agen: ^ierc Rauten, 23rüden per unb L p rife n , gnbuftrtc- unb Straften, bteje jr pas ift anlagen rmb S j ’^ ^.Jp w lt © fd ^ e n ."

alles unter ® « r t-® l „ ffn Überzeugung,00 unu —,-v ' uuw , 's .r fallen Überzeugung, ünb babei ift er b @rö^e einmalig baft bieS aUeS w „ ^aterlaube m ift unb nur in ^ub ja ft0^ er fotefter ^ra d )t »orfomr fom»

in gerabeju fmblidjer - unb

io S .cn M i

graften feiern | . ngat)C feine

©taat, bem er nun “ t i ef in feinen Siebe unb S*«3e J § tcuerfd,raubc rud«

©elbbeutel grerfft b act)tct nid)t ber

©er ©efunbitng feines ©efüftleS finb feine ©eftranten gefeftt. SS iann ftd, rn feber Richtung auSwirfen unb geftalten.

ünb bie Prager Regierung ftat guten

©runb, biefe ©efüftlSbefunbungen ju for- bern, weil fie »an ben Realitäten beS AU«

tagS ablenten.

© a S u n g e l b ft e R a t i o n a l i ­ t ä t c n p r o b t e m in ber Sftftedmfiowa- fei ift in baS ©lidfelb europäifefter polt»

tif gerüdt unb etwas reidjlid, fpät als ein gefährlicher 23ranbfterb in ©uropa er«

fannt warben, ©eit 18 Saftren würbe ber

©Belt fuggeriert, ber tfd)ecf)oflowafifct)c Q3iel»ölterftaat fei ein Rationatftaat, baS Rationatitätenprabtem zur 3 ufriebeufteit ber „Rlinberfteiten" gelöft. Pan Sfdje^en aber werben alle Anftrengungen gemacht, biefeS 3iet burd) Sntred)tung unb ©nt»

nationatifierung ber ©olfSgruppen zu er­

reichen. 3m 19. 3aftr tfd,ed,oilowatifd)er

©taatlidjfeit fleht fid, bie Prager Regie- rung gezwungen, ber ©Bett einzugefteften, baft baS R a t i o n a l i t ä t e n p r o b l e m ihres ©taateS n i d, t g e l b ft i ft unb Anberungen iftrer bisherigen Rtinber»

hcitenpalitit in AuSfid>t zu fteUen, waS burd) bie ©efte beS 18. gebruar 1937 erfolgte, ©amit traf fie natürlich bie

©fdiecften felbft, bie nun alles Unrecht ab«

änbern fallen, waS fie bisher im Riantel ber Segalität betrieben unb bie jeftt ber Ausführung ber ©Bünfdje ber Regierung

©ßiberftanb entgegenfeften. Am 18. ¿re- bruar beS »ergangenen 3aftreS hatte bie Prager Regierung nämlid, »erfprod,en, non nun an baS ©ubetenbeutfd,tum als gleichberechtigten Partner im ©taute zu behanbeln.

©er ©Bert unb bie 23ebeittung ber Prager RegierungSgefte »orn 18. Februar 1937 ift im ©erlaufe ber AuSfpraJe über Pen ©taatsnoranfehiag für ba^Safti 19- peuttid, fidjtbar geworben. ©Senn auch S ben (Erfahrungen ber teftten zwanzig ainbre felbft ber ex=officio=©erteibiger peg} StaatSbubgetS nicht an bie ^uftttg- i it per angeführten 3ahten glaubt unb nie sperren Abgeorbneten uberzeugt ftnb,

t o i Wf i r i « » ta n tdne

S e r ©erbefferung herbeiführen werbe fo ni- aanze ©ebatte bennod, ftarffte Sbeutung. Sie ©ewilligung bes Staats-

(8)

bubgetS ift eine Angelegenheit bes 33er*

trauend für bie unb ju ber Regierung.

£lnb fo befepränft fiep bie Sebattc auch nid)t auf bie 3aplen beS StaatSooran- fcplageS, fonbern führt ju einer 23epanb- hing ber ©efamtprobleme beS Staates, cjür bie Angehörigen ber einzelnen Q3oífSgruppen aber wirb bie 23ubget*

bebatte jum Antafj, bie Rttnberpeiten*

poíitif ber Regierung im großen S til ¿u behanbetu unb ipr öie unciugelöften Sßecpfet »orjutegen.

2)ieémat glaubte Riinifterpräfibent Öobja ben Auflagern feiner Rlinber- peitenpoíitif juoorfommen ¿u müffen, in- bem er unumwuuben erflärte, bap auf bem ©ebiete ber Ríinberpeitenpotitif

»ieleS noch ¿u oerbeffern fei, bie Regie­

rung aber um bie nationale 'Proportio­

nalität bemüht fei. 3 ur 23efräftigung beffen führte er eine Reihe oon 3ahicn an: So feien im erften Riertcljapr nach bem Abfommen oom 18.5ebruar 1937 4048 neue Angefteltte in ben StaatSbienft auf­

genommen worben, tumbón 88,61 o. £>•

„Sfcpecpoftowafen", 8,52 o. &. Seutfcpe, auperbem 17 982 öilfSarbeiter, hiervon 84,95 o. £>. „Sfcpecpoflowafcn", 14,82 o. &. Seutfcpe. 3m uächfteu S ierteljapr feien inSgefamt 2847 in ben StaatSbienft aufgenommen worben, pieroon 83,18 o. 9>.

„Sfcpecpoflowafen", 12,6 o. &. Seutfcpe.

23ei ber Ricptereinftellung fei ber Ratio- uatitätenfchlüffcl angewenbet worben.

Run maepen bie Subctenbeutfchcn be- fanntlicp runb 22 o. §. ber ©efamtbeoöt- ferung beS Staates auS. Sie angeführten 3apten beS Rlinifterpräfibenten jeigen aber, baft biefer gnmbertfat) nirgenbS er­

reicht würbe. Saran trägt alierbingS uiept etwa ber Staat alé Arbeitgeber bie Scpulb, fonbern — bie böfeu Subeten- beutfepen fclbft, bie naep bem Sßort SpobjaS „viele 3 apre pinburep ben StaatSbienft bopfottierten".

Sie 3aplen beS Rlinifterpräfibenten ftimmen uiept unb oermitteln überbieS ein völlig falfcpeS 23ilb. Ser fubetenbeutfepe Abgeorbnete S?unbt piett bem R linifter- präfibenten bie tatfäcplicpeu 3 aplen über bie Aufteilung unb (Ernennung beutfeper R iipter entgegen, bie — wie uiept auberS erwartet werben fonnte — oon &errn S r. £>obja unwiberlegt blieben. ©3

würbe behauptet, bei ben Rispteranftel- tungen fei ben Serficperungcn auS bem Februar-Abfommen ©eniige getan wor­

ben. Seit biefem Sage aber finb bis Sep­

tember folgenbe Anberungen eingetreten:

23eim Oberfteu ©eriipt würben jwei Se- natSpräfibenten unb brei Räte ernannt, alle Sfcpecpen. Sabei gibt eS eine grope 3apl beutfeper R itte r , bie fiep politifcp m feiner QBeife Pieper betätigt paben, erne erftflaffigc Qualififation aufweifen, fo bap fic fiep uiept einmal ber tfipecpifcpen Spracpenprüfung ju unterjiepen brauep- ten, unb bie fepon längft oerbient patten, auf einen pöperen Tpoften ju gelangen, aber noip immer irgenbwo als einfeupe Ricptcr tätig fein müffen. 23eim OPerften Serwaltungsgericpt würben ber jweite 'präfibent, oier SenatSpräfibenten, jwei Räte unb jwei Sefretäre ernannt, bar­

s t e r — e in Seutfcper. 23ei brei Preis­

gerichten würbe ein beutfeper Tpräfibent ernannt. 3u PreiSgericptSpräfibenten in ber oierten ©epaltsftufe würben jwar brei Sfcpecpen ernannt, aber f e i n Seut- feper. 3u ©ericptSoijepräfibenten würben 14 Sfcpecpen unb — ein Seutfcper er­

nannt. SBäprenb 30 Sfcpecpen j ii ©e- ricptSräten ernannt würben, würbe biefe 23eförberung nur 12 Seutfcpen juteü.

23ejirfSricptcr würben 44 Sfcpecpen, neun Seutfcpe unb ein 3»öc. 3u Ricptern in ber ¿weiten ©ruppe würben 27 Sfcpecpen unb brei Seutfcpe ernannt.

R lit ber 'Proportionalität ift eS alfo uicptS. Rliuifterpräfibcnt &obja pat wei­

terhin oergeffen anjugeben, bap es fiep bei ben übrigen neueingcftellten Arbeitern oorwiegeub um Saifonaibeiter panbelte, bie fepon längft wieber abgebaut finb.

AIS einen weiteren „23eweiS für bie P roportionalität" füprte S r. Sobja ben Anteil ber beutfepen Steuerjapler an ben Steuerabfcprcibungen au. 3m 3apre 1936 pabe ber Anteil ber Steuerabfcpreibungen im ©ebiete ber tfepeepiftpen Septilinbu- ftrie, j. 23. in Racpob 13 o. Sj., in Afcp 18 o. §., in QBarnSborf 50 o. §., unb in Rumberg fogar 80 o. Sj. betragen. GS feien alfo bie beutfepen Steuerjapler bei ben Abtreibungen über baS proportionale Q3erpättniS pinauS berüdfieptigt worben.

Sie pöperen Steuerabfipreibungen bei beutfepen firm e n finb aber fein 23eWciS

8

(9)

füt eine wirtliche ©leichberethtigungber

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3^ lf© e a e 'n 1 ” ^tdU m g er

»erlangt würbe, bah fie bie tfchedjijche Sprache nur io weit beherrfcpen muffen foweit eS it)r Dienft erforbert, fo UeJ

id) mancherlei oerbeffern ©tejer ^e 1

k4 «Jebruar-fttbtommenS harrt noch fet*

ner praftifdjen Durchführung/' ptinifterpräfibent §obja:

ünfere 9Kinberheitenpolitif ©ot ft<h niAt mit feierlichen ©rflärungen unb cpaften juf rieben, ba fie ben SJUnber- heiten eine weit wertwttere ©arantie ge­

währt. Diefe ©arantie beruht w bem freiwilligen gntfäluh ber tfdjechoftowafi- fdjen Demofratie, unferen Deutfjen unb

¿¿gleich aud) ben Sagbaren unb Polen edles ju fi<hern, waS ihnen cm gerechtes T J J i. l Lb,n tann. Die tffhcdjoftowa.

lament bcfprochen wuroe, ••• «*ern, waS ihnen cm gereu,^

fchechifhe« 3citfd>rift " T ” . er= Daterlanb geben tann. Die tfd)edjo)towa=

Senen war. Diefe ©egenuberfteüung * * epuk f tut bieS auf ber ©runb- gibt folgenbeS 23itb: ibt fotgenoes «»*'• ftimtticben Souveränität. t-tn

Ptinifterpräftbeni &°^ a- tionale Dßir bemühen unS um o ^

Proportionalität, wollen a ^ ^ öer ro e nicht »um mechanifchen

L i « * » » M M » » “ "« “ ■ S

»«tu > « < > *» , * 6 f \ f „ Ä

Deutfchen mele 3 a^r/ A ’ enft bireft tfchechoflotoafifchett etaatSbrcnft ^ ^ boptottierte. Sür hMten-'Propor»

©ntwidlung ber 9}tmberh te tionalität übernehmen

noch bie Regierung bte Dera

Der DOiarrift 3 afi<h; p emühungen

„DBir flopen bei unjeten 23e h ^ fehr oft auf bie pra tf^e « u « 0 0 ^ PtationatftaatSbegriffeS, cpr0=

«fmöglichteit auö^ l^ f i „ lCDaS tfchechifche portionalität ju erteilen- 1 Ui

len, bre nationale J . ^ b ber i>ift°*

biet Mt erhalten. ® o a u ^ r h ^ ^ ^ rifchen bcut^ en , J beutfdjen «Spiftcna 5?eim einer JoUetti e ^ ^ ^ ^ r0, auftaucht, er > 9 ©ermanifation."

teft gegen bte ©efapr

^inifterpräfibent öobja^ um ^

„®S W ?inr Ä I tf*e*ofto»atif«e nehmen, bah fllh bemühen um bie öffentlichfeit ^ e n b a S j ^ W öffent-

gung geftanben.

fifche yvepnoiu uu -

läge ihrer ftaattichen Souveränität. U n P ott baS in feiner ©efdmhte eine foldjc ünterbrücfung mitmachte wie w ir, wub fiA niemals b a p hergeben, anberen Un­

recht ju tun, unb wirb fi<h muner beffen bewuht fein, bah bie ©tärfe fernes Staa­

t e um fo bauerhafter ift, je organi^er d)

©crechtigfeit unb gleidteS blecht für alle, ohne ilnterfd)ieb ber Station, Waffe unb Religion in biefe (Staatlidjteit etnrethter.

Der ^ta rp ift 3affch:

crßir bürfen nicht »erheimltchen, bah bie' beutfehe 23etwlferung immer mehr

»on ber Q3orftellung beherrfcht wirb bah fie ein Opfer eines jielbewufjten ^efb- ' Uaes wirb, ber ben 3 wed hat, fie« 5«

Interbrüden. 3e wehr baS beutfehe SU- ment auS ben öffentlichen Dienften m ben

©ebieten uerfchwinbet wo bie beutfeh 23e»ölferung wohnt, befto mehr entfteh ber optifche ©inbrud einer nationalen, fremben Oberhoheit. ®ie prafttfehe 9t tionatpotitif tann nicht bur j eine natio­

nale Bewegung, bie ju ben ©renjen jte t^

äbgei^dt werben. 3« bem ^ e , » « ¡ W S e u tfc h e n in ihrer nationalen ©pift n

« V S ‘ ® r u n S M ifS Staates H m f ®aS Problem ber tfched,ifchen Ä S d S tann nicht b u r* anti-

Ä S m e für «*„ S.aatä9» a „ t o . g i « fc fft« Sonttaincuma

( Ä « ilua um nsft.orfe n «ni, » «

(10)

rauben fubetenbeutfchen ©ßirtlicbieit ift taum möglich-

Unt> bie gleiten Klagen »nie bie ®u- betenbeuifdjen führen bie Slowaten, Un»

gar»», Hfrainer unb Violen. ©ie inneren Spannungen befielen weiter unb werben oft nod) fdjrille ©iffonanjen erjeugen, bie in bie Subetmufif ber 3ubitäum3feiertich' leiten Hingen werben.

©aS non bem tfchechifchen 2tuftenmini*

fter unb jetzigen StaatSpräfibenten non jeher gcwünfct)te, aber 1935 mit nerVöfer Saft abgefctjloffene SomjetbünbniS bat bie auhenpolitif<he Situation ber ©fchecho»

flowatei infofern vcrfd)ieci)tcrt, als eS ju einer 3 foticrung ^ ra g ^ führt, über bie man 5»var baS tfdjedjifdjc V o lt t)tntt?eg=

tauften fann burcb bie ftarfe Betonung

ber fowietruffifcben ^reunbfdjaft unb ber lauten Q3erfid)erung „Vßir fielen wirïlic^

nicht allein ba . . von ber aber bie Ser»

ren im &tabfcf)in vielleicht auch ctuê bem c^unbe ©elboS Kenntnis nehmen mufjtcn.

©er tfchechifche Kleinbürger fleht bie

£age anberS. ¿n feiner 3 ubiläumSftim»

mung bticft er in bie Vergangenheit unb nicht in bie 3 utunft, feine Sorgen brehen fich um ©irlanben »mb Fahnentuch, rcbuer unb ebenfo patriotifche wie ein- nahmefichcre ^rogrammfchtager. ©as an»

bere fo benlt er, folt man in ‘präg machen, benn fchtiefflich sah« er feine vie­

len Steuern, von benen bie Serren „oben"

gut leben tonnen unb noch beffer regieren follen.

W i n t e r n a c h t

Sonett, W eim ar j 8 0 8 Von 21 r 1h u r S cf) 0 p c n h a u e r.

5Dic lange W internad)t tvitt nimmer enben;

■Jllo fä»n’ fie nimmermehr, bie Sonne weilet;

3Det* S tu rm m it Vulett um bie W ette heulet;

3Die W affen flirre n , an ben morfd)cn Wänben, Unb o ff’ne ©räbet ihre © cijfcr fenben:

S ie »vollen, um mid) hcr im Kreie vertheilet, ÜDie Seele fd)t*ecfen, baff fie nimmer heilet,

©od) »vill id) nid)t auf fie bie Blidre tvenben.

3Den Vag, ben Vag, ich w ill ihn laut verfünben!

X3ad)t unb ©efpenfier werben vo r ihm f*»he«:

©emelbet ifl er fd)on vom tllorgcnfictne.

25alb w irb es licht, auch in ben ttefffen ©rünben:

V»ie W e lt »virb © la n j uitb Farbe üherjiehen, ißin tiefes B la u bie unbegränjte F'crnc.

10

(11)

23í í bní éf >üf f e 21 r i i) u r 0 d) o p c u b a u e i s

(12)

H a n e C ü f o n ?

A rthur Schopenhauer uot> Oae Erbe feiner Ahnen

Ser ©au Sangig ber P 6S 2tp. unb ber Senat ber freien S/ “ btJ f crtC" ™ 22. Februar in einer großen ©ebäd)tniSfunbgebung baS 150. e ur jintaum a ber größten ©öijne SanjigS, 2lrtt)ur Schopenhauers. 3™ C. ^U1 ™ jt na gebung ftanb ein Vertrag 211 f r eb 91 of enber g S, ber bie ©angiger £ ? and, für baS Peid, affigieH erftärt bat. «uSgefrenb non bem S * « « * " * ' bJ f Pofenberg im „ <20f2ptt?uö beS 20. 3 abrl)unbertS" ¿u bcm f , , , tcn wir ber norbifeben ©runbßaltung ber £C" ^ u n b äbffammung liegenben einen oftbeutfeben Scbopenbauerlenner an, ben in D

Sßurgeln beS Sd)Openbauerfd)cn QBefen# nachgugeben.

P ttt ber Stabt Sangig, bie am 150.

©eburtStag Schopenhauers ii>re^ großen ScßneS gebenft, bereinigt fiel) i>te Sd)openi)auergemeinbe in allen Grbteuen unb Pationen, bie unüberfeßbare 3a) aller berer, bie in ißm ben <OTeifier ber=

ebren, ber ihnen ber 3 üßrer ber Sßelt- anfeßauung mürbe. Schopenhauer t|

unbeftritten ber größte genfer nai) Smmanuet ßant, beffen getftige^

antrat, um eS in ungeahnter Greife in - ter gu entmideln. £lnter ben pbilofoph * feben Scbriftffeltern ift er überhaupt bei größte. Senn feinem anberen mar e gegeben, in gleicher Klarheit tiefgrun ige

©ebanfen in bollenbeter gorm p m Aus- bruef ju bringen unb fie burch etne 3"u fchöncr 23itber bem PerftänbmS emleuch' tenb ju machen. Sine jüünftierfee e fettener Griebnisfähigfeit, ^ eL . PBefen aller fünfte, befonberS ber P t u f i, flargelegt. S r hat 9iicharb

Seele gefüllt unb ihm bie mcltanjd)au- liche ©runblage für fein 51'unftwer * mittelt. Gelbft ^riebrich J eS fich im Saufe feiner fpäteren Gut luitg gur Aufgabe machte, bie gEBclt „ Schopenhauer gu befreien", neigte gu ginn feiner lämpferiföen Saufbah«■

Segen bor ber ©röße fchopenhauerifd)

©eifteS. Seine Schrift „Srf)openbauet al3 Srgießer" geigt in banfbarer

gung, maS ber ^ e lfte r ihm R e u te t hat Gmit Sd)opcnhauerfd)cr <2ß^ tclfe” A im S e i i l m *> • ? “ < Ä - Stfrifa, um bon praftifchem

getragen, für Seutfchlam 1 v Seutfch-Oftafrifa gu erfämpfen.

® i r ^

O f t e n S fehen in Schopenhauer

banfenroelt bie gleichen geiftigen grafte mirfen, bie bie K ultur unfereS £ebenS=

raum'eä beftimmen. Smmer berbanb fich ber hohe i b e a t e © e b a n f e mit bem gäben, f t a r f e n P ß i l l e n . 3« Harer GrfenntniS ber realen ©egebenheiten um ferer ©renglanbe fonnte hier nur ein Pienfchentum lebenaufbauenbe Arbeiten leiften, baS, gu jebem Opfer bereit, nie bie große ©angheit beutfdjen PolfStumS bergaf) unb in flarer 3 ielftrebigfeit praf- tifd)e Klugheit m it rüdfichtSlofem ® m p- ferroillen bereinte. Ser Seutßhe beS Oftenö ift erbberbunben, nüchtern bis gur gärte 2tber ben PeatiSmuS bes SjanbetnS oerflärt bie 3bealität beS 'planet unb bc£ großen 3ieleS. Peal-SbealiSmuS ift ber PSefenStpp biefeS beutfehen SOien»

fehen. Sr ift mit ber mertbotlfie auf bem 23oben ber germanifch-norbifdhen Paffe.

Arthur Schopenhauer atmete biefe gei- ftige £uft hier in Sangig bon früher kinbheit an im Saufe feinet PaterS, beS Kaufmann« öeinrid) 3loriS, unb in bem feinet ©roßoaterS, beS Senators Ghrt»

tian fieinrich Srofiener. « K fein Sater bann im Srot) gegen baS monardjifitihe Preußen feinen Sßohnfiß nad) Samburg perlegte, unb im gäben Stufbaumilten ein neue« ©efchäft fd)uf, maren e§ tm Sa- ieinSfampfe unb im Grfolg mieber bie

«leicheu djarafterlichen Sigenf^aften, bie L vor ihm, rnenn aud) in fpröber, mtbn- aev QSeifc entfalteten. Ser Pater be- ftimmte ihm na^ i einen <2Bunid>en Ju fragen, ebenfalls gum Kaufmanns- l,CCsJC ift befannt, baß erft ber Sob beS Paters feiner P iutter unb aud) ihm Den Pßeg freilegte gur Srfüüung i h r e s

11

(13)

eigenen gebenSfinneS. Die weltaufge»

fcptoffene B u tte r vcrftanb eS, in ben Kreis ©oetpeS in Dßeimar ju gelangen, er, t>er hochbegabte nur im ©eiftigen feine 3 iete fepenbe ®opn burfte fiel) auf baS Stubium vorbereiten. 3n iu rje r 3eit vollbrachte er biefe gewichtige geiftung.

©r war fiel) ja ber gleichen Strafte wie feine Däter bewujjt, hatte ihr Selbft»

bewufjtfein, bic gebariflicpe Klarheit ihrer 3 ictfehungeu unb benfelben harten Dßil- len. 0o verhalf er feinem ©eniuS ¿um Durchbruch unb f e i n e r gebenSibee, ein Denier unb Deuter ber Dßelt unb beS gebenS ¿u werben.

gryjit 30 Jahren fonnte er ber Öffent»

tichfeit bie neue Dßeltanfcpauung ver»

tünben, bie er gefunben hatte. Sr nannte fein Dßerf, baS trop mancher anberer Schriften, bie er in fpäteren 3apren fchrich, baS Spauptwerf feinet gebend blieb: „D ie Dßelt als QBilte unb D or- ftelluug." Die gehre vom Dßißen ift in all feinen Schriften ber Kraftmittetpunft, um ben bie Dßetten feiner ©ebanfen ihre Dahnen ¿iehen.

„D ie Dßelt alS DBitle unb Dorftel»

tung." gufjenb auf ber umwiilsenben Sr- fenntniS beS großen KönigSbergerS, 3«1*

manuel Kant, bah bie Dinge ber gegen»

ftänblichen Dßelt nicht fo f i n b , wie fie j ehei nen, folgert Schopenhauer, bah biefe Dßelt b e t g ö n n nach ibeateu SparafterS, ein SrgebniS unferer Dor»

ftellung ift. Die realen Dinge, bie Ob»

feite, gibt es fa nur für ein Subjeft, bent fie gegeben finb, baS fie burch bie gönnen feines DenfcnS nach 9taum, 3eit unb Shr»

fache begreift. Doch auch ein Draitm ¿eigt unS Obfefte. Die realen Obfefte aber wären nur ein Drugbitb, wie biefe Draumobfefte, wenn nicht ein letjteS 9lealeS hinter ihnen ftiinbe. So ift baS i n n e r e Dßefen ber Dßelt nicht nur Dor»

ftellung. Schopenhauer lehrt unS, bah betn Dfteufcpen biefeS 1 e t) t e 9leate, baS hinter ben Dingen ficht, erlebbar ift, auch toettn w ir eS mit betn logifchen Der»

ftanb nicht erfaffeti tonnen. Durch Sclbft»

beobaeptung, burch baS ( E r l e b e n un»

ferer eigenen Spiftenj erleben w ir baS 9leale unmittelbar unb fiitbcn biefeS fenfeitS beS btojj ©ebanflichen Dorpan»

bene als . . . Dßillen.

Schopenhauer fteht nicht an, eS auch für bie gefamte nicht lebenbige Dßelt auS»

¿ufprechen: Der Dßille ift ber Kern aller Dinge, bamit ber gefaulten SrfcheinungS»

weit.

Don hier auS als bem ßlngetpunft feiner SrfeuntniS ergibt fiep für Scpopen»

pauer bie weitere SluSgeftattung feiner Dßeitanfcpauung. 3ft ber Dßille feinem metaphhfifchen Dßefen nach fenfeitS ber Dßelt ber Dorfteltung, fo fiept er auch fenfeitS alles gogifepen, fenfeitS von 9taum, Seit unb Saufalität, er ift alfo

„grunbtoS", opne „S in n ". Schopenhauers

„Dßelt als Dßille", bie Dßelt im ganjen alfo, ift baper auch finnloS. 3m 3ntelleft feboch hat fich ber Dßilte eine geuchte ah»

ge8Ünbet unb erfennt nun, wo er „Der»

ftanb" geworben ift, wopin fein Dßerbe«

trieb, fein Drang, leben ¿u wollen, ge»

fiiprt pat, nämtiep, ¿u geib unb Stenb alles gebenbigen. Unb nun pat er bie Dtöglicpfeit, fiep oon ber Dßelt ¿u er»

löfen, b. p. er muh fiep oon ipr „töfen" — muh innepatten im weiteren Dßerben.

DaS Dßiffen um baS geib beS gebenS, baS ber Dßille burch feinen Dßerbebrang fcpuf, füprt nun ben Dßiffenben ¿ur De- fepränfung ber Driebpaftigfeit. Der Dienfcp beginnt etpifcp ¿u werben. Sr nimmt feinen DßiHen unter bie geitung OeS ©ebaufenS. 2ln Stelle beS gebenS- fturmeS t r itt bie gebenSftille. Don pier auS ergaben fiep bie peroifepen fitttiepen gorberungen bcs ^pitofoppen unb auch feine gehren von ber Kunft als bem bie Dßelt fpiegetnben „Sluge" unb iprer er- töfenben Diacpt.

Dian pat Scpopenpauer um biefer Sr»

löfungSlepre willen ben europaifepen Dubbpa genannt. S r felbft pat in ben gepren beS inbifepen Dßeifen eine De»

ffätigung ber 9ticptigfeit feiner eigenen

©ebanfen gefepen. ‘vppitofoppifcp ift eS jeboep niept notwenbig, bem „Dßillen" als ürgrunb ber Dßelt gerabe bie Scpopen»

hauerfepe peffimiftifd>e Deutung ¿u geben.

D ci beS g)piiofoppen Srbverbunbenpcit fpielen bie eigenen Srtebuiffc ftetS eine auSfcptaggebeube 9loIle. S r befah einen merfwürbigen Dticf für bie trüben Sei»

ten beS gebenS unb patte niept ¿ulept auch ein beachtliches Dtah betaftenbeu SrbguteS ¿it tragen. Sin fiä) fo treuer

(14)

9t e ! í M i f t r u l t i o n » o n 9U 9 Í «r ung¿- u iib 23aur at Q3ot mar , ® a n j i g.

13

(15)

Píann wie Gcbopenhauer tonnte nicht anberé até b e n f e r i f d ) ju einer peffi- miftifd)en Pbitofopbie gelangen. 3» ^er p r a £ i é feiner perfönlidjen fiebenéfüb- rung í;at er bie ©Belt burd>aué nid)t até fmntoé gewertet. ©ie grohe Pebeutung feiner Phitofophie liegt barutn für uñé in ber GrfenntniS bom „©Billen" até ber ftaríen puíéaber beé Ptenfcben, até p ri­

märer 9Jiacf)t in unferem Geilt unb nid)t in ben peffimiftifd)en Folgerungen, bie er aué einer perföntict) fdjictfattjaft bebing»

ten, begrifflich au eng gejogenen 23egren- jung beé ©Billené ftrömen täfft.

©S gibt feine Pbitofopbie, metete fo

»iel perföntidüeitswerte aufweift, wie bie Gcbopenhaueré. Gein ©Bert ift er, unb er ift fein ©Bert. Geine ©ßeltanfcbau- ung ift weit mefjr até ©Biffenfd)aft, fie ift

© o t a Í a n f á) a u u n g ber ©Bett unb, aué foldjer Quelle fliefjenb, £ e b e n S - t u n ft.

2lté beutfdje Pienfcben intereffiert uñé beute nicht eine grofje perfönlicbteit unb ipr ©Bert fct)tecf)tt)m. ©Bir fueben ihren Hrgrunb unb ibre 3 iele in ihrer P o t t - h a f t e n Pebingtheit. ©Bir finb über- jeugt, bah überfontmeneS ©rbgut aué bem 93tute ber Bltmen unb bie febieffat- hafte Gegebenheit beé PobetiS, in ber ein Píenfcb leben muh, fern PBefen entfdjei- benb prägen. ©Bir wiffen alterbingé auch, bah nie getingen wirb, einen Pleu- feben böttig até P robutt biefer beiben jureicbenben ©rohen au e r f t ä r e n .

©aé ©enie t r it t an nach feinem eigenen, übermenfcbticben ©efet).

©erabe über Gcbopenhaueré Blhueu haben w ir fiebere Kunbe. ©ie Peit;e ber Slhnen ift faft íücfcntoé erforfebhar bié in bie P iitte beé 16. 3ahrbunberté. ©er Phitofoph fetbft hot irrtümtid)crweife ben Urfprung feiner ^yamitie in öottanb geglaubt. Pott bort twr ftammen aber nur bie Porfabren feiner ©rohmutter baterticherfeité, Slnna ©tenate Goermané.

Geine bireften Porfabren finb Pürger

©anaigé, unb über ben ©rohbater 2tn- breaé hinaué até ©runbbefiher im ©an­

aiger ©Berber anfäffig gewefen. F aft alie führten waren K a u f l e u t e unb 23 a u e r n, bie holtänbifcben 5. P. Pafto- ren. ®ie Gcbopenhaueré beé ©anaiger

©Berbers finb faft auénabmétoé auége*

prägte ©baraitergeftatten unb fpietten eine Polle im öffentlichen £cben unb in ber ©efebiebte unferer öeimat.

©ie 23aucrnfcbaft unferer ©ßeicbfel- tanbe hot im 17. unb 18. 3 abrtmnbcrt fehr fernere 3 eiten burebteben müffeu.

©g waren immer toieber bie ©ewatten beS ©BafferS, bie ©ämme aerftörten unb bie fiänbereien überfebwemmten. KriegS- not mit ©ruppenburcbaügen unb bie biet- fachen ptünberungen, beS Porbifcbcn Krieges, Kontributionen, forberten febwere Opfer unb ftüraten bie Ortfcbaf- ten in Gdtulben. Go mancher ©ßohtftanb ging bamalS bertoren. ©ie Gdbopen- bauerS behaupteten fid) in aäfwr Kraft,

©ie Familie, bie fdwn im 16. gahrhun- bert in Fürftenau ju einem gewiffen

©ßohtftanb gelangt war, ift bort noch an­

fangs beS 18. SatwhunbertS nachweisbar im 23efih eines ©runbftücfeS bon 5 &ufcn

£anb, beS gröhten §ofeS im ©orfe.

a n t e r n c h m u n g S t u ft unb ©rang nach PorwärtSfommen führten bamatS mannen begabten Pauernfohn in bie todenbe Gtabt. 3« Piarienburg würbe ein Gcbopenhauer PatSberr, in ©tbing errangen fid) Piitgtieber ber Familie ge­

achtete GteUungen. 60 ift es nur natür­

lich, bah w ir aud) in ©anaig halb einen Gcbopenhauer finben.

3ohann Gcbopenhauer, ber argroh- bater beS Pbilofopben, heiratete eine wohlhabenbe ©anaiger KaufmaunStocb- ter unb pachtete ben Gtuttimf, bie gröhte ftäbtifdje ©omäne. PBeitbticf, praftifebe Klugheit, ©üebtigfeit, unerfcbütterticber

©Bille ju r Gcibftbehauptung unb nicht jutet)t nüchterne PüdficbtSlofigfeit im oft febweren Kampf um bie Gpiftens finb bie

©BefenSaüge biefeS PtattueS, bie fiep in allen feinen Pad)fommen immer wieber- finben. Gein Gotm 2tnbreaS fetjt ben bon feinem Pater 3ofmnn begonnenen 2tuf- ftieg ber F amiiie Schopenhauer fort, wirb Kaufmann in ©anaig unb einer ber reiebften unb höchftgeacbteten 23ürger bie- fer Gtabt. 2lud) er berbinbet ttugen, realen Ginn unb entfcbloffene ©BillenS- traft mit rüdficbtSlofem Getbftbemuht»

fein, baS fetbft bie bon ber Qbrigteit ge­

sogenen ©renaen nicht achtete, wenn fie feinem feböpferifeben Gtreben btnbertid) waren. ®aS £eben biefeS öanbelShcrrn

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iff ein £eben ber (Erfolge. Seine Schiffe fahren bi£ nacp ©öeftinbien, er treibt ganbel mit ©Ruptanb unb ^ranfreid) unb t>erfief)t es, ben Spanbel mit ©Bolle toefentlicp über S)anjig ju leiten. 3n fd)tc»erer ©Zotlage ber Stabt ©ansig be- fämpft er bie fteigenbe 3 nftation unb übernimmt — auf eigenen Q3orteit mopt- bebacpt — bie £ieferung bon (Ebetmetalt für neu 31t prägenbe OJiünjen. 2llle3 in allem -ein fiSnigllcper Kaufmann, ber aucp feiner perfönlicpen £ebensfüprung, burcp gtanjoolle im ftäbtifcpen ^ a - triäierpau^ unb auf feinem parfumfäum- ten £anbfit> in Opra, al3 fjörberer ber

©ßopltäügfeit unb ber fcpönen fünfte ben paffenben ©Rapmen 31t geben weif).

§ e i n r i cp g l o r i é , Slrtpur Scpopen»

paueré Q3ater, Sltibreas’ jmeiter Sopn unter 15 Sinnbern, ift in bietem bef- fen (Ebenbilb. Gprgeijig in gropem Sinne, meip aud) er fiep até Kaufmann an füprenbe Stelle 31t bringen. Slucp er ift ein ©Billetiémenfcp, ber mit Harem 33erftanb bem geftedten 3 iet unbeirrt 3U=

ftrebt. ©oep feplt ipm bie auégteicpenbe Harmonie, bie bem £ebenébilb feineé QJateré Slnbreaé ben 3 ug iné ©rope ber- liep, fein (Eparafter ifí oolter (Edén unb Slauten. 3 üp3orn unb fcproffe ©robpeit macpett ipn 311111 ©prannen ber gamiííe.

®er sacro egoísmo feiner Slpnen mirb bei Seinrid) g lo rié 3« Heinticpem S tarr- finn, ipr Setbftbeiiuiptfein 3«v

gerecptigfeit, ipre perfönlicpe 3 i<Hffrebíg- feit sur (Enge beé 23tidfe(beé, 3»r Slb- fcpliepung bor ben gropeit ©emeiiifcpafté»

forberungen ber 3 c’it. ©ie 'p o liftf ipreu-- ftené unb feineé gropen Slonigé m i l t er niept berfíepen, miberftrebt ipr alé 9te*

pubtifaner unb beríapt unter gropen per- föntiepen Q3ermbgenébertufíen bie Start, alé fíe preupifep mirb.

©Zacp biefem feinem eigenffen QBitten formte öeinrid, Scpopenl;auer fern mt>

feiner SlngePörigen £eben Seme £ebené- gefäprtin 3 opanna Sroftener _ bie iPrer befannten Selbfíbiograppte „3«- aenbíeben unb qBanberbilber" ein reij- bofteé 23iíb bom ©anstger 23urgerleben im auégepenben 18. 3 aprpunbert gejetcp- net pat, mar amansig 3 ^ 1« junger alé ipr ©alte, ein ©Befen botter ©raste unb

¿benéfropfinn, boller greube an .líen-

fepen unb ©ingen, gans pingegeben ber fepöngeiftigen Sluttur, fu rj in allem ein böHiger ©egenfap 31t bem ernften, mür- rifcpeit, nücptern bem realen £eben allsu berpafteten ©Ranne, ©emopnt alé §err feineé fiebetiéfreifeé alteé feinem ©BiHen untersuorbnen, befapl er gerabesu, bap baé erfte Slinb ein 3unge fein müffe.

£ange bor ber ©eburt beftimmte er für ipn ben ©Zanten „Slrtpur", lueil biefer in

©eutfd), gransöfifcp unb (Snglifcp biefelbe Scpreibmeife pat, unb er fepte feft, bap ber Slnabe alé fünftiger ©Belt-Slaufmann in fionbott geboren merben follte. (Er fannte niept bie ©Racpt beé 3rfationaten im £eben. So fap er aud) niept, toie ber bon ipm 311111 Slaufntann beftimmte Sopn feetifcp unter biefem 3 mange serbraep unb fap niept, bap feine ©attin neben ipnt berfümmerte. ©odp au<p feinem £eben mangelt niept ber 3 ug iné ©rope, ber bie aufffeigenbe £inie ber E m ilie Sepopcnpauer beftinunt. ©Rit feiner ga- mitie unternapm er ©Reifen bon einer für feine 3 eit erftaunlicpen Stuébepnung unb entfepieb fcplieptidp, fonfeguent in ber

©urcpfeputig feineé freien ©BiHené, felbft- perrtid) baé (Enbe feineé £ebené. Opne feinen Slitgepörigen ein Sln3eicpen feineé (Entfcpíuffeé 311 geben, ging ber ©later beé

©ppilofoppen in Hamburg, mopin er fein

©efepäft bon ©ansig überfüprt patte, iit ben greitob.

R l r t p u r S c p o p e n p a u e r fagt bon fiep felbff, bap er bom Q3ater bie ©Bil- lenépragung, bon ber ©Rutter ben 3n- telleft unb bie Eppantafie ererbt pabe.

Seine äupere (Erfcpeinung, bie fur3e, ge- btungene gigur mit bem gropen Slopf, ben auégepragten 3 ügen unb teueptenb blauen Singen seigt in geiftiger ©ferftä- rung ben ©pp beé ofibeutfdjen ©lauern,

©iefem äuperen 23ilb entfpraep baé bom 23lut ber Slpnen unb perföttlicpem Scpid- fat geprägte fiebenébilb.

®ie erffen fünf £ebenéjapre berlebtc er in ©ansig. Scpon in biefer fyrüpseit feineé £ebené, tuirb bon ipm er3äplt, bap er einen pparfen 23lid für baé £eib unb

©leitb auf unferer ©rbe patte. O ft fpraep er barüber su feinen (Ettern. Sité ber Q3ater ipn fpäter auf ©leifen mitnapm, trübten ipm bie 23egeifierung über baé Scpöne, baé er in ©Zatur unb Stuttur er­

15

(17)

leben burfte, Me fürchterlichen S ilber menfchlichen SlenbS, bic in Souton oor fein Auge traten. Sr fab bort ©aleeren- fflaoen, unb ferriet) biefe fcfiredlichen Sinbrüde in ein Sagebnet), baS er fct)on batnalS gu führen begann. Siefer un- bcfted)tict)e P lid für bie Wachtfeiten beS

£ebcnS entfernte ihn tangfam bon ber A rt feiner Sttcrn, baS £eben gu betrach­

ten, befonberS oon feiner mcltfrobcn B u tte r. Sr mürbe ein Sinfamer, um fo mef)r, als ber Pater feinen heihen Wunfch, einen geiftigen £ebenSberuf gu mähten, fdjroff ablehnte unb ihn gum Kaufmann beftimmte. Sod) fhng er trotg allem am Pater, beffen W a h r h a f t i g - t e i t in ihm feinen Wiberftang fanb, unb hat ihn, als er fo ptötjUd) oon ihm fdjieb, tief betrauert. W ir tonnen be­

greifen, bafj biefe fehleren feeiifd)en Sr- lebniffe bei einem Wenigen, ber fo nüd)- tern bem realen £eben oerbitnben mar, feine A rt, bie W elt gu beuten, m it be­

stimmen ntuftten unb eine Quelle feinet phitofophifcheu peffimiSmuS mürben. AIS er nach beS Paters Sobe f e i n e n W il­

len burchfehte, um fich felbft treu gu blei­

ben, geigte er im Neubau feinet £ebenS, mie fchr er feinen Ahnen glich- ^Bie ber Pater unb ©rofjoatcr fich h°f)e 3iete im Praftifchen geftedt hatten, fo mollte er a l l e ©ebiete beS WiffenS fich 5U eigen machen. Sr ftubierte Phhfif, neuere unb alte ©brachen, Srbfunbe, Shealogie unb Phitofophie. Srotgig mie jene fid) gegen Autoritäten burchgefetgt hatten, trat er fpäter gegen bie Fürften beS (Seiftet, einen Segel, ^icf)te, ©chteier- macher unb Ateranber non ¿umbolbt auf unb betämbfte fie, a u cf) f ch r o f f bis gur

© r o b h e i t . S r hatte baS gleiche ftarfe S e t b ft b e m u h t f e i n, ben unbebing- ten © t a u b e n an fich felbft unb an fein W ert, felbft als biefeS Sahrgehntetang m it oerlehenber ©teidjgültigfeit unbeach­

tet blieb. S r muhte, bah feine 3eit tom­

men unb ber Puijm ihn frönen mürbe.

AIS Snfchrift für feinen ©rabftein be­

stimmte er teftamentarifch nichts als feinen Flamen. „SS genügt", fagte er, „fie merben mich finben." W it feiner Pater W a h r h a f t i g f e i t ftanb er nicht an, felbft ©oethe, ben er fo tief ocrehrte, f e i n e entgegenftehenbe übergeugung

über beffen Farbenlehre auSgufprechen unb babei gu oerharren, felbft als er fah, bah er fich ben groben Wann baburch entfrembete. Sr blieb auch bei f e i n e r Anfchauung oon ber Watur als einem oorn 3ntelleft bebingten Srfcheiuungsbitbe, ob- moht ©oethe fie mit 3ronie ooit fid) mieS.

3n fotcher Wahrheitstreue manbte er fich auch Segen bie eigene W utter, als er ber Übergeugung mar, baff fie feines PaterS Anfehen trübte. Sr mollte fie nie mieber- fehen unb hat biefeS harte Perfprechen oo r fich felbft auch gehalten. SierauS fpricht feine tiefe P ietät gegenüber bem Pater, beffen A rt realer fiebenSmeifte- rung er bemunberte. Sah auch i>er P hilo- foph genügenben WealiSmuS bofafj, fein Permögen gu fidjern, bemeift fein rüd- fichtslofer 5?ampf mit bem Sangiger Panf häufe W ühl u. Somp. Sie Firma, bie fid) gahtnngSunfähig erflärt hatte, muf}te er fo gefd)idt gu bebrängen, bah er mirflich für bie ©einen unb fich baS P e r­

mögen rettete, ©o ftanb A rthur ©chopen- hauer, obmohl er gang bem ©eiftigen lebte, hoch feft unb fiefjer auf bem Poben beS realen £cbenS. Sie Wahrung unb W artung materiellen PefitjeS mar ihm aber nie ein letzter 3 *oed, fonbern immer nur baS W itte l, baS er gu h ö h e r e m

© i n u e bienftbar machte. Sr, ber grofje Perfünber einer h e r o i f d > e n S t f ) i f , hatte bie P e r e i t f d> a f t g u m O p f e r.

„Wicht, maS S u befitjeft, ift mertooll, fonbern, mie S u oor S ir felbft unb Seinem ©emiffen beftehft." S ic «einen, oft Heinlichen Wanberfcheinungen, bie eS im Sharafterbilbe eines jeben groben Wenfd>en gibt, finben fid) auch bei Schopenhauer. Wan muh fie fennen, um oiete ©eiten feiner ftarf perfönlich be­

bingten Philofophie richtig gu oerftehen unb gu merten. S r mar reigbar, oft oon unerttärfidjer Angft erfüllt, lebte in Fvanffurt a. W . gurüdgegogen oom Wenfdhengetriebe baS £eben eines Sin- famen. W ie 51'ant hatte er feine feft- ftehenben ©cmolmheiten, machte auf baS pünttlichfte feinen täglichen Spagier- gang, ftetS allein, nur oon feinem pubel begleitet. Wan nannte ihn einen Souber- ling. Aber er mar fein Wenfchenfeinb.

Sr oerachtete an ihnen nur bie Ober­

flächlichkeit, bie blohe ©inntid)fcit unb

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S:riebhaftigfeit. Solche „©uhenbmare ber gjatur" tjicit er »ort fid) fern. QBertooHen gKenfcßen aber erfcßloß er fid). ©r hatte cjreunbe unb liebte bie Keinen 23el;ag- lid)fciten beS StIltagS, einen guten Sifch, ein ©laS QSein. Stets erfdjien er in ge- n?ät)lter Kteibung. ©r orbnete feinen Sag in ber ^eiteren 2lbgeflärtt)eit beS QBei- fen. Säglich laS er auS ‘plato unb Striffo- teleö im Original, täglich fpiette er eine

©tunbe bie Slöte. 211S Künber ber Sie­

fen ber Kunff fchäßte er Stonjerte, barte gerne 23eetho»enfche 9Jlufif unb nahm fie bei gefctjtoffenen Slugen in feine ©eete.

2lucl) Schopenhauer mar nur ein9Jienfch unb hatte manches Unzulängliche, SUlsu- menf<httche an fid). 2lber ber Kern feinet QBefenS ift tief unb leucbtenb. ®ie Quel­

len feiner cperfönlid)?eit ftrömen fchöpfe=

rifd), etpifch rein, ja erhaben. 3 n biefent 3 nnerften feiner 9Zatur ift er ein mürbi- ger 92a<hfahre feiner 2lhuen, ein echter Sohn biefer 23auerngefchte<hter unb

Kaufleute feiner ©anjiger Sjeimat, ihrer 'ZBillenSftärfe, ißreS ©taubenS an fid), ihrer 3 ielficherheit. 2iud) fie maren viel­

fach fchöpferifd), bie Schöpfung feinet ge­

nialen £ebenSt»er!eS überftrahlt fie je- boch alle, ©r ift ber größte Sohn feines

©cfd>led)tS. ©ur<h folcßeS 23luterbe bleibt er barum, wenn er auch nur toenige 3 al;re in S anjig hat »erleben bürfen, ein erb-

»erbunbener Sohn auch unferer Scholle.

Unb ba fein ©Bert ganz SluSbrud feiner cPerfönli<f)feit ift, fo ift auch feine ‘philo- fophie ein 2luSbrucf unfereS Q3olfeS unb unferer 9laffe. ©r gehört ju ben großen Kulturträgern beS beutfehen OftenS, nach bem tiefften Sinn beS 9?affebegriffS, nach

©eift unb ©efinnung, ift er einer ber ganz großen Pienfchen ber norbifch-ger- manifchen 2lrt, aus ber bie machtoollen

©roherer unb QSeltgeftalter, aber auch bie großen füßrenben ©eifter ber K ultur ßeroorgingen, bie ©ntbeder unb ©rfirtber, bie ©ießter, bie Künftter unb bie QSelt- rneifen.

© c r h a rb t o n Küg e l g en . 3 u g e n b b i l b n i S S l r t p u r 6 chopenha u c r ^-

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(19)

Der Befen.

# enWaffern bcr Wctcf>fel brennt büfier baö Abenbrot - nete ffarb. Der bttbefdje Helb iji tot.

WM Küln, bon Lonbon unb Brügge bis Zmeen Trauert bte Hanfe um tt>ren beffen Kapitan.

Etnfam halten tm Hafen bie I otemuache

Der „Peter bon Danjig" unb ber „Marienbrache".

Leife wiegen bte buntlen Koggen ftch Borb an Borb, Vertuest iji Paul Beneteö leijteo Kommanbomort, Zu Enbe bte Zeit, ba bon Schweben bib Nteberlanb Über Danjtgö Seifen ber Stern beo Ruhmes jfanb, Zu Enbe bie Zeit, ba im fchwanfenben Vortop ber Befen Das Zeichen ber Herrfchaft über bie Ofifce gemefcn.

A u f ben buntlen Seglern, gefchwärjt bon Pulber unb Blut Rot brennt es auf an Dect in beb AbenbS Glut,

Die alten Schlachten unb Zeiten lobern barin Unb geijiern noch einmal über bie Schüfe i)tn.

Daff ehe paulßenefe ftnft in bie wartenbe Erbe, Dem Abmiral bon ben Toten gehulbigt werbe.

Facfelfchein fpringt wie ßranb an ben Segeln hinauf,

Stücfpforten tun ftch unb Luten unb Münbungcn auf,

Hell blipcn flirrenbe Waffen in fchwieüger Faufi,

Unb über bie Planten ber Koggen unb Barfen braufi

Ein einziger R uf: A iijc it gut Danjigl Dann fingen

(20)

Aufjucft bcr Morgenffern wie einff im bdnifchen Sunb, Zerfc%t ftnft ber Danebrog auf beo Meereg Grunb,

Über Engtanbg Koniggfianbarte brtcf>t ber hornige Schein W ie ein Offerlingifcheg Sturmgetnitter herein.

Knteenb im tneifen Heimbufch ju Paul Benefeg Füßen Muß Ebuarb non Britannien ben Hochmut büßen.

Durch bte geiffernben Schlachten gianjt tm Laternenltcht Unterm Maff beg „Peter non Danzig" bag Jungfie Gericht, StoI§ reift ber Mann auf beg Schtffeö febtuebenber Brucfe Die Butte beg Papfieg ju Rom in hunbertStucfe.

Drohenb, tote eineg Woifeg aufgebrochener Rachen

Starren bte Borffen begßefeng amMaff beo „Marienbrachen". -- Langfam jerfltefen im Nachttninb Nebel unb Putnerbampf Verfchmunben ftnb bte Bilber non Schiacht unb Kampf.

Durch bie fchtafenbe Stabt fchtoanft etn hoijerner Sarg. Darauf Funfett tm Monbltcht etn gotbener Degenfnauf.

Wie ein fchwebenbeg Boot, bag bie Sturme beg Himmeig trafen Gleitet ber Sarg hinein in ben einigen Heimathafen.

Da geht burch

ben

„Drachen" in Weicbfeimünbe ein Stof, Im Vortop bricht non ber Stenge ber Befen iog,

Unb Fracht auf bag Decf unb wirbelt ba einmal noch Zurucfgefchieubert über bag Schanjfleib i)och

Unb fliegt, bag Zeichen getnefener Herrfchaft, im Bogen In bie rottenbe Branbung ber WeichfeP unb Oflfeetnogcn - Paul Benefe fiarb. Durch bag blaue Offertingmeer

Raufcht ber fupferneKiei feiner fchimmernbenFtotte nicht mehr, Verfunfen ifi unter Mufcheitt unb Stein unb Sanb

Der eiferne Befen, ber einfi überm Ofimeer fianb,^

Daß feiner eg wagte, mit fremben unb ftechen Hdnben Die Ehre ber Heimat unb ihre Güter $u fchdnben.

M a rtin £ )am §.

(21)

t>on - £ p a u i

„(ES ift bod) aber gar nic^>t mapr, baff ict) mid) »on btr abgemanbt patte, ich pabc boct> immer nur bict) gemeint."

„Llnb baS 5?inb, an bem id) feinen 2ln- teil pabe?"

„3a, eS ift mein SÜinb — eS mirb mein

$?inb fein, nid)t beineS, aber and) nicht beS anberen. SBenn ei (eben mirb, bann mirb eS mein fein, unb bu mirff teit- baben baratt, mie bu an m ir teil gehabt baff, mich immer noch befipt unb mie id) immer bein fein merbe — immer!"

„3mifcben unS ftef)t bcine Sat, bie unS gefpalten bat, baS idnb ffcbt barin mie ein SÜeil in bem ftaffenben Schnitt eines gefpaltcnen 23aumeS."

Sie QBorte mürben m it feifen Stimmen gefprotpen uitb maren in ber Sämtnerung mie unterirbifcbe QBefen, bie ficb fpufbaft formten unb ficb toicber föfenb »erftüd)- tigten. deines ging in baS ©efüpt beS anberen hinein, um barin Sßttrsel beS Q3erftünbttiffeS ju febtagen.

„S u baft alles gemußt", fagte ber 3üann, „baS Unmögliche baff bu gemufft, als bu bein £ebett mir sumanbteft, bu famft 31t mir mit beinern Q3er3i<pt im

§ersen---

„ 3 a", gab fie Stntmort, „ich fattt 3U bir m it bem Q3er3icpt im Sterben, ich habe alles non bir gemufft, — aber ni<ptS muffte id)

»01t mir — frage mich nicht banaep", fügte fie pinsu, als fie baS Öffnen feinet SRunbeS fab, ehe er baS QBort geformt batte, melcpeS einbringen molite in baS sugebedte (Erlebnis if)re^ grauentumS.

Ser 'fOicimt ffattb am genfter, baS ©e- ficht nach bem 3nnern beS 9taumeS ge- menbet unb mühte ficb, bureb baS 3i»ie- tid)t beS meiepenben SageS in beit 3ügen feiner grau nad) bem ©epeitmtiS ihrer (Empfinbungctt 31t fueben. Sie faff, »on

ipm bureb bie Sßoite beS 3immerS ge­

trennt, mübe in bie Sehne beS Stuhles 3itriidgeiegt, bie Sättbe »erfrantpft inein- anbergefaltet unb bemüht, bie 23emcgung if>re^ 3ftienenfpielS 31t meiffern. 23eibe batten baS ©mpfinben, bafj ihnen »or innerer Qual ber 2ttetn »ergebe.

Seit fünfseb» 3nbren maren fie 931aiin unb 3 l-au. SaS äußere bürgertid)e ©efeb ber (Epe p id t be aneinanbergebunben, auS ihrem eigenen freien Sßillen als ge- meinfam auf fid) genommenes ©efet3 an- eriannt. Q3or ben Q3ertretern göttlicher unb ntenfcplicper ©emeinfebaft batten fie ihr 3 a gefproebett unb gepalten bis nun.

SamatS batte ber 3üann, auS bem Sid’ieg peimgefeprt, bie Stelle beS 37loor- übmiuiffratorS in ber öftlicpften “proums, in ber grojfen 9iieberung beS Stromes, erpalten. d i mar eine gute Stelle, »iet Sattraft forbernb unb ben UJlattn ernäp- rettb, ben 3Jlann unb bie jji'au unb beu gatten SÜreiS einer Familie, bie patte merben fallen.

21ber baS eben mar baS Q3erpängniS, melcpeS biefe Stunbe peraufbefepmoren patte. 211S er bamatS um fie marb, patte er ipr fagett müffen, baff fie nie ein k’ittb miteinanber paben mürben, eine feinb- licpe Sldtgel patte biefe (Erfüllung für alle 3 eiten serffört.

Sie grau mar fepr jung getoefett, ein SlHnb faft itocp. Sie patte ni<ptS »01t fot- epett Singen gemußt, baff es Kräfte unb

©efepe in ber 9iatttr gibt, bie (Erfüllung forbern unb fid) niept befepmieptigen taffen, attep mentt man ftart fein milt unb mutig unb fid) felbft gut 3U3ttreben »ertitag: baff eS (Erfüllungen gäbe, bie gröffer unb mitp- tiger unb ein3igartiger fittb als bie (Er­

füllung beS 23luteS.

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3etd&gt;nungenunb©agebu#latter ---fjortfebung ..... Gin beutfeße« KönigSbrama

(Einige 3al)len über ben feit ©nbe bes PfeltfriegeS eingetretenen Per tu ff an nationalem SebetiSraum unb bie baburd) bebingte fojiale Elmfcftichtung mögen ein

fepe, bie biiper fepon in ber §auptfad)e aunt Stacpteil ber beutfepen 23eoölferung aui poli- tifepen ©rünben jur Anmenbung tarnen, eine mcitcre 93erfepärfung..

»ach, ob eS auch ihrer N ationalität nach Nuffen fein mögen. GS finb hier an biefer äufferffen Gele Guropas bie B öller ge- mifcht. 2tucp jenfeitS ber ©rettae

BSir hotten gemipter fein folien. 2tber bann jap ich, 'ble er immer tiefer tauepte unb guftblafen bon feinem Bluttbe aufftiegen. Berftänbigen tonnten m ir unS mtt

Xante 93tarp ift atté bem grauen Saufe nicht meßr fortpbenfen. Ser Xftoßr ßat feine Scßutbigfeit getan, er fann gehen. Sie beibett grauen treusten eine Qtöeite

SS ift fo hoffnungslos, bieS ewige Sßarten, aber auS eben biefer SjoffnungS- tofigfeit fällt bann bocfi ber Schlaf in jtummer ©üte auf bie gequälte

Sie 3rage, ob bie ‘p o litif &lt;polenS ober ber oerantmortlichen Rührer beS polnifchen 33olfcS gegenüber Scutfchlanb oon ©efühten ober oom 33erftanb geleitet