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Der Deutsche im Osten : Monatsschrift für Kultur, Politik und Unterhaltung, 1941 H. 8

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Academic year: 2022

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(1)

L)erûtutfrtie

im Often

Jahrgang 4 ïïlitte fluguft 1941 fjcft 8

P o [ t u e i [ a n b o t t D a n 3 i 9

(2)

IN HÄLT

Seite

Slbalbert 23oed: 3Mc Schute im SDienfte ber OBiebergcwinnung heutigen Q3olfg-

turnö in ben befreiten Oftgebieten ... 491

Äarl ‘pieppo: 2>ie folbatifcpe Schule beö OftenS... 495

23ernparb Stephan: Offbeutftpe Stabt im1 23efenntniS best ODMersS — Gin 23eitrag jur 700-Sapr-Scier 23re3lau3 ... 498

Slrtpur £enj: Sie £eibpufarcn — 3um 200jäprigen ©ebenfen — 1741/1941____ 502 O. SJt. Sreiperr t>. Stadelberg: Otto SJtagnuä ». Stacfelberg ... 509

Sjerpbert ‘OTenjei: Saä OBunber, ©ebitpt ... 515

Serpbert Sftenaet: 3m Äapne, ©ebiept ...• ... 516

Serpbert ODienaet: 03or borgen, ©ebiept ... 517

Serpbert 9)tenjet: Sie Ätiffe, ©ebicfjt ... 518

©eorg Sauptftoct: Ser Säget im Simmel, Sraäplung ... 519

Äarl ». 23remen: ©efepid eineä Knaben im Siorbifcpen Ärieg, G^äplung, 1. SSoil .. 522

Äulturfpicgel be$ Offene ... 529

23üct>eT — über unb für ben Often ... 540

Slnjeigenteit ... 543 SaS Sitelbilb jeigt ben Statpau^turm unb bie 93tagbalenentürme »on 23re3lau.

Sie 23üb»orlagen finb oon: 23ernpatb Stephan, 23reélau, Seite 489, 499, Äunftbrudtafcl 1, II, I I I; Martin Q3ollmatm, Seipjtg, Seite 505, 507; Staatl. fianbeämufeum, Sanaig, Seite 503; 0.9K. 0. Stadelberg Seite 511; Stabt 3oppot Seite 531; Soto Sönnte,

®anjig, Seite 530, Äunftbrudtafel IV, V; Soto Scpucp, Gparlottenburg, Seite 533.

Di e M i t a r b e i t e r öl cf eo He f t e e :

Senator Slbalbert 23 0 e d, Sfanjig; Karl 0. 23 r e m e n, gefallen 3 uti 1941; ©eorg S a u p t - ftod, 3. 3 . bei ber OSeprmacpt; 23rutio Sang S ircpe, Äratau; Sr. £ina 3 u n g , Äönigä- berg; Sr. Setlef Ä r a n n p a lö , San3ig; Slrtpur £ena, Sanaig; Serpbert g K e n je l, S£irfcf)ttcgcl; Äarl P> i e p p 0, Gggertäpütte; Slubolf S d> i m m i g, <p>o}en; O. CXH. 0. Stadel-

berg, Soberan; 23ernparb S t epp an, 23re3lau; Sr. Äarl 03 i er er bl, 9lei(penberg.

b 0 u p t f d) t i f f t e i 1e x : D r. Detlef itrannljalä, Danalß. © d j r t f t l e t t u n ß : D r. Detlef Strann- pa(3 — $ann3 ©trotnnenfler. SB c r l a 8 : „D e r Danaißer SBnrpoften" ©. nt. 6. £ ., Danaiß. © e f a 11t t • a u ä t i c f e r i t t t ß : SBcrtrfc6iilcttitnß Se3 ©auoerlaßcä „D e r Danatßer SBorpoftctt" ©. nt. 6. f>., Dattalß, KtifaSetiifirtijenßaffc 11/12. S B c a u ß O p t e i f c : SBterteliäprtttfj 912J1. 8,50, ©inaelScft 912«. 1,50. D u r$

alte 33udjljani>Iunßen uit6 fämilidje Sßoftanftattcii a« Beatefjen. UnOcrcijtißtcr aiOörud au8 f>cm Qinfjatt Mefer 3eitfcljrift ift unterlaßt.

D r 11 d : 21. 20. itafemann, Danatfl. H n a c t B e n u e r r o a l t n n a : „Dct Deutfdjc tin Often", Dauaifl, ffilifaOetljfircIjenBaffe 11/12. 91 u f : 225 51. SB c r a n t in o r 111 cp e r 21 n a c t be n l e i t e r : Seo aridftcr, Danaifl. 3ur 3ett ift «itaeiflcnpreiSlifte 91r. 3 bUHIs- S«Wrifteu nur an „Der Deutfcpe tm Often",

Danjlfl, eilfaOetpttrtficnBoffc 11/12.

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Drrbrutfrtie ivnOftm

Monatefchrift für Kultur, Politik unö Unterhaltung

Jahrgang 4 Mitte Auguft 1941 Heft 8

(4)

4

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A d a l b e r t ßoech

Die Schule im Dienfte öer W ieöergeminnung Öeutfdien Volkstums in Öen befreiten Oftgebieten

3n ber 3uli=5o(ge biefer 3 e itfh rift bat ©auteiter unb 9feihSítatfhatter 211«

bert gorfter ju ber BolfStumSfrage im 9tei<hS8au ®anjig«B8eftpreußen grunb«

legenb Stellung genommen. Óiefe S tel­

lungnahme gipfelt in ber jjorberung: „SS muß bafiir geforgt merben, baß fein tropfen beutfepen Blutes bem beutfcpen B o tf »erloren mirb." 2111 bie 9Jlenfhen, bie in einer »ergangenen Seit „bttrd) pol«

nifcfje cPropuganba, polnifd)e Beeinfluf«

fung, poluifhe Schuten, poluifhe Orga- nifationen" bem ¿eutfcptum entfrembet mürben, müffen für unfer Bolfstum ju- rücfgemonnen mcrben. 2tuSbrüdti<h pat ber ©auleiter für bie Bereinigung ber BolfStumSfrage bie Sctiule alé bcbeutfam herausgeftellt. Sé foll nun 3>»ed biefeS 2tuffaheS fein, bie 2lufgaben ju umreiten, bie ber Sattle auS biefer Berpftid)tung heraus in ben befreiten Oftgebieten er«

machfen.

Seitbem ber BolfStumSgebanfe gegen Snbe beS 18. unb 31t Beginn beS 19.

3a£)rt)unberté ermatte — bei ben flami- fd)en Böllern im Offen erft burd) beut«

fd)c B iitp ilfe —, ift ber Schute eine be- fonbere 9tolle jugcfallen. 93fan erfannte bie ©efapren, bie ein 9iationalitätenftaat, ber Bienfctjbn »erfdnebenen BolfStumS

»ereint, in fiel) barg. Sofort fctjtc baS Be«

ftreben ein, ben Beffanb beS Staates ba«

burd) ju geroätu'ieiften, baß man bie Sin- heit ber ©efinnung unb and) bie Sinhcit ber Sprache aller Staatsbürger, aud) berjenigen fremben BolfStumS, menú notmenbig mit ©emalt, herbeijufithren fud)te. 3e mehr nun ber Staat im 19. Sahrhunbert bie Sinheitticbfeit ber Sprache feiner Untertanen forberte, um fo mehr legte bie fremboölfifhe Beoölfe«

rung Bßert barauf, ficf> eine nationale

Srjießung unb Bilbung ju fd)affen, bie nicht auf politifche, fonbern auf »ölfifhe

©runblagen geffellt mürbe. So entfielen in ben »erfhiebenffen Staaten SuropaS jene »ielumfämpffen fogenannten utra«

quiffifhen Schulen, bie bie 2lufgube hoben, bie Blutterfprache ber frembDölfifcpcn Staatsuntertanen nach B lö g lih fe it ju unterbrüden unb ihnen bie StaatSfprache aufjujmingen. Nebenher hofft man, burd»

bie utraquiffifhe Schule bie fremöoöffi«

f<hen Slemente ju entnationatifieren unb fie allmählich für baS eigene Bolfstum ju geminnen.

BBir miffen, bah biefer politifhe £ltra«

quismuS fein 3iel in ber Bergangenheit mie auh in ber ©egenmart n ih t erreiht hat unb auh nicht erreihen mirb. So finb bie Slfäffer trot) ber 2lufjminguug beS granjöfifdjen als KmgangSfprahe baS ge­

blieben, mäS fie ihrer 2tbffammung nah immer maren, Beutfhe atemannifhen Stammes. So haf man auh n ih t bie Seutfhcn Ungarns magparifieren fönnen.

Bßenn auh bie Sprache für baS BolfS«

leben größte Bebeutung befipt, fo oermag fie bennod) nie blutlictje 2lbftammung unb raffifhe ¿ugepörigfeit enbgültig ju »er«

beden.

3mmerhin barf bie Bebeutung ber Sprache n ih t unterfhäßt merben. Sie lebiglih als äußerliches unb jufälligeS 2luSfunftSmittel ber SebenSbebürfniffe ju betrahten, märe mehr als oberfläct)lid).

3n ber Sprahe fpiegelt fief) baS £eben eines BolfeS fetbft, fein Sparafter, feine SM tur, feine ganje innere ©efinnung.

Burd) bie Sprahe fommt n ih t nur ber einjetne jutn Selbffbemußtfein, fonbern burh fie mirb auh baS Selbftbemußtfein beS ganjeti BolfeS beftimmt, unb fo ift eS oerftänbtih, toenn cPh'lofophen unb 1* 491

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^Päbagogen immer wieber auf bie 23e- beutung ber Spraperziepung pingewiefen paben. SS wirb in biefem 3ufanimenpang erftärlip, bap $?inber, bie vorzeitig, wenn fie im Serftänbni# unb ©ebraup ber 9Jiutterfprape nod) . feine genügenbe Siperpeit erlangt paben, gezwungen wer­

ben, fiel) in eine ¿weite Sprape pineinzu- finben, ferneren Spaben nehmen. P rü ­ fungen ber aus? ¿weifpraepigen Spulen entlaffenen &inber ¿eigen oft erfpredenbe

©rgebniffe. Plan pat niept ju ünreept folcpe Sputen als „Serbummungsfpulen"

bezeipnet.

S u rp ben fjüprer ift auep pier eine ftare unb einbeutige ©inftellung gefpaffen wor­

ben. 3n „P le in ftatnpf" auf Seite 428 fepreibt er: „©# war in ben tepten pun- bert 3 apren ein waprer 3 ammer, fepen

¿u müffen, wie in biefen greifen manpmal im beften ©lauben mit bem Pßorte „ger- manifieren" gefpielt würbe. 3P felbft er­

innere tniep nop baran, wie in meiner 3 ugenb gerabe biefe 23ejeicpnung ¿u ganz unglaubtip falfcpen Sorftellungen »ertei- tete. Selbft in allbeutfpen greifen fonnte man bamat# bie Pleinung pören, bap bem öfterreiepifepen Seutfptum unter für- bernber P litp ilfe ber Regierung fepr wopl eine ©ermanifation be# öfterreipi- fepen Slawentum# gelingen fonnte, wobei man fiep niept im geringften barüber flar würbe, bap ©ermanifation nur am 23oben borgenommen werben fann unb niemals am Plenfd>en. Senn wa# man im allge­

meinen unter biefem Sßort berftanb, war nur bie erzwungene äupertipe Slnnapme ber beutfepen Spracpe. ©# ift aber ein faum fapbarer Senffepter, zu glauben, bap, fagen w ir, au# einem 9leger ober einem ©pinefen ein ©ermane wirb, weil er Seutfcp lernt unb bereit ift, fünftigpin bie beutfepe Sprape zu fprepen unb etwa einer beutfepen politifcpen 'Partei feine Stimme ju geben. Sap jebe folcpe ©er»

manifation in QBirfliepfeit eine ©ntger»

manifation ift, würbe unferer bürgertiepen nationalen Sßelt niemal# flar. Senn wenn peute burep ba# Oftropieren einer allgemeinen Spracpe biSper fieptbar in bie 2tugen fpringenbe ttnterfpiebe jwifepen

»erfepiebenen Sölfern überbrüeft unb enb»

licp verwifept Werben, fo bebeutet bie# ben 23eginn einer 23aftarbifierung unb batuit in unferm fja ll niept eine ©ermanifierung,

fonbern eine Q3ernieptung germanifepen

©lements. ©# fommt in ber ©efepiepte nur zu päufig oor, bap e# ben äuperen 9Jlaeptmitteln eine# ©roberervolfe# zwar gelingt, ben ilnterbrücftcn feine Spraepe aufzuzwingen, bap aber naep taufenb 3up- ren feine Spraepe non einem anbern Q3otf gerebet wirb unb bie Sieger baburep z«

ben eigentliepen 23efiegten werben. Sa ba# Q3olf#tum, beffer bie9?affc, eben niept in ber Sprape liegt, fonbern im 23lute, würbe man oon einer ©ermanifation erft bann fpreepen bürfen, wenn e# gelänge, burp einen folcpen 'prozep ba# 23lut ber Unterlegenen umzuwanbeln. Sa# aber ift unmögtip."

2lu# biefen SluSfüprungen be# fjüprer#

zu biefem ^Problem gept flar unb einbeu*

tig unfere Stellungnahme pervor. 9lie- mal# werben w ir ben QJerfup unternep- nten, au# 9Jlenfpen einbeutig polnifpen Q3olf#tum# etwa Seutfpe mapen zu wol­

len. Sßorum e# aber im befreiten ©ebiet gept, ift etwa# ganz anbere#. Spier wop- nen Sunberttaufenbe twn 9Jlenfpen, bie beutfpe# 23luterbe in fiep tragen, piolen pat feit Saprpunberten oerfupt, biefe raf- fifP wertvollen 'völcnfpen bem polnifpen Solfstum zuzufüpren unb baburp ba#

beutfepe Q3olf#tum in feinem 23eftanb zu fepäbigcn. S u rp bie ünterftüpung ber Svürpe finb pier aup, wenigften# äuper- liep, fpeinbar Srfolgc erzielt worben.

2tber auep fie fönnen n ip t von Sauer fein, weil über Sprape, 23efenntniS, zeit»

weife potitifepe ©inftellung ufw. ba# 23lut fiept. So werben peute viele biefer 9)len- fepen, napbem ba# beutfpe Q3olf unter ber güprung Slbolf Sjitter# ben 9Qlarfp in bie fjreipeit angetreten pat, wieber an ba# ©rbe, ba# fie in fiep tragen, immer bringenber gemapnt unb erinnert.

Sa fept bie grope Stufgabe ein, bie unfer ©auteiter unb 9teipSftattpalter uns geftellt pat, biefe vUlenfpen bem beutfpen SolfStum zurüdzugewinnen unb fie enb»

gültig unferem 23olf einzugticbern. ©anz befonber# g ilt ba# von ber bem beutfpen Q3otf blut#verwanbten 3ugenb. Sie ift unbelaftet, fie wäpft in einer 3 eit auf, in ber enbtiep eine ftare Sicpt für alle biefe Singe gegeben ift, fie wirb einmal bie Sinorbnuug finben, bie ipren ©Item unb vielteiept aup ©ropeltern unter ber

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'DKißgunft ber 93erßättniße »erjagt blieb, hierbei fommt ber Spule eine befonbere 23ebeutung ju. 3i)fe Slufgabc ift eS, biefe Kinber n ip t etroa nur, mie in einer »er-:

gangenen 3eit, mit ber beutfpen Sprape

»ertraut ju machen, mit ipreru Stufbau, ipren Sprapmurseln, ipren form en unb ipren Sprapmitteln, jonbern fie muff biefe 3 ugenb einfüpren in unfere in ber Q3ergangcnpeit liegenbe Gntmidlung als S olf, fie mirb ben einjetnen bis in bie gepeimften Siefen feines ©emüts bei Senfen unb Sßollen erfaffen, fie tuirb jene fetbffänbigen Strafte meefen unb pflegen, bie ben freubigen SlrbeitStrieb ber 3»- genb entfapen unb mirb biefe Kinber mieber prüdfüpren ju ber fiauterfeit beutfpen GparafterS, ju unferer Kultur unb ber inneren ©efinnung, bie aus biefer fpriept. SaS ift ber Stngelpunft ber Stuf*

gäbe unferer Spule unb inSbefonbere ber SolfSfpute im befreiten ©ebiet, bie in einer maprpaft naturgemäßen unb einjig mögtiipen Grsiepung gipfelt.

Seit §>erbff 1939 finb »iele Sjunberte beutfepe £eprer unb fieprerinnen aus a l­

ten ©auen beS ©roßbeutfpen 9leipeS an biefe Stufgabe mit anerfennenSmerter Ginfapbercitfcpaft unb großem Grsicpcr- ibealiSmuS perangegaugen. S u rp pol- nißpe SBillfür mürbe ein Seit biefer fieprfräfte einft »or s*»unsig 3 aßreu gc- Smungen, bie meftpreußifepe §eimat

su

»erlaßen. 3 <P* finb fie surüdgefeprt unb pabett m it Grfcprecten feftftellen mäßen, baß bie 'polen »erfuept paben, ben ge­

raubten Seit SßeffpreußenS in einem faum für möglip gepaltenen SluSmaß ju ent- beutfepen. Sie polen paben n ip t nur Sunberttaufenbe bcutf<pe 23eamtc, ©e- merbetreibenbe unb 23auern ju r Stbman- berung gesmungen, fonbern bur<p un=

erpörte potitifpe <33[taßnapmen in gefin- nungS- unb befenntriiSmäßigcr ö in fip t fomie m irtfpaftlipen S rud befonberS bie einpeimifepe minberbemittelte ermerbS- tätige Skmölferung ber beutfpen Sprape beraubt unb batnit baS 23emußtfein um ipre Serbunbenpeit mit' bem beutfepen 33olf unb ber beutfepen K ultur untergra­

ben. SaS mar um fo eper mbglicp, als po- litifcpc Grsiepung unb »ölfifepeS Gtnp- finben, bie in jenen Sagen ja auep »ielcn unferer Q3olfSgenoßen im Slltreip man­

gelten, im bebropten Often erft reept fept- ten. § in ju fommt, baß baS Seutfptum in Sßcftpreußcn unb Pofen jum Seil auS feptenbem Q3erftänbniS bem immer rüd- ßeptStofer »orgepenben Q3olfStumSfampf ber polen nicptS ©teiepmertigeS ent- gegenfepen tonnte. So erflärt eS fiep, baß peute unfere beutfepen £eprer in japt- reidjen gälten Ktaßen jugeteitt erpalten, in benen bie Sepüter nur noep menige 23roden ber beutfepen Spraepc beperrfepen, oft au«p fein SBort mepr ba»on »erftepen, obmopl bie Gltern unb befonberS bie

©roßettern biefer Kinber fiep einmal bem beutfepen Q3olfe unbebingt jugepörig ge- füplt paben. §ier ermäipft bem beutfpen

£eprer bie außergemöpnliep fepmierige 3ietfepung, »erfpiittetcS beutfpeS Q3olfS- tum unb bamit bie in Q3ergeßenpeit ge­

ratene beutfepe Sprape mieber ju neuem

£eben ju ermeden.

Son »ornßerein fiept biefe Slrbeit in ftarfem ©egenfap su bem früperen fo- genannten utraguiftifipen Hnterript. Siefe Kinber folien niept smei Sprapen er­

lernen, fonbern folien mieber sur beut­

fpen fKutterfprape surüdgefüprt merben.

So mirb beim aller H nterript nur in bcutfper Sprape erteilt. Sie Kinber ant- morten beutfp; imGtternpauS mirb eben­

falls mieber baS Seutfpc als ilmgangS- fprapc gebraupt. Sen llnterriptSformen

£eprgang unb Slrbeit fommt in folpcn Klaßen eine große 23ebeutung su. ® a' neben mirb aber baS Spiet aup n ip t »er- naptäffigt. ©erabe baS Spiel ift für bie Gntmidtung beS SprapgefüptS unb ber Sprapfertigfeit von befonberem Sßert.

9K it fuggeftiver Kraft smingen bie beut­

fpen Sing- unb Sprepfpiele unfere blutS-

»ermanbten Kinber im befreiten ©ebiet basu, fip mieber ber beutfpen Sprape ju bebienen. Sßeit öffnen fip pier bie Sore Sur KinbeSfeele unb fo merben bie inneren Kräfte ber Suf^nb gemedt unb naturge­

mäß gebilbet. ©efüple, Stimmungen, Slp- nungen, SBünfpe, SßillenScrregungeu, Slf- fefte, ibeale 23effrebungen, man fönnte faß jagen, bie Hrgrünbe nationalfosiatiftifper QSeltanfpauung, merben map. Stile biefe 23itbungSfraft fiept im Sienfte ber Gr- Siepung. fiangfam läßt ber beutfpe £eprer bie Kinber mieber bie beutfpe Sprape ermerben unb fip barin üben, läßt fie in

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ben b e u t ln K ultur- unb geben#frei#

i)ineinwa<hfen unb ersieht fie bamit ju jenen Sigenfwiten, bie ba# geben be#

beut|'d)en 3Renfcb<?n beftimmen: Orbnung,

^pünfttidtfeit, Sauberfeit, Bifsiptin, ©e- borfatn, Berantwortung#bewufjtfein, för- perlicf>c unb geiftige geiftung#fähigfeit.

2Us Schule ber Dotf#tümtichen Blenden entwiefett befonber# bie Q3otföfd)ute im befreiten ©ebiet neue# beutfetje# Brauch­

tum al# Umgang. 3 m tagtägtidjen 3 u- fammenfein ber 3ugenb in ber Schule wirb alle# nach einem beftimmten Brauch­

tum aufeinanber abgeftimmt, in ber ©itte be# ©rujje#, in ber §au#orbnung, in ben jjeierftunben. Burct) fotche# Brauchtum

»ermächft bie Schute mit ©tternfehaft unb Ö3 . ©ie mirb 51t einer QBerfgemeinfchaft atter Beteiligten in ber Schute, ju einer Bolf#gemeinfcf)aft im {(einen unb fomit zugleich jum Borbilb für bie Schaffung

unb ©eftattung be# großen uolf#tüm(ichen

©emeinfchaft#bafein#, in ba# bie 3 ugenb ber für unfer Botf#tum jurüdgemonnenen Bolf#genoffen at# tätiger Teilhaber am öffentlichen geben ber Nation fchliefj- lieh eingehen foll.

©# ift eine fein’ fettere, t>iet ©ebutb erforbernbe unb neroenaufreibenbe 2tr»

beit, bie ber beutfehe gehrer h 'er Im Kampf um bie BMebergewinnung beut- fchen Botf#tum# in bie Qüßaagfchate wer­

fen muh, aber e# ift auch eine unenblid) banlbare Berpftichtung. 3 eber biefer ©r- jieher h ilft mit, beut beutfehen B o lf ba#

surüefjugeben, wa# ihm einft in 3 eiten ber Schwäche unb be# Berfalt# entriffen würbe, ©r h ilft mit, unfer B o tt noch größer unb ftärfer 51t machen. Bßo gibt e#

eine ibeatere unb Perantwortung#ooUere Aufgabe!

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K a r l P i e p h o

Die folöatifche Schule öee Oftene

QBir fpred)en com Sebenbigfein ber 3bee beS Solbatifc^en in ber heutigen (Erjiet)üng.

Sie nationatfo3ialiftifcf)e 9tcoolution hat bie Srjiehung oor eine neue Aufgabe geftettt. ©S gilt, ben beutfdt>en 9Aenfd)cn

¿u erjie^en, ber feften gupeS in feinem Q3otfe ftet)t, ber Kämpfer ift für fein Q3otf, ber Wiener ift an feinem Solle, unb ber an fein S o ll unb feinen Führer glaubt. Ser f o t b a t i f d) e b e u t f d ) e 3)1 e n f d) ift baS Srjict^uugöjiel unferer 3eit.

Sie Stampfoerbänbe ber Sewegung, ber ArbeitSbienft, bie Sßehrmadjt, bie 3ugenborganifation beS Führers unb nicht ¿uleht bie beutfd)e Schule, — alle (Erjicfmngsmäcbte beS Gleiches tmben fiep ber neuen Aufgabe Perfdjworen, ben fämpferifcf)en, opferfrohen, gläubigen beutfd)en 9Jtenfd)en iieranjubilben, ben b e u t f d j e n S o l b a t e n .

Sam it ift baS 3iel gegeben. Sßie aber muff ber Sßeg perlaufen, ben bie ©rjie*

t)ung befreiten muff? — Sßir flnb uns barüber im Haren, baff nur eine f o 1 b a * t i f d ) e drjie^ung, nur eine f o l b a t t - f d) e Schule unb ein f o t b a t i f d) e r Setirer in ber Sage finb, ber beutfeben 3 ugenb folbatifcpe ©runbhattungen ein- äupftanjen.

Ser beutfd)en Schute ift bamit wohl bie fcpwerfte Aufgabe geftettt, benn non if)r m u| eine innere Hmftellung erwartet Werben, ©ine junge ©rjiehergeneration wirb aber aud) biefer Schwierigfeit ge*

Waffen fein, benn fie trägt bie Sorbe- bingungen ihrer Überwinbung in fid) fetbft, in ihrem Sßilten nämlid), felbft folbatifd) ¿u fein.

Sßir paben bereits eine flare S or- fteEung »om Sßefen beS ©otbatifchen unb Pon ber folbatifcpen 3bee, bie unfere ©r- jietjung nun burd)Wirfen unb beleben folt.

Sßir wiffen, baff baS beutfehe S o l! in

feiner btutSmäffig bebingten ©runbhat-- tung folbatifd) ift. 3 » feiner ©efd)id)te, befonberS in feiner QSßeprgefcpicpte, er- fennen w ir baS Sßerben unb Sßad)fen eines ©olbatentumS, baS peute in ber nationalfosialiftifdien Sßettanfchauung,

©taatsform unb Sßehrorbnmtg feine oielleidjt lepte unb ftarfte Ausprägung gefunben t>at.

SßaS ift nationatfosiatiftiidjeS ©otba- tentum? — Sßir müffen eS unS.in furjen Sßorten umreiten. ©S ift S t ä m p f e r - t u m, eine förperlidie, geiftige unb fee- lifd>e ©runbhattung, bie in ber färnpfe- rifchen Surchfehung gegenüber ©d)Wie- rigfeiten unb Sßiberftänben eine fetbft' oerftänblid)e StanneStugenb erbtidt, eine paltung, bie unfer S o l! wehrhaft unb ftarf werben läfft unb bie unS bie Straft

¿um 23eftet)en als S o l! Perfdjafft. Stäm- pfertum, fiegpafteS, PorWärtSftürmenbeS, aber burd) ©efehe ber ©pre unb 3 uept gehaltenes unb geteuftes SOiacpt» unb Strafteinfetjen für eine 3bee, baS bereits ben germanifd)en Sßehrmann auSjeid)' nete unb fid) bürd) bie 3 <4>rf>unberte, alter Serfälfd)ungen ¿um Sroh, bis ¿ur Sßiebergeburt im politifchen Stampfer beS S ritten Gleiches erhalten fyat, pt Stenn-

¿eichen ewigen heutigen ©olbatentumS.

Sotbatentum ift S i e n ft an ber S e ­ rn e i n f cf) a f t. SaS Opfer ift Sinnbitb folbatifcpcn SinfahwitlenS geworben.

9iur wo ber Stampf AuSbrud eines SienenS am ©at^en würbe, wo auS

¿wedfreiem Stampftrieb ober auS mate- riatiftifch bebingtem Striegertum opfer­

bereiter ©infah für eine fwchfte 3 bee würbe, fonnte wahres ©otbatentum te- benbig werben. Ser Stampf beS nationat- fojialiftiftpcn ©otbaten ift ein Sienft am Solfe, ber tein Opfer ¿u hoch erfdjeinen läfft.

Solbatentum ift höchfte © l a u b i g - f e i t . 9?ur ber unbeugfame ©taube an

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baS Q3olf, an ben Rührer unb an bie Sache, um bie mir fämpfen, ermöglicht unb rechtfertigt lebten SnbcS ben fämpfe- rifctjen Sinfah bcr perfon. Sl'ainpf, ©ienft unb (Staube finb in ber <9cfct>ict)te beS beutfd)cn Q3oifeS als ©runbpfeiler mag­

ren unb ed)ten SolbatcntumS beutlid) ge- morben. 3m 23ilbe beS um bie ©röfje unb ^reihieit beS 9?eid)eS fämpfenben Solbaten biefeS Krieges finbet bie 3bee ihren fidjtbaren ©iieberfchlag.

Solbatentum ift aber nid)t Sache ein-

¿einer, oiellcicht nur ber jum m ilitari- frfjen Sinfah tauglichen unb oorbereiteten mehrhaften 9Jiannfchaft. Solbatentum ift Sache beS ganjen Q3olfeS. ©ic folbatifche 3 bce muffte bemnad) 3 nhnlt unb 3 <el jeber Polfhaften (Erziehung merben. Sie muffte fie burchbringen unb ihr 5 orm unb ©epräge geben. SS gibt fyeute praf- tifd) feine SrjiehuugSgemeinfchaft mehr, bie fid) nicht an ben ©efehen beS Solbati- fchen juminbeft ausjurichtcn oerfucht.

bereits bie Sjitlerjugenb erfaßt ben beutfchen 3 ungen unb formt ihn im fol- batifchen Sinne, ©ie S21. fetjt bie begon­

nene 2lrbeit fort unb bereitet ben 9J?ann für ben QBaffenbienft oor. 2lrbeitsbienft unb QBehrmacht bollenben ben ©ßerbuugS- projef; beS Solbaten. 92ach erfüllter

©ienftpflicht feprt biefer in bie S21. ju- rücf, mo er im ftänbigen ©ienft am Q3olfe baS Solbatifche in fid) lebenbig erhält.

3um Solbatifchen erjiepen bie O rts­

gruppen ber Partei, erjieht ber 9?unb- fünf, bie preffe unb fdjtiefjiich auch bie 5t?unff unb bie fiiteratur.

©ßo in ber Srjiel)ung jum Solbati- fd)en fteht nun heulr bie Schule? SS be- barf feiner Srörterung, baf) unfere beut- fd)e Schule bemüht ift, bie 3bee beS Sol- batifd)en in ihren £lnterrid)tSräumen, auf ihren Sportplätzen unb in ihren ©emein- fchaftSlagern lebenbig merben ju taffen.

Sine junge Srjieherfchaft, burch ihren Sinfah in 9)3. unb S 21. mcltanfchaulich auSgerid)tet, burd) ihren ©ienft in ber

©ßehrmacht folbatifd) geformt unb ge­

prägt, oerbürgf bie ©urcbbringung bcr Schulerjiehung mit folbatifchem ©eift, auch bort, mo fid) nod) ber 3Jioberbuft einer längft oermehtcn Spochc oerborgen hält, ©ßegbereiter ber folbatifchen Schule ift ber folbatifche Srjiehcr. ©ßie fieht er 496

aus? ©ßo tr itt er in Srfcheinung? ©ßir brauchen uns fein 3 bealbitb ju entmer- fen; beim biefer Srjieher lebt unb m irft bereits, er fämpft unb ringt im Stillen um bie ihm anoertraute 3 ugenb, er bient unb opfert im tiefen ©tauben an ben Sinn feiner 2lrbcit unb an ihre 23ebeu- tung für bie 3ufunft beS beutfchen QßolfcS.

©er junge Srjiet)er ift Kämpfer, er ift Solbat. 3um gronteinfatj aber gelangt ber beutfehe £ehrer hier bei uns im Often, mo er im 2lufbau beS SchulmefenS, in ber felbftänbigen ©eftaltung beS ilnter- rid)tSPerfahrenS unb in ber Organifation ber äufjeren Umftänbe Pionierarbeit ju teiften hat. § ie r fann er fein Sotbatfein nutet 23emeiS ftellen unb eine mahrhaft folbatifche Srjiefmng oermirflichen.

Stuf einer ft’unbgcbung ber Srjieher- fchaft beS 9?cid)SgaucS Sunjig.©ßefi- preufjen entmidelte 9leid)Sminifter 9?uft fürjlid) dar unb einbeutig bie Aufgaben beS SrjieherS im Often. S r fprad) babei oon ber ©röfje beS SinfatjeS, bcr bem beS fämpfenben Solbaten an ber g ront nicht nad)fteht. Elnb fo ift eS. §ier im Often fteht ber f o l b a t i f c h e Srjieher, ber opferfrohe unb freubige Kämpfer für fein Q3olf, bem ber Sinfatj feineSmegS leicht gemacht mirb. 9ftan macht fid) nur fcbloer einen 23egriff oon bem £eben unb ber 2trbeit biefeS £ehrerS, ber irgenbmo braunen auf bem £anbe fitji, meit ab oon allen 23eguemlichfeiten ber Stabt, meit ab oon ©heater, g ilm unb ftonjert, oon orbentlid)cn ©aftftätten unb gleich- gefilmten ©ftenfehen. Ohne eleftrifchen Strom, oft ohne ©Baffer, ohne ©JerlehrS- oerbinbung lebt er unter ©ftenfeben, bie ihm fremb finb; 100, 200, ja 300 ftinber hat er als einzelner ju betreuen, JÜinber, bie nur fchmer ein inneres Q3erhältniS ju ihm finben fönnen, meil fie j. ©. feine Sprache fchmer oerftehen. SS ift nicht möglich unb auch nicht beabfichtigt, bie Schuloerhältniffe in ihrer unglaubtid)cn P rim itiv itä t unb ©krfommenheit ju be- fehreiben, mie fie jene Srjieher oor 1 bis 2 3abren antrafen, bie als greimillige ober Slbgeorbnete aus bem Gleich im Often eintrafen. ©Ber hier im Often m irft unb arbeitet, ber fennt fie ju r ©cnüge unb rebet nid)t baoon. ©lur bieS eine fei gefagt, unb baS fcheint unS im §inblid

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t a h t b i l bnon23 r c ê l « u(1 940)

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auf bie 3uiunft ber beutfd>en Schule non befonberer 23cbeutuug: Ser beutfctie Erzieher, bcr zum Often fam, hat fid) ber if)nt geffelltcn Aufgaben gonadjfcn ge­

zeigt; er hat fie erfannt, hat bie 3 ätme aufeinanbergebiffen unb ift ohne langet 3ögern jum Eingriff übergegangen. (Er bat bamit eine Srzieherhaltung bewiefen, bie einzigartig ift unb wol)t geeignet, ben beutfehen £ef)rer beS OftenS als Q3orbiib feinet 23erufeS i^craitsjufiellert.

QBir wiffen, baff nicht jeher £et)rer ge­

eignet unb fähig ift, auf twrgcfchobenem hoffen fämpferifchen (Einfab Zu leiften.

QBir luiffen auch, bah fid) manch ein Sebrer hier „ftrafuerfebt" fühlt unb feine grö­

ßere Sehnfud)t fennt, als bie, fobatb als möglich in bie georbnete 23erufSatmo- fpbare ber gicimat prüdpfebren. QDian mirb ihn eines SageS geben laffcn auS bcr ErfenntniS heraus, bah mangelnber Sinfahwilte ben Sdpoierigfeiten bcr 6 d)ulc beS Oftens nicht gewachfen fein fann. 99lan wirb bie fre iw illig en rufen, bie als Solbaten fommen unb benen

„Kapitulation" ein frem bw ort ift. Sol- batentum beruht immer nur auf f r e i- w illigfeit; ein gegen feinen V ille n jinaugstueife bernerfebter Üebrer wirb niemals folbatifcber Erzieher unferer Sorffdjule im Often werben.

QBir glauben, baff bie Schule beS OftcnS eine folbatifcbe Schule fein m u ff unb nur eine folbatifd)e Schule fein f a n n . QBir glauben, baff bcr Often bie ©eburtsftätte ber folbatifchen S<hulc fein wirb. Erzie­

hung unb Solbatentum finb hier unzer­

trennliche 23egriffe.

Ser Often wirb Kampfgebiet unteres!

Q3otfeS bleiben auf Sahrzetmte hinaus, bie Sdptle im Often wirb ein f rontab*

fchnitt fein, an bem ein harter Kampf auSgefod)ten werben muff. Sräger biefeS Kampfes ift ber Sorflchrer, auf feinen Schultern laftet bie ungeheure Q3erant-

wortung gegenüber bem 9leid), baS ihn an feine ©renje gefteltt hat-

fre u b ig geht er an feine Slufgabe heran, er wächft an ben QBiberftänben unb finbet im harten Sienft an ber Sorf- gemeinfdpft, ihrer 3 ugenb unb ihrer Schule bie (Erfüllung feiner 23erufung, (Erzieher beS beutfd)en Q3otfeS zu fein.

E r ift Kämpfer, ber im ftänbigen Sinfah fieht, ber mutig, braufgängerifd), frifd) unb auSbauernb ift, unb ber fid) feiner Aufgabe bemüht ift.

SS ift felbftoerffänblidj, bah öie fid) burdifehenbe folbatifdie Srzieherhaltung im Sdplwefen beS OftenS zwangsläufig auch äu einer entfpredienben Surd)for=

mung unb 2tuSrid)tung beS, erziehenden SunS unb bamit

zu

einer <3leugeftattung bcr Sdptc fclbft führen muff. So fommen w ir zur f o l b a t i f c h e n Sc hul e, bie fid) hier in 2lnfähen bereits »erwirflidjt.

Kennzeichen ber folbatifd)en Schule ift eine Erziehung, in ber Kämpfergeift le- benbig geworben ift, in ber Opferhaltung,

©ehorfam unb Kamerabfdjaft ©emein- fchaftSmerfmalc finb, in ber bcr ©taube an Q3olf unb 9lcid) zum tiefen SrlebniS wirb. 9Zur ein fämpferifdieS Srziehertum fann zum Kämpfcrifdien, nur oorgelebteS Opfer fann zum Opfertum, nur leben- bigeS Solbatentum fann zum Sotbati- fd)en erziehen.

SS mag eingehenberen Sarftellungen oorbehalten bleiben, QBefenSmerfmate einer folbatifchen Erziehung unb einer folbatifchen Schute im einzelnen aufzu­

weifen. QBir begnügen unS mit ber ^ e ft' ftellung, bah hier im Often mit ber Slrbeit unb ber 2lrbeitSt)attung eines fotbati- fd)en Erziehers eine Schule

zu

wachfen beginnt, bie einft Q3orbilb jeher wirftid) folbatifchen 23itbungSftätte fein wirb, fo wie ihr Erzieher fchon jeht als Q3orbitb folbatifchcr Srzieherhaltung zu gelten hat.

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B e r n h a r d S t e p h a n

Oftöeutfche StaOt tm Bekenntnis Des Malers

Ein Beitrag zur 700=Jahr=Feicr ßrcolaue

geinriep B ildert (1823—1875), Sopn beS 1814 m it bin „©eparntfepten So- netten" unter ben greipeitSfängern portretenben griebriep Büdert, pat ber Stabt 23reSlau ju einer 3eit, ba eS als Stabtbilb in feiner (Eigenart foeben erft burd) ben fd)ief4fct>cn M ater Slbalbert QBölfl entbedt mürbe, als einer ber erften and) literariftp ein feinfinnigeS unb meitbtidenbeS SerftänbniS jugemanbt.

„23reSlau, biefe cct)te 23ürgerftabt beS M itte la lters", fo fepreibt er, „in einer gewiffen Scplicptpeit beS ¿luderen fo ganj ben ¡¿parafter eines ed)t heutigen StäbtebilbeS repräfentierenb, ift in iprar 2lrt roürbig, neben Bürnberg, Slugs*

bürg, Sanjig, ben prägnanteren Sippen älterer beutfeper Stäbtebitber, jtt fte*

pcn." Sin gufammenfaffenber 23licf für bie 3ufammengepörigfeit beutfeper (Saue ift biefem, aus ber Bom antif in ein 3eit*

alter ber Saeftliepfeit, jugteiep aber auep potitifepen QBirfiiepfeitSfinneS pinein*

ipacpfenben 23reSlauer ‘profeffor ^u eigen, ber fiep mit QBöifl, ©uftao ¡Jrep*

tag unb anberen Btännern gebrängt füptte, non biefer Stabt 3eugniS ab*u- legen, bie mit ipren gotifepen unb ba*

roden Sauten, mit bem Bcieptum iprer Scpäpe in Spiaftif, M alerei unb Siunft*

panbroerf eigentlicp barnalS erft in ben Sereicp ber gorfepung unb allgemeiner toerbenber Kenntnis eintrat. Spannte

©uftao fyreptag in feinem Boman:

„S oll unb gaben" bie (E©äplung Pon Sücptigfeit unb Sßert eines 23reSlauer ShutfmannSgefeplecpteS in ben Bapmen einbringlieper Scpitberung ber 23reSlauer Sürgerpäufer, ber alten QSinfel unb

©affen, auS tpaeper QBirfliepfeitSbcob- aeptung auep erregenbe tragifepe S tim ­ mung fcpöpfcnb, fo erjäplte Slbalbert Sßötfl in feinen Silbern non 2ltt-

SreSlait, ber Strt eines 2tbotf Blenjel niept ganj fern ftepenb, pom £eben unb Sreiben ber Blenfcpen, baS er als S taf­

fage mit ber eproniftifepen ©eioiffenpaf*

tigfeit feiner Scpilberung oerbanb. B e ij*

oolle S ilb er entftanben, unb baS SreStau ber 60er 3apre beS Porigen 3aprpun=

bertS loirb lebenbig. geinriep Büdert nannte SreStauS BatpauS „m it feinem Scpuutd Sptnbol unb B tittetpunft beS freien SürgerftoljeS" einen Sau, „ber in feinem ‘plan unb feiner inneren (Ein­

teilung baS Bluffer einer Surg beS ftäbtifepen ©eifteS barftellt, toic bie Blarienburg am Ufer ber Bogat baS Bluffer einer Surg beS ritterlicp-mön- epifepeS ©eifteS geioorben ift." £ieft man bann bei Büdert loeiter „Pon ben tfupr*

mannSfoloffen, ben ungejäplten 'plancn- magen, bie burep bie breiten Straften fapren, Pon bem in riefigen Simenfioncn angelegten Btarftplap, barauf beregnet, gan^e Sßagenburgen ber Karawanen aufjunepmen, roetepe bie Bopprobufte beS OffcnS bem beutfepen ©etoerbe 31t*

füijren", meiter Pon ber „tebenSfropcn Staffage ju r 2lrepiteftur ber Stabt, Pom unenblicpen ©ennipl beS föaufenS unb SeriaufenS aller möglicpen Singe, Pon ber Bereinigung beS 3praitifd)en unb 3mpofanten", Pon ben „im reepten Sßin- fel fiep burepfepneibenben Straften, bie als ein Bep Pon Qitabratcn ben gaupt- plap einfaffen", fo fiiplt man fiep gan,^

in bie S ilber eines 2tbalbert SBötft pineinoerfept. Ser giftorifer unb ber B laler paben fiep in ber Slufgefeploffen- peit unb £iebe 51t biefer „bei febem Scpritt intereffierenben Stabt" jufatn- mengefunben.

M i t glcicper fieibenfepaft pat erft in unferen Sagen unter ben fiplefifipen B la ­ lern ©eorg Berlid) fiep bem Stabtbilbe

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© o n v i n f c t i n 2 3r e á l a u (1 9 3 8)

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23reStaus t>erfct>riet>en. ©ie Stabt iff eine anbere geworben, fo fpeint eS.

©ie 3apl iprer 23ewopner, bie Feinrip 9liicfert ju r ©rflärung beS fo finnfällig betnerfbaren ©erfeprS auf etwa 200 000

©ftenfpen angibt, f>at fip »erbreifapt.

©ieleS, fepr »ieleS itn 23ilbe ber Straften unb ‘p ä fte pat fict) oerwanbelt. 9liugS um bie Stabt wucpfen Sieblungen, »er- gröfterten fict) bie 'Parts, neue23auanlagen würben im 23ereip ber 1913 »ollenbeten 3aprpunbertpalle unb beS fpäteren '©ieffepofeS gefpaffen. 23reSlau würbe wieber ©ieffeftabt, bie eS einft unter 5 riebrip bem ©roften gewefen war, ein ©itel, bert eS bann »erlor unb ju ber 3eit Feinrip 9iüdcrtS n ip t mepr befaft. ©ie auSgebepnten Sportanlagen entftanben. ©ie Ober würbe weiter percingejogen in baS ©efamtgefüge ber Stabt, öäuferreiften fcpoben fiep an iftren Itfern entlang. 3 » ber freien Sbene würben bem beträptlipen S p iff- faprtS»erfepr burp Kanäle neue 23apnen geöffnet, eingemcinbungen erweiterten baS ©Beipbilb ber Stabt, riidten bie

©rennen beS ©emeinwefenS pinauS.

23lidt man »on ben ©ürmen, fo erreicht bas Sluge wopl bie 23erge, aber weit pin

¿eigen Sdwrnfteine unb Fünfergruppen bod) ein ber Stabt jugepörigeS ©elänbe;

überall ift © riin baswifpen, bleibt bie Stabt jugleip Sanbfpaft.

©oep eS würbe fpon gefagt: Slnfpei- nenb ift 23reSlau ein anbereS geworben,

©er ftünfiler, ber eS erlebte, ging »on ben llrfprüngen, »om 5?crne aus, unb ipm witpS unb würbe baS 23ilb 23reStauS

»on ba per, baS ©wige, 23leibenbe.

©S ift, als ob er ben Scpritt burd) bie 3 aprpunberte juritdgegangen, unb bann wiebe/ »orwärtS mit bem Saufe ber 3eiten gewanbert wäre, ©r wagte eS, ben 3ftenfpen gans auS feinem 23ilbe 3u »erbannen unb ipn bennop in feinem

©Bert gegenwärtig ju palten. Sr begriff bie Stabt als 2lrpiteftur, geworben in ber ©efepiepte unb rupenb auf bem 230*

ben, über ben biefe »ielpunbertjäprige

©cf(pid)te fonfret, faftbar fiep baute,

©r fpiirte biefeS 23reSIau, uralt, ber 3latur »erbunben, ipr jugefpworen, unb auep in feinem peutigen ©efpepen unb ßrftepen »on biefen Kräften feiner ©c*

fipiiptc unb feines 23obenS niept getöft.

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„S tabt im beutfpen Offen" peiftt eines ber 23ilber »on ©eorg 9ierlip. ©inmalig, unoerwecpfelbar ift eS biefe Stabt im Offen, bie ben 9Zamen 23reSlau trägt, ber bie 3 eitcn bie ©ürme prägten, bie gotifpen beS ©omeS, ber ®reujfirpe, ber Sanbfirpe auf ben 3»feln, an bie bie erffe Siebluug fiep leptite, bie ©ürme

»on St. ©tifabetp unb St. ©iagbalena, bie feit 1241 neu unb fraftooll fip ent- Widelnbe 23iirgerftabt überpöpenb, ben

©urm beS 9?atpaufeS, beffen unter ber 9?enaiffancePefrönung golben fpim«

mernbe £ipr ben p ia p beS alten 23ogt- unb 23ürgertpingS, ben 9iing, über- ftraplt.

©ann aber fügte baS 23arod jene

©ürme jufammen, bie über bie wie ein 23innenfee auSgebreitete Stabt ober fip 41t einer ©ruppe fammeln, in ber ernft unb gepeimniSooll ber ©urm über ber

©rabftätte beS 2lngeluS SilefiuS, beS Gperubinifpen ©ßanberSmanneS, feine Stimme erpebt, neben ipm ber burpbro*

pene Felm beS alten ©tariffinenflofterS, bann ber Sternwartenturm ber Hniber- fität, beS einftigen 3puitenfollegiumS unb ber flangboll feine ©apreiter ber bajugepörigen Färpe. 2lber neben biefer baroefen ©urmgruppe ffept ber fplanfe, aitp in feiner Spifte gemauerte gotifpe

©urm ber © injenjfirpe, bie baS 32au- foleum Fe»3og Feinrip II. iff, ber fip dm 9. Slpril 1241 auf ber ©ßaplffatt bei Siegnip, ben ©ob finbenb, mit feinen Sparen ben ©ataren jum Kampfe ffellte. © otif unb 23arod bereinigen fip aup im 3nneren »ieler Z irp e n .' ©eorg 9 ie rlip malte bie ©omorget unb bie wunberbare 'P rapt ber Orgel in ber Sanbfirpe, fpwebenb unb nur wie ütpnung ben 9iaum burptönenb, in ber Falle beS 14. 3aprpunbertS baS Orgel- t»erf »om; 3apre 1712.

©Benn man gefagt pat, baft ber ©runb*

t'ift einer Stabt bie monumentatffe ür- funbe iprer ©efpipte iff, unb eines ber allerwiptigften ©enfmäler, bie fie ent­

e ilt, fo finb ©eorg 3lerlipS 23reSlau- 23ilber, bie immer baS ©anje erfaffen, bie S tru ftu r unb ^Planung in fip tra ­ gen, in ©ßaprpeit ©ofumente unb Sinn- bilber. Sie finb eS in ber S ta tif unb gebannt freibenben 23ewegung, ©ßiffen

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om(1 9 3 9)

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uni> ©mpfinbung in fich betgenben Stuf»

faffung. SSompofitionSifijjjen, bie ©eorg 9lertid) ju feinen Silbern entwirft, weifen, fdjon für fich wirffam, baS

©erüft beS SilbeS mit notier ©ntfdj>ie»

bentteit auf. Gie finb aber fein Gd)ema, ba fie jugteich bie ju fefter Sorftettung oerbicbtete ©injelheit, wenn aud) noch }o abgefürjt, fühlbar machen. Sie fjarbe ift Seutung, ob ne eigenmächtig bas Gtabtbitb in eine fubjeftioe färben»

finfonie ju »erwanbetn. fre ilich eine einfd)meid)etnbe gefällige Sonigfeit, bie Weber bem Sßefen ber Gtabt noch bem beS 6 d)tefierS entfpräd)e, weifen biefe S iiber nicht auf. Sah bie garbigfeit eigenwiüig bteibt, unb bah hierin

©eorg 9iertid)S Gtabtbitber nicht atS Sebuten, fonbcrn atS geftatteteS ©r»

tebniS ftd) barftetten, cntfpridjt ber per»

fbnlichen Gattung beS SÜünftterS, ben

fein Shetna, biefeS SreStau, an bem er mit allen gafern hängt, ju r SluSfage jwingt. ©in ©egenftanb, beffen Sßürbe groh genug ift, ihm m it ganjem ©infah ju bienen.

2Bölfl, jeitoenuanbt ju ©uftao ^rep-- tagS GdiilberungSfunft, ju Heinrich 9lüdertS befdireibcnber öiftorie, gibt ben StuSfchnitt, ben Sericht. 3« ©eorg 9ierlid>S Sßerf würbe SreStau atS

©eftatt geboren, in feiner GdjidfatSform:

Gtabt unb Gtrom — gipfetnb unb be»

tont im StuSbrud ihrer entfcpeibenben Sßerte. Gachtid) unb »otr ber 3nnigfeit beS 3uget)örenS erfüllt, geben ©eorg 9lertid)S S ilber nicht nur bie Gtabt beS beutfchen OftenS, ehrwürbig im SÜranj ber Gtäbte, bie auf Sorpoften heben, wieber, foitbern pntbigen ihr, echte Sßerfe heutiger ®unft, mit ber ©tut eines SefenntniffeS.

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A r t h u r Le nz

Die Letbhufaren

- Zum 200jährigen Geöenhen - 1941

Sen fepmarjen fufaren bei- alten preu- pifepen Strmee, beren ©arnifonen im beut«

fetten Often ftanben, g ilt tiente ein epren«

bolles 200jäprigeS ©ebenfen. B lit bem bitteren (Enbe beS BkltfriegeS pörten bie in ber £eibpufaren-23rigabe in S anjig bereinigten fieibpufaren-Negimenter N r.

1 unb 2 jmar auf ju befielen, aber ihre rupmreiepe Srabition mürbe fortgefüprt in ¿mei Scpmabronen beS 5. (Cpreupifcpen>

Neiter-NegimentS ber pommerfepen ©ar- '"fernen Stolp unb Belgarb. N ap bem Sotenfopf an Btüpe unb ‘Peljmiipe cinff and) So tenfopf reifer genannt, tebt ber

©eiff ber friegSerprobten fpmarjen §u- faren nod) peute in ber jungen beutfpen B kprm apt meiter. 3a, ber Sotenfopf, ber als Spmbot ber SobeSberapfung bie«

fer bemäprten Neitertruppe ber preupi- fepen Strmee boranteueptete, er iff auep jum ©innbitb pöcpften BtanneSmuteS in bem gigantifepen ®riegSringen um ©rop*

beutfplanbS ^reipeit gemorben. So le­

ben bie fepmarjen fufaren preupifper Bergangenpeit mit ipren ungeffüm attaf- fierenben Neiterffüden fort in beu un- erpörten ÜiriegStaten ber beutfpen S k p r- maept ju £anbe, ju Sßaffer unb in ber £uft.

B or nunmepr runb 200 3apren, am 9. Slugitff 1741, im ®rtegSlärm beS erfíen Splefifpen SíriegeS, mürbe ber grope cPreupenfönig g rie b rip auf märfifpem 23oben jum S tifte r ber fcpmarjen ¿ufa­

ren. 3 n iprer ©efpipfe finb fie aufS engfte m it bem beutfpen Often berbunben:

Über einpunbert 3apre, bon 1817 bis 1920, ftanben bie 1. Seibpufaren in Sandig in ©arnifon. 3n ipren Neipen ftieg ©c- neratfelbmarfpaH bon Bfadenfen, ber friegSbemäprte 2. £eibpufar auS bem

$etbpge gegen granfreip 1870/71, jum NegimentSfommanbeur auf. 2lls am 14.

September 1901 in Sandig baS bis bapin in ‘pojen fíepenbe 2. £eibpufaren-Negi-

ment mit bem 1. £eibpufaren«Neg'iment ju r £eibpufaren«23rigabe bereinigt mürbe, erpielt Bladenfen m it ber Uniform ber 1. fieibpufaren als ©eneralmajor baS Brigabcfommaubo. Seitbem blieb Biaf-- tenfen für immer fieibpufar. 3 pn, ben rupmgetrönten gelbperrn beS S k ltfrie - geö, fennt man auep peute noep niept an- ber3 als in ber Stttila ber fpmarjen Öufaren.

SJenit bie ©efpipte ber fpmarjen §u- faren an ipretn 200jäprigen ©ebenfen le- benbig mirb, fo gebüprt Biadenfen baS Berbienff, fie als fein gropeS fiebenSmerf anfepauliep bargeftcllt ju paben. Bon ipm flammt eine grope ©efepiepte ber fieibpu*

faren mit reieper Bebilberung ber ber*

fepiebenften §ufarengattungen unb baju eine furjgefapte ©efepiepte ber £eibpufa- ren, bie am 9. Slnguft 1891 antäptiep beS 150jäprigen BeftepenS ber fpmarjen §u- faren ben Unteroffizieren unb Biannfpaf- ten beiber Sotenfopfregimenter als geft*

gäbe auSgepänbigt mürbe. N ap ber B er­

einigung ber 1. unb 2. fieibpufaren ju r fieibpufaren-Brigabe in S anjig erfpien bann bon Biadenfen 1905 bei B littlc r &

Sopn in B erlin eine Neuauflage ber ©e- fepiepte ber fieibpufaren. 3 n iprem B o r­

mort gibt Biadenfen feiner ©enugtuung barüber SluSbrud, bap bie „Sotenföpfe"

mieber unter eine fjüpruttg gefommen feien unb ipre ©cfpide nun mieber ju einer ©efpipte jufammenfloffen. SarnalS

©eneralteutnant, faiferliper ©eneral-2lb- jutant unb S^ommanbeur ber 36. Sibifion in Sandig, befannfe Biadenfen mit bem

©ebenfen feiner militärifcpen 2luSbil- bungS- unb SiriegSjaprc (1870/71) beim 2. £eibpufaren*Negiment, bap eS für ipn bie §bpe feines SolbatenbafeinS bebeit- fete, als Äommanbeur bann baS 1. £eib«

pufaren-Negiment in S anjig gefüprt ju paben.

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U n t e r o f f i z i e r »otn 1. £ e i b p u f a r e n * 9 t e g i m e n t (1 8 3 0/40)

PDíepr alé t>icr 3 aprjepnte blieb 9DM-- tenfen S anjig treu oerbunben. Sie ßtabt, in ber er 1908 feinen militärifdjen 2luf-- ftieg jum ©¡ommanbeur beé wefipreufji- fct)en XVII. Strmeeforpé erlebte, nertiet) ipm am 6. 2luguft 1915 baé ©prenbürger- reept alé „bem langjährigen woplwoEen- ben freunb ber ßtabt, in banfbarer 2ln- erfennung ber unoergefjlicpen ‘Serbienfte, bie er fid) im Sßeltfriege auf ben ßd)ladpt=

fclbcru beé Ofíené um bie ßieperung ber beutfeben Oftmart unb bamit and) um bie ßtabt S anjig erworben patte". POtadenfen unb bie fepmuden fcpwarjen ©ufaren wur- ben in ber 3 eit »or bem Qfßeltfriege ju einem einzigen 23egriff in QBefípreufjetié 'Iprouinjialpauptftabt Sanjig. ßie erlebte glanjtwlle 23ilber preitfjifcpen Pleiter- geifteé, menn bie fepmarjen ©ufaren burep bie ßtrafjen ritten ober auf ben ©jerzíer- plapen parabierten. OJiit ber eifrigen

^pflege beé 9Pferberennfporté auf ber Plennnbapn in 3 oppot alé Sorfipcnber

bes> Sßeftpreufjifcpen 9leitert>erein3 in S anjig oerwwps PXadenfen noep mepr mit allen 23eoölterungstreifen in ßtabt unb £anb. Sen ootf^tümtiep geworbenen

©ufarengeneral ernannte bie Secpnifcpe

©ocpfcpule in S anjig jum ©prenboftor.

3m Plecptftäbtifcpen Platpaufe in Sanjig erpätt eine ©rzbüfte oon Seberer PJladen- fen<§ 3 «ge für bie Placpwett. 3 pu nennt bie ©efepiepte ber fieibpufaren wäprenb be<3 QSeltfriegc3 ben „oollenbcten £eib- pufar". — *---

fe ff oerwurjelt ftanben bie weftpreujji- fepen 23aucrngefcpiecpter in ber ©ufaren- trabition, wie fie t>on PXadenfen getreu- lid) gepflegt Würbe. Ser 23auernfopn Sßeftpreufjen§ fepte feine ©pre barin, at3 fre iw illig e r bei ben £eibpufaren--9legi' mentern in S anjig zu bienen. Sa?> war fepott fo, feitbem am 17. PXai 1817 bie 1. fieibpufaren S anjig als ßtabgftanbort innerpalb beä 23efepl3bereicp3 be3 I. oft-

503

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preufpfdjen StrmeeforpS bezogen. (Einzelne Sdttoabronen fumen nací) ‘pr.-Stargarb, (Elbing, ©priftburg unb Rofenberg in

©arnifon. ©íbittg mürbe 1851 auf oler 3apre m it Riefenburg, 1859 für immer mit Saitzig oertaufdjt unb hierbei juin erften 'Díate SanzigS Borftabt fiangfupr mit ben fdpoarzen fufaren belegt. Rofett»

berg pörte 1855 auf, eine ©arnifon fcpmarzer fufaren ju fein, inbem bie bor»

tige Sdpoabron nad) pr.-Stargarb íam.

Racpbem bie 1. £eibpufaren rtad) Beenbi»

gung beS fiegreicpen (JelbzugeS gegen gmanfreicp am 22. 3 «ni 1871 unter ju»

betnber Begrünung burcp bie Gtabt unb it)re Beoötferung in ipre alte ©arnifon Sanzig zwrüdgefeprt loaren, befanb ficp eine ber Sandiger 0 d)loabronen oorüber»

gepenb (1875/80) in Ofterobe (Oftpr.) in

©arnifon, 1895 aber nutrben aucp bie Stargarber Gd)loabronen nad) Sandig perangezogen. Seitbem bíieb baé 1. £eib- pufaren-Regiment in Sanjtg»£angfupr in neuerbauten Kafernenöereint.

SaS 2. £eibpufaren»Regimcnt íam in ber 3eit nad) 1817 an ©teile ber früheren

©arnifonen in Oft» unb Bßeftpreufjen nad) Scptefien: Oí)tau, Strepten, Plünfterberg unb ©rottfau, oom Oftober 1818 ab nad) Serrnftabt, ©uprau, Bßoptau unb SBiti»

jig. Bßäprenb beS ReooíutionSjapreS 1848 fiel ben 2. £eibpufaren bie Stufgabe

¿u, 2tufffänbe unter ben 'poten in ber P ro o in j pofen p unterbrüden. 3 » einem größeren ©efecpte, bei 9(ionS, ritten bie fcptoarzen fufaren eine 2títade gegen pot»

nifdte üíanen. Sie polen mußten mit blutigen köpfen oon bannen fiepen. Balb nad) ber Sßieberperfteltung berRupe mur»

ben bie 2. £eibpufaren in bie 'prooinz Pofen gelegt. 0ie bezogen im September 1852 bie ©täbte Pofen unb £iffa até

©arnifon.

2tm 1. Oftober 1869 trat Ptadenfen até

©injäprig-Sdeimilliger bei ben 2. £eib=

bufaren in £iffa ein. „Sem fdjioarjen &u»

farenrod gatt mein QBünfcpen unb Soffen até Jenabe. Sie Überlieferungen, bie fid) an iprt fnüpften, bitbeten meine £ieblingS»

unterbaltung abfeité ber Scpulbanf. ©in gütigeé ©efcpid erfüllte bie Bßüufcpc ber 3 ugenb." ©o beifet eé in PladenfenS Borroort zur großen ©efcpicpte ber £eib»

bufaren.--- —

Sie fcpmarzen Snfaren umfcptofj feit jeber ein [tarier famerabfcpaftlicper 3 u»

fammenpatt, ber in zaptreicpen örtlichen Bereinigungen gepflegt mürbe. So ent»

ftanben famerabfcpaftlicpe ©rünbungen ehemaliger fieibpufaren in B erlin (1882), 23re$lau (1887), Sandig (1891), ©örlip (1897), Königsberg P r. (1902), Glbing (1908), ©logau (1911), Stettin (1913), Ptarienmerber (1922) unb S ilfit, Stolp i. Pomm. unb Belgarb a. b. Perfante (1923). 2lufjerbetn beffept in B erlin eine Offijieroereiuigung ehemaliger £eibpu»

faren fomie ber fieibpufaren-Bunb, bie fiep ber famerabfcpaftlicpen Slnteilnapme PladenfenS erfreuen bürfen.

3n ber SrabitionSpflege mar in ber 3 eit oor bem BBettfriege ber 18. gebruar feit jeper ein befonberer ©rinnerungstag beS OffizierSforpS beS 1. £eibpufaren>

Regiments in Sanjig»£angfupr, gatt er boep bem ©ebenfen einer Stiftung beS ju popen mititärifdmn ©pren gefommenen oerftorbenen fieibpufarenoffijierS bon Planffeiit. Sltljäprlicp an biefem Sage oer»

fammetten fiep bie Offiziere beS Regi­

ments in ipretn Kafino ju froper Safet- runbe, um mit bem fcpöuen Brauch ber Überreichung beS Planffein»RingeS bas Banb ber Katnerabfcpaft unter ben £eib- pufarettoffizieren noep enger ju fnüpfen.

2lttS ben 3infen ber Planftein-Stiffung, bie für baS OffijierforpS oermenbet mürben, erhielt jeber £eibpufarenoffi=

Zier, ber zum erften Plate ben fepmar»

Zen, meifjbefcpnürten Slttita trug, am 18.

Februar, bem ©eburtStage beS Stifters, im Bertaufe ber Safelrunbe ben Platt»

fteinring; einen fd)ticpten, gotbenen Reif mit bem Sotenfopf, bem piftorifepen 2lb»

jeiepen ber fcpmarzen Snfaren. Brillanten in ben 2lugenpöplen beS SotenfopfS bil*

beten eine befonbere 3ierbe beS Plan»

ftein-RingeS. —

Ser SluSbrucp beS SßettfriegeS fanb bie fcpmarzen Snfaren bereit ¿um petben»

mittigen ©infap naep bem Borbitbe ber Bäter in ben feptefifepen Kriegen, in ben bunflen Sagen cPrettf?enS, in ben Befrei»

itngSfriegcn unb in bem gelange gegen B'ranfreitp 1870/71. 34 Offiziere unb

^äpnricpe, 400 Unteroffiziere unb Platin»

fepaften fielen auS ben Reipett ber £eib»

pttfaren im QBeltfriege. 9 )lit mepem 2lb»

fepieb muftte bie S aitjigcr Beoölferung

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3 n> e i ( E ś i a b r o n ś f chmar g e § u f a r en a t t a d i e r e n unb » e r n t e t e n i n ber Gc b l a d ) t b e i § e i 13 b e r a am 10. 3 u n i 1807 b a 3 5 5. f r a n g ö f i f d) e £ i n i e n •

r e g i m e n t unb er ober n b e f f e n A b l e r

bie fdpoargen §ntfaren in Auswirfung ber tbiUfürlichen Abtrennung 2)attgig3 botn Reiche nach ber ergreifenben lebten 9pa- rabe ber iangiger ©arnifontruppen um 24. 3anuar 1920 bon fid) laffen. 3t)v QBeg führte bie Sotenfopfreiter in bie pont- merfdie ‘iperfanteftabt 23etgarb. 23ei ber (Enthüllung einer ©ebenltafel für bie im SBeltfriege gefallenen Seibpufaren in St.

Rtarien in 23elgarb am 22. Riärg 1922 fpract) ©eneralfelbmarfchall bon Rtaden- fen nach ber Rieberlegung eine3 SÜrangeS 3ßorte beö S tifter^ ber fdpoargen &u- faren, be3 großen cpreufteniönig3 grieb- bid): „QSir finb nicht bagu ba, um gu le­

ben, fonbernbagu, unfere'pflicht 51t tun!"

3m Sinne biefe^ S?önig3morte3 te u f­

ten bie unberganglichen S?rieg3tatcn ber fct)tt>argen §ufaren bi3 in bie fernflen Sei­

ten. Rad) ber Siabinett^orber bom 9.

Auguft 1741 nad) bem Jüommanbeur

„Öufaren-Regitnent bon Riadrobt", auch

„Regiment fetpoarhe öufaren" genannt,

toaren ihnen gur äußeren ünterfcheibung bon ben anberen Sjufaren-Regimentern

„SÜamiföter" bon fdpbarger 3 arbe be*

ftimmt morben. Rad) bes? Siönigä eigenem Au^fpruch „toog febe (EZabron ber fchmargen L eite r grnei feinbliche auf, unb fie fehten gleich anfänglich be3 f<htefif<hen gelbguge^ ben Sotenfopf für ben gangen übrigen SÜrieg in Refpeft." 3bbetn S?önig griebrid), nne e3 in R?adenfen3 ©efcf)id)te ber Seibhufaren-Regimenter heif)t, bem Sufaren-Regiment bon Riadrobt im Sä­

ger bei ©öttin, unrneit 23ranbenburg a.

£>., bie fdpoarge, tbeift befdmürte Uniform gab, jebem eingelnen im Regimente alfo gemiffermaffen bie preuffifchen Farben auf ben Seib haftete unb m it bem Sotenfopf ba3 3 bi<hen ber Smeue biä in ben Sob bor bie S tirn brüdte, gab er bem R egi­

ment ba3 „vincere aut mori" als QDBaht- fprud) m it auf ben QSeg unb berpflid)tete e§, fi<h feiner Aufzeichnung mürbig gu geigen.

2 505

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2ltn 3. R la i 1742 mar Mc 2luSrüftung unb StufficIIung ber fchmarsen Sjufaren in KriegSftärte in B erlin jum 2lbmarfd) in bcn erften Gcptefifchen Krieg beenbet. Ser

‘/preufjenlönig ^Jrtebrict) mufferte am 30.

3uni 1742 bas Regiment fchmarse £>u*

faren bei Reif;e unb entließ eS nad) 23e»

enbigung beS erften Gchtefifchen Krieges in feine oftpreufjifchen ©arnifonen ©ob bap, GtaHupönen, ©umbinnen unb Rag- nit. 3m streiten Gchtefifchen Kriege (1744 bis 1745) nutrbe baS ©efedjt bei Rlolbau- tpein am 9. Ottober 1744 sum ©eburtS- tag beS RupmeS ber f«f>tr>argen Sufaren.

3 n ©emeinfepaft mit bcn 3 ietenhufaren ritten fie, nad) ihrem Kommanbeur Ruefcp-Sjufaren benannt, eine toilttifme Stttacfe gegen ben 3 ^iub, 3 ufanterie unb Kaoalterie, „moburd)", toie eS in bem 23e- riepte beS jJüprerS ber prcufjifcpen 3ufuo- terie fjeif^t, „biefeS Regiment unfterb- Uctjcn Rupin barongetragen." König fjriebrid) ritt ben Siegern entgegen nnb führte neben 3ieten unb Ruefcp beibc Re- gimenter „im Sriumpp bie gattse (Jront beS SjeereS entlang."

Über baS ©efed)t bei £anbSput am 22. R la i 1745 berichtete ©eneral oon Sßinterfelbt an ben König: „3cp glaube niept, baf) jemals Gruppen in ber Sßclt einen jjeittb fo attaquiert haben toie (Em.

SCRajeftät Sntfaren." Rad) ber benfmür- bigen Schlacht bei fjopenfriebberg (4.

3uni 1745), in ber bie fchtoarsen §ufaren auf bem rechten Flügel (Jufjoolf unb R ei­

terei attadierten, umarmte ber SÜönig auf bem Gd)lachtfelbe ben Sjufarenfomman- beur Ruefd), pängte ihm ben Orben cpour le Rlerite um unb oerfprad), feine Q3er- bienfte noch an Kinbern unb KinbeStin- bern su lohnen.

3m Siebenjährigen Kriege (1756/63) mären bie fchmarsen §ufaren bie „Seele ber Reiterei". 3 um erften Riale ftanben hier 'preufjenS Sotenfopfpufaren fransö- fifchett Solbaten gegenüber. Ser R u f „les hussards de la mort" oerbreitete Schrei­

ten unter ben geinben. Gtöden-Srcbber unb Süffetmarb (1758) maren befonbere (Ehrentage ber Sotenfopfreiter. (Einen mie herrorragenben R u f fiep bie fchmarsen Öttfaren in jenem Kriege ermarben, mie tiefgehenb ber (Einbrud ipreS 2luftretenS, ihrer Uniform unb ihres SotcnfopfeS

mar, ergibt fid) auS ber Satfacpe, baf) fo- gar ein 23ucp über fie in pollänbifcper Sprache erfepien, baS Sßunberbinge oon ihnen ersählte.

2US „öufarenregiment oon ‘p rittm ip "

nahmen bie fchmarsen Sjnfaren, bie su- nächft in ber 23efei3itng TpotenS feftgehai- ten unb auf biefe Sßcife oon ber Kata- ftrophe oon 3 ena unberührt geblieben maren, an bem Kampfe gegen Rapoteon teil. Sie Schlacht bei §eilSberg am 10.

3itni 1807, in ber smei Schmabronen ber Sotenfopfreiter unter R tajor 0. (Eofet baS 55. fransöfifd)e fiinienregiment oer- nichteten unb beffen Slbter eroberten, ge­

hört su ben gtänjenbften Sßaffentaten ber preufjifcpen Reiterei. Sie oerbünbeten Ruffcn riefen: ,,©ut gemacht, gut gemacht, fchmarse Sufaren!" 2111c beteiligten O ffi­

ziere erhielten 'ben cpour le Rlerite unb eine grofje 3 apl oon Unteroffisieren unb Rtannfcpaften preuftifdje unb ruffifd)e 2iuSseid)nungen. Sin Jmfarenbentmal auf bem Rlarttplape in §eilSberg erinnert noch hßute baran, baf) batnalS, in ben bunllen Sagen 3preuf)enS, noch ber (Seift eines Gcpblih unb eines 3 ieten mächtig fortlebte.

3nfolge ihrer 23raoour bei öeitSberg mürben bie fchmarsen öufaren su einer befonberen UluSseicpttung oor aller Kaoal- lerie empfohlen. „S a baS gans auSge- Seicpnete betragen beS Regiments oon

<prittmih-&ufaren fomohl oom gansen Korps, oom £anbe, als felbft oom geinbe ohne Sßiberfprucp anertannt mirb, fo mürbe eS ohne 3roeifel ben erften Rang in ber 2trmee ober eine anbere oorsüg- liehe 2luSseichnung oerbienen", fo fcptofj ber 23erid)t ber nach bem S itfiter ^rieben (9. 3 u li 1807) eingefepten pteufjifcpen ReorganifationSfommiffion. ©antnter ft eben bie Ramcn oon Scharnhorft, ©nei- fenait, ©rolman unb ¿open. Sarauf mürbe baS gufaren-Regiment oon ^ r i t t - mih mit KabincttSorber oom 7. Septem­

ber 1808 sum „fieibpufaren-Regiment"

erhoben unb gleichseitig „su ben ©arben"

geregnet.

Sie Surchfüprung ber ümbilbung ber preufjifdjen 2lrmec fepte an Stelle ber rubtnoolicn Regimentseinheit ber fchmar- Sen öufaren eine 3 meiteilung. 2lm 20.

Sesember 1808 mürbe bie Seitung beS

(25)

£ e i b p u f a r e n - R e g i m c n t 91 r. 1, i n bi e S á f e m e í n S a n j i g - f i a n g f u p r e i n j i e p e n b

fieibpufaren'Regimenté in a»t>ci Regí- menter biefeé Ramcné ju oier Scpma- brotien befíimmt. „Sebeé ber bcibeti Re­

gimenter", fo tjeifjt eé in ber SÜabinetté- orber non biefem Sage an ben Oberftleut- nant t>. cPfitel, „foll feine eigene innere Rerfaffung paben. Übrigené aber bemalten beibe Regimenter alé „ein 5íorpé" bie bisherige Uniform." Sag 1. £eibpufaren- Regiment bepielt feine biéperigen ©ar- nifonen ©otbap, Sarfepmen, 9piltfallen, bié eé 1817 naep Sandig fam, mäprenb baé 2. £eibpufaren-Regiment, ber ,,Q3ßeft»

preuftifepen 23rigabe" jugcteilt, até ©ar- nifonen 9pr.-6targarb, Sirfcpau, Reuen- bürg unb Ríeme jugemiefen erpielt.

3n ben 23efreiungéfriegen berichtete

©enerat o. 23ülom unter bem 28. R iai 1813 über bie 1. £eibpufaren: „Stuf bie Rapporte ber fcpmarjetVSnfaren tann man ficb Pertaffen." 23ci Sennemip (6. Sep­

2*

tember 1813) marf ba^ Regiment auf bem tinfen Singel 23ülom3 jmei polnifcpe lllanen-Regimenter. Ser Stabgcpef be£

Riarfcpalls! Rep mürbe gefangengenotn«

men. Sntfcpeibenb sum SnU non £pari^

mürbe am 30. Riärs 1814 eine gtänsenb gelungene Slttade ber 2. fieibpufaren unter Oberstleutnant 0. Stoeffet bei £a Rillette, mo ©cneral ^)ord bei ber 23e- brängnis» prettfjifdjer 23atterien burd) franjofifepe ©paffeursl unb £ancier3 ben Sotenfopfrcitern surief: „S ie 23atterien bürfen m ir niept im Sticp taffen!" R iit iprem tobe^mutigen ©infap marfen bie Sotenföpfe ben S^inb. Sie Regiments- gcfcpicptc mürbigt biefen §ufarenftreicp mit ben fnappen QBorten: „S ie £eibpu- faren paben bamit ben Scpluffftein jum Siege gelegt!"

Senfmürbig mar baö 3ufammentreffen ber beiben £eibpufaren-Regimenter auf

507

(26)

betn Scplacptfelbe oon 5?öniggrät> am 3.

3 u li 1866. 2tm 26. Sluguft 1870 waren bie 1. Seibpufaren bie erfte b e u tle

©ruppe an ber Seine, itnb 1. Ceibpttfaren waren e# auep, bie, in Stärfe einer forn- binierten S#fabron, ben bei Seban gefan­

genen granjofenfaifer 9tapoteon III. am 3 September 1870 non fjrenoi# über

©oneperp — naep feiner Begegnung mit bem bamatigen preufjifcpen 9Jtinifterprä- fibenten ©raf 23i#mard — naep ber bet*

gifepen ©renje geleiteten. 3 u jener 3<üt aber fcpou fämpfte in ben 9teipen ber 2. fieibpufaren ber Sin jä p rig -^r ei willige 2tuguft ‘TOiadenfen, unfer rupmgelrönter gelbmarfcpatt be# ©ßettfriege#. 211# SJije- waipfmetffer erpielt er für feinen fiipnen

°Patrouillenritt bei ©pourp am 2. 9io- bember 1870 ba# Siferne Kreuj 2. Klaffe unb einen 9ftonat fpäter, brei ©age bor

©olfenbung be# 21. £eben#japre#, wegen feinet tapferen ©erpatten# bor bem geinbe ba# Offijier#patent al# „aftioer Seconbe-£eutnant". itnter feinen 2lugen al# g=elbmarfcpati be# faiferlid)en ©eutfep- tanb zeigten fiep auep feine £eibpufaren, feine „fcpwarjen Kinber", im ©5eltfriege ber 9tupme#taten ber ©äter würbig.

B itte n im QBeltfriege, am 10. 2luguff 1916, in Stellung#fämpfen öfttiep bon

©ßilna, begingen bie beiben fieibpufaren- 9tegimenter ipreti 175. Stiftung#tag burep feierlicpett 9tegiment#appell unb gelbgotte#bienft. ©ßie e# in ber ©3ett- frieg#gefcpicpte ber ©otenfopfpufaren peifjt, gingen 8U biefem ©ebenfen japt- reiepe ©tüdwünfepe, u. a. bom beutfepen Kronprinzen, ber 1911/13 Kommanbeur ber 1. fieibpufaren in © anjig war, bon ben ©eneralfelbtnarfcpällen bon Öinben- bürg unb bon ©tadenfen fowie bon ©ene- rat fiubenborff ein. Unter ben 2tu#wir- fungen be# Scpanbbiftat# bon ©erfüllte#

würbe bann bie £eibpufaren-23rigabe am 10. 2tprit 1919 al# ©erbanb aufgetöft,

au# jebem ^Regiment aber eine S#fabron jufammengeftellt. 23eibe Scpwabronen bitbeten bie 1. (1. fieibpufaren) unb 2.

(2. fieibpufaren) S#fabron be# 5. (2preu- fjifcpen) 9teiter-9tegiment# unb übernap- men bamit bie Überlieferungen ber preu- ftifepen ©otenfopfpufaren.

qöenn auep bie äufjere gorm bei beut- fepen Sufarentum# mit bem bitteren 2lu#- gange bei ©Seltfriege# jerfcplagen würbe, fo lebte fein ©eift boep weiter im ewigen beutfepen Sotbatentum. ©eifpietpaft ba*

für würben bie Sotbaten be# ©ßeltfrie- ge#, bie fiep feit 1919 2Ibolf Sitter ein*

reipten p m Kampfe für ©rofjbeutfcptanb#

^reipeit. itnb gerabe peute, an bem eprenoollen ©ebenfen ber fcpwarjen &u- faren, teueptet in ber 9tüdfcpau auf bie unoergängliipen ©aten ber ©otenfopfrei- ter auep ber 9tame jene# ©otenfopfrei*

terö, ber m it p ben 16 am 9. 9tooember 1923 an ber ^etbperrnpalle in ©tiinepen gefallenen Selben ber tobe#mutigen ©e- folgfcpaft Slbolf Sitter^ gepikte: be# ein*

ftigen 1. fieibpufaren in ©anjig, 9 titt*

meifter# a. ®. Sopann 9t i dm er #, ge­

boren am 7. © tai 1881. Sr lebt weiter im S e w « ber nationalfosiatiftifcpen beut- fepen ©otf#gemeinfcpaft mit allen ©oten- fopfreitern al# ba# Sinnbilb fitpnen unb verwegenen Solbatentum#, wie e# bie fcpwarjen Sufaren feit bem Krieg#rufe be# grofjen ipreupenfönig#, ipre# S tif­

ter#, ftet# ju r ©at werben liefen.

©a# Srbe tobe#»cracptenben Sufaren- tum# paben in ber neuen beutfepen <2ßepr- maept bie mit bem ©otenfopf gefd)müdten Spanjertruppen übernommen, in iprem pingebung#vollen Sinfap ftet# eingebenf be# alten Kampfrufe# ber fieibpufaren:

3)ie Stugen auf, bie Opren fpip,

©ent ^einb ju £eibe wie ber 23lip, itnb unermübtiep pinterbrein,

So war e#, unb fo folt e# immer fein!

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QBar biefer Stuftaft für ben erften Turtei- tap im ©encralpounernement für Siripent unb Orcpefter fepon eine fd)öne Bcrpflicp- tunp — mie ber

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£anbeS unb feine Surcpbringung m it beutfeher Stultur.. 2tber eS erfüllt unS fcpmerjticp, bap niete biefer SolfSgenoffen 00 m ja rifti- fepen ZKuplanb gebtenbet

(Einige 3al)len über ben feit ©nbe bes PfeltfriegeS eingetretenen Per tu ff an nationalem SebetiSraum unb bie baburd) bebingte fojiale Elmfcftichtung mögen ein

fepe, bie biiper fepon in ber §auptfad)e aunt Stacpteil ber beutfepen 23eoölferung aui poli- tifepen ©rünben jur Anmenbung tarnen, eine mcitcre 93erfepärfung..

»ach, ob eS auch ihrer N ationalität nach Nuffen fein mögen. GS finb hier an biefer äufferffen Gele Guropas bie B öller ge- mifcht. 2tucp jenfeitS ber ©rettae

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