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Wochenschrift des Architekten Vereins zu Berlin. Jg 7 38, 38a

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Academic year: 2022

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1 WOCHENSCHRIFT SS HRCHITEKTEN-VEREINSM1BERU

Z u b e z ie h e n d u r c h a lle B u c h h a n d lu n g e n , P o s tä m te r u n d d ie G e s c h ä f ts s te lle C a r l H e y m a n n s V e r l a g in B e rlin W .8 , M a u e rs tr. 4 3 .4 4

Der Hamburger Elbtunnel

V o r tr a g , g e h a lte n im A r c h ite k te n -V e r e in zu B e r lin vom W a s s e r b a u d ir e k to r G eh eim en B a u r a t P r o fe s s o r J. F. Bubendey in H am burg

H am burgs A n sied lu n g en am lin k e n ü fe r der N orderelbe haben e r st in den le tz te n 30 Jahren solchen U m fan g angenom m en, daß die B estreb u n gen , den V erkehr zw isch en beiden U fern des S trom es zu heben, dringend w urden. E s h an d elte sich einm al um den P erson en verk eh r, dann aber auch um den W agen verk eh r.

O bgleich der W aren tran sp ort in H am burg g a n z w esen tlich auf dem W a sse r w e g e sta ttfin d et, b leib t doch die N o tw en d ig k eit b e­

steh en , den H äfen der S ü d seite W a ren au f dem A ch sen w eg e zuzu führen.

D ie neuen w e s tlic h vom K öhlbrand in der A u sfü h ru n g steh en d en H äfen w erden, ab geseh en von dem in sp äterer Z eit w ohl zu erw artenden A n sch lu ß an das H och - und U n terg ru n d ­ sy stem der inneren S ta d t, verm u tlich nur durch F ähren m it d ieser verbunden w erden. V orläu fig w a lte t aber b ei den B e ­ hörden, die den S ch iffahrtsbetrieb b ea u fsich tig en , noch die er­

k lä rlich e Scheu, den außerordentlich lebhaften Schiffsverkehr im Hafen und au f der R eede durch E in rich tu n g großer, zw isch en boiden Elbufern verkehrender W agen fäh ren zu erschw eren. D er L ä n g s- und Q uerverkehr m it den zahlreichen kleinen F ähr- d am pfbooten d ien t nur dem P erson en verk eh r und b efried igt d essen B ed ü rfn isse im allgem einen auch. N ur bei schw erem E isg a n g und starkem N eb el v ersa g en die F älirboote vorüber­

geh en d . N am en tlich die N o tw en d ig k eit, ein e b essere V erbindung zw isch en dem nördlichen U fer von S t. P a u li und dem g eg en ­ üb erliegenden Stein w ärd cr U fer zu schaffen, w urde s e it dem Z ollan sch lu ß H am burgs und der sich daran schließenden E n t­

w ick lu n g der H äfen am sü d lich en U fer dringend empfunden.

F ü r die P ersonenbeförderung kam in B etra ch t, daß die großen, T ausende von A rbeitern b esch äftigen d en S ch iffsw erften , in s ­ besondere die W erft von B loh m & V oß und die H am burger N ie d e r la ssu n g der S te ttin e r M aschinenbau - A k tie n g e s e lls c h a ft V u lk a n , S t. P a u li gegen ü b er au f dem linken E lbufer liegen.

D a in dem lin k selb isch en F reih afen geb iet, abgesehen von den zur A u fsic h t u n b ed in gt erforderlichen L eu ten , niem and w ohnen darf, m ü ssen alle d iese A rb eiter die N orderelbe queren, um zu ihrer A r b e its stä tto zu g ela n g en . A ber auch der W a g e n ­ verkehr zw isch en S t. P a u li und dem gegen ü b erliegen d en S tein - w ärder U fer forderte dringend eine V erb esseru n g. D ie in der L u ftlin ie nur 1 b is 2 km voneinander entfernten rech ts- und lin k selb isch en G ebiete besaßen nur die 10 bis 11 km lan ge F ah rverb in d u n g über die im O sten der S ta d t lieg en d e E lbbrücke.

E in e feste B rü ck e bei S t. P a u li zu erbauen, konnte, n ich t in F ra g e kom m en, denn ihre U n terk a n te h ä tte m in d esten s 60 m über dem H o ch w a ssersp ieg el lieg en m ü ssen , um den S e g e l­

schiffen den W e g nach den w eite r oberhalb lieg en d en H äten n ich t zu sperren. D ie n ö tig en Rampen h ätten große U m w eg e

n ö tig g em ach t und w ären für L a stw a g e n ohne V orspann n ich t fahrbar gew esen . E in e K lappbrücke in Straßenhöhe, ähnlich w ie die T ow er-B rü ck e in L ondon, ein zu sch alten , w ar g a n z un­

tu n lich , da schon die P feiler die S chiffahrt an d ieser belebten S te lle in u n zu lä ssig er W e is e b esch rän k t haben w ürden; auch m uß die S chiffahrt hier ununterbrochen freien W e g finden.

D er seh r lebhaften S chiffahrt w egen m ußte auch von der E r­

b au u n g einer Schw ebefähre A b sta n d genom m en worden.

F ü r die fe ste V erb in d u n g beidor U fer blieb u n ter diesen U m stän d en nur der W e g der E rbauung ein es T u n n els übrig.

D a die Fahrbahn des T u n n els m ehr als 2 0 m unter der F lu ß ­ soh le lieg en muß, w ar m it R ü ck sich t a u f den L a stv erk eh r aber

| auch die A u sfü h ru n g ein es R am p en tu n n els a u sg esch lo ssen . F ü r die V erb in d u n g von U fer zu U fer k onnte nur ein T u n n el in F rage kom m en, der m it R ü ck sich t au f die Seesch iffah rt g e ­ nügend tie f u n ter der zu k ü n ftigen S o h le des F lu s s e s la g und dossen B e n u tz u n g an beiden U fern u nter V erm ittlu n g von lo t­

recht b ew eg ten A u fzü gen erfolgt.

D ie V erbindung en tsp rich t den u m stehenden Quer- und L ä n g sch n ittsk izzen . E s streck en sich zw ei T unnelrohre von

\ U fer zu U fer, eines is t für den V erkehr von S t. P a u li nach Steinw ärder, das andere für den in u m gekehrter R ich tu n g v e r ­ laufenden V erkehr b estim m t. J ed es T unnolrohr h a t 6 m äußeren D u rch m esser; der A b stan d beider R ohre voneinander b eträ g t etw a 2 m. E s is t zur V erein fach u n g und V erb illig u n g der B au au sfü h ru n g a ls vorteilh after erkannt worden, zw ei e in ­ sp u rige T unnel zu erbauen. D a die A u sfü h ru n g der T u n n el­

rohre in D ru ck lu ftb etrieb m it einem U eberdrucke von m ehr a ls

; zw ei A tm osp h ären zu erfolgen h a tte, w ar bei einem 6 m im D u rch m esser halten d en T unnel die dauernde A u frech terh a ltu n g einer U eb erd eck u n g von 6 m a ls n o tw en d ig era ch tet w orden.

E in zw eisp u rig er T unnel h ä tte aber einen w esen tlich größeren D u rch m esser erhalten. D er bei der B au au sfü h ru n g ein treten d e W asserd ru ck is t aber am T u n n elsch eitel g erin g er a ls an der T u n n elsoh le. D a nun der L u ftdruck dem W a sserd ru ck an der Soh le das G leich g ew ich t h alten m uß, ü bertrifft der im T unnel zu h alten d e L uftüberdruck den im S ch eitel vorhandenen W a sser­

gegen d ru ck , und zw ar um so m ehr, j e größer der D u rch m esser des T u n n els is t. D ie S ich erh eit b ed in g t deshalb bei einem T unnel von größerem D u rch m esser eine stärk ere U eb erd eck u n g des in der A u sfü h ru n g begriffenen T u n n els, um zu verhindern, daß w ährend der A rb eit L u ftau sb rü ch e erfolgen. J e d e s T u n n el­

rohr h a t innerhalb der B e to n a u sk leid u n g d es E isen rin g es eine lic h te W e ite von 4 ,7 m und eine lic h te H öhe von 4 ,5 m. W ie der Q u ersch n itt A bb. 40 3 z e ig t, lie g t in der M itte ein F a h rw eg , den a lle F u h rw erk e, die nach der Straß en ord n u n g z u lä s sig sind,

H ERflUSGEGEßEN^ V f REIN E

♦ Erscheint Sonnabends n. Mittwochs. — Bezugspreis halbjfibrl. 4 Mark, posttrei 6,30 Mark, einzelne Nummer von gewöhnl. Umfange 30 Pf., stärkere entspr. teurer ♦

^ Der Anzeigenpreis fllr die 4gespaitene Petitzelle betragt 60 Pf., für Behörden-Anzeigen und für Familien-Anzeigen 30 Pf. — Nachlaß auf Wiederholungen

^ N u m m e r 38 Berlin, Sonnabend den 21. Septem ber 1912 V IL Jah rg an g

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^änacwionvtt.

Wochenschrift des Architekten-Vereins zu Berlin Sonnabend, 21. September 1912 Nr. 38. V II. Jahrgang Wochenschrift des Architekten-Vereins zu Berlin

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iUinvim&a,.

Abb 403 Abb. 404

benu tzen können. A n den S e ite n lie g e n zw ei G ehw ege. D ie H ö h en u n tersch ied e w erden an beiden S e ite n durch elek trisch an getrieb en e A u fzü g e überw unden, und zw ar sind an jed er S eite zw'ei A u fz ü g e für b espannte L a stw a g en v o n einem G ew ichte bis zu 10 t vorhanden, zw ei A u fzü g e für L a stw a g en bis zum G e­

w ic h te von 6 t und zw oi P erson en au fzü ge für je 2 5 P ersonen.

D rei A u fzü g e befördern ununterbrochen W a g en und P erson en ab w ärts, drei ebenso au fw ärts. W ährend der Z e it des H aupt- arbeiterverkohrs, m orgen s und abends, w ird der W agen verk eh r unterbrochen; dann können m it säm tlich en A u fzü gen b is zu 1 1 0 0 0 P erson en in der S tu n d e in einer R ich tu n g befördert w erden. D ie T u n u elsch äch te an beiden S eiten haben einen lic h te n D u rch m esser von 2 2 m, und die S o h le lie g t etw a 23 m u nter Straßenhöhe. Im L ä n g ssc h n itt der T unnel i s t nach A b b . 4 0 2 b eid erseits auf 1 50 m L ä n g e ein G efälle von 1 :1 0 0 vor­

geseh en , so daß die T u n n elsoh le in der M itte d es Strom es 1,5 m tiefer lie g t a ls in den S ch ä ch ten . D ie S ch ach tgeb äu d e, die auch die A n trieb sm asch in en der A u fzü g e en th alten , sind von den A rch itek ten Raabo & W öh leck e entw orfen, von denen auch die A rch itek tu r des benachbarten L an d u n gsgob äu d es der S t. P a u li- L an d u n g sa n la g en herrührt. D a s S ch ach tgeb äu d e an der S t. P a u li-

S e ite i s t in W erk stein en — B a sa ltla v a und T uffstein au s­

gefü h rt, das Stein w ärd er S ch ach tgeb äu d e in B ack stein en . H ier m ußten neben dem S ch ach tgeb äu d e größere A n la g en für die Z o lla b fertig u n g h e r g e s te llt w7erden, w e il Stein w ärd er im F rei­

h afen geb iet lie g t und am d ortigen T u n n elein g a n g die Z ollgren ze

übersch ritten w ird. _ .

D ie B oh ru n gen h a tten ergeben, daß in S t, P a u li ein nur von einer dünnen L a g e neuerer S ch ich ten überdeckter sehr fester und w a sseru n d u rch lä ssig er D ilu v ia lto n an steh t. D ieser erstreck t sich aber in der T u n n elrich tu n g nur etw a auf ein D r itte l der F lu ß b reite. D a s F lu ß b e tt im übrigen und der U n tergru n d d es S tein w ä rd er S ch a ch tes b esteh en der H au p t­

sa ch e nach au s Sand und K ies. D er S t. P a u li-S ch a ch t k on n te, nachdem das T a gow asser durch einen den S ch a ch t um gebenden, bis in den festen Ton reichenden B etonfangedam m v o n der B a u ­ ste lle ab geh alten w ar, ohne A n w en d u n g von D ru ck lu ft a u sg e ­ füh rt worden. Z u n ä ch st w urde ein ringförm iger se itlic h g u t ab g esteifter S ch a ch t b is zur T u n n elso h le hinabgeführt. H ierauf w urde zu n ä ch st die 1.5 m stark e R in gm au er hochgeführt, dann der E rdkern au sgeh ob en und die 4 m stark e S ch a ch tso h le a ls sc h eitrech tes B eto n g ew ö lb e h e r g e ste llt. Große S o rg fa lt is t dem

w asserd ich ten A b sch lu ß g ew id m et w orden; au f einer den äußern R in g bildenden M au ersch ich t sin d doppelte L a g en von A s p h a lt­

pappe au fgeb rach t und in den F u g e n verk leb t worden.

A n der S tein w ä rd er S e ite k on n te nur b is zum G rundw asser­

stand trock en ausgehoben w'erden. H ier w urden die Schneiden des S en k k a sten s a u fg e s te llt. D ie ringförm igen B eto n w ä n d e des S en k k a sten s erh ielten stark e E isen ein la g en und einen äußeren B lech m an tel. D ie A rb eitsk am m er für den D ru ck lu ftb etrieb bekam entsprechend der in 4 m S tärk e sp äter einzubringenden S ch a ch tso h le und der darüber vorzutreibenden T unnelrohre die au ß ergew öh n lich e H öhe von 10 m. D arüber lie g t die A b sc h lu ß ­ decke, deren seh r stark e T rä g er den h ö ch sten L u ftüberdruck von reichlich zw ei A tm osp h ären au sh alten m ußten. N ach dem A b sen k en des S ch a ch tes, das ohne H in d ern isse v o n sta tte n g in g , und nachdem die dann ein g eb ra ch te T u n n elsoh le erh ärtet war, w urde der L u ftü b erd ru ck vorü b ergeh en d aufgehoben, um die oben zusam m en geb au ten V o rtrieb sch ild er auf die S ch a ch tso h le hin ab lassen zu können. J ed es der 6 m lan gen , das v o rzu trei­

bende T unnelrobr au f etw'a 1 m L ä n g e u m fassen d en V ortrieb ­ sch ild er w*og 120 t. D a vor dem V ortrieb sch ild e u n g e a c h te t der 6 m h ohen U eb erd eck u n g ein stark er L u fta u s tr itt zu er­

w arten w ar, w urde die V o r sic h t geb ra u ch t, den V ortrieb des zw eiten T unnelrohrs e r st in A n g r iff zu nehm en, nachdem das erste T unnelrohr sch on um 1 00 m v orgetrieb en w ar.

D er H am burger E lb tu n n el i s t der erste gan z in S ch m ied e­

eisen h e r g e ste llte U n terw a ssertu n n el. J ed er T u n n elrin g is t 2 5 cm breit, b esteh t aus sech s S eg m en ten . D ie A b b ild u n g 4 0 4 lä ß t den Q u ersch n itt der einzelnen R in g e und die A r t ihrer Z u sam m en ­ se tz u n g erkennen. D ie von der G uteh offn u n gshü tte g e lie fe r te n T u n n elrin ge w urden au f dem W e r k zu sam m en gep aß t. D o r t is t auch eine w e itg e h e n d e D ruckprobe vorgenom m en w orden, bei der der eine D u rch m esser ein es zu sam m en gen ieteten R in g e s um I m v erk ü rzt w urde, ohne daß eine B e sc h ä d ig u n g der V er­

n ie tu n g ein trat. D er R aum zw isch en den A ußenflanschen je d e s R in g seg m en ts is t v o r dem E in b rin gen der T u n n elrin ge so r g ­ fä ltig a u sb eto n iert w orden, d am it s e lb st für den F a ll, daß die den E isen m a n tel des fertig en T u n n els um gebende B eto n h a u t an ein zeln en S te lle n v e r le tz t sein so llte , doch h ö ch sten s ein R osten der F lan sch en d en zu besorgen sein w ürde. D e r S ch ild ­ vortrieb erfo lg te derart, daß v o r e r st u n ter dem S c h u tz e d es S ch ild es die durch eine H o lzv erzim m eru n g a b g e ste ifte Erde in 0 ,5 m S tä rk e g e lö s t und durch das S ch ild und die L u ft-

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Fflr die Schrittleitung verantwortlich: Banrat M. G u t b ln Berlin W. 57, Bttlowstr. 35

Carl Heymanns Verlag in Berlin W. 8, Mauerstr. 43/44 — Gedruckt von Julius Sittenfeld, Hofbuchdrucker., Berlin Vf. 8, Mauerstr. 43/44 N r. 38

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Wochenschrift des Architekten-Vereins

zu

Berlin Sonnabend, 21. September 1912

sch leu sen b e s e itig t w urde. D ab ei m ußte die H olzverzim m eru n g B r e tt für B r e tt in schm alen w agerech ton S treifen en tfernt und nach F orträu m u n g der 0 ,5 m starken E rd sch ich t alsbald w ied er an geb rach t w erden. Größere F lä ch en durften n ic h t auf einm al b lo ß g eleg t w erden, w eil s o n s t bei dem voro rt herr­

sch en d en v o llen L u ftüberdruck die Gefahr ein es m assen w eisen L u fta u sb ru eh s b estanden h ä tte, w obei le ic h t die 6 m starke E rdüberdeckung gan z fortgeb lasen w äre. D ieser F a ll is t nur einm al vorgekom m en. G lü ck lich erw eise haben sich alle vorort arbeitenden L e u te vor dem dann in den T unnel einbrechenden W a ss e r - und Schlam m strom retten können. E rh öh te W a ch ­ sa m k eit h a t jed e W ied erh olu n g d ieses U n fa lles verhindert.

N achdem die 0,5 m stark e E rd sch ich t au f diese W e is e in g a n zer A u sd eh n u n g des T u n n elq u ersch n itts en tfern t w ar, w urde der V o rtrieb ssch ild durch stark e, au f den U m fan g des S ch ild es w irkende h yd rau lisch e P r e sse n vorgesch ob en . N un k o n n te der T unnel entsprechend durch E in b rin gen neuer E isen rin g e v er­

lä n g e r t w erden. G leich zeitig w urde der H ohlraum , der außer­

halb des T unnelm antols durch das V orschieben des, d iesen M antel um fassenden S ch ild m a n tels frei w urde, durch E inpressen von Z em entm örtel a u sg efü llt. B eid e T unnelrohre sind au f d iese W e is e , von dem Stein w ärd er S ch a ch t au sgeh en d , bis zu dem S t. P a u li-S c h a c h t vorgetrieb en worden, und zw ar ohne daß irgen d in B e tr a c h t kom m ende A b w eich u n g en der T un n elaeh se w eder in der sen k rech ten noch in der w a g erech ten R ich tu n g vorgekom m en w ären. D ie kleinen nur in M illim etern zu m essen d en A b w eich u n gen konnten bei der sp äteren A u sb e to ­ n ieru n g b e s e itig t w erden. B eid e T unnelrohre sind v o llstä n d ig flu ch trech t und zeigen keinen K nick und überhaupt k ein e m eß­

bare A u sb u ch tu n g . Große A u fm erk sam k eit i s t auch au f die vollk om m en e D ich tu n g des E isen b a u es v erw en d et w orden. A lle die v ielen F u g en sind so rg fä ltig in B le i v erstem m t, und je d e s n ic h t v o llstä n d ig w a sserd ich te N ie t is t n ach träglich durch ein ta d e llo se s e r se tz t w orden. E benso sind die A n sc h lü sse der T unnelrohre an die S ch ach tw än d e so r g fä ltig a b g ed ich tet worden.

E r s t nachdem in allen T eilen des E isen m a n tels v o llstä n d ig e D ic h tig k e it er z ie lt w orden w ar, is t m it der A u sb eto n ieru n g b e­

gon n en w orden. In den B eto n is t u nter B e r ü ck sich tig u n g der durch v ersch ied en e R oh rleitu n gen en tsteh en d en H ohlräum e so v ie l E isen b a lla st — etw a 80 0 0 k g a u f den laufenden M eter — ein geb rach t worden, daß das G ew ich t des T u n n els dem A u f­

trieb des verdrängten W a sse r s v ö llig gleichkom m t. E s w ar das n o tw en d ig , da die 6 m stark e U eb erd eck u n g n ic h t dauernd er­

h alten bleiben w ird. W ährend des B a u es w ar über der S oh le ein e W a ssertiefe von 10 m bei m ittlerem H o ch w a sser v o r­

handen. D ie se T iefe kann, fa lls die S eesch iffah rt das sp äter er­

fordern so llte, au f 12 b is 13 m verm eh rt w erden. E s b leib t dann im m erhin noch eine 3 bis 5 m stark e U eberd eck u n g, die zum S ch u tze des T u n n els g en ü gen w ird.

D er E lb tu n n el is t durch die ham b u rgisch e "Wasserbau- d irek tion a u sg efü h rt worden. U n ter der O b erleitung des B a u ­ ra ts W endem uth la g die örtlich e B a u le itu n g in den H änden des B a u m eisters S tock h au sen . D ie F irm a P h ilip p H olzm ann & Co.

in F ran k fu rt a. M. h a tte die A u sfü h ru n g des gan zen T u n n el­

b au es m it beiden Schach tgeb äu d en und a llen M aschinenanlagen für den B e tr a g von 10 7 50 0 00 Mk. übernom m en, und die A u s ­ fü h ru n g der A u fzü g e m it den A n trieb sm asch in en w iederum der D eu tsch en O tisg e s e llsc h a ft übertragen.

Roiseskizzen von Otto Schmalz

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W o c h e n s c h r i f t d e s a r c h i t e k t e n -V e r e i n s z u B e r l i n

H E R A U S G E G E B E N V O M V E R E IN E

N um m er 38 B erlin, Sonnabend, 21. Septem ber 1912 VII. Jahrgang

Alle R e c h te V o rb eh alten "

Studienplan der Vereinigung für staatswissenscliaftliclie Fortbildung zu Berlin (30. Oktober 1912 bis 12. Miirz 1913)

(Fortsetzung aus Nr. S7n, Seite G02) 15. Die dogmatische W eiterbildung des Strafrechts durch die

deutschen Entwürfe. Geh. Justizrat Dr. v. L i s z t , Professor an der Universität zu Berlin. 2 Stunden: Sonnabend, vorm. 11 bis 1 Uhr (bis Weihnachten).

I. Die allgemeine Bedeutung der deutschen Entw ürfe für die Dogmatik dos Strafrechts. D er W ert der Dogmatik für die Rechtsprechung. Fest­

stehende Begriffe und freies richterliches Ermessen. Dogmatik und Straf­

gesetz; die Aufgabe des Gesetzgebers. Die Dogmatik des allgemeinen Teils.

D er Vcrbrecbensbegriff und seine einzelnen Merkmale. Die Erscheinungs­

formen des Verbrechens. Die Dogm atik des besonderen Teils. Das geltende Recht. D er Vorentwurf. D er Gegenentwurf. D er Konunissionsentwurf. Die Entw ürfe in der Schweiz und in Oesterreich. System atik des Gesetzes.

If. Die L ehre von der Schuld. Die Zurechnungslähigkeit. D ie Schwierig­

keiten dor Begriffsbestimmung. Ausschluß der Zurechnungsfäliigkcit und ihre juristische W irkung (Scbuldausschlioßung oder Strafausschließung?).

D ie verm inderte Zureclm ungsfähigkeit Trunkenheit. K inder und Jugend­

liche. Vorsatz und Fahrlässigkeit. Tat- und Rechtsirrtum . Die Erfolgs­

haftung. III. Die L ehre von der Rechtsw idrigkeit. Das W esen der R echts­

w id rig k eit Ih r A usschluß durch Notwehr. D er Notstand. A erztliclie E in­

griffe. U nterbrechung dor Schwangerschaft. IV. Die L ehre von Versuch und Teilnahme. Die gesetzliche Definition des Versuchs. U ntauglicher V er­

such. R ü c k tritt Die A rten der Teilnahme. Die akzessorische N atur der Teilnahme im geltenden Rechte. Die unverträglichen Folgesätze, und die Versuche, über sie hinauszukommen. Persönliche Eigenschaften und V er­

hältnisse. V. Das Zusammentreffen m ehrerer Strafgesetze und m ehrerer strafbarer Handlungen. Die heutige L ehre von der Verbrechenskonkurrenz und ihre U nlialtbarkeit. D or Standpunkt des deutschen Vorentwurfs. Folge­

sätze. K ritische Betrachtung. Vf. Die Verjährung. A rten der Verjährung und ihre Voraussetzung. Beginn und U nterbrechung der Verjährung. Ruhen dor Verjährung. VH. Die Ergebnisse. Nach welchen oinzeluen Richtungen Irin bringen die deutschen Entw ürfe eine fortschrittliche Ausbildung der strafrechtlichen Dogmatik?

16. Reformfragen auf dem Gebiete der Gerichtsverfassung und des Strafprozesses. Dr. v a n G a lk e r , Professor an der Universität zu Straßburg. 2 Stunden: Dienstag, vorm. 11 bis 1 Uhr (nach W eih­

nachten).

■v I. Einleitung. Rechtspolitik und Strafprozeßreform. Das V erhältnis der Reform des V erfahrens zur Reform des m ateriellen Strafrechts. II. Ge­

richtsverfassung. Die Beteiligung der Laien an der Strafrechtspflege. Die Organisation der Strafgerichte. H I. Strafverfahren. D er A nklagegrundsatz und die verschiedenen A lten seiner Durchführung. D er Beschuldigte und die V erteidigung. ZeugnispUicht und Beeidigung. Untersuchungshaft. Vor­

vorfahren und Zwischonverfahren. Die H auptverbandlang. R echtsm ittel und Wiederaufnahme; Privatklage und Nebenklage. Das Verfahren gegen Jugend­

liche. Das schleunige Verfahren.

17. Die Unternehmerverbände (Kartelle), ihre Stellung zur Rechts­

und Staatsordnung. Dr. K e s t n e r , Regiernngsrat im Reichsschatz­

amt. 2 Stunden: Freitag, vorm. 9'/a pünktl. bis 11 Uhr (bis W eih­

nachten).

Das System des freien W ettbewerbs. — Ursachen der E ntstehung der Kartelle. — Ausbildung insbesondere der großen Syndikate (in Kohle, Eisen, Kali, S piritus usw.). — Technik der Organisation, Verwendung der Rechts­

und Gesellschattsforraen. — Zwang gegen A ußenseiter. — Grenzen der K artell- und Monopolbildnng. — Parallele Erscheinungen in ändern Organi­

sationen. — W irkungen für die V olksw irtschaft und für die Rechtsordnung.

V erhalten des S taats zu den K artellen: Möglichkeiten einer Kartollgesetz- gebung; — W iederherstellung freien W ettbew erbs; — Beaufsichtigung; — M itverw altung; — Verstaatlichung.

18. Praktische Uebungen auf dem Gebiete des gewerblichen Rechtsschutzes. Justizrat Dr. E d w. K a t z , Rechtsanwalt zu Berlin.

2 Stunden: Montag, nachm. 5 bis 7 Uhr (bis Weihnachten).

P aten te auf Erzeugnisse. — P atente auf Verfahren, m it besonderer Be­

rücksichtigung der chemischen V erfahren und der Schaltungspatente der Elektrotechnik. — H ierbei soll an einzelnen S treitfällen gleichzeitig die L ehre der Aeqnivalenz, der Einfluß des Standes der Technik, der Einwand der Vorbenutzung erörtert, und durchgängig die Fassung der Beweisbeschlüsse und die A rt der Beweisaufnahme besprochen werden. — N ichtigkeitsstreit- fälle. — Streitfälle aus dem Gebrauchsmusterreckt, aus dem W'arcnzoichen- recht, aus dem Geschmaeksmusierrecht. — Internationaler gew erblicher Rechtsschutz.

19. Das Reich und die Einzelstaaten in finanzieller Beleuchtung.

Geh. Ober-Finanz-Rat Dr. S c h w a r z , Vortr. Rat im Finanzministerium.

2 Stunden: Sonnabend, vorm. 11 bis 1 Uhr (bis Weihnachten).

V erschiedenheit der Finanzgebahrung in E inzelstaat und B undesstaat im allgemeinen. V orteile und Nachteile. Gebietsabgrenzung zwischen Reich und Einzelstaaten auf dem Gebiete d er Ausgaben. Entw icklung der Reiclis- und Staatsausgaben. Gcbietsabgronzung auf dem Gebiete der Einnahmen.

E ntw icklung derselben. Insbesondere Reichs- und Staatssteuerw esen. In ­ direkte und direkte Steuern. Finanzreformen in. Reich utfd Staat. A n­

m erkung: (Die preußische Steuernovelle w ird m it Rücksicht auf die Vor­

lesung zu N r. 7 — 'S enatspräsident Dr. S tm tz — nicht behandelt).

20. Armen- und Fürsorgewesen. Dr. K lu m k e r , Professor au der Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften zu Frankfurt a. M.

2 Stunden: Sonnabend, vorm. 11 bis 1 Uhr (nach Weihnachten).

Theorie der Verarmung. Die Begriffe dor W irtschaftlichkeit und der : U nw irtschaftlichkeit. Das V erhältnis der Arm en zur übrigen Bevölkerung.

Fürsorgepolitik und ihre Aufgaben. Geschichte dor Fürsorge in der Neu­

zeit seit Beginn der Säkularisation des m itteialtorlichon Stiftungswesens.

; Die Anfänge unseres öffentlichen Armenwesens. Die G estaltung der mo­

dernen staatlichen Armenpflege. A ls Hauptformen der Entw icklung: F rank­

reich, England. Die Rocktsformon des deutschen Armenwesens. Die H aupt­

begriffe unseres A rm enrechts. Dor Ausbau dor Arm enverw altung im letzten Jah rh u n d ert: Hamburger, Elberfelder, Straßburger System. Dio H aupt­

formen öffentlicher Unterstützung. Die private Fürsorge seit 100 J a h re n : Stiftungen, V ereine, kirchliche Fürsorge. Ihre Auseinandersetzung m it der öffentlichen Armenpflege, ihre V erbindung unter sich. Die Finanzierung der Veroinsarbeit. Die armenpflegerische A rb eit in ihrem W esen und ihrer technischen G estaltung: berufliche und ehrenamtliche A rbeit. Schulung und Berufsbildung. D ie w ichtigsten Fürsorgcgebictc: Fürsorge und V ersiche­

rungswesen. K rankenfürsorge und Genesendenfürsorge. Kinderfürsorge:

Armenpflege, Zwangserziehung, Borufsvormundschaft. A rbeitslosigkeit, Vaga- bondago und Landstreichcrei. Das Problem des A rbeitszwangs. K ritik und Reformpläne.

21. Großstadtanlage und Kleinwohnnngsbau. (Mit Lichtbildern.) Geh. Baurat G o e c k e , Professor an der Technischen Hochschule zu Berlin. 2 Stunden: Donnerstag, vorm. 9 ‘/a pünktl. bis 11 Uhr (bis Weihnachten).

Die moderne S tadt: Geschichtliche Einleitung, allgemeine A nforde­

rungen in gesundheitlicher und wirtschaftlich-sozialer H insicht. E inteilung der Großstadt: City- und V orortsbildung, A bstufung dor Bauweise und Frci- haltung gew isser Flächen von jeder Bebauung. Hausbau, insbesondere K lein­

wohnungsbau: Einfamilienhaus und M assenmietbaus, Reihenhaus und Wohn- bof. — G rundrißbildung der Kleinwohnung. Bebauungsplan: Radial-, Ring- und Parallelsystem , A usfallstraßen und V erkehrsm ittel — G estaltung der Baublöcke, Verkehrs- und W ohnstraßen, Vorgärten. Stadtbild, Grünanlagen

und G artenstadt. ;

c) kleinere Vorlesungen

22. Forderungen der Sozialpolitik für ein neues deutsches Straf­

gesetzbuch und Strafvollzugsgesetz. W irkl. Geh. Ob.-Reg.-Rat Dr.

K r o h n e , Vortr. R at iin Ministerium des Innern. 6,, 9., 11. Januar, nachm. 3 ’/a pünktl. bis 5 Uhr.

1. Bedeutung des V erbrechens fü r das soziale und wirtschaftliche Leben, - A rt und Umlang des Verbrechens. Ursachen des Verbrechens, persön­

liche und soziale. 2. Aufgabe der Strafe im Karnpfo gegen das Verbrechen.

— Grund und Zweck der Strafe. Strarm ittel: Strafen an Leib und Loben, am Vermögen, an dor sozialen Steilung, an der Freiheit. A rten der F rei­

heitsstrafen, Vollzug der Freiheitsstrafen, 8. Besondere B ehandlung der jugendlichen Rechtsbrecher. — Jugendstrafrecht, Jugendgerichtshöfe; Straf­

vollzug an Jugendlichen, Fürsorge-Erziehung. 4. Sichernde Maßnahmen gegen unsoziale, verbrecherische P ersonen: gewerbs- und gewohnheitsmäßige, geistig m inderwertige V erbrecher, B ettler, L andstreicher, Dirnen, Trunksüchtige.

5. Die englischen und amerikanischen Reformbostrebungen auf dem Gebiete des Strafrechts und des Strafvollzugs. — Roformatories, B orstai-Institutes.

6. Soziale Maßnahmen zur V erhütung des V erbrechens und zur W ieder­

einordnung dor B estraften in das geordnete bürgerliche Leben. V erbesserung der Armenpflege, Kampf gegen Trunksucht und Prostitution. Fürsorge für entlassene Gefangene. — B esichtigung des Zellengefängnissos Moabit, L efirter Straße 3.

23. Der Seehandel der Neutralen nach dem Kriegsrechte der Gegenwart. Dr. T r i e p e l , Professor an der Universität zu Kiel. 4-, 5., 7., 8. November, nachm. 3 x/a pünktl. bis 5 Uhr.

Die Entw icklung des N eutralitätsrechts im allgemeinen. — D er Handel und dio Noutralitätspflichten des Staats. *— Das Secbeuterecht und der neu- tralo Handel. — Die Kriegskonterbande. — Dio Kriogsblockade. — D er Neu­

trale und die Prisengerichtsbarkeit.

II. W irtschaftliche Staatswissenschaften a) ganzsemestrige Vorlesungen

24. Probleme der W irtschaftspolitik. Dr. L u d w ig B e r n h a r d , Professor an der Universität zu Berlin. 2 Stunden: Freitag, vorm.

11 bis 1 Uhr.

I. Problem e der äußeren P olitik. 1. D eutschland und England. (Die Ursachen der R ivalität.) 2. Die soziale K risis in England. (Die Umbildung der Parteien. — Die A rbeiterpartei. — Vergleich m it der deutschen Sozial­

demokratie. — Die Macht der A rbeiterverbände. Vergleich m it den deutschen A rbeiterverhältnissen.) 3. Die nationale K risis in England. (Die. Irische Frage. — Home Rule. — V ergleich m it der preußischen Polenfrage.) II. Probleme der inneren Politik. 1: Gefährliche Rückw irkungen der deut­

schen Sozialpolitik. 2. Die Großbanken. (Konzentration im Bankwesen.) 3. K artelle und Trusts. (Dio Organisation der deutschen Großindustrie.) 4. Die Agrarfrage, (Die deutsche Landw irtschaft im „Industriestaat“. — Die W irkung . der , deutschen Handelspolitik, — D ie. Erneuerung der H andels­

verträge ?)

(5)

610

Wochenschrift des A rchitekten-Vereins zu Berlin — Anzeigenteil Sonnabend, 21. September 1912 25. Agrarwesen und Agrarpolitik, insbesondere: V olks- und W ehr- i

kraft, Entschuldung, innere Kolonisation, Rußlands Agrarreform, Brot- und Fleischversorgung, Agrarzölle. Prof. Dr. D a d e , Generalsekretär des Deutschen Landwirtschaftsrats und Privatdozent an der Universität zu Berlin. 2 Stunden: Montag, vorm. 11 bis 1 Uhr.

D ie deutsche V olkskraft nach S tad t und Land. D er Geburtenrückgang- Die W ehrkraft nach S tad t und Land. Die B rotversorgung der Bevölkorungi Getreideproduktion dos In- und Auslandos (Rußland, V eroinigto Staaten, Kanada, A rgentinien, A ustralien, Indien und Kleinasien). D ie Fleisckver- sorgung der deutschen Bevölkerung, Viehproduktion dos In- und Auslandes.

Dio ländliche A rbeiterfrage (Arbeitsnachweis, in- und ausländische W ander­

arbeiter, Seßhaftmachung). Sozialismus (Sozialdemokratie) und L andw irt­

schaft. Die ländliche K reditfrage (Real- und Personalkrodit, Höhe der V er­

schuldung, Besitzweclisel, Bodonproisb, Problem der Entschuldung). — Dio innere Kolonisation, m it besonderer Berücksichtigung des preußischen Ostens.

Dio russischo A grarreform und ihre Bodeutung für die deutsche Volks- und L andw irtschaft Agrar- und Industriezölle. Das ländliche Genossenschafts­

wesen. Syndikate und Kartelle. Bäuerliches Erbrecht, Realteilung, Anerben- roclit, Sozialpolitik und W ohlfahrtspflege auf dem Lande. Das ländliche Unterrichtsw eson (Ackerbauschulen, W interschulen, H ausknltungsschulen und Fortbildungsschulen). Dio moderno Technik der Landw irtschaft im Ackerbau und in der Viehzucht. V eterinärw esen, A bsperrung nach außen und im Innern, Fortschritte der Seuchenbekämpfung. — Besichtigungen.

26. Das Gewerbe (insonderheit das deutsche Gewerbe) in seiner Entwicklung und seinem heutigen Zustande. Dr. G e b a u e r , Professor an der Universität zu Greifswald. 2 Stunden: Freitag, nachm. 5 bis 7 Uhr.

L Einleitung. Begriff und volksw irtschaftliche Bedeutung des Gewerbe- wesens. II. Gowerbegeschichtlicho Grundtatsachen. Dio typische E ntw ick­

lung der Form en des G ew erbebetriebs: Vom frühm ittelalterlichen Hauswork I über Lohnwerk, Handw erk, Vorlagsystom zur neuzeitlichen Fabrik. — Dio Gewerbeverfassung und das Gewerborecht in Deutschland: Vom Zunftwesen zur modernen Gewerbefreiheit. III. Das deutsche Gewerbe der Gegenwart.

— a) Das Kleingewerbe, das H andw erk: Die heutige Lago des H andwerks und soino A ussichten für die Zukunft. M ittel zur Hebung des H andw erker­

standes (Kleinmaschinen; Erwerbs- und W irtschaftsgenossenschafton; klein­

gew erblicher U n terrich t; Innungen; Handwerkskammern). — b) Das Verlags­

system , die H ausindustrie: Umfang und örtliche V erbreitung der H ausindustrie.

Ihre Beschränkung auf Gebirge und Großstadt. D er volkswirtschaftliche Betiltigungsbereich des Verlagsbetriebs, im Unterschied zu jenem des Hand­

werks und der Fabrik. Maßnalimon zugunsten der H ausindustrie und der in ihr beschäftigten Personen. Das neue Hnusarbeitsgesetz, u. a. m, — c) Die F abrik: Die heutige Ausdehnung des Fabriksystem s und seine typischen Aufgaben. Die Maschine in der Volksw irtschaft. W esen und W irken des K apitals; L eistungen der kapitalistischen, m aschinellen Produktion: V erviel­

fachung der industriellen Erzeugnisse und Herabsetzung ih rer H erstellungs­

kosten. Korrektive der kapitalistischen W irtschaftsw eise (freie Konkurrenz und W irtschaftskrisen: Um wandlung,der Produktionskostonm inderung in Prcis- vcrbilligung). K artelle und Trusts. V erbesserungen des Fabrikbetriebs (tech- j nischer F ortschritt und Kapitalskonzentration). Industriepolitik (Erleichte­

rung des K reditverkohrs; R eglung des A ktienw esens; technische und Handels 1 hochschulen; Gewerbe- und W eltausstellungen; Schutz des Erfinders durch P atenterteilung; Sicherung des Inlandsm arkts durch Schutzzölle, des A us­

landsm arkts durch H andelsverträge. Schwankungen des A uslandsm arkts;

f

elbe, amerikanische Gefahr; das P ro je k t des „größeren B ritanniens“. Die rage „Agrar- oder In d u striestaat?“). Dio A rbeiterverhältnisso in der Groß­

industrie und die neueren sozialen Bestrebungen (W ohlfahrtsoinrichtungcn;

Gewinnbeteiligung und Prämionsystomo; Gow erkvcreine; Gewerbegerichto und Binigungsäm tor; die A rboitorschutzgesetzgebung; die A rbciterversiche- rung und ihre N eureglung in der Rcichsvorsichorungsordnung).

27. Noneste Probleme der Sozialpolitik. Dr. H e r k n e r , Professor an der Technischen Hochschule zu Berlin. 2 Stunden: Donnerstag, vorm. 11 bis 1 Uhr.

I. Sozialpolitik als G egenstand der W issenschaft und der S tre it um dio G eltung der W erturteile. II. W issenschaftliche Kontroversen über dio E r­

gebnisse der bisher betriebenen Sozialpolitik. III. W esen, Methoden und gegenw ärtiger Stand der „Arboitorkunde“, besonders im H inblick auf die E r­

hebungen des Vereins für Sozialpolitik über Anpassung und A uslese der A r­

beiter in der Großindustrie. IV. Reformistisches Gcworkschaftswcscn und kollektive A rbeitsverträge. V. D er revolutionäre Syndikalismus. VI. P ro­

bleme des K oalitionsrechts. V II. D or Kampf um den A rbeitsnachweis.

Vin.

D or Stand des Arbeiter-Genossenschaftsw esens. IS . Reformistische und revolutionäre Tendenzen in der politischen A rbeiterbew egung dos In- und A uslandes. X. Englands A rbeiterversichcrung und soziale Finanzpolitik seit 1905. XI. D ie sozialen L asten der Industrio im In- und Auslände.

X n . Kontroversen über Lohn und Lebenshaltung der Industriearbeiter in Deutschland, England und Amerika.

28. Aufgaben und B etätigung der inneren und äußeren Handels­

politik. Dr. v a n d e r B o r g h t , Präsident a. D., Berlin. 2 Stunden:

Donnerstag, vorm. 11 bis 1 Uhr.

Einleitung: W esen und E igenart des Handels. I. Die H andelspolitik im allgemeinen: Begriff, A rten. Organe. II. A us der inneren H andelspolitik:

Allgem eine Bewegungsfreiheit. Rechtsgrundlagen und E ntscheidung geschäft­

licher Streitigkeiten. Polizeiliche B eschränkung des ansässigen H andels und seines Betriebs. A rbeitskräfte im Handol, kaufmännische Sozialpolitik, A us­

bildung der A rbeitskräfte. K redit im Handel und A bw ehr von Kroditmiß- bräuchen (Abzahlungsgeschäfte usw.). W ettbew erb im Handel und W ett­

bew erbspolitik (Konsumvereine, W arenhäuser und andere Großbetriebe des K leinhandels; A bw ehr unlauteren W ettbewerbs). W anderhandel und Wander­

handelspolitik, Börsenhandel und Börsenpolitik. III. A us der äußeren H andels­

politik: Bedeutung und Aufgabe, H andelsbilanztheorie usw. Zollpolitik, H andelsverträge. Sonstige M ittel der äußeren H andelspolitik (Veredlungs- verkehr, Zoll- und Steuervergütung, A usfuhrzuschüsse usw.). Schiffahrts- politik.

29. Geldmarkt und Kapitalmarkt. Dr. S o m a r y , Berlin. 2 Stun­

den: Donnerstag, vorm. 9 ‘/a ptlnktl. bis 11 Uhr.

Dio Organisation des B erliner Geldmarkts. Giroguthaben, Kontokorrent- und Spareinlagen der B anken, Sparkassen, V ersicherungsgesellschaften, H ypo­

thekenbanken als K apitalverleiher. D ie Stellung der Seeliandlung und der Preußenkasso auf dom Geldmarkt. Das V erhältnis des Geldmarkts zur Noton­

bank. D arstellung der Momente, welche den Privatsatz, und jener, welche den Banksatz bestimmen. E rläuterung dor Ausweise der Roiclisbank, nament­

lich au den kritischen Terminen der Ja h re 1907 und 1911. D iskontpolitik der Reichsbank: A usw ärtige D iskontpolitik (Goldheranziehung, Goldschutz);

Grenzen der W irksam keit der auswärtigen D iskontpolitik. E rklärung der

| Momcnto, infolge welcher die B ank von Frankreich und dio russischo S taats­

bank einen hohen, dio Bank von England und die deutscho Roiclisbank oinon relativ niedrigeren Goldbestand haben; W irkung dos U nterschieds in der Höho des zentralisierten Goldbestandes auf den inneren Diskontsatz. Folgen, dio sich daraus für dio B aukpolitik ergaben (Devisenpolitik, Wandol dor A n ­ schauungen hinsichtlich des Notenumlaufs). Dio D iskontpolitik im inneren V erkehr: W irkung auf die K onjunktur, namentlich anf die Preise. Dor in te r­

nationale V erkehr der G eldm ärkte; die W irkung desselben auf dio Zahlungs­

bilanz. Die Bedeutung von Reportierung, Pensionsgeschäften, Schatzsehein-

| bogebuugon im Anslande. D er Geldm arktverkelir B erlins m it London, P aris, Now York, W ien und Petersburg. Dio W irkung der Londoner Bankrate auf den B erliner Geldmarkt. Dio Ursachen der V erschiedenheit des D iskonts zwischen den großen Notenbanken. D or Effektenkredit. (Lombard-, Ultimo- und Reportgeld.) Die Beziehungen zwischen Remburs-, Eskont-, Akzept- und Kontokorrontkrodit im industriellen Produktionsprozeß an praktischen Bei­

spielen erläutert. D er Baukredit. Dio Einw irkung dor G eldmarktsätze auf den Im mobiliarvorkehr. D er K apitalm arkt, U nterschied gegenüber dem Geldmärkte. D arstellung des nicht organisierten (Grundstücks-, Gebäude-, Privatindustrie-) und des organisierten (Effekten-) Marktes. Zusammenhänge zwischen Geld- und K apitalm arkt. D er Effektenm arkt. R enten und Pfand­

briefe; die für die K ursentw icklung entscheidenden Momonte. Die Ursachen des steigenden Zinsfußes seit 1895. Die A r t der Zusammenhänge des R enten­

zinses m it dem Diskont. D er A ktienm arkt. Dor Unterschied dor K alkulation des A nlegers und dos Spekulanton. Momonte, welcho für die K ursentw ick­

lung dor A ktien entscheidend sind. Die R entabilität (Aktionverzinsung auf Grund dos Kurses) in Zeiten der H ochkonjunktur und in Zeiten dor De­

pression. Dio Finanzierung der Industrie. Die Umwandlung eines U nter­

nehmens in oino Aktiengesellschaft. Die K apitalcrhükung einer bestehenden Gesellschaft. Nach welchen G esichtspunkten w ird dio Höho des A ktien­

kapitals und der Obligationen bestim m t? Die Bedeutung der Vorzugsaktien.

Praktische Beispiele aus neueren deutschon Finanzierungen. D er S yndikats­

vertrag. Die W ahl des Zeitpunkts für die Emission, die A rt der D urch­

führung derselben. Die praktische Beurteilung eines Prospekts. Speziell dio Finanzierung von Montanunternekmungcn, von Terraingosollscliaften; die finanzielle Durchführung von Fusionen und von Sanierungen. Die A r t der Finanzierung der für den deutschen Markt- wichtigen Auslandsuntornehmungen.

D er K apitalkredit der Banken und seine M obilisierung im Finanzgeschäfte.

Vorführung von Bilanzen deutscher Bank- und Industriow orte; Prüfung vom finanziellen G esichtspunkte. Dio Aufgaben der staatlichen Bankpolitik. D er Einfluß von Reich und Bundesstaaten auf den Geid- und K apitalm arkt.

30. Bilanzkritik mit besonderer Berücksichtigung der Bank­

bilanzen. L e i t n e r , Professor an der Handels-Hochschule zu Berlin.

2 Stunden: Dienstag, vorm. 11— 1 Uhr.

1. Inventur, Inventar, Inventarbilanz; Grundzüge der doppelten S a c h ­ führung. Konten und Bilanz. 2. R echtlicher und w irtschaftlicher In h alt der Bilanzen, insbesondere der A ktienbilanzen. Fromdo und eigene M ittel; R e­

serven. Die Bew ertung der Bilanzposten; Abschreibungen und A bschrei­

bungskonten; Börsenpreis (K ursfeststollung, Kassa-, Ultimokurso, K ursblätter.) S tille Resorven. 3. Zwischenbilanzen der Kreditbanken. Die w ichtigsten Aktiva und Schulden. Effektengeschäfte (Technik der Börsengeschäfte;

Kassa-, Termin-, Präm iengescbäfte; Liquidation, Report- und Lombardgelder.) 4. Dio typischen P osten der Bilanzen der Hypothekenbanken.

31. Die deutschen Kolonien, insbesondere ihre Bedeutung für die deutsche Volkswirtschaft. (Mit Lichtbildern.) v o n K ö n i g , Wirkl.

Geh. Legationsrat, Berlin. 2 Stunden: Dienstag, vorm. 9 ‘/j pünktlich bis 11 Uhr.

1. F rühere deutsche koloniale Bestrebungen. S tellung des F ürsten B is­

marck. E rw erbung der einzelnen Kolonien. 2. Geographie an H and der K arten. 3. Landeskundliche Erforschung. Sprachen, Klima. A kldimati- sationsfähigkoit der W eißen. 4. Lieferung von Rohstoffen für die heimische Industrie, Buumwolle, Sisal, Kautschuk, Oclfrüchte usw. 5. Lieferung von Nahrungs- und Genußm itteln. Kakao, Kaffee, Tabak. Landw irtschaft. Boden­

schätze. 6. Einfuhr und Ausfuhr. Die koloniale H andelspolitik Deutsch­

lands und anderer Länder. Handels-, Plantagen- und andere Gesellschaften.

Geldwesen. 7. Die V erkehrsverbältnisse. Eisenbahnen usw., W egebau, Post, Telegraphie, Schiffahrt, 8. Die Verw altungseinrichtungen. Beamte. Schutz­

truppe. 9. Dio R echtsverhältnisse. Gesetzgebung. Rechtspflege. Boden­

politik. Bergwesen. 10. Finanzwesen. W ohlfahrtspflege. Schule. Mission.

b) Halbsemestrige Vorlesungen

32. Das Zeitalter des Kapitalismus. Geh. Hofrat Dr. B ü c h e r , Professor an der Universität zu Leipzig. 2 Stunden: Sonnabend, vorm. 9'/a pünktlich bis 11 Uhr (nach Weihnachten).

E inleitende Bemerkungen. I. Das vorkapitalistische Z eitalter. D er Agrarism us. — Dio Anfänge der kapitalistischen W irtschaft. II. D as System der freien Konkurrenz und der Kapitalismus. Grundvoraussetzungen des­

selben. — Dio Unternehmung. — Das Gesetz der Massenproduktion. — Die kapitalistische D urchdringung der V olksw irtschaft. III. W irkungen des kapitalistischen AVirtschaftssystems: a) A uf die Bevölkerung. Allgem eines.

— Die berufliche Gliederung der Bevölkerung, — Die Stellung im Berufe. — Die örtliche V erteilung der Bevölkerung b) Auf das Arermögen. Allgemeines.

— D er land- und forstw irtschaftlich genützte Boden. — D er städtische H aus­

besitz, — B ergbau und Hüttenwesen. — Verkehrsw esen. — Industrieanlagen, K artelle. — D er Handel. — Das V ersicherungsw esen. — Die Banken. Zu­

sammenfassung der Ergebnisse. D ie Zukunft der Industriestaaten.

(6)

Nummer 38 W ochenschrift des Architekten-Vereins zu Berlin — Anzeigenteil

611

33. Grundkredit und Grundkroditanstalten. Dr. J. H e r m e s , Ministerialdirektor a. D., Berlin. 2 Stunden: Montag, yorm. 9 l/i pünktlich bis 11 Uhr (nach Weihnachten).

1. Begriff, W esen und Aufgaben des Grundkredits. Sein Zusammen­

hang m it W ert und Kaufpreis der Grundstilcko und dom K apitalreichtum im allgemeinen. Taxwescn. Verschuldungsfreiheit und Beschränkung. Kiiud- b ark o itu n d Am ortisation.. 2. Die gesetzlichen Grundlagen und V oraussetzungen des G rundkredits in dor Grundbuchs- und Zwangsversteigerungsgesotzgebung und im allgemeinen bürgerlichen Reclito. Hypothek, Grundschuld, Routon- schuld. 3. D er Begriff der G rundkreditanstalten. Landschaften, städtische Pfandbriefe und Hypothekenbanken. 4. M eliorationskredit, Landeskultur- rentonbankcn, Provinzialhilfskassen. H er K redit öffentlicher M eliorations­

genossenschaften. 5. Die Beleihung des Erbbaurechts.

34. Gotreidehandelspolitik. Dr. S k a i w e i t , Privatdozent an der Universität zu Berlin 2 Stunden: Montag vorm. 9 ’/a pünktlich bis 11 Uhr (nach Weihnachten).

I. Grundproblcmo der Getreidoliandclspolitik. Ausgleich der Schwan­

kungen in dor Getrcideorzeugung und dom Gotroidcvcrbrauclie. Befriedigung der Konsumtion, Förderung dor Produktion. Sorge für den A bsatz und den G etreidehandel. II. Epochen der Gctroidehandclspolitik. 1. Die städtische Getreidehandelspolitik. — 2. Die staatliche G otreidehandelspolitik bis zum Aufkommen der modernen V erkehrsm ittel. — 3. Die heutige G etreidehandels­

po litik und der Getreidew elthandol. (Die A grarkrisis unter dem Drucke niedriger W eltm arktpreise. R ückkehr zur agrarischen Schutzzollpolitik in den kontinentalen S taaten W est- und M itteleuropas. Die Getreidehandels­

politik Bismarcks und seiner Nachfolger, dio A ufhebung des Identitätsnach­

weises und des Staffeltarifs, dio Einfulirscbeine, dio Beschränkung des Term in­

handels.) III. W irkungen der Getreidebandeispolitik. 1. A uf die P reis­

bildung, den Getroidoverkcbr und den Gotroidokandcl, — 2. auf dio Be­

völkerungsernährung und den Volkswohlstand, 3. auf den Ackerbau und den Bodenwert.

35. Deutschlands wirtschaftliche Stellung in der W elt. Dr. H o f f ­ m a n n , Privatdozent an der Universität zu Kiel. 2 Stunden: Dienstag, vorm. 11— 1 Uhr (bis Weihnachten).

I. Die deutsche V olksw irtschaft: Das U eberw iegen von In dustrie und Handel. Die Industrie, und iliro gegenw ärtige Bedeutung. Ih r Rolnnatorial- bedarf, die Deckung im eignen Lande. Ihre P roduktion und der Absatz im

eignen Lande. D er heimische Bedarf an industriellen Produkton, seino Be­

friedigung durch die heimische Industrie. Die Bodoutung von Handel und V erkehr als Ausgleichsfaktoren. Die heimische Landw irtschaft, ihre E nt­

faltung und ihre Produktion. Dio V ersorgung der heimischen V olksw irt­

schaft m it Agrarprodukten. D er heimische Bedarf an landw irtschaftlichen G ütern und dor Bezug vom Auslande. II. D ie S tru k tu r dor H aupthandels­

nationen: In knappen U m rissen nach denselben Gesichtspunkten wio die deutsche Volksw irtschaft, m it besonderer Beachtung der A bhängigkeit vom A usland in bezug auf Im port und E xport sollen untersucht worden: Eng­

land, Frankreich, Rußland, die V ereinigten Staaton, einigo Agraroxportländor, Ostasion. III. Deutschlands wirtschaftliche Beziehungen zum A uslande:

1. Vergleich zwischen dor S tru k tu r der deutschen Volksw irtschaft und dom wirtschaftlichen Aufbau der ändern Staaten. Resultate. 2. Deutschlands Auslandsbeziehungen: a) Allgem ein: D er Gesamtwaren-Export, und -Import;

der G esam tkapitalexport und -import, die Bevölkerungsbewegung aus und nach Deutschland, b) Im einzelnen zu den H aupthandelsstaaten m it Berück­

sichtigung des handelspolitischen Verhältnisses. Die Verschiebungen in diesen Beziehungen infolge handelspolitischer Maßnahmen und veränderter Absatzwege. Die Beziehungen zu den Lieferstaaten der mineralischen wie der organisohen Rohstoffe, der industriellen wie der agrarischen Rohmaterialien.

36. Ueber die in- und ausländischen Erzbezugsquellen der deut­

schon Hütten. Prof. Dr. K r u s c h , Abteilungsdirigont an der Kgl Geo­

logischen Landesanstalt, Dozent an der Bergakademie zu Berlin.

2 Stunden: Sonnabend, vorm. 9 ‘/a pünktlich bis 11 Uhr (nach Weihnachten).

1. Deutschlands Erzverbrauch und das V erhältnis der Eigenproduktion zur Einfuhr im allgemeinen. U eber H ü ttenstatistik und Borgwerksproduktion.

Die Interessensphären der Bergw erksdistrikte. 2. Allgemeines über Erze, E rzlagerstätten und ihre Bauwürdigkeit. Die E ntstehung der Erzvorkommen, die nachträglichen M etallverschicbungen und ihr Binüuß auf die wirtschaft­

liche Bedeutung der L agerstätten. 3. Deutschlands Erzbozug zur Deckung des Konsums an Edelm etallen, ändern wichtigen Schwermetallen, an A lu­

minium, Thorium, Cerium, Uran, Radium und Schwefel. — Bei jedem M etall:

a) Die für Deutschland wichtigen Erzlagerstätten, b) D eutschlands Stellung auf dom W elt-Erz- und M etallmarkt und c) dio AVeltmarktvcrhältnisse. D er V ortrag wird durch Besuche der Lagerstättonsamm lung der Köhigl. Geolog.

L andesanstalt und damit verbundene Llchtbildervorführungen unterstützt.

(Fortsetzung folgt)

Naturwissenschaftlich-technischer Kursus

in dor Technischen H ochschule Carolo->Vilhelmlna zu Braunschweig

In der Z e it vom 7. b is 20. O k t o b e r 1912 findet in der H erzo g lich en T e c h n i s c h e n H o c h s c h u l e C a r o l o - W i l h e l m i n a z u B r a u n s c h w e i g e in n a t u r w i s s e n s c h a f t l i c h - t e c h n i ­ s c h e r K u r s u s s ta tt, w elch e eine F o lg e von V orträgen aus den L eh rg eb ieten der H o ch sch u le und daran an schließend B e ­ s ic h tig u n g e n v o n in d u striellen W erk en des H erzogtu m s unter fachm ännischer L e itu n g und E rlä u teru n g um faßt.

D er K u rsu s is t in erster L in ie für die sta a tlich en und kom m unalen B ea m ten m it ju r istisc h e r V orb ild u n g berechnet und h a t einen doppelten Z w eck : E inm al so ll den T eiln eh m ern , w elch en erfahrungsgem äß bei a u ssch ließ lich fachm äßiger S ch u ­ lu n g auf der U n iv e r sitä t und im B eru fe b isla n g nur se lte n m it den n a tu rw issen sch a ftlich en und tech n isch en W issen sch a ften sic h zu befassen m öglich w ar, G eleg en h eit g eb o ten w erden, auf diesen G ebieten w e n ig ste n s ein ig e gru n d legen d e K en n tn isse zu erlan gen , die sie b efähigen, in ein sch lä g ig en F ragen , m it denen ih r B e r u f sie in im m er w achsendem Maß in B erü h ru n g b rin gt, die A eu ß eru n gen der B e te ilig te n , die A u sfü h ru n gen und G u t­

ach ten von S a ch v erstä n d ig en b esser verw erten und b estim m ter geg en ein a n d er abw ägen zu können, a ls ihnen d ies ohne jed e tech n isch e V ork en n tn isse m öglich sein w ürde. Zum ändern w ird bezw eck t, in den geg eb en en G renzen einen U eb erb lick über die w irtsch a ftlich en K räfte des H eim atlan d es au f dem G ebiete der T echnik zu geb en , das V erstä n d n is für das W e se n der ein­

sc h lä g ig e n In d u strien so w ie für ihre B ed ü rfn isse und In teressen zu heben und zu fördern.

D er K u rsu s is t son ach an erster S te lle für die in B etra ch t kom m enden sta a tlich en und kom m unalen höheren B eam ten , V er- w altu n gsb eam to w ie R ich ter, sodann aber w eiter für alle th eo ­ r e tisc h oder prak tisch in te r e ssie r te n K reise bestim m t, w elche au f Grund ein er entsprechenden V orb ild u n g an den D arb ietu n gen m it N u tzen teilzu n eh m en fäh ig sind.

D ie A n m eld u n gen zur T eilnahm e an dem K u rsu s sind m ög­

lic h s t fr ü h z e itig — sp ä te ste n s bis zum 2 0 . Septem ber — sch rift­

lich bei der K a n zlei der H erzoglich en T ech n isch en H och sch u le, P o c k e lsstr a ß e N r. 4, Z im m er N r. 5, u nter A n g a b e der genauen A d resse einzureichen. In dem A n m eld u n gssch reib en is t an zu ­ geb en , ob der T eilnehm er an dem gan zen K u rsu s oder nur an ein zeln en V orträ g en und anschließenden B esic h tig u n g e n sich zu b e te ilig e n w ü n sc h t. D ie Z u la ssu n g w ird, nam entlich auch in R ü c k sic h t au f die P la tzfra g e, V orbehalten und g ilt a ls erfolgt,

w enn der A nm eldende b is zum 2 5. Septem ber k ein e ablehnende A n tw o r t erh alten h at.

D ie T eilnahm e is t für sta a tlich e und kom m unale B eam te des H erzogtu m s, sofern sie ihren W o h n sitz außerhalb der S ta d t B ra u n sch w eig haben, frei. F ü r sta a tlic h e und kom m unale B eam te, w elch e in der S ta d t B ra u n sch w eig ihren W o h n sitz haben, b e­

tr ä g t die Gebühr für den gan zen K u rsu s 10 M., für einzelne V ortra g sstu n d en j e 1 M . F ü r andere T eilnehm er b eträ g t die Gebühr für den gan zen K u rsu s 2 0 M ., für ein zeln e V o r tr a g s­

stunden je 2 M. D ie Gebühren sin d bis zum B eg in n des K u rsu s porto- und b estellgeld frei bei der K an zlei der T ech n isch en H och ­ sch u le einzuzahlen. D ie über die E in za h lu n g a u sg e fe r tig te und in der K a n zlei der H och sch u le abzuhebeude B e sc h e in ig u n g dien t a ls L eg itim a tio n für die T eilnehm er. B efreiu n gen von den Ge­

bühren können nur au sn ah m sw eise a u f besonders begründeten A n tr a g erfolgen.

D ie besonderen K o sten der T eilnahm e an den a u sw ä rtig en B e s ic h tig u n g e n sind von allen T eilnehm ern bei der K a n zlei vor A n tr it t der R eise zu entrichten. D ie B etr ä g e und T erm ine w erden während d es K u rsu s durch A n sc h la g am schw arzen B r e tte der H o ch sch u le b ekanntgegeben.

D ie T eilnehm er w erden g eg en e tw a ig e U n fä lle, die bei den B e sic h tig u n g e n sic h ereignen so llten , v ersich ert.

D ie säm tlieh on V o rträ g e finden in der H erzo g lich en T ech ­ n isch en H och sch u le zu B ra u n sch w eig , P o ck elsstra ß e N r. 4, s ta tt;

über die einzelnen H örsäle und die V ersam m lu n gsorte für die B e sic h tig u n g e n g ib t die U e b e r sic h tsliste A u sk u n ft, w elch e ebenso w ie die M itteilu n gen über e tw a ig e A bän d eru n gen am schw arzen B r e tt a n gesch lagen w erden wird.

D ie V orträge und B e sich tig u n g en begin n en s t e ts zu den an gegebenen Z eiten ohne akadem isches V iertel.

W ährend des K u rsu s is t in der T ech n isch en H o ch sch u le eine G esch ä ftsstelle ein g erich tet, w o w eitere A u sk ü n fte erteilt, E in tra g u n g en vorgenom m en und die D ru ck sach en au sgegeb en w erden.

D ie E röffnung des K u rsu s findet am M ontag, den 7. Oktober 1 9 1 2 , v o r m itta g s 8V2 U h r, in der A u la der T ech n isch en H och ­ sch u le, eine vorh erige g e s e llig e Z usam m enkunft der b eteilig ten D o zen ten und der T eilnehm er am S o n n ta g , dem 6. O ktober, abends 8V2 U h r, in den oberen R äum en des P a rk h o tels „Café L ü e k “, S te in w e g Nr. 2 2 , s ta tt.

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