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Die Chemische Industrie, 1939, Jg 62, Nr 9

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DIE CHEMISCHE INDUSTRIE

HERAUSGEGEBEN VON DER

WIRTSCHAFTSGRUPPE CHEMISCHE INDUSTRIE N A C H R IC H T E N -A U S G A B E

62. Jahrgang___________________________BERLIN, 4. MÄRZ 193 9 Nr. 9 — 177

N A C H D R U C K N U R MIT G E N A U E R Q U E L L E N A N G A B E G E S T A T T E T

Wirtschaftsfragen der Woche.

E inkom m ensteuer g eän dert.

Im Rechnungsjahr 1932/33 erzielten Reich, L änder und Gem einden zu­

sammengenommen nu r etw as über 10 M illiarden J IM an Steuereinnahm en. Im laufenden Rechnungsjahr w erden cs 22 M illiarden M l sein. Das sind aber noch nicht die Gesam teinnahm en der öffentlichen V erw altung. H in zu kommen noch die G ebühren, Betriebsüberschüsse der öffentlichen U nternehm ungen u. dgl. D as sind auch noch einige M illiarden. D ie reichliche V erdoppelung der Steuererträge w a r nicht der E rfolg eines stärkeren Anziehens der Steuerschraube, sondern der E rfolg der W irtschaftsbelebung und des zunehm enden V olksein­

kommens. D as Steuersystem h a t keinen grundlegenden Umbau erfahren. U m fangreiche neue Steuern sind nicht hinzugekommen. E ine spürbare E rhöhung der Steuer­

sätze h a t nicht stattgefunden. Es ist im wesentlichen alles so w eitergeführt w orden, wie der N atio n also zialis­

mus es v o rfa n d . D ie einzigen A cnderungen w aren so­

zialpolitischer N a tu r, um gewisse U ngerechtigkeiten zu beseitigen, V orrechte des anonym en K ap itals; einige E r­

leichterungen w u rd en vorgenom m en, um ganz bestim m te W irtschaftsbelebungen, wie M otorisierung und Beschäf­

tigungszunahmen herbeizuführen. E in wichtiges M o­

ment w urde bei den Steuersätzen z u r G eltung gebracht:

bevölkerungspolitische G esichtspunkte. D ie gegenw är­

tige V ollbeschäftigung zw ingt nun dazu, die Erleichte­

rungen, die im Interesse einer stärkeren Beschäftigung von H ausangestellten geschaffen w aren, w ieder zu be­

seitigen, weil dadurch die L andflucht begünstigt zu w er­

den scheint un d weil cs außerdem auch nicht m ehr genug weibliche A rb e itsk rä fte gibt. D ie bevölkerungs­

politischen G esichtspunkte dagegen verlangen noch stä r­

kere Betonung. Infolgedessen w erden je tzt die U n v er­

heirateten höherer Einkom m ensstufen stä rk e r belastet und auch die m ehr als 5 Ja h re lang kinderlos V erh eira­

teten. H ie r h a t w ohl neben der B evölkerungspolitik auch der G esichtspunkt m itgespielt, d aß die durch K in ­ derbetreuung nicht beanspruchten E hefrauen in der Lage sind, einer Beschäftigung nachzugehen. D ie übrigen Aenderungen betreffen einige bisherige U nebenheiten.

So ist die A bzugsfähigkeit d er K irchensteuer fo rtg efal- len und d am it ein V orrecht d er Kirche beseitigt. Die Aufsichtsratsabgabe ist von 10 au f 20% e rh ö h t w orden.

Pauschbeträge fü r 'W erbungskosten und S onderaus­

gaben gibt es nicht m ehr, diese K osten müssen einzeln nachgewiesen w erden. Im Ergebnis w erden alle diese Aenderungen eine E rhöhung des Ertrages der E inkom ­ mensteuer um 300 bis 350 M ill. JVYl im kom m enden Rechnungsjahr bringen. Im R ahm en des gesamten Finanzbedarfs spielt diese Summe n u r eine ganz geringe Rolle. M it den steuerlichen A enderungen w urde ja auch keineswegs eine N euregelung des Steuersystem s, sondern nur eine sozialpolitische W irk u n g beabsichtigt. D arüber ninausgehende V orhaben einer A enderung der fin a n z ­ politischen G rundsätze in der R ichtung einer allgemeinen Erhöhung der steuerlichen Belastung w urden von S taats­

sekretär R ein h ard t gelegentlich der Bekanntgabe dieser Aenderungen ausdrücklich verneint.

F inanzbedarf d e r Reichsbahn.

D as In stitu t für Konjunkturforschung h a t versucht, den Gesam tum fang der bei der Deutschen Reichsbahn notw endigen Investi­

tionen zu schätzen. N ach einer A ufstellung des S tati­

stischen Reichsamtes sind von der Deutschen Reichsbahn und den sonstigen deutschen Bahnen in den Ja h re n 1925 bis 1930 jährlich durchschnittlich 1150 bis 1200 M ill. JIM in N euanlagen, E rw eiterungen des Fahrzeugbestandes usw. hineingesteckt w orden. Diese Z iffer sank in den Ja h re n 1931 bis 1935 auf ru n d 600 bis 650 M ill. M l, also au f fast die H ä lfte . D ie fü r Anlagezuwachs v e r­

fügbaren Beträge haben in dem ganzen Ja h rz e h n t 1928 bis 1937 u nter 1% der buchm äßigen A nlagew erte ge­

legen. D ie Ja h re 1935 bis 1937 brachten eine jährliche V erkehrszunahm e von etw a 11 bis 13%; eine weitere A ufgabensteigerung i$t bei der Eisenbahn zu erw arten.

Keineswegs bedeutet dies aber eine Ertragsbesserung. Es w erden gegenw ärtig um 9% niedrigere E innahm en je T o nnenkilom eter und um 18% niedrigere Einnahm en je Personenkilom eter erzielt als 1932. U n ter Abschätzung all dieser U m stände kom m t das In stitu t zu der A u ffas­

sung, d aß die Reichsbahn innerhalb der nächsten 3 bis 4 Ja h re S onderinvestitionen machen müsse, die eine Summe von fast 10 M rd. J M erreichen w erden. Die Reichsbahn w ird alsdann zu einem der wichtigsten A uftraggeber der W irtschaft w erden und in dieser Eigenschaft den frei gew ordenen P la tz anderer Stellen einnehmen.

Sinnloser USA.-Außenhandel.

D ie Z ahlungs­

bilanzen der meisten L änder sind 1938 in U nordnung geraten. Selbst E ngland schließt m it einem D efizit von fast % M rd. M l ab, was V erlust an G old und D e­

visenbeständen bedeutet. K leinere europäische L änder müssen „W ährungszuckungen“ durchmachen. In Süd­

am erika herrschen gleichfalls W ährungsbefürchtungen.

D er H au p tg ru n d fü r diesen Z ustan d ist die Tatsache, daß die E in fu h r der V ereinigten S taaten von ru n d 3100 M ill. $ im Ja h re 1937 au f 1960 M ill. S 1938, also um m ehr als ein D ritte l, zurückgegangcn ist, w ährend die am erikanische A usfuhr sich um keine 10% verm inderte.

D ie V ereinigten S taaten haben infolgedessen fü r das J a h r 1938 einen riesigen A usfuhrüberschuß in H ö h e von m ehr als 1100 M ill. § aufzuw eisen. D a die übrige W elt auch noch Zinsen und G ew inne nach USA . abzuführen hat, sind viele L änder kaum noch im stande, D o lla r­

devisen fü r Z ahlungen nach USA . zu beschaffen. Be­

sonders b etroffen ist A rgentinien, dessen A bsatz in USA. von 140 M ill. $ 1937 au f n ur 40 M ill. $ 1938 absank. Die Sinnlosigkeit dieser A ußenhandelsgestaltung ist sogar dem neuen P räsidentschaftsanw ärter H an d e ls­

m inister H o p k in s aufgefallen. E r w ill den A ußenhandel nach dem G ru n d satz lenken, d aß E in- und A usfuhr sich entsprechen müssen. V ernünftigerw eise kön n te dies nur durch V erzicht au f In d u striee x p o rt oder O effnung des amerikanischen M arktes erfolgen. D a cs nicht fü r m ög­

lich gehalten w ird, daß auch der stärk ste P räsid en t in den USA. die am erikanischen H ochschutzzölle abbauen kann, bleibt nur die M öglichkeit einer gewissen Z urück­

haltu n g im E x p o rt, die durch die W o rte angedeutet w urde, ein stärk erer W ettbew erb m it anderen L ändern au f dem W e ltm a rk t d ürfe von am erikanischer Seite nu r in Q u alitäten und Preisen durchgeführt w erden. Aus diesen W o rte n aber lesen die am erikanischen H an d els­

kreise nicht einmal die V erzichterklärung au f E x p o rt­

subventionen heraus. (1443)

(2)

1 7 8 - N r. 9 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE 4. M ö rz 1939

Düngemittelversand auf Eisenbahnen und Wasserstraßen.

B ei der Neufassung des Güterverzeichnisses der deutschen Güterverkehrsstatistik im Jahre 1935 wurden die Düngemittel in sieben Gruppen auf­

geteilt. Sie waren 1937, soweit es sich um Sen­

dungen von über 500 kg handelte — kleinere wer­

den nicht angeschrieben — mit den nachstehenden Mengen am deutschen Güterumlauf beteiligt (Men­

gen in 1000 t):

Eisen- W asser­

bahnen straß en Thom asm ehl ... 2 842 351 A ndere Phosphordüngem ittel, außer

M ischdüngern ... 654 129 K alidüngem ittel, au ß er M isch­

düngern ... 4 859 1 373 6 232 Zus.

3 293 783

% a lle r Dünge­

m ittel 17

32

. . 3 202 603 3 805 19

60 1 136 6

. . 2 857 9 2 866 15

1 260 43 1 303 7

. . 16 750 2 668 19 418 100

Von dem gesamten statistisch erfaßten G üterversand des Jahres 1937 in Höhe von 515 Mill. t stellten die Düngemittel 3,8%. Was darüber hinaus auf dem Land­

wege verschickt wurde, ist nicht bekannt, da in der Ende 1936 eingeführten S tatistik des K raftw agengülerverkehrs (soweit dieser über 50 km hinaus geht) Düngemittel einst­

weilen noch nicht vertreten sind.

Die von der chemischen Industrie gelieferten Dünge­

mittel gehören größtenteils zu den G ruppen „andere Phosphordüngemittel", „Stickstoffdüngem ittel" und

„Mischdünger".

P h o s p h o rd ü n g e m itf e i.

An „anderen Phosphordüngem itteln" einschließlich Superphosphat, die bis 1934 mit Thomasmehl eine G üter­

gruppe gebildet hatten, wurden befördert (in 1000 t):

Eisenbahnen W asserstraß en Zusammen 1935 ... 611 166 777 1936 ... 6 7 4 176 850

1937 654 129 783

Der G esam tversand stieg von 1935 auf 1936 um 9%, fiel aber von 1936 auf 1937 um 8%. In gebrochenem Verkehr, d. h. nacheinander auf d er Eisenbahn und der W asserstraße oder um gekehrt befördert und infolge­

dessen zweimal gezählt w urden 27 400 oder 3%. Davon gingen 27 000 t vom W asser zur Bahn über, davon w ie­

der je 9000 t in Mannheim und Ludwigshafen und 5000 t in Breslau. Im Sinne der G üterverkehrsstatistik, deren Anschreibungen sich nicht mit denen der A ußenhandels­

statistik decken — z. B. w erden Sendungen nach Ham­

burg, die zur Ausfuhr auf Seeschiffen bestimm t sind, zum Versand im Inland, wenn sie aber zum Umladen nach R otterdam gehen, zur Ausfuhr angeschrieben — en t­

fielen von dem Versand anderer Phosphordüngem ittel 1937 auf:

Eisenbahnen W asserstraß en

1000 t 1000 t

D u r c h f u h r ... 0 3 Einfuhr ... 13 61 A u s f u h r ... 3 3 Inlandsversand ... 638 62

Von der Einfuhr mit der Bahn kam en über 12 000 t aus Danzig und waren nach O stpreußen bestimmt. Die Einfuhr zu W asser erfolgte zu 58 000 t über die R hein­

mündung, außerdem gingen 3000 t von der Tschecho­

slow akei nach Hamburg, w aren also nur Durchfuhr.

Von dem gesamten Eisenbahnversand entfielen 1937 wie auch schon 1936 über drei Zehntel auf die drei V er­

kehrsbezirke Regierungsbezirk Magdeburg mit Anhalt, Elbhäfen und pommersche Häfen. Im Empfang standen in beiden Jah ren N iederschlesien und Pommern den an­

deren Bezirken voran. Mit .mehr als 3000 t w aren die folgenden Eisenbahnverkehrsbezirke am Versand von

„anderen" Phosphordüngem itteln beteiligt (in t):

1936 1937

R egierungsbezirk M agdeburg: A nhalt ... 83 657 94 221 Elbhäfen Ham burg usw ... 72 987 77 920 Pom m ersche Häfen ... ... 61 310 66 468 N iederschlesien (ohne Breslau) ... 44 492 43 678 Pom m ern (ohne Häfen) ... 43 530 39 236 M annheim ... ... 40 200 37 421

1936 1937

38 042 36 868

34 685 36 336

31 529 33 657

41 780 32 772

27 909 23 853

7 575 15 2S0

11 956 12 117 3 928 11 802

6 718 9 463

12 490 8 365

24 662 8 155

11 185 8 003

6 541 7 416

8 024 7 276

5 387 6 6S6

36 3 806

4 000 3 225

R heinprovinz r. d. Rh. (ohne R uhrgebiet) . . . . B randenburg (ohne B e r l i n ) ...

H essen ohne O b erh essen ...

B r e s l a u ...

R u h rg eb iet in d e r R h e i n p r o v i n z ...

R heinprovinz 1. d. Rh. (ohne K ö l n ) ...

Südbayern (ohne M ü n c h e n ) ...

H essen-N assau m it O b erh essen (ohne F ran k fu rt) . S chlesw ig-H olstein (ohne H ä f e n ) ...

Häfen K önigsberg, P illau , E l b i n g ...

W eserhäfen B rem en usw ...

R egierungsbezirk Lüneburg, S tad e, O snabrück, A u rich; O ldenburg (ohne H ä f e n ) ...

R egierungsbezirk M erseb u rg und E r f u r t ...

R egierungsbezirk H an n o v er u. H ildesheim ; B rau n ­ schw eig ... ■ N o r d b a y e r n ...

R uhrgebiet in W e s t f a l e n ...

Sachsen (ohne Leipzig) ...

D er Empfang w ar in den ost- und m itteldeutschen Bezirken im allgem einen größer als in den w est- und süddeutschen, wie die folgende A ufstellung zeigt (in t):

N iederschlesien (ohne B reslau) ...

P om m ersche H ä f e n ... ....

B randenburg (ohne B e r l i n ) ...

R egierungsbezirk M agdeburg; A n h a l t ...

R egierungsbezirk M erseburg und E r f u r t ...

R heinprovinz 1» d. Rh. (ohne K ö l n ) ...

Südbayern (ohne M ünchen) ...

M ecklenburg (ohne H ä f e n ) ...

O stpreußen (ohne Häfen) ...

Schlesw ig-H olstein (ohne Häfen) ...

O b erschlesien ...

R egierungsbezirk L üneburg, S ta d e , O snabrück, A urich; O ldenburg (ohne H ä f e n ) ...

Sachsen (ohne Leipzig) ...

R egierungsbezirk H a n n o v er u. H ildesheim ; B rau n ­ schw eig ...

N ordbayern ...

H essen (ohne O b e r h e s s e n ) ...

W ü r t t e m b e r g ...

T hüringen ...

H essen-N assau m it O b erh essen (ohne F ran k fu rt) . G renzm ark P o se n -W estp re u ß e n ...

B erlin ...

Pfalz (ohne L u d w ig s h a f e n ) ...

B aden (ohne M a n n h e i m ) ...

W estfalen (ohne R uhrgebiet) ...

Häfen R ostock bis F l e n s b u r g ...

Pom m ersche Häfen ...

Elbhäfen ...

R u h rg eb iet in W estfalen ...

Im W asserstraßenverkehr ging der größte inner­

deutsche V ersand von der Oderm ündung aus. Vom Emp­

fang entfielen fast drei Fünftel auf die Bezirke Rhein in Hessen, Breslau und Em s-W eser-K anal in Hannover.

1937 24 626 10 932 9 523 5 482 3 213

1936 1937

66 862 67 028

68 457 66 824 51 901 44 452

34 631 42 310

39 868 40 036

30 780 36 301

39 809 32 700

31 461 32 185

34 348 30 671

30 152 30 343 25 368 26 171

37 089 23 206

18 952 18 969

21 945 18 460

17 770 17 334

10 508 15 986 16 775 15 923

12 850 14 503

9 479 9 338

6 981 8 610

1 506 8 579

9 078 8 432

8 548 8 215

9 166 6 765

4 339 4 891

3 485 3 550

2 535 3 491

1 556 3 006

V ersand (in t): 1936

O der in P o m m e r n ... 36 843 R hein-H erne-K anal in d e r R hein p ro v in z . . . . 8 398 H a m b u r g ... 22 726 Linkes R heinufer in d e r R h e i n p r o v i n z ... 4 264 R echtes R heinufer in d e r R h e i n p r o v i n z ... 2 389

Em pfang (in t):

Rhein in H essen ... 35 181 E m s-W eser-K anal in H annover

B r e s l a u ...

M annheim ...

Rhein in d e r P f a l z ...

H a m b u r g ...

W asserstraß en in N ied ersch lesien

24 170 32 538 IS 717 13 351 6 950 3 241

28 723 23 363 23 321 14 907 9 189 7 306 3 422

Zur Kennzeichnung der Zusam menhänge des Ver­

kehrs seien einige Teilm engen der Hauptversandbezirke aufgeführt, aus denen sich ergibt, daß die verhältnis­

mäßig hohe F rachtbelastung im allgem einen keinen wei­

ten T ransport erlaubt. Die aus einigen Bezirken mit der Bahn v erfrachteten M engen v erte ilte n sich wie folgt (in 1000 t):

A us R eg ieru n g sb ezirk M agdeburg m it A n h alt: 26 n ach O rten des B ezirkes selb st, 20 n ach R eg ieru n g sb ezirk M erseb u rg und Erfurt, 11 n ach S achsen, je 7 n ach d en b eiden B ezirk en von Hannover, 6 nach B randenburg, 4 n ach T hüringen.

A us den E lbhäfen H am burg usw ., wo 12 von Seeschiffen auf die Eisenbahn übergingen: 22 n ach Schlesw ig-H olstein, 16 n ach Mecklen­

burg, 11 nach M agdeburg-A nhalt, je 5 nach N ordhannover-O ldenburg und B randenburg.

A us den pom m erschen H äfen: 34 n ach Pom m ern, 15 nach Branden­

burg, 7 nach O stp reu ß en .

Aus N ied ersch lesien : 31 n ach O rte n d es B ez irk es selb st, 11 nach O berschlesien.

Aus Pom m ern: 23 nach pom m erschen O rten , 7 nach Berlin, 4 nach d e r G renzm ark P o sen -W estp reu ß en .

A us M annheim : 11 nach S ü dbayern, 7 n ach W ürttem berg, )®

5 nach d e r Pfalz und B aden, 4 n ach H essen.

(3)

4. März 1939 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE N r. 9 - 179

Aus d e r R h einprovinz re c h ts des R heins: 9 nach d e r lin k s­

rheinischen R h einprovinz, je 4 n ach M erseb u rg -E rfu rt und N o rd ­ bayern.

Aus B randenburg: 17 nach b ran d en b u rg isch en O rten, 10 nach Nieder-, 4 nach O b ersch lesien .

Aus H essen: 5 nach Süd b ay ern , je 4 nach N o rdbayern, H essen- Nassau und h essischen O rte n usw.

Von den 58 000 t Einfuhr über die Rheinmündung landeten (in 1000 t) 25 in hessischen Rheinhäfen, 18 im Ems-W eser-Kanal in H annover, 9 in Mannheim, 4 in der Pfalz. Von der Oderm ündung gingen 20 nach Breslau, vom Rhein-H erne-K anal in W estfalen je 5 nach M ann­

heim und dem E m s-W eser-K anal; aus Hamburg 3 nach Bieslau,

Die H auptausgangsstellen des V ersandes von „ande­

ren Phosphordüngem itteln" w aren nach der S tatistik von 1937 die Rhein-, die Elb- und die Odermündung sowie die Provinz Sachsen, die H auptendstellen vor allem das östliche und m ittlere D eutschland. Rhein und O der dien­

ten als Zubringer für den W eiterversand mit der Bahn, während von der Elbmündung aus der V ersand ü b er­

wiegend mit der Bahn stattfand. G rößere V erschiebun­

gen in der V ersand- und Empfangsmenge gegenüber 1936 sind nur in wenigen Bezirken festzustellen, am ehesten noch im W asserstraßenverkehr, wo in der M ehrzahl der Fälle Versand und Empfang rückläufig w aren.

S t i c k s t o f f d ü n g e m i t t e l .

An Stickstoffdüngem itteln w urden verschickt (in 1000 t):

E isenbahnen W asserstraß en Zusammen 1935 ... 2 774 432 3 206 1936 ... . 2 967 408 3 375 1937 ... 3 202 603 3 805

Der G esam tversand wuchs von 1935 auf 1936 um 5% und von 1936 auf 1937 w eiter um 13%. Auf den gebrochenen V erkehr kam en 1937 fast 298 000 t, es w ur­

den also beinahe 8% doppelt gezählt. 270 000 t davon gingen von der Bahn auf das W asser über, davon 150 000 t in Duisburg, 30 000 t in Dessau, 15 000 t in Regensburg. Es entfielen auf:

E isenbahnen W asserstraß en

1000 t 1000 t

Durchfuhr ... 0 11 E i n f u h r ... ... 4 10 A usfuhr ... 17 442 Inlandsversand ...3 181 140

Die Durchfuhr vollzog sich hauptsächlich zwischen Schweiz und Elsaß-Lothringen auf der einen und Belgien auf der anderen Seite. Die Ausfuhr im Sinne der G ü ter­

verkehrsstatistik w ar mit der Bahn zu m ehr als der Hälfte nach Italien, zu W asser der Rheinmündung zu gerichtet.

Vom gesam ten Stickstoffdüngem ittel-E isenbahnver­

sand kamen nicht w eniger als 47% aus dem einzigen Verkehrsbezirk Regierungsbezirk M erseburg und Erfurt.

Außerdem sind als A usgangsstellen noch die beiden Ruhrgebiete, Südbayern und die linksrheinische Rhein- provmz besonders zu nennen, auf die zusammen w eitere 29% des Eisenbahnversandes kam en. Mit Ausnahm e der linksrheinischen Rheinprovinz ist der V ersand in allen diesen Bezirken gegen 1936 gestiegen, ihr A nteil am gesamten Versand aber ungefähr der gleiche geblieben.

Mehr als 3000 t V ersand h atten 1937 die nachstehenden Verkehrsbezirke zu verzeichnen (Mengen in t):

Regierungsbezirk M erseburg und E r f u r t ...

Kuhrgebiet in W e s t f a l e n ...

Südbayern (ohne M ünchcn) ...

Kuhrgebiet in d e r R h e i n p r o v i n z ...

M annheim-Ludwigshafen ...

Rheinprovinz links des R heins (ohne Köln) . . . Baden (ohne M a n n h e i m ) ...

Frankfurt a. M...

O berschlesien . . . . Elbhäfen Hamburg u sw ...

Regierungsbezirk M agdeburg; A n h a lt ...

Pommerschc Häfen ...

g.ederschlesicn (ohne B reslau) ...

Häfen K önigsberg,' P illa u ,’ E lb in g ’ .' wachsen (ohne Leipzig) ...

Saarland ...

R egierungsbezirk L üneburg, S ta d e , O snabrück, A unch; O ldenburg (ohne H ä f e n ) ...

egierungsbezirk H annover u. H ildesheim ; B rau n ­ schweig .

Breslau . . . .

W eserhäfen Brem en u sw ... .... . . .

1936 1937

1 370 826 1 501 754 358 86S 388 505 204 655 208 840 204 526 207 773 205 092 171 847 141 624 133 973

66 932 78 699

20 683 68 150

34 309 45 278

30 776 38 487

19 620 30 970 15 539 28 153

18 874 26 230

31 418 25 670

35 100 20 531 21 800 22 162

17 204 20 120

15 210 19 552

11 133 17 182 18 618 15 029 11 108 14 898

1936 1937

H essen-N assau m it O berhessen (ohne Fran k fu rt) . 9 783 12 237 B randenburg (ohne B e r l i n ) ... 28 631 11 110 W ü r t t e m b e r g ... 8 524 10 033 N ordbayern ... 8 375 9 609 W estfalen (ohne R uhrgebiet) . ... 7 434 9 313 Pom m ern (ohne Häfen) ... 7 250 8 784 D uisb u rg -R u h ro rt ... 5 003 8 111 O stpreußen (ohne Häfen) ... 4 257 7 695 Häfen R ostock bis F l e n s b u r g ... 5 121 7 434 M ecklenburg (ohne H ä f e n ) ... 5 529 6 671 S chlesw ig-H olstein (ohne H ä f e n ) ... 3 113 5 261 Köln ... ... 6 818 5 032 H essen (ohne O b e r h e s s e n ) ... 4 766 4 524

Im Eisenbahnempfang von Stickstoffdüngem itteln brachten es 1937 im ganzen 12 Bezirke gegen 11 im Jah re 1936 auf über 100 000 t, darunter ein Stadtbezirk (Duisburg) als Umschlagplatz für den W eiterversand zu Wasser. Im einzelnen gestalte sich der Empfang wie folgt (in t):

1936 1937

R egierungsbezirk M agdeburg; A n h a l t ... 252 523 230 790 B randenburg (ohne Berlin) ... 209 878 230 085 Pom m ern (ohne Häfen) ... 188 166 203 254 N ied ersch lcsicn (ohne B reslau) ... 167 410 199 717 R egierungsbezirk M erseburg und Erfurt . . . . 192 076 190 499 R egicrungbezirk Lüneburg, Stade, O snabrück,

A urich; O ldenburg (ohne H ä f e n ) ... 160 629 170 501 R egierungsbezirk H annover u. H ildesheim ; B raun­

schw eig ... ... 160 357 152 967 W estfalen (ohne R uhrgebiet) ... 121 330 152 620 D uisburg-R uhrort ... 181 141 149 573 M ecklenburg (ohne H ä f e n ) ... 115 875 113 484 S üdbayern (ohne Münchcn) ... 76 383 109 722 N ordbayern ... 95 520 99 972 Sachsen (ohne Leipzig) ... 86 871 95 860 H essen-N assau m it O berhessen (ohne F rankfurt) . 78 964 89 556 O stpreußen (ohne Häfen) ... 87 736 85 351 S chlesw ig-H olstein (ohne Hafen) ... 68 152 76 131 Elbhäfen Hamburg usw ... 106 247 69 892 W ü r t t e m b e r g ... 51 933 66 265 O b erschlesien ... 52 894 56 334 T hüringen ... 45 258 49 907 W eserh äfen B rem en usw ... 49 522 44 494 H äfen R ostock bis F l e n s b u r g ... 30 563 42 494 G renzm ark P o scn -W cstp reu ß en ... 37 413 41 593 B aden (ohne M a n n h e i m ) ... 33 047 35 729 H essen (ohne O b e r h e s s e n ) ... .... 30 239 34 428 R uhrgebiet in W e s t f a l e n ... 40811 34074 Pfalz (ohne Ludwigshafen) ... 25 425 28 227 R heinprovinz r. d. Rh. (ohne R uhrgebiet) . . • . 20 881 27 240 R u h rg eb iet in d e r R heinprovinz ... 19 826 23 509 B erlin ... ... 28 926 23 503 Pom m ersche Häfen ... 33 484 20 679 S aarland ... 10 433 12 482 M annheim -Ludw igshafen ... 11 703 12 114 Häfen K önigsberg, Pillau, Elbing ... 6 471 11 453 B reslau ... 9 422 9 339 Köln ... 9 664 6 826 F ra n k fu rt a. M ... 4 581 6 051 Em shäfen Em den usw ... 14 831 5 896 L e i p z i g ... 4 197 4 937 I m W a s s e r s t r a ß e n v e r k e h r e n t f i e l e n 1 9 3 7 v o m V e r ­ s a n d 3 3 % a u f D u i s b u r g u n d 2 9 % a u f p f ä l z i s c h e R h e i n ­ h ä f e n . V o n d e r A u s f u h r g i n g e n 9 3 % n a c h d e r R h e i n ­ m ü n d u n g , d e r R e s t n a c h O e s t e r r e i c h , d e r T s c h e c h o ­ s l o w a k e i u n d D a n z i g . M i t m e h r a l s 3 0 0 0 t w a r e n v o n d e n 6 2 V e r k e h r s b e z i r k e n d e r B i n n e n s c h i f f a h r t d i e f o l g e n ­ d e n a m V e r s a n d u n d E m p f a n g v o n S t i c k s t o f f d ü n g e m i t t e l n b e t e i l i g t :

V ersand (in t): 1936 1937

D uisburg ... 96 958 194 137 Rhein in d e r Pfalz . ... 95 497 170 450 Elbe in d e r P rovinz S a c h s c n ... 89 289 75 045 H a m b u r g ... 42 744 40 079

»Mannheim ... 15 685 39 731 M ain in H e s s e n - N a s s a u ... 1 481 15 504 O der in P o m m e r n ... 11 624 13 415 Donau in B a y e r n ... 8 200 13 023 L ippe-K anal ... ... 6 954 4 835 B erlin ... 6 416 3 449

Empfang (in t):

H a m b u r g ... 94 919 81 566 B r e s l a u ... 14 551 15 000 E lbe in d er P rovinz Sachsen (ohne M agdeburg) . 10 010 11 723 O der in P o m m e r n ... 7 379 7 216 M a g d e b u r g ... 3 970 6 767 W asserstraß en in S chlesw ig-H olstein ... 7 880 6 523 M annheim . . . ... 2 796 3 786 Em s-W eser-K anal in H a n n o v e r ... 3 766 3 445 D u i s b u r g ... 4 325 3 015

U eber die V ersorgungsbereiche der H auptversand- bezirke unterrichten die nachstehenden Einzelheiten.

Mit der Bahn w urden verfrach tet (in 1000 t):

Aus R eg ieru n g sb ezirk M erseburg und E rfu rt: 175 nach M agde­

burg -A n h alt, 166 nach B randenburg, 156 nach O rten d es B ezirkes selb st, 121 nach Pom m ern, 110 nach N ied ersch lesien , 65 nach Süd- h an nover-B raunschw eig, 64 nach M ecklenburg, 61 n ach Sachsen,

(4)

180 - N r. 9 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE 4. M ä rz 1939

60 nach N ordhannover-O ldenburg, 59 nach den Elbhafen, 49 nach Schlesw ig-H olstein, 46 n ach O stpreußen, je 40 nach Süd- und N ordbayern, 37 n ach Thüringen, 35 nach D uisburg, je 29 nach den Häfen R ostock bis Flensburg und O berschlesien, 28 nach H essen- N assau, 23 n ach d e r G renzm ark P o sen-W estpreußen, 15 nach den pom m erschen Häfen, 14 nach W ü rttem b erg , 11 n ach W estfalen.

Aus dem R uhrgebiet in W estfalen; 83 n ach D uisburg, 58 nach W estfalen, 39 nach N ordhannover-O ldenburg, 29 nach den häfen, 24 nach d e r linksrheinischen R heinprovinz, 23 nach Süd- hannover-B raunschw eig, 15 nach Pom m ern, 12 nach B randenburg,

11 nach H essen-N assau. _ ,

Aus Südbayern; 33 nach O rten des B ezirkes selbst, je 19 nach N ordbayern und M ecklenburg, 15 nach N iederschlesien, je 14 nach N ordhannover-O ldenburg, Südhannover-B raunschw eig und B ran d en ­ burg, 13 nach Pom m ern, 11 n ach M agdeburg-A nhalt.

Aus dem R uhrgebiet in d er R heinprovinz; 43 nach d e r lin k s­

rheinischen R heinprovinz, 29 nach D uisburg, 26 nach W estfalen, 13 nach Pom m ern, 10 n ach Südhannover-B raunschw eig.

Aus M annheim -Ludw igshalen; 22 nach W ürttem berg, 19 nach Südbayern, 15 n ach Baden, 14 nach d e r Pfalz, 13 nach H essen, 11 nach

N ordbayern. . D

Aus d er R heinprovinz links des Rheins; 50 nach O rten des Be­

zirkes selbst, 23 nach W estfalen.

Aus Baden: 14 nach W ürttem berg usw.

Im W asserstraßenverkehr gingen von den 194 000 t Versand Duisburgs 179 000 t den Rhein abw ärts über die Reichsgrenze hinaus, ebenso die 170 000 t der pfälzischen Rheinhäfen und die 39 000 t Mannheims. Hamburg •er­

hielt 18 000 t aus Provinz Sachsen, 3000 t aus Breslau und 2000 t aus Land Sachsen und sandte 75 000 t nach Provinz Sachsen und 2000 t nach Duisburg. Auf der Oder gingen 20 000 t nach Breslau, auf der Donau 13 000 t nach Oesterreich.

Auch im Empfang von Stickstoffdüngem itteln tritt das östliche und m ittlere Deutschland stä rk e r hervor als das westliche und südliche. Es wird hauptsächlich von der Provinz Sachsen und Südbayern her beliefert. Die Stickstofferzeugung W estdeutschlands findet ihren Weg größtenteils auf dem Rhein ins Ausland.

M is c h d ü n g e r.

An Mischdüngern, über deren B estandteile die S ta­

tistik keine Angaben macht, w urden verschickt (in 1000 t):

Eisenbahnen W asserstraß en Zusammen

1935 ... 864 61 925

1936 ... 977 72 1 049 1937 ... 1 076 60 1 136

Von 1935 auf 1936 nahm der G esam tversand um 13%, von 1936 auf 1937 um 8% zu. Auf den gebrochenen V erkehr kamen davon 11 600 t oder rund 10%, die also doppelt gezählt worden sind. Mit Ausnahm e eines klei­

nen Teils (450 t) ging die ganze Menge von der Bahn auf das W asser über. W ichtige Umschlagshäfen für M isch­

dünger w aren Dessau mit 4800 t und Hildesheim mit 3700 t Umladung von der Bahn auf W asserstraßen. Im Sinne der G üterverkehrsstatistik setzte sich die G esam t­

menge wie folgt zusammen (in 1000 t):

E isenbahnen W asserstraß en D urchfuhr ... 0 0 E i n f u h r ... ... 7 0 A usfuhr ... (> 39 Inlandsversand ... 1 063 21

Die Eisenbahneinfuhr kam fast ganz aus Danzig und wurde von Ostpreußen aufgenommen. Die Ausfuhr war größtenteils nach Luxemburg, daneben nach der Schweiz, Oesterreich, Belgien und Nordschlcswig gerichtet. Von der Ausfuhr zu W asser waren 32 000 t nach der Rhein­

mündung, 6000 t auf der Donau nach O esterreich b e­

stimmt.

Wie bei den Stickstoffdüngemitteln stand auch bei den Mischdüngern Regierungsbezirk M erseburg und Erfurt als Versender w eit an erster Stelle. H inter ihm folgte Mannheim-Ludwigshafen. Auf beide Bezirke zu­

sammen entfielen 1937 42% des ganzen Versandes, etwas mehr als im Jah re 1936. Wichtige Versender w aren fer­

ner Köln und die linksrheinische Rheinprovinz. Als Empfänger sind neben der linksrheinischen Rheinprovinz und Regierungsbezirk M erseburg und Erfurt die beiden hannoverschen Bezirke, W estfalen und Sachsen hervor­

zuheben.

V ersand (in t);

Köln

W estfalen (ohne Ruhrgebiet) ...

R egierungsbezirk H annover u. H ildesheim ; Braun-

1936 1937

223 396 251 805 173 123 197 677

70 920 97 448

92 960 81 137 73 924 77 809

58 621 60 624

42 402 51 921

1936 1937

H essen-N assau m it O berhessen (ohne F ran k fu rt) 32 908 28 729 R egierungsbezirk Lüneburg, S tad e, O snabrück,

A urich; O ldenburg (ohne H ä f e n ) ... 28 739 26 679 Rheinprovinz r. d. Rh. (ohne R uhrgebiet) . . . . 21 540 21 446 Südbayern (ohne M ü n c h e n ) ... 18 262 19 063 W eserhäfen B rem en usw ... 3 172 18 492 Häfen R ostock bis F l e n s b u r g ... 18 101 17 893 N iederschlesien (ohne B reslau) ... 14 993 14 789 H essen (ohne O b e r h e s s e n ) ... 14 052 13 476 Schlesw ig-H olstein (ohne Häfen) . ... ... 12 458 10 550 B randenburg (ohne B e r l i n ) ... 9 812 9 349 S aarlan d ... ... 9 278 8 625 R uhrgebiet in d e r R h e i n p r o v i n z ... 6 474 8 400 Häfen K önigsberg, Pillau, E l b i n g ... 8 310 7 027 Em shäfen Em den usw ... 3 026 6 517 Sachsen (ohne Leipzig) ... 6 214 6 492 N ordbayern ... 4 810 6 039 Thüringen ... 3 982 4 209 RuhrgeDiet in W estfalen ... 1 500 4 122

Empfang (in t);

R egierungsbezirk M erseburg und E r f u r t ... 93 843 127 572 R egierungsbezirk H an n o v er u. H ildesheim ; B rau n ­

schw eig ... 91 132 96 892 Rheinprovinz 1. d. Rh. (ohne K ö l n ) ... 66 880 91 413 R egierungsbezirk L üneburg, S tad e, O snabrück,

A urich; O ldenburg (ohne Häfen) . . . 49 400 66 916 R egierungsbezirk M agdeburg; A n h a lt ... 63 096 59 340 W estfalen (ohne R u h r g e b i e t ) ... 51 258 57 932 Sachsen (ohne Leipzig) ... ... 51 065 54 150 B randenburg (ohne B e r l i n ) ... 36 009 50 169 H essen-N assau m it O berhessen (ohne F ran k fu rt) . 42 400 45 047 N ordbayern ... 42 696 40 652 T hüringen ... ... .... 35 616 35 824 N ied ersch lesien ...'• 30 310 33 591 S chlesw ig-H olstein (ohne Häfen) ... 31 876 32 071 M e c k l e n b u r g ... 30 315 29 259 Pom m ern (ohne H ä f e n ) ... 21 064 24 273 Südbayern (ohne M ü n c h e n ) ... 26 785 22 159 O stpreußen (ohne Häfen) ... 19 389 20 254 H essen (ohne O b e r h e s s e n ) ... 20 030 19 008 Pfalz (ohne Ludw igshafen) ... 16 260 16 435 B aden (ohne M a n n h e i m ) ... 14 697 15 351 R uhrgebiet in W e s t f a l e n ... 12 247 14 042 R heinprovinz r. d. Rh, (ohne R uhrgebiet) . . . . 11 045 13734 Häfen R ostock bis F l e n s b u r g ... 8 209 8 621 R uhrgebiet in d e r R h e i n p r o v i n z ... 7 506 8 240 Elbhäfen H am burg u sw ... 4 414 6 806 O berschlesien ... 6 729 6 516 G renzm ark P o sen -W estp reu ß en ... 6 019 5 001 M annheim -Ludw igshafen ... 4 728 4 023 Saarland ... 2 345 3 759 W eserhäfen B rem en u sw ... 3 126

F ran k fu rt a. M ... 1 674' 3 130 U e b e r e i n D r i t t e l d e s W a s s e r s t r a ß e n v e r s a n d e s v o n M i s c h d ü n g e r n g i n g v o n R h e i n h ä f e n d e r P f a l z a u s . E in w i c h t i g e r V e r s e n d e r w a r a u c h d i e P r o v i n z S a c h s e n .

V ersand (in t): 1936 1937

Rhein in d e r P f a l z ... 44 928 20 595 E lbe in d er P rovinz Sachsen ... 5 743 13 498 M annheim ... 6 355 8 101 D onau in B ayern ... 3 452 6 462 W eser bis B r e m e n ... 5 576 4 756

Em pfang (in t):

H a m b u r g ... 6 818 13 498 Brem en . ... 5 576 4 756 A n E i n z e l h e i t e n a u s d e m G e s a m t v e r k e h r m i t M i s c h ­ d ü n g e r n s e i e n d i e f o l g e n d e n a n g e f ü h r t . E s g i n g e n m it d e r B a h n ( in 1 0 0 0 t ) :

A us R eg ieru n g sb ezirk M erseb u rg und E rfu rt: 71 n ach O rten des B ezirkes selb st, 30 nach B randenburg, 23 nach Sachsen, 17 nach N iederschlesien, je 16 n ach S ü d h annover-B raunschw eig und Magdeburg- A n h alt, 13 nach T h üringen, 10 n ach Pom m ern, 7 n ach Mecklenburg, 5 n ach Schlesw ig-H olstein.

Aus M annheim -Ludw igshaien: 22 n ach Süd b ay ern , ^ 17 n ach Nord- b ay ern , 16 n ach W ü rttem b erg , 14 n ach d e r lin k srh ein isch en Rhein- provinz, 13 n ach H essen-N assau m it O b erh essen , je 12 n ach d e r Pfalz und Baden, 10 n ach M erseb u rg -E rfu rt, je 8 nach H essen und Süd- hannover-B raunschw eig, 7 n ach N o rd hannover-O ldenburg, je 5 n®c“

Pom m ern, N ied ersch lesien , W estfalen und dem w estfälisch en Ruhr-

g ebiet. ,

Aus K öln: 18 n ach d e r lin k srh e in isch e n R h einprovinz, 16 nach W estfalen, 10 n ach Südh an n o v er-B rau n sch w eig , je 8 n ach Nordhan*

n ovcr-O ldcnburg und M erseb u rg -E rfu rt, 5 n ach M agdeburg-A nhalt.

Aus R eg ieru n g sb ezirk M agdeburg m it A n h alt: 21 n ach O rten des B ezirkes, 17 nach S achsen, 10 n ach M erseb u rg -E rfu rt, 7 nach Bran­

denburg, 6 n ach S ü d h annover-B raunschw eig.

A us d e r R h einprovinz lin k s des R heins: 41 n ach O rten des Be­

zirkes selb st, 10 nach W estfalen .

A us W estfalen: 18 n ach S ü d h annover-B raunschw eig, 12 nach Orten des B ezirk es, 9 nach H essen-N assau m it O b erh essen , je 7 nach Merse­

bu rg -E rfu rt und N ord h an n o v er-O ld en b u rg . ^

A us R eg ieru n g sb ezirk H an n o v er und H ildesheim m it Braunschweig:

21 nach O rten des B ezirk es selb st, 11 nach M erseburg-E rfurt, je 7 nach M ag d eburg-A nhalt und N o rd hannover-O ldenburg.

Im M ischdüngerverkehr ist bezeichnend, daß in Ver­

sand und Empfang, von den S tadtbezirken Mannheini- Ludwigshafen und Köln abgesehen, die gleichen Ver­

kehrsbezirke sowohl in bezug auf den V ersand, als auch in bezug auf den Empfang an der Spitze stehen, und

(5)

4. März 1939 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE N r. 9 - 1 8 1

zwar sind dies M erseburg-Erfurt, M agdeburg-Anhalt, Rheinprovinz links des Rheins, W estfalen, Südhannover- Braunschweig und N ordhannover-O ldenburg. Diese sechs Bezirke versandten 1937 550 000 t und empfingen 500 000 t, w aren zusamm en also mit rund der H älfte am gesamten V ersand und Empfang beteiligt. W ie die oben angeführten Teilm engen erkennen lassen, standen sie in starkem A ustausch untereinander. (12C8)

W elterzeugung von Vanadium.

V anadiumerzlager befinden sich in einer großen Anzahl von Ländern, jedoch besitzen nur w e­

nige Vorkommen einen genügenden Gehalt, um ab­

bauwürdig zu sein. Nach Angaben des Imperial In­

stitute (London) fand eine Vanadiumerzeugung in den Jahren 1935 bis 1937 nur in fünf Ländern statt, und zwar in Peru, Südwestafrika, den Vereinigten Staaten, Nord-Rhodesien und Mexiko.

P eru verfügt in den Vanadiumvorkommen von Mi- nasragra über die größte V anadium lagerstätte der W elt, die von der Vanadium Corp. of A m erica ausgebeutet wird und früher etw a 80% der W elterzeugung lieferte.

Die gute Beschäftigung der am erikanischen Eisen- und Stahlindustrie b rach te in den letzten Ja h re n eine stark e Steigerung der peruanischen Erzeugung. Im Ja h re 1937 wurden 6625 t K onzentrate gewonnen, die einen Inhalt von 1041 t m etallischem Vanadium hatten. 1936 betrug die Vanadiumerzeugung dagegen nur 161 t und 1935 120 t. Die gesam te g eförderte Menge wird ausgeführt, und zwar fast ausschließlich nach den V ereinigten S taa­

ten (1937: 6520 t, 1936: 1624 t, 1935: 654 t K onzentratei.

G rößere Mengen Vanadium w erden ferner in S üd­

w estafrika gewonnen. Die ersten Lager w urden dort im Jahre 1916 entdeckt, und seit 1920 tr itt die südw est­

afrikanische P roduktion auf dem W eltm arkt m it in W ettbewerb. Vom Ja h re 1935 ab entw ickelte sich das früher ganz kleine B ergw erk A benab im Bezirk G root- fontein zu einem der größten V anadium erzeuger der Welt. D aneben b esteh t noch das Baltika-B ergw erk. Die Gewinnung von K onzentraten stieg 1937 auf 5264 t gegen 4864 t 1936 und 1570 t 1935. Die K onzentrate haben einen Gehalt von 20% V anadinsäure, so daß man einen V a­

nadiuminhalt von 600, 550 bzw. 175 t annehm en kann.

Für das erste H albjahr 1938 wird die Erzeugung von Vanadium konzentrat in einer am erikanischen Quelle mit 2360 t (i. V, 2551 t) angegeben. Die Ausfuhr von K on­

zentraten betrug 1937 5096 t, 1936 5262 t, 1935 3489 t.

In den V ereinigten S ta a te n wird Vanadium an v e r­

schiedenen S tellen gewonnen. Die Erzeugung w urde 1937 auf 489 t V anadium inhalt gesteigert gegen 62 t 1936. Eine w eitere Erhöhung der Förderung ist bei v e r­

schiedenen G esellschaften vorgesehen. Die Einfuhr von K onzentraten aus P eru w ird in der am erikanischen S ta ­ tistik mit 6610 t 1937, 1667 t 1936 und 425 t 1935 nach­

gewiesen.

Die F örderung in N ord-Rhodesien, die durch die Rhodesia B roken Hill Co. vorgenomm en wird, hat nur wenig zugenommen. D er V anadium inhalt der geförderten Erze betrug 1937 232 t, 1936 201 t und 1935 170 t. A us­

geführt w urden 1937 1260 t K onzentrate und 286 t V ana­

diumoxyd, 1936 1399 bzw. 192 t und 1935 997 bzw. 116 t.

In M exiko ist erst seit 1937 w ieder eine Vanadium ­ erzeugung in der S tatistik aufgeführt. D er Vanadium ­ inhalt der geförderten Erze betrug in diesem J a h r 44 t.

Daß auch dort die Erzeugung sta rk gesteigert wird, e r­

gibt sich aus der T atsache, daß in der Zeit von Ja n u ar bis einschließlich A pril 1938 bereits die gleiche Menge gefördert w orden ist. Auch die m exikanische Erzeugung

wird vollständig ausgeführt. (1177)

Griechenlands chemische Industrie im Aufstieg.

D ie chemische Industrie Griechenlands ist in den letzten Jahren in ungewöhnlichem Umfang aus­

gebaut worden. Nach einer amtlichen Statistik ist die Zahl der chemischen Betriebe — im Sinne der griechischen Abgrenzung — von 269 im Jahre 1936 auf 283 im Jahre 1937 angestiegen. Darunter be­

fanden sich 1937 u. a.:

160 Seifenfabriken, 6 Farbstoffabriken, 18 Spreng- stoffabriken, 11 K autschukw arenfabriken, 16 B etriebe zur H erstellung von Lacken und Farben, 4 A rzneim ittel­

fabriken; ferner beschäftigten sich 6 F abriken mit der H erstellung von Parfüm erien und Schönheitspflegem it­

teln, 4 B etriebe mit der H erstellung von Preßstoffen, 10 B etriebe m it der Gewinnung von Paraffin, 4 Betriebe mit der H erstellung von A ether, A lkoholen und A cetylen und ein B etrieb mit der H erstellung von Calciumcarbid,

Ueber die Entwicklung der chemischen Indu­

strie im Jahre 1937 haben wir bereits früher aus­

führlich berichtet (vgl. 1938, S. 1077). Aus den bis­

her veröffentlichten griechischen Teilergebnissen geht hervor, daß die Chemieproduktion auch im ersten Halbjahr 1938 ihre stürmische Entwicklung weiter fortgesetzt hat. Ihre unter Zugrundelegung der hergestellten Mengen errechnete Kennziffer er­

reichte im Durchschnitt der ersten sechs Monate 1938 184 gegenüber 146 im Jahre 1937, 134 im Jahre 1936 und 100 im Jahre 1928.

Von den 1938 gegründeten Chemiefirmen sind zu e r­

w ähnen die Zographos A.-G. in A then, die sich mit der H erstellung von A rzneim itteln befaßt und über ein A k­

tienkapital von 4 Mill. Dr. verfügt, die H ydrox B. P hote- las A.-G. in A then mit 2,5 Mill. Dr. A ktienkapital und die G asfabrik’to Oxygonon in A then mit 13 Mill. Dr.

A ktienkapital. Auch für den w eiteren Ausbau der ch e­

mischen Industrie sind die Bedingungen sehr günstig, da die geplante stä rk e re A usbeutung der griechischen Bo­

denschätze der chem ischen Industrie einen kräftigen Impuls geben wird. Im V ordergrund stehen die Pläne, die sich mit dem Ausbau der A lum inium industrie b e ­ fassen, da G riechenland über hinreichende B auxitvor­

kommen verfügt. G eeignete W asserfälle sind gleichfalls in zahlreichen G egenden des Landes vorhanden, so daß die Erzeugung von elektrischem Strom auf billigem Wege

möglich ist. (1103)

I nfolge der ständig zunehmenden Erzeugung von gebleichter Cellulose befindet sich der finnlän- dische Chlorverbrauch in raschem Anstieg. Zur Deckung ihres Eigenbedarfs hatten von den großen Papierveredelungskonzernen bereits vor vielen Jah­

ren die Kymi O. Y. — Kymmene A. B. und die Pit- käranta O. Y. (früher Diesen Wood, Ltd.) Elektro­

lysen errichtet, die inzwischen mehrfach erweitert wurden. Anfang 1937 erfolgte dann die Inbetrieb­

nahme der Chlorfabrik der Enso-Gutzeit O. Y. Die anderen Unternehmen auf diesem Gebiete waren bisher auf Einfuhr angewiesen, werden aber nach der Fertigstellung der Elektrolyse der Finnish Che­

micals O. Y. in Äetsä einen wesentlichen Teil ihres Chlorbedarfs von dort beziehen können.

Chlorverbrauch in Finnland.

Insgesam t erzeugten im Ja h re 1937 die 3 (i. V. 2) bestehenden E lektrolysen mit einer Belegschaft von 140 (98) Köpfen, deren G esam tproduktionsw ert sich auf 35,31 (24,44) Mill. Fmk. belief, 7307 t flüssiges Chlor im W erte von 18,63 Mill. Fmk. (4689 t, 13,76 Mill. Fmk.). D er A n­

fall an A etznatron betrug 9585 t für 16,67 Mill. Fmk.

(6141 t, 10,68 Mill. Fmk.), davon w aren 3834 t feste W are für 8,66 Mill. Fmk. (3316 t, 7,37 Mill. Fmk.) und 5751 t flüssige W are (als trocken berechnet) für 8,01 Mill. Fmk. (2825 t, 3,31 Mill. Fmk.). Die Erzeugung fand restlos auf dem Inlandsm arkt Absatz. An Rohstoffen w urden 14 769 t Kochsalz für 4,07 Mill. Fmk. (10 206 t, 2,36 Mill. Fmk.), 6019 t Kalk für 1,44 Mill. Fmk. (4036 t, 1,03 Mill. Fmk.), 16 t calcinierte Soda für 27 000 Fmk.

(9 t, 16 000 Fmk.) und 2 t Barium chlorid für 4000 Fmk.

(9 t, 19 000 Fmk.) verbraucht, von denen nur der Kalk inländischer H erkunft war.

(6)

182 - N r. 9 DIE CHEMISCHE INDUSTRIE U. März* 1939

Die Einfuhr von flüssigem Chlor, die von 8163 t für 19,94 Mill. Fmk. 1936 auf 12 273 t für 27,48 Mill. Fmk.

1937 gestiegen war, hat 1938 wegen der erhöhten Inlands­

erzeugung von Chlor und der Einschränkungen in der Celluloseindustrie auf 10 676 t für 23,03 Mill. Fmk. ab ­ genommen. H auptursprungsländer w aren 1937 (1936) G roßbritannien mit 6740 (3977) t, D eutschland mit 4841 (3563) t und Dänem ark mit 692 (623) t.

Die w ährend des Krieges aufgenommene Erzeugung von Chlorkalk w urde kurz danach w ieder eingestellt.

Zur Zeit wird jedoch vom S taate in Verbindung mit dem B etrieb der Finnish Chemicals O. Y. in Ä etsä eine Chlor­

kalkfabrik errichtet. Die C hlorkalkeinfuhr zeigt im übrigen mit 2590 t für 2,97 Mill. Fmk. 1936, 3377 t für 3,59 Mill. Fmk. 1937 und 2095 t für 2,22 Mill. Fmk. die­

selbe Entwicklung wie die Chloreinfuhr. Von der E in­

fuhr stam m ten 1937 (1936) 1787 (1043) t aus Belgien, 725

(491) t aus G roßbritannien, 661 (623) t aus Deutschland und 203 (201) t aus Polen. Die Einfuhr von Natrium- hypochlorit, das nicht im Lande h ergestellt wird, ist in der H andelsstatistik mit anderen Erzeugnissen zusamm en­

gefaßt.

Der V erbrauch von C hlorprodukten in der finnlän- dischen P apier- und Celluloseindustrie zeigt folgende Entwicklung:

1936 1937

t M ill. Fm k. t M ill. Fm k.

S u lü tce llu lo se iab rik e n :

C hlor ... 10 660 32,55 15 282 42,69

2 034 2,48 2 137 2 £5

S u lfatccllu lo selab rik en :

C hlor ... 2 354 6,45 3 577 7,97

222 0,27 492 0,61

P ap ie rfa b rik en :

0,63

C hlorkalk und C hlor . . 347 0,56 383

(1366)

J ahrzehntelang ist die Entwicklung der ägyptischen Wirtschaft durch die Baumwolle bestimmt wor­

den, die auch heute noch im Außenhandel den Aus­

schlag gibt. Die Schwierigkeiten am Weltbaumwoll- markt haben jedoch in den letzten Jahren infolge der allgemeinen unsicheren Wirtschaftslage und der sich ständig erweiternden Baumwollanbauflächen in vielen Ländern der Erde derartig zugenommen, daß die ägyptische Regierung sich gezwungen sah, Maß­

nahmen gegen die Gefahr, die dem Lande aus der einseitigen Bevorzugung des Baumwollanbaus droht, zu ergreifen. Sie hat zu diesem Zweck eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, die die Wirtschafts­

struktur Aegyptens in wesentlichen Punkten ändern werden und in der Hauptsache folgende Programm­

punkte umfassen: Ausbau der eigenen Industrie unter bevorzugter Verwendung der einheimischen Rohstoffe, Schaffung einer eigenen Rüstungsindu­

strie, Ausbau der Verkehrswirtschaft, Hebung der Volksgesundheit und Reorganisation der Landwirt­

schaft.

R a tio n a lis ie ru n g d e r L a n d w irts c h a ft.

Die hohen Erträge, die die Baumwollkulturen Aegyptens jahrzehntelang abgeworfen haben, haben auf der anderen Seite zu einer Vernachlässigung verschiedener für die eigene Ernährungswirtschaft bedeutender Sektoren der Landwirtschaft geführt.

So war es jahrelang erforderlich, erhebliche Men­

gen Brotgetreide aus dem Ausland zu beziehen, ob­

gleich der ägyptische Boden sich durch eine so hohe Fruchtbarkeit auszeichnet, daß er in vielen Gebie­

ten viermal im Jahr bestellt werden kann, und Aegypten somit in der Lage wäre, nicht nur Baum­

wolle, sondern auch große Mengen Weizen an den Weltmarkt zu liefern.

Die Schwierigkeiten, die der Baumwollausfuhr gegen­

überstehen, haben hier bereits zu einer teilw eisen Um­

stellung der ägyptischen Landw irtschaft geführt. D er Be­

darf an Brotgetreide kann jetzt w ieder durch die eigene Erzeugung gedeckt w erden. Die jährliche E rnte setzt sich aus etw a 1,2 Mill. t W eizen, 1,7 Mill. t Mais und gerin­

geren Mengen anderer G etreidearten, wie G erste, Hafer, Hirse usw., zusammen. Die Landw irtschaft ist jedoch in­

folge der ungünstigen w irtschaftlichen V erhältnisse der letzten Ja h re in hohem Maße verschuldet. Die Regierung hat deshalb kürzlich ein G esetz zu ihrer Entschuldung e r­

lassen, über dessen Auswirkung indessen noch Zweifel bestehen.

T rotz aller in A ussicht genommenen neuen M aßnah­

men wird die Baumwolle noch für lange Zeit das w irt­

schaftliche Rückgrat Aegyptens bilden. Zur Zeit beträgt d er Umfang der Baumwollpflanzungen etw a 750 000 ha, von denen im J a h r durchschnittlich 7—8 Mill. Kantar*) Rohbaumwolle geerntet w erden. Da die Regierung in der

*) 1 K a n tar “ 44,47 kg.

Aegyptens Wirtschaftsziele.

steigenden W elterzeugung von K unstfasern eine Gefahr für die zukünftige Entw icklung d er ägyptischen Baum­

w ollausfuhr sieht, hat sie b ereits S chritte eingeleitet, um die Q ualität der einheim ischen Baumwolle zu heben. F er­

ner soll die R en tab ilität der Baum w ollw irtschaft durch geeignete Düngung und durch um fassende Schädlings­

bekäm pfungsm aßnahm en gebessert w erden. Eine w eitere A usdehnung der Baum w ollanbauflächen soll dagegen nicht vorgenom m en w erden. In allen T eilen des Landes sollen darüber hinaus B eratungsstellen e rric h te t w erden, die die L andw irte ü ber die besten V erfahren zur Behandlung des Bodens und d er B odenerzeugnisse aufklären sollen. Dies gilt nicht nur für Baumwolle, sondern auch für alle an­

deren landw irtschaftlichen Erzeugnisse.

S tark entw ickelt haben sich in den letzten Jahren der A nbau von Z uckerrohr und die H erstellung von Rohr­

zucker. W ährend bis zum Ja h re 1930 noch erhebliche M engen Z ucker eingeführt w erden m ußten, können seit­

dem große M engen nach dem A usland geliefert werden, Von Bedeutung ist ferner die Zwiebelausfuhr, W eitere Zweige der L andw irtschaft, des O bst- und G artenbaues erfüllen ihre Aufgabe im Rahm en der G esam tw irtschaft des Landes, ohne mit w esentlichen Leistungen im Außen­

handel hervorzutreten.

W esentlich beigetragen haben zur Steigerung der land­

w irtschaftlichen E rträgnisse die sta rk erhöhte Verwen­

dung chem ischer D üngem ittel und die im Laufe der Jahre errich teten Staudäm m e. Diese Entw icklung se tzt sich heute w eiter fort und verdient insofern besondere Be­

achtung, als hierdurch die M öglichkeit geschaffen wird, die hierbei gew innbare E le k trizität in großem Umfang zu industriellen Zw ecken einzusetzen. Die letzten großen P rojekte, die Staudäm m e von Assuan, Assiout, Nag Ha- madi, G abel el Aulia, die zw ischen zwei Hochwasser­

perioden etw a 10 Mrd, cbm aufspeichern, sowie die neuen im Gang befindlichen P rojekte d er Stauung des Albert- sees und der K analisierung der Riesensum pfgebiete der sudanesischen Region und nicht zuletzt das größte aller W asserprojekte, das T anasee-B ecken, sollen innerhalb von 20 Ja h re n die E rträge der ägyptischen Landwirt­

schaft verdoppeln. Im Sinne dieser Pläne w ird Aegypten in einigen Ja h re n über große U eberschüsse nicht nur an Baumwolle, sondern auch an zahlreichen anderen land­

w irtschaftlichen Erzeugnissen verfügen, für die dann Ab­

satz geschaffen w erden muß. Die Regierung ist aber keinesw egs geneigt, die W irtschaft des Landes auf diesen unsicheren E xportaussichten aufzubauen; sie will daher eine eigene leistungsfähige Industrie ins Leben rufen.

F o rts c h re ite n d e In d u s tria lis ie ru n g .

Die industrielle Entwicklung wird vom Staat nach jeder Richtung hin gefördert. Kleinindustrielle erhalten von der Regierung über die Bank „Misr"

langfristige Darlehen zu verhältnismäßig günstigen Bedingungen. Gebrauchte Maschinen können zoll­

frei eingeführt werden, und -neuerdings wird geplant, diese Vergünstigung auf neue Maschinen auszudeh­

nen, damit die jungen Industriezweige von Anfang

an mit modernen Maschinen rentabel arbeiten

können.

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