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Aerztliche Sachverständigen-Zeitung, 8. Jg. 15. Januar 1902, No 2.

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Dl« „ A e rz tlic h e S ach v erstH n d lg en -Z eitu n g “ e rs c h e in t m onat- A I 1 | 1 A ,le M a n n sk rip te , M itth e ilu n g e n u n d re d a k tio n e lle n A nfrag en lie h zw eim al. D u rc h jed e» d e u tsc h e P o stam t w ird d iese lb e A I " ■ MT* b e lie b e m an zn se n d en a n D r. F . L e p p m a n n , B e rlin NW -, zum P re is e vo n Mk. 5 . - v ie r te ljä h r lic h (M. 4.94 f ü r d ie S ach- / m i i f * ' # I I I f l * ■ I M-M W ik in g e r-U fe r No. 1. K o rre k tn re .., R e z e n s io n s e x e m p la re . v e rstttn d ig en -Z e itn n g , 6 P f. f ü r B estellg eld ) f re i ins H a u s i m \ y I W A 1 J B I l j l m S o n derabdrU cke a n d ie V erla g sb u c h h a n d lu n g , In se ra te u n d

g e lie fe rt. (P o st-Z e itu n g s-P re isliste No. 34). B e ila g e n a n d ie A n n o n c e n -E x p e d ltlo n v o n R u d o lf Mosse.

Sachverständigen-Zeitung

Organ für die gesammte Sachverständigenthätigkeit des praktischen Arztes sowie für praktische Hygiene und Unfall-Heilkunde.

R e d a k tio n :

Dr. L. Becker Dr. Braehmer Dr. Florschütz Dr. Fürbringer Dr. Haug Dr. Kionka Dr. Kirchner Dr. A. Leppmann

G eh .M ed .-R a th G e h .S a n .-R a th G otha. G eh .M ed .-R a th u .P r o f. P ro fesso r P ro fesso r G eh. Ob.-Med.-R. u. P rof. M ed.-R ath.

B e rlin . B e rlin . B e rlin . M ünchen. J e n a . B e rlin . B e rlin .

Dr. von Liszt Dr. Loebker Dr. Ostertag Dr. Puppe Radtke Dr. Roth Dr. Silex Dr. Stolper Dr. Windscheid

G eh. J u st.-R a th u . Prof. P r o fe sso r P r o fe sso r P r iv .-D o z .u . G erich tsa rzt K a ise rL R e g .-R a th R e g .-u . G eh. M ed .-R ath P ro fesso r B re s la u . P ro fesso r

B e rlin . B ochum . B e rlin . B e rlin . B e rlin . P o tsd a m . B e rlin . L e ip z ig . Dr. F. Leppmann-Berlin.

V e r a n t w o r t l i c h e r R e d a k t e u r .

V e r la g v o n R ic h a r d S c h o e t z , B e r li n , NW ., L u i s e n s t r a s s e No. 36.

VIII. Jahrgang 1902. 2 . Ausgegeben am 15. Januar.

In h a lt:

Orlginalien: P uppe, Ueber Fortbildungskurse für Medizinalbeamte. S. 25.

Radt ke, Ueber die Abschätzung der durch Betriebsunfall verur­

sachten Einbusse an Erwerbsfähigkeit. S. 26.

S to lp e r, Syringomyelie — Gelenkerkrankung — Trauma. S. 28. j S c h a ffe r, Raynaud’sche Krankheit und Trauma. S. 32.

P r i n z i n g , Aerztliches Berufsgeheimniss und Todesursachenstatistik.

S. 35.

Referate: Sammelbericht: R oth, Gewerbehygienische Rundschau. S. 37.

Chirurgie. E ic h e l, Subkutane träum. Bauchblutungen. S. 38.

H inds, Zerreissung der vena cava inferior. S. 38.

R u tk o w , Abreissung des Samenstranges. S. 38.

Neurologie und Psychiatrie. Moeli, Zustände abnormen Bewusstseins in Folge von Alkoholvergift, u. deren forensische Bedeutung. S. 39.

B in s w a n g e r, Pathologie und pathologische Anatomie der Tabo- paralyse. S. 39.

R olly, Angeborene doppelseitige Starre bei Zwillingen. S. 39.

RoJly, Weiterer Beitrag zur kongenitalen Muskelstarre. S. 39.

S om m er, Das Westphal’sche Zeichen als Merkmal der erblichen Degeneration. S. 39.

von F r a g s t e i n, Synkinesien bei intaktem Nervensystem. S. 40.

H ahn, Kontrakturen bei Dystrophia muscularis progressiva. S. 40.

Ueber Fortbildungskurse für Medizinalbeamte.

V on

Dr. Georg Puppe-Berlin,

K ö n ig l. G e r ich tsa rz t u n d P r iv a td o z e n t a. d. U n iv ersitä t.

In einem neuerdings über „das ärztliche Fortbildungs- Wesen in P re u sse n “ e rstattete n R e fe ra t1) hebt K u t n e r hervor, dass die K urse für die M edizinalbeamten anlässlich der Cholera- Epidem ie im Ja h re 1892 ins Leben gerufen seien. Die K urse w aren dreitägig, sie w urden im In stitu t für Infektionskrank­

h eiten zu Berlin abgehalten und h atten die Aufgabe, die Hörer über den neuesten Stand der bakteriologischen Cholera-Dia- gnostik und ihre Technik zu unterrichten. „Späterhin w urden danu an säm m tlichen einschlägigen S taatsinstituten um fassende hygienische K urse v e ra n sta lte t, an welchen nach einander alle M edizinalbeamten Theil zu nehm en hatten. Nach B eendi­

gung dieser Kurse w urden psychiatrische L ehrkurse einge­

ric h tet und in gleicher W eise allm ählich säm m tlichen Medi­

zinalbeam ten zugängig gem acht. In den Zeitraum , in dem die letztgenannten Kurse stattfanden, fallen noch die an läss­

lich der drohenden P estgefahr vor ca. 2 Ja h re n veranstalteten Kurse, w elche im Institut für Infektionskrankheiten, sowie in den hygienischen Instituten sechstägig abgehalten w urden und die bakteriologische Pest-D iagnostik b etra fen .“ Hierzu kom­

m en noch K urse, w elche für beam tete oder nicht beam tete Aerzte zur Bekäm pfung des Trachom s abgehalten wurden.

') Leipzig 1901, Thieme.

B o n h o e ffe r, Posthemiplegische Bewegungsstörungen. S. 40.

N a lb a n d o ff, Rückgratsverkrümmungen bei Syringomyelie. S. 40.

Ohrenheilkunde. Voss, Ohrenleiden bei Hysterischen. S. 40.

G ra d e n ig o . Erfolge der zu akustischen Zwecken unternommenen Eingriffe in die Trommelhöhle. S. 40.

B ra u n s te in , Bedeutung der Lumbalpunktion für die Diagnose intracranieller Komplikationen der Otitis. S. 40.

Gerichtliche Entscheidungen: Aus dem R e ic h s v e r s ic h e r u n g s a m t:

Nervenleiden in Folge eines Unfalls. S. 41.

A us dem O b e r - V e r w a l t u n g s g e r i c h t : Gesundheitsschädliches Wasser. S. 41.

Bücherbesprechungen: W e b e r, Beiträge zur Pathogenese und patholo­

gischen Anatomie der Epilepsie. — W ilb ra n d und S a e n g e r, Die Beziehungen des Nervensystems zu den Thränenorganen, zur Bindehaut und zur Hornhaut.— R e is s n e r, Bilder aus der Irren­

anstalt. S. 42.

Tagesgeschichte: Die weibliche Krankenpflege in den Hospitälern. — Reform des Medizinalwesens in Luxemburg. — Taubstummen- Statistik. — Der Zuwachs an unfallversicherungspflichtigen Be­

trieben. — Einheitliche Grundsätze in der Erledigung literarischer Polemiken. — Mittheilung. S. 42.

Alle diese K urse bezw ecken stets nur die E rw eiterung eines gew issen kleinen Theiles des W issens undK önnens der Medizinal­

beam ten. Sie können in ih rer jetzigen Form auf keinen Fall als ausreichend erach tet w erden. Die Forderung nach einer V e r m e h r u n g derselben ist m ehrfach erhoben worden. Wir selbst haben in dieser Z eitung2) die F orderung nach F o rt­

bildungskursen für P hysiker im Gebiete der gerichtlichen Medizin ausgesprochen und eingehend begründet. W eiter h at D r e i s i n g 3) dem W unsche nach staatlich eingerichteten Fortbildungskursen für M edizinalbeamte Ausdruck gegeben.

W ährend m an aber seitens der Staatsregierung die Notli- w endigkeit von F ortbildungskursen für K reisthierärzte an erk an n t hat, indem m an eine entsprechende Summe in den E tat einstellte und die nothw endigen Einrichtungen schuf, h at m an bisher von einer Erfüllung der F orderung von ausreichenden Fortbildungs­

kursen für die M edizinalbeam ten noch nichts gehört. Es ist an der Zeit, dass hieran erin n ert wird, und dass die nach In ­ k rafttreten des Gesetzes, betreffend die D ienststellung des K reisarztes und über die Bildung von G esundheitskom m issionen vom 16. Septem ber 1899, und nam entlich der D ienstanw eisung für die K reisärzte vom 23. März 1901 ganz besonders noth- wendig gew ordenen F ortbildungskurse für die K reisärzte end­

a) Gerichtl. Medizin u. Gesetzeskunde für Mediziner. Aerztl.

Sachverständigen-Zeitung No. 20. 1898.

3) D re is in g : Genügen die bisherigen Fortbildungskurse? Zeit-

| schrift für Medizinalbeamte. 1898. No. 5.

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26 A e r z t l i c h e S a c h v e r s t ä n d i g e n - Z e i t u n g . No. 2.

lieh eine T hatsache w erden. G erade die D ienstanw eisung für die K reisärzte stellt an ihr Können so erhebliche M ehrforde­

rungen, dass es ohne W eiteres einleuchtet, dass sich ein b e ­ schäftigter K reisarzt, m ag er auch noch so fleissig dem Selbststudium obliegen, nicht durch L ektüre allein fortzubilden verm ag. Das, w as m an von ihm fordert, und das, w as er wirklicli zu leisten verm ag, wird in einem M issverhältniss zu einander stehen.

F a st noch m ehr tritt die N othw endigkeit von Fortbildungs­

ku rsen für K reisärzte ins Auge, w enn m an die gerichtliche Medizin berücksichtigt. Ein grösser Theil der Medizinal­

beam ten verfügt über ein nur sehr geringes gerichtlich-m edi- zinisches M aterial; Kreise, in denen drei bis vier gerichtliche Sektionen jährlich stattfinden, gehören nicht zu den Aus­

nahm en. E rw ägt m an nun, dass in der T hat der zuständige K reisarzt, w elcher die Obduktion vornim m t, unendlich viel U nheil anrichten kann, w enn er aus U n erfahrenheit oder Un- kenntniss sein G utachten nicht in richtiger W eise abgiebt, so leuchtet es ohne W eiteres ein, dass gerade auch F ortbildungs­

kurse, w elche das Gebiet der gerichtlichen Medizin betreffen, eine unbedingte N othw endigkeit sind.

Muss denn erst im m er, so fragen wir, eine cause celebre den Anstoss dazu geben, dass eine A enderung in dem bisher beliebten V erfahren ein tritt? Muss denn im m er erst ein P ro ­ zess wie der b ekannte A lexianer-Prozess der W elt zeigen, dass M anches h ätte anders sein können, w enn m an die zur V er­

fügung stehenden Hilfsm ittel und H ilfskräfte gehörig a n ­ gew endet h ä tte ? M aterial genügend ist für Fortbildungskurse sicher vorhanden, w ir u nterlassen aber nicht, au f eins au f­

m erksam zu m achen, dass gerade, w as die gerichtliche Me­

dizin anbetrifft, Centren, in denen sich die M edizinalbeam ten sam m eln können, und bei denen sie sich stets R aths erholen können, bei W eitem noch nicht in g eh ö rig erW eise vorhanden sind. W ir erkennen gern an, dass durch die Schaffung m eh rerer E xtraordinariate für gerichtliche Medizin ein Schritt nach vorw ärts g eth an ist, ab er diesem Schritt m uss noch ein zw eiter folgen und zw ar bald, und das ist die Schaffung g e ­ hörig m it M aterial v erseh en er gerichtlich-m edizinischer Institute.

W enn m an der F rag e, in w elcher W eise die Fortbildungs­

kurse für die M edizinalbeam ten am besten abgehalten w erden, n äh er tritt, so w ird m an die N othw endigkeit anerk en n en m üssen, die A ngelegenheit von einem m öglichst universellen S tandpunkte aus zu b etrach ten und in Angriff zu nehm en.

W ir m einen dam it, d a s s a l l e Z w e i g e d e r k r e i s ä r z t ­ l i c h e n T h ä t i g k e i t i n d e n B e r e i c h d e r F o r t b i l d u n g s ­ k u r s e m i t h i n e i n g e z o g e n w e r d e n m ü s s e n . Zunächst w ären hier zu n ennen: G e r i c h t l i c h - m e d i z i n i s c h e F o r t ­ b i l d u n g s k u r s e m it U ebungen im B egutachten von g erich t­

lichen F ällen und m it U ebungen in den gerichtlich-m edizini­

schen U ntersuchungsm ethoden. Da, wo wie in Berlin eine Sam m lung vorhanden ist, wird diese zw eckm ässig zu Dem on­

strationszw ecken verw endet w erden können, geeignete F älle aus der gerichtsärztlichen P rax is des betreffenden L ehrers w erden den Zuhörern V eranlassung geben, sich in der B egut­

achtung, Abfassung von O bduktionsberichten u. s. w. zu üben.

E s sei besonders d ara u f hingew iesen, dass gerade auch die A usführuug von Blut- und Sperm a-U ntersuchungen in n eu erer Zeit bedeutende M odifikationen e rfah ren hat, in w elche die K reisärzte einzuw eihen unbedingt nothw endig ist.

Zw eitens w ürde für die F ortbildungskurse in B etracht kom m en die p a t h o l o g i s c h e A n a t o m i e . Die Erfüllung dieses T heiles u n se rer F orderung w ürde sich, da au f allen U niversitäten pathologisch - anatom ische Institute vorhanden sind, leich ter g estalten, als der eigentlich gerichtlich-m edizi­

nische U nterricht. Die W ichtigkeit einer gehörigen D urch­

bildung in d er pathologischen Anatomie für den G erichtsarzt b ed arf keiner besonderen H ervorhebung.

D rittens käm en in B etracht: p r a k t i s c h e U n t e r ­ s u c h u n g e n i n d e r H y g i e n e sowie U n t e r r i c h t i n d e r G e s e t z e s k u n d e . D ieser letztere Theil des U nterrichts w ürde zw eckm ässig einem höheren M edizinalbeam ten, w elcher an dem Orte, wo der Kursus stattfindet, seinen Sitz hat, zu­

fallen. Es w ären an der Hand der D ienstanw eisung für die K reisärzte die w ichtigeren gesetzlichen B estim m ungen durchzu­

gehen und an der Hand von praktischen Beispielen zu erläutern.

Ein P raktikum in den hygienischen U ntersuchungsm ethoden in dem U niversitätsinstitut für Hygiene, w elches sich am Orte befindet, w ürde diesen Theil des U nterrichts ergänzen m üssen.

V iertens sind unbedingt nothw endig: p s y c h i a t r i s c h e F o r t b i l d u n g s k u r s e . Ih re N othw endigkeit ist anerkannt, sie w ären aber zw eckm ässig m it den eben erw ähnten Kursen in gerichtlicher Medizin, pathologischer Anatomie, sowie in Hygiene und Sanitätspolizei zu einem Ganzen zu vereinigen.

Es w ürde sich, was die D auer der K urse anbetrifft, em pfehlen, dieselben nicht zu kurz und zwar nicht u n ter drei W ochen zu bem essen; eine kürzere Zeit w ürde nicht genügen, um eine gehörige D urcharbeitung des Lehrstoffes zu erm öglichen.

W ir u n terb reiten unsere V orschläge dem U rtheil der Fachgenossen und sind überzeugt, dass wir wohl in Aller Sinn gesprochen haben. Uns M edizinalbeam ten liegt die D urch­

führung der uns ü b ertrag en en Funktionen am Herzen, w ir sind bestrebt, zu leisten, w as m an von uns verlangt, und w ir glauben, dass w ir auch nach Möglichkeit allen A nforderungen gerecht gew orden sind, aber wir sind uns bew usst, dass der bisherige Zustand eine A enderung gebieterisch erfordert und dass m an seitens der S taatsregierung, die sich für das F o rt­

bildungsw esen für die praktischen Aerzte zu interessiren be­

gonnen hat, auch a n erk an n t wird, dass den M edizinalbeamten Fortbildungskurse erst rech t nothw endig sind, w enn sie auch in Zukunft w eiter das leisten sollen, w as im Interesse der öffentlichen W ohlfahrt, der Hygiene und der Rechtspflege e r­

forderlich ist.

Ueber die Abschätzung der durch Betriebsunfall ver­

ursachten Einbusse an Erwerbsfähigkeit.

V o n

Radtke,

K a iserl. R e g .-R a th .

Einen nicht unw ichtigen Theil der gutachtlichen T h ä t i g ­ k e i t des ärztlichen S achverständigen au f dem Gebiete der U nfallversicherung bildet die A eusserung über den Grad d er durch den Unfall herbeigeführten Einbusse an E rw erbsfähig­

k eit des V erletzten. Allerdings hat die A nsicht des Arztes hierbei nicht in dem selben M asse das Gewicht spezialw issen­

schaftlicher Sachkunde, wie bei der von ihm in seinem Gut­

achten zunächst zu erledigenden thatsächlichen Feststellung der pathologischen V eränderungen, welche die U nfallverletzung an dem K örper des V erunglückten veru rsach t hat, und ihrer physiologischen W irkungen; es soll die Schätzung des an der E rw erbsfähigkeit des V erletzten durch den Unfall e n t­

stan d en en Schadens vielm ehr \sich vorw iegend auf die den M itgliedern d er Instanzen des E ntschädigungsfeststellungsver­

fahrens beiw ohnende eigene praktische K enntniss derjenigen Anforderungen stützen, w elche die verschiedenen A rten der B etriebsarbeit und sonstigen E rw erbsthätigkeit an die körper­

liche L eistungsfähigkeit des V ersicherten stellen. Indessen h a t auch in diesem P unkte das ärztliche G utachten eine h e r­

vorragende B edeutung für die instantiellen Entscheidungen gew onnen, hauptsächlich zunächst deshalb, weil die F rage, w elchen W erth ein k ran k h aft v e rän d erter Theil des K örpers

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im V erhältniss zu dem norm alen G ebrauchsw erth des en t­

sprechenden gesunden Theiles und des ganzen K örpers hat, oft, insbesondere bei inneren Leiden, bei Neurosen, Psychosen u. dergl., nu r auf G rund m edizinisch-w issenschaftlicher K ennt­

nisse beantw ortet w erden kann, und sodann, weil die m it der Entschädigungsfeststellung im Einzelfall befassten O rgane und Behörden leider sehr häufig den V erletzten nicht selbst zu Gesicht bekommen, also auf den in dem ärztlichen Gut­

achten niedergelegten Befund angew iesen sind. Wie je d e r P rak tik e r w eiss, giebt ein solcher Befund bei kom plizirten V erletzungen sowohl dem Laien au f m edizinischem Gebiet

— selbst w enn für einen solchen das G utachten geschrieben ist

— als auch dem Arzte selbst sehr oft kein so klares Bild, dass sich der L eser ohne eigene Anschauung ein einiger- m assen sicheres U rtheil über die körperliche Leistungsfähigkeit des B etreffenden bilden könnte. E s hat sich deshalb das dringende Bedürfniss überall geltend gem acht, dem Arzte au sser der F rag e nach den medizinischen Unfallfolgen auch eine F rag e nach dem Masse der Einbussse vorzulegen, welche die E rw erbsfähigkeit des Verletzten durch erstere erlitten hat.

Niemand, der E rfahrung au f dem Gebiete der R echtsprechung in U nfallversicherungssachen besitzt, wird ernstlich leugnen wollen, dass die A erzte das durch diese w eitere F ragstellung bei der E inforderung von G utachten in sie gesetzte V ertrauen im Allgem einen durchaus rechtfertigen. Verfügt ja doch der erfahrene Arzt b ekannterm assen in Folge seiner ihn m it allen Bevölkerungsschichten, jedenfalls aber m it den arbeitenden K lassen in stete B erührung bringenden B e ru fs tä tig k e it in der Regel über ein hervorragendes Mass von Sachkunde auch auf diesem m ehr w irthschaftlichen und technischen Gebiete; seine gutachtliche Ansicht darüber, was der einzelne Arbeiter noch in seinem bisherigen oder anderen Berufen m it den v er­

bliebenen K örperkräften wird leisten können, und in welchem Ver­

hältniss der bisherigen und der nunm ehrigen L eistungsfähigkeit sich der zu ersetzende Schaden an der Erw erbsfähigkeit aus­

drückt, muss daher für die m it der R entenfeststellung b e­

tra u ten O rgane uud Behörden der U nfallversicherung w erthvoll sein, selbst w enn die L etzteren sich hierbei m ehr als bei der Festellung der m edizinischen Unfallfolgen der F reiheit ihrer eigenen U eberzeugung und ih rer eigenen V erantw ortlichkeit für die R ichtigkeit der Schätzung bew usst sein w erden.

Eine n o tw e n d ig e V oraussetzung des W e r t e s der ärzt­

lichen Meinung auf diesem Gebiete bildet es aber zweifellos, dass bei der A bschätzung der durch die U nfallrente abzugeltenden E rw erbsunfähigkeit von rechtlich und m athem atisch einw ands­

freien G rundsätzen ausgegangen wird. Dies ist nach den E rfah­

rungen des V erfassers dieser Zeilen nicht im m er der Fall, und häufig bleibt es w enigstens nach dem W ortlaute des Gut­

achtens zweifelhaft, ob der darin enthaltenen Angabe eines gew issen Prozentsatzes für das Mass der Schädigung die richtige, d. h. dem Gesetz entsprechende Anschauung zu G runde lag und dem gem äss dieser angegebene Satz zur Be­

rechnung der T heilrente aus der Vollrente seitens der e n t­

scheidenden Stellen verw endet w erden kann.

Nach P a rag rap h 9, Abs. 1 und 2 des G ew erbe-U nfallversiche­

rungsgesetzes vom 30. Ju n i 1900 ist als Schadenersatz für die D auer der E rw erbsunfähigkeit eine R ente zu gew ähren, die im Falle völliger Erw erbsunfähigkeit 6Ö2/ 3 Prozent des Ja h re s­

arbeitsverdienstes (sog. Vollrente), im Falle theilw eiser E r­

w erbsunfähigkeit denjenigen Theil der Vollrente beträgt, w elcher dem Masse der durch den Unfall herbeigeführten Einbusse an E rw erbsfähigkeit entspricht (sog. Theilrente). Um diese „durch den Unfall herbeigeführte Einbusse“ zu erm itteln, w erden nun derzeit fast allgem ein tu n lic h s t gew isse E rfahrungs­

sätze benutzt, w elche den V erlust gew isser K ö rp e rte ile oder

15. Januar i9Ö2. 21

andere häufig vorkom m enden Schädigungen m it einem be­

stim m ten Prozentsatz b e w e r te n und sich in der P rax is ein­

g ebürgert haben: der V erlust eines ganzen Beines w ird auf 75, der des rechten Armes bei einem R echtshändigen eben­

sohoch, der eines U nterschenkels bei erhaltenem K niegelenk auf 60, der eines Auges auf 25 Prozent bei gew öhnlichen T age­

arb eitern geschätzt. Man h ält sich dabei aber oft wohl nicht genügend gegenw ärtig, dass eine solche „Knochen- oder G e­

b rec h en stax e“, wie m an diese E rfahrungstabelle wohl genannt hat, streng genom m en, dem Gesetze keinesw egs gerecht wird.

D enn sie setzt voraus, dass die Einheit von 100, d. h. die den V ergleichsm assstab bildende, völlige E rw erbsfähigkeit bei allen R entenbew erbern dieselbe, etw a eine „norm ale“ oder „durch­

schnittliche“ E rw erbsfähigkeit der A rbeiter — w enigstens der A rbeiter einer gew issen Klasse — sei, und dass das Gesetz dem V erletzten als Schaden den Ausfall ersetzen wolle, den er an dieser „norm alen“, für ihn vielleicht, weil niem als e r­

reicht, „idealen“ Erw erbsfähigkeit erlitten hat. D er W ortlaut des jetzigen und auch des früheren U nfallversicherungsgesetzes, sowie die V erhandlungen der gesetzgebenden K örperschaften, insbesondere bei der neuerlichen G esetzesänderung und auch die R echtsprechung des R eichs-V ersicherungsam tes lassen aber keinen Zweifel darüber zu, dass das Gesetz den dem Einzelnen entstandenen individuellen Schaden ersetzen will. Als V ergleichs­

m assstab für die B e w e r tu n g der Unfallfolgen oder der — u n ter Berücksichtigung d ieser— noch verbliebenen E rw erbsfähigkeitist danach diejenige Erw erbsfähigkeit als „völlige“, d. h. hundert­

prozentige, heranzuziehen, die der V erletzte selbst vor dem U nfalle besessen hat, m ag sie auch noch so sehr durch ältere Schäden oder Alter gegenüber der norm alen geschm älert g e­

w esen sein. Es ist also zu fragen, w elchen Theil dieser da­

m aligen individuellen Erw erbsfähigkeit der V erletzte durch die bestehenden U nfallfolgen eingebüsst hat. Bei der B eantw or­

tung dieser F rag e wird jen e T axe im Allgem einen, nur dann ein richtiges E rgebniss liefern, w enn der V erletzte bei dem Unfall noch annähernd norm al arbeitsfähig w ar; besass er dam als nur einen geringen Prozentsatz der norm alen (idealen) Erw erbsfähigkeit, so wird der V erlust einer der wenigen ihm noch als F aktoren der E rw erbsfähigkeit verbliebenen körper­

lichen K räfte in Folge des U nfalls eine sehr v erän d erte Be­

deutung für ihn haben. Den Schulfall hierzu bildet d er V er­

lust des Auges bei einem Einäugigen; dieser V erletzte ist nicht um 25, sondern um 100 P rozent — seiner individuellen E r­

w erbsfähigkeit — durch den Unfall geschädigt w orden und ihm gebührt die Vollrente. Ein an d erer typischer Fall der­

selben Art ist kürzlich vom R eichs-V ersicherungsam t entschieden worden. Ein B rikettform en-Schleifer und -Einleger, w elcher in seinem F ach w egen seines schnellen und scharfen Sehens beim n o tw e n d ig e n genauen Einpassen der Form en hervor­

ragende Tüchtigkeit besass, im U ebrigen aber nach den ärzt­

lichen F eststellungen in Folge von H erzschwäche, M agenleiden, M uskelzittern und sonstigen G ebrechen für andere A rb e its tä tig ­ keiten sehr w enig leistungsfähig w ar, hatte durch B etriebs­

unfall ein Auge völlig verloren. W ährend die B erufsgenossen­

schaft u n ter Hinweis auf die bekannte T axe eine R ente von nur 30 Prozent der Vollrente gew ähren wollte, h atte das Schiedsgericht m it der Begründung, dass der V erletzte als Spezialarbeiter anzusehen sei, für welchen ein gutes und doppel­

seitiges Sehen einen höheren W erth h a t und die V oraussetzung seiner V errichtungen bildet, die R ente au f 50 P rozent erhöht.

Das R eichs-V ersicherungsam t ist dem Schiedsgericht insofern beigetreten, als es die R en te auf 40 P rozent feststellte und in seiner Entscheidung ausführte, dass im gegebenen Falle ein H inausgehen über jen en D urchschnittssatz geboten sei, weil in jed em Falle die besonderen U m stände in B etracht gezogen A e r z t l i c h e S a c h v e r s t ä n d i g e n - Z e i t u n g .

(4)

28

w erden m üssten, a u f denen die E rw erbsfähigkeit des Verletzten zur Zeit des U nfalls b eruht hätte, und dass im V erhältniss zu dieser dam aligen individuellen E rw erbsfähigkeit der Schaden zu schätzen sei, w elcher durch die U nfallrente vergütet w erden soll.

In den m eisten F ällen sind sich wohl die begutachtenden ärztlichen Sachverständigen, wie a n erk an n t w erden muss, der besch rän k ten A nw endbarkeit je n e r E inheitssätze und der Noth- w endigkeit, den Zustand des V erletzten kurz vor dem B etriebs­

unfall als den völliger individueller E rw erbsfähigkeit anzusehen, wohl bew usst, und es kom m t dies auch dadurch zum Ausdruck, dass je nachdem die individuelle E rw erbsfähigkeit des V er­

letzten von der norm alen erheblich abw eicht, die in den E nt­

scheidungen des R eichs-V ersicherungsam ts auch für den Norm al­

fall stets offen g elassenen Abweichungen nach oben gew ählt oder darüber hinaus noch einige P rozente zugeschlagen wurden.

V ielfach aber w ird der richtige G esichtspunkt auch offensicht­

lich v e r k a n n t, so d a s s , w enn nicht eine R ückfrage angezeigt ist, die rechtsprechende Instanz den F eh ler k raft des ihr beiw ohnenden Rechts, die Einbusae an E rw erbsfähigkeit selbst festzustellen, im Wege eigner freier B eurtheilung beseitigen m uss. In einer grossen Anzahl von F ällen endlich aber können Zweifel darüber b este h en , w elche E rw erbsfähigkeit der Gut­

ach ter zur Einheit genom m en hat, und es m uss deshalb je d e n ­ falls als w ünschensw erth bezeichnet w erden, dass der Sach­

verstän d ig e in dem W ortlaut seines G utachtens stets selbst deu t­

lich zum Ausdruck bringt, w as er u n ter der hundertprozentigen E r­

w erbsfähigkeit, nach der er die Einbusse bem isst, v erstan d en hat.

D ieser W unsch erscheint um so berechtigter, als in einigen besonderen F ällen das Gesetz der B erechnung der V ollrente nicht wie in dem Falle des § 9 des G ew erbe-U nfallversicherungs- gesetzes vom 30. Juni 1900 den Individual-Jahresarbeitsverdienst des V erletzten in dem letzten Ja h re vor dem B etriebsunfall — vgl.

§ 10 Abs. 1 bis 3 a. a. 0 . — sondern einen gesetzlich fest bestim m ­ ten und einheitlichen Jah resv erd ie n stb etrag zu Grunde gelegt w issen will, und dies zu der Ansicht verleiten kann, dass in diesen F ällen nicht die individuelle, sondern die entsprechende norm ale E rw erbsfähigkeit den V ergleichsm assstab zu bilden habe. Nach

§ 10 Abs. 4 a. a. 0 . soll bei versicherten Personen, welche keinen Lohn oder w eniger als den dreihundertfachen B etrag des für ihren B eschäftigungsort festgestellten ortsüblichen Tagelohns gew öhnlicher erw ach sen er T agearbeiter beziehen (§ 8 des K rankenversicherungsgesetzes) als m assgebender Jah re sa rb e its­

v erd ien st das D reihundertfache dieses ortsüblichen Tagelohns gelten. F e rn e r ist nach § 10 des U nfallversicherungsgesetzes fü r Land- und F orstw irthschaft vom 30. Juni 1900 für die R ente der gew öhnlichen land- und fo rstw irtsc h a ftlic h e n A rbeiter

— im G egensatz zu den B etriebsbeam ten und sogenannten F ach ­ a rb eitern (§ 1 Abs. 6 und § 9 dieses Gesetzes), w elche in der Regel nach dem Individuallohn entschädigt w erden, — der von der höheren V erw altungsbehörde für derartige P ersonen festgesetzte durchschnittliche Jah resarb e itsv erd ien st zu G rande zu legen.

Endlich ist bei den land- und fo rstw irtsc h a ftlic h en B etriebs­

beam ten und F ach arb eitern , w enn ihr thatsächlicher Ja h re s­

arbeitsverdienst nicht das D reihundertfache des ortsüblichen T agelohns gew öhnlicher T agearbeiter erreicht, nach § 12 Abs. 2 a. a. 0 . dieses letztere D reihundertfache m assgeblich. In allen diesen F ällen h a t die E rm ittelung der Einbusse an Eiwerbs- fähigkeit, w elche den R enten-Prozentsatz bestim m t, ebenfalls von der individuellen E rw erbsfähigkeit des V erletzten vor dem Unfalle auszugehen. W ar der V erletzte in F ällen dieser Art bereits theilw eise erw erbsunfähig vor dem U nfalle, so wird der zur richti­

gen Bem essung des S chadensersatzes nöthige Ausgleich von dem G esetze durch die besondere Vorschrift erreicht, dass je n e r gesetz­

liche einheitliche Jah re sa rb eitsv e rd ie n st nur zu dem jenigen Theile

für die B erechnung der V ollrente heranzuziehen ist, welcher dem Masse der bisherigen Erw erbsfähigkeit entspricht —

§ 10 Abs. 5 des G .U . V. G., § 13 des U. V. G. für Land- und Forstw irthschaft. Es w ird dadurch ein dem Zustande der V erletzten zur Zeit des U nfalls angem essener individueller Jah resarb eitsv erd ien st gefunden, in dem sich nach der grund­

sätzlichen Annahm e des Gesetzes die die G rundlage der S chadensbem essung bildende völlige, d. h. lOOprozentige E r­

w erbsfähigkeit ausp räg en soll.

W ird übrigens dem ärztlichen S achverständigen in den letzterw ähnten F ällen die F rag e vorgelegt, in w elchem Masse der V erletzte bereits vor dem Unfalle theilw eise erw erbs­

unfähig war, so hat er hierbei allerdings natürlich nicht von der individuellen letzten Erw erbsfähigkeit des V erletzten, son­

dern von der norm alen Erw erbsfähigkeit derartiger A rbeiter überhaupt als der hundertprozentigen E inheit auszugehen.

Es lässt sich nicht verkennen, dass die genaue Befolgung dieser B estim m ungen dem ärztlichen G utachter vielfach u n e r­

freuliche Schw ierigkeiten bereiten wird, indessen es h ängt davon an d ererseits der W erth sein er Ansicht für die rechtsprechende Instanz ab. Zuzugeben ist freilich auch, dass m anchm al p rak ­ tischer Sinn und V erständniss für das w irthschaftliche Leben und das D asein des A rbeiters trotz unrichtigen Ansatzes der R echnung eine im Endergebniss richtige B ew erthung der zu entschädigenden Einbusse an E rw erbsfähigkeit gefunden haben.

(Aus dem Institut zur Behandlung von Unfall­

verletzten.)

Syringomyelie — Gelenkerkrankung — Trauma.

V on

Dr. P. Stolper-Breslau.

M it 4 A b b ild u n g en im T ex t.

Die Syringom yelie, eigentlich erst seit 1882 durch K a h l e r und S c h u l t z e ziemlich gleichzeitig als ein nicht nur dem pathologischen Anatom en, sondern auch dem K liniker erk en n ­ bares K rankheitsbild aufgestellt, ist je tz t stark in den Vorder­

grund des In teresses gerückt. H e r m a n n S c h l e s i n g e r , wohl der beste K enner dieser K rankheit, kom m t in seinem eben erschienenen ausgezeichneten W erk (Die Syringom yelie, II. Auf­

lage Leipzig und W ien 1902) zn dem frappirenden, aber in seiner gediegenen A rbeit w ohlbegründeten Schluss: ^Xach m einer U eberzeugung ist die Syringom yelie bezw. die zentrale Gliose eine der häufigsten R ückenm arkskrankheiten und dürfte, w as Häufigkeit anbelangt, gleich hin ter der Tabes, den luetischen und K om pressionserkrankungen des R ückenm arks ran g iren .“

W enn dieser Satz e rst G em eingut aller Aerzte geworden sein wird, w enn m an bei Sensibilitätsstörungen, bei entzündlichen D erm atosen, bei G elenkerkrankungen ebenso häufig an Syringo­

m yelie denken wird, wie m an etw a bei Furunkulose oder G angrän der G liedm assen an D iabetes d en k t, dann wird zweifellos dieses interessante, jed en D iagnostiker fesselnde K rankheitsbild noch viel häufiger gefunden und beschrieben w erden, als dies je tz t schon der Fall ist. S c h l e s i n g e r hat seine A usführungen, das ist b em erk en sw erth ! au f m ehr als 120 eigene klinische und m ehr als 30 anatom isch untersuchte Eigenbeobachtungen stützen können; über w eitere 600 neue V eröffentlichungen berichtet er ausserdem . Die Syringom yelie kann also nicht m ehr als seltene K rankheit angesehen werden.

Es ist d ah er nothw endig, dass auch der praktische Arzt und besonders der G utachter die K rankheit in seinen G edanken­

kreis m ehr und m ehr einbezieht.

Es soll im Folgenden nicht die F rage erö rtert w erden, inw iew eit ein T raum a überhaupt, insbesondere ein solches,

No. 2.

A e r z t l i c h e S a c h v e r s t ä n d i g e n - Z e i t u n g .

(5)

15. Januar 1902. A e r z t l i c h e S a c h v e r s t ä n d i g e n - Z e i t u n g . 29 w elches direkt oder indirekt die W irbelsäule oder das Rücken­

m ark betrifft, eine Syringom yelie hervorrufen oder v er­

schlim m ern kann. Nur nebenher sei erw ähnt, dass nach den E rfahrungen S c h l e s i n g e r s und K i e n b ö c k s , welch letzterer uns eine grosse Arbeit über dieses T hem a für die nächste Zeit in Aussicht stellt, es auszuschliessen ist, dass eine periphere V erletzung irgend w elcher Art, etw a durch aszendirende N eu­

ritis, zu Syringom yelie führen kann. F ü r die eigentliche Syringom yelie nimmt S c h l e s i n g e r an, dass sie entw eder angeboren ist oder aber, dass eine kongenitale Anlage durch anderw eitige Irritam ente, wie Infektionskrankheiten, Gravidität, T em peratureinflüsse und T raum en zur W eiterentw ickelung ge­

bracht wird, doch h ält auch hierfür er den strikten Beweis durch klinische Beobachtung noch nicht für erbracht.

Meine Aufgabe m öchte ich dahin um grenzen, an der Hand einer eigenen B eobachtung hinzuw eisen au f d ie b e i S y r i n g o m y e l i e v o r k o m m e n d e n G e l e n k e r k r a n k u n g e n u n d i h r e v e r s i c h e r u n g s r e c h t l i c h e B e d e u t u n g .

Der betreffende Fall ist folgender.

Der Gartenarbeiter K., alt 46 Jahre, wurde uns am 16. No­

vember 1901 zur Begutachtung überwiesen mit der besonderen Frage, inwieweit seine gegenwärtige Erkrankung des rechten Ellen­

bogens mit einem Unfall im Oktober 1900 in ursächlichem Zusammen­

hänge stehe. K. war zur Untersuchung vom 16. bis 23. November 1901 in dem obengenannten Institut.

Aus den Akten ergab sich Folgendes: Am 20. Mai 1901 wurde der Berufsgenossenschaft gemeldet, dass K. am 29. Oktober 1900 einen Bruch des rechten Arms erlitten habe, indem er mit einer Karre ausgeglitten und hingefallen sei. Ein Zeuge erklärt, dass er von dem Falle selbst zwar nichts gesehen habe, K. habe ihm aber an dem Unfallstage erzählt, „dass ihm, als er die Karre umkippen wollte, im rechten Arm etwas passirt sei.“ „Den Arm zeigte er mir vor und ich habe gesehen, dass derselbe etwas angeschwollen w ar.“

Ein am 6. Juli 1901 abgegebenes, sehr ausführliches und die sehr verwickelt liegenden besonderen Umstände durchaus berücksich­

tigendes Gutachten des erstbehandelnden Arztes, Herrn Dr. R., be­

richtet im Wesentlichen Folgendes. K. kam am 30. Oktober 1900 in seine Behandlung mit der Angabe, er sei auf die rechte Hand ge­

fallen, hätte danach noch arbeiten wollen, aber der rechto Arm war vollständig kraftlos und konnte nicht mehr erhoben werden.

Herr Dr. R. hatte, wie er mir dazu brieflich mittheilte, die Diagnose auf progressive spinale Muskelatrophie gestellt reit Rück­

sicht auf die typische Krallenhand und weil er aus dem Schwalbe- schen Lehrbuch ersah, dass auch bei dieser Krankheit trophische Störungen wie die vorliegende in Gelenken und Knochen Vorkommen.

Die Herabsetzung der Schmerzempflndung hatte er auch festgestellt, sie hatte ihn übrigens auch an Syringomyelie denken lassen. „Zu der Annahme einer Fraktur hat mich vor Allem der ganz plötzliche Eintritt der völligen Arbeitsunfähigkeit bezw. der Gebrauchsunfähig­

keit des rechten Arms bestimmt.“ Eino Röntgenphotographie schien seine Annahme überdies zu bestätigen.

Die damalige Untersuchung ergab — nach dem Gutachten des Herrn Dr. R. — „einen Schrägbruch des rechten Oberarmknochens im Ellbogengelenk und eine Zerreissung der Gelenkkapsel. A u f ­ f a lle n d w a r d e r im V e r h ä l t n i s s z u r S c h w e re d e r V e r ­ le tz u n g s e h r g e rin g e S c h m e rz . A uch d ie s o n s tig e n R e iz - u n d E n tz ü n d u n g s e r s c h e in u n g e n , B lu te r g u s s etc. w a re n r e c h t u n b e d e u te n d .“ Beachtenswerth ist, dass Herr Dr. R. hin­

zufügt: „Der Befund ist heute am 6. Juli 1901 ziemlich derselbe wie am 30. Oktober, nur mit dem Unterschiede, dass das Schlottergelenk heute noch mehr in die Erscheinung tritt als damals.“ Er führte diese besonderen Erscheinungen, wie schon erwähnt, auf ein chro­

nisches Rückenmarksleiden zurück.

Nachträgliche Erhebungen seitens der Berufsgenossenschaft er­

gaben, dass K. den fraglichen Unfall nicht am 29. Oktober, sondern schon am 19. Oktober 1900 erlitten hat. Er blieb dann bis zum 29. aus der Arbeit weg, ohne den Kassenarzt in Anspruch zu nehmen. Es ergab sich ferner, dass K. schon vor 18 Jahren einmal einen Bruch des linken Arms auf einer Grube in Russ, Polen sich

zugezogen hat und dass er dafür eine Rente von zehn Mark monat­

lich bezieht.

Da der später anzuführende objektive Befund bei uns die Sym­

ptome einer S y r in g o m y e lie ergab, so ging ich weiter der Anamnese nach. K. giebt an, dass er als Kind ganz gesunde Hände und Glied­

massen überhaupt gehabt habe. Aber schon bei der G e s te llu n g a ls S o ld a t sei er zurückgewiesen worden w e g e n V e rk rü m m u n g des 4. Fingers der rechten Hand. Nach seiner Ansicht sei diese ent­

standen in Folge der Grubenarbeit, wo er oft lange im Wasser stehen musste. Er sei immer ein rüstiger Arbeiter gewesen, was auch daraus hervorgeht, dass er — laut Schein von 1891 — als meistberechtigtes Mitglied in die Knappschaft aufgenommen worden ist. Dies geschieht auf Grund einer ärztlichen Untersuchung. 1897 seien ihm auch die anderen Finger der rechten Hand in Beuge-

Fiy. 1. Syringomyelie. Leichte Kyphoscoliose im Brust- und unteren Halstheil der Wirbelsäule. Abstehen des rechten Schulterblattes. Muskel­

schwund am rechten Oberarm. Verdickung des r. Ellenbogengelenks.

Stellung versteift. Um jene Zeit sei ihm ärztlicherseits die Absetzung der Finger empfohlen worden, doch h a b e 'e r dies abgelehnt. Es scheint, dass K. im Jahre 1892 schon eine Rente beantragt hat wegen Fingerverletzung der linken Hand, dass er aber vom Schieds­

gericht damit abgewiesen worden ist. Nach der Verletzung in Russ.

Polen 1882, dio nicht nur den linken Arm, sondern auch den Kopf und besonders das Kreuz betroffen habe (Kohlenfall), sei er 7 Monate krank gewesen und habe davon 5 Monate in einem Lazareth in Sosnowice krank gelegen. Er sei dann noch lange am Stock ge­

gangen, wegen Schmerzen und Schwäche im Kreuz. Nach 1892 habe er die Grubenarbeit aufgeben müssen und seitdem nur 1,50 M.

täglich im Winter, im Sommer 2,50 M. bei Gartenarbeit verdient.

K. schildert den Unfall vom 19. Oktober 1900, wie felgt. Er habe einen bodenbeladenen Karren auf einem Laufbrett entlang ge­

(6)

30

schoben. Das letztere war schlüpfrig, und als er am Ziel den Boden j ausschütten wollte durch Umkippen der Karre, da sei er mit dem einen Knie und mit der rechten Handtellerfläche auf das Brett auf­

gefallen. Er habe seine Frau, die ihm eine halbe Stunde später das Mittagessen brachte, nach Hause begleitet, da er wegen Schmerzen im rechten Arm nicht weiter arbeiten konnte. Der oben erwähnte Zeuge habe den Unfall dem Beamten melden sollen und wollen;

zum Arzt sei er erst nach 9 bis 10 Tagen gegangen, weil ihn die Frau nicht ins Krankenhaus lassen wollte. Diese habe ihm in der Zwischenzeit nasse Handtücher um den kranken Ellbogen umgelegt.

Bei den vom 16. bis ‘23. November 1901 täglich vorgenommenen Untersuchungen des K. ergab sich im Wesentlichen Folgendes.

Die subjektiven Beschwerden beziehen sich zur Zeit (am 23.

November 1901) blos auf den rechten Arm. Er könne jetzt keine Schippe mehr heben mit der rechten Hand. Er habe zwar auch vor dem

Unfall nur mit Zeigefinger und Daumen der beiden Hände zufassen können, jetzt sei er aber blos auf die linke Hand angewiesen.

Der objektive Befund ist folgender:

K. ist ein kleiner (156 cm grösser), im Gesicht gesund aussehender, gut genährter Mensch. Die Gesichtshaut zeigt Spuren überstandener Pocken; dieselben hat er als Kind von etwa 10 Jahren gehabt. Der Brustkorb ist gut gewölbt, aber nicht ganz symmetrisch. Der Grund davon ist eine Verbiegung der Wirbelsäule, die vom 2. Brustwirbel- dornfortsatz nach rechts hin sich leicht ausbiegt (Abbildung 1) und erst im Bereich des 1. Lendenwirbels zur Mittellinie zurückgeht.

Lässt man den K. nach vorn beugen, so erscheint rechts ein leichter Rippenbuckel. Das rechte Schulterblatt steht ein wenig weiter als das linke vom Brustkorb ab.

Der linke Arm kann im Schultergelenk gut erhoben werden, der rechte nur etwas über die Horizontale, obwohl die passive Beweg­

lichkeit im Gelenk eine normale ist.

Der rechte Arm zeigt eine erhebliche Abweichung von der Norm in seiner äusseren Form. Der Ellbogen ist im Ganzen verdickt, die Muskulatur des rechten Oberarms dagegen verschmächtigt. Ins­

besondere tritt in der Höhe des Ellbogengelenks eine Anschwellung an der Aussenseite des Arms deutlich hervor.

No. 2.

Wenn man passive Bewegungen im r e c h te n E llb o g e n g e le n k macht, hört man ein deutliches Knirschen und Krachen. Die Beweglich­

keit ist eine ungewöhnlich ausgiebige bei passiver Drehung des Unterarms.

Die stark ausgeweitete Gelenkkapsel ist prall erfüllt von theils flüs­

sigem, fluktuirendem, theils derb-weich anzufühlendem Inhalt. Die Gelenkanschwellungen der Elle und Speiche fühlen sich unregel­

mässig verdickt an, während der Durchmesser des unteren Endes des Oberarmbeins geringer als in der Norm zu sein scheint.

Bei Röntgendurchleuchtung erkennt man, dass letzteres stark ab- geschliffen ist und nicht wie eine Rolle, sondern wie ein Keil mit zwei glatten Flächen gegen die Unterarmknochen artikulirt.

Das rechte Handgelenk ist passiv nach allen Richtungen gut be­

weglich; man fühlt dabei kein Knarren im Gelenk.

Aktiv kann der rechte Arm im Ellbogengelenk bis zu einem Winkel von 80 Grad gebeugt werden, doch hat K. dabei sehr wenig Kraft im Arm. Auch weicht gelegentlich der Unterarm im Ellbogengelenk nach der einen oder anderen Seite aus. Die aktive Beweglichkeit im Handgelenk ist etwa um die Hälfte eingeschränkt, sowohl was die Streckungais was die Beugung anbelangt. Die aktive seitliche Beweglichkeit ist annähernd normal.

An den H än d en sind beiderseits der 3. bis 5. Finger im Mittelgelenk mehr oder weniger versteift und zwar am stärksten beiderseits der vierte Finger, der an der rechten Hand im Grundglied stark verdickt ist. Die Finger bleiben bei maximaler Streckung ungefähr in einem Winkel von 110 Grad stehen. Etwas besser streckbar sind der vierte und der fünfte Finger.

Am dritten und fünften Finger der linken Hand, sowie am Zeigefinger der rechten fin­

den sich linsengrosse Hautwarzen, an der linken Hand einige kleine Wundschorfe.

Die Fingerkuppe des dritten rcchten Fin­

gers ist narbig missstaltet. Die Kleinfinger­

ballen sind an beiden Händen wenig ent­

wickelt, schlaff anzufühlen. An der rech­

ten Hand ist auch der Daumenballen schlaff anzufühlen, deutlich verdünnt. Anstatt des Muskelwulstes zwischen Daumen und Zeige- finger-Mittelhandknochen bleibt auch bei zu­

sammengeführten Fingern eine tiefe Delle bestehen. Die kleinen Handmuskeln zwi­

schen den Mittelhandknochen der rechten Hand sind gleichfalls verdünnt. (Dellen).

Der Faustschluss ist an der rechten Hand sehr unvollkommen.

Der kleine Finger kann aktiv mit der Beere nur bis auf 2 cm an den Handteller herangeführt werden; passiv ist es vollständig aus­

führbar. Auch der Zeigefinger bleibt aktiv eine Spur zurück. Der Daumen kann gut, aber ohne grosse Kraft eingeschlagen werden.

Bei der Streckung bleiben der dritte und vierte Finger, wie schon gesagt, erheblich zurück. Auch der Zeigefinger kann aktiv nicht ganz gestreckt werden. Beim Faustschluss wird nur ganz geringe Kraft entwickelt. Die Mittelhandknochen sind aussergewöhnlich leicht gegeneinander verschiebbar. An der rechten Hand ist nur der kleine Finger abspreizbar. (Abbildung 2.)

An der linken Hand sind der 3., 4. und 5. Finger im Grund­

gelenk durchweg über die Norm streckbar, der Zeigefinger aber im Endgelenk nicht vollständig streckbar. Der 3., 4. und 5. Finger sind im Mittelgelenk aktiv gar nicht streckbar. Bei passiver Streckung kann der Winkel nur bis 110 Grad erweitert werden. Der Daumen ist gut und kräftig einschlagbar. Die Finger können mit den Kuppen dem Daumen gut gegenübergestellt werden. Die Mittelhandknochen sind normal gegen einander verschieblich. Das nicht verdickte Hand­

gelenk ist aktiv und passiv gut beweglich, frei von Reiben und Schmerz.

Im linken Handteller sitzt eine 5 cm lange, schmerzlose Narbe.

An beiden Handtellern starke Schwielenbildung.

Der Umfang des Oberarms am Ansatz des Oberarm heb emuskels A e r z t l i c h e S a c h v e r s t ä n d i g e n - Z e i t u n g .

Fig. 2. Syringomyelie. Die Finger beider Rande in maximaler aktiver Streckung und Spreizung. Schwund der kleinen Handmuskeln. Ver­

dickung des r. Ellbogens.

(7)

15. Januar 1902. A e r z t l i c h e S a c h v e r s t ä n d i g e n - Z e i t u n g . 31 beträgt rechts 25, links 28 cm, in der Mitte rechts 23, links 28 cm,

der Umfang des Ellbogens rechts 30,5, links 27 cm, des Unterarms in der Mitte rechts 23,5, links 25 cm.

Am lin k e n E llb o g e n , dessen aktive und passive Beweglichkeit eine gute ist, fühlt man bei Bewegungen leichtes Knarren und es ist in der Ellenbeuge einwärts vom inneren Gelenkknorren ein spitzer Knochenstachel (Fig. 4) zu fühlen und bei angespannter Haut auch zu sehen, von dem nicht recht zu sagen ist, ob er mit einem der das Gelenk zusammensetzenden Knochen zusammenhängt oder in der Muskulatur drinsitzt. Beim Beugen des Armes schiebt er sich mit den Unter­

armknochen hin und her.

Die Untersuchung des C e n tr a ln e r v e n s y s te m s ergiebt fol­

gende Verhältnisse:

K. steht, ohne zu schwanken, mit geschlossenen Augen

Fig. 3. Schicere Veränderung des rechten Ellbogengelenks bei Syringomyelie.

bei jeder gewünschten Kopfhaltung. Die Pupillen sind mittelweit, gleich weit, reagieren gut auf Lichteinfall. Das Gesichtsfeld beider Augen ergiebt mittlere Grenzen.

Die Sprache des K., der nur des Polnischen mächtig ist, ist deutlich. Die Kniescheibenband- und Fusssohlenkitzelreflexe sind ein wenig leichter als gewöhnlich auslösbar. Die Prüfung der Fühl- fähigkeit ergiebt: 1. eine Herabsetzung der Empfindung für Berüh­

rung in stärkerem Grade an der Streckseite des rechten Unterarms und der Streckseite der Hand, in geringerem Grade auch an der Beugeseite des Unterarms und der Hand, sowie in der unteren Hälfte des Oberarms. Eine vollständige Gefühllosigkeit für Schmerz (Nadel­

stiche) an der Streckseite des Unterarms und eine fast vollständige Aufhebung des Schmerzgefühls an der Hand und an der Beugeseite des Unterarms, eine deutliche Herabsetzung an der Haut der Streck­

seite der unteren Hälfte des Oberarms.

Die Prüfung der Temperaturempflndung ergiebt völlige Auf­

hebung derselben in gleicher Weise für kalt und warm an der Streckseite des Unterarms, der Hand und der Finger, eine sehr er­

hebliche Herabsetzung der Empfindung für lieiss an der Beugeseite des Unterarms und der Hand, eine geringe Herabsetznng für lieiss und kalt auch am rechten Oberarm.

An der linken Hand wird eine Herabsetzung des Gefühls für Schmerz, Berührung, heiss und kalt nur an den Fingern festgestellt.

Bei der Schwierigkeit, sich mit dem K. verständlich zu machen, ist es trotz des guten Willens desselben nicht möglich, scharfe Grenzen bezüglich der Empflndungsfähigkeit bei K. festzustellen.

l)och ist im Allgemeinen eine s tr e if e n f ö r m ig e A n o rd n u n g der Sensibilitätsstörung nachweisbar. Die elektrische Erregbarkeit ist an den Muskeln des Ober- und Unterarms rechts etwas herabgesetzt.

An der Muskulatur des Daumenballens, der Zwischenknochen­

muskeln der rechten Mittelhand und des Kleinflngerballens ist die

Fig. 4. Linker Ellbogen bei Syringomyelie. Knochenneubildung in der Gegend des Speichenköpfchens.

faradische Erregbarkeit völlig aufgehoben, an der linken Hand nor­

mal. Die Schmerzempfindung selbst bei starken Strömen ist an den geschwundenen Muskeln der rechten Hand aufgehoben, an den Muskeln des Unterarms erheblich herabgesetzt.

K. macht seine Angaben in durchaus glaubhafter Weise.

D ie R ö n tg e n p h o to g ra p h ie e n der beiden Ellbogengelenke lassen Folgendes erkennen.

Im rechten Ellbogen (Abbildung 3) ist die Articulatio humero- ulnaris vollständig zerstört. Die Rolle des Oberarmbeins ist offenbar völlig ihres Knorpelbelages verlustig gegangen, der knöcherne Schaft sitzt unmittelbar in der Aushöhlung des Ellenendes drin. Die über die Spitze des Olecranons hinausreichenden Schatten sind knöcherne Neubildungen in der Gelenkkapsel und ausserhalb der­

selben. Auch die ungewöhnlich starke Schattirung des Olecranons

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