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sulfonphthalein und Natriumthiosulfat bei Personen mit gesunden Nieren. Es wurde an 5 n. Personen die Ausscheidung durch die Nieren nach intravenöser Injektion von wechselnden Dosen von Phenolsulfonphthalein u. Na2S20 3 (von 0,5— 4 g) untersucht.

Mit den Injektionen wurde gleichzeitig 11 W . per os einverleibt. Beide Stoffe wurden immer zusammen injiziert im Verhältnis 6 mg Phenolsulfonphthalein: 1 g Na2S20 3.

Von dem Phenolsulfonphthalein wurden, unabhängig von der injizierten Dosis, un­

gefähr 80% durch die Nieren ausgeschicden, die ausgeschicdene Na2S20 3-Menge nimmt dagegen mit steigender Dosis bedeutend zu. Der prinzipielle Unterschied zwischen den beiden Funktionsprüfungen beruht darauf, daß das Na2S20 3 im Organismus sehr leicht oxydiert wird. Es besteht deshalb die Möglichkeit, durch verschiedene Variationen der Na2S20 3-Probe mit größerer Sicherheit als bisher geringe Herabsetzungen der Nierenfunktion aufzudeckcn. (Ztschr. klin. Med. l l l . 117— 27. 18/7. 1929. Kopen­

hagen, Univ.) Fr a n k.

Paul Krüger, Über einen möglichen Zusammenhang zwischen Struktur, Funktion und chemischer Beschaffenheit der Muskeln. Hinweis darauf, daß bei der biolog. Unters, der Muskeln nicht die einfache Unterscheidung in glatte u. quergestreifte Muskeln genügt, sondern daß nach Bo z l e r innerhalb der Muskelzellen durch die ganze Tier­

reihe hindurch zwei morpholog. u. physiolog. prinzipiell unterschiedliche kontraktile Substanzen vorhanden sind, von denen die eine das Substrat des Tetanus, die andere das des Tonus ist. Aus der Literatur werden weiterhin Unterschiede im Geh. ver­

schiedener Muskeln an Milchsäure u. P-Verbb. angeführt. (Biolog. Ztrbl. 49. 616

bis 622. 1929. Wien.) Lo h m a n n.

O. Feinschmidt, Über die Verbreitung der Hexosephosphorsäure in verschiedenen Muskeln und Organen des tierischen Organismus. (Vgl. Fe r d m a n n u. Fe i n s c h m i d t, C. 1929. II. 2577.) Reduzierende P-Verbb. sind nicht allein in der willkürlichen Musku*

latur, sondern auch im Herzmuskel, den glatten Muskeln u. verschiedenen Organen des tier. Organismus vorhanden. (Biochem. Ztschr. 215. 413— 17. 21/11.1929. Charkow,

Ukrain. Biochem. Inst.) Ko b e l.

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854 E j. TlERPIIYSIOLOGIE. 1930. I.

W . E. Petersen, L. S. Palmer und C. H. Eckles, Die Synthese und Absonderung des Milchfettes. I. Die Zeit der Milch- und Fettsekretion. Bei Milchkühen wurde der Milchgeh. einer Drüse in vivo verglichen mit dem, der nach der Schlachtung aus einer Milchdrüse ausgoprcßt werden konnte. Es fand sich im Euter die gleiche Menge, wie während des Lebens gewonnen werden konnte. Das spricht dagegen, daß während der Zeit des Melkens noch erhobliche Milchmengen in der Drüse gebildet werden.

Dagegen war der Fettgoh. in der nach dem Tode ausgepreßten Milch viel niedriger als in der während des Lebens gewonnenen. — Die Konz, an nichtfettartigen Stoffen war in der Drüse nach dem Tode nur ganz wenig geringer als während des Lebens.

(Amer. Journ. Physiol. 90. 573— 81. 1/11. 1929. St. Paul, Univ. of Minnesota, Div.

of Agricult. Biochem. and Dairy Husbandry.) F. Mü l l e r. W. E. Petersen, L. S. Palmer und C. H. Eckles, Die Synthese und Absonderung des Milchfettes. II. Eine analytische Studie über das Fett der Milchdrüse bei der Kuh.

(I. vgl. vorst. Ref.) Unterss. des Geh. der Milch an Trockensubstanz u. Fett, ver­

glichen mit dem Gesamtgewicht des Drüsengewebes zeigten, daß die Milchdrüse der Kuh doutlich atrophiert, wenn die Milchsekretion aufhört. Während an anderen Stellen dos Körpors dann Fett angesetzt wird, kommt kein Fett mehr in die ruhende Milch­

drüse. — Während der Lactationszeit beträgt der Fettgeh. in der Milchdrüse im Durch­

schnitt 40% der Trockensubstanz. — Die Zus. des Fettes in der arbeitenden Milch­

drüse ist erheblich verschieden von der in der ruhenden, u. zwar steht das Fett im ersten Fall im Charakter zwischen Butter- u. Körperfett. Dies ergab sich aus den Vergleichen der J-Zahlen, der REICHERT-Zahlen u. dem Verseifungswert. — Die Fettunterss. führten zu dem Schluß, daß das Fett in der Milchdrüse während der Lactation synthet. gebildet wird. (Amer. Journ. Physiol. 90. 582— 91. 1/11. 1929.

St. Paul, Univ. of Minnesota, Div. of Agricult. Biochem. and Dairy Husbandry.) F. Mü.

W. E. Petersen, L. S- Palmer und C. H. Eckles, Die Synthese und Absonderung des Milchfettes. III. Eine Untersuchung über die Tätigkeit der überlebenden durchströmten Drüse mit besonderer Berücksichtigung des Fettes. (II. vgl. vorst. Ref.) Die Milch­

drüsen wurden mit isoton. Lsgg. durchströmt. Der Fettgeh. des Sekretionsprod. u.

der Geh. an anderen gel. Stoffen war sehr gering u. nahm während der Durchströmung fortschreitend ab, obwohl zu Anfang die Drüsen reichlich Milchfett enthielten. Dies Resultat spricht dagegen, daß die Zunahme an Fett während des Melkens physikal.

durch Zurückbleiben von Fett in engen Drüsengängen zu erklären sei. — Wenn mit einer Ölemulsion durchströmt wurde, wurde kein Fett gebildet. Das sezernierte Fett war nicht aus dem Öl entstanden. Dieses kann also nicht direkt sezerniert werden.

— Das in Emulsionsform zugeführte Fett wurde in den Fettzellen der Drüsen gefunden.

— Trotzdem wurde eine gewisse Änderung in der Zus. des in Ä. 1. Materials der Drüsen festgestellt. (Amer. Journ. Physiol. 90. 592— 99. 1/11. 1929. St. Paul, Univ. of Minne­

sota, Div. of Agricult. Biochem. and Dairy Husbandry.) F. MÜLLER.

James C. Munch und H. H. Crosbie, Tierversuche mit Aconit und seinen Präparaten. II. Die Pharmakognosie und Pharmakologie verschiedener Arten von Aco­

nitum. (I. vgl. C. 1 9 2 9 .1. 1710.) In Amerika kommen Aconitknollen in den Handel, die nach äußerem Aussehen u. mkr. Querschnittsbild nicht von A. Napellus stammen können, obgleich die Beschreibung der U. S. P. keinen Anlaß gibt, sie zu verwerfen.

Vf. schlägt vor, die Angaben der U. S. P. nach Studium einwandfreien Materials zu vervollkommnen. Damit müßte eine Unters, der pharmakolog. Eigg. Hand in Hand gehen, da die einzelnen Arten von Aconitum verschiedene Alkaloide enthalten, deren Wirkungsweise u. Giftigkeit stark voneinander abweichen. (Journ. Amer. pharmac.

Assoc. 18. 986— 92. Okt. 1929.) He r t e r.

James C. Munch und R. I. Grantham, Tierversuche mit Aconit und seinen Präparaten. III. Die verhältnismäßige Giftigkeit von Tinktur und Fluidextrakt von Aconit gegenüber Meerschweinchen und Ratten. (II. vgl. vorst. Ref.) Ratten vertrugen subcutan 2,5-mal mehr Tinktur als Meerschweinchen. Bei stabilisiertem u. nicht- stabilisiertem Fluidextrakt waren die Verhältniszahlen 1,0 u. 5. Intraperitoneal waren keine einheitlichen Werte zu erhalten. Die Wirksamkeit der Präparate nahm mit dem Altern ab, vielleicht infolge Bldg. weniger giftiger Hydrolysenprodd. des Aconitins.

(Journ. Amer. pharmac. Assoc. 18. 993— 95. Okt. 1929.) He r t e r. Chauncey D. Leake, Die pharmakologische Bewertung neuer Drogen. Theoret.

Erörterungen über die Notwendigkeit der Prüfung neuer Drogen u. Arzneimittel durch die Zusammenarbeit von Klinik, ehem. u. pharmakolog. Instituten. (Journ.

1930. I, E 5. Tie r p h y s io l o g ie. 855

Amer. med. Assoc. 93. 1632— 34. 23/11. 1929. Dep. of Pharmacol., Univ. of Cali-Theodor Meissl, Die Anwendung des Sedobrol in der Theaterpraxis. >Sedobrol

„R och e“ < (NaBr, NaCl mit vegetabil. Extraktivstoffen) bewährt zur Beruhigung nervöser Künstler. (Wien. med. Wchschr. 80. 115. 11/1.) Ko l l.

G. E. S. Ward und Samson Wright, Eine elektrokardiographische Untersuchung des menschlichen Herzens während und nach Stickoxydulnarkose. Während der Stick­

oxydulnarkose treten . Tachykardie u. verschiedene Veränderungen des Elektro­

kardiogramms ein, Verschwinden u. Negativwerden der i'-Zacke, Veränderungen der Vorhofszacke, die auf Störungen in der Reizleitung hindeuten. Die Veränderungen sind vorübergehender Natur. (Lancet 217. 1184— 87. 7/12. 1929. Middlesex Hospital,

Elektrocard. and Physiol. Dep.) Me i e r.

H. P. Fairlie, Äthylennarkose. Äthylennarkose ist für den Patienten meist an­

genehm, sowohl Excitationsstadium wie Aufwachen ist meist nicht mit bewußten unangenehmen Rkk. verbunden. Für don Operateur ist die Narkoso manchmal un­

angenehm, weil keine vollständige Muskelerschlaffung erfolgt u. Blutungsgefahr besteht. Allgemeine Nachteile der Äthylennarkose beruhen auf der leichten Ent­

zündbarkeit, so daß alle Manipulationen mit Thermokauter usw. nicht ausgeführt werden können. Unter Berücksichtigung dieser Punkte ist Äthylen für eine große Zahl von Operationen als Narkotikum sehr brauchbar. (Brit. med. Journ. 1929.

II. 891— 92.16/11. Glasgow, Western Infirmary, Royal Hosp. for sick ehildren.) Me i e r. Ralph H. Major und C. J. Weber, Die Wirkung von Guanidinverbindungen bei nicht narkotisierten Hunden. Methylguanidinsulfat erzeugt bei narkotisierten Kaninchen deutlich Steigerung des Blutdrucks (0,03— 0,05 g pro kg). Nach 0,025 g pro kg sieht man bei nicht narkotisierten Hunden oft Blutdrucksteigerung. 0,1 g pro kg wirkt schon tox. — Nicht narkotisierte Tiere sind erheblich empfindlicher als narkotisierte.

(Journ. Lab. clin. Med. 15. 125— 27. Nov. 1929. Kansas City, Univ., Kansas School

of Med.) F. Mü l l e r.

Basil Hughes, Avertinnarkose. Avertinnarkose ist in Dosen von 0,1 g pro kg Körpergewicht harmlos u. ohne Nachwrkg. Eine volle Anästhesie, die Avertin allein nicht hervorbringt, wird durch partielle Lokalanästhesie, Morphium oder leichte Narkose mit Ä. ohne Schwierigkeit erzielt. Kontraindication gegen Avertinnarkose ist Nierenerkrankung u. niedriger Blutdruck. (Lancet 217- 1220— 21. 7/12. 1929.

Bradford.) Me i e r.

W . Blumenthal, Lactucarium als Ersatzmittel der Opiate. Lactucarium, der ein­

getrocknete Milchsaft von Lactuca virosa, bewährte sich als Schmerz- u. Husten­

mittel bei sehr opiatempfindlichen Kranken. (Med. Klinik 25. 1897. 6/12. 1929.

Koblenz, Krankenhaus Evangel. Stift.) Ko l l.

HermannFreund, Zur klinischen Prüfung des neuen Lokalanästhetikums „Percain“ . Bericht über einen Todesfall bei einem jungen Mädchen nach Anästhesie mit 130 ccm einer l % 0ig. Lsg. von Percain. Es entwickelten sich heftige klon. Krämpfe, Cyanose, schwerste Herzschädigung u. Atemlähmung. Da Percain 5-mal so giftig ist wie Cocain, so muß gefordert werden, daß bei der Prüfung am Menschen zunächst nur Vs der Maximaldosis des Cocains angewendet wird. Die vorläufige Grenze des Anwendungs­

gebiets stellen Chirurg. Eingriffe dar, bei denen der Operateur mit 20 ccm einer 1/2°/ooig- Injektionsfl. auskommen kann. (Klin. Wchschr. 8. 1444. 30/7. 1929. Münster,

Univ.) Fr a n k.

M. Leinzinger und Z. Dimer, Vergleichende Untersuchung der quaternären Ammoniumsalze der Tropeine. Ältere Verss. von E r b e hatten ergeben, daß die mydriat.

Wrkg. von Methylatropiniumbromid, -jodid u. -nitrat verschieden zu sein schien.

Am kleinsten hatten sich die wirksamen Dosen des Nitrats gezeigt, welches als

„Eumydrin“ in die Therapie eingeführt wurde. Da bei den angewandten Verdünnungen vollständige Dissoziation aller drei Salze anzunehmen ist, vermuten die V ff. in den Resultaten von E r b e einen Irrtum infolge verschiedener Empfindlichkeit der zur Unters, gebrauchten Katzen. Nachprüfung am pilocarpinisierten Hasendarm in der Versuchsanordnung nach MäGNUS ergab völlige Gleichheit der wirksamen Konzz.

von Methylatropiniumbromid u. -nitrat. (Wien. med. Wchschr. 80. 114— 15. 11/1.

Szeged [Ungarn], Univ., Pharmakolog. Inst.) K o l l . David R. Jennings, Hyoscinbetäubung unter der Geburt. Injektionen von Scopol- amin, die kurz vor Beginn der Austreibung beginnen u. in etwa 2— 3-stündlichen

fornia.) Me i e r.

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8 5 6 E5. T i e r p h y s i o l o g i e . 1 9 3 0 . I . Intervallen fortgesetzt werden, rufen einen Zustand von Schmerzlosigkeit hervor, der die Geburt nicht behindert u. Mutter u. Kind nicht schädigt. Das Bewußtsein ist nicht aufgehoben, doch ist eine eingehende Überwachung notwendig, weil bei manchen Patientinnen Perioden von Unruhe auftreten. (Brit. med. Journ. 1929-I 1929-I . 801— 02. 2/11. Queen Charlott’s Hospital.) Me i e r.

Oskar Nemetz, Labiles Milcheiweiß und Rheumatismus. Durch eine neue physiolog.

Rk. stellt die D e u t s c h e M i 1 c h w e r k e - A. - G . , Z w i n g e n b e r g (Hessen) ein Zwischenprod. des Milcheiweißabbaues, sog. „labiles Milcheiweiß“ in Form einer organ. Emulsion her, welche als geeignetes Vehikel dient für mit Salicylsäure beladenes

„Fissan-Kolloid“ (bas. Si-Fluorid). Gute Erfolge bei chron. rheumat. Erkrankungen.

(Wien. med. Wchschr. 80.115— 16.11/1. Wien, Spital der Barmherzigen Brüder.) Ko l l. Th. Brock, Appetitssteigerung durch Idpoidinjektionen. Lipoide, besonders Lecithin, wirken stoffwechselaktivierend. Vf. sah öfter gute Appetitssteigerung nach Injektionen von „Helpin“ ( L e c i t h i n - E m u l s i o n , C h e m. F a b r i k G r ü n a u ) . (Med.

W elt 4. 58— 59. 11/1. Bad Nauheim.) K o l l .

Claus Schilling und Schulze, Wie wirkt Chinin bei Malaria? Auf Grund von Verss. an malariageimpften Paralytikern kommen Vff. zu dem Schluß, daß das Chinin nicht durch Mobilisierung von spezif. Schutzstoffen oder Antikörpern auf die Malaria­

plasmodien wirken kann, denn seine Wrkg. bleibt nicht aus, wenn es gegeben wird, bevor solche Stoffe im Körper gebildet sein können. Da nach Verss. anderer Autoren auch das unveränderte Chininmol. nicht unmittelbar schädigend auf die Plasmodien wirkt, kommen die V ff. zu der Annahme, daß Abbauprodd. des Chinins Träger der Wrkg. sind. (Dtsch. med. Wchschr. 56. 46— 47. 10/1. Berlin, Inst. Robert Koch, u.

Heilstätten Wittenau b. Berlin.) Ko l l.