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am den deutfc^en 0pca£t)tnfetn HDo^yntend«

35on 3 l l f t e 5 Ä a r a f e f = g a n g e r .

1. ®ie unter ben beut[rf;en Äoloniften in SBot^nien gebräuchlichen ©chtnänfe unh ©pottgcichid)ten ftnh recht jahlreid) unh in mannigfaltigen 2lbarten anjufreffen.

Söir haben bislang gegen jineihunbert Hummern aufgejeichnef, bie aber nur einen Bruchteil bes in ben ©prachinfeln oorhanbenen ©chmanfgutes barftellen. Unter ihnen jeichnen fich brei Saupfgruppen beutlich ab. ©rftens bie allgemeinen 3Banbet}d)tüänfe unb =ftoffe, bie auch <n ®eutfchlanb unb bei anberen ‘Cölfern portommen. Die meiften Pon ihnen jinb tpohl aus ber binnenbeuffchen Heimat mitgebrad)t ober fpäfer aus biefer nachgetoanbert, Piele aber hoben in ben ©prachinfeln toolbpntfche ©onber=

art angenommen. 3n>eifens bie eigentlichen ©pradjgrenafihmänte*), bie meift in aus=

lanbbeutfcfaen ©cbieten enfftanben finb unb überhaupt nur an ben ‘’Beriihrungslinien jtpcier Böller reifen fönnen, ba fie bie Unferjchiebe unb Sßechfelbeaiehungen ber beiben jur ©runblage hoben, drittens bie befonberen ufrainifchen ©chtoänfe, »eiche bie 2>eut=

fd>en als gehngut Pon ihren Nachbarn übernommen hoben. Die ©renjen a»ifchen biefen brei ©ruppen finb nicht immer einbeutig p jiehen; fie Permifchen fich 5»ifd)en ben aus ber alten fjeimat mitgebrachten unb ben fpäfer Pon bort eingetoanberfen

©ch»änfen in noch niel ftärferem SKafee. Bejeichnenb für bie BSanblungsfähigfeit unb biegoderung ber einaelnen ©ruppen iff s. B . bie Daffache, bafe manchmal ein unb berfelbe ©d)toant halb über bie ©cb»aben, balb über bie 9lteberbeuffchen, halb über bie Ufrainer erjählf »irb, je nachbem, »eiche Bolfs= ober ©fammesgruppe Perfpottef

»erben foil.

2. ©s follen b»t norerff bie allgemeinen ©ch»änfe in ihren für SBolhpnien arti=

genen Sßanblungen unb ©onberheiten behanbelt »erben. Der ©egenfaft ber beutfd)en

©tämme bes ganbes (©ch»aben, Sfieberbeutfche unb ©chlefier) »irb jur Bilbung oon

©cb»änfcn ausgenüht. 2lm fchlimmften fommen, ebenfo »ie im beutfihen 39tuffer=

lanbe, bie ©ch»aben »eg. ©ie finb es, bie ihre ffirche rüden, ben Dchfen auf bem Durmbache »eiben, bie geifer quer burch ben Bfalb jd)leppen »ollen, ben SSrebs jum

©rtrinfen perurteilen unb fonft noch eine Unmenge ber fchilbbürgerlichften ©treiche aus=

führen, ©ine biefer ©efchichfen hcijjf 3. B.:

„Das iff bei ben alten ©cb»aben gefchehen: einmal iff ein ©torch gefommen unb hot fich bei einem SBirf auf bas |>aus gefegt, deiner hot bas Dier gefannf. ©nblich fagten fie: „3Bir müffen boch ben Bürgermeiffcr hole«/ ber foil es boch fennen!" © 0 fd>idten fie nach if>m- Sr fam angefahren, bas ganac Dorf »ar Perfammelf unb fchaufe auf ben ©ford). „3l)r tumme geif", meinte ber Bürgermeiffer, „»ifd>t er net, »as bas für a Sier ifd)? ©nf»eber ifch es a Durtelfaub ober a Slebbod". Unb bann fuhr er aurüd."

©inaelne ©raählformen biefer »eiflün befannfen Blanberftoffe hoben fchon ein merfbares auslanbbeutfches, »olhpnifdjes ©epräge erhalten: Die ©ch»oben, bie burch bas gladjsfelb }d)»immen, jinb einmal au| bem Biege nach ben Bfolgalotomen begriffen, ein anberes 3Ral aiehen fie in bie Sfrim. Unb »eil fie in Deutfchlonb ge=

hört hoben, bafe fie über ein blaues SWeer müffen, fo fch»immen fie nach bem einen

* ) B g l. Sfivafcf, Dcuffcbgaltaifcbe ©prad)infclfcb»änfc. 3n: Schaffen unb ©d)auen, Sftifftulungsblaff f. Slunff u. Bitbungspflcgc in ber B5oje»obfcha?f ©chlcficn. 3g. I V , 9 1 t . 9 . S R a i 1 9 2 8 , © . 1 7 — 2 0 ,

SBortlouf in Äongrefepolen fcurcfe ein glacfesfelb, nocfe 5em jioeiten im ilfrdnijcfeen. ®er 39lu|cfei! (ufrainijcfee ^auer), feer ifenen feabei ganj bumm sufcbaut, gibi ifenen bann, toie fid) beim Säfeien berausfeeUf, bafe einer bon ifenen erfrunfen fei, ben Slaf, ifece 9tajen in einen Äufemife ju feecfen unb bie 2öd)er ju jäfelen. ©otcfee llmgefealfungen ber (Łrjabiform auf rufe(anbbeut|d)c 3krbälfniffe teferen ofi ioieber. 3n einem ber Sdnoabenitreidic totrb ber gefangene Sßolf, ber ben 2eufen piel 3ungpieb gefeofelen bafe oon ber ©romaba (©emeinbeoerfammlung) pm 2obe pernrteilf. ®a ruft ein

©rbtoab, ber babeim ein fcbrectlidb jänfifcbes Sßeib bat, man foüe ben SBotf bocb lieber üevbeiraten, bas fei eine ärgere ©träfe, unb meint aufeerbem: „®es toerb ft^o’ ber ruffifcb ^ope macfee, bet tat aacfe funfcfet arid) öicl tSiebe topultere (trauen)!" ®te

©cbtoaben erpbien fogar felbft |o(d)c ©cbmänfe über jid) unb freuen ficb baran, benn fie toiffen, bafe fie im ©runbe bocb tlüger finb als alle anbern.

Sieben ben ©cbtoaben iff es in 2ßolbpnien noefe eine ©ruppe ber 9lieberbeut}cfeen, bie jogen. Äafcbuben, bie ibr tüchtiges SJtafe an ©potf p tragen bat. Gs finb meift bie gleichen ©freiebe, toie bei ben ©cbtoaben, bie ihnen angebiebtef toerben: bas Slftabfägen, toobei ber SJrbeifenbe auf bem abjufögenben 2lff fifef unb mit ifem oom Saum benintcrfällt, bas ©torebfangen im ©efreibefelb, bas Äornanbinben, bas Sauen eines fcnfferlofen Kaufes uff. ®in aus ben SBolgalolonien, toabrfcbeinlicb aus einet SKennonitcnfieblung, übernommener ©d)toanf toirb beule in SSolbprnen allgemein auf bie Äafcfeuben geinünjf: ,,©s toar eine Äafcbubtn, bie bat ihr aHann febr fcbledjt be=

iianM t 3Bte er einmal franl toar, ba bat fie ihn mit faurer anilcb unb Söhnen tof=

füttern toollen, er foil bas effen. ®er Äafcfeub bat gemerff, toas feine grau toifl unb bas ©ffeu ein paar Sage lang p m genffer binausgetoorfen. ©o iff er gar nicht !tän=

fer getoorben. s3ßie fie einmal binausgebt aus ber ©tube, fagt er für ficb, aber fo, bafe fie es hört:

„$ e bide SHill met Sofene,

®af toat mi be Sud1) nifebt boone2),

©eef3) ätiilf mef ©emme’brof,

®af toee min fteber ®oof.

Sie grau bai bas gehört unb bat ifen angefangen p füttern mit füfeer S lil^ unb

©emmelbrof. fttacb ein paar Sagen mar er richtig gefunb unb bat fie fütbfig geremmt (burdtgebrofeben)."

Son ben übrigen 9iieberbeuffd)en toerben bie fogenannfen aiieberunger faff gar nidff oerfpottef, audt über bie polonifierten „fmllänber", aiacbtommen beutfeber ©intoanberer aus ben Kolonien Sieubrau unb dleuborf am Sug, haben mir noch feine ©dtmänfe auf=

gejeiebnet. Serbälfnismäfeig glimpflid) fommf aud) ber ©cblefier (£oderlmger) ba=

oon, bem man nur feine ©prad>e, feine Sangfamleif unb feine ©robbeif im 3lnfmotfen eftoas oerübelf. Sas ©dttoanfgut über bie ©cblefier iff gering, aber metfaus pfref=

fenber als bas über bie ©cbtoaben. ©o toirb ein fcbleficbes ©cbersgefpräd) gern gegen bie ©cblefier ausgenüfef:

„fteng, mu ben eefe benn getoaff:

„§eng, 3oung, mos is ber benn?" ©d) ba of ber 3lller gefaffa!"

„$eng, mos full mer fejn: „2ßou ts benn bar ftunb gemaff?"

Set “JBulf bot’s güll’n gerifet!" »fteng, mou ber fntnb ts gemaff:

„§ o t er’s febr gerifet?" ^a r bol unber ber 2lller gefaffa!"

»fteng, bot er’s fefer gerifet: „f>of bar nid) geholfen?"

Äopp enb ©(btoanj liegt bo!" »$eng, ob bae gebollcn bol:

„S?ou beff benn bu gemaff?" ©efebiffen bol er!"

J) zr Saud), 2) = tun, machen, 3) — füfee, 4) ~ Sob.

Ilinilllllllllll!lllllll!llillllllllillllllllll!llllllilillllllllllllllllllllllll!llllllllllllll!ll||!l|||||ü!lli!ll

95

gbenfo grobförnig, wie bie SIntoorten bes Hütejungen iff aud) bic Antwort einer Sßittin auf bie grage eines Kantors nacb ber ^rebigt, wie ja bie febfefifeben 2lnefbo=

fen ben 2ßit; meift in ben ©eblufsfafc neriegen.

5öir fommen bantif ju einer Untergruppe beutfcb=toolbpnifcber ©ebtoänfe, bte jum Seil aueb im SWutferlanbe p finben ift, jum Seil aber eine 9teufcböpfung barffellt: bie Santoren=, ^3aftoren= unb ^rebigerfebtnänfe. Sao <®orbetrjcben ber religiöfen Stul=

für, bie toiebtige (Stellung, bie ber niebt feminariftijd) gebilbete Kantor als Sebrer unb Hilfsgeiftlicber im £>orfe einnimmf, boben eine 9leibc non ©cbtoä'nJen über biefen

©tanb beroorgebreebf. S)ie ©ef^iebten, tnie er auf einem 6 cbtnein, bas in ben ©d)ul=

faal eingefperrt tnar, unfreiwillig banonreitet, ebenfo auf einer Kub, bie er niebt ridtfig mellen lann, finb aueb im beutfeben ©pracbgebict über bie ©orflebrer im Um=

lauf unb befannt.

35erbreifeter finb Srjäblungen über Koloniftenjungen, bie bem Herrn Raffer ober anberen boben ^erfonen Huge, fcblagfertige ober tot füge Antworten geben. ®cr ^'aftor prüft gewöbnlicb bie nom Kantor juv Konfirmation norbereifefen ©d)üler aus ben ner-- febiebenen Kolonien, ob fie aueb über genügenb Kenntniffe aus ber 'Bibel oerfügen. — Bei einer folgen Prüfung war mit einem 3ungen nichts anjufangen. ®er '’Ifaffor fragte tbn fcbliefelicb erjürnt: „SßciRt ®u wenigftens, Weldjer 2öeg jum Himmel fübrf, ber fcbmale ober ber breite?" 2lls ber 3unge aud) bas niebt wufefe, würbe er für ein ganjes 3al)t' non ber Konfirmation jurüdgeftellt. 2ld)t Sage fpäfer fubr ber Baffor auf einem 3öagen bureb bte Hetmaffolonte bes öungen, ber gerabc mit einem greunbe bte Kübe bütete. „Siebe Kinber", fragte ber ^affor bie beiben, „wo lang gebt b*« eigentlich ber SBeg nach 3anówla?" ®a rief ber burcbgefallene Konfirmanbe feinem Kameraben su:

„gribe, fegg em nüfd)t ne. 3d febu em fegge, wo be SBäcb nabm Hemma jebt, u bet

©eblad) la ne ees na Slanuwfe bcefinne".

©ans auf wcllpnifcbe Berbälfniffe abgeftimmt finb bte ©cbwänfe über Kantoren«

unb Snangeliftenprebigten. ©ie tennseiebnen fd)arf bas eigenartige wolbnnifcbe Hod)=

beuffcb, bas ftcb um grammatifebe ©efebe wenig fümmert, übertreiben bie im Sanbe übliche Borliebe für felffame Bergleid« unb für eigenartige ©cblufsfolgerungen.

©te wirten in ber ffraffen Sufammenfaffung biefer brei ©lemenfe red)t braftifd) unb bewegen ftcb meift an ber ©rense swtfcben ©ruft unb 2ä^erlid)feit.

3. ®ie ©pracl)in|el)cbwän£c bebeuten in ben meiften gällen einen arteigenen Bet«

frag ber Kolonien sum ©ansen bes gejamfbeuffeben Boltsgutes an ©d)Wänfen unb reisen besbalb nor allem sur ©ammlung. ©nfftebf ein Seil non ihnen bureb einfad)c Slnwcnbung ber allgemeinen ©cbwänfe auf frembnölfifebe Stacbbarn, fo finb anbere auch bem ©toffe nach Steubitbungen. ®ie ©runblage für folcbe ©efebtebfen ergibt bie Berfebiebenbeit ber beiben aneinanber grensenben Bölfer: Unferfcbiebe in ©bfirat«

ter, Kleibung, ©pracbe, ©iffe, Brauchtum, Sebensgewohnbetfen uff. finb ber Bnlafs, um über bas anbere Bolt feinen ©pott su ergießen. 3luf eine |ad)lid)=frifiid)e

©ebilberung ber fremben ©igenart wirb gar nicht niel ©ewid)t gelegt, nielmebr werben bte Dinge burd) bewußtes Uebertreiben unb treffenben BBiß ins 2äd)erlid)e gesogen,

©o Wirb s- 23- ber bei ben Ufratnern bebeutenb lebenbtgere Bolfsgtauben, ber ja aud) bei ben Deutfcben babeim ift unb als fagenbilbenbes ©lemenf wirft, gern ner«

jpottet: „©tnmal bat ein beutfeber Bttrfcb bie SWäbel am Bbenb febreden wollen, er bat fid) einen Kürbis ausgeböblt, Stafe, Bugen unb Btunb ausgefcbnißelt unb eine bren=

nenbe Kerse b'neingegeben. Dasu bot er ficb ein Setnfucl) umgenomtnen unb ift fo beim mujd)i£ifd)cn (ufratntfeben) grtebbof berumgegangen, ©in Btufcbif, ber ihn ge=

troffen bot, bat ficb befreusigf unb iff febretenb banongerannf. Dann iff ein Koloniff gefommen, ber bot ficb gebenff, was ift bas, nimmt einen ©feden, gebt brauf su unb bat bem Burfcben einige Hiebe übergesogen, bis ber ficb bot su erfennett gegeben. 2lm

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llllilllillllillllll!lll!l!!llll!llilll!!lllllill!ll!liS!lllll!lllllill!lllllllll!llll!lllllllllll!l!l!!ll!!!l!ll!lll!I

atmeten Sag tt>ar im 3)lu|ci)tfcnborf grofec 3lufregung, 5afe eine arme 6 cek am Sricb=

l)erumgei)t lie jinb gefommen gesogen mit bem ^open unb ben gaimen aus bei Ä'ircbe unb Imben für bie arme ©eele gefungen, gebetet unb ben Ort etngemetirt."

®ie totrt|d)aftüd)c 5Rüdffänbigfeit ber Ufratner, il)re einfad)cre 9Irt ber 93obenbe=

arbeitung, ibre gaulbeit uff. bringen es mit fid), bafj eine tReibc allgemeiner ©d)manl=

ftoffe bireft auf fie übertragen »erben. So »erben bie ©e|d)id)ten bon ber erften Si=

diel ober Senfe, bie fie »ie ein id)rcdlid)es Siet bebanbeln, bie Srsäblungcn Pom Mrbisbrüten, üer»anbeltem Od)fen, bem fabrenben Sd)itlet aus bem ^arabiefe uff.

in SBolbpnien ungemein gern in einer Raffung erjäblt, nacb »elcber bie SSTiufd^iicn (Utrainer) all biefe ©ummbeiten begeben, unb bem ©euffeben, ber ber Kluge ift, auf feinen Scbabernaf bereinfallen. 55olflid)e llnterfd)iebe aber führen ju ben arteigenen Sprad)infelfd)»änfen unb Sieubilbungen, bon benen bter eine tleine 2lus»abl gebracht

»erben foil:

SSBarum bi e U t r a i n e r b i e g e i e r t a g e f p ä t e r baben.

2Bie ber Herrgott bie geiertage oerteilt bat, finb aueb ber ebangelifebe ißaftor, bet polnifcbe Pfarrer unb ber rufftfebe söope binge»anbert, um ficb »eld;e ju bblen. ®er ipa=

ftor bat fid) für bie »eite Steife ein 2kar fefte Stiefel angejogen, ber Pfarrer ein 'öaar gute Sd)ube unb ber tr'ope neue Saptfcben (ulratnifd^e ^8aftjd)ube). Sie finb mifeinanber nacb Serufalem ge»anbert, aber am SEßeg finb bem ^open bie fiaptjeben oft taput ge­

gangen, fo bafe er ficb bat immer »ieber neue madden muffen. Sßeil bie beiben anbetn aber nicbf fo lange baben »arten »ollen, ift er immer mebt surüdgeblieben, suerft einen Sag, bann s»ei, brei uf». Sie beiben finb am Snbe nad) 3erufalem gefommen, baben ibre geierfage befommen unb finb bamit nad) |>aufe gegangen. Ser ^opc ift aber um breisebn Sage fpäter beim fjerrgott angetommen unb bat ficb feine geiertage aus=

gebittet. Sarum finb noeb beute bie mufebitifeben geierfage um breisebn Sage fpäter als bie ber anbern.

2Bi e b e r a i t u f c b i ! (Utrainer) e n f ft a n b e n i ft.

Söic ber fm rgoft ben 3lbam unb bie £oa erfebaffen baff, ba ift ber Seufel bos gc-toeft unb bat ficb gebentf, er tann aueb fo »as machen. Sr bat fid) umgefcbaüf, bon

»as er ben neuen Sftenfdjen machen foil, ba ift grab ein ^ferb öotbeigefommen unb bat bot ihm feinen SJcift fallen laffen. Ser ift »eich unb gut su formen, fo bat ber 33öfe ben genommen unb einen SRenfcbcn braus gemacht. 3a, aber ber SJtenfd) bat noch nicht gelebt, er iff geblieben liegen. Sa iff ber 23öfe s«m Herrgott gegangen unb bat ihn gefragt, »ie er bas gemacht bat mit bem 3lbam unb ber Soa. Ser fagf, er hätte ihnen bas Seben eingeblafen. „Sas tann id) auch!", gebt bi« Mb nimmt ben neuen SRenfd)en, fuebt ein 2od), ein möglicbft grofjes, finbet es rüdmätfs unb bläft mit aller SMacfyt hinein. Sa bat fid) ber geregt unb fragt: ,,Sd)o tu robifcb?"

(2Bas maebft bu ba?) So iff ber erffe SRufcbit enfflanben.

2B a r u m b e r ® l u f ( b i f e i n e n © ü r t e l t r ä g t .

Ser Herrgott baffe febon alle Hölter gefdjaffen, ba »ollfe ber Seufel auch ein 2Solt machen. Sas follfe fein gröfjer unb ffärter alsi alle anbern. 2lls er aus ber 23loff (Sumpf) ef»as snfammengetlebt baffe, fing er an, bem SRufd)if Obern einsu=

blafen, mehr als alle anbern in bie Sunge getriegt haben! SJlit eins ift bem 3Rufcbi£

ber 33aucb geplabf. Sa bat ber Seufel ein Sfüd Sumpen gegriffen unb alles »ieber sufammengebunben. 23on ber 3eif an mufj ber 3Rnfd)il einen (Surf um ben Stauch fragen.

S ie b r e i ' i p f a r r e r b e i m ^ e r r g o t f .

Ser ebangelifdje ^aftor, ber latbolifcbe (polnifcbe) Pfarrer unb ber ruffifebe 23ope finb swm |)errgoft gegangen, um ihn su bitten, bafj fie fid) eine grau nehmen fönnen.

IIII!llllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllli!!llillllllll!lllllllllllllllll!llllllllllllllllllllll!IIIUII'

©er DeufjĄe iff am fcfmellffen ^tngefommcn unfc ba bat E>er ^ervgott nod) grauen ge­

nug gehabt ju »ergeben. (£r ł>at il)tn barum erlaubt, er lann jicb »erbeiralen, |o off er lotfl. 9ladHier iff ber tpope 5um ^errgoff gefommen, fd)on eine 3cif fpäfer. t5a baf ber tytn erlaubt, ja, er fann ficb eine grau nebmen, aber mebr nid)t, toeil jonft p ttenig finb; er barf nur einmal in feinem Seben heiraten. 9to, p m ©cblup fommf ber poltfcbe (polnifcbe) Pfarrer, bas toar aber febon 3U fpäl. Gr bat feine grau »om Herrgott befommen unb niebt beiraten bürfen.

‘Jliid) bie jprad)lid)en 35erbältniffe in SBolbpnien baben ben 'Stoff p pb^icbeu

©pracbinfelfcbtnänfen geliefert, in benen bie Sficbtbeberrfdtnng ber fremben Sprad;c unb jprad)licbe SHifeoerftänbniffe ben aRiftelpuntf ber $anb(ung bilben. C?s ift aber infereffant, bafj toeniger bie Unfennfnis bes S'eutfdicn, als bie einer flamp.bon Sprache ben Sinftofe jur Scbtoanfbilbung gegeben b»lJ)- f>icr e'n paar iöeifpicle: „Sin tDeuffcber, beffen §unb ber ftned)f bes polnifcben Slacbbarn ben Scbtoanj mit ber 'llrt abgebauen bat, fiibrt bet bem Sfacbbarn barüber Klage:

3Koj Knecht gut Knecht, 2toof Knecht fpotffcbledjt.

gmoj Knecht moje tpunb foto bupp

Scbtoans afbuppe!"

Ober: „Sin Oeutjd)er, ber »on einem ‘■ffolcn ein Scbmein auf Slugenmafe (na ofo) laufen toill, bas ber ^ole ihm nur auf ©etoicbf »erlaufen toill, fagf: „3a tego śminia na magu nie fupi, fplfo na ofno (genfter)!" 2l(s ber 9Serfaufcr enbgiutig ablebnt, Seigt ber Oeuffcbe auf fein ©elb: „3at nie, to nic, to ja pieniąbse, a fp śtoinia!"

(5ßenn nicht, fo nicht, bas iff ©elb unb bu ein Scbmein.) Siner ber »ielen ulraini- feben Spracl)fd)t»dnfe über bie beuffeben Slacbbaru crsäblt, bafj ein ©euffeber einen Ulrainer nad) feinen beiben entlaufenen Kühen fragte: „Kie bacjpl tp moje Klebe?“

„3alie fije (Sföde)?" fragt ber Utrainer. ®er Oeuffcbe, ber ihm jagen toill, er habe Jolcbe, toie ber Utrainer, anftoortef: „Safte jamp, jaf i tp!" (Sben folcbe tote bu.) tSer Ufratner, ber aus ben ^Borten bes Oeutfdjen nicht flug toirb, gebt fopffdpffclnb baoon.“

Otefer Sppus »on Spracbinfeljcbtoänfen iff fotoobl unter ben Oeutfcben, toie and) unter ben Ufratttern su finben. Śr tennjeidpet bie Scbtoierigfcit fprad)ltd)cr <33erffän=

btgung stotfeben ben beiben 3lad)barn, bie »or allem in ber 3etf ber bettffdjen Sintoan- berung am ftärfften pm Slusbrud tarn. Slnbererfeits befitd auch ber ilfrainer eine Steibc »on Scbmänfen, bie auf ben Oeuffdten |cbled>tbin ober ben beuffeben Kofoniffen genuinst finb. tpier iff es »or allem bie harte, febarfe 2lrf bes Oeuffeben, fein 55effer=

totffen, feine 2lrbeitstout uff., bie ben Spott ber weicheren, gläubigeren unb gemtifs- reicbercit Ufratner berausforbern. 3lus bem Ufraittifcben ftammt folgenbe Spotfge=

febidbte über bie Ocuffcbett, weldte bie Koloniffett auch gern folgenberntajjen erp'blen:2) 3wet Oeutfcbe wollen bei einem SHufcbtfen übernachten. 35er fagf: „®uże prosu n cbafu'V) Sagen bie Oeuffcben erff unter fid): „®a fttnffs unb finb glöbe" unb pm SWufd)if: „3ßir Werben braufeen fcblafen." Oer 3Kujd)if bitt’ nodtmal unb meint, es wirb in ber Stacht gewifj regnen. Stein. 3Me 3)euffd)ett fagen: „5ffiir fein 35eutfcbe unb wiffen, was in ben Sternen gefebrieben ift". Du ber St ad) t fommt ein Stegen, bafj bie beiben both sum SDtufcbifen ins 3immer lricd)cn. gragen fte ihn: „SBober

1) 3u ben fotgenben ©cbwänfen ogl. Süd, 3)tc bocbbcutfcbc ©pradte in *3Bolbpntcn. 3n:

3>cuffd)c ‘Blätter in ‘Polen, 1929, 3g. 6, §cft 1, ©. 24.

2) 35iefclbc ©efcbid)tc ift auch unter ben Ufrainern Oftgalisicns sicmlid) oerbreitef.

•i) 5Biftc in bie |>ütfc.

Ill)llllllll!lllllllllllllllll!llllllllllllilllllllllllllllllllllll!llllllllllllll!llllllllll!lllllll!l!!lilll||llliil|

öu geloufet, J)afe Siegen fommi". ©agt er: „SHeine Dd)}cn ge^en norm Słegen immer in t)en Siali, fonft bleiben fic braufeen. (Sejlern finb fie reingegangen. 25act)le, moi »0I9, ropmniejse jaf lot)**)".

4. $irefte Übernahmen ulraini}ct)er ober anbersDoltlid)er Scbtnänfe lommen in 'ißolbonien auch nor. Unter ben bistjcr ermähnten gibt es jicher einselne, bie einige SWalc über bie Sprachgrenze manberten, ohne bajj man es mit Sicherheit feffffellen fann. 35ßir hoben es felbff erlebt, mie jid) rDcutid;e unb Ufrainer mechielfeitig ffunben- lang Schttmnfc erzählten, mobei }ehr oft einanber recht ähnliche ©efchichfen in zweierlei gaffung zu Sage traten. Sine ©ruppe rein ulrainijcher 'Bauernjchmänte ift aber unter ben ®eutfchen ziemlich Oerbreitet: bie zahlreichen, nielfach nicht micberzugebenben

“ipopengefchichten. Sie merben recht gerne gehört unb auch fleifeig meitererzählt, finb befonbers bei ben Schmaben unb ben Safdtuben zu finben. §)ier hanbelt es fich um ein

©ebiet frembnolflicher Überlieferungen, bie bauptfäcblichft um ihrer Stoffe millen zum Sehnguf mürben. Sie paffen nicht recht zum SBefen bes beutfchen Äoloniften unb es mürbe ihm ficherltd) nicht fchaben, menn fie mieber aus feinem s5efihe nerfchmänben.

3luch aus bem Sübifchen bürften einzelne Schmänfe ins ^euffche übernommen mor=

ben fein. Ob bie folgcnbe ©efcbichfe fetches Sehnguf barftellt ober nicht, ift fchmer zu enffchetben: „grüher hatten bie 3uben nur Riegen, boch in einer Stabt tauften fiel) etliche Silben SVühe. Sin 3ube mollte feiner grau auch eine Uul) taufen, tannte aber

ben fein. Ob bie folgcnbe ©efcbichfe fetches Sehnguf barftellt ober nicht, ift fchmer zu enffchetben: „grüher hatten bie 3uben nur Riegen, boch in einer Stabt tauften fiel) etliche Silben SVühe. Sin 3ube mollte feiner grau auch eine Uul) taufen, tannte aber