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4ptuĄći£f[fung dcc Dculfdjcn in HÜolfjynten

3Jon S t i f t e t Ä a r a j e l = Sa n g e r .

®te öcuiicfjen Äofoiiiften SSoJ^niens jutfc red)i rcicf) an i)o!f(td) gebundener, meifi aus 5er früheren §eimal mitgebrachter «Śpruchbichtung. ©te ift meiff mit ©itte uub Srauih des Sahrestreifes ober bes 3Wen}d)enlebens üerfnüpft, fo bte Ktnberüerfe, bte Srcufbtenerreben, 9teujahrstt)ünfche, Dffer|tipper=, ßrnfe=, Śrauthfpruche u. f. f. Ss ift tuet nicht ber 5iaum, all biefen Śinjelgebieten gerecht ju loerben, bte ©amtnlung tn ben roolhpntfd)en ©prad)tnfeln ift noch lange nicht abgefchloffcn. 5)te ausgeprägteften

©ruppcn biefer überlieferten SSoltsbtchfung finb bie 35raufbtener= unb Śnite)pn'id,'e fotoie bie Sleujahrsiounfche. ^8on ben ^rautbienerfprüchen SBolhpntens ftnb fchon eine ganje Sleihe, eftoa 20, aufgejeichnet tnorben. ©ic ftnb ihrer übertntegenben 3Kehr=

jahl Rad) mit ben Stiebcrbeutfchen ins Sanb gelommen, ber umtoohnenbe Ufratner fenut nid)ts ©nffprechenbes. ®er Jejt ber ©prtiche, »or allem ber ßittlabung, ift meift eine eigenartige SRijdntng »on dleimcn unb 'f)roia, in ben 3Serfen ftnb auch »iele 9lefte alter §>anbt»er£crgeographie (Reffen — nichts ju effen; ©achfen — dRäbdien auf ben Säumen toachfen uff.) erhalten geblieben, formelhafte dtebetoenbungen (3ct) fomm hereingeritten ..., 3d) fomm heretnge|d)rttten . . . uff.) fehren off tetebcr unb es hat ben 3lnfchein, als ob »tele biefer Srautbienerfprüche auf einen gemetnfamen iltte jt ju=

rtidgtngen. 2lls Setfptel möge hier einer ber ©priichc folgen:

3d) fomm hetcingefchrittcn,

|»äft’ ich ein Sferb, fo fäm ich geritten;

3d) liejj meinen ©chtparäbraunen braufeen ftehn,

®rum fomm td) herein 5u fufje gehn!

©uten fa g in biefem fjaus,

3ft ber §err brtnnen ober ift er braufe?

3ff er brtn, jo bitf ich ihn, 3ft er braufe, fo grüfe ich ihn!

3hr toollf es mir nid)t »om Stnbcl halten, 31 ch, loollf td) fagen: »om Übel halten,

®afj ich fo gebreift ju ihnen hereingefommen bin,

®enn ich bin ein ausgefanbter Sod, 3ld), wollt ich fagen: Sote

Son Srauf unb Sräuftgam, 3d) möcht ihn mit 9lamen nennen, Ob ihr fte mir möchtet fett nett?

3unggefelle 91. 91. mit feiner »telgeltebfen Sraut 9f, 91.;

©ie laffen euch fchön bitten:

3hr möchtet euch Dienstag früh in ihrem Staus einffelfen,

®a wirb fehr »iel p effen unb trinfen fein!

Sitte auch Śleffer unb ©abel nicht p »ergeffen, 5>enn wer 9>toffer unb ©abel wirb »ergeffen, 'Ser wirb mit ben fingern freffen!

3lch, id) Wollte fagen: mit ben fingern effen!

fjochseif wirb fein Oienstag, SRiftwod) unb bie ganje 3Bod)!

f u t eudt bte Kleiber gut furnieren llnb bte ©ftefel gut gieren!

3ld), wollte ich fagen: bte Sfleiber gut gieren

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitüiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii

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lllilllllllllllllllllllllllllllllllllNIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlHüliill!! Illlllllllinilllllllll

Unb bie ©tiefel guf jcbmieren, fic »erben quieren!

23tfie ben ©elbbeufel |'id) uml)änqen Unb tbn gleich mitjubringen!

®ann an bie “^ferbe marf)en mir oiei ©cbmud unb Slumen an, T>amit man bie $od)seit erfennen fann!

?Sier ober fünf Sßagen einmunbiert,

‘3Siert)unber(fiinf Räbchen barauf gefd)nüri, Sich, wollt ich fagen gegiert

Unb bie S^forbe gefchwänsf Unb bie 3Räbd)en gelränjt.

Sange fann ich bior nicht oertoeilen, 'Senn ich nutfj noch weiter eilen!

SSielleicht mögen fie ben SBeg mir tocifen, Safj ich fönnte bis nad) 3rlanb reifen, 3n 3rlanb finb bie SRäbd)en gar nicht teuer, Sa befommt man fedjjig für einen glebettoifch Unb breifeig für einen Sreicr!

Sind) war ich in ©achfen,

SBo bie SKäbchen auf ben 93äumen wa«hfen;

3ch hob mir nur nicht bebachf,

©onft hätte ich wie eine mifgebracht!

3d> hob mich boch fo recht befonnen:

Unfer Bräutigam wirb in 'Polen auch noch eine befommen!

©rofee Uomplimenfen will ich nicht machen.

Somit bie Scute über mich nicht follen lachen!

©ins höbe ich noch P bebenfen:

SSielleicht hoben fie ein fdwnes SHäbchen,

©o möchten fie es mir fdwnfen!

Ober einen Äant|d)iu,

©o mödUen fie mir ihn fchenfen!

Ober ein ©las SSrannfwein,

Sas möchte mir noch »iel lieber fein!

Ober ein ©las S3ter,

Sann bleibe ich noch länger hier!

©ebt mir ein gutes SBorf,

©o reife ich meine ©trafee weiter fort.

©uten Sag!

* 3um Steifen finb wir nun bereit, Ser ©ngel ©ottes uns begleit, SSMe Sobias auf feiner Steifen!

Unb foil bet ©ngel ©ottes uns begleiten,

©o bütff ihr euch nicht janfen unb nicht ff reiten!

SBenn ihr wollt rechte ©hriften fein,

©o fauff euch nicht »oll mit SSranntewein!

Senn ber SBeg iff weif, »ielleicbf auch fddecht, Sas weife ich ebenb nicht ganj recht!

59

|]Ill!IlllIllllllIllll!IllliiiliiII!IIIIIIIIIIIII!lll!II!!llSIlIIIS!illlSIISIISI!il!!!!!!llü!!ilSIISI!!l!ill!!ll!!l!If

Meine lieben £ocl>seitsgäft, gattet eure ^Pfetbe feff, Un5 t^r jungen Äanaltere,

(sc^tejjf bem §enn Bräutigam unb ber jungen 95rauf jur 6{)tc,

©ebiefef in bte 2uff, bte gifte fnaien;

Unb joltt it)! g(etd) Don ber guf)rc fallen,

©o feil mein ©t^ufe ber erffe fein!

SStbatf

2Iuc£) bte in 2BoIl)pnten aufgejetefmeten ßrnte= ober ^ttnpeUprücbe ftnb, tote bte 23raufbtencrreben, in breiter ©d)td)t nocf> in ben beutfe^en SMomen bes ©f)t>lincr=

lanbes unb Äongrefepolens ju ftnben; fte loetfen auct) mit folcfeen aus 0|t= unb 9llorb=

beutfdtlanb Ptele ©leidt^eiten auf. ©te ftnb mttgebrad)fcs unb in ber toolfjpntft^en 2anbfd)aft btsfeer toentg oerättberlcs 2Sol!sguf, retd) an formeUtofien 3lebeloenbungen (SEßtr toünfd)en bem Söirt einen golbenen Sifd) ufto.) unb fprad)(td)er ©d)önfeeit:

3d) baefefe bin, id) bad)fe ber, 2ßas bas für eine 23oifd)aft war, tSa fam mir ber ©ebanfe ein,

$afe be«t bem |>errn fein ‘fMtnpef fönttf fein!

©r möcbfe ficb reebt bebenfen Unb möchte uns reebf befebenfen.

Unb eine glafcbe 95rannttoein, 5>te foil uns wobt 8U eigen fein!

2ßir buben gefdjnilfen bureb ®tftcl unb Äorn, 2ßtr buben gefcbntUen bem f>errn 2ßtrt fein Äortt, 2Bir buben gefcbnillen über 25erg unb Sal, a8tr buben gemacht bie gelber fahl!

2ßir buben gefebnitfen unb gebunben, darauf buben mir einen Äranj gefunben, 5)ett Äranj »on oielerlet grüebfen geteilt!

2öir tDÜnfcbett bem 2öirt oiel ©lüd unb grieben Unb bap eine gute 9tut)!

®as Sleujabrsamofinfcben ber ©cbulftnber ift toobl einer ber öerbreiteteften beuffcb=

toolbpnifeben 55räucbe unb reich mit ©prucböicbtung burd)fefet. ©s bunbelt ficb hier um eine 23raucbtumsjcbtcbt, bie Oor allem bureb ben Äantorenftanb beeinflufet unb ge=

pflegt loitb. ®et Stantor jiebt mit ben ©cbületn am 9leujabrsmorgen bon §aus p

§aus, um ben 2Birten ©füdtt)ütt|d)e barjubringen. ®te babei bon ben Äinbern aufge=

fagfen ©prücbe ftnb bet faff jebem Stautor in einer eftoas geänberfen gaffung p ftn=

ben, fie toerben »on ihm ben Ätnbern eingelernt. ©r felbff but fie enfmeber oom 2lmfs=

öorgänger ober feinem 25afer übernommen unb nach feinem ©efebmade ausgebauf.

©o finb biefe ©prud)bicbtungen in ben mannigfaltigften 2lbarten bureb flunj §t'on=

grefepolen, bas ©bolmerlanb, SBolbpnten unb ‘tpoleften üerbreitef. 3n tbrer äufeeren gorm bieten fte ein ioecbfelnbes 23tlb gehobener unb bureb einen beftimmfen ©fanb gepflegter 2Solfsbtd)futtg. ©te toetfen eine gülle weit oerbreitetcr 3Bunfcb=, 53ift= unb

®antoerfe auf, beuten baneben aber auch febon bie erften Stegungen einer perfönltcben

®td)ffunft an. 3n ihrer 3lrt finb fte ed>te ©renjformen jtoifeben ooltlid)em ©emein=

fd)uftsgut unb arteigener gormprägung. Sllfer, formelbufter SSerfc in ben 9teujabrs=

toünfeben gibt es eine siemltcbe Sltenge, fo pm 93etfpiel:

iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiinitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii

3Btr fte^en auf einem giltenameig

Unb münfdjen eitcfi allen bas f)immlifd)e Sfteid)!

5ßir fielen auf einem 9iofenb(ait

Unb miinfeben eud) allen einen gulen Sag!

3Bir fönnen allljier nid)f länget mebr flebn, 3S?ir muffen ja beute noeb >»eifer gebn . . .

©cbönfle 3ungftau, bleiben fie ftebn, Sun fie nur ntcbf »eifer gebn,

§orcben fie mit ein wenig p , 5Bas icb ibnen mönfiben fu . . .

. . . eine feböne, junge 33raut Soll ibnen werben anoertraut,

$ie fie liebt unb ebrt,

Unb aueb allen Äummer Webrt!

$>ie ibnen wirb bas 33ett aufmacben,

©ajj ibnen bas §erj im 2eib wirb ladten!

Dbne Hummer, obne ?ßeb, Sooiel glocten, wie ber ©ebnee, Sooiel Stopfen, wie ber 9tegen . .

SBenn icb tuünfcbte, was icb wollt, 5Bünfcb id) eueb ein f>aus ooll ©olb;

©rinnen Jollen wunberfebön 35iele feböne Soeben ftebn!

3d) wiinfebe eud) auf euern Sifcb

3mmer traten, fßein unb Sifcb . . . u. f. f.

3Bie ftarf bann bie Umformung oor ficb geben unb aur perfönlicb gearteten SinjeU biebtung führen fann, jeigt ber Steujabtsfprud) oon Hantor 3Beife aus 3uljanów:

Sröblid)es Steujabr!

©en febönen beuffeben ©rufe, 2ßir froben Scbüler tragen 3bn beut u'on $aus au §>aus, Unb wollen jebem fagen:

©as Sbriftfinb but bereift

©ine glüdlicb frobe 3eit!

©rum barf icb fefet oon §eraen wünfeben

©em Sßirf, ber sJ8irtin unb bem f>aus:

©s mög in biefem 3abr geraten 3n ©arten, 3Bies unb Selb wcblauf.

Slucb Sdjafe, Sd)Weine, ^ferbe, Slinbet 5Setmebten ficb unb wad)icn gut!

3lucb bas ©eflügel gar niebt minber, ^ 35ring Sebern oiel unb lege gut!

v t f r c X V

llISIllllllllllllllllllilllllllllllllllllillllllilllillilHilllllllllliiilllillliSlllllllllllilllllllllllllllllllllilll

So l'ammfc jict) in griei) unb ©tillc 3n ©ebener, ©pettier, ©toll unb |>au5 Sin Vorrat an in tetd)er giille

3ur Störung, and) jum geftesjctjmousl möchten fie fid) id)on jefct beeilen, 39liv 5at>on ettoas mifjuteilent

9lacb 6em Kriege taucht eine an feine Überlieferung unb Vorlage gebunbene

©prud>bid)fung auf. SInfälje baju gab es fd)on oor 1914 in ben fogenanufen ,,®ufd)- quellen". ®as ?ßort bürffe fid) aus bem granjöfifcben „Pasquille" (©d)mäl)fd)rift) ableifen. ®ie 35uf(^quellen waren eine 3Irt ®orfgerid)t, namenlafe 5)id)tungen, bie am

©onnfag jeitig in ber grübe qn ber ©d)ule ober fonff too angebradjt würben, fo baff fie non ber ganjen Kolonie gelefen werben fonnten. 5)urd) fie follfen bie Vergeben beffimmfer ^erfonen (betrug, Unfitflicbfeit uff.) öffenflicb gebranbmarff werben. ®er gorm nacb waren fie meift in red)t holprigen, unbeholfenen Werfen abgefafet unb jievw lid) grob. ®a mit biefen 35ufcbquellen fpäter Pielfacb SDlifjbraud) getrieben, Unfdtulbige angeprangert würben, fo famen fie mit ber 3cif in Verruf unb langfam aus ber SKobe.

Slad) bem Kriege lebten fie nicht wieber in bem gleichen SSRafye auf wie »otbem.

®ie 3oit non 1914 bis 1919/20 brachte eine wefentliche Umformung bes geiftigen 93tlbes ber ©eutfchwolhpnier. ®ic Slot, bie 3Serbanmmg, bas 3nfammcntreffen mit anbern 9lußlanbbeut}d)en unb nicht äulefjt mit ^Binnenbeuffchen gehören wohl ju ben Urfad>en biefer Anbetungen. 31 n ber türfifchen gront, an ber bie meiften ber beut[d)=

wolhpin|d)en ©olbaten bienten, entffehf eine gülle oon ©ebichten*), aus benen bas fwimweh unb bie griebensfehnfuchf fpred>en. ®a ift ein „©olbatenlieb, am ©hrift=

abenb 1916 an ber türfifchen gront", ein „Kriegslieb, gefchricben in her fremben Xür=

fei oon 31ubotf ©nbert für Statalie ©nbert" aus ber Kolonie ©ernifi, eigentlich nur eine Umbichfung eines Siebes aus bem ruffi}d)=japanifchen Kriege, unb noch biele anbere. ®ie meiften finb in ber gleichen 33ersform, wie ben ®euffchwofh9ttiertt be=

fannfe Kird»enlieber unb nach bereit SRelobie ju fingen, ©in folches Koloniftenlieb aus ber 3eit bes ruffifd)en 3»fowmenbruches möge hier jum Seil folgen:

3ld>, wie traurig finb bie Seiten, Kaifer Stiflaus iff entrannt, Unb bas 33olf mufe junger leiben.

Überhaupt im Sürfenlanb.

SKan fann es ja nicht oerbenfen,

®afj es fo gefchehen ift,

®ie ©eneräl mit Slchfelbänbern

©inb bie ©diulbner bran geweft.

©ie liefen ihre 3lrmee fteden 3n ber grembe auf bem gelb, 25iele laufen fort mit ©chreden 3üeil ber geinb fie hol umffellf.

Slbcr wie wirbs uns ergehen 3n ben 33ergen ber Sürfei:

3fud) ©rofjfürft 3Jlichel ift entflohen, 3ehf geht erff los bie ©chwinbelei.

3efcf wirb uns bas 95rof gewogen;

3Beil hier feine “ipfunbftein finb,

$a legt man 25ergftein auf bie 3öage, 3eber wirb ein 33olfchewif.

3lud) bie ©upp Wirb eingemeffen, 3ebem feine portion,

®a heifet es nur flinf gefreffen, Senn ber Sublet bläfef fd>on!

* ) (Eine Steife bcrjelben hot ® r . Süd gefammclf, oon bem auch bie folgenben 35eifpiele mir ju r Verfügung geffellt »urben.

... " r ~ ; : ‘ ' .j

®a man fcfjrein: na robolu! 'Sort erwartet uns ein ßager, Hnb Me ©onn ift nod) nidjt auf, 3ft gebaut oon geffenftein.

$>a fü^rt man bie ganje 9totte 3ld), f»a tut ein jeöer jagen:

3In öen fteiten 33erg öinauf. 3Birö’s nicftt balö p ©nöe fein . . . 'Sie armen 2eufe muffen fcfwffen, ©eiö nidjt oerjagt, it)r lieben 35rüöer, 35is öte ©lode günfe ruft, 3efet gef)t öer Ärieg tooöl balö ju ©nö.

Sann nimmt jeöer feine |»ade, Sajjt uns fingen frol)e Sieöer,

Sa gcljt es öer §»öl)le $u. Ser grieöen ftel)t in unfter §auo uff.

3luc^ öte Ärtegsfcftidfale eines einjelnen toeröen befungen. £>ier «in Slusfc^nitf aus einer gereimten ©rsätdimg öes Sloloniffen sf3l)iliPP 'üäuctlc aus Kolonie ^arazöle*), öer im ‘fficltlriege als ruffifdöer ©olöaf in öeuffctje Striegsgefangenfdtaff fiel unö öem msbefonöere öie Surcöfdjnittsöeutfcöen immer toteöer nicftt glauben Wollten, öajj er ein ecl)ter ©cl)toab fei, unö öafe in fRufelanö »tele Seutfeöe leben. 39lan nannte ibn ju feinem Bürger immer „öen Muffen".

Unfre Urgrofjoäfer oor langer Seit

©in ausgeWannerf in »oller greiö, ilm 23rot se fudte in ör fremöc SBelt, SBeil in ör §eimat Weöer 2anö nod) ©elö.

©o uf öie 2Beis un 2lrt

2ewen mer Seitfcbe in ör 2Belf »erftrat.

35ei cid) bot mer gtofj Ungemad),

SBann mer fat: „3cb fin e Seitfeber aacb". —

„3Bie fommfebt öu uf Stufelanö ober ‘ipole?

Söas wollt’n bort mol bolo1?"

3llit ©faune bot wer gfat:

„Ser reöf wie mir jo gräö". —

„fHa, icb fin öoeb e Seiffcber mit 2eib unö ©eel, Safe icb in Mufelanö wobn, macb icb gor fee öebl.

2lwer met öetffdjes gterj un 23luf

§all icb Md>t als unfer ‘Säfer ©uf.

allies gew id) örum,

3lwer net met öetffcbe Swifl!

©s fin febon weif iwer bunnerf 3obr, Safe unfer ©rofeoäter öem Stufe l>un gfefewor.

SSon uns öenff mer ganj anerfebf bei etcb, Un ibr ffetlf uns öe Stuffe un ‘,f)oler gleich.

3br fennen uns jo net, öas ts mol wobr.

Steel SDter lofjen »om Seitjd)fum nid) ee |>or!"

SBetf »erbreifet unö unfer öen SDßolbfmtern aueb beute nodj gefungen ftnö öie

„glücbtlingslieber", öie in öer jibirifeben Serbannung gebiebtef würben, ©ines, näd)

* ) $ tc äiemltcb umfangretebe, rein munöatfltdte ©pttid)&id)iitng Sätterles, öeffen S o r- fabren in Storboftgaltjien fafecn, befifet ® r . 2itd. ® as bier gebraebfe © tüd ift nur ein Slusjug aus einem gröfeeren ©eötcbfe, in öem öte ©eutfcblanöjeit öes Kriegsgefangenen gcfcbilöert Wtrö.

j

63

per|'önltd)er SRtüeilung »on Äantov SSRiet; aus ^abpsscje im Surgatgebicf im 3al)re 1916 gei)icf)tct, (oll ^tet fettoeije gebra^f »erben*):

2ll(o ifl ber SRorbgebanfen 35on ber Obriglctl geflellt, 9(us SBolbgnien (ollen »onlen 3Ule ®eut(^en in bie ‘üffielt.

3lus 3BoIt)pnien (inb gezogen

®ie Verjagten, arm unb reid),

■Seiner ging ben 3Beg auf 91o(en, 3llte »aren (id) (eld gleid).

95titf»od) (riil), am erflen 3uli,

©rabe su ber ßmlejeil,

3Kufelen burd) bie Srüb(als(c^ule 2llle, arm’ unb reidje 2eul.

3lnge(pannl unb }d)toer belaben (ötanb ber Jßagen oor ber Sür, SDlan^e ©ac^en, ad) aum ©djaben, SJlufden liegen bleiben l)ier.

Un(re arm’ ©olbalenmeiber Blieben nod) prüd .allein, ein ber Hoffnung auf bie ©rnle Unb Don Slof befreit ju (ein . . . 2luf bem ©trome mit bem Kämpfer, 3R(ii:d)e fuhren mit bem Safm, Unb auf gurren sogen anbre, Suletjt bann auf ber ©tfenbalm.

2lu( ben langen Srübfalstocgen

§>iclt ber Sob aud) gleichen ©d)ritt:

Steine Sinber, alte Seute, 3unge 3Ren(d)en nah» er mit.

^ld), es fanben gar (o Diele 3brc Sieben nimmermehr,

©inb nun in ber gremb’ geblieben, 3rren in bet SBelt umher.

Slber mit bem SBeltlriege, ber Berbannung unb Seibensjeif ift auch bie ^eimatüebe bes $)eut}ch»olhbmers unb fein Bollobemufetfein er»ad)f. ©s enfftehen nach her Büdfehr aus ©ibirien bie erften $eimafgcbichtc, bie in ber bisherigen ©prud)bid)fung nicht su finben »aren. ©ie bringen bie Berbunbenheif mit ber burd) bie Bäfer ge=

robeten (£rbe sum Busbrud unb (inb uns erffe Bnscichen für bas Dollliche Erwadjen bes ®eutfd>»olhpniertums: