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K. H. Butler und 0. Maass, Wasserstoffdisulfid. Es wird die Reindarst. von H 2S2 beschrieben u. an diesem reinon Präparat eine Reihe von physikal. Konstanten bestimmt. — Zur Darst. geht man am besten von Na2S2 -s aus, zers. dieses bei —20°

bis —10° mit HCl u. dest. das Rohöl bei 120° u. 10 mm Druck. Das rohe H2S2 wird in einer Quarzapparatur über P20 5 im Vakuum dest. Ganz reines H2S2 hält sich in Quarzgefäßen, deren Wand mit trockenem HCl-Gas gesätt. ist, wochenlang. E. —89 ö°.

Es wurden eine Reihe von Lsgg. von S in H 2S2 horgestellt u. dio Temp. der eben be­

ginnenden S-Ausscheidung festgestellt. Die Kurve ist nicht ident, mit einer solchen, die Wa l t o nu. Wh i t f o r d (C. 1923. III. 1596) mit H2S3 + S erhalten haben. H 2S3 tritt auf der Kurve überhaupt nicht in Erscheinung, ist also keine Molekularverb.

Höchstens ergeben sich Anzeichen für eine Biolekularverb. H2S3-3S. Ferner wurde die Dichte bestimmt ; d „ = 1,341, Ausdehnungskoeff. 0 00104. Zur Best. der Dampf­

druckkurve wurde das Hg-Manometer durch einen Luftpuffer geschützt. Die mol.

Verdampfungswärme beträgt 8 544 kcal. Der Kp. ergab sich durch direkte Beob­

achtung zu 70,7 ± 0,5°. Die TROUTON-Konstantc beträgt 24,9; danach ist H 2S2 nach Ajasicht der Vff. assoziiert. Aus der Oberflächenspannung (Steighöhenmethode) ergibt sich die RAMSAY-SHIELDS-Konstante zu 1,78; auch dies weist auf Assoziation.

— Die spezif. Wärme des fl. H 2S2 beträgt 0,333, die des festen 0,142, die latente Schmelz­

wärme 27,3 cal/g. Der Brechungsindex beträgt bei 22“ 1,6322; die Mol.-Refr. 17,730;

danach ist die Struktur HS—SH. Eine Zusammenstellung der physikal. Daten von H 2S, H2S2, H 20 u. H 202 zeigt, daß sich H 2S2 von H2S in der gleichen Weise unter­

scheidet wie H 20 2 von H20. Die Assoziation steigt in der genannten Reihe. (Journ.

Amer. chem. Soc. 52. 2184—98. Juni 1930. Montreal [Canada], Mc Gill Univ.) Kl e m m.

W. Boyd Campbell und O. Maass, Gleichgemchte in Schivefeldioxydldsungen.

Teil I—IV. (Pulp Paper Magazine Canada 29. 599—602. 616. 635—38. 665—68.

684. 699—702. 22/5. 1930. — C. 1930. II. 26.) St o c k. :

A. Smits, Die Komplexität des Phosphorpentoxyds. I. Nach Versuchen zusammen mit H. W. Deinum. Vf. geht von der Annahme aus, daß man stark hygroskop.

Substanzen am besten durch Dest. von H'.-Spuren befreien kann. Er bereitet durch Dest. bei 270° im 02-Strom ein fein krystallisiertes P 20-, welches frei von niedrigen Oxyden, u. nach seiner Annahme möglichst frei von W. ist. An diesem Präparat wird die Polymorphie untersucht. P.z06 kommt in zwei Modifikationen vor, bei deren Schmelzung u. Umwandlung Anomalien in der Dampfdruckkurve beobachtet worden waren. Direkte Beobachtung des Schmelzvorganges der einen (der wonig flüchtigen) Modifikation ergibt, daß sich die feste Phase bei schneller Erhitzung um mehr als 100° über den E.

überhitzen läßt. Es werden nunmehr die Dampfdruckkurven dieser feston u. der fl.

Phase aufgenommen, wobei die Substanz auf gleicher Temp. gehalten wurde, bis sich ein konstanter Dampfdruck einstellte. Diese Kurven haben den n. Verlauf. Dampf­

druckmessungen, die sofort nach plötzlicher Temp.-Steigerung vorgenommen wurden, ergaben niedrigere Dampfdrücke. — Verss. an der zweiten (der flüchtigen) Modifikation des P205 ergeben, daß die Dampfdruckkurve sieh ändert, wenn man einen Teil der Substanz wegdest. hat. Vf. schließt, daß beide Modifikationen des P205 Misehkrystalle sind, u. daß sich das innere Gleichgewicht in der flüchtigen Phase schnell, in der wenig flüchtigen Phase langsam einstellt. (Koninkl. Akad. Wetenseh. Amsterdam, Proceedings 33. 514—25. 1930. Amsterdam, Univ., Lab. f. allg. u. anorgan. Chem.) ElSENSCHITZ.

Guy B. Taylor und Howard W. Starkweather, Reduktion von Mdalloxyden durch Wasserstoff. Vff. beschreiben eine sehr einfache Apparatur, um dio Red. von Oxyden zu messen, wobei nicht die gebildete W.-Menge, sondern der H 2-Verbrauch be­

stimmt wird. Die W.-Dampftension wurde in dem Gefäß entweder konstant( W.-Kühlung) oder auf Null gehalten (C02-Kühlung). Eine Reihe von Verss. mit NiO, CuO, Fe203 u. ZnO werden beschrieben. Aus Fe203-Gel entsteht bei 350° Fe304 u. bei 450“ Metall.

Wird das Oxyd dagegen vorher geglüht, so erfolgt die Red. erst bei 450° u. es entsteht direkt Metall. Al203 u. Cr203 verlangsamen die Red., Metallgrenzflächen befördern sie.

Bei der Red. von Fe203-Gel beobachtete man nach ganz geringer Rk. ein plötzliches Hochschnellen der Temp., den bekannten „Glüheffekt“. — Rechnungen zeigen, daß man ZnO prakt. nicht red. kann, weil es schwer möglich ist, die H20-Tension niedrig genug zu halten. Dagegen gelingt die Red. bei 350—460° (bei Ggw. von P2Oc oder Kühlung der Außenwand auf —78°), wenn Cu anwesend ist. Es bildet sich dann

1208 B. A n o r g a n i s c h e C h e m ie .

nämlich in gekoppelter Rk. a-Messing. (Journ. Amer. chem. Soc. 52. 2314—25.

Juni 1930. Wilmington [Delaware] E. I. du Pont de Nemours & Comp.) Kl e m m.

W. Nitoslawska, Die Geschwindigkeit der Reduktion von Kaliumferricyanid durch Glucose in alkalischer Lösung. Die Reduktion von Kaliumferricyanid durch Glucose in KOH-Lsg. verläuft bei Alkali-Konz, von 0,5 n entsprechend der Gleichung:

C6H1206 + 6 K3Fe(CN)6 + 6 KOH = (CHOH)4(COOH)2 + 4 H20 + 6 K,Fe(CN)0.

Bei höherer Alkalikonz, steigt das Reduktionsveimögen der Glucose; wahrscheinlich verläuft die Rk. bis zu C02. Während der Rk. wird K3Fe(CN)0 zers. unter Bldg. von Fe(OH)3. (Roczniki Chemji 10. 349—64.' 1930. Wilna, Univ.) Wa j z e r.

Ida Noddack und Walter Noddack, Der Werdegang des Rheniums. (Vgl. C. 1930- L 27.) Vff. berichten über die Herst. von mehreren hundert Gramm dieses neuen Elementes, dessen Auffindung von verschiedenen Forschern angezweifelt worden ist.

Das Re findet sieh in einer großen Anzahl von Mineralien, jedoch in Mengen von höchstens 0,001%- Analyt. gehört es in die H„S-Gruppe, wobei das Sulfid in (NH4)2S uni. ist. Als Homologes von Mn bildet es die Verb. Re207 in Form von gelben Krystallen u. die Säure HRe04. Auch der Aufbau verschiedener anderer Verbb. entspricht denen des Mn. (Metallbörse 20. 621—22. 19/3. 1930. Berlin.) Lü d e r.

H. H. Willard und J. L. Kassner, Darstellung und Eigenschaften von Blei­

perchlorat. Darst. u. Eigg. von Pb(C104)2 u. seinen Hydraten wird beschrieben.

Pb(C104)2-3 H 20 wurde durch Abrauehen von Pb(N03)2 mit HC104 in sehr geringem Überschuß gewonnen. Die Entfernung der überschüssigen Säure erfolgte durch Einw.

von Luft bei 160°, die durch Durchleiten durch eine auf nahezu 100° erhitzte Wasch­

flasche mit W.-Dampf beladen war. Krystallisation des äußerst zerfließlichen Tri- hydrats ist nur dann möglich wenn man sehr wenig W . verwendet. Als Hydrate sind beständig: 1. das Trihydrat F. 83—84°; 2. das Monohydrat F. 153—155°.

Außerdem wurde das Anhydrid dargestellt. — Von bas. Salzern wurde mit Sicherheit nur Pb3(0H)4(C104)2 erhalten. Verss. zur Darst. von Pb,(OH)2(CIO.,)2-1,5 H20 (vgl.

We i n l a n d u. St r o h, C. 1923. I. 407) ergaben kein eindeutiges Ergebnis. — Die Löslichkeit von Pb(C104)2 in W. bei 25° beträgt 81,472 g/100 g Lsg.; die Dichte der gesätt. Lsg. beträgt 2,7753. — Wasserfreies Pb(C104)2 scheint sich in organ. Lösungs­

mitteln gut zu lösen; die Verss. wurden jedoch abgebrochen, da eine Lsg. von Pb(CJ04)2 in Methylalkohol explodierte. (Journ. Amer. chem. Soc. 52. 2391— 96. Juni 1930.

Ann Arbor [Michigan], Univ. of Michigan.) KLEMM.

H. H. Willard und J. L. Kassner, Löslichkeit von Bleisulfat, -chromat und -molybdat in Salpeter- uni Überchlorsäure. (Vgl. vorst. Ref.) Die Löslichkeit von PbSOt in HC104-Lsg. steigt, bis die Säure 2,1 mol. ist, u. fällt dann wieder; die Lös­

lichkeit in Salpetersäure steigt dagegen mit der Säurekonz, kontinuierlich an. Dio Löslichkeit in HN03 ist geringer als die in HC104. PbCrOi verhält sich ganz ähnlich:

in HCl04-Lsg. steigt die Löslichkeit mit der Säurekonz, zunächst (bis 4 mol.) u. fällt dann wieder; in HN03 steigt die Löslichkeit mit der Säurekonz. In HC104 ist die Löslichkeit sehr viel geringer als in HN03. Pb31oOt ist ebenfalls in HC104 weniger leicht 1. Daß das Molybdat durch stärkere Säure scheinbar zers. wird, konnte hier nicht festgestellt werden, ob auch hier in’HC104 ein Maximum der Löslichkeit besteht.

(Journ. Amer. chem. Soc. 52. 2402—08. Juni 1930. Ann Arbor [Mich.], Univ. of

Michigan.) Kl e m m.

J. Golse, Einwirkung von Silbemitrat auf Lösungen von Quecksilber-2- und Kalium­

jodid. Gibt man zu einer mit HgJ2 gesätt. KJ-Lsg. krystallisiertes AgNOs, so ver­

schwindet dieses bei Schütteln u. es entsteht ein Nd., dessen Zus. von der Menge AgN03 u. der Konz, der KJ-Lsg. abhängig ist. 1. Unterschuß an AgN03. Lsg. von K 2HgJ4 (weniger als 7,5 g K J in 100 ccm); Nd.: Ag2HgJ4. — Lsg. von K HgJ3 (mehr als 7,5 g K J in 100 ccm); Nd.: inhomogen, besteht aus HgJ2 u. aus einem Prod. von der gleichen braunen Farbe wie der vorige. Best. der Zus. ist nicht möglich, da beim Entfernen des HgJ2 der Komplex teilweise zers. wird. 2. Überschuß von AgN03.

Die Umsetzungen lassen sich vielleicht durch die Gleichungen wiedergeben:

Ag2HgJ4 + 2AgN03 = 4AgJ + Hg(N03)2; HgJ2 + 2AgN03 = 2AgJ + Hg(N03)2.

Die letzte Rk. ist allein nicht zu verwirklichen. (Compt. rend. Acad. Sciences 190-

873—75. 7/4. 1930.) Lo r e n z.

L. M. Dennis und N. A. Skow, Germanium. X X IX . Germaniummonohydrid.

(X X V III. vgl. C. 1930. I. 3541.) Läßt man W. auf NaGe einwirken, das durch Syn­

these aus den Elementen leicht zu gewinnen ist, so erhält man einen braunen festen

1930. II. C . Mi n e r a l o g i s c h e u n d g e o l o g i s c h e Ch e m i e. 1209 Körper der Zus. (GeH)x. An der Luft zers. sich dio Verb. explosionsartig, wenn man versucht, sie zu trocknen; in einem inerten Gas dagegen oder im Vakuum zers. sie sich nur sehr langsam. Zur Analyso wurde der beim Erhitzen auf 165° unter leichtem Aufpuffen freiwerdende H 2 sowie Ge bestimmt. — Der Stoff ist ein starkes Red.-Mittel.

Mit Halogenen bildet sich GeX4 + HX, also keine niederen Halogenide. Damit sind jetzt Verbb. (MeH)x beim C, Si, Ge, Sn u. Pb bekannt. (Journ. Amer. chem. Soc. 52- 2369—72. Juni 1930. Ithaca [New York], Cornell Univ.) Kl e m m.

0. Mineralogische und geologische Chemie.

Wyart, Untersuchung des Heulandits mittels Röntgenstrahlen. Unters, von Heu- landiten verschiedener Herkunft nach L a u e - u. Drehkrystallmethode; Kanten des Elementarkörpers: a = 7,45; b = 17,80; c = 15,85 Ä; Achsenverhältnis 0,418: 1: 0,890 (bisher angenommen: 0,4025: 1: 0,4293); Raumgruppe C32h- — Von dem Aufbau des Gitters macht sich Vf. folgende Vorstellung: die 36 O-Atome (ohne die des W.) be­

stimmen den Aufbau; in die Zwischenräume ordnen sich die Metallatome, die sich gegenseitig ersetzen können, nach den elektrostat. Bedingungen ein. Die noch ver­

bleibenden Zwischenräume werden vom W. eingenommen. Der Bau ist sehr locker;

als Vol. eines O-Atoms ergibt sich hier 28,9 Ä (gegenüber n. 13,9 Ä). (Compt. rend.

Acad. Sciences 190. 1564—66. 30/6. 1930.) L o r e n z .

B. Kupletski, Über die quantitative mineralogische Zusammensetzung der Nephelin-Apatit-Lagerstätten der Chibiner Berge. Best. der Zus. der verschiedenen Nephelin-Apatitvork. der Chibinschen Tundren nach der mikroskop. Methode. Außer den beiden Grundmineralien konnten im Gestein Aegirin, Titanmagnetit, Sphen u.

Biotit nachgewiesen werden. Bemerkenswert bei dem Vork. ist der erstmalige Nach- wois einer Anreicherung von Apatit in bas. Gesteinen. (Compt. rend. Acad. Sciences U. R. S.S. [russ.: Doklady Akademii Nauk S. S. S. R.]. Serie A. 1928. 69—72. Geolog.

Museum.) Kl e v e r.

Stefan V. Finäly, Beitrag zur Kenntnis der Mugelkohlen. In den Flözen der Bergwerke in der Gegend von P6cs in Ungarn finden sich rundliche bis längliche, eiförmige bis ellipt., wie abgerollt aussehende Stücke reiner Kohle, häufig mit einer Art konzentr.-schaliger Umhüllung von etwa 0,5— 1 cm im Durchmesser. Diese leicht aus der einschließenden Flözkohle isolierbaren sogen. Mugel- oder Kugelkohlen sind von wechselnder Größe bis zu 40 cm Durchmesser. Vf. gibt Analysen von zweien derselben, ihren Schalen u. der begleitenden Flözkohle; die Zahlen der Reinkohlen weichen wenig voneinander ab, die Flözkohle ist aschereicher. Von den verschiedenen Theorien über die Entstehung der Mugelkohle bevorzugt Vf. die von Go t h a n auf­

gestellte Geröllhypothese. (Brennstoff-Chem. 11. 188—89. 15/5. 1930. Budapest, Chem. Labor, d. kgl. ungar. geolog. Reichsanstalt.) BÖRNSTEIN.

H. B. Maris, Die Kohlendioxydtheorie der Eiszeiten. Vf. bringt Gründe dafür vor, daß eine Abnahme des C02-Geh. in der Atmosphäre doch eine Temp.-Erniedrigung der Erde zur Folge hat. Bei Berücksichtigung der anderen damit verbundenen Einflüsse (Abnahme der Feuchtigkeit u. der Windwrkg.) könnte die Abnahme des COj-Geh.

eine Erklärung für die Eiszeiten sein. (Physical Rev. [2] 35. 1016— 17. 15/4. 1930.

Naval Research Lab.) LORENZ.

Enrique Herrero Ducloux und Franco Pastore, Der Meteorit von Isthilart.

Petrograph. u. chem. Unters, eines am 12/11. 1928 bei Isthilart in der argentin. Provinz Entre Rios niedergegangenen Meteorits von 3 kg Gewicht, D. 3,510—3,519. Im Begleit­

gestein (80,19%) finden sich Olivin u. rhomb. Pyroxen mit Einschlüssen von Troilit u. Spuren von Feldspat (chondrit. Struktur). Die magnet. Fraktion (19,81%) enthält ca. 88% Fe u. ca. 8,6% Ni. (Rev. Fac. Ciencias quim., La Plata 6. Nr. 2. 13—26. 1930.

La Plata.) R. K . Mü l l e r.

[russ.] Leonid Eduardowitsch Binowitsch, Naturreichtümer des Moskauer Bezirks und ihre Verwertung. Moskau: Staatsverlag R SFSR. 1930. (56 S.) Rbl. 0.50.

B. Lotti, I depositi dei minerali metalliferi. Guida alla studio e alla ricera dei giacimenti metalliferi con ^peciali csemplificaziom di giacimenti italiani. Genova: L ’Industria mineraria (A. Porcile) 1929. (236 S.) 8°. L. 20.— .

L. Menindez y Puget, Estudio quimico de las rocas eruptivas. Madrid: Im p. Suc. de Enrique Teodoro. (126 S.) 8». 8.— .