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Sott 81©31. ißrof. D r. SRutß, CffntbudRgranffurt a. ÜR.

/Bei ber anbauernben SBoßnungSnot Bietet f iß fü r ben*

jenigen, ber gezwungen ift, feine 28oßnung ju Wecßfeln, a ls faft ein jig e Z R ö g tiß fe it, biefen 28ecßfel burß zufü ß ren, n u r bie ffform beS SBoßnungStaufcßeS. S ie barauS f iß ergebenben rechtlichen fra g e n fin b feboeß biSßer noeß wenig get'lärt, unb eS berloßnt f iß beSßalb, btefelben etwas eingeßenber ju be»

trachten. (SS ßanbelt fieß fozufagen um ein neues /ReßtS»

in ftitu t, baS erft ben V e rß ä ltn tffe n ber ZRaßlriegSzeit feine

©ntfteßung ü erban lt unb fid) Hießt oßnc © d jw ie rig fe ite n in bem geläufigen © hftem beS /RietrecßtS eingtiebern lä ß t. 28ie o ie lfa ß im 2SoßnungSnotreßt, lie g t ßier ein ©emifcß auS öffentlichem unb /p rio a tre ß t öor, baS n o ß feineSwegS ju einer (Sinßeit oerfcßmolzen ift. S ie © ß w te rig fe ile n in ber P ra p iS meßren fieß noch babureß, baß bie S a u fß p a rte ie n bei ben m a n ß e rle i ^in b e rn iffe n , bie fie b is zur (Srreidjung ißreS 3ielS ju überw inben ßaben, fieß m eift m it u n lla re n 216»

ntaßungen begnügen ober folcße überhaupt öermeiben, um ben m eift nießt m it llnrecßt befürchteten SBiberftänben Bei bem /ßertragSgegner ober ben beteiligten § a u S b e fi|e rn aus bem 28ege zu geßeit. S ie nacßfolgenben 21uSfüßrungen erßeben feinen 2 tn fp ru ß auf erfeßöpfenbe /Beßanblung — baS ift in bem zur /Berfügung fteßenben /Raum gar nießt möglich —, fon»

bern follen n u r A nregung zu einer /Befcßäftigung m it ben bar»

auS fieß ergebenben StodfeliSfragen bieten.

A . ö f f e n t l i c h - r e c h t l i c h e V o r a u S f e ß u n g e n . I. Ü berall ift fe it längerer 3 d t ber /Bezug einer 28oß»

nung n u r m it ber © e n e ß m i g u n g beS 28 21. zu lä ffig , baS in feiner © n lfß lte ß u n g an beftim m te /Borfcßriften im a llg e » meinen nießt gebunben ift. ©cßon früßer w a r aber bie Er»

langung biefer Q uftim m ung allgem ein nießt m it großen

© eßw ierigfeiten Derbunben, ba baS 2821. an einem SBoßnungS»

m eßfel n u r in fo w e it in te re ffie rt ift, a ls baburd) eine /Rög»

ließfeit fieß ergibt, 28oßnungfucßenbe, bie biSßer n o ß feine 2Soßnung im te ßaben, unterzubringen, ©ine Verw eigerung ber ©eneßmigung B rin g t bem 2821. in ber /Regel feinen Vor»

te il, ba aisbann eben bie /S u rß fü ß rm tg beS S a u fß s unter»

bleiben muß, /Räume aber fü r 28oßnungfußenbe babureß nießt fre i werben. /SaS 28ZR©., baS zum erften /Rate eine Vor»

feßrift über ben ÜSoßnungStaufcß in bie re iß S re ß ttiß c n 2Boß*

nungSm angelbeftim m ungen einfügte, to b ifijie rte alfo im Wefentlicßen bie bisherige /jirapiS ber 2 8 2 t, oßne tuet /ReueS zu bringen, ©ine Erleichterung beS 2BoßnungStaufcßS enthielt

§ 8 2B9R@. te b ig liß in fo fe rn , a ls bie ©eneßm igung bem 2821.

u n te r beftim m ten VorauSfeßungen zur /p f l i e ß t gem aßt itttb eine Z R ö g tiß fe it gefßaffen würbe, bie oerweigerte © in w illi»

gung beS V e rm ieters zu erlegen, fr e ilic h , bei ßartnaefigen V e rm ie te rn »erm oßte m an f iß fß o n früßer babureß zu ßelfctt

ein ZBeg, ber auß ßeute naß gangbar ift unb unter Um»

ftänben feine V orzüge ßat —, baß bie beteiligten 28,2t bie S a u fß p a rtn e r aueß oßne form ellen S a u fß ö e rtra g in bte ge»

w ü n fß te n SBoßnungen einweifen unb tßre 2tufnaßme gegen»

über bem V e rm ieter erzwingen. Unb bie ffirage, 0&

bei V o rlie g e n a lle r gefeßtißen VorauSfeßungen feine 8u»

ftim m u n g zum S a n fß geben m u ß , iß feßr B eitritten unb m it / B r u m b ß (2 8 /R ® . 8. 2luft. © . 85) unb S i e f e r f a u c r (® ru n b ft.*/R ie te I . S e il 2. 21uft. © .1 7 2 ) unb 2t u e r B ad) (SSB- 1924, 789) w oßl zu Oerneinen, troßbem baS ©efeß fieß in biefer § in f iß t einer feßr a p o b iftifß e n R affung bebient.

ES Wäre aueß eine

zu

b ü ro fra tifß e 2 luffaffung , baß ber im

©efeß gemaßte Vorbeßalt BegüglicT; ber V o r fß r ifte n übet bte Zuläffige /Belegung unb V e nußung erft n a ß oottzogenem Sanfcße p ra fü fß e 2 8 irfu n g äußern föttnle in © e fta lt einer nachträglichen 33efchlagnahnte unb l^ntgiehung öon te ile n ber 28oßnung, beten /Bezug fu rz üotßer bem 9Rieter geftattet worben ift. ES lie g t im 3ntereffe ber Saufcßparteten feU ft unb nießt n u r ber beßörblicßen S w a n g S w irtfß a ft, baß ben Ve»

te ilig te n fß o n o o r üottzogener S a tfa ß e S la rß e it über bte 2lb»

fiß te n beS 2821. zuteil w irb . Subem ta n n n u r auf btefeni 28eg ben fo oerbreiteten 28oßnungSßänbeln, bei benen bie S n * ßaber größerer SBoßnungen biefe fü r eine erßebttße 216ftanbS»

ium nte gegen Heinere eintaufcheu, ein Siegel t)orge{(i)oben werben. 'Sie 28oßnungSzw angSw irtfßaft ift n iß t bazu ba, um bem 9Rieter V e reiß erungen zu oerfß affen. 2luf bie h ie rfü r bezahlten © um m en ßat bie 2lllgem einßeit einen 21nfpruß, am beren Soften ber beffer fitu ie rte SRieter f iß einen V o rzu g z«

oerfß affen fu ß t, unb fo lß e ©etber fin b ber Verbefferung ber 28oßnungSüerßättniffe bienftbar zu m aßen. § a t ber S a u fß » lu ftig e erft fe in S ie t e rre iß t, fo ift eS erfahrungsgem äß ütel fß w e re r, ißm /Räume wieber zu entzießen, eS gibt KRittel unb 28ege a u ß gegenüber ber S m a n g S w irtfß a ft genug, um bte broßenbe /Befßlagnaßm e zu oereitetn.

©egen bie V e rfügung ber ©eneßm igung b u rß baS 2821.

lä ß t f iß n u r auf bem 2Bege ber /SienftauffißtS bcfßw erbe an»

fäm pfen. /Sie Oon © l e r n (9 R © ß ® . 7 . 21ufl. § 3 7 /Bern. I I 3 b b ) als m ö g liß bezeißnete /Befßwerbe an baS 9RE21. bürfte woßl faum gegeben fein. /Sa biefe /Befßwerbe n u r gegen ,,Ver»

fü gunge n" beS 2821. zu lä ffig ift unb unter V e rfü g u n g n iß t , wie / B r u m b ß (©21. 24, 325) a n n im m t, jebe o b rig fe itliß e 28illenS erfläru ng, fonbern i m S i n n e b e S 28 9 R © . n u r unm ittelbare © in g riffe in bie /R rio a tre ß te ber /Betroffenen öerftanben werben fönnen (fo a u ß 9R©21. ZRßeinßaufen in

©2t. 24, 324 2tbW. A f ® . in ©2t. 24, 3 30). /Ser Don g u ß S (©21. 24, 324) bei g rünblofer V ertagung ber ©eneßmigung empfohlene Umweg, oßne S u ftim m u n g beS 2821. zu n ä ß ft ben S a u iß b u rß zu fü ß re n unb bann bie hiergegen genßte ten SRaßnaßmen beS 2821. b u rß /Befßwerbe anzugreifen, tft woßl tß e o re tifß n iß t zu beanftanben, b rin g t fü r bie /Beteiligten aber ein oiel zu großes ZRififo, um iß n wagen y.i lönnen.

I I . S e iß te r ift bie S u f t i u t m u n g beS bem S a n fß wiberftrebenben V e r m i e t e r s zu erzwingen, g ü r bte ©nt»

fß e ib u n g beS 9R@21. über © rfag biefer’ S u ftim m u n g g ilt z ^ u r b illig e s ©rm effen. 21ber m it I f i e f e r f a u e r (a .a .D . _©. 172) ift anzuneßmen, baß baS 2R©21. n u r bann feine S u ftim m u n g Oerfagen b a rf, wenn ber V e rm ieter gew iß tig e in bsr p e rfo n beS neuen ZERieterS liegenbe © rünbe geltenb zu m aßen ßat, wie es a u ß § 2 9 9 R © ß ® . fü r ben g a ll ber © rfagcrtaubm S zur U nteroerm ietung oorfießt. ©eßr ßäufig tft oer V erm ieter einem S a n fß beSßalb abgeneigt, w e il er erßoßte ^21ufwen*

bungen fü r bie S u fta n b ß a ltu n g bzw. Snftanbfegung ber 28oß»

rtuna fürchtet, tv til er bei bent neuen S te te r raunt bte gletdjc S u tb fa m le it, wie fie ber bisherige ÜRieter übte, gegenüber bem o e rn a ß lä ffig te n S u ftanb ber 28oßnung oorauSfeßt. /SaS ift n a tü r liß tein auSfßtaggebenber © ru n b . © eine Snftanb»

fefeungSpflißt befteßt gegenüber betben ÜRietern r e ß tliß tn gleißem U m fang. /S u rß ben 28eßfel beS ZCRieterS änbert fid) ßieran n iß tS . 2tlierbingS ließe f iß einWenben, baß ber V e r*

m ietet bem neuen /IRieter gegenüber bann r e ß tliß fß le ß te r geftellt ift, wenn ber bisherige KRieter bie ZReßte auS § § 5 3 7 , 538 V © /8 . bei befteßenben erßeblißen /R a n g e ln bei /R ie t*

ranntS burd) oorbeßaltSlofe Übernahme ber /R ieträum e in»

folge feiner K e n n tn is ober grobfa ß rläffigen U ntenntniS ber /R änge! gemäß § 539 V @ V . o e rw irft ßat. 2tber einm al

!a n n eS re d ftliß überhaupt zweifelhaft fein, ob ber n eu e /R ie te t bei einem 23oßnungStaufd) weitergeßenbe SReßte als ber bis»

ßerige 2BoßnungSinßaber geltenb zu m aßen üermag. Unb bann ift zu bebenlen, baß ber auS V e rn a ß la ffig u n g ber ^ n » fta n b ß a ttu n g S p fliß t fü r ben /R ie te t ermaßfenben E r f ü l »

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1922 ©röfsete Stuffäige

[guriftijcbe S8od)enjcbriü

I u n g S anfprucf) nicht ebenfo lote. baS S e d jt auf SRinberung beS SÜtietginfeg ober ©djabenSerfat} u n te r ben V o rau S ie jp n g e n beS § 539 V @ V . unterget)t. D a n n ift aber im ungünftigften g ä lte bie SSerfcf)ieci)terung ber 9iect)t§ftettun.g gegenüber bent neuen SRieter eine fo geringfügige — mehr form eller at§ mate»

vielter R a tu r —, baff biefer © e fih tS p u n ft fü r bie (SntfcEjeibung beS 3R©31., baS in erfter S in ie bie Vetange ber a llg e m e in * tjeit gu berüctfic^tigen fjat, nicht in bie SBagfhate falten fann.

S e i gegenteiliger Stuffaffung mürbe tootyi and) fetten bie $u»

ftim m u n g gu einem SBohnungStaufd) öon bent V e rm ieter er»

gmungen merben tonnen.

V erm eigert ber V e rm ieter feine g u ftim m u n g gum SBot)»

nungStaufcf) beStjatb, loeii er fetbft bie SBohnung beS StiiieterS gu begieijen ober fie gam itienangehörige n gu überlaffen m ünfdjt, fo fa n n biefer ©inm anb fü r baS üRSSi. fetbft bann nicpt beachtlich fein, menn berechtigte © rünbe fü r eine S e r*

gröfjerung ober Veränberung ber Oon bent V e rm ieter ober feinen Singehörigen benutzen Säum e oortiegen. © ein brin»

genbeS gntere ffe att ber © rtangung ber fraglichen SDtieträume tonnte ber SRieter nad) beftet)enbem S e ih t n u r burch eine auf

§ 4 9 R © h © - geftütjte 2tufhebungSfiage gut D urchiefiung b rin * gen. D ie S R ö g tih frit bagu befteljt nach V o llzie h u n g beS Sau»

fdjeS ebenfogut tote bisher. SttterbingS tönnen fich bie 9tuS*

fidften einer foIcEjen Stage burch ben SBehfet ber SRieter mefenttich üerfdjlecijtern. S e n n baS © ericht hat bei feiner ©nt»

fdjeibm tg bie g ntere ffen beS SRieterS an ber ^Beibehaltung ber Säum e gegen bie g ntere ffen beS V e rm ieters abgumägen. @e»

la n g t g. V . burch ben Saufet) eine finberreiche g a m itie an bie ©tette eines tinberlofen ©hepaareS in ben V e fifj ber SRiet*

räum e, fo fa n n eine bisher mopt begrünbete Stage baburcf) auSfichtStoS merben. DaS 2R©31. oermag jebodj über fotdje

©inmänbe in ber Segel fetjon m it bent §inm eiS barauf pitt*

roeggugepen, bah ber V e rm ieter u nter fotdjen Umftänben bie SlufhebungSflage fdjon ia n g ft hätte anftetten tö nnen; attenfalts fa n n eS ben SluSgang einer fo fo rt angeftrengten StufhebungS*

Hage oor feiner ©ntfepeibang abloarten. g m übrigen ift eS überhaupt nicht Slufgabe be§ 9R SR ., über bie StuSfichten eines p r g n ftä n b ig fe it beS ©erichtS gehörigen tü n ftig e n SRtetftreitS p befinben. S ie V o rauS felpnge tt beS § 4 9R©d)@. fin ö fo bepnbar gefafft, baff bem fubjeftiöen © ta n b p u n fi beS ent*

fdjeibenben SicpterS roeitefter © ü ie ira u tn eingeräum t ift. S u r u nm ittelbare in ben SSerijättniffen beS neuen SRieterS be*

grünbete Satfabfen tönnen eine V e rfügung ber Daufdjgenep»

m igung rechtfertigen, n id ft in ih re r SluSm irfung unbeftim m * bare © reigniffe, bereu © in tr itt fü r bie g u fu n ft tebigtid) be»

fürchtet m irb.

S ie fd jr ifttid j p gebenbe g n ftim m u n g beS Verm ieters p r D urch fü h ru n g beS S a uidjS ift in erfter S in ie eine öffent»

tichredfttiche V o ra u S fe |u n g fü r bie ©enepm igung beS Saufd)S burd) baS SBopnungSamt. © ie ift beShatb eine bem S B o p » n u n g S a m t gegenüber abpgebenbe © rflä ru n g . D er Um*

ftanb, bah § 8 SBohnüRang®. oon einer „^B e ifü g u n g " ber g u ftim m u n g S e rtlä ru n g burch ben ta u fh lu ftig e n SSieter f p r ih t , fd jiie fjt nicpt bie Veberttung in fich ein, bah äaS SB31. auf einer Stbgabe biefer © rftä ru itg gegenüber bem M i e t e r beftepen m üffe unb eine bem SB3t. nicht burch ben SCRieter, fonbern u n m itte lb a r eingereidfte © rtlä rn n g nicpt berüdfiepttgen bürfe.

Ob eine p rio a tre c p tlih fü r ben V e rm ieter bittbenbe Verein»

barung bezüglich ber Aufnahm e beS neuen SRieierS in baS üR ietoerpättniS üorliegt, hat baS S821. nicht p prüfen. D e r SBorttaut beS ©efepeS b rin g t leöigiid) gum StuSbrud, bah bie

© in re id ju n g ber fe p riftiid je n gnftim m u n g S e ri'tä ru n g beS Ver»

mieterS burch ben SRieter g e n ü g e , g n io ie fe rn gleichzeitig biefer © rflä ru n g beS V e rm ieters aud) eine prioatredjttiche Vebeutung zufom m t, ift noch näher p prüfen.

I I I . § ä n fig 'm irb oon ben V a r*:e' en au§ irgenbmetchen

© rü n b e n üon einer fofo rtig e n D urch fü h ru n g beS SaufchS Stbftanb genommen. D er eine SRieter üerjichtet o o rtä u fig auf ben V e p g ber Saufchm ohnung, loeii er p r g e it bafür feine Verm enbung hat ober fie feinen V e b ü rfn iffe n nicht üöttig entfpricht unb ftettt bem zuftanbigen SBohnungSamt bie iit StuSfidjt genommene SBohnung p r V e rfü g u n g unter ber V e b in g u n g , bah Ihm jebergeit auf feinen äBunfd) eine gteid)*

mertige SBohnung pgetoiefen m irb. DaS SBohnungSamt pflegt in fotchen g ä lte n einen fog. S a u f c h f c h e i m auSzuftetien, enthattenb bie V e rp flich tu n g , bem 9lbreffaten auf SBunfcp jebergeit eine SBohnung in näher Begeic£)neter Sage, © röjje unb 3tuSftattnng ju p m e ife n . Dafs fotepe U rt'nnben einen recht bebingten SBert haäett/ inenn ber Veredftigte fpäter

I)ieröon ©ebranch ju machen fitd ft, ift in ber ijSrajiS eine mohtöefannte Satfadfe. §öchft feiten hat baS SB9t. im ge»

gebenen g a tte gerabe eine SBohnung gur V e rfü g u n g , um feine V e rp flich tu n g p erfüllen, m itu n te r auch fehlt eS mot)!

überhaupt an bem guten SBitten, bem V lu n fh e beS Saufch»

berechtigten gu entfprechen. D a entftefjt bie grage, ob ber gnpaber beS ©cheinS — fetbftoerftänbtich n u r ber erfte ©mp»

färtger, bemt ein foldjer Sinfprud) ift feiner S a tu r nad) nicht übertragbar — bie © in lö fu n g beS gegebenen VerfpredjeuS gegenüber bem SBohnungSamt p ergtoingett oermag. g n biefen mie in ähnlichen g ä lte n , in benen baS SB3t. b u rh Ser»

einbarung m it bem ©efuchftetier beftimmte V e rp ftid jtu n g e n , bie eine © infehräntüng ber ihm pftepenben öffenttichrecht»

liehen V e fu g n iffe enthalten, üb e rn im m t, handelt eS^ fich lut

© in n e beS VermattnngSrechtS nm bie V e grünbung eines fub»

je ftio e n Sed)tS burch einen öffenttichrechttichen V e rtra g , ber ats gutäffig gu erad)ten i f t 1). O b atlerbingS bie Vehörbe n u r bei auSbrüdticher gefe|Iicher Erm ächtigung ober auch ohne eine foidje burd) SXbfdjluh eines V e rtra g s eine öffentlichreiht»

liehe SeiftungSpfticht gugunften einer V riü a tp e rfo n m it redjt»

lieh er SB irtung gu übernehmen bermag, ift beftritten, aber mopt in befahenbem © in n e gu entfdfeiöen* 2). Sach ben einget»

ftaatiiehen VermattungSgerichtSgefehen ift h ie rm it ben Veted)»

tig te n m eift ber SBeg beS VermattungSgerichtSoerfahrenS er»

öffnet, gioitrechttich ift aber bie SRögiichfeit gur D urd)»

fe iu n g biefeS Slnfpruchä nicht gegeben, ©ntgiept fich hag SB31. feiner V e rp flich tu n g , fo fa n n ber V e redftigte and) nicht a u f bem SBege, einer ®ntfd)äbigungSHage Oor ben orbent»

lid fe n © e ri^ te n gu feinem Sed)t gelangen. D e r Slnfprud) b e trifft, obmoht er erheblichen prioatrechttichen Vermögens»

mert hat, niept tebiglich bie inbioibuetie SedjtSfphäre beS ein»

gelnen, fonbern einen ©egenftanb beS öffentlichen gntereffeS unb m urgett in einem öffentiichrechtlichen V e rtra g .

B. D i e p r i o a t r e d j t l i c h e n V e g i e p u n g e n b e r V e » t e i l i g t e n .

I. D ie S e d) t S n a t u r beS SSobnungStaufcf)OertragS, fü r ben eS an einer fpegietten gefe|lichen S3cftimntung fehlt, fa n n nicht u n te r analoger Slntoenbung ber V o rfd jrifte n über ben Saufch näher beftim m t merben. V e i bem Saufd) hanbelt eS fich um bie V e rb in b u n g .Oon gmei Saufüerträgen. D ie u n m i t t e l b a r e S eiftung jebeS Vertragfd)tiefjcnben beftept in ber Verfct)affung eines inbioibuetlen ©egenftanbeS (S@ - 50, 287). D ie V e rp flich tu n g gur V e rfd ja ffu n g eines 'bing*

liehen SechtS fom m t fü r bie Sontrahenten eines SBohnungS*

taufchöertragS nicht in grage, n id jt einm al bie V e rfd ja ffu n g beS V e fi|e S an ber D aufdjioohnung, fofern m an überhaupt bem V e f i| bie R a tu r eines b ingtidjen SechtS gufprechen fa n n . D ie SBohnungStaufchüereinbarung enthält oielm ehr in ih re r ifSerfeftion eine Seihe oon m iteinanber berfoppetten V e rträgen, bie in gegenfeitiger STbhängigfeit ooneinanber ftepen unb SechtSbegiehungen gmifepen ben ta u fh lu ftig e n SRie*

te rn , ben P a rte ie n ber bisherigen SDRietoerljättniffe unb ben an ben neu eingugepenben SRietüerträgen beteiligten ißerfonen begrünben. D iefe SechtSbegiehungen fin b im eingetnen gu betradjten unb flargulegen.

I I . D e r natürliche © ang ber V e rljanblung en, bie gum S tb fh lu h eines SBohnungStaufhoertragS führen, erforbert gu»

nädhft e i n e V e r e i n b a r u n g g m i f c f j e n b e n gmei ober mehreren g u m gegenfeitigen D a u f h ih re t SBohnungen g e * n e i g t e n S R i e t e r n . ©ine m irffam e V e reinbarung bei einer auS rnepr als gmei Verfonen beftepenben Sette lie g t erft oor, menn f ä m 11 i h e beteiligten SRieter gugeftim m t haben. ® om m t ein u n m i t t e l b a r e r SluS taufh ber SBohnungen gm ifhen gmei SRietern n id jt in g ra g e , fo ftept jebe bem anbern gegen*

über übernommene V e rp flich tu n g u nter ber auffhiebenben V e bing ung, bah and) bie meiteren © liebe r ber Sette bem V e rtra g beitreten. SReift fom m t eS in biefen gäßen überhaupt nicht gu einer binbenben V e reinbarung, fonbern eS liegen iebigiid) unt>erbinbtid)e V o rbefpredpng en oor, ein noch nicht gum S lb fh lu f) gebiepener V e rtra g , ber erft b u rh ben Vei»

t r i t t ber übrigen V e teiü gten öerüo liftä n b ig t m irb. Slber a u h bie gmifdjen alten SRietern ergiette Ü bereinftim m ung ift als V e rtra g in ih re r SB irfung oon bem © in tr itt ftilifh m e ig e n b aufgenommener Vebingungen a b h äng ig: D e r Q u ftim m ung ber fä m ttih e n V e rm ieter unb alter gitftanbigen SBohnungSämter.

B 58gt. g l e i n e t , g n fH tu tto ne n beS beutfc£>en SSerltmitungS*

rechts V I . / V I I . S tu ft 1922, © .1 6 5 ff., 200 ff.

2) g t e i l t e t n. a. O. © .2 0 2 , 130.

53. Saijrg. 1924 ©eft 24/25]

© rötere fttuffätge 1923

8BaS bie erftere V o ra u S fe |u n g a n la n g t/ fo fa n n glüeifel*

haft fein, ob b am it her 2Ü )fdfIu| eines bindenden SRietoertragS m it dem V e rm ieter ber jew eils in SluSfidjt genommenen neuen

® o h n u n g gleichfalls V ebing ung ber S B irffa m fe it ift ober n u r bie gut Ü berlaffung ber $B o|nung durch ben bisherigen SRieter ein einen anderen nach § 5 4 9 V @ V . notroenbige Q uftim m ung, ober gar n u r bie bem SSofmungSamt gegenüber abgugebenbe B u ftim m u n g S e rflä ru n g . D ie SIbficht ber P a rte ie n geht im

■BweifelSfaE ficherlicf) bafjitt, bafj bie neueingieljenben SRieter in ein unm ittelbares Stecfjtsoerhättnis gu bem V erm ieter ein*

treten follen, baff nicht lediglich ein U nterm ieteerhältniS gu bem bisherigen SRieter begrünbet werben fo ll. D e n n anbernfallS Würbe ber neue 9Rieter nicht in ben © enufj beS äRieterfd)ut}eS gegenüber bem H ausherrn gelangen und Bon ber S B illlü r beS bisherigen SRieterS abhängig werben, ber burd) Stuf*

gäbe beS w eiter beftehenben igauptm ietoerhättniffeS jebergeit ben D aufd)fontral)enten ber StäumuugSftage beS SjbauptBenuie*

terS ausliefern fann. Sind) bei bem bisherigen SRieter ift in ber Siegel bie 2lbfid)t gu u n te rte ile n , bah er burd) ben Daufd) Bon ber V in b u n g an baS bisherige SRietOerhältniS fid) befreien unb nicht bie V e ra n tw o rtu n g fü r einen fremden Siaum inhaber übernehmen w ill. Demgemäß ift regelmäßig auch ber Slbfdjlufj ber gur D urch fü h ru n g beS DaufdjeS not*

Wenbigen ÜOlietoerträge a ls V ebingung ber V e rtra g s e rfü llu n g gw ifdjen ben D aufd)tontrahenten angufehen.

O ffen bleibt jedoch bie fra g e , w e r bie g u ftim m u n g beS V e rm ieters gum 28ed)fel ber SRieter unb ben 2tbfd)lufi beS ÜRietoertragS m it bem neuen SRieter gu erW irfen hat nnb wie bie gegenfeitigen Verpflichtungen ber V e te ilig te n hierbei abgugrengen fin b . S o w e it auSnahmSWeife n u r bie V e g tü n b u n g eines U nterm ietoerhältniffeS gwifchen ben am D aufd) beteiligten SRietern bea6fichtigt w irb , ift eS gWeifelloS Aufgabe beS bisherigen SBohnungSinhaberS, fü r bie E in h o lu n g unb nö tig e n fa lls fü r bie © rgw ingung ber g u ftim m u n g (§ 2 9 9R © d)© .) 5U forgen, unb eS befiehl eine bindende V e rp flid )*

tu n g fü r ih n bem VertragSgegner gegenüber, l)iergu <*Ile gefejjlid)en SRittel gu erfdhöfofen. R id )t aber geht biefe V e r*

p ftid jtu n g barauf, u nter allen Umftänben fü r bie V e rfd fa ffu n g beS VefitjeS an ben SRieträumen einguftefett, nö tig e n fa lls auch eine öon bem V e rm ieter als VreiS feiner Q uftim m ung geforderte StbffanbSfumme gu entrichten. D ie Daufcf)oerein»

Barung ha i uod) nicht bie Vebeutung eines bereits ab*

geschloffenen U nterm ietüertragS , fonbern n u r eines V o r*

BertragS gu biefem 3w ed. Sieben bem bedingten Stecht auf R ä um ung ber SBohnungen bei V o rlie g e n a lle r h ie rfü r be*

ftehenben VorrauSfegungen enthält ber DaufdiO ertrag auch gugleid) bie nicht Bon einer V ebingung abhängige V e rp flid )*

tung, fü r die SBegräumung ber ber D u rch fü h ru n g beS V e r*

tragS entgegenftehenben ¡ginberniffe gu forgen. Rad) D reu und © laitben fönnen jebod) n u r bie im V e rfe ljr üblichen Ve*

m ü |u n g e n gur E rla n g u n g ber S u ftim m u n g gefordert werben, nicht bagegen unoerhättniSm äfjige Slufwenbungen. E r fü llt ber VertragSgegner biefe (unbedingte) V e rpflichtun g nicht — fie Befiehl niefjt n u r gegenüber dem u n m itte lb a r auf bie SBofmung refleftierenben V e rtra g s p a rtn e r, fonbern aud) gegen*

über bett übrigen V e te ilig te n — bann fa n n jebe Bon ben

über bett übrigen V e te ilig te n — bann fa n n jebe Bon ben