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Saßrg. 1922 §eft 12] fRedftfpredjuitg 963

fljunitgtCdjes ©kmrumltungscsertdjt

51. Saßrg. 1922 §eft 12] fRedftfpredjuitg 963

muß ber 3weci e n tle ib e n , ber m it bet Veftiinm ung üerfolgt w irb.

®er ift, „ b e m S r i aß Bott ©teuerorbnungen B o r g u b e u g e n , bie m it bem ÖieicEjSrecfjt Ttitf)t Bereinbat finb ober bie Sieißgfinangen über*

mäßig fßäbigeit“., unb fo fü r JReßtgfißerbeit gu forgen, fpätera SBeiterungen gu Bermeiben unb bie ®emeinbehaughatte 9e8sn nn*

Borfiergefebene Slugfälle gu [ßüßen (Vegrünbung ©. 27, S ru dfa ß e 9 ir. 1623 ber Verfianblungen ber -RatVerf. Sb. 340 ber Einlagen gu ben ©tenV.). Sag fann über bie Veftimmung in ißrer jeßigen gaffung eben n ur, Wenn bie SRitteilung ber Drbnungen an bie Sieißgbeßörbe unb bie Ricßtaugübung heg (SinfprucfisrocEiiä burd) biefe ebeufo mefentlidje Voraugfeßung fü r ißre © ü ltig te it ift toie naß bem E ntw ürfe bereu Quftimmung, w eil anbernfallg im m erhin bie SRög*

liß ie it beftüube, baß Drbnuugen, bie ben 3Ieißgfinangintereffen gu*

toibetlanfen, wenigfteng z e i t w e i l i g in S ra ft finb unb geßanbßabt werben, unb babutß fßon 5Raßteite fü r bie Uieicßgeinnaßmen ent»

flehen tönnen. S ie ©ßtoierigfeiten unb SRaßteile, bie fit^i ßieraug unter Umftänben fü r bie ginanggebaßtung ber ©emeinben ergeben lönnen, ntüffen in Sfauf genommen werben. S ie gefamte Reuotbnung beg ©teuerwefeng ift ungiTteifel^aft Bon bem ©ebanfen beßerrfßt, baß bie aieicftSfinangintereffeu gur |je it übertoiegen. Saßet muffen biefe a u ß in ber Botliegenben grage ben Slugißlag geben, g m übrigen finb bie ©emeinben im allgemeinen and) in ber Sage, ©ßäbigungeit, bie i^nen aug ber Einengung ihre? ©elbfibeftimntunggreßtg burd) ben § 5 £ © t® . in btefer § tn f iß i erwad)fen Jönnen, bahurß gu begegnen, baß fie ihren ©Ölungen riicfroirfenbe S ra ft Beilegen.

2fllein bie © üttigfe it ber Jenaer ©aßung toirb ßierburß beg»

wegen n iß t berußet, weit fie überhaupt Jeine ©teuerorbnung i. ©. ber Vorfcßrift ift unb atfo b e r S t e i ß g b e ß ö r b e g a r n i ß t m i t » g e t e i l t gu w e r b e n b r a u c h t e . . . (^>ier folgen gunüßft Slus»

füßrungen, burd» bie bargetait w irb, baß bie nad) ber ©aßung Born 19. SRai 1920. gu erßebenbe Slbgabe, Wenn auß feine „© ebüßr“ , fo boß ein „V e i/ra g “ , jebenfallg eine Slbgabe fei, bie ben ^Pflichtigen n iß t „BOTaugfeßungglog“ , fonbertt als ©egenletfiur.g fü r eine be»

fonbere Setftung ber © tabt auferlegt werbe).

. . . S ie m. meint nun freilief):, bie ©aßung habe auch alg ©e»

bühren»_ ober Veitraggorbnung Borgelegt werben müffen, weil bag Sanbegfteitergefeß nad) ber Vegrünbung gu § 1 beg Entw urfg unter

„S te u e rn " auch ©ebüßren unb Veiiräge Bcrftanben muffen wolle.

Sem ift aber n iß t beigupflißten. S ie S in fiß t ließe fiß nur halten, wenn man anndhnte, baß b u rß bag Sanbegfteuergefeß bie guftänbig»

fetiggrengen fü r bag g e f a m t e S l b g a b e n w e f e r . beg 3teiߣ, ber Sauber unb ber ©emeinben hätten beftinunt werben follen. igtergu hat man aber feinen Stnlaß ober genügenben Slnßalt. S ei ber Reu» * * III. IV. V. ben E in fp tu ß oergißtet ift. 9Rit biefer Sluffaffung w irb man fieß uid)t befreunben tönnen; auß bie E intragung eines Vereing fonnte erft erfolgen, naßbent bie Einfprnßgbehörbe fieß feßlüffig gemaeßt ßatte ober , ber Einfprud) erlebigt war.

I I I. R e u e © t e u e r o r b n u n g e n . S ie Vegrünbung fagt:

„U n te r ©teuerorbnungen finb aKe ©teuerbeftimmungen ber

©emeinben unb ©emeinbeB-erbänbe unabhängig Bon ißrer g-orm gu Berfteßen, auf © runb beten Steuern erßoben werben follen. SReue ©teuerorbnungen finb folcße, bie naeß bem Qn«

frafttreten beä Sanbegfteuergefeßeg erlaffen werben.“

Gbenfo Verfügung fRgSÄ. B. 23. g u ii 1920 (ffSriOIinSlSun. 377)

§ 1 Slbf. 2, © rl. ißrSRm ginSnn. B. 26. O ft. 1920 (ebenba) Slian w irb aber fagen ntüffen: neue ©teuerorbnungen finb Drb»

r.ungen über neue ©teuern, b. ß. alle teeßigfeßenben ©emcirtbeßanb»

lungen, in benen neue ©teuern eingefüßrt ober befteßenbe Beränbect werben, aber nießt Sefd)Iüffe, in benen bie ©eltung Bon genehmigten Steuern Berlängert ober S orfd)ri|tcn über bie Erhebung ober Ser»

waltung geänbert werben, alfo nießt Seftimmungen über bie gu»

ftänbigfeit beg ©emeinbcBorftaubeg ober ©teuexaugfeßuffeg, über bie S flid jt gut Siugfunft ober DrbnuugSftrafen, über bie ©infühntttg ober Slufßebuug mehrjähriger Sfedjnuugä» unb Seraulagunggpetiobeu.

Einführung Bon ¡oebunggterorinen, ber monatlidjen ober brei«

mouatlidten ©ntrichtung u. bgl. ®g ift einerlei, ob bie neuen Drb»

mengen bie fyorm ber Sioüeffe ober Siobififation haben.

IV . © t e u e r o r b n u n g e n . S e r § 5 begießt fieß n u r auf

©teuern, n id jt aud) auf Serufungggebüßrcn, Scrwaitungggcbüßten, Beiträge nub Sienfte, foubern n u r auf ©teuer«. S e r g nß a lt beg Segriffeg ber ©teuer« if t narß SKeicßgredjt gu beftimmeu, bei Umfang beg Segriffeg uaiß Sanbegretßt. .S e r Sfiecßtgbegrtff ber ©teuer« fann fü r bag gufammenßängenbe ©ebiet beg Weißgfteuerwefeng n u r ein»

ßeitliiß beftimmt werben. Saßer liegt § 1 SRSlbgD. audß bem S©t®.

gugruube, unb unter ©teuer« i. ©. beg § 5 S © t® . finb n u r bie

©teuern i. @. beg § 1 fRStbgö. gu Berfteßen. Sieg nim m t and»

unfer U rteil an; ebeufo ber E rlaß beg -SlgnntOl. o. 11. Siiärg 1921 (ijlrS R iuS lS uu. 126) unter 5Rr. 2, Wo aud) bie Umlagen ber über»

qeorbneten Serbänbe über Verteilung beg Sebarfg auf bie nadjgeorb»

Ttcten ©emeinben unb ©emeinbeBerbättbe nid)t gu ben ©teuer« ge»

rechnet werben, foubern n u r folcße, VeWje f ' ne unmittelbare Seiftuugg»

Pflicht ber Untertanen unb ipTit>atförperfci>afiert begrünben.

V. D r b n u u g e n . Unter Drbnuugen finb alle SReßtgfä|e gu Berfteßen, bie eine unmittelbare Selaftung ber Untertanen enthalten.

Eg ift gleichgültig, ob fie nad) SanbeSrecßt atg ©teuerorbnungen, alg

©emeinbebefßlüffe obet m it anbexen iRamett begcid)rtet werben, ob

orbnung beg 3leid)§fteuerweieng in ben gaßren 1919 unb 1920 uttb ben ßarlamentarifcßen fiämßfen, bie bamm gefnßrt Worben finb, ßanbelte eg f iß in ber ijauptfaß e barum, ob unb wieweit bie fog.

bereiten Steuern, bereu Slitgitugimg bi» baßin ben Säubern Bor»

beßalten gewefen war, fü r ba» Oteidjc in Slnfprud) gu neßmett unb bem g u g riff ber Sänber gu entgießen fei. S i e g einmanbfrei flar»

guftellen, w ar baßer auß ß auptfäßliß ber gmed beg Sanbegfteuer»

gejeßeg. S a t u r n ift a uß im § 1 nur ßerBorgeßoben, baß bie Sauber unb ©emeinben (©emeinbcBerbänbe) „b e re ß tig t" feien, „ S t e u e r n n a ß S a n b e g r e ß t gu erßeben“ . Eg feilte bamit, wie in ber S3e*

grünbung auggefüßrt ift (a. a. D . ©. 26), n u r anerfannt werben, baß eg g r u n b f a ß t i ß bei ber ben Säubern tra ft ißrer Slutonomie unb ber iReißgeerfaffung g u f t e ß e n b e n S e r e ß t i g u n g B e r b l e i b e ,

„© teuern n a ß Sanbegreßt“ gu erßeben. Unb offenbar nur, um bie Sragweüe biefeg Slnerfenntniffeg gang ftargufteiten, if t baßer ber S3e»

gri'atbung beg § 1 in ber 9 ie iß g ta g £ o o rla g e ber in ber föe», grünbung ber S teicßgratgBorlage n iß t enthaltene ©aß ßingugefügt worben: „U n te r ©teuern finb a uß ©ebüßren unb fonftige Slbgaben gu Berfteßen.“ Eg fottte bamit nur betont werben, baß bag oorßer auggefproßene Sliterfenntnig auß bie Sereßtigung gur Erhebung Bon

„©ebüßren unb fonftigen Slbgaben“ m itum faffe, unb eg ßanbelte fiß alfo babei n i d ) t etwa barum (Bgl. f R ö t t i r t g e r , 2 © t® . 83em. 4 gu § 1 ), ben © t e n e r b e g r i f f überhaupt unb inäbefonbere anberg gu umfßteiben, alg wie er im § 1 jJtSlbgD. fefigeftellt ift.

(Urt. B. 28. O ft. 1921, C 2/21.)

©nrittjteljof ju r CutfiljctDnug i>tr ßomfjitenjhonjlikte.

1 . S B irb b e r © t a a t a ug e i n e m © ß i f f g n n f a l l a u f b e m 9 i ß e i n e h a f t b a r g e m a ß t , w e i l bi e 3 th m n f i t 0 l n b e id , « t 5' t u n g ei ne a b g e t r i e b e n e S o n n e gur S e g e i ß n u n g ei neg S K o l e n f o p f e g n i ß t r e ß t g e i t i g e r f e ß t habe, fo i f t b a f ü r ber I R e ß t g w eg g u l ä f f i g , f o f e r n ber © t a a t a l g U n t e r h a i » t u n g g p f l i ß t i g e r u n b n i ß t a l g S r ä g e r ber S B a f f e r p o l i g e i » g e m a l t b e l a n g t ift.

S ie g ulaffung beg Sleßtgwegg hängt Bon bet Statur be3 b urß bie Silage geltenb gemaßten SInfprudjg ab, unb gioar ift hierbei bag gunäßft a ll richtig gu unterftellenbe Vorbringen beg ¡Ül. maßgebtiß, wäßrenb e3 auf ben In h a lt ber Sleßtgüerieibigung beg V eil, n iß t aniommt (3i@. 84, 87 = 3SB. 1914, 783)

9im gegebenen ber Sil. feinen Sinfpruß bamit be»

fie bauetnbe ober n u r Borübergel)enbe (einjährige) ©eltung Ißben, ob fie Bon ber ©enteinbe ober fü r bie ©emeinbe erlaffen werben, auß bie Vefiimmungen ber Umgemeinbunggoerträge, b u tß weiße bie ©teuerlaft eineg ©emeinbeteilg geregelt w irb, aber n iß t bloße Vereinfaßung Ben ©tengen. V e i ben pteußifdjen bireften ©emeinbe»

freuern gehören h i« ß e r fowohl bie Sauerorbnmtgen, b u rß weiße gewiffe ^ringipalftenerfaße beftimmt Werben, alg a u ß bie jäh rliß en V efßiüffe, weldje barüber Veftimmung treffen, wieoiel ißrogent be»

Vriitgipalfteuerfaßeg gut §ebung Jommen follen, aber n iß t bie ba»

gmifßen liegenben V efßiüffe, in benen ber birefte ©teuerbebarf auf bie ©runb» unb ©ewerbefteuer »erteilt Wirb, Verfügung beg jR^nnSR.

B. 11. iOlär?, 1921 (3RinVl.3nn. 126) § 2 b .

S e r 3I3nn3R. geht aber nod) einen © ß rttt Wetter; et W ill bag Einfprußgoexfahren auß n iß t auf bie V efßiüffe anwenben, in benen bie ¿ufßlaggprogente gu ben ftaatlißen Ertraggfteuern fü r bag ein*

gelne Sießnnnggjahr feftgefeßt werben. E r meint, gegen übermäßige 3ufßläge fei n iß t naß § 5 , fonbern naß § 6 S@t®. eingufdjreiten.

V5ie bag burßguführen fein mag, ift hier n iß t ä11 prüfen. S ie Ve»

fß rä niu ng beg EiniprußgBerfahreng auf befonbere ©emeinbefieuern unb bie Freigabe ber gufßlaggfteuern ift im £@t®. f iß t t n iß t ent»

halten. SBenn bie Verfügung Born 8l$m. auggegangen Wäre, ober wenn ber jRjgWnSR. ber Vorgefeßte ber Sanbegfinangämter unb in ber Slngelegenheit guftänbig wäre, fo iöttnte man bie Verfügung alg eine SSitlengeritärung ber Dietßgregierung auffaffen, in ber ein fü r alte SRate auf bie Erhebung beg E infp ru ß g gegen Sufßtaggftenern Ber»

gißtet würbe. @o finb bie ©emeinben itt einem ftänbigen ^nftanbe ber @efal)r, weil jeber © teuerpflißtige bie SSeinunggoerfcßiebenheit über bie Votmenbigieit beg Einfprußgoexfaßreng gur Entfßeibnng ber 9ießtgmittetbehörbe Bringen Jann.

V I. S R e ß t g m i t t e l . Saß bie lln ie rla ffu n g beg Einfprußg»

Berfahrertg Boit bem © teuerpftißtigen b u rß 3teßigm ittel gerügt werben Jann, ift eine bebauerliße g ’otge ber U ntla rlje it in ben SRiniftexiaterlaffen. SBenn bag SinfprußgBerfahren, wie eg f iß ge«

hört, Bor bie (Genehmigung b u rß bie Sanbesanffißtgbehörbe gelegt würbe, fo Wäre m it ber SRitteilung beg ©enehmigunggbefßluffeg an bie ©emeinbebehörbe alles form ell in D ü n u n g . ® ie 3ied)tgmittei»

p fliß t Jönnte bann nod) bie materielle ¿juläffigieit ber ©teuerorbnung prüfen: bag Jann iß t n iß t genommen Werben; aber fra g e n formeller Slrt, an benen bie (Steuerpflichtige gar Jein materieÄeg Qntereffe hat, tönnten bann n iß t meßr üoriommen.

3Si. D r. S a r i g r i e b r i ß g , Süffeiborf.

8 u 1. S ie E ntfß. beßanbelt bie fü r ben © ßiffahrtgüertehr außerorbentliß intereffante uttb Wißtige grage, ob fü r Slagen gegen ben gig tn» auß bann ber Sleßtgmeg gugetaffen ift, wenn ber gigJug

fg u rifH fd jt SBodjenfdjrift

964 fftemtfpredjung

grüntet, bitjj bet beitagte gigfug als „B a u h e rr" fü r ben bem St rrwacbfenen Sdjabeit aufäufommen habe. S e t S t. f)ält fiel) an ben SBeil. at§ beit, ber bie 511c B ilbuttg beb igafenS non D rfotj m it bienenbe SDfoIe fü r eigene Rechnung erbaut unb 5« Eigentum be»

batten habe, E t legt bar, baß ber Be». in biefer feiner Eigenfdjaft oetpflidjtet gewefen fei, bei ber Errichtung unb E rhaltung beS Stau»

Wertes alte S o rg fa lt anäuroenben, baß ßieriu auef) bie B flid jt be»

griffen fei, bie Sage beS SRoIentopfeS bauernb m it einer feft ber»

enterten »Tonne gu fennäetdjtten, unb bafi ber Befl. biefer B ftid jt

¡cf)ulbl)aft äuwibet gebaute» habe.

3Kxt biefer Begründung gibt ber S t ber Stuffaffung beS RedjtS»

tcerbaitnijfeS als einest rein pribatredjtlichen SluSbrud. ®r ftüßt ben üfnfptud) in an fief) fcfjtüffigex SBeife auf § 82 3 B@ B., ber ben S taat roie jeben anberen fü r bie Beobadjtung ber fog. VerfebrSfidjernngS»

pflichten Berantwortlidj madft. S er S ta a t ift bam it nid jt als Sräger bet öffentlidjen ©ewalt, inSbefonbere ber Roltäeiljobeit, fonbern in einer Eigenfdjcift belangt, wie fie febem Staatsbürger innewoijtten tann. g ü r eine berartige Stage ift ber RedjtSWeg wtbebenflidj er»

öffnet. Safe namentlich bie fß fiidjt beS Staates p r Unterhaltung ihm gefföcenber B aulidjfeiten unb m it fotefjeu äufamtnenljängenber Stnlagen, foweit ber V erfehl unb beren S idjerfjeit Don ihnen berührt tu erben, auf bem ©ebiete beS allgemeinen bürgerlichen RedjtS liegt unb m it ber Staatshoheit nichts äu fdjaffen hat, bah bementfpredjenb auch eine bem Staate hierbei ¿ur Saft p legenbe R adjläfftgfeit nidjt in ben Säereich ber öffentlichen ©ematt fä llt, ift anerfannten RedjtenS (IR©. 54, 159).

SaS Ergebnis ift aber and) fein anbereS, toenn angenommen Wirb, ba§ ber S l. feinen Rnfprucfj and) auf eine öffentlidj»red)tticbe llnterhaltungSpflicht bcS Staate» hat grünben wollen. Betreffs einer fotdjen UnterhaltungSpftid)t fönnte ber S i. fidj auf bie Säeftimmungen beS HkSBaff©. 0. 7. Stpcil 1913 (© S . 53) ftüßen. S a ber Rhein ein natürlicher SBaffexIauf erfter Drbnung ift (§ 2 Sibf. 1 R r. 1 SBaff©.

unb Slntage BUT- I, ® S . 177), liegt feine Unterhaltung nad) § 115 Stbf. 1 R r. 1 SBaff®. bem Staate ob. S ie Verpflichtung p biefer Unterhaltung ift eine öffentiich»red)tlid)e V erbinbtidjfeit (§ 11 3 Slbf. 1 baf.). S ie Unterhaltung umfaht bei SBafferläufen erfter Drbnung bie ©rhaltung ber Schiffbarfett (§ 114 2I6f. 1 SBaff®.), b. i. bie Sorge fü r bie ju r ' Sicherheit unb Bequcmltdjfett ber Schiffahrt nötigen Bfnftalten. Vom Staubpunfte beS SL auS ift ferner ju unterfteHen, baß bie öffentlicf)»=recf)tlid6e UntetijaltungSpfticfjt beS Staate» troß ber fü r bie beförderen QufahrtSftrahen p ben §äfen gegebenen ein»

fdjtänfenben SSorfdjrift in § 114 'Hbf. 3 SBaff®. auch bie hier in Betradjt lommenbe SRole ergreift. Stber auch ‘» «in bie Slagebegriitt»

bung in biefem S inne aufgefaht w irb, ift baburd) bie B ulaffung be? Rechtsweges nicht in gtage geftetlt. Senn hierfür ift eS pach feftftehenben ©tunbfaßen ohne Säelang, ob ber S taa t eine Slnlage, beren SRangelhaftigfeit einen Sdjabeit Berurfacbt haben fall, infolge feiner Betätigung auf prtBatredjtlicfjeiu ©ebiet als Eigentümer, Säe»

fißer, B auherr, Unternehmer betriebSfidjer p halten hat, ober ob bie entfpredjcnbe fß flidjt auf öffentlich-rechtliche fo rm e n äurüdgefübrt unb bie fü r bie BettiebSfidjerijeit Berantmortlidjen Beamten ljieräu tra ft öffentlidjen SiedjteS berufen finb (R®. 65, 117; 68, 365 = 33B. 1907, 465; 99,98). S ie bei ber Erhebung be» SompetenäfonflifteS uertreiene Sluffaffuixg, bah ber Rechtsweg um beswitten Bcrfchloffen fei, weil bie tRheinftrombauBerwaltung bie SRole nid jt in SluSübung einer priBaten B autätigfeit, fonbern in HuSiibung iljre r ^oheitSgewalt über ben Rhein errichtet habe, geht fehl. Sind) öffentlidj»red)tlidje Berhaltniffe fönnen Verpflidjtungen erzeugen, beren Verießung ^«nx Erfape beS einem anbereu baburd) pgefügten SdjabenS nah priuat»

redjtlidjeu ©rünbfähen Berhaftet. ®ah eilte angebliche SchabcuS»

Berurfachung irgenbwie xm Bufammenhange m it ber StuSübung eine»

SjoheüSrechteS fteijt, gexxügt n id jt, um ben tRedjtSWeg fü r ben Erfaß»

anfprudj auSäufdjliehen (31®. 78, 329 == BSffi. 1912, 381). Eine berartige SluSfdjliehung ließe fid) nur redjtfectxgen, wenn bie be»

hauptete SdjabenSpfügung auf ein Bon bent pftänbigen Drgatt in StuSübung bet ihm anDertrauteit öffentlichen ®ewalt beobadjtete»

Verhalten jutücfgefüfirt werbe. Unter biefem ©efichtSpunfte würbe hier ber SiedjtSroeg Berfdjloffen fein, wenn ber SI. feinen Slnfprud) barauf gegrünbet ijätte, bah er burdj 3JtahuaIjmen ber SBafferpoIiäei»

behörbe gefchäbigt worben fei. SaS ift aber nidjt gefdjeljert. SHe fü r einen Schaben nidjt lebtglrdj als Eigentümer, Befißer, Bauherr ober Unternehmer einer ber Sicherheit beS VerfeljrS bienenben Slxx»

läge, foxxbern audj auf ® runb einer öffentli(h»redjttt^en Unter»

haitungSpfiidjt in Sinfprudj genommen Wirb. $ a ä © eridjt hat fid) and) im teßteren gatte fü r bie B iU affm p beS 3iedjtSWegeS entfdjieben m it ber Begrünbung, baß auch öifentlidj»redjtlidje Verhältniffe Ver»

b in b li^Ieiten etjeugen fönnen, beren Verießung äuna ©cfaße beS einem anberen baöurdj pgefügten SdjabenS ;tad) priBatrechtlichen

®runbfäßen Berpftichten. Eine SluSfdjltehung beS 3ledj!3wegeS taffe fid) m ir rechtfertigen, wenn bie SdjabeitSäufüguitg auf ein Bon bem juftänbigen Drgatt in Ausübung ber ihm anaertrauten öffentlichen

©etcalt beobachtetes Verhalten p rü d p fü h te n fei.

Sxefe Sluffaffung entfpridjt ber allgemeinen Slnfdjauung unb — joroext fidj überfeijen läht — auch bet ftänbigen ffSrapiS ber ®erichte.

fR21. S i n b e d , SRannheim.

Slufgabe ber ftaatlidjen SBafferpolijeibeljörbe ift Bon ber prioatredjt»

lidjen ober öffentlid)»rec[)tiichen UnterhaltungSpflicht beS Staates fdjarf ju unterfcheiben. B1®“ 1 bat audj bie 33affcrpoliäei6ehörbe für bie „D rb nu n g, Sidjerheit unb Seidjtigfeit beS VerfehrS auf offen!«

lidjen © ew äffern" Sorge ¡$u tragen (§ 6 Budjft. b beS preuh- ®ef.

über bie ißoliäeiDerinaltnng B. i l . SDiärj 1850, @S. 265; §§39, 352 Söaff®.), allein unter anberen ©efidjtSpunftcn al» ber UnteT»

haitungSpflidjtige. Von ber SBafferpoiiäeibehörbe ift, foweit ba»

Ijicr in B etradjt fonxmt, 31t beftimmeit, ob, Wo unb weiche Sicher»

IjeitSBorfehruugen ju r Siegelung be» VftfehrS auf ben SBafferftrahen gu treffen finb. Slufgabe beS UnterhaitungSpfUdjtigen aber ift eS, .in Befolgung foldjcr Beftimmungen bie baburd) gebotenen Stnlagen hctäuftellen ober jit erhalten. SGBte in ber Spanb beS Dberpräfibenten bie fadjlidje V erw altung beS SiljeiixftromS, ju ber auch bie Unter»

hallung geljört, m it ber SBaljrnehmung ber Strom» unb SdjiifaljrtS»

Polizei Bereinigt ift (§343 SBaff®., unb bagu § o l ß » S t e u ß „ Vreuß. SBaffergefeß2 Sinnt. 3), fo enthalt audj bie Bon biefem et»

laffene „SUenftanweifung fü r bie Verlegung unb Beauffidjtigung ber Sonnen p r Bejeidjnung beS gahrroaifer» int Vljeine ufm ."

B. 19. SRärj 1900, bie xn ber Begrünbung beS Sompetenäfonflift»

fdjlechltoeg als „V o liäe ioe totbn u itg " begeichnet ift, ununterfchteben B o rfd jrifte n polijeilid jer Sirt unb folcfje fü r bie Unterhaltung. Sie richtet fidj audj bementipredjenb m it ihren Slnotbnungen halb an ben BoÜäeifUammeifteT, 6alb an beit SBafferhauwart. S a ra u f aber, bah bie SBafferpoiiäeibehörbe ber ilje geftelfteu Siufgabe nicht gerecht geworben fei, ift bie Slage n id jt gegrünbet. S er fit. bemängelt inS»

befoitbete nidjt, wie baS ttad) bem preuß. ®efeß übet bie Bwläffig»

feit be» Rechtsweges in Beäiefjung auf potigcilicfje Verfügungen B. 11. SRai 1842 (® S . 192) im orbentitdjen Rechtsweg unftattfiaft wäre, bie ®efeßmäf;igfeit, Rotwenbigfeit unb B ^ d m ä ß ig fe it ber Sienftanroeifung, foweit biefe fidj als Boitäe'bewrbratng barfteUt.

E r madjt nicht etwa geltenb, baß bie SBafferpoiiäeibehörbe bie SBeg»

nähme ber p r S idjerung be» SdjiffSBerleljrS beftimmten Betonnung be§ SRolenfopfe» attgeorbnet habe. S ie Slage bringt Bielmehr Bor, entgegen ben befteljenbett V o rfdjrifte n fei ber SÄolenfopf nicfit burcfi eine Sonne gefennäcidjnet geroefen, bie angebradjte Sonne, bie auf bem SRoIenfopf hätte feft oeranfert fein müffen, fei abgetrieben, unb ooit bej StrombauBerwaltung habe fiaj niemaxtb barum gefftmmert.

S e r SI. fu fjt alfo gerabc barauf, bah Drgane ber Strombauoerwal»

tung ben gegebenen Beftimmungen äitwibec bie gebotenen Sidjer»

heitSBorfeljrungen nicht auSgeführt hätten. S a rin ift n u r ber Vor»

Wurf ju fitxbeu, baß ber S taa t als ber UnterhaltimgSpflidjtige e»

burdj feine Drgane p flid jtw ib rig Berabfaumt Jjabe, bie sur Begeidj»

xueng beS SRolenfopfeS bieuenbe Sonne bauernb in bem Bnftanbe äu erhalten, weldjer ber wafferpoliäeilidjen Slnorbnung entfprach. Sind) infomeit bleibt alfo befteljen, bah ber S l. ben S taa t nid jt als STäger ber ißoliäeihoijeit, fonbern als ben fü r bie Unterhaltung ber SRoIe Verpflichteten in Sinfprudj nim mt, g iir eine berartige Slage ift aber, wie erörtert, ber Rechtsweg eröffnet, gteidjöiel, ob ber Staat juc ordnungsmäßigen Unterhaltung ber SOioIe in feiner rein prioat»

redjtlidj p beurteileuben Eigenfchaft als Erbauer unb Eigentümer ober ob er IjieräU ixt ©emähfjett beS SBaffergefeßeS fra ft öffentlichen Rechtes Betbunben ift.

(E lf. B. 12. Rot). 1921, Sfr. 2771.)

& e u t f d j ' € f d ) c d )0f f o t t M f t f < l ) e r « ß e m i f ä j i e r

9 fa i) ber itn 1921 Q. 1541 ff. beröffentlichiett fP ro p h o rb n u ttg be§ (Seutfch^f^ecfiofioiüaiifchen. © em ifihten Sd)iebSgerict)tgi)ofeä m üffen alle öor biefem ©(^ieb5geridE)t§*

fjofe ju erfje&enbett Siagen B i§ j u m 3Q. 3 u n i 1922 beim

© e fre ta ria t be§ ©cfjiebggericfjtgfjofeS in © euf, 3fue be la ©or»

raterie 22, eingexeicfjt tuerben.

Sfnggenommen bleiben n u r bie S'ülie, in betten bie 9)lög«

licfjfe it ber Slageerhebuug öott bent © in tr itt einer Satfadje abl)ängt, bie big 511111 30. S u n i b. 3 - n id jt eingetreten ift, ober bei benen fie oon ber © ntfteljm tg eineg ©dhabeng ah=

ijängig ift, ber itt biefer f f r i f t n id jt tjat feftgeftedt toerbett iönnett. S n biefett g a tte n beträgt bie g r i f t 100 Sage unb lä u ft Bon bem B ^ ty n itite ab, in bem ber Släger ben © in*

t r it t ber S a tfadje Ijätte erfahren fönnen ober m üffen ober in bent er bag Sefteljen beg © djabeng hätte feftftetten fönnen ober m üffen.

■©ceutfdjen gntereffeuten e rte ilt auf — m it SRütfporto üerfehenen — 2fnfrage n bie beutfdhe © taatgbertretung beim fD e u tfd p S fd je d jo ilo io a ftfd je n © em ifdjten ©djiebggerichtghof, B e r lin W 35, Dtottenborfftr. 2 1 a , Siugfunft.

51. gafjrg. 1922 $eft 12]

SftedfjtfprecEiimg öe§ 9ieid)§fmcmgf)of§ 965

Re<f)tfp«<$ung des Kei^efinan^ofs.

(ISanb 7 ber DImttidjen Sammlung.)

^Bearbeitet Dort

9

fe<f)t

3

an iü a lt D r. K a u fm a n n in S e ip g ig . (Sortierung ju

3 2 3

.

1 9 2 1

, l l ö l f f - ,

1 6 4 7

ff.;

1 9 2 2

,

6 5 7

ff.)

83ot6emetfuug.

© e r 7. V a ttb enthält einige Eittfdjeibungen Bon grunbfäp«

Iicper Vebeutung. S . 97 (9 lr: 758 tie fe r 3 u i ainmenftettung) bc- fip ä ftig t fid) m it ber u m ftritte n e n © ü ltig fe it beS ©efcpeS über bie 3 at)Iung ber 3 ötle in ,®alb unb bejaht fie. 3 n biefem 3 ufammcit«

bang legt ber g in a ttä b o f bar, baß eine allgemeine VefugniS ber

©teuerbebörbeit, orbttm tgSm äßig oerfünbete SieidjSgefcpe auf if>re

© ü ltig fe it ju prüfen, nicht beftelje uttb anbererfeits, baß cS 91ecf)t u n b fp flid jt ber SSe^örbett fei, ¿u prüfen, ob unb intoietoeit eilt

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