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Pologne Litteraire : revue mensuelle. A. 4, 1929, nr 32 (15 mai)

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Le numéro, 40 centimes suisses (80 groszy)

o

O G N

LITTERAIRE

D irection :

V a rso v ie ,

Z lota

8

, tél. 132-82;

adm inistration, publi­

cité : B o d u e n a

1

,

tél. 223-04

S u ccu rsale d 'a d m in i­

stration: Paris, 123,

b o u l.

S t.

G erm ain.

Librairie G e b e t h n e i

et W o l f f

A b on n em en t d 'u n an

4 francs suisses

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Nr. 32

Varsovie, 15 mai 1929

Quatrième année

Jan Lecfjon

traduit par 7 fjérèse K o ern er

P r o u s t

D e s om b res sur les murs qu e la bougie anime,

D ro g u es à l ’â cre od eu r et p â leu r du m ourant...

C e n’ est rien : c ’ est le sim p le év én em en t ultim e

E t qui ne su rpren d ra M a r cel P rou st n u llem en t.

T e l le so le il cou ch an t qui d es ce n d v ers le fle u v e,

R en o n c e à sa sp len d eu r et s ’étein t, résign é,

D e m êm e, il rem an ie en co r dans les ép reu v es

C e tte m ort q u ’il co n te m p le et con n a ît désorm ais.

C e n ’e s t rien. Et, dem ain, dans le tard if silen ce,

En lisant ce rom an à l’ h eu re où tout s ’en d ort,

Soudain — on sen tira la jo ie d e la n aissa nce:

C ar on croit en la vie, ou l’ on croit en la mort.

Gourmandise

En vain l’ hom m e con sen t à lu i-m êm e et au mal.

La d ou leu r, en lui, m on te ainsi que la m a rée.

L es y e u x d e L u cifer son t pour lui le fanal

Qui indique la voie à la n ef ég a rée.

L ’am our n e con n aît pas d e j e u x a ssez câlins,

I l lui fau t in ven ter m aintes a u tres ca r ess es

P o u r é to u ffe r en nous c e t t e indicible faim

Q ui fait qu e — tout ayant — nous d ésiron s sans ce s s e .

O, tragiqu e, in sp irée gou rm an d ise d ’A d a m !

P é c h é origin el, sage, p rofon d , vaillant!

E st-il a stre plu s clair qu e c e tte op a q u e nuit

D ’où la p a ix est bannie, où seu l le d ésir lu it?

L a m o r t

T el G o e th e , le divin, v ieu x seign eu r du château,

Q uand la n eige a co u v ert les h ivern a les plaines,

R en tr er ch e z soi, quittant les tra va u x du dom ain e,

Ou tel le d o u x S h elley , m ourir très jeu n e, tôt.

Oh, avant qu ’ ils soien t là, c e s sillon s d e nos fron ts

Et c e co n sen tem en t d e nos co e u rs froid s, tra n qu illes:

P lu tô t m ort to u t-à -fa it qu e — sorti d e la ville,

O m b re hâve, rô d er sur c e s p la ces, en rond.

O m on h op lite p â le! E c o u te : ten d tes fib res

C o n tre les d ard s aigus, les h ostiles élans

D e l’en n em i d estin , et co n tre l ’ouragan.

Q u e l l e s soien t vigilant luth qui sans c e s s e vibre.

P o u r les tréso rs du ciel j e ne v e u x d éla isser

M on saint m épris d e c e qui d ’ ici-bas s ’ é lè v e :

C on tre les flo ts h o u leu x j e lutterai sans trê v e —

Et qu e la m ort m e broie, m oi — le v o ile hissé.

Rencontre

C e tte nuit — si étra n g e et p â le d ’ insom nie,

E m p o rté par la lune à tra vers m onts et plaines...

Soudain, j e m e trouvai dans la blanche R a ven n e,

Seu l, fa c e -à -fa c e a v ec la vision amie.

L es son s d e flû te en traien t par la fe n ê tr e o u v erte,

E t l ’air éta it ch a rgé d e lou rd s parfum s suaves.

C es p arfu m s m en la ça ien t te lle s d es vign es v ertes,

Q uand j ’allais sou s un c ie l m a je stu eu x et grave.

„V o u s s e r e z ex a u cé s, vou s tous qui a vez fa im !"

Sous le s o u ffle divin j e baissai les pau p ières.

E t c e fu ren t les flo ts d éferla n t sur le s p ierres —

Et puis — puis — sur le p on t — là, j e vis D an te enfin.

„M o n M a ître, e s t-c e bien to i? P ou rqu oi si a n x ie u x ?

P ou rqu oi es-tu si p âle, à un m ourant p a reil?

J e vien s te d em a n d er le s e c r e t d e tes y e u x .

J ’erre. J e n e sais rien. J ’ im p lore ton co n seil".

E s t-c e l’ea u ? E s t-c e lui d on t la v o ix m e fra p p a ?

J e m e voilai la fa c e, à se s p ied s p ro stern é.

„ l l n 'est ni ciel, ni terre, et ni en fer. Il n’ est

Q u e B ea trix . Et elle — elle n ’e x is te p as".

Wiedersehen nach dem Kriege

* )

U nter einer schw arzen, auf einem P a p p k â rtch en a u fged ru ck ten „ 5 ‘‘ las sie den mit lieb en dem H erzen, mit dem M und, mit allem D enken verzârtelten, den über A ile s gelieb ten V o r - und F a - m iliennam en. Im letzten A u g en b lick des selbst auferlegten W a rten s sann sie noch über das W o rt nach, das sie seit der A n k u n ft aus P aris so oft geh ôrt und das sie jetzt w ied er la s: Sergeant.

W a s bedeu tet diese ku rze V erbin - dung w in ziger B uchstaben unter dem N a- men des G e lie b te n ? W a ru m kônnen die G ed a n k en dieses seltsam e W o r t nicht b e- w e g e n ? Sergean t! Ist es das, was die Zeit vieljâ h rig er Trennung aus ihm gem acht, gem eisselt, a b geza p ft hat — aus ihrem G e lie b te n ? Ist es die B edeu tu n g der B e- deUtung des M en sch en ? Sie konnte nicht verstehen, ob sch on ihr der erste A u g e n ­ b lick d ie Verm utung ein flü sterte, dass es w oh l die B ezeichn un g des m ilitârischen G ra des wâre.

Sie h orch te n och an der Tür. M an h ôrte etw as w ie das leise G erâu sch eines in der F ern e fliessen d en W assers.

Sein A tem , dach te sie und die Finger begann en den dumm en, w eissen, Iedernen H andschuh langsam abzuziehen. D ie F in ­ ger der linken H an d schlossen, indem sie du rch die hâutige F eu ch tigk eit des w ei- chen L eders die F in g er der rech ten H and berührten, den ganzen K ô rp e r in einen elek trisch en Strom son d erb a rer Spannung ein. Sie k lo p fte vorsich tig, ganz leise an d ie T ü rfüllu ng. D a sselb e G erâusch eines in der F ern e fliessen d en W assers.

Sie w o iite in der aam m erigen o u iie des langen K o rrid o rs — b ev or sich die Tür, du rch die h indurch sie verm ittels ihres p u lsieren den B lu tes die W â rm e sei­ nes L ebens fühlte, nach der W e lt a ller G lü ck selig k eit ô ffn ete — n och ein G e- lü bd e tun, das grôssere M ach t besass, als a ller B efeh l G ottes und m enschlicher W ille.

Ihre L ip pen begann en a lso des H erzens S prache, die k lin gen d e, w eise, die die Signatur jed es ein zeln en B u chstaben in den P a n zer der Brust ein prâ gen de S p ra ­ ch e zu w iederh olen . D ie L ip pen flüster- ten:

— Ich bin ! Es gibt nichts, was die G ren zen losig k eit m einer L iebe verân gsti- gen konnte. M ein L ieben w ird dein gan- zes gegen w ârtiges L eben aufnehm en. Ich bin! W en n mir Z eit o d er M en schen deines D aseins mir bekann ten Inhalt gen om - men, gestohlen, geraubt haben — ich w er- de ihnen nicht flu ch en und m ich nicht über dich w undern, —• ich w erd e dein sein. D u bist M ass und G ren zen losigkeit, glâ n zen d e O b erflâch e und abgrü ndige T ie - ie. Ich bin !

Lângs des K orrid ors lief, gleichsam von a llen matten, du rch ungerad e Z ahlen geken nzeichn eten Sch eibchen w iederh olt, vorsich tig das K lo p fe n dahin. A u s dem Inneren versu chte schw acher, gew âhren- d er H albton sich an die B retter der Tür zu heften.

H elene fin g ihn mit a llen Sinnen auf. Sie drü ck te die K lin k e nieder. A ile s L e ­ ben presste sie zusam m en in glü ckhafter Einschüchterung.

V o n d er dunklen W a n d zw isch en den Fenstern, von d er n och dunkleren, w eil von verfliessen d en K onturen, Silh ouette des B ettes kam, zu H elenes Begrüssung, W â rm e m en schlichen K ôrp ers entgegen, mit dem G eru ch geronnenen B lutes und trock n en d er W in d e ln du rch trân kte W ârm e.

N ach langem spra ch losem Schw eigen, gerade, als du rch die grossen F en ster die letzten B â ch e der u ntergehen den Sonne H elene ü berflu teten, zerfloss im Zim m er, gleich dem G erasch el trock en er B lâtter der A n ru f:

„H elch en , H e lch en !"

A u f den K lang dieser gôttlich en B e ­ grüssung, einen K lang, d er reich er w ar als a ile H ochzeitsgesânge, fiel H elene vor dem B ette nieder. D ie B ein e krüm m ten sich in den K nieen w ie vor A lta rstu fen und die gan ze S eele ergab sich ru h evoller G nade. E xtatisch b lick e n d e A u g e n b ega n ­ nen aus zerfliessen d en N ebeln die ein zi- gen, im A b en d d â m m er deu tlich er w erd en - den U m risse aufzufangen.

Das gebeugte H aupt ergab sich der zau berhaften Z ârtlich k eit der H and. J e- der seidig e F a d en drückte seine A n tw ort in die m ageren, heissen F in ger des K ran- ken hinein.

*) Ein K a p itel aus dem R om an ,,Z p o d - g leb ia ", der im H erbst 1929 in deutscher Sp rache ersch einen wird.

Es ro llte der Trânen u n en dlich e P e r ­ le nschnur; grosse, schw ere T rân en m asslo- SEj Freude. Sie flossen w ie in haltsreiche R ede, w ie him m lischer festlich er Gesang.

A us dem Z im m er schw and, oben, an der D ecke, sich am Fen sterrah m en b re- chend, die Sonne. U nter dem B ett k roch d i'h t e r D âm m er hervor, geballter. K leb te sich an die W â n d e. Setzte sich in den W in k eln fest. N ur d ie gla tte T ü r glânzte noch, w ehrte sich v or nahem U ntergang in dunkler Ohnm acht der N acht. A u s dem K o rrid o r drang ged âm pftes E ch o w in ziger Schritte herein. D urch die angelehn te Tür sehob sich jem andes H and ins Zim m er. Licht spran g ob en an und fü llte das ga n ­ ze Zim m er m it w eichem , m ildem G lanz. H elene stand auf und mit ihr, schien es, e ih o b sich aus dem D âm m er jeg lich e G e- stalt der D inge, die, v or einer W e ile noch, unsichtbar, schw eigsam w aren, erstorben w àhren d der Begrüssung der Liebenden.

Z u gleich m it dem ersten B lick auf den V erw u n d eten hackten sich in H elenes Brust scharfe h aken form ige K ra llen ein. Rissen am H erzen, d u rch pflü g ten es tief und tausend schm erzliche M aie. A u s dem grau gelben G esich t des Liegenden, aus dunklen, tîefen H ôhlen lo d e rte zu ihrer B egrüssung sieghaftes, jed en Schm erz b e- kam p fen des Schauen hervor. D ie G ed a n ­ ken h orchten auf die grausam e Sprache des Sehens.

Ein schm ales, eisernes, m ilitârisches S p.talsbett. Z w ei klein e P ôlster, weiss, gleichgültig, nur pflich tm âssig ergeben. 1 ' , ‘ braune D eck e und unter ihr eine UeSIiilt abgezeichnet, gleich dem G rund der lebenden, w ogen d en W e lle n ihres G e- dâchtnisses. A u f d er rauhen D eck e eine lange, m erkw ürdig lange H and. T rock en e gelb e Finger, du rch d ick e K noten der G e- len ke abgeteilt.

H elenes B lick, der unbew usst ein e, W e ile versucht hat, den K o p f des L ieg en ­ den zu m eiden, b efiel p lô tzlich die glatte Stirne und die ein gefa llen en S ch la f en, die tio ck e n e n w ie m it B lu t zu sam m en gekleb- ten Bündel schw arzer H aare, die nach innen ged rü ckten W an gen, das von der A sch e unerm esslichen Leidens b ed eck te F eu er der A u gen, die vom R a u ch ver- zw eifelten U n -W illen s ü berzogen waren, die b lâulichen Lippen , diesen ganzen K op f, dessen furch tbarer A n b lick Christi W u n - den und L eid en hôhnte, die unter M illio - nen m enschlicher, treuer, w eicher, w in zi­ ger H erzen a u fgeteilt sind.

Sud des B lu tes schlug ins G ehirn, in den Schâdel.

— Ist denn von a ller W e lt der M ensch verraten, hinterlistig a llen Schm erzen aus- g e lie fe r t? W e s h a lb ? A u f dass er in Ein- sam keit sterbe, ohne mit dem H erzen ail der M enschen K lage, d ie er gesehen, zu hôren — der freudigen, g lü ck lich e n ? S er­ gea n t? C hristus! — In abgrü ndiger, unir- ûischer S tille w ogten w ie w ahnsinnig die B litze von H elenes G edan ken durcheinan- der.

W ita n sah ailes. Er sam m elte sich ganz in der Anstrengung, die R uhe zu wahren und die W a h rh eit ü ber sich n och fü r einen A u gen b lick zu rü ckzuh alten . Er wachte. Es rieselten auf die L ip pen T ro p fe n galliger B itterkeit, aber sie vertrock n eten unge- zeigt im M u ndw inkel. Er schloss die A u ­ gen.

D a leuchtete aus jen er abgründigen, unirdischen S tille ein a llen Schm erz Z w ei- er segnender, h eller Strahl em por, w ie der A n b lick schn eeiger F e ld e r in stum - mer, dunkler, tauber Nacht. A u s der G ren ­ zen losigk eit der Sehnsucht, aus den Trâum en des lange vereinsam ten K ôrpers, aus dem Sch la f der Sinne, offen b a rte sich dem Bew usstsein der W ille zur H in- gabe an den Schm erz, freud iger, einziger W ille. Es verstum m te p lô tzlic h die beun- ru higen de S p rach e d er verw egen en B rü- sle, es verstum m te das b etteln d e Flüstern der glatten, w ollü stigen V ertiefu n g en an den H üften, es erstarb die den Schoss stossende W e lle , es erka ltete jeg lich es Sein im D rângen nach über a ile V orstel- lung schm erzlicher M arter — nach un- au ssprech lich er W on n e.

D er V erw u n d ete erhob die rech te H and. Zur B egegn u pg der m ageren, zitternden H and lie f H elenes M u n d entgegen. A n die trockenen , heissen F in ger hefteten sich d i e , Lippen, in sie eine in Demut siegh afte Ruhe hinein liebkosend.

,,H e la !" — flüsterte W ita n m ühevoll, mit schw achem , dem G edâch tn is kaum noch bekanntem Flüstern.

D îesem Flü stern der L ip p en h alf das ganze G esicht, vor a llem aber der mit

T rau er ü berzogen e B lick . Und H elene lausch te m it dem Z au b er ihrer grossen, dunklen A u gen der w eiteren R e d e der erlosch en en A u gen des G eliebten , M it w eisem Fü hlen fing sie das Z ittern des blassen M undes auf, der furch tbare B eich te ablegte.

,,Und die H an d"...

Ihr B lick en td eck te das F eh len der lin ken H and... D er abgeschn ittene H em d- ârm el, zu gesteckt o d e r zugenâht, sah aus w ie d er lich te K n orren einer B irke, von d er d er W in d einen Z w eig losriss.

,,...Und das rech te Bein... und im G a n ­ zen w ie ein F etzen ...", sprach er, als ob er eine zw isch en sie gew orfen e, geheim e T o d -S ü n d e berich tete. M it einer p lô tz li- chen kurzen B ew egu ng stiess er die dunkle, braune D eck e von sich.

,,N icht a u fdecken, E in ziger", bat sie, die D eck e w ied er über die R este dieses M en schen kôrpers ziehend. ,,Es ist gut so".

U eber ihr G esich t ergoss sich ein lich - ter S ch leier w ie das erste L âch eln eines K in des, das die Sonne begrüsst. W ie Schauer rein er W on n e erfasste sie das W issen um ihre grosse Liebe. Es schien ihr, dass ihr früheres G efüh l eine Lâste- rung der grossen L iebe gew esen sei, ein arm selig gesch liffen es G las, das den M or- genstern, der über d er E rd e leuchtet, nachahm en w ill. Z ur B ekrâftigu n g ihrer jetzig en L ieb e en tblôsste sie den Fuss des K ranken und b ed eck te ihn m it Küssen. W ita n lag ohne Bew egung. Sein ver- krü ppelter K ôrp er tauchte im N ebel un- aussprechlich er L ieb e unter. D er leich en - hafte rech te Fuss, den H elenes A te m er- wârm te, strahlte eine sond erbare M acht aus, die das L eben neu erw eckte, mit ail seinen G esetzen, allem V erla n gen und W o lle n . D iese M acht verm ischte sich, gleichsam organisch, mit dem Dunst des stinkenden Eiters u nausgeheilter W u n d en und nahm in sich d ie ganze B ish erigkeit von H elenes L iebe auf.

U nbeachtet von den Liebenden, die von dem A u g en b lick neuen G eschehens, vom Inhalt kü nftiger T a ge betâu bt waren, trat die K ranken schw ester ins Zim m er.

,,Sieben U hr! Sie w erden so freu n dlich sein, den K ranken zu verla ssen ", w andte sie sich an H elene, d ie vor dem Bett kniete.

Eine F a ite spannte W itans Stirn. ,,M eine Frau w ird in einer Stunde ge- h en", w a rf er m it sich tlich em Z orn hin.

,,Nein, mein Herr, sie w ird s o fo rt ge- h en", beharrte die k orp u len te D am e mit A u gen g lâsern und im K le id einer K ra n ­ kenschw ester.

,,F ort von hier — zum T e u fe l!", b rü llte d er V erw u n d ete und krüm m te sich vor Schm erz, der, w ie es schien, durch ü ber- m âssige A n stren gun g und Z orn h ervorge- rufen w urde.

,,Dann w erd e ich hier b leib en und w a rten ", zisch te die d ick e Sch lange bissig unter der Nase.

„D a s ist nicht n otw en d ig ", m ischte sich H elen e ein. „Ic h w erd e gehen, s ob a ld Sie das Zim m er verlassen haben w erden , ich w o llte mich ohne Zeugen von meinem M ann verabsch ieden ".

,,A ber bitte, b itte! Sie w erd en v e r­ steh en", versuchte sie sich zu entschul- digen, ,,dass ich auf der W a ch t über das W oh lerg eh en der V erw u n d eten manchm al rü cksich tslos sein m uss"...

W ita n w ollte etw as sagen, aber schm erz­ lich e Ohnm acht benahm ihm die Stimme. B lu tige N ebel deck ten ihm die A u g e n zu.

D ie S ch w ester ging. H elene sah sich um und da sie n iem and bem erkte, beugte sie sich rasch über S ew eryn und drückte, zum ersten M al seit ihrer A n k u n ft im Spital, ihren heissen, lebendigen , b lu tvol- len M und auf die ausgetrockneten, blauen L ip pen des K ranken. D e r erste Kuss nach vielen Jahren der Trennung hatte nichts an sich vom W esen eines Kusses zw eier Lieben der. D ie Lippen , Schw üre ew iger L ieb e flüsternd, berührten nur kalte R e- liquien.

W ita n atm ete schwer. K ra ftlosigk eit b e fie l ihn und drü ck te ihn in die B etten hinein w ie eine tote, w ille n lo s e Last. H e­ lene um fing ihn mit einem B lick , drückte ihn an sich, nahm ihn in sich auf und lief rasch hinaus.

A ls sie den k lein en H o f durchquerte, e rgriff sie schrecklich e, h undertarm ige und h u n d ertk ôp fige F urcht. Erst h inter dem gem auerten T o r fühlte sie sich leichter, die sich ihr anhângende F u rch t verging, b lieb d ort zu rü ck und dorth in fürchtete sie sich in G edan ken um zusehen. Sie sah Sew eryn ausserhalb der ganzen jetzigen

U m gebung: des langen schm alen K orrid ors, der blutig schau enden Fenster und der K rankenschw ester.

N ach dem sie ihren H a n d k offer aus dem Zim m erchen am T o r — d er Behausung der alten S old a ten mit gebeugtem K o p f — abgeholt hatte, ergab sich H elene gânzlich dem W illen der V orseh un g und des sie füh renden K utschers und erreichte eines der zw eitrangigen H otels. M angels eines klein eren Zim m ers nahm sie A u fen th a lt in einem grossen, trostlosen Saal, vielm ehr einer Stube, deren Einrichtung dem H o- telbesitzer nicht w enig K op fzerb rech en verursacht haben dürfte.

A ile darin u ntergebrachten G egen stân- d e w aren so a u fgestellt, dass den E in tre- tenden die grosse, gedehn te L eere nicht überraschte, in der ein so w ich tiges und ernsthaftes M ôb elstü ck , w ie das Bett, ohne Spur verschw and.

H elenes K ôrper, erm üdet von der R ei- se, ersch ôp ft von dem Ueberm ass der E in drü cke, verlan gte nach Ruhe. Er laste- te und brach den W ille n nach geistiger Zusam m enfassung und U eberlegu ng ail dessen, was sich in d er T iefe ihrer D a ­ seins v ollz o g e n hatte.

D ie H ân de zog en d ie w eisse B lu se von den A rm en, streiften das glatte R eise- k leid von den H üften ab. D ie dünne, w ei- che W âsch e, die durch ihre D urchsich tig- keit sogar die H au tfarbe hindurchschim - m ern liess, ja gte H elenes G edan ken w ie ­ der auf die Stufen des A lta rs ihrer O p- ferschw üre. Ohne die gew oh nte a b en d lich e B esohâftigung des K am m ens ihres lantfen Haares, der B etrachtung ihres K ôrpers, der A u ssch au nach den klein sten V erâ n - derungen, k roch sie unter die kühle D ecke. Sie lôsch te das Licht aus, ro llte den K ô r ­ per in einen ü ppigen K nâu el zusam m en w ie ein regelm âssig h ingeschriebenes F r a - gezeichen und ergab sich den stillen T râu m ereien v or dem Schlaf. Z u gleich mit dem fernen G erâusch der Stadt floss durch das hohe, schm ale F en ster das Licht e i­ ner klaren, schônen, aber m on dlosen Nacht ins Zim m er.

Sie kon nte lange nicht einschlafen. A u f der G ren ze zw isch en Traum und W a ch sein w ob die V orstellu n g sonderbare B ild er:

Da schien es ihr, dass sie einen b rei- ten, verlassenen W e g ging, bis zu einer kreu zartigen G abelung, w o aus erw ach en- dem M orgen gla n z die S ilh ou ette eines dunklen einsam en T em pels em portauchte.

U nnachgiebig, u naufhaltsam um fasste, w ie ein Rahm en, d er B ogen des alten, m oosbew ach sen en T ors, das nach dem leeren, feuch ten S p ita lsh of führte, die W e lt der V orstellun g.

H elene betritt ihn. Sie sieht nicht die W â n d e, fühlt kein e Stütze unter den Füs- sen. V ersu nken in den blutigen G lanz der aus dem U rgrund auftau ch enden S ch eibe fliesst sie, im m er leich ter w erden d, zu den im H intergrund aufgespannten A rm en, zu dem in T o d e s le id gebeugtem Haupt. Ihre zitternden, fü rsorglich en H ân de fa s- sen den ausgekühlten, w illen losen Leib und tragen ihn über der Erde, irgen d w o- hin, in neblige Ferne.

„U n d k ein e H and... und kein en Fuss... und im ganzen w ie ein F etzen ..,", h ôrt sie und in den erm atteten, erw ârm ten, unter der D eck e in S chlingen au fgelôsten K notens zu sam m en gerollten K ô rp e r fliesst Rührung, ergiessen sich Strôm e heisser, w oh ltâ tiger Trânen,

G elieb te L ast trâgt sie. Christum selbst tragen ihre H ânde, H ân de, die schw erer sind als sein Leib,

Sie geht, im m er schw ach er w erd en d in der Rührung ihres ganzen W esen s. Sie fühlt, dass sie im nâchsten A u gen b lick h m fa llen w ird unter der gesegn eten Last. S ie erfleh t einen R est an K râ ften und b e ­ tritt einen breiten W eg , eine gerade, ver- gessene Strasse ohne Spur m enschlicher Füsse.

U nter der E rd e h ôrt sie es rauschen w ie d er W e lle n nâchtliches G eflü ster — w irres G erâusch , m en schlichen A m eisen - haufens.

Sie geht — mit ihm, m it S ew eryn in den A rm en.

Er ist leich t jetzt, w ie ein kleines K in dlein , das sich an die Brust schm iegt.

U nd kein e H and... und kein en Fuss... und...

G ren zen lose W eite, im m er nebliger, verw orrener...

Jan 2 y z n o w sk i

übertragen von

(2)

2

P O L O G N E L IT T E R A IR E

N» 32

Die Graphik von Waclaw Wasowicz

W a c la w W a s o w icz ist ein er d er v ie l- seitigsten und fein fü h ligsten poln isch en K ü n stler d er jü ngeren G én ération . Seine T â tigk eit um fasst viele G eb iete: von der In n en d ek ora tion bis zum S ta ffe lb ild und zu m H olzsch n itt. S in nlich bis in d ie F in - gersp itzen , em p fâ n glich , im pulsiv, leid en - sch a ftlich fiir a iles F risch e, N eue, L e- b en d ig e in teressiert, da b ei von ein er nicht zu u n tersch âtzen d er A rb eitsk ra ft, zâ h e und beh a rrlich in der B ew â ltigu n g der k ü n stle- risch en P r ob lèm e, hat W a s o w icz in seiner .0 1 - und A q u a re llm a le re i, in seiner G raph ik, in seiner d ek orativen K unst viele I ’hasen d u rch la u fen und seine E n tw ick - lung ist w oh l n och n icht abgeschlossen ,

A ls M a ler hat W a s o w icz sein erzeit g e to llt „m it w ild en , d â m on isch -g en ia len ju n g en S ch a ren " d er „F o rm is te n " (einer R ich tu ng, w elch e bei uns u n gefâh r dem früh en K ubism us en tsp ra ch ), die F orm verg ew a ltigt und zerstü ck elt, die F a rb en - sk a la a u f ein g eb roch en es R o t u n d ein geb roch en es B lau grün red u ziert, flâ ch en - h a fte und farbenarm e, von ein er unruhi- gen D yn am ik erfü llte K om p osition en en- tw orfen , w elch e b loss du rch den Rhythm us

und V lam inck, mit den en er d ie leichte, b ie ite M a lw eise, die ü bertrieb en e F a rb ig - keit und d ie F reu d e an d er O lfarbe, an ihrem Sch m elz und G lanz, an ih rer F lü s- sigkeit und F ettig k eit teilt.

A ls G ra ph ik er p fle g t W a s o w icz vor A lle m den H olzsch nitt. N eben W la d y s la w S k o cz y la s *) ist W a s o w icz w oh l der b e- deu ten dste p oln isch e H olzsch n eid er der G egenw art,

E benso w ie S k o cz y la s v erzich tet W ^ - s ow icz auf die V a leu rs und Z w isch entône, verw irft den m alerischen , d ie K on tu r fast v ô llig aussch alten den H olzsch n itt des X IX . Jahrh., keh rt im P rin zip zu dem U m riss- stil des X V I. Jahrh. zu rü ck, w irk t v o r A l ­ lem m it d er L in ie o d e r m it d er genau von a llen Seiten b egren zten F lâ ch e. Im R ahm en dieses m od ern en H olzsch nittstils hat sich je d o c h je d e r von ihnen seine ei- gen e A b a rt des H olzsch nitts ausgebildet, S k ocz y la s p fle g t vorw ieg en d den W eiss- schnitt. W a s o w icz gibt a b w ech seln d w eis- se Z eich n u n g a u f schw arzem G ru n d e und sch w a rze Z eichn un g auf w eissem G runde. S k ocz y la s ru ft den E in dru ck des K ô rp e r- lic h -V o lle n m it H ilfe v on p a ra llelen S

tri-las dem H arten und H erben den V orran g gibt, liebt W a s o w icz, beson d ers in seiner Frühzeit, d ie langen, fliessen den , leise a n sch w ellen d en Linien, die elega n ten K u r- ven der m usikalischen Instrum ente, die

„H u zu le und H u zu lin ", „ K o p f einer H u- z u lin ").

D iese E rfo lg e b e fried ig en je d o c h W ^ - sow icz nicht. Er kom m t zu d er Ü berzeu - gung, d er farbige H olzsch n itt sei eine

D anzig (1 9 2 7 )

ih rer L in ien und M assen w irk en sollten . E r hat dann auf die D eform a tion en , d ie sch râgen L in ien und die v o n d e r tra d i- tion ellen abw eich en d e P e rsp e k tiv e v e r­ zich tet und sich einen Stil gesch a ffen , w elch er en tfern t an den „S til d er neuen S a ch lich k e it" erin nert: ruhiger, statischer

chen und S ch ra ffieru n g en h ervor, W ^ s o - w icz m it H ilfe d er zu grossen M a ssen zu - sam m engefassten L ich ter und Schatten. S k oczy la s w irkt v o r A lle m m it d er Linie, W a s o w icz, beson d ers in seinen spâ teren A rb eiten , m it d er F lâ ch e und m it der Linie. D ie L in ie des S k ocz y la s ist w u ch

-H uzulin (1 9 2 4 )

schôn en ru nden F orm en d er w eiblich en B rüste, der  p fe l und Pfirsich e.

W a s o w icz beginnt, von den ersten h alb- reifen V ersu ch en abgesehen, m it B lâttern, w elch e in rein em U m risstil gehalten, m

eis-Nachahm ung d er mit F a rb e getôn ten Z e ich ­ nung o d e r d er L ithograph ie, ein M isch ling, dem je d e D aseinsberech tigu ng abgehe. W e r den farbigen H olzsch n itt pflegt, verw isch t d ie G ren zen zw isch en M a lerei und G ra

-mâss h ôrt W a s o w icz auf seine B lâ tter zu fârben, k eh rt zu dem sch w a rz-w eissen H olzsch n itt zurück.

Es enstehen jetzt W erk e, in w elch en nicht die K ontur, d ie Linie, son d ern die ein h eitlich e sch w a rze o d e r w eisse F lâ ch e d ie H a u p trolle spielt. D ie Sch raffieru ng, so sp â rlich und b loss and eutend sie auch war, fâ llt nunm ehr ganz w eg. N eben ein - h eitlich en schw arzen und w eissen F e ld e rn führt h ier dagegen W a s o w icz versch ieden e fla ch e ,,M uster" ein —■ K arrées, Streifen, Schachbrettm uster. D ie H au ptsache bleib t je d o ch der e ffe k tv o lle K on tra st grosser ein heitlich en, sich scharf von einander a b h eb en der schw arzen und w eissen F lâ - chen.

In diesen spâteren A rb eiten w âhlt Wst- s ow icz m it V o rlie b e ein fa ch e M otive, grosse, sch a rf defin ierb a re G egen stâ n d e — H âuser, B rücken, S ch iffe, W agen , S toffe m it grossen, ein fach en M ustern. Stark verein fachte, m it kn ap pen Linienzügen o d e r m it grossen fla ch en F le c k e n um - schriebene F orm en geben diesen (Blâttern ein a u sgesp roch en m od ern es G eprâ ge. Ihre bün dige, la p id a re F orm en sp ra ch e

er-Ign a cy D aszyrïski; gestaltet klein e G en re- szenen — w ie d a 3 ,,P ferd mit W a g e n ", so k om p a k t und w uchtig in seinen F orm en und d och so fra n zôsisch -leich t in seiner gan zen A u ffa ssu n g.

In einem seiner letzten B lâ tter hat W a s o w icz sich selbst da rg estellt — runde H orn b rille, eine k a rrierte W o llja c k e — m it d er ein er H an d sein T ôch terch en h a l- ten d und m it der and eren ih r eine Sch ale mit F rü ch ten reichend. In einem a n d eren B latt gibt er uns eine reizen d e F a m ilien - id y lle . A u f ein er T erasse steht d er K ün st­ ler selbst, in der uns sch on bekannten H orn b rille und karrierten W o llja c k e , ein e klein e P fe ife rau chen d; n eben ihm, a u f ein em K orb sessel, sitzt seine F rau mit dem T ôch terch en auf dem Schoss. Im H intergru nde sieht m an d ie D â ch er d er H âuser ünd K irch en der W a rsch a u er A lt - stadt. D ie S ch lotte qualm en, In d er H ôh e schw irren F lu gzeuge. E ine fein e S tim - mung des Sonntagsnachm ittags, des ,,F ei- era b en d s" liegt über d er ganzen Szene. W a s o w icz zeigt uns hier, w ie man das m od ern e L eb en in m od ern e F orm en fa s - sen, w ie man m o d e m sein kann oh ne sich

Id y lle (1 9 2 2 )

A u fb a u , R ü ck k eh r zu den L ok a lfa rb en , lange u nu nterbrochen e U m risse, k la re tast- b a re F orm en , grosse ein h eitlich e F a rb en - flâchen . E r ist sch liesslich zu einem sa fti- gen K olorism u s fortgesch ritten , einer un- serer feinsten, subtilsten K o lo ris te n g e- w ord en und zw a r im Sinne eines R en oir

tig, kantig, geom etrisch -sta rr; die des W a s o w icz gesch m eidig, w eich , nervôs, lieb lich und grazios. W â h ren d S k o cz y

-*) vergl. ..P olog n e L ittéra ire", nr. 28.

100 M.

R a p p re so s ’è ogni m u scolo co m e una m olla e ten d e

la co rd a d e l m io c o r p o con feb b r ile im pazienza.

I l m o to re d e l cu o re a turbinar già p re n d e :

Su! p ro n to ! via! lira re! U no, d u e, tr e ! p a rten za !

A h , il seg n a le d ’allarm e i p ied i m ’ha stra p p a to,

un cu n eo d ’ aria in gola en trar fin o al d o lo r e

se n to , il g a lo p p o spin gem i, dal p e tto toglie il fiato,

e se m p re , d ’ogni ven a, p om p a m aggior vigore.

La furia d e ’ miei passi ti seh ia ccerà , un m ilione

di v o lte m orrai prim a d ’e s s e r e a ce n to giunto,

— o d io s e sp a zio ! — il lim ite segn a un bianco c o r d o n e :

q u ella è la m eta, e grida ch e q u ello , q u ello è il p u n to!

R a ggiu n gerti d ’ un ultim o b a lzo felin o, il p etto

al n astro giunto lie v e sen tir quai pium a al ven to ,

e te con un sorriso se rra re al c u o r e str etto ,

quai seg n o m isterioso, p er en n e m ovim ento.

K a zim ierz W ierzyriski, tra d u tto da E n rico Dam iani.

B y d g o sz cz ( 1927)

innert ôfters an die F orm en sp ra ch e von Frans M asereel.

In diesem , m it grossen schw arzen und w eissen F lâ ch en a rb eiten den H olzsch n itt schuf sich W a s o w icz ein biegsam es und z u gleich ungem ein m od ern es M ittel des k ü nstlerischen A u sd ru ck s. M it H ilfe d

ie-an das V olk sp rim itiv o d er ie-an d ie grosse K unst der V ergan gen heit anzulehnen.

W a s o w icz w idm et auch ein lebhaftes In teresse d er d ek orativen K unst. E r b e - treib t die In n en dekora tion . E r en tw irft P la k a te. Er m alt auf S eid e und auf P o r - zellan . B eson d ers auf P orzella n . K lein e

D ie F a m ilie d es K ü n stlers (1 9 2 7 )

tens m it leich ten B erührungen von B lau, j phik. D er eigen tlich e H olzsch n itt ist der R ot, G rü n und G elb getônt, in ihrer a il- j s ch w a rz-w eisse H olzsch nitt. D er H o lz - gem einen W irk u n g an V olk sh olzsch n itte schnitt soll zu uns n icht durch seine fa r- erinnern. D ie A n m u t der U m risse ist in

J

b ige T ôn un g, son d ern du rch seine m arki- diesen W e rk e n ebenso bew un dern sw ert, I gen U m risse, du rch d ie w irk u n gsvolle V e r

-A u f dem S tran de (1 9 2 7 )

ses H olzsch n itts sagt er uns neue und ü berra sch en d e D in ge über die a lten S tadt- viertel v on D anzig, T orun, B y d g o s z cz und W a rsza w a (,,D ie M a p p e d er H olzsch n itte" 1927); gib t B ild n isse v on D ich tern und p olitisch en F ü hrern — S tefan Z erom ski, J u lju s z S low a ck i, B o le s la w L im anow ski,

M en schen figuren , F rü ch te und m u sika li- sche Instrum ente o d er ein fach Striche, K reise, B ânder, B u chstaben — leich t u n d duftig, v o ll A n m u t und F a rb en freu de. D och von diesen reizen d en D in gen v ie l- leich t ein and eres M al.

M iecz y sla w W a llis.

P fe r d m it W a g en (1 9 2 5 )

w ie d ie an J a p a n er gem ahnende Fein h eit I teilung d er schw arzen und w eissen F lâ ch en der Farben gebun g (,,H uzulen u n terw egs", | sprechen. D iesen neuen A n schauu ngen g e

-Erminio Spalla

P uà fa r d ’E rm inio il p etto a co lo n n e sg a b ello,

è co m e un tem p io E rm inio a ltero, agile e sn ello,

ogni m oven za dom ina, ogni form a co m p ren d e,

co m e una to rre è sa ld o, co m e nave si sten d e.

In sè liev e di cu p ola ha Varm onia grandiosa,

vivi m u scoli in v ece di p ietra artificiosa,

b ra ccia d ’elich e, grido di fa lco in b occa , quale

g io c o lie r p avon eggia si n el c o r p o m arziale.

E ’ un d io s v elto e leg g iero , è un a n gelo ch e l’aie

d isp iega da la terra, e al c ie l ten d en d o sa le,

è un d a n za tor d e l m on d o, ch e p er la via s ’arresta

e su la cim a punta con un so l p ie d e e resta.

R on za n d o fra le nubi vola co m e uno strale

e sorp a ssa le s te lle n e la co rsa fa ta le,

è un fo r te , un en tusiasta, un ca m p ion e p e r fe tto :

gu a rd a co m e respira, co m e so llev a il p e tto !

(3)

N

ï

32

P O L O G N E L IT T E R A IR E

3

La peinture de Leopold Gottlieb

U n p oin t de dép a rt des plus in d i­ q u és: les y e u x d e G ottlieb , ces y eu x qui lu i fon t p e r ce v o ir tou te la R éa lité v i­ vante. Et qu i trahissent une de ces cu ­ riosités, — active, créa trice, partant, ja ­ m ais assou vie, — une d e ces cu riosités d o n t la haute vertu est d e con server tou ­ jou rs jeu n e la sensibilité de l ’âme. Ces y e u x au rega rd étonnam m ent p r o fo n d — p r o fo n d e u r rem p lie d 'u n e b on té à riche gam m e, allant de la fo i optim iste ju squ'au scep ticism e indulgent, d'u n e bonté par e x c e lle n c e hum aine. A u cu n e d octrin e sa ­ van te ni aucun com m en taire esthétique

Ce qui, entre parenthèses soit dit, e x ­ pliq u e p ou rq u oi les m eilleures oeu vres d e G ottlieb sont celles q u ’il a peintes d'u n seul trait de pinceau, au net — les ratures lui réussissent rarem ent. C e règne de la vision in térieu re chez G ottlieb — d esp otiq u e, dès q u ’il se trou ve en tête- à -tête a vec la to ile blanch e de son ta­ b lea u — a une autre con séq u en ce en core, bien plus im portan te: il pein t beaucou p de m ém oire. Evidem m ent, à l'e x ce p tio n des portraits qui form en t une ca tégorie tou t à fait à part et don t il sera question dans la suite.

et vous con tin u ez à l'être, tou t com m e vous con tin uez à vivre, sans vous d e ­ m ander ce q u e c'est que la vie. P ein dre

tiques, v oire m êm e — extra ord in a ires se passent dans cette vie qu otid ien n e qui pa ra ît si terne, si in sipide, si q u otid ien n e

plus clairem ent. Une scène, som m e toute, banalem ent sim p le et à la q u elle nous assistons souvent sans y prêter la m oindre attention, cette m anoeuvre — si facile p ou r un m arin q u elq u e peu ex e rcé — devient ch ez G ottlieb l'é p is o d e d'u n m y ­ stère jo u é p a r des sur-hom m es presque. Ces p oses, ces m ouvem ents, ces gestes — q u el d é fi a u d a cieu x à toutes les lois de la statique et q u elle syn th èse ém ouvante d'un dynam ism e h éroïq u e! P ein d re un tel ta b lea u d 'a près n atu re?... M ais ce serait lui en lever tou te vérité artistique, cette vérité puissam m ent exp ressiv e des

m entir cette su p position erron ée. Il n 'est mêm e pas n écessaire de con n a ître les m od èles p ou r con sta ter une ressem blan ce fra p p a n te et qui cep en da n t n ’a rien d e l'e x a ctitu d e de la p h otogra ph ie. C e qui, d ’autre part, ne veut n ullem ent d ire que G ottlieb rech erch e les effets d 'u n p o r ­ trait dit p sy ch o lo g iq u e — d éfin ition p ré­ tentieuse et con tra ire à l'esp rit d e la peinture. R ien d e tel ch ez lu i! — il r e ­ ga rd e a vec b ea u cou p d 'a tten tion son m o ­ dèle, s'arrête plus longuem ent sur les pa rticu la rités ph ysiques de la figure, du corp s, d e la main, et les met en é v id en ce

n e sauraient e x p liq u e r a vec autant de c la r t é le ca ra ctère p ro p re de l'a rt de G o ttlieb q u e le fon t ses d eu x prun elles à l'é lo q u e n ce ex p ressiv e et sincère.

J ’ai d it: ..p ercev oir la R é a lité " — à dessein, p ou r ne pas e m p loy er le mot ..o b se r v e r" qui don nerait une id ée ab

so-D e ce fait l ’écart entre l ’o b jectiv ité de la vie réelle et la su b jectiv ité de ses com p osition s fantastiques devient te lle

-corp s qui m êm e ne pou rraien t jam ais exister dans la réalité!

„L e re p a s " — autre fragm ent de la

sans cra in dre une exa géra tion qui peut a ller ju sq u 'à la caricature. A in si le p o r ­ trait accu se les traits caractéristiqu es du person n age vu par G ottlieb . Un p ortra it qui synthétise a vec une rare persp ica cité n on seulem ent le m od è le mais aussi son peintre. Des portraits p sy ch olog iq u es

Du bliebst allein.

Ein tro ck en F lu ssb ett ist d es M en sch en M und,

das H erz verram m t, ein T or aus Stein.

Sieh doch. H erbst.

W ie d ie Z im m erd eck e hangt d er H im m el tief,

und R eg en k lo p ft w ie H o lz auf d ein en K o p î.

Sieh. V erla ssen hangt d o rt E iner, d en d ie L a tern e rief;

d er h a tte d ie Tranen u n ter d ein en Lidern gestillt.

W ie A te m sick erst du in d ie feu ch te S tille ein.

Sieh hin. W e it hat d er F lu ss die sch w a rzen T o re aufgetan.

So geh. Ein Spaziergan g ü ber d ie B rü ck e aus Stein.

D er dein H erz mit blu tiger V erzw eiflu n g getra n kt,

hat d e r E rd e d en tiefen und trüben F lu ss g esch en kt.

G eh . E r w ird dein T ro st sein.

pbot Lo n d y ù ksf

L E O P O L D G O T T L IE B

n ’est pas ch ez vous une possib ilité q u e l- j con que, m ais une n écessité absolue, une fon ction orga n iq u e d e votre existence. Dans ces con dition s, il serait inutile de vous qu estion n er sur les d ifféren ts

élé-à tout autre ba da u d q u e G ottlieb . Car il en est un, mais dou é d'u n e sensibilité ex cep tion n elle — très in telligente, tou ­ jou rs en éveil, jam ais stérile. E peronn é par cette sensibilité m erveilleu sem ent

So geh. O ffen gibt d er F lu ss sich kund.

Sieh. A tla s ist d er H im m el, sein G lan z ist mild,

und w ar m er gibt das W a ss er ihn dir w ied er.

p o u r q u 'elles puissent subir v ictorieu se­ m en t la ru d e épreu ve d'un e s élection m é­ th od iq u e. Or, G ottlieb est ca p a b le de co u rir tou s les risques, mais, fo rt h eu ­ reu sem ent p ou r son art, pas ce lu i-là !

L e ch oix , nécessaire au p oin t d e vue d e la com p osition du tableau, il ne le fa it q u e bien après, une fois la vision in térieu re d e l'en sem b le défin itivem ent a rrêtée dans son im agination de peintre.

nient grand que, m aintes fois, je m e suis dem andé, quelles sont et les raisons p s y ­ chiques, et les fins p ictu ra les qui font p ein d re G ottlieb de m ém oire. V ou s me direz, m on vieu x, — le d irez-v ou s vra i­ m en t? — que le m oyen le plu s sim ple d 'a v o ir une rép on se ju ste était de m ’adresser directem ent à vous. Eh bien, n on — tou te ré fle x io n faite, je ne trouve ce m oyen ni tellem en t sim ple, ni, ce qui est b ea u cou p plus grave, tellem en t sûr.

m ents con stitutifs de v otre art. M ieux vaut essayer de rega rd er vos tableau x a vec vos yeu x. Ce que je vais tenter de fa ire à présent.

Q u e de ch oses intéressantes,

pathé-jeune, et son im agination d e pein tre y aidant, G o ttlie b v o it autour d e lui une réalité qui a tou t du fan tastique sans dép a sser les lim ites de la vraisem blan ce. S on „A c c o s ta g e “ le dém ontre on ne peut

Scfylafengefyen

vie q u otidien n e, autre variante de la sen ­ sibilité d e G ottlieb , autre face de sa p e r­ son n alité d e peintre. N éanm oins le mêm e besoin de tran sform er le hasard d'un grou p e m angeant autour d'un e table en une fresq u e m onum entale, em prein te d'une sérénité d é jà au d elà de n otre réalité p ercep tib le. Et aussi la mêm e ca p a cité de d ép o u ille r la vision p rem ière de tous les détails accessoires, ce ci afin d e faire m ieux ressortir les essentielles valeurs

quand m êm e? Non, à la rigueur -— le portrait p sy ch o lo g iq u e de G ottlieb ! B ien entendu, sans que jam ais cette id é e lui soit venue à l'esprit.

A h , les idées qu i viennent dans v otre esprit, m on cher G o ttlie b ! La p lu p a rt n 'y restent pas bien longtem ps. Les b on n es —

Et p ou r ca u se! il n 'y a aucun d ou te pour moi, m on ch er G ottlieb , que vou s a p p a r­ tenez à cette ca tég orie d'artistes — hé- làs! trop peu n om breu se a u jou rd 'h u i — qui ne se p réoccu p en t jam ais, devan t leur ch evalet, des th éories, des courants, des écoles, des m anières, et qui passent d i­ rectem en t d e l'im p ression à l'ex p ression sans ch erch er à a n a ly ser cérébralem ent le p rocès créateur. V ou s êtes né pein tre

B e s s e r und ein fa ch er w ird es dann sein.

Ein k u rzer G ang über d ie B rü ck e aus Stein

und ein Sprung. U nd R a usch en dann. U nd K n a ttern d es K leid es

U nd G ezisch .

im W ind.

U nd nichts. U nd ein paar K re is e noch.

U nd N eb el t'ont im h erbstlich en Spind..

U nd d ie S tern e a bgesch abt, ein g la n zlo ses Loch.

U nd d er F lu ss d er a lte : still, trüb und gla tt w ie ein Tisch.

Nina R yd ze w sk a , ü bertragen von A . E. R utra.

pictu rales d e l'ensem ble, logiqu em en t coo rd o n n é e s et dans le rythm e des lignes, et dans le leitm otiv des couleurs. Une fois d e plu s, l'a rt — a id é d e la nature —■ la... dépasse.

Il ne faut pou rtan t pas croire que 1 a telier d e G ottlieb soit une tou r d'ivoire, peu p lée uniquem ent d'êtres créés par l'e ffo r t d e son im agination. T ou te une série d e portraits est là — prêts à d

é-et vous êtes loin d 'en m anquer — p a s ­ sent vite dans le coeu r p ou r s 'y en ra ci­ ner et ce sont elles qui vou s fon t trou ver la vie b elle, m êm e lorsq u e sa ,,B a rq u e" est secou ée violem m en t par la tem pête, mêm e lorsq u e le corp s hum ain p lie d o u ­ loureusem ent sous son fardeau. Et les mauvaises id é e s ? Un v igou reu x cou p d e pin ceau les chasse.

Z. St. K lin gsland .

lu m en t fausse des ra p p orts existan t entre G o ttlie b et le m on de extérieu r. A p p r o ­ ch er la vie a vec tous les partis pris d'un esp rit c ritiq u e ? M ais c'est cou rir le risque d e se priver b én évolem en t d ’une qu an ­ tité d e sensations ém ouvantes et, p o u r­ tant, au prem ier a b ord trop insaisissables

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