• Nie Znaleziono Wyników

Das Bollwerk : die NS Monatszeitschrift Pommerns, 1936 H 2

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Das Bollwerk : die NS Monatszeitschrift Pommerns, 1936 H 2"

Copied!
40
0
0

Pełen tekst

(1)

Fachwerkkirche in Stargordt

Aufn. H. Schulz

(2)

D er elektrische H erd

b rin g t

Freude in jedes H eim !

(3)

7 . J a h r g a n g S te ttin , F e b r u a r 1 9 3 6 H e ft 2

V e rla g u nd A n z e ig e n v e rw a ltu n g : Pom m erscher Z e itu n g s v e rla g G . m. b. H ., Breite Straße 51, F e rn ru f: 2 8 2 9 5 - 9 7 . S c h riftle itu n g : S te ttin , Breite Straße 5 1 ,III., E in g a n g J a k o b ik irc h p la tz . — Erscheint m o n a tlich e in m a l. — Bezugspreis v ie rte ljä h rlic h 1,50 RM^, h a lb jä h rlic h 3 ,— RM, g a n z jä h rlic h 6 ,— RM zu zü g lich Zu ste ll­

g e b ü h re n . — Bezug d urch d ie Post, a lle B u ch ha n dlu n ge n und durch d ie Z w e ig s te lle iy /^ rW P^Shyherschen Z e itu n g . — Postscheckkonto S te ttin N r. 4 5 6 0

ißC 25lßnnßC ( H u

3Juf bem Summecomet -See jßigf fttb nadjfo ein íjeííco -íífbí.

„flennet” nennfo bec gífcíjcc fut¿. deinen Ucfpcung fennf man nicht (¡M) eo iootjl ßin 3Jccmífcb íft, bet im -OutiEßln futfifcb narct?

0bec iffo ßin gufec 0ß ifi, hilfreich bei oecícctec gäbet?

^cbmecec Giebel fanf ijßtab. Son 0efabron ringe umbrolfr im auf míffecnacbf’gem See ein ocrfpäfef gifcbßtboof.

geft in bec oetflammfen gauft half bao Sfeuec gifebec Scanb.

^löblich 3ü ii ßin bßUßt Scheint „Safec, btüben liegt bet SftanbP Unb fßin funge, boffnungofcob/ frbt ßtnßui biß 2tubec ßin.

Seibe halfen feften Suco auf bßn ijNlßn, meißen Schein.

3Jbec miß Jie fich aucblmub’n, biß Entfernung febminbef nícbtí Unb bßc ^liiß aimßi frbmec: J u n g ’, bao íft fßin Seimaflicbf!"

3unfßi febäumf biß Siaffecfluf miß ßin Stoben um bao Sooft

^an^ßnb ¿utfí bßt meiße Schein nab/ nio bahn’ ßt ihre S o tt Smmec nöbßc büpff bao Eícbíí Siebt alo fißiiß gJamme ftifl ooc bßm bangen Stenfcbenpaac n „2Jafßt, ob ßo bßifcn mW?"

„Slennecf ruft bßc Snabe lauf/ miß oßtfcaußnbß 5ugenb fuf,

„Slennet/ büf uno bßim nach ^ au o i hiebet Flenner, fßi fo guft"

Slang ßin Aachen übeem See miß ßin Slufferiacben meicb/

unb biß glamme half bßn gmefn auo gefährlichem Seceicbt gog ooc ihnen ffifl einbec unb fie folgten ibtem Gebein.

Suc5 uoc’rn gleiß lofeb Jlß auoi Siebt am -^franb, w beim Sirenfteint

<£Ifíe í ttcc Jlad) eiricc pommerfeijen 3age fofl nnd)ts lauf bem SUimmetoroer -Oec ein -ß'idjt ccfcfjcinen, für beffen Urfptung man feine <£rflörung f)nt.

Sie gifefjet gaben iijm ben ilamen „Flenner” nnb fümmern ficft ineifer nidfji bnrum.

(4)

E R N S T Z A H N O W :

Rofengarten: Hörffeite bet ©ägemüblc

. . . u n d u n f e r e

Waflermühlen

f t e r b e n a u c h

i r hoben ben Sob ga r oieler un=

fe re r «Mnbmüblen ju beklagen, rnie im 3 onuarbeft gefcbilbert mürbe.

£ r ließ anfangs nu r bie eine ober an=

bere oon ¡bnen oerfallen, gebt in ber Segenroart aber als Seucbe burcb bie Canbe unb roil! anfrbeinenb nicht rafteu, ebe nicbt aucb bie lebte 2Itüble je rfto rt

ift. £ s fcbeint, als ob bie «Mnbm iiblen rafenben Caufes bas Sterben ber

<233affermüblen einbolen roollen. “Denn biefe fiecbten fcbon lange o o r ben <23Jinb- miiblen babin, einzeln unb roenig be=

m erkt, aber fcbon oo r 3 abnebnten febte biefes 5terben ein. “R lan nabm ibnen meift n ur bas <25afferrab, bas nun

allerbings ber fcbönfte unb lebensoollfte Seil ber 21tiib le ift, unb lieb öos bäube fteben. £ s mürbe, fo oerftiim m elt, jum ‘RJobnbaus unb roabrte bann meift feine fonftige Scbönbeit als o ft male=

rifcber 5 acbmerkbau. ‘K e n n aber bie

‘Dampfmafcbine ober ber 2tlo to r roeiter bas « l u t im K ö rp e r bes <2IUiblen=

©cbtaifcboan örebtnöes Itfübiraö Aufnahm en : Zahnow ¿abebn: ilTüblcaö in Robroecfkitmng

(5)

gebäubes kreifen laffen Jollte, bann mußte auch biefer K ö rp e r felbft jumeift ficb einer S e rjü n g u n g sku r untergeben.

?!tan errichtete einen Neubau aus öiegelftein, roobl gar brei(töckig, mit cPappbacb uub ebne jebe S ejiebung ?ur ßanbfcbaft.

S ie kleine ‘SMnbmüble beberrjebt bureb ibre fjöbenlage meift eine roeite Canbfcbaft, ift o ft ib r S5abr$eicben; ib i

©ob bebeutet baber eine )'cbmer?licbe

‘V erarm ung bes ßanbfcbaftsbilbes, roenn fie oerfebroanb, eine ‘Serfcbanbelung, ioenn fie oerftümmelt mürbe. ‘Jinbers bei ber <23aJJermübte. 5 ie fü g t ficb in einen ©algrunb ein, t r i t t in ber ßanb»

febaft überhaupt nicht beroor, roiü immer nur gan? aus ber “Sähe betrachtet fein, ift ein öbgll. ö b r ‘Serfcbroinben ift baber nicht fo febr eine ‘V erarm ung ber Scbönbeitsroerte ber Canbfcbaft, als oieltnebr eine V e ra rm u n g ih re r ©e=

mütsroerte. ‘Der breiftöckige maffioe fceletilofe © rfaßbau ift eine ‘Serfcbanbe- iung, bie besroegen fo roebe tu t, roeii nicht nur unfer ‘Ztuge beleibigt, fonbern auch nnfere Seele fcbmer?iicb berührt mirb.

ßtuf biefer ‘S crfcbiebenartigkeit be»

ru b t auch bie ©atfacbe, baß bie S iebter faft ausfcbiießlicb bie cS$affermüble ?um

©egenftanb ih re r K unft machten. ©ben bie in ib r fteckenben ©emütsroerte, bie ber SMubrnüble in biefem ‘Jllaße nicht ju eigen finb, geben bie einfache © r - klärung bafür. S a ju kommt, baß ber

“B a u ber ^öafferm übie fe it a lte rs o ft zugleich © a ftftä tte ift, in ber man tr in ­ ken unb lieben, fingen unb Jagen kann, roas ja auch bie R o m a n tik e r ?ur ©enüge getan haben. S a oon mirb ©icbenborffs S o lk s lie b „<3n einem kühlen ©runbe, ba gebt ein 9BübIenrab“ oielleicbt noch einer ‘Kacbroelt erzählen, bie oielleicbt ben ßtlüllergefellen noch ober roieber roanbern unb fingen läßt „«Das ‘iB a n - bern ift bes ß fiü lle rs Buff“ , bie aber nicht mehr aus eigenem ©rieben fingen kann ,,©s klappert bie ßttüble am ra u - febenben “Sach, klipp, klapp“ .

S k r u m fterben benn auch bie S k f f e r - müblen? 3 u>ar ift ib r Ccbensgebiet ge­

nau fo roie bas ber ‘öMnbmüblen beute babureb eingeengt, baß ber ‘S a u e r fein Schrot felbft m ahlt, aber im übrigen febeinen fie es boeb beffer ?u haben als ihre ßlrtgenoffiunen auf ben Sahen:

ihre ßebenskraft, bas S k ff e r , ift oiel beftänbiger als ber <S5iub, ber ß llü lle r ftaut es bes <2lbenbs, kann fo ber ßtube

llblingcn: Snüßle übet ben (Teich (eben) irfte ©aloepmüßle (mitte) Burfomin: STIüTjIg mit Jluß (unten)

39

(6)

pflegen unb fammelt über <2tacbt neue K rä fte fü r fiel) unb bic “elliible, ift alfo weniger auf ben ©efellen angeroiefen;

S türm e unb als ißre golge bas geuer finb fü r fie keine ernftlicbe © efaßr.

“Diefe offenbaren ‘V o rte ile haben ba?u geführt, baß bie “2BaJfermüble überall ba, roo fie überhaupt lebensfähig ift, nämlich in bergiger ©egenb m it ?ahl- reichen unb krä ftig e n “2Bafferläufen, bie

“28inbmüble roeit aus bem Selbe ge»

fcblageri hat, obgleich biefe auf ben Bergesßöhen ein ebenfalls fehr gün»

ftiges “23etätigungsfelb gefunben hätte.

So ift bie “2Sinbmüb(e ein Kinb ber Sbene, ift um fo jaßlreicßer, je flacher eine ©egenb ift, barum fo be?eicßnenb fü r bie norbbeutfehe unb boüänbifcbe Siefebene. “Die ^ a ffe rm ü b le ift bas K inb bes ©ebirgslanbes unb geroinnt fo»

fo r t Oberhanb, roo bie K r a ft bes

“233affers in eben noch ausreichenbem

“2Ilaße ?ur V erfügung Jteht ober ftanb.

So e rk lä rt es fich, baff 5. 'S . ber K re is Bauenburg n ur oier “ÄJinbmüblen gegen etroa fünfzig “ASaffermüblen aufroeift.

Biber auch bas ‘G a ffe r ift un?uoer=

läffig geworben; ber ©runbroafferfpiegel ift burch bie eifrige A rb e it bes Bllen»

fchen fü r bie Urbarmachung oon Sumpf unb “211001, fü r bie Sntroäfferung oon

“Ucker unb “¿biefe gefenkt, bie “23äche finb roafferärmer als einft, Jelbft ba, roo bas nicht m it Sicherheit auf folche K u ltu ra rb e it jurückgefüßrt roerben kann, wie ?. “23. bei ben jablreicßen BBafferläufen, bie ber “233arforoer poch»

fläche nörblich non S te ttin entftrömen.

“Das “2Bafferrab muh häufiger unb koft»

fpieliger inftanbgefeljt roerben als bas

“Aufenkreu? ber Bilüßle. “Dann kommt ber “h in t e r . “Die B ere ifu n g bes “Aabes ift ftets eine K ra ftp ro b e , aus ber es fei­

ten ohne Schaben heroorgeht. Sie be»

beutet tneift Stillegung ber Bitüble auf BBocßett ober Bltonate, unberechenbar;

ba w irb ber B a u e r ungebulbig, unb außerbem fcheut er überhaupt ben “2Beg, ber meift roeit unb fehlest ift. “Denn bie “2Baffermühle hat nicht bie ziemlich freie “2BahI bes “plaß es roie bie BSinb»

mühle. Sie muff fich ba in bas B a ch ta l einfügen, roo biefes bas ftärkffe ©efälle hat, unb bas ift meift fernab oom “D orf, fernab auch oon fonftigen “V erkehrs»

wegen. “Da fü h rt ein pohlroeg irgenb»

roo oerfteckt in ben tiefen © runb, kein Btnrei? fü r ben haftenben B e rk e ß r ber

©egenroart. Sn fo naheju oöllige*

BBeltabgefcbiebenßeit liegen bie lanb»

fchaftlich befonbers reijoollen Büüßlen oon Aieber=Coroiß unb Buckoroin na»

mentlich baburch, baff unm ittelbar neben ihnen bie beutfcb»poImfchen ©renjfteine ffehen unb fo bem B o rk e h r ein un=

erbittliches © a lt gebieten.

“Dennoch gcfchah, was gefcheben konnte, bie BBaffermüßlen lebensfähig

;u halfen, o to a r h ö rt bas O h r bes

“2Banberers nur fehr feiten noch in weit»

entlegenem £ a l bas Aaufcben unb ‘Pol»

fe rn bes offenen BBafferrabes roie bei ber Btlüble oon Schlaifchoro im K reife Bauenburg; meift ift es, wenn überhaupt noch oorbanben, burch einen pol?bau

oerkleiöet, ber es gegen g ro ft fchütjen foü, unb bam it auch leiber feiner Schön»

heit beraubt, roie bei ber Sagemühle oon “Aofengarten im K reife Aanboro ober bem fchönen oon gewaltigen Bin»

ben befchattefen gaebroerkbau ber Kuckmüble unm ittelbar an ber

©ren?e bes K reifes “P yrit? unb zugleich au ber fianbesgrenje cPommerns. 3u Babeßn im K reife Bauenburg hat ber B ltüller feinem Aabe burch ein Löhrbach einen eigenartigen unb befonbers roirk»

famen Schuh gegen bie K ä lte gefchaffen.

ön unjäbligen Sällen ift bas A a b burch eine BBafferturbine erfeßj, bie geräufch»

los arbeitet unb beren © ifenrohre kalte tote Sachlichkeit bebeufen. BBenn bas

©ebäube in feiner alten Schöne noch ec»

halten geblieben ift, kann man firh immerhin bamit abfinben, roie bei ben fich prächtig in bie Banbfcßaft einfügen»

ben gaebroerkbauten ber erften unb jroeiten Saloeymüble im K reife Aanboro unb ber befonbers malerifchen Bltüble oon Uhlingen im K reife Bauenburg.

“2Bo — gar ju o ft — eine nüchtern benkenbe unb rechnenbe neue 3 eit einen unfehönen A eubau errichtet hot. ba oer»

k lä rt nicht feiten bie Spiegelung im

“Jüühlenteicb bas wenig fchöne B ilb , ba geben BBaffer unb BBoIken, “23 ui eh unb B a u m einen “Nahmen ab, ber bas

©an?e, in genügenber © ntfernung ge»

fchaut, boch noch ?u einem erfreulichen

©efamtbilbe runbet, roie es fü r bie ftaatliche Bitüble oon “233ierfcbu^in im fernften Oftroinkel ber p e im a tp ro o im

ju tre ffe n mag.

O T T O E I C H H O R N :

Bet Bilöfyauer 0 oad)tm Uted)

3n ber beutfehen bilbenben K unft ber

©egenroart gibt es nicht fo oiele mar»

kante ©rfcheinungen, fo oiele eigenwillig fchöpferifche unb richtungroeifenbe Künft»

ler, als baß es nicht gut roäre, immer roieber einjelne oon ihnen in ihrem Schaffen ber Ö ffentlichkeit ?u jeigen, unb oon benen ?u künben, beren BBerk feft in beutfeher ©eifteshaltung rourjelt unb feine © e fta lt aus ben U rkrä fte n beutfehen B o lk s tu m s gewonnen hat.

Unfere 3eilen hier gelten bem B ilb » hauer 3 0 a ch i m U t e ch , keinem Un=

bekannten, oielmehr einem K üuftler, beffen *233erke auf “b e rlin e r Ansftellun»

gen („Bluslefe“ , © alerie Bltöller) unb Kollektiofchauen in K öln, B rem en,

Hamburg, Ceipjig, ©ffen unb anberen O rten “Anerkennung unb größte B e » achtung fanben — , unb roer bie Blus»

ftellung ber letzten “Ankäufe ber “23er»

liner A a tio n a lg a le rie befuchte, bem roirb auch b o rt ein „Utecb“ nicht entgangen fein, ein kleiner K inberkopf aus © ra n it.

3 oachim Utech gebühren keine ge»

ringeren Sütel als „© e fta lfe r bes norbi»

fchen © ra n ifs “ unb „B lte ifte r bes p o l»

?es“ . “A ber es geht ihm roie oielen K ünftlern, er fchafft in ber S tille , fern»

ab oom © etriebe großer Stäbte (er w ohnt in ber kleinen oftpommerfeben S ta b t “23elgarb) unb toeiß nichts oon lautem “23eifall unb ©brungen. Unb boch je ig t fich uns gerabe b o rt oben im

entlegenen A o rboften “Deutfchlanbs ein

“2Ileifter bilbenber Kunft, bem in allen feinen BBerken per? unb © eift über»

quellen oor ©rfinbungsgabe, “phan ta fie » reiebfum, In n e rlic h k e it unb gülle bes

“Ausbrucks unb gormenfebaßes.

“Dabei ift er allein fchon ein “211eifter im Sechnifchen, in ber B e a rb e itu n g ber oon ihm gewählten B ltaferialien feiner Kunftroerke. © ra n it unb pol? finb fü r ihn nicht w illkü rlich BBerkftoffe ge»

rootben, fonbern m it ihnen ift er oer»

roachfen roie biefe unb er m it ihrem peimatboben oerbunben finb.

©s ift eine allgemein beobachtete © r=

fcheinung ber bilbenben K unft ber

©egenroart, baß K ü n ftle r in ©rmange»

(7)

lung ber B ü tte l ?ur Befcbaffung echter B a tu rm a te ria lie n Don B la rm o r unb an»

berem ©eftem ?um billigen Kunftftein greifen, in 3 ement bjro. ©ußftein ar=

beiten unb babei a ilju leicht in ber © r»

finbung plaftifcber gormen auf falfcbe B ahnen gerieten unb ?u gormen kamen, roie fie bie leicbte B e a rb e itb a rk e it bes künftlicben B la fe ria ls ibnen eingab.

3oacbim Utecb bat © ra n it unb §ol?

geroäblt, meil fie fü r ibn bie billigften B la te ria lie n roaren, roeil bie ©benen unb §ügel feiner norbbeutfcben ö e im a t in großen Biengen © ranifblöcke als ginblinge tragen, unb roeil es ßitiben»

unb Bußbäum e an ben Straßen feiner

§e im a tffa b t genug gibt, bie er b illig er»

roerben kann. B a fü rlic b ift bas nicbt ber S auptgrunb ?ur B3abl folcber S to ffe , fonbern oielmebr ber, baß §ol?

3oad)im iltccß: Deutfdje Stlutter, 1935

unb © ra n it als erbte ©efcbenke ber B a = tu r roie alles B a tü rlicb e eigene ©e»

ftaltungsgefeße oerborgen enthalten.

Joachim Utecb ift biefen burcb bas B la te ria l gegebenen ©efeßen nacbgegan»

gen. £ r bat © ra n it unb B ußbaum unb Cinbenboli abgetaftet, bat bie plaftifcben gormen aus ihnen b eraus„gefüblt“ unb bat gerabe )'o feine Kunftroerke ge»

fcbaffen, bie eine eigentümliche Ur=

roücbfigkeit oerraten. B ic b t m it einer fertigen <3bee gebt er an ben Stein heran, fonbern B leißel unb Schlägel fpüren alle B bern, K rä fte unb K örnung auf, bie formt nicht nur berückficbtigt, fonbern © räger ber gortnenibee toerben.

‘D am it aber ift Utecb ?u bem gekommen, roas ‘P la ftik überhaupt bebeutet: eine K unft, bie gormenkläuge (roie bie 911a»

lerei garbenklänge) kennt, in ber es ©e»

M it Genehmigung der Galerie M ö lle r

fcße ber § a rm onie, bes ito p p e lkla n g s oon Spannung unb Cöfung gibt. Unb barum finb auch feine BJerke keine B b » bilbungen ber B a tu r , fonbern finb eigene BJefen, beren B ie lg e ffa ltig k e it toobl ber cPbanta[ie bes K ü n ftle rs ent»

fpricbt, beren „So=fein»m üfien“ aber leßten ©nbes in ben ©efeßen begrünbet ift, bie bas B la te ria l gebietet.

gügen m ir in biefem 3 ufammenbang ein, roas ber © oburger B ic b te r § önn in feinem 1721 erfcbienenen „B e tru g s » lexikon“ über bie B ilb b a u e r Jagt:

„B ilb b a u e r betrügen, roenn fie ?u Statuen, Ceicben» unb anberen ©e»

bäcbtnismalen roeicbe unb halb ?er=

brecblicße Sanbfteine nehmen, nur ba»

m it fie befto eher oon ber B rb e it kommen können“ (Kunftkam m er 1935, 9. § e ft, Seite 4),

41

lllllllll

(8)

fo fpüren m ir in biefen P o r te n bas ge- funbe ©mpfinben unb bie natürliche S luffaffung: ein SMlbhauer bürfe es fiel) nicht fo bequem machen in ber SSabl bes S lla te ria ls, er bürfe nicht ©efteine be­

nutzen, bie fich a llju leicht bearbeiten [affen, roeil er ja bann „b e trü g t“ unb — bies fügen m ir als unfere Stuffaffung hm ju — bei all feiner H ühnerei mehr ben “D erftanb als bas §er? malten läßt.

3 m roeichen ©effein, im © ujjftein ber Slloberne, kann er alles bilben, roas ihm ber © eift auch nur an ‘ö ija rr e m unb K onftruktioem eingibt, ber K unftfiein ift gegoffen ober geftampft, er enthält keine eigenen Jormgefetze.

3 ft bies aber nicht gerabe — unb in - fofern finb bie Söorte bes alten S3e=

trugslexikons oon Siebeutung — ber gebier unferer SMlbbauerkunft lange ge- tiug geroefen, baj> fie in 3 eiten falfcb- oerftanbener Kunftrichtungen „" P la - ftiken“ fchuf unb noch heute aufroeift, bie K onftruktionen bes ©eiftes, aber keine an Jormgefetze (mie fie im echten S ta tu rm a te ria l oerborgen finb) ge- bunbene ©ebilbe finb unb nicht aus bem künftlerifchen ö n ftin k t unb Jorm gefübl bes ‘ö ilb h a u e rs nach eroiger. J o rm - gefehen gefchaffen unb geftaltet mürben?

Joachim ilted): Johlen, 1935

So erfcheinen uns bie Söerke öoachim Ufechs in bebeutfamem Sicht, roeifen Dichtung einer jungen beutfehen bilbenben Kunft, meil in ihnen allen bie einigen Jormgefetze ?u fpüren finb, bie bas STIa-

te ria l, ber © ra n it, ber klingenb harte S3a fa ii unb bas fchmeibige Sol? gebieten unb benen unter ber §anb bes K ü n ft- lers © e fta lt unb Seben oerlieben roor- ben ift.

lltechs ^Plaftiken leben. Silan fehe feine oielen © ra n itkö p fe an, unb man roirb immer bas Cebenbige aus ihnen fpüren, roeil ber inneren Spannung bes

©efteins, K lü ftu n g , Spaltung unb K ö r ­ nung in ihnen Stusbruck oerliehen ift.

D ie Stlotioe a lle r Utechfcben S ir - beiten in S tein unb §ol? laffen fich leicht jufammenfaffen: D as Seroifcbe bes Sllannes, bas Stätfelbafte bes SBeibes, bas Slnmutige oon Slläbcben unb Kiub, bas S T ty th iic h '^y ftifc b e oon Ja b e l- roefen unb enblich bas ©än?erifcb-S!e- gante ber J ra u .

Öeroifch roirken ber K o p f eines pom- merfchen © renabiers, ber S chäfer-, ber Sotfenkopf, ber K o p f b e s J ü h r e r s unb anbere. J ü r alle biefe unb ähnliche roäblte ber K ü n ftle r bunkle, g ra u -g rü n - fchroar?e ©efteine, fchroar?gefleckte © ra = nite, Syenite unb © abbros, ©efteine alfo, bereu Slnblick allein fchon heroifch unb har t ro irkt. Unb ift es nicht eigen, baff faft alle feine Slläbcben- unb Jrauenköpfe aus rofaroten ober

(9)

fchmarz»meiß»grauen © ra n ite n be»

fteben? — , aus ©efteinen aljo, über betten ein ijaucb jungen Gebens ober ein Scbieier ber B n m u t liegt. Könnten Bläbcbenköpfo aus © ra n it je weicher w irken als gerabe biefe B la ftik e n Utechs?

B$er jeitte §ol?plajtiken kennt — alle finb es Jrauen» unb Btäbchengeftalten

— , betuunberf bie blütenweißen K örper aus iinbenbol? ober bie bronjefarbenen

Bläbcßen aus Bußbaum , beren berbe B rä u n e irgenbroie non jungfräulicher Llnfcbulb fpricbt.

B a s alles finb ‘W irkungen auf bett B e tra ch te r, bie allein ber © ¡genart bes B la fe ria ls entfprecben unb bie burcb ben K ü n ftle r mehr gefühlsmäßig, in»

ffin k tio , als m it bent Berffanbe ßeroor»

gerufen mürben.

B u s allen cpiaftikett Utechs aber fp ü rt man ©eiftes» unb Seelenbaltung

bes K ünftlers, eines Blenfcßen, in bem bas € th o s feines B o lk s tu m s lebt, bas B o rb ifrb » B lä n n licb e m it allem © rnft unb oerhaltener Ceibenfcßaft, unb bann toieber bas ©räumerifcb»3 arfe, bas Bomantifcße, bie Sehnfucht ber Seele.

So fpricbt aus biefen BSerken bie § a r=

monie eines Blannes, ber innerlich fo ausgeglichen ift, toeil feine BSurzeln tie f in feiner Irjeimat, feinem B o lk s tu m roachfen.

Pommern in Rio GranDc Do Sul, SüDbrafilien

«Eine ßoloniftenfüd)e im Anfang ber Befieblung: tüänöc aus roh gefpaltenen Pinienbrettern, fein Jußboben, ftatt Senfterfdjeiben aufftappbare Eufen

eoor ber oon 'p o rto B legre, ber g a u p tfta b t B io ©ranbe bo Suis, beraufkommenbe o u g ben Uruguay nach bem S taate S anta © atß arina über»

quert, hält er in einer ber leßten große»

ren S tationen: B o a B ifta bo ©rechim.

©in B c g e r als Schaffner hat in unbefi»

nierbarer B5eife ben Sfationsnamen ins B b te il gefchrien. B la n muß fich felbft barum bekümmern, ob man am 3 wle angelangt ift ober nicht. B$as auf bem kleinften unb oerlaffenften hwterpom » merfchen Bimmetbahnhöfchen Selbft»

oerftänblichkeit ift, fcheint hier nur überflüffige B a b n b o fso e rjie ru n g : es fehlen nämlich in ber Begel bie S ta»

tionsnamen an ben Bahnhofsgebäuben.

Bacßbem man roirklich bie geographifebe Bezeichnung ber S ta b t berausgebracbf hat, oerfucht man ausjufteigen, inbem man fich m it ber fcharfen Kofferecke burch einen Kranz oon Begerjungen feinen B5eg bahnt, bie alle roünfchen, baß man in ihrem § o fe l logiert.

5m gewählten § o te l werben nach bem B eifeim biß ©rkunbigungen nach ben beutfehen Sieblungen im § in te rla n b , bem S taate S anta © atharina ju , eingezogen.

“D o rt Jollen auch Bachkommen oon B om m ern wohnen. B is nach ber B e » förberungsmöglichkeit gefragt w irb, heißt es, baß n ur ber ©aminßao (Caft- auto) bes bortigen ©efchäftsmannes einmal in ber BJoche hereinkommt, bie B ro b u k te ber Koloniften abzufeßen. £ s könne aber noch ©age bauern, ba es ge»

regnet habe, unb in biefem Salle bie B5ege in unüberguerbare Brecklöcher oerwanbelt würben. B a käme kein B u to mehr burch.

3 um ©lück aber erfchien ber klapprige Sorbkaften fchon am nächften B lorgen, fo baß bie S aßrt am barauffolgenben

©age losgehen konnte, ©s w a r noch fßhr frü h , als bie §upe bes marienben

©aminhao unten oor bem § o fe l bie B affa g ie re mahnte, fich ?u beeilen, ba»

m it man nicht in ber B fitta g sh iß e unterwegs fei. B Ifo fchnell raus, ge»

mafchen, unb in ben Sfaubmantel — ; benn bas wußte man fchon: fo eine S a h rt bebeutete eine einzige Breckerei, juma! bie § iß e bes oergangenen ©ages bereits mieber oiel Sfraßenftaub hatte entliehen laffen. Unb ber Staub ift ro t.

B ta n fteigt wie eine B o th a u t aus bem B u to , wenn man eine Stunbe ge»

fahren ift.

Senhor © a rlo s w artete alfo fchon.

B is m ir unten ankamen, oerftaute er uns auf einer n o tb ü rftig zufammen»

gefchlagenen B a n k oor ber Jra ch t: leere Schmalztonnen m it ftinkenben Beften,

B efroleum ,- Blechkiften, 3 uekerfäcke, S to ffb a lle n , getrocknetes gleifch, B tef»

fer, B x te , Bufchficheln, alles burebein»

anber. B a s rappelte unb klapperte unb rumpelte unb k l i r r t e --- unb ftank.

B b e r bafür m ar es ja auch bie einzige Sajzrgelegenheit. B a fe unb Ohren bes Senhor © a rlo s waren bas alles bereits gewöhnt, er hatte kein B e rffä n b n is fü r bie merkmürbigen Bnfichten feiner euro»

päifchen B affagiere. So juckelte er m it feiner J o rb kiffe los. Schnell fahren konnte er nicht, auch wenn er einen ©a»

billac m it x 3 ülinbern gehabt hätte. B ie Straßen bulbeten bas nicht. B a lb flog man rechts an bie Bußenfeife, balb links bem Bachbarn in bie B rm e . B a lb ftieß ber K o p f gegen bas Berbeck, balb fackte

4$

(10)

öas crftc Pefcbäftsbaus einer 6er gefeierten neufieölungen. gu taufen gibts: pulncr, Blei, billige ©toffe - aber auef) „Suiusgcgcnffänöc" ¡nie Krawatten, emaillierte ©uppenfellen man in fiel) ?ufammen, roie oon einer

unfiebtbaren K r a ft nach unten gehauen.

‘D a fü r aber mar bie ßanbfcbaft, bic burebfabten mürbe, um fo fcb'bner. 3«=

näcbft roanb ficb bie S traffe in Dielen Serpentinen ?u ©al, mächtige ‘P in ie n - roälber ragten empor, ‘Papageien flogen kreifebenb aus ben knorrigen G ip fe ln auf, bie ‘Pergbänge roaren m it ausge- bebnten “Beibanlagen bebeckt — ein 3 eicben bafür, baff hier Ita lie n e r fiebeln.

‘B ei fp ä te re r “Xacbfrage beftätigte ficb unfere ßlnnabme.

Unterroegs begegneten unferem © e - fä h rt bes mobernen 3 eitalters ©arrocen (braf. “B a g e n ), bie, febroer m it Säcken beloben, oon B a u ltie re n gezogen mürben,

© ann kamen ganje B a u ltie rb e rb e n . V o ra u f r i t t ein kleiner ‘B rafilianerjunge, er faff auf einer S tufe, bie eine ©locke um ben § a ls tru g . S in te r bem ß c itfie r folgten bie 30— 40 B a u ltie r e , non benen jebes jroei Säcke tru g . © as ift bie älteffe brafilianifcbe “P efö rb e ru n g sa rt. 3eber beutfebe K o lo n ift holt beute noch auf biefe ‘B3eife feine © rnfen aus ben o ft febr fteifen ‘Plantagen, ©üblich bog ber

©aminbao in ein langes ©al ein: ©01'

‘B3alb lichtete ficb, ‘Plantagen m it B a is ,

©abak, B a n b io k , “P eis unb K a rto ffe ln roaren ?u feben.

S a r a n b i j , b i e ‘P o m m e r n f i e b - l u n g , ift nabe. Cinks an ber S traffe liegt ein kapellenäbnlicbes ©ebäube, fauber unb roeiff getüncht, blonbe K in - ber fpielen baoor — bie Schule, B a n fiebt angebunbene ‘pferbe, m it benen bie K inber ficberlicb gekommen finb — man fiebt, roie bie “Pöckcben ber B a b e l beim

“Pingelreigen fla tte rn , roir büren bie ge­

lungenen “B o r te eines beuffeben K in b e r-

liebes: ,.. . . ba lag ein blauer Stein, roer biefen . . .“ “B a lb kommen mehr S äufer, eine Scbneibemüble fügt ih r ein­

töniges ßieb. grauen ffeben m it Sacken in ber “Poca. Unfer ©aminbao h ä lt co r bem SDtel. © e r ©aftgeber erroartet uns febon m it ‘Pferben. “B i r trinken ?ur © r - frifebung ein © la s ‘P ie r ber hier exiftie- renben beutfeben “P rauerei. ©s fcbmeckt ja nicht fo roie bas, roas am S te ttin e r

‘parabeplah ober fonftroo ausgefebenkt roirb, aber es ift beutfebes ‘P ie r, © e r S aal bes S ofeis roirb gerabe ?ur © r - innerung an ben ©ag ber erften beutfeben

©inroanberung (25. 3 u li) m it gäbneben ausgefcbmückt — ein buntes P ilb :

fcbroarjroeiffrot, SakenKreu?, grün unb gelb, bie garben ber Stammesbeimat unb bes neuen ßanbes.

© ann reiten roir m it unferem © a ft­

geber ein Q u e rta l hinauf. ßinks unb rechts liegen gelber m it arbeitenben Benfcben, ?um groffen ©eil ‘Pom m ern- naebkommen. © e r cB3eg k le tte rt fteil hinan. Unten am “B a ffe r liegen bie

“B o b n ftä tte n , einfache Sol?bäuscben, non ß lpfelfinen-, “p fir fic b - unb anberen O b ft- bäumen umgeben. “Pananenftauben fpen- ben biebfen Schatten. B i f halber S ’übe fä llt ein Saus auf, bas gröffer ift als alle anberen. © o r f roobnt unfer ©aftgeber.

“B i r reiten bureb ein groffes © or, Sunbe fpringen ihrem S e rrn freubig entgegen,

© in erroaebfener Sohn t r i t t aus bem Saufe, grüfft, hält bie 3ügel ber © ferbe unb fa tte lt ab. © a s ift bas erfte 3 eicben ber ©aftfreunbfebaft: bem © a ft barf bie

“Petreuung feines “P e ittie re s nicht über- luffen roerben. — 3n ber Kücbentür ftebt bie S a u sfra u unb labt ¿um © in tr itt ein.

<2tacb ber ‘Pegrüffung roirb bie b ra fi- lianifcbe griebenspfeife berumgereiebt.

B a n fitjt auf ber “Peranba. © e r S a u s - b e rr giefft aus einem ©eekeffel beiffes

“B a ffe r in eine getrocknete, m it ©eepul- oer gefüllte Kürbisfcbale. “B i t jerem o- nieller geierlicbkeit reicht er, naebbem er m it einem Silberrobrcben baraus ge­

trunken, bie „ £ u je “ an feinen © aft w ei­

ter, keiner roirb übergangen.

“B ä b re n ö bie g ra u ben ©¡fcl) beckt, laffen roir uns über biefe merkroürbige

© rin k fifte ß tufklärung geben, © e r S a u s - b e rr e rjä b lt, baff es im ßanbe erftes © e -

©teblec beim Bccttccfcintciöcn Aufnahm en: P. Schiemann

(11)

bot ber © aftfreunbfcbaft fei, bem Safte als ‘Begrüßung ben Btafe»See anjubie»

fen. ©efcbießt bas nicbt, fo gibt man bamit kunb, baß man nichts m it bem S a ft ?u tun ßaben möchte. Ceßnt um»

gekehrt ber S a ft bie Suje ab, fo iff ber Saftgeber bam it befeibigt roorben. Unb reicht fchließlich ber H ausherr bie Suje m it ber linken §a n b , fo hat er ?u Jagen, ,.£ntfchulbige bie § a n b !“ P a s einfachfte

§ a u s kann bem S a ft einen B tate»£ee bereiten.

“Das Sffen iff fe rtig . 0 0 kommen roie

?roei roilbe Seufel bie K inber ?u P fe rb e aus ber Schule gejagt. “Jüan rounbert lieh immer roieber, roie bie K inber im S a tte l fißen, ob fie nun ?u jroeit ober ?u b r itt ober allein reiten. — P ie große Samilie ift um ben Sifcß oerfam m elt: roir jählen ?eßn K inber, unb einige Jollen jehon oerheiratet fein! B u f unfere jra g e roirb uns m ifgeteilt, baß ja m ilie n biefer Sröße hier nichts Ungeroöhnliches feien.

P ann fpricht alles bem einfachen, aber krä ftig e n B la ß l ?u: Rubeln, B e is , K a r»

toffeln, oiel Jleifcb, feßroarje ‘Bohnen.

‘Bach bem B titta g e ffe n laufen roir burch bie Kolonie unferes Saftgebers. 3 ebc Kolonie umfaßt etroa 30 H e kta r. Sine Bn?aßl Koloniften nennen brei bis feeßs Kolonien ih r Sigentum. B u s allen B5or=

ten bes S ausherrn k lin g t ber S to lj über bas Selbfterarbeifete — unb bas ift ta t»

fachlich groß, roenn man bebenkt, baß hier oo r ?eßn 3 aßren noch tie ffte r Ur=

roalb ftanb. §eute ift fa ft a lle r B5alb gefcßlagen — Bießroeiben, ‘Plantagen, S tälle, Scheunen, Schuppen, alles ift oor»

hanben, roie auf einem kleinen pommer»

feßen Bauerngut.-

Bach bem Bbenbeffen roirb es brau»

ßen küßl, benn es ift noch Begenjeit.

B lie s feßt fich um ben felbftgebaufen Küchenherb, unb es roirb e rjä h lt. Srübe fla tte rt bas kleine Scßmaljlichfcßen. , J a ,

ja, m it Schmal^ brennen roir unfere Cam»

pen“ , beginnt ber § a u sß e rr, ber unfere oerrounberten B licke aufgefangen bat.

„P e tro le u m ift ?u teuer, unfer erzeugtes Scßmah ?u billig. B 5 ir nehmen einfach ben Peckel einer Scßubpußbofe, Schmal?

hinein unb ein Ceinroanbläppcßen barauf

— fe rtig ift bie Campe.“

B is roir auf bie Keife ber beutfehen Koloniften ?u Jprecßen kommen, e n tro llt fieß bas Cebensbilb unferes Saftgebers:

B o r ?eßn 3aßren kam er m it feiner Ja»

milie aus ber alten Kolonie herauf, roo feine S lte rn rooßnen. Unten rourbe ber B a u m ?u eng, er faß fü r fieß keine S xi»

ften?mög!ichkeit. Bßooon follten feine K inber leben, roenn fie fieß fpäter in bas Canb ißres B a te rs teilen follten. B e in , fo ging es nicht. B$ie fein B a fe r oor oielen Jahren aus P om m ern, fo roanberte er m it ben Seinen aus, in bas Beufieb»

lungsgebiet, in ben Urroalb. Jreunbe unb B ekannte rieten ab. B b e r er hatte bie pommerfeße B Jillensfeftigkeit, oerkaufte alles unb ?og in ben B5alb. P am als roar hier noch keine S traße, kein Sefcßäft keine Scßneibemüßle, keine Schule unb keine §ebatnme. B u f fieß felbft roar er geffellt. P e r B5eg ?ur eigenen Kolonie mußte erft gefcßlagen roerben. S in B a n » cßo aus Jroeigen rourbe gebaut, barin man fü rs erfte J a ß r geborgen roar — bis bann ber B5alb gefcßlagen, Jeuer ins trockene 3 roeiggeroirr gercorfen unb ber erfte B la is unb B5ei?en gepflanjt roar.

P ann erft konnten m it ber ju g fä g e bie erften B r e tte r fü rs eigene §eim ge»

feßniften roerben. — So ging es oon J a ß r ?u J a ß r a u fio ä rfs. Ss kamen anbere nach, m it ben anberen kam ber erfte Sefcßäftsmann. P ann rourbe eine eoangelifcße Semeinbe gegrünbet unb eine beutfeße Scßule ins Geben gerufen.

Jeß f ift fa ft kein Canb meßr am p ia ß e

?u kaufen.

B M r aber fragen uns: § a t biefer B ta n n nicht allen S ru n b , ftol? auf fein B5erk ?u fein? S unberf Jaß re ift bie Ja m ilie im Canbe, immer noch ift fie beutfeß. B lie s rourbe getan, um bas Peutfcßtum ?u halten. Sn Sebanken oerfunken, oerftum m t auch ber £r?äß!er.

P a s §erb fe u e r flackert noch einmal auf unb oerlifcßt.

B m frühen B to rg e n roeckte bie Schlä­

fe r Baketengekracß. 5m §aufe rum orte es feßon an allen Snben. P a s B ie ß rourbe fü r ben gan?en Sag gefüttert, benn man roollte ja ?um Jeff. 5n kur?er 3 e it mar alles ?um Bufbrucß bereif. P ie P fe rb e trabten ber Sieblung ?u. Unter»

roegs fcßloffen fieß Bacßbarn unb BJeg»

anrooßner an. 5m jeffrcälbcßen rourbe B talbgottesbienff gehalten, alles lief ab roie brüben in einer kleinen Porfgem einbe:

beutfeß ber ©emoinbegefang, beutfeß bie Citurgie unb beutfeß bie P re b ig f. P ie

©emeinbe ift überhaupt bie S rß a lte rin unb P fle g e rin beutfeßen B o lk s tu m s . Bacß bem © otfesbienff begann bas Spießbrateneffen. Bläcßfige Sleifcßftücke rourben über großen §ol?feuern gebraten unb kiloroeife abgegeben; getrunken rourbe n u r b illig e r Sfalienerroein. Schließ»

ließ folgten bie Jeftoorfüßrungen: Caien»

fpiele, B olkstän?e, ©ebießfoorträge, B e»

ben unb Cieber. B is ?um fpäten Bbenb, als bie fubtropifeße kur?e Pämmerung ßereinbracß unb alles in ben naßeliegen»

ben S aal trie b , faß man im Jreien bei»

fammen. Bocß am frühen B torgen aber roar bes ©ebrumm bes B a ffe s unb bas

©ebubel ber K la rin e tte ?u hören. Ss erinnerte uns an bie pommerfeße P o rf»

mufik — unb man hätte glauben kön»

tten, irgenbroo in einem kleinen pommer»

feßen Pörfcßen ?u roeilen, roenn nicht bunkel oom Sternenhimmel bie Silßouet»

ten oon P alm en fieß abßoben unb bas Kreu? bes Sübens funkelnb leuchtete.

H I L D E G

Jm Morgengrauen

Ötc iüelt - bis an beg tpmmelg 0 aum -

£ag ftili im grauen STtorgentraum.

Pie töinbe fcbliefen tief im (Tann.

(ftn ©fern ocrglomm ntobl bann unb toann.

Pa Ham non fern ein ©locHcnflang, Per bell in alle JPciten febntang;

i in öogclfang marb batten roacb Unb 30g bem ©ilbertone nach.

A R D B E H R :

Geliebtes £anö!

©ebnfucbtgtief geliebtes £anb!

©ilberne iDiefen im Pämmcrtocben.

iöälber in blauen ©ebatten febateben.

Üöeite, enblog auggefpannt. . .

üiel in ber füelt mellt’ icb barum geben, könnte icb hier am tüalbranb leben;

Um mich filberblau bas £onb!

45

(12)

U

nfere pommerfcbe Seim atprooin? ¡ft nicht einheitlich befiebelt. Sie bet mehrere bis beute roabrnebmbare Sin»

fiufjjonen, £>ie ficb in V fu n b a rt, Vraucb»

tum, Vaugeroobnbeiten unb aueb im V orfkircbenbau erkennen laffen.

£ s ift bekannt, muff aber hier kur?

gejagt fein: V orpom m ern ift oon VSeften, oon Väeftfalen, ber befiebelt. £ s bängt baber oolksfum sm äfjig unb baugefebiebt»

lieb m it Vlecklenburg ?ufammen. Sn V titte lp o m m e rn brangen als Koloniften bie Oftfalen ein. Sie brachen in breitem S tro m bei VSittenberg über bie Slbe oor unb ?ogen bureb bie V la r k nacb V o rb e n abroärts ber Ober ins Vom m ernlanb b in - ein. Sie oerbalfen in ¡brem Sieblungs- gebiet ih re r Vaugefinnung ?um Siege, fo baß V litte lp o m m e rn baugefcbicbtlicb mit ber V ta rk jufammenbängt. Oftpommern ftebt oor allem unter bem S in flu fr bes 'Deutfcben V itte ro rb e n s . § ie r fehlt aber

»•f'jTinioq

bie S inbeitlicbkeit ber beiben anberen

©ebiete. V a s je ig t ficb beutfich aueb im Kircbenbau.

<Den Überblick über bie pommerfeben V o rfkircb e n fo ll eine grapbifebe K a rte erleichtern, ?u beren E rk lä ru n g einige Angaben nötig finb. Sine folcbe K arte kann nach oerfebiebenen ©efiebtspunkten angefertigt roerben. V ielleicht liegt am näcbften bie Vnorbnung unb ‘Darftellung nach ber 3 eit. V b e r bas genaue V lte r ber Kirchen ift oielfacb nicht feft?uftellen, ba fie o ft umgebauf, Geräubert, ergän?f ober fpäter oerputjt finb. öcb ?og baber bie llnterfcbeibung nach bem V a u fto ff oor, in bem bie Kirche erbaut ift. V ie fe r ift erkennbar. Sinb bei einer Kirche ?u oerfebiebenen Jetten oerfebiebene V a u - ftoffe oerroanbt, habe ich ben älteren fü r bie S intragung auf ber K a rte getoäblt.

Vucb fü r bie Vau?eiten ber © o tfe s - bäufer gibt bie K a rte V nbalfspunkte.

V ie Quaberkircben gebären ber erften

§ ä lfte bes 13. 3 abrbunberts an, bie Jelbffein- ober Jinblingskircben finb jü n - ger unb meiftens im 15. unb 16. 3 abr»

bunbert erbaut. V ie b ritte © ruppe ber maffioen Steinkircben bilben bie roten Vackfteinkircben, fie gebären ?um aller»

größten Sei! bem V litte la lte r an. 'Da­

neben fteben ?roei V rte n , bie entioeber gan? aus §ol? erbaut finb, bie S ch ro t- bo!?kircben, ober m it § ilfe eines §o(?- gerüftes, bie Sacbmerkkircben. V eibe finb nacbmittelalterlicb unb gebären ?u- .•„.meift bem 17. unb 18. 3 abrbunbert an.

Sine lebte ©ruppe bilben bie Kirchen bes IV jß b r b u n b e rts .

3i K a rte ?eigt bie oerfebiebene V e r - f 'jtflilttbg über bie V ro o in ? bin. S s ift

keineswegs fo, baj? man beliebig baute, ettoa m it Vackfteinen ober Sinblingen.

V a b man ben Jin b lin g nur b o rt nahm,

stdoi3tfiän ihn fanb, ift natürlich. V b e r m a m b ftrf biefeti Sat? nicht umkebren unb menten, überall bort, roo Jinblinge (Ü u a ö e rftr^e '^1©1«. tb'kofteolos ?u fammeln toaren, hätte man

fie auch ?um Kircbbau oerroanbt. D ie germanifeben Sinroanberer ftanben oiel- mebr unter ©efetjen, bie fie in ihrem V lu t aus ber § e im a t mitbraebten. V iele

©efetje be?ogen ficb auf bie 5 orm unb ben V a u fto ff. S to ff unb 5 o rm hängen engftens ?ufammen: es ift auch fü r bie

$dbfteinfircf)e in ©r. Borfenbagen

5 orm ein geroaltiger Unterfcbieb, ob m it S tein, §ol? ober $?ebm gebaut roirb. V e r rote V ackftein geftattet Ornamente, bie ber but'te unb fpräbe

© ra n itfin b lin g oerbietet. V ie fe r fo r»

bert unerbittlich ftarke Zurückhaltung in ber Vmoenbung oon Zierform en. Sn oälligem ©egenfat? ?u biefen beiben fo lg t ber Sacbroerkbau anberen ©efetjen. Seine Schönheit unb Vebeutung liegt nicht in fcbmückenben z u ta te n , fonbern in ber Cinienfübrung ber bunklen V ie g e l unb Stiele, in ber Vbgeroogenbeit ber Vfafte oon §öbe, Siefe unb V re ite , in ber VSoblgepflegtbeit unb manchem an­

beren. V e r S b a ra k te r ber Scbrofbol?- bauten ift ernft.

(13)

£ + * A - n +i + i *

/ * y 4* *+

■' j aa. *v i L*A

& i d r ' ?+L u* - ; ^ _ ~ . S.,,.A . L V

Pom m ersehe K irc h en :

h B ackstein I Q u a d e r

i F e ld s te in I F a c h w e rk

< Sch rot holz L 19. Jahnh.

/ aa ■ ■ * L t - ' ' ! ? r * v r • r - ,

A /cSN

E n tw u rf: H. Schulz

© in reines V erbreitungsgebiet öer Vackfteinkircb.en liegt in V orpom m ern, unb ?mar auf V ügen, bas außer her Kirche oon V a b b in nur biefe Kirchen kennt unb im nörbiietten Sei! V o rp o m * merns foroie um ben © reifsm alber V o b * ben herum. ‘Dann ?ief)t ficb ein © iirte l oon oerfebiebener ©iefe an ber ganzen pommerfcf>en Küfte entlang, befoubers b re it in ber ©egenb oon S to lp . “Dies ift kein o u fa ll. V ß ir roiffen, baff ficb an ber Küite Oftpommerns entlang ein fcbmaler S treifen ?iebf, ber oon V5eften ber befiebelt ift unb ficberlicb oielfacfje 3 uroanberung oom V o rb e n ber über See erfahren bat. © ie fe r Küftenftricb bebt ficb nach V tu n b a rt unb V raucblutn oon feiner Umgebung ab. ©s märe ge*

tabeju merkroürbig, roenn biefer © in flu jf im © orfkirebenbau fehlte.

© ie ältefte Kirche auf V ügen ift in V e rg e n febon im 3abre 1193 erbaut. Sie ift bas bebeutenbfte ‘Denkmal bes roraa*

nifeben S tils auf Vügen unb einer ber frübeften 3 iegelbauten in © orbbeutfeb*

ianb. Ebenfalls noch romanifcb, roenn auch ettoas jünger, finb bie älteften Seite ber beiben bemerkensroerten © orfkireben oon Scbaprobe unb Vltenkircben, beffen

prächtige balbrnnbe V p fis im Often eine b'öcbft fcbmuckreicbe ©rfebeinung ift: ein V a n b aus glafierten ©onftücken m it eingepröfftem V ankenornam enf, ein J rie s oon burcbkreujten 3 itk;ackbögen, b a r*

über eine hoppelte Sägejcbicbt, k u r;, ein gan; ungewöhnlicher Veicbfum oon j o r * men! Unb bas bei einer © orfkire b e ! § ie r roar ein V le iffe r am V5erk, ber bie 3ie»

gelfecbnik oollkommen beberrfebte. V I*

tenkireben ift kein A nfang, fonbern

§öbepunkf. © e r © rbauer konnte nur aus einem ©ebief kommen, bas im 3 ie - gelbau rooblberoanbert roar ?u einer ¿ e it, in ber man in ‘Pommern im Sfeinbau bie erften Kenntniffe fammelte.

V e rgen unb V lfenkircben: S tabte unb

© o rfkire b e ! 3 ft es etwa fo, baff bie eine reich, hoch unb erhaben über ben V ü r * gerbäufern th ro n t, ihre börflicbe Scbroe*

ffer aber ein armes, niebriges unb kunft- lofes © afein fü h rt? Keineswegs. ©s ift berfelbe Unterfcbieb roie ?mifcben bem guten ftäbtifeben VSobnbaus unb bem V auernbaus. V eibe finb gorm en ;meier unter oerfebiebenen Vebingungen (eben*

ber ©ruppen bes V o lk e s , bes V ü rg e r*

unb V a u c rn fu m s , finb 'dusbrucksform en jtoeier Seiten berfefben K u ltu r, ber b ü r*

gediehen unb ber bäuerlichen. V5enn bie

© orfkirebe im gan?en fcbmucklos ift, fo ift fie es nicht aus V rm u t ober © ü rffig k e it, fonbern toeil es ihrem VSefen entfpriebt.

Sie ift genau fo felbftberünftt unb ‘d u s * bruck ih re r 3 eit unb V r t roie bie gröbere Sfabtkircbe. © roffe reiche © ö rfe r haben aufferbem Kirchen, bie benen ber kleine*

ren Stabte an Umfang unb VJoblbaben*

beit gleichen, ich nenne als eine oon oielert bie feböne Kirche oon V einberg im K reife

©rim m en, bie m it ihrem breifebiffigen Dangbaus unb bem abgefebten © b a r aus

© ranitquabern mancher Sfabtkircbe ebenbürtig ift.

Vocb eine Vackfteinkircbe fei ermähnt, biesmal aus bem oftpommerfeben K iifte n * gebiet, nämlich bie Kirche oon § o ff. 5 ie

?eigt bas Scbickfal einer Sfranbkircbe.

Sie mürbe im Jpäfen V ü tte la lte r in einer kilom eterweiten ©ntfernung oom S tra u b erbaut. ‘M m äblicb fr a jj bie See Stücke ber K iifte ab. Vacbbetn febon lange ;u o o r bas V rü lle n ber See bie fonnfäglicbe

© re b ig t iib e rfö n t batte, muhte fie im

¿abre 1S74 wegen <2(bftur?gefabr ge*

fcbloffen werben. Sm 3abre 1900 ftiir;fe bie bem Vteere ;ugekebrte V orbm anb ab. V o n 3 a b r ?u 3 a b r fin k t fooiel

+7

(14)

t)on ber Küfte in bie Siefe, roie ber g ro ft einbringt, unb m it ih r Stücke bes K ir»

cbengemäuers. peute ftebt noch bie Süb»

roanb. Pucb fie roirb in einigen Jabren oerfcbrounben fein.

D e r V ackfteiu muß geform t unb ge»

bräunt, alfokünftlicb gefcbaffenroerben. © r rourbe b o rt erfunbeu unb ;uerft oerroanbt, roo anberer S tein fehlte unb Sol? knapp mar. Obroobl biefe Vorbebingungen hier nicht oorbanben mären, erfreute er ficb oon Anbeginn im “Worben eines befonbe»

reu Pnfebens, beim alle Stabtkircbeu m it febr roenigen Pusnabmen finb Vackftein»

bauten, <3n bcr S a t ift ber rote S iegel"

Jtein, roenn er gut gebrannt ift, ein aus»

gezeichneter ‘23auftein, unb es ift erftaun»

lieb, ?u melcben großartigen Ceiftungen es ber norbbeutfebe Vackfteinbau, zumal in ber S eit ber © o tik , gebracht bat.

Daneben aber gibt es im k o rb e n einen VSerkftein, ber b illig e r ift unb uc=

turnäber, benn man kann ihn oom P cker auflefen. ©s ift ber gelbfieiu ober ginb»

ling.

D ie germanifeben Koloniften P litte l»

pommerns kamen aus einem ©ebiet, in bem man ben P a tu rfte in in Steinbrücben brach unb bearbeiten muffte, beoor man

¡bn oerroanbte. p ie r ftanben ihnen keine Steinbrücbe, roobl aber gelbfteine in Stenge, ;u r V e rfü g u n g , D ie s feböne ©e»

ftein ber neuen p e im a t abelten fie, inbem fie bas ©ottesbaus baraus erbauten, unb ?roar naebbem fie es roie etroa ben S tein in ber alten p e im a t ?u Quabern oerarbeitet batten.

Die Quaberfteine rourben in reiben»

roeifen Schichten aufeinanbergelegt, nicht überall m it berfelben S o rg fa lt, aber hoch fo, baff biefe Kirchen als befonbere

©ruppe k la r erkennbar finb. Sie bebeckt ben größten Seil ber K reife Panboro unb

©reifenbagen unb ben Sübranb bes K re i»

fes p g r iß . ©s roareti nicht M a u re r, fonbern Sfeinmeßen, bie hier ib^en ©e»

banken fteinerne g orm gaben. ‘Die Quaberkircben P littelporam erns finb m it gan; geringen Ausnahmen gänjlicb unter V erzicht auf ben V ackftein aus Ouabern errichtet, auch genfter, p o rta le unb

©iebel finb aus biefetn fpröben V a u fto ff gearbeitet. S ogar ?roei S tabt»

kireben finb baraus erbaut, bie oon 'Bahn unb ©reifenbagen.

<235ie bie K a rte jeigt, gibt es Quaber»

kireben auch in V orpom m ern, bas, roie Jebon erroäbnt, eine S o rtie ru n g mecklen»

burgijeber V a u ü b e tlie fe ru tig bilbet. Sie unterfebeiben ficb auch oon benen P litte l»

pommerns, unb jroar befonbers bureb bie gleichzeitige Verroenbung bes Vackfteins an ben Öffnungen unb im ©iebel. -Werk»

roürbigerioeife fiuben roir jroei Quaber»

kireben roeit abfeits oom eigentlichen Quabergebiet: S ib lin unb ©üßlaffsbagen im K reife © reifenberg. VSie o ft in V o r»

pommern — nicht im mittelpommerfcben Quabergebiet! — ift bei beiben nur ber

© bor in Quabern gebilbet, bas Kirchen»

febiff in Siegeln. P ie r roareit offenbar

©inroanberer am V5erk, bie oom V3efien kamen.

ön unferen Quaberkircben haben unfere V o rfa h re n eine bäuerliche P rc b ite k tu r gefebaffen, ber roir oiele V a u fe n oer»

banken, bie ?u ben beften in unferen D ö rfe rn gehören. >3br V5efen unb ihre Vebeutung auch n u r annäbernb 511 um»

febreiben, reichen biefe kurzen P usfüb»

rungen nicht aus.

P u s einer gan; anberen ©runb»

einftellung ber © rbauer ftammen bie bem Quaberbau im ©eftein eng oer»

febroifterten gelbftein» ober ginb»

lingskireben. Sie geboren ?umeift bem 15. ober 16. S abrbunbert an. D ie ginblinge finb unbehauen ober unregel»

mäßig gefpalten, nach P r t unferer Selb»

fteinmauern gefeßt unb bureb K a lk oer»

bunben. P n manchen ©eilen bes ©e»

bäubes, fo an ben ©cken, um ‘p o rta l unb Senfter finb reichlich 3iegel oerioenbet.

p a tte mau bie ©eebnik ber Quaber»

fetjung oerlernt? V 5ar bie frühere banb»

merkliche Süchtigkeit gefunken? ©s fcheiut eine geroiffe geniale S o rg lo figke it, roenn bie Steine unregelmäßig ans ben P la u e rn berausragen, balb Vuckel bil»

ben, balb P lulben unb jebe klare Orb»

uung oermiffen laffen. P b e r bies alles roaren Vorzüge fü r jene S eit bes aus»

gebenbeit P litte la lte rs . ön ben Quaber»

bauten ber früheren S e it bie lineare P egelm äßigkeit unb herbe Strenge, hier im ©egenfaß ba;u bie malerifcbe Un=

regelmäßigkeit. P la n batte feine 5 rcube an ber U nberührtheit bes Steines, an bem malerifcb ficb oerfeilenben p e ll unb D unkel im Sonnenlicht. D e r jeitgefebiebt»

liebe unb kulturelle p in te rg ru n b bat ficb geroanbelt.

D ie Selbfteinkircben finb über gan?

‘Pommern oerftreut, fie finb feiten im oben ermähnten reinen Vackfteingebiet, im öftlicbften “pom m ern, am biebteften im

©ren?gebiet oon P litte l» unb Oftpom»

mern. Sie finb ?um großen Seil oerpußt, bie Steine alfo finb unfiebtbar gemacht.

D ie fe r V e rp u ß ftammt roobl größtenteils aus ber fpäteren 3 eit, als man keine Sreube mehr am banbn. erklicb berb ge»

fügten V a u fto ff mehr batte. Scbtoerlicb liegt biefer K alkbetourf im Sinne ber

© rbauer.

D e r ©iebelfcbmuck biefer m itte la lte r»

lieben S p ä fje it unterfebeibet ficb febr fta rk oon bem ber grübzeit. D ie V ie n » ben finb reicher 1111b meift breiter geroor»

ben unb zeigen bisioeilen Schmuck roie ficb überfebneibenbe palbbögen ober an»

bere fcbnörkelbaft roirkenbe V er?ierun»

gen, fo bie Kirchen oon Scbmeßborf,

© roß =V orkenbagen unb P a n fin .

D ie K u ltu r Oftpommerns ift jünger als bie bes VJeftens. So finb auch bie Stäbte roie V ü to ro ober Cauenburg bunbert Sabre fpäter gegrünbet als ihre roeft»

lieben Scbroeftern. D e r © influß bes Deutfcben P itte ro rb e n s zeigt ficb nicht im D orfkircbenbau. p ie r überroiegt bie gaebroerkkirebe, roie bie überfiebtskarte febr beutlicb erkennen läßt. <3n bie K a rte finb bie gaebroerkkireben auch bes 19.

Sabrbunberts eingetragen.

©s ift febr merkroürbig, baß bie gacb»

, roerkkireben gerabe in jenen ©ebieten bes pöbenrückens )ö zahlreich finb, in benen ginblinge in P iaffen ?u finben finb. ©ine

© rklä ru n g bietet allein bas go rtro irke n einer örtlicbeii Überlieferung, p ie r roar man feit Sabrbuuberten geroobnt, nur im gaebroerk ?u bauen, p ie r haben auch im P lifte la lte r gaebroerkkireben geftan»

ben. VSären cs Steinbauten geroefen, fo roären fie erhalten geblieben, benn bie maffioen Steinkircben finb febr langlebig unb roeicben nur höheren ©eroalten, roäbrenb bas p o l; bes gaebroerks tnorfcb unb altersfcbroacb roirb.

D e r große VJalbreicbtum bot reichlich p o l; ;u r V efcbaffung ber S tänber, P ie » gel unb V a lk e n . ©benfo roar bie Cebm»

fü llu iig ber ©efacbe billig ;n befcbajfen.

D e r V olksm unb bat biefe Kirchen pun»

gerkireben genannt, roobl roegen ber V Joblfeilbeit ber V a u fto ffe , aber auch, roeii fie ;um großen Seil in ben punger»

Zeiten nach bem D reiß ig jä h rig e n Kriege errichtet finb. D e r V a u einer folcben Kirche rourbe fü r bas D o rf kaum teurer als ber einer Scheune, abgefeben ootn Surm , ber nicht feiten fehlt.

V e i ber K urzlebigkeit biefer Kirchen»

fo rm ift keine einzige aus bem P litte l»

a lte r erhalten. D ie ältefte ber batierten gaebroerkkireben ift bie oon Scbroirfen im K reife Kammin aus bem öabre 1565, es folgen S ta rg o rb t im Sabre 1579 unb K lößin, roo eine V a lk e n in fc b rift bas © r»

bauungsjabr 1588 angibt. D ie jüngfte ift bie oon K a rls b o f bei ©olluoro aus bem Sabre 1879. D a s ift eine betracht»

liebe Seitlpnnne. gaft alle friberi?iani»

feben Sieblungen haben, roenn überhaupt eine Kirche, bami eine aus gaebroerk.

S teht ein folcbes © ottesbaus in einem febou m ittelalterlichen D o rf, fo ift faft m it Sicherheit an?unebmen, baß fie auf ben gunbamenten einer früheren aus gaebroerk errichtet ift.

Sn V orpom m ern ift bie gaebroerk»

kirebe febr feiten, im K reife Panboro in

(15)

<2îïittelpom m ern gibt es nur brei: Jûlken«

ioalbe, Hagen unt> “Jïïefîentbin, bicßter cßon fini) fie in bem Ueckermünber “B3alb=

gebiet, feßr zahlreich im Offen, in bem fie bie ßerrfcßenbe Kircßenform bilbet ober bilbete. Denn heute finb an ißre Stelle oiele neuere Steinkirctjen getreten.

D ies beroeift bie Kircßenkarte roieber m it a lle r Deutlichkeit.

D ie Sacßroerkkircbe bût ihren befon«

bereu <2\ei?. Sie ¡ff nicht bie H e rrin bes D o rfe s roie bie m ittelalterliche Kirche aus Steinen, fonbern fie fü g t fich bem börf«

liehen © efam tbilb roillig ein. “2ïïag ih r auch bie “Böürbe unb §of>eit ih re r älteren Schroeftern fehlen, b afür ift fie oerbun«

bener m it ihrer Umgebung, erbnäher unb oolkstümlicßer. “Borausgefeßt, baß fie gut gepflegt roi.rb, b. ß- i>ajj bie ©efaeße jeßneeroeiß getüncht unb bie S iegel unb Stiele bunkel getönt finb, e rfreut fit burch eine ffrahlenbe H eiterkeit, bie auch ein bunkler “Xebelfag nu r ?u bämpfen, nicht aber ?u befeitigen oertnag.

“B3enn man roill, kann man bie Jach»

merkkirchen ?u ben Holzbauten rechnen, benn bas ganze tragenbe © erüft befteht aus Hol?, “® i r hüben aber auch reine Holzkircßen unb jm a r jroei im füblichften

©eil bes Greifes “B ütoro, Sommitt unb S tübtniß , unb eine im “Kaßebußrer 3 ip fe l, in “Bahrenbufcß. Diefe Kirchen heißen Schrotßolzkircßen, benn bie “Baumftämme roerben oo r bem ‘S a u gefchrotet, b. ß.

oierkantig fo behauen, bajj bas hurte Kernhol? bleibt. “B5er bie Straße oon

*23ütoit> fübroärfs roanbert, t r i f f t juerft noch Sacßroerkbaufen unb bann plötzlich unb ohne Übergang ben reinen Schrot«

holjbau in Haus, S ta ll unb Kirche, ©ine k la r abgrenjbare fübliche ©influßzone ift hier bemerkbar. Die “iBänbe finb aus übereinanber gefchichteten “B alken gebilbet, bie. an ben ©cken in einer eigen«

tümlichen “2 irt Derzaßnt finb, im foge«

nannten Schroalbenfchroanzoerbanb. D as Holz ift fo bauerbaff, baß biefe “Bau«

merke ein baßes F ilte r erreichen. “2toch ä lte r als biefe beiben ift bie Schrothof?- kireße in “Baßrenbufcß, bie etroa fo a lt roie unfere älteften Sacßroerkkircßen ift

unb aus bem ©nbe bes 16. <3aßrbunberts ffammt. H ie r finb bie “D alken in ein«

faeßem “Berbanbe aneinanber gefügt.

Diefe Kircßen finb nicht Dom Stein«

tneß ober “B ta u re r, fonbern oom oim m er«

BactfteinEircße in ßlebotD

mann errichtet. Cs finb rei?Dolle unb ßanbroerklicß ausgezeichnete ¿eiftungen.

Stiles ift echt unb roahr, ohne Schnörkel ober zierenbe Zutaten. i m ©egenfaß ?u beti heiteren Sacßroerkkircßen ift ißr C h a ra k te r ertiff unb herbe, ©emeinfam ift beiben bie oöllige Cinfügung in bie Umgebung.

Diti leßter Stelle unb mehr anßangs«

roeife fei bie leßfe ©ruppe ber Kircßen bes 19. 3aßrßunberts genannt. “2Us in ber 3 eit ber R o m a n tik fiel) bie “Blicke feßn«

fücßtig auf bas “2Ilitfe la lte r richteten, ba begann man auch roieber romanifcß unb gotifcß ?u bauen. So fteßf bies 3aß r«

ßunbert unter bem unglückfeligen öiuange ber hiftorifchen “Bauroeifen. “2Itan baut roieber gotifeße Kircßen, inbem man bem

“B a u k ö rp e r beliebig ben Sormenreicßtum ber m ittelalterlichen © o tik überroarf, als

ba finb Spißbogen, “Blaßroerk, “Büfetten,

©eroölbe, S tüß pfeiler ufro. Cs roar ein beklagensroerter Ceerlauf. D iefe Kircßen finben roir leiber überall, befonbers in ben öftlicßften ©eilen ber “^ ro o in z . “Böie feßon gefagt, roaren b o rt altersfcßroacße Sacßroerkkircßen burch Neubauten ju er«

feßen. D a folgte man eben bem ßerrfeßen«

ben ßeitgefeßmack. Diefen “B auten fehlt jebe kunff« unb kulfurgeicßichtlicße “Be«

beutung. Diefe hifforifeße “Bauroeife ift heute überrounben. “B U r fueßen unb finben roieber eigene “B5ege, bie unferem

“B5efen entfpreeßen.

D e r Überblick über bie pommerfeßen D orfkircßen mußte in großen Cinien gefeßeßen, bie “Beßanblung ber einzelnen

©ruppen konnte nur kur? unb allgemein fein. Unb boeß offenbart erft bie

“Befcbäftigung m it ben Cinzelßeiten bie unerfcßöpflicße “2Ttannigfaltigkeit.

Sn unferen D orfkircß en liegt ein großer “Reichtum ausgebreitet oor uns, ber oo r allem auch in ber innen«

ausftattung liegt. Diefe mußte aber in ben “Uusfüßrungen ganz unberückficßtigt bleiben.

©cf)CDtßoljfirci)c in Baßccnbufd)

ITIin’ niubborfprah / Don Otto Grounhe Du min’ oll’ hartlciw niubbcrfprah, ITIahft mebber all’ be Ceber wah, De mubbing einft mi fingen beb’.

UDo hlingft bu leiflich, plattbütfdi’ Beb’,

fiein’ Sprah geiht fo o n t liait, as bu;

Drüm lat für bi in £eiw un Iru mi mariocn as för’n heilig 5ah,

Du min’ oll’ hartlciw niubborfprah! —

49

(16)

B t t o ( S t a u n t e

Zu feinem 75* G e b u r t s t a g am 3♦ # e b r u a r

5t>on h a l t e t * ^ d j r o ö c r

P3er oo r jroanjig, fiinfunbjroanjig Jahren in S te ttin e r Ö lu n g e n blätterte, ftie]? bamals o ft auf ben “Kamen O tto

© raunke. P3er ¡ft O tto © raunke? O tto

© raunke ift ein roeitbin bekannter pom»

tnerfcber Siebter, unb jto a r ein p la tt»

beutfeber ‘Dichter, ber uns foroobl in fei»

uer heimatlichen Schioelbeiner P lu n b a rt roie auch ¡nt Peuterfcben “p l a t t zahlreiche gernüt» unb butnoroolle ©ebichte ge»

fchenkt hat.

“2luch P om m ern ift ja nicht arm an piattbeufjeben P ichfern. P a s habe ich in meinen Überblicken über bie pommer»

fche plattbeutfche C yrik unb P r o ja nach»

geroiefen. U nter ben binterpommerfeben P ichtern aber leuchten jroei P am en be»

fonbers beroor: “U lb e rt Scbtoar? unb O tto © raunke. U lb e rt Scbroarz hat fein ganzes Ceben in ben P ie n jt feiner P tu t»

terfpracbe geffellf. 1859 m ar er in P3anb»

bagen (S^reis Schlaroe) geboren, 1921 ift er in H am burg geftorben. Scbroarz mei»

fferte bie plattbeutfche Sprache in ge»

rabeju oollenbeter P3eife, feine ©ebichte finb echt unb tie f unb rein unb fchön, fo baß man f i i r ihre P e rb re itu n g eigentlich noch roeif mehr tun müßte. Pasfelbe kann man auch oon O tto ©raunke fa»

gen. Puch er ift ein U le ifte r unb genauer Kenner ber plattbeuffctjen Sprache, auch feine P e rfe finb flü ffig , klangfch'ön unb natürlich. Uuch er tu t niemals in feinen

©ebichten — efroa um eines “Keimes millen — ber Sprache ©eroalf au. 3m=

mer ift fie ungekünftelt, rein unb frifch, kernig unb k rä ftig . Unb, nicht juleßt, auch © raunkes ©ebichte entftrömen einem reichen, tiefen ©emüt, einem frifch»

fröhlichen fjerzen, bas zeitlebens allem

©uten unb Schönen aufgefchloffen mar.

“K u r Pallabentöne, bie ber Pöanbbäger Sreunb fo oor?ügIicb ?u meiftern oer»

ftanb, finb bei O tto © raunke nicht ?u fitiben. © r hat fich immer auf kleine (yrifebe ©ebichte unb auf Cäufcben unb P im e ls befchränkf. Sie aber, bie meift ooll feinen, fchalkbaffen § u m o rs ober ooll harmlofen S p o tts finb, gehören ?u bem P eften, roas m ir Pom m ern au

plattbeutfcher Pichfung aufzuroeifen ba»

ben. Kein Pßunber! O tto © raunke ift eben ein roirklicber P icb fe r unb zugleich auch ein prächtiger Ptenfcb, bem m ir barum gern zubören, roenn er uns efroas aus feinem Ceben, aus feiner Kinbbeit, oon § e im a t unb J rü b lin g ober oon ber Ciebe, Cuft unb Ceib zu fagen hat. P o r allem groß ift bes P ichters Jreube am häuslichen ©lück, nicht minber aber auch feine Ciebe zur P a fu r . P5enn ber Jrü b » ling toieber ba ift, bann h ä lt es ben Pich»

fe r nicht mehr in feinen oier PJänbett, bann muß er hinaus, bann macht er auch beute noch ftunbenlange Spaziergänge bureb P e rlin s Pnlagett unb P5älber, bie ja im Offen P e rlin s befonbers fchön finb.

So zeichnen fich bie Igrifchen ©ebichte O tto © raunkes burch eine ftille ©röße, bureb eine fcblichte Siefe aus, roogegen ber P ic b te r in feinen Cäufcben unb P i»

mels alle K nuff auf Sprache unb P o in te oertoenbei. P ie P o in te ift fa ft immer gut berausgearbeifef. P ie P erfonen aber finb aus bem Ceben genommen, finb echt unb oolkstümlicb — roie überhaupt alles, roas © raunke gefchrieben hat, feine tiefften P J u rje lti im pommerfcheu P o lk s » tum hat unb üb e rftra h lt roirb oon einer ftarken, unauslöfchlichen §eimat(iebe.

P ie fü n f ©ebichtbänbe, bie © raunke oeröffentlichte, tragen folgenbe Sütel:

P f f i b s . Sn lü tt P a u k oull P im e l»

toarks, S te ttin 1902. — “21 n ’ e P ä k.

P laftbütfche P im e ls , S te ttin 1907. — P r o e n b k l o c k e . öeim a tklä n g , S te ttin 1910. — P f ’f be P a g e l f ü n g.

Cuftige unb irnfte Ceber, S te ffin 1916.

— “21 cb t e r b ü ft r e P a n n e n , ©e»

benkbläber fö r ’n §elbengraff, S te ttin 1919. — „ P f f ib s “ hat eine ?roeite, ,,“2(n

’e P ä k “ fogar eine b riffe P u fla g e er»

lebt. P ie §eim atklänge in „P toeub»

klocke“ finb burchtoeg in binterpommer»

fchem P la t t gehalten.

Poch nun mag uns ber P icb te r felbft noch efroas aus feinem Ceben erzählen.

S r fchreibt m ir: „S e i mücbfe, leito Jrü n b , geern e bißke oo’ mim Ceroen

Otto (Braunie unbfOUalfcr -Scbröbec

A u fn .: Christensen

roeite. P a , as Sn jo bekannt is, bün ick '■

am 3. Je b ru a r 1861 in bem hinnerpom»

merfche K reisftäbtke Schioelbein up b’

P5elt karne. P lin P o tte r roeer bi be bunnmalige P erlin = S te ttin e r= 3 fe n b a h n »

© efellfchaft; min P lu fte r roeer ’n Pocb»

te r oon © ä rfn e r gjaberlacb, in bem fim S u f’ nein ü llre ta u e irff roahnfe. P o ’ uffe kleine P kfzn u n g u i künne toi be’ © ore oo’

mitte © ro ß o o tte r bet in ’e leßfe P5inkel öroerfeihe, un Sei, min leito P a fte rke , köne fick benke, bat bej’ © ore in mine Kinbheetsjohre min P a ra b ie s roeer. P a t fchön P ro f, bei bunte P laum e, bei leiroe Pögelkes, bei itt ’e S trü k re , P öm e un Secke ebr P e fte rs bugte, alles roeer min.

P o tte r un © ro ß o o tte r betonte mi al itt tnine Kinbbeet le h rt, toat e P ä u k fin k roeer un too ’t ’ tu Spreihe leet, roo e Pppelbom uffetg un oo’ roecke S trü k re ttta Stekel» tttt öitnbeere plücke küttn.

Späber, as ick nah ’ ne Schau! müßt, kręg min P o tte r im P aßnbofsbus P3af)=

nuttg. P i ’ m P a h n b o f toeere herrlich Spelpläß, roo ick m it be annre Junges naug rüm m erbullt beroto. P5enn ick up ’e S tr a t roeer, leip ick be Cierkaffens nah un, roenn ick bettn ttab § u s keim, fte llt’

ick rtti o ör b’ Komtttob utt tnäuk bem Cierkaftekeerl nab, inbem ick bei P le lo » bien nabgroelt’ . P titi P tubber bröcht’

mi bettn m it be SH’ ru fe r. J a , mitt oll leito P lu tte r l 3ck feih V noch ehr Spinn»

rab breje utt hör f tick noch borbi oör fich ben finge: „ J a h r mich hinüber, fcl)ö=

tter S ch iffe r“ . -— Sau O ftre 1867 keim

Cytaty

Powiązane dokumenty

hunöerte ootn ©reifengefd)led)t regierte Pommern toäfjrenö öiefer langen 3eit troig gaßlreicher ^eßöe niemals in öem Htaßc oon f?riegsgreueln heimgefud)t

geffen, öaß fich unter öen aufgeführten Bumen eine gange ilugaßl befinöen, öie fich felbft ausfaen, unö öiefe meröen öann im Frühling forgfamft flehen

fache mit allergrößter greube, benn eine engere Serbinbung 3mifdjen Heimat unb unfeten ?Jommernoereinen ift nidjt benfbar. 3cb Ijoffe aber auch, baß nicht nur

(Hin paar ^ablen mögen öie große »olfsmirt= bieten. Die üolfsmirtfcßaftlicbe Beöeutung aber fcßaftlid)e Beöeutung öiefer neuen Berarbeitungs= bleibt, öenn mir

B ie ßifte ber Stationsgenoffen, bie roir hier flüchtig oorführen, roäre noch länger, roenn roir nicht manche ©roßoögel, roie Schroar?ftorch, Seeabler u. a.,

feßlägen fo reießen deutfeßen Befcßicßte unfer ö o lf nießt immer wieder neue Kraft aus feinem Boden ßätte fcßo'pfen 335.. M ir feßen durch unferc gange

?en Canbsmannfchaft m it Pegeifterung gefungen rourbe.. roohnter ©eroanbtheit erlebigt roorben. ©ejember bei Cbsm. &lt;3m unterhaltenben S eil erfreute uns Cbsm. Siebter

©ie finb ebenfalls fpäter preufjifcß geroorben unb ßaben fi(ß ftärfer in ißrer alten unb gefießerten ©tammesfultur gehalten. 21m nädjften nerroanbt ift uns non