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Das Bollwerk : die NS Monatszeitschrift Pommerns, 1936 H 9

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Academic year: 2022

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(1)

Die P fle g e unseres bildes

F eld k lö s te r in V o rp o m m e rn

V o n d e r N a tu r w a r te M ö n n e

u. v. a . m

Junge pom m ersche Kunst

Pom m ersche S ie d le r a m brasilianischen U rw a ld ra n

D e r V o lk s ku n d e-A tla s von P o m m e in

Erzählungen, G edicht A n e k d o te n , R ätsel, K u ltu rleb e n in Pom

S T E T T I

S E P T E M B E R 1 9 3 6

P r e i s 6 0 Pf .

W a ld r a n d im Sp Aufn

(2)

h

V

1

(3)

VasBollwQrfi

D ie N S -M onatszeitsch rift P om m erns

7. Jah rg an g Stettin, S eptem b er 1936 Heft 9

( • Bibüoteka

\ l\ O J

Spruch Der ScbafTcnDcn ' ; > ^

i£>on ^ a u i ^ulbtredU

€ b noch Die Seele ermaebt, Beiftt fie Der BPilie ans Xidit,

m

€ r unD Des* Cages

H a u s e r B e f e h l *

BeiDe gebieten i^r B is fie ertuacbenD unD

ScbmingenD im &bptbntus Der Arbeit um tagmarts führt, SebnenDer lUange ooll, Beren mir hörig finD

Wxt einem tranenlos J^einenben Jlinb*

Beugen Die ie ib e r nie

B um pf Der <S3emobnung, Der iUtecbtifcben Jfron -

B arren Der StunDe, Die,

€*nabe aus göttlicher BanD, feierlich müDe macht:

K e if sur Serfobnung oon Seele unD 3letb+

B u nfelt Der C ag ju r Bacbt, B ann fei Dein Wt r f oollbracbt:

Scbmeigenben B lutes ruh/

W ffenben Blicfes Du, febaffenber JEenfcb!

(4)

V O N P A U L R O B I E N

U

nfer V e rh ä ltn is ju ben ©ieren ift nicht bas eines naturfremben 5c()tDärmers, fonbern bas eines unbe»

ftecblicben V nroalts, ber ficb m it aller V lacbt einfetjt fü r bie © rbaltung ber V ie lfä ltig k e it ber 5 ormen. Sonft kämen m ir babin, baß bie V laffentiere unb K ul»

turgänger bie ebleren unb felteneren V r=

ten ganj oerbrängten. V 5 ir erblicken im Säer ein 5fück Kosmos, ein bafeins»

berechtigtes © lieb bes ©anjen, einen natürlichen V e g u la fo r, bei beffen Sohlen ficb ‘plagen unoorbergefebener V r t aus»

breiten, über bie ber große Vlenfcb unb fogenannfe V a tu rb e fie g e r ficb bann ben m it VJeisbeit erfüllten K o p f jerbricbt.

S e it a lte rs ben bat ber Vlenfcb ©iere näher an ficb gefeffelt, fei es um fie als Öausfiere ju jücbten unb ju oerjebren, fei es um fie in ihrem VSefen unb ©rei»

ben ju beobachten, ficb an bem ©efang ber V ö g e l ju erfreuen. VJenn m ir hier oon unferen gefieberten Stationsgenoffen fprecben, bie m ir im Caufe ber Ja h re ge»

pflegt unb bann meift roieber in J re ib e it gefegt haben, fo können m ir bien nur

Uli, bie iUaiöobreutc

Das herrliche Jaitcnaugc

eine ku rje Überficbt geben, benn eigen!»

lieb bat jebes ©¡er feine eigene ©e=

febiebte. ©n ben allermeiften Jällen tour»

ben uns bie ©iere, in biefem Salle V ö g e l, jugefragen. V5aren bie V ö g e l jung unb unfelbftänbig, fo erblickten fie halb in uns ben rooblmeinenben ‘P fleger unb mürben halb anhänglich, roenn nicht ju fagen aufbringlicb. Vlancbe 3 üge aus ber ©ierfeele offenbaren ficb fo beffer als bureb bie Veobacbtung in fre ie r V a tu r , roo ber V o g e l, geroitjigt bureb trübe £ r»

fabrung, meift immer auf P ifta n j hält.

V o n Singpögeln roaren es bauptfäcb»

lieb Vofkelcben, P ro ffe ln , oerfebiebene Sinkenoögel, auch folcbe, bie uns oon ber

‘p o lije i ju r V k r tu n g bis ju r paffenben Sreilaffung übergeben mürben. P a b a t"

ten benn bie Dielen Vefucber ber S ta»

tion immer efroas ?u feben unb ber Sreitifcb mürbe eigentlich nie leer.

Keine anbere Vogelgruppe ift fo un=

ferbalfenb roie bie ber burebroeg klugen Vabenoögel. VMeoiel V ebelkräben ba»

ben m ir ooriibergebenb gehalten, obroobl fie geroiß nicht unfere Sreunbe roaren.

©ine K rähe intereffierte ficb lebhaft fü r

©ntomologie unb eines ©ages mar mein 3 nfektarium erbrochen unb fämtlicber P uppen beraubt. Vucb eine S aatkrähe hielten m ir. VSelcb ein Unterfcbieb im VJefen! Pohlen, roobl bie anbänglicbften unb fanfteften aus ber Sippe, haben m ir mehrere gehabt, ©ine batte ficb in ber Scheune einen V o r r a t oon allerbanb P iebsgut angelegt, bas fie o ft unb m it förm licher Sreube befiebtigte. P a fan»

öen m ir all bie oermißfen ©egenftänbe roieber: Singerbüte, bunte ©arnknäuef, Knöpfe, V ö g e l, allerbanb blanke Pinge.

S ogar V lü n je n roaren barunter, ©ine

© Ifter half gern beim V uspalen ber

©rbfen, ftabl gleichfalls, roas nicht feft»

genagelt roar. Pocb eines ©ages rourbe ber VJanbertrieb fo ffa rk , baß fie bas herrliche Seben aufgab unb bmausflog ins lingeroiffe. «3 m jr ü b ja b r roar fie roie»

ber ba, aber roie oeränbert! P ie beiben

©icbelbäber oertrugen ficb nicht unb hier rourbe bas S pricbroort: ©ine Krähe backt ber anbern kein Vuge aus, ju r Cüge. P e r ©inäugige rourbe, als fein V ru b e r V a u fb o lb längft über alle V e rg e roar, o or unferen Vugen oon einem bünn»

beinigen Straucbbieb oon Sperber ge»

fcblagen. Unjäblige V ta le finb bie beiben photographiert roorben. V lie s rourbe ben Vefucbern aus ber §anb geriffen, fo»

ga r brennenbe 3 iöarren. 3 u unferem Schreck flo g ber eine, bie rauebenbe 3 i * garre im Schnabel, in bie gefüllte 5eu»

febeune. . .

„K n o rk e “ roar ein junger Vaubroür»

ger, ber leiber jebem Vlenfcßen naebflog unb ihn anbettelte, ©ines ©ages flog er ju einer ©ruppe oon V lä b e rn , bie ihn m it V 3 u rft tra k tie rte n . Seifbem blieb er oerfebrounben. O ft rourben uns flügel»

lahme V lauerfegfer gebracht, bie m ir bann, fo gut es ging, pflegten. V is einer, ber ficb tagelang ftopfen ließ, auf fre ie r

§anb photographiert roerben follte, ftü rjte er ficb in fein ©lement, höher unb höher. Unb babei batte er oorber nicht einen 5 lüge( gerührt- ©inem ©isoogel, ber uns kra n k unb m att überbraebt rourbe, bauten m ir ein V q u a rium , in bem er nach Velieben fifeben konnte, ©s ging alles gut, aber eines ©ages roar er boeb irgenbroelcben V erlegungen erlegen, über junge Kuckucke ließe ficb t>iel berichten.

P aß felbft junge unb unfelbffänbige Sing»

£98

(5)

Der <Eid)eif)ät)ec oögel plößlicb öen Erieb oerfpüren, öen

©auch ?u fü tte rn , ¡ft roobl öen Eucu»

logen, nicht ober öer breiten Nilgemein»

beit bekannt.

oiemiicb groß ift öie 3 ab! öer ftatt»

lieben Nauboögel, öie bei uns ©aftreebt genoffen. N m berübmteften ift roobl „ U li“

gerooröen, eine Nßalbobreule, öie feebs 3abre lang, Sommer unö h i n t e r im Jreien oerbraebte unö Eaufenben oon Nefucbern oo rg e fü b rt rouröc. ‘D ire k to r Seck oom b e r lin e r 3 oo fcbickte uns ein Nßeibcben, öamit U li ju einer Cebens»

gefäbrtin komme. U li roüröigte öer an»

febeinenö alten unö etroas gicbtbrücbigen

‘Dame keines <231ickes, feijte ficb auf öie

§übnereier unö begann felber ?u brüten.

E inm al muß U li aber öoeb roobl E r»

börung gefunöen baben, alleröings oon einer jüngeren Eule, öie roobl auf öem 3 uge öie Snfel berührte, öenn eines Eags fanöen roir 3unge auf öer «3nfe(.

© ie ‘Nachkommen öiefer „Sum pfroalö»

obreulen“ leben beute noch auf öer Snfel. *Da brachte man uns noch örei junge Eulen, öie aus einem § o r ft gefallen roaren. “Das roar nun ein bißchen oiel fü r unferen Kanincbenbeftanb. 3 um ©lück machten fie ficb balö felbftänöig. i>as Scbickfal U lis roar recht tragifeb. E iner unferer N u ffa rb e kröpfte fie, naeböem fie öie §abicbtgefabr, oon öer noch öie Nebe fein roirb, überftanöen batte. Eine junge Sumpfobreule hielt ficb ziemlich re fe ro ie rf unö oerfebroanb, naeböem fie

ficb k rä ftig genug fühlte. ‘Non öen örol»

ligen Steinkäuzen hielten roir mehrere.

E in e r oon ihnen roar ö e ra rt m it ‘P ara»

fiten behaftet, öaß er an E n tk rä ftu n g einging. E in anberer hielt ficb noch län»

gere 3 e it auf öer 3nfel auf. E in N3alb»

kau?, roobl angefeboffen, lebte nur kurze 3 e it. Eine Schleiereule, öie febon lange

in ©efangenfebaft geroefen roar, mußte m it öer Sreibeit nicht recht etroas an»

?ufangen, roar aber boeb eines Eages baoongeflogen. E urm falken, anmutige Stieger, hätten roir gern als N läufe»

o e rtilg e r auf öer <3nfel gehabt. N u r roenige Eage erfreuten roir uns ih re r herrlichen Stugkunft, bann ftricben fie ab, ungeroiffen Scbickfalen entgegen. Nläufe»

buffaröe haben roir roobl ein halbes Ttußenö gehabt. t) e r eine, eben öer Uli»

mörber, oerlebte öen Sommer fe rn öer 3nfel, roabrfcbeinlicb in Ebegemeinfcbaft m it einem anöern, kam aber mehrere Nßinter roieöer zur önfel zurück. Unlängft erfebien ein N lann auf öer Snfel m it einem großen K a rto n . 3cb bangte ein roenig oor öem S nbalt. Unö rich tig ! N5ie»

öer ein N lä u fe bu jfa rb , unö roas fü r einer!

Nugenblicklicb quäkt er m ir öie Obren ooll, obroobl er fa tt zu freffen bat. <3cb febne öen Eag hetbei, roo er feine Jlügel zu einem recht großen N u sflu g lü fte t.

N e in , m it N u ffa rö e n haben roir jeßt genug E rfa h ru n g gefammelt. N b e r ich fürchte, öiefer bleibt.

i) e r erfte gefieberte Stationsgenoffe roar „ E i n “ , öie Nobrroeibe. Sie roar leicht ?u erhalten m it Jröfcben unö ‘SHäu»

fen, fie oerfebmäbte aber auch betriebene N ro tfc b n itte n nicht, öie fie uns bliß»

fcbnell oom Eifcb nahm. N lit öer 3eU gefeilte ficb E ir i roieöer zu ihren roilöen Nrtgenoffen unö beteiligte ficb an öen Slugfpielen, nächtigte auch juleß t bei ihnen im N o b r. N n einem nebligen Serbfttage faben roir fie ?um leßtenmal.

iin ttläufebuffarö a ufnahm en : N a ta r w a rte M önne

£99

(6)

£ in §abici)t — ha, bas w a r bocß mol roas befonberes, bas roar mal eine B b - roecßfelung. 3 unäcbft mürbe er in einer großen P o lie re untergebracßt, roo er eine fcßöne unb oerlockenbe B usficßt batte, nämlicb auf bas beoölkerte Kanincben- gatter. £ r tobte mie befeffen. B is er ein- mal entroijcbte, Jtürjte er ficb Jofort auf bas näcßfte öußn. B a s ging natürlich nicht, fo roar bas nicht gemeint, guter Jremxb. B ie S üßner hotten ben ©r^feiub fo fo rt erkannt, B5oran? B u n , nicht an ben fü n f fta tt ber neun Schroanjbinben bes B u ffa rb s , fonbern am B lic k , ber roahr- b a ft lahmenb ro irk t auf hüflofes § ü h n e r- oolk. B o r bem B u ffa rb , ber hoch biefelbe

©röße unb 3 «chnung hat, ?eigten fie nicht bie geringfte Scheu, beim Bnblick eines §abicbts aber packte bie §ü b n e r lähmenber Schrecken, B 3 ir fehen, bie ornithologifche Kenntnis ber Süßuer ift beffer roie bie ber meiften Blenfcßen, bie alles, roas krummen Schnabel hat, § a - bicht nennen, B lfo , ber 5Iüct>tling mußte auf alle Sülle eingefangen roerben. <333ir oermißten bereits ein öußn. B e im S u ­ chen fanben ro ir es halbtot im ©ebüfcß.

B u f ihm faß ber §abicbt, bie Sänge feft eingekrallt. So mag er ftunbenlang auf bem ©ierfegcr gefeffen haben, benn reißen konnte er roegen feiner Schnabel- oerleßung nicht. © r rourbe e rg riffe n unb roieber eingefperrt. © r tobte fich buch- ftäblich ?u Eobe. B r . 2 roar bas gerabe

©egenteil, finger?abtm B ie ganje Scheune ftanb ihm ju r V e rfü g u n g , B b e r auch er entroifcßte. Seine bloße ©rfcheinung ge­

nügte, bie §üß ner unfichtbar ?u machen.

3 unächft g r iff unfer Habicht fich ein paar Jungkanineben aus bem © a lte r, © u t, bie gönnten roir ihm. B b e r balb hatte er bie Beritecke ber §üß ner ausfinbig gemacht unb folgte ihnen bis in ben S ta ll. ‘S ei biefer ©elegenßeit rourbe er e rgriffen unb roeit, roeit fo r t ausgefeßt.

Sifcßreißer — roir hatten mehrmals einen — roerben feiten ju tra u licb . B u s bem Buge b liß t immer fo etroas roie B o s h e it, fo roenigftens roürbe es ber oberflächliche Beobachter nennen. B e r lange Scßnabelbolch ift immer ?ur B b - roebr bereit. B ie Jifcbgericbte, bie roir uns oon ben S e h e rn holten, rourben aber m it öeißhunger oerfchlungen. B is ?u einem geroiffen ©rabe konnten fie fchon buften, bas machte nichts. Buch Jröfcbe, B lä u fe unb Jleifcb rourben nicht o e r- fchmäht, tote Krebfe ohne langes B e - benken oerfchlungen.

©ine halboerhungerte Bohrbom m el, bie man uns im B 5inter brachte, quar­

tierten roir in einem Berfchlag unter ber Koje ein. ©ine große BJafferfcbüffel roar immer gefüllt m it Sachen unb B J a ffe r-

infekten. B ann unb roann belaufchten roir fie. Cangfam kam fie angefchlichen, ein jäher Stoß unb ber Sifch oerfchroanb kopfabroärts im Schlunb. ©äglich mußten roir bas oiertelmeterbicke © is aufhacken unb nach B o h ru n g kefchern. B o r bem Senfter ftanb ein B q u a riu m m it fa ft allen pommerfchen Sifcharten im 3 ugenb- ftabium. B is roir einft oon ber B rb e it jurückkeßrten, oermißten roir bie B o h r ­ bommel. B a faß fie ftockfteif oben auf bem B q u a rium , bas natürlich ra b ik a l leer

ßumpfoßreulc

gefifcht roar. B 5 ir fahen uns an unb mußten lachen.

B lä ß h ü h n e r jögern manchmal ju B J in - tersanfang m it bem J o rtju g unb leiben bann arge B o t. B is roir einmal beim S ü ttern ber öüß ner ein B läß huß n heranlatfcßen fahen, bas fich an bem B ta h l beteiligen roollte, fingen roir es ein unb pflegten es über BM ufer. B u r bes B a cb fs kam es unfer bem § e rb heroor unb babefe im BÖaffeteimer. Ss fra ß fo jiemlich alles, roas nu r genieß­

b ar roar. B is fich hie erften offenen Stellen in ben ©räben bilbeten, feßten roir es in Jre ib e it.

B u f ber B a rn iß unb ber B tö lln fa b rt fcßroamm in einem milben B M nfer ein

§öckerfchroan, ber fchon burch feine

© leichgülfigkeit ben Blenfchen gegenüber o erriet, baß etroas m it ¡hm nicht in Orbnung roar. B re i Kerle brachten ihn eines Eages an unb oerlangten ein ßöfe=

gelb. B 5 ir gaben ihnen ein Kaninchen unb forfchten nach ben Umftänben ber Schroanenjagb. ©s roar natürlich Schroin- bei, roas fie uns ba auftifchten. B e r

Schroan fraß jiemlich roenig, juleß t immer roeniger unb bann nichts mehr. Eräge unb fchroerfällig roatfchelte er im Schnee umher. Bes Bbenbs fperrten roir ihn ju ben ©änfen. öcß ahnte, baß feine Eobes- ftunbe nahe roar. B b e r roas roir bann erlebten, hot uns tie f erfchüttert. B n einem froftigen B to rg e n faß er te il­

nahmslos am B 5affertrog. B ic h ts o e r- rie t feine Qualen. B is ich feinen K opf hob, ließ er ihn balb roieber finken. B a

— roar es möglich! — rannen mehrere helle B Jaffertropfen aus ben Bugen.

B5arum fa ll man es nicht Eränen nen­

nen? ©ine ftumme Klage lag in bem B fic k biefes fterbenben Schroanes. B m anbern B io rg e n lag er, ben langen § a !s roie fonft im ©efieber, frieblich ba, erlöft oon feinen Qualen. Sm Btufeum rourbe er fe?iert unb man fanb eine größere Kugel unb mehrere Schrote im Ceib. © r roar alfo fchon mehrfach im Jener ge- roefen, tro ß ©efeßesfeßuß.

B o n eingefrorenen ©nten hoben roir mehrere befreit unb über bie fchlimme 3 eit hinroeggeholfen. B tehrm als befrei­

ten roir auch Eauchenten aus ben Beßeu.

©ine Krickente brachte ich oon ber Küfte m it. B re i Eage tru g ich fie im Buckfack m it m ir herum, alle paar Stunben ließ ich fie aus einem oorgehaltenen Becher B 3affer unb öaferflocken auffchnattern.

B u f ber Btönne follte fie es gut haben, ön einem B5afferbecken, bas fie fcßließ- lich noch B5ochen m it einem kleinen

©eiaß oertaufchte, ift biefe ©nie elenbig oerfoffen. B a s ©efieber roar eben nicht mehr in Orbnung, roohl ölburchtränkt.

ö ft e r rourben uns fluglahme Btöroen gebracht. B ic h t immer gelang uns bie B5ieberherftellung. ©inm al brang eine B a tte in ben B erfchlag unb tötete bie Blöroe. B m aufgehängfen überreft mußte ber B lö rb e r ebenfalls fein ßeben laffen.

B ie ßifte ber Stationsgenoffen, bie roir hier flüchtig oorführen, roäre noch länger, roenn roir nicht manche ©roßoögel, roie Schroar?ftorch, Seeabler u. a., abgelehnt hätten, roeil uns jebe B töglicbkeit fehlte, fie naturgemäß ju ernähren. So fef>r fich unfere Befucher auch freuten, ben Eieren einmal gan? nahe ;u fein, ins Eierauge ju blicken, fo follte bie S ta tio n hoch kein E iergarfen fein, fonbern ein BSacßpoften an oorberfter J ro n t bes Baturfchußes.

B5ie roir unfere B nroaltspflicht gegen biefe einzelnen B erfprengten, bie roir hier oorführen, erfüllten, fo roollen unb m üf- fen roir fie auch her © efam theit gegen­

über erfüllen. Unb roahrhaft groß ift bie B o t ber Bebrängten, ber S u m p f- unb BSafferoögel ?umal, fü r bie roir uns gan?

befonbers einfeßen, — cinfeßen müffen, u n b e irrt!

300

(7)

er §eim atfreunb, ber bie Stäbte V orpom m erns bejucht, ijt nicht über- rajcht, in ihnen S tra fe n unb Vauroerke

?u finben, beren V am en Jeine ©ebanken in bie 3 e it ber K lö fte r lenken, roeiß er hoch, bajj auch Jeine § e im a t an ber mit»

telalterlichen K u ltu r te il gehabt hat, unb er fre u t fich über bieje Vejießungen ?ur V ergangenheit, ©s Jinb bie K lo jte r» ober Vlönchenjtraßen nicht gerabe bie ‘p ru n k » Jtraßen ber Stäbte, Jie liegen mehr abfeits oom V e rk e h r am V ta u e rrin g bes m itte i- alterlichen S tabtkerns. Vuch Jinb bie m it „ K lo jte r “ bejeichneten ©ebäube, roenn überhaupt noch Jolchc oorhauben Jinb, nur Vruchftücke einjtiger ©röße, immer aber u m roitfert ben alten S ta b tte il ein §auch heimeliger “R om antik, es fe h lt biejen S tä tte n bas ö a rte unb © reife ber heu­

tigen Cebensßajt. V o r unferm geiftigen Vuge jiehen burch bie engen © ajjen bie Vtöncße in grauen, Jchroar?en unb roeißen B utten, Sanbalen unter ben Süßen, ben K o p f gefenkt, Jcheu gegrüßt oon ben

©laubigen, unb gehen ihren kirchlichen V errichtungen nach. O ft kommen jie auch fchroer bepackt m it bem ©abenjack baf>er, benn eine eigene VSirtJchaft be»

Jißen Jie nicht, Jie leben oon ber V lilb » tä tig k c it ber Ceute. V la n ift geroößnt, bie K lö fte r unb ihre önjafjen meijt unter bem © ejichtspunkt bes kirchlichen unb religiöfen Cebens ju Jchen, oielleicht bcn»

ken m ir noch an ben fleißigen Vtöncß in feiner 3 dle» ber m it künftlerifcher ©e»

Jchicklichkeit Seite fü r Seite einer alten Ö anbjchrift nachmalt. V b e r eine Seite bes mönchifchen V Jirkens roirb meijt überfehen, unb bas ijt fü r cPommern ge»

rabe bie roichtigfte unb auch jeitlich bie ältefte, bas ijt bie V rb e it ber VTöncße fü r bie © erm anijierung unb K u ltio ie ru n g bes Canbes “pom m ern überhaupt. 'Dieje V rb e it haben in erfter Sinie nicht bie ftäbtifchen K lö fte r ber Jpäteren 3 e it, Jonbern bie getbklöffer ber S rüß teit burchgeführt.

V is bie erften K lö fte r biefer V r t im 12. Saßrbunberi in “pomm ern gegrünbct mürben, gab es roeit unb b re it keinen

beutfchen O rt, unb Deutfche JelbJt geroiß nu r feßr oereinjelt. i>as Canb roar jum gr'ößten ©eil m it VJalb unb Sümpfen bebeckt, h'm unb ba lagen halboerfteckt an ben V5aJJerläufen kleine, unanfehn»

ließe roenbijehe Sieblungen, aus § o !j unb

“R o h r gebaut, S in te r VSällen unb V a l»

kenjäunen Juchten bie ©inroohner Schuß, roenn K riegsgefahr brohte, unb bas gefchah leiber bauernb. <3n frieblichen Seiten nährten Sifcherei unb einfachjter Vckerbau kümmerlich bie V eoölkerung.

‘Die Vbgabe an bie dürften ober S er»

jöge konnte nur gering fein, ein Jtaat«

iiches Ceben roar barum kaum möglich-

©s mußte aljo bas V ejtrcben jebes Sür»

Jten fein, ber feinen unb feines V o lk e s Vbohljtanb fö rb e rn roollte, fein V o lk auf eine bejfere VM rtfchaftsgrunblage ju Jtellen. Cehrmeifter fü r ben Canbbau mußten herbeigerufen roerben, fejte unb Jichere V5ohnpläße erbaut unb nicht juleßt bie geiftige V ilb u n g bes V o lk e s

auf eine höhere S tufe gebracht roerben.

VSo roar eine § ilfe ba?u ju finben? “Ruch in bie pommerfchen Sümpfe roar bie Kunbe non ben K u tte n trä g e rn gebrungen, bie am liebjten Jich b o rt anfiebelten, roo Sümpfe unb ©inöben in Sülle oorhanben roaren. Sie roaren “R le ifte r bes Vcker»

baus unb ber O rg a n ija tio n eines K u ltu r»

aufbaus, bas hatten Jie in fernen ©e»

genben Jehon beroiejen. “R uf ihren “Reifen burch VJeftbeutfchlanb hatten bie pom»

merfchen §er?öge auch hie V o rjü g e einer feiten S ta b t erkannt, bie, regelmäßig m it Straßen unb “R la rk t erbaut, ben San»

belsnerkehr an Jich ?ießen unb oergrö»

ßern konnte. Sie hatten auch Jchcrn in ihrem eigenen Canbe einen ©laubens»

boten einer neuen K u ltu r bei Jich gefeiten, O tto oon V am b e rg , ber in ben jroan»

jig e r 3 abten hes 12. Ja hrhunberfs

“pom m ern bereift unb fü r bas ©hriften»

tum geroorben hatte. “Rlfo beutjehe V a u e rn , beutjehe S fä b fc r unb © hriffen

Ruine bes Slofters ©tolpc a. b. Peene

301

(8)

mußten ßerein, bann konnte bas Canb am Pleere oielleicbf auch in ben <333ett- ftre it ber Cänber rin g s umher eintreten, bann konnte ber PJoblffanb oon g iirft unb P o lk begrünbet roerben.

• PSäßrenb fo oon ber einen Seife aus nach ber H ilfe ausgejcbaut mürbe, m ar biefe tatfäcblicb fcßon unterroegs, benn auf ber anbern Seite, bei ben Plöncben oom Orben ber 3ifter?ienjer, Juchte man nacb einem P etä tig u n g sfe lb , unb roo mar es mehr ?u finben als in ben pommer»

fcbeti K ä lb e r n unb Sümpfen? ‘Die P a u » ern im h e fte n fucbten nacb einem p ia ß

K lofters, ber P enebiktinerabtei in Stolpe an ber ‘Peene, gebt m itte lb a r auf eine © e ro a ltta t eines beibnifcben PSenben

?urück, ber ben erften cbrifflicben §er?og PSartislaro im 3abre 1135 ermorbete.

S in ©ebenkftein mürbe errichtet (es ift bas ältefte gefcbicbflicbe Penkm al P o m » mers), eine Sübnekapelle erbaut. Unb 18 3abre fpäter bot ber P ifc b o f P b a l»

berf oon Satnmin jufammen m it bem t r ü b e r bes ©rmorbeten, bem §er?og P a tib o r, bem an ber Stelle bes P lo rb e s in Stolpe an ber Peene gegrünbeten K lo fte r burcb bie ©eroäbrung bes 3ebn»

klöfter in P orpom m ern gefunben. Purcb ibren regen gleiß, tro ß roieberbolter P ückfälle burcb K rie g unb K rankbeiten, oergrößerten fie ben P e fiß bes K lofters geroaltig. P urcb ben 3ebnten, burcb S tiftu n g e n from m er P om m ern, bie auf ihren irbifcben P e fiß oer?icbfeten, um gan? bem Himmel ?u leben, burcb P us»

leiben oon ©elb unb Pergebung oon Sehen mürbe bas K lo fte r eine roirtfcbaft»

liebe P la cb t großen S tils . S s kaufte ein Haus in P n kla m , um auch am ftäbfifcben Hanbel teiljunebmen. P m P raßigfee, am

©otbenfee auf Ufebom, ja im fernen Cettlanb bei Pünamünbe batte bas Klo»

ffer Pefißungen erroorben. Sn ber Heimat umfaßte bie P b te i ben halben K re is P n k la m unb ging in ben Pem m iner unb in ben © reifsroalber K re is hinein. P$as ift oon all biefer H e rrlich ke it geblieben?

Pacb S infübrung ber P e fo rm a tio n mürbe bie P b te i Sigenfum bes Herzogs, bas beißt bes S taates, 1637 brannte bas K lo fte r ab, bie P u in e oerfiel, unb beute fteben noch ein paar ©eroölbe aus gelb»

fteinen in einer Koppel bes © ufes Stolpe, ohne baß man baran noch irgenbroelcbe P eftim m ung erkennen könnte. So finb 500 3 obte metifcblicben PM rkens faft ohne fiebtbare S p u r oergangen, unb boeb, menn auch unfiebtbar, leben bie P Jirkun»

gen ber P löncßsarbeit roeiter, benn es gibt keine ©egenroart ohne Pergangen»

beit. P aß m ir beutfeb unb ebrifflieb finb, baß m ir in fteinernen Häufern bem rau»

ben K lim a froßen können, baß P om m ern ein Pckerbauiiberfcbußgebiet fü r unfer beutfeßes P o lk ift, ba?u haben bie 3 * Itc r»

jienfermönebe ben © runb gelegt.

S ehr oiel mehr ift oon bem ?roeiten gelbklofter P orpom m erns übriggeblieben, oom 3iJter?ienferkloJter § ilb a ober, roie es beute beißt, ©Ibena. Pucb bei ber

© rünbung biefes K lo fte rs haben m ittel»

bar P ra n b unb K rie g P a te geftanbeu.

P änem ark überjog 1198 P om m ern unb Plecklenburg m it K rieg. P a rg u n , bas S ocbterklofter oon ©srom, ging in glatn»

men auf, feine Plöncbe ?ogen nach P o m » mern in bie P ä b » ih re r Saline nörbücb oom heutigen © reifsroalb, bie fie Jebon fü n f 3abre frü h e r oom P ügenfürften 3 a rom ar ?um ©efebenk erhalten batten, unb bauten b o rf ein neues K lo fte r. Seiner

©emablin ?u ©bren nannten fie cs H ilba unb roeibten es ber heiligen P la r ia . P n»

bers als Stolpe mürbe biefes K lo fte r gleich m it großem Canbbefiß befebenkt.

3 arom ar mußte roobl, mas er ta t, als er 1207 eine große Plenge oon P o rfg e m a r»

kungen rings um bie Pänifcbe P3iek bem K lo fte r febenkte, roie es in ber Urkunbe beißt: „o o n ber P ü rftig k e it feines P e r»

mögens ein ©eringes oom ©eringen“ . ön öorber» unb Riicffeite bee IDartisIaosffcins bei ©foipe a. b. Peene

fü r neue Pßobnftätten, roo ficb beutfeber gleiß unb beutfebe K r a ft entfalten konn»

ten. P la n batte ben Ocbfenkarren febon auf bie S traße nach Often gefeboben, bie S traß e nach Süben batte ja nur ?um Untergang bes beutfeben P lu te s geführt.

P la n Juchte im roeftbeutfeben K le ru s ein P etä tig u n g sfe lb fü r bie cbriftlicbe P lif»

Jion, naebbem bie beutfeben Stämme reftlos bekehrt roorben roaren. ©s ift P om m erns Scbickfal im 12. 3abrbunbert geroefen, baß ficb bie brei P u fe aus bem Often m it ben brei Pngeboten aus bem Pßeften trafen, g re ie r ©ntfebluß auf beiben Seiten, g re iro illig k e it überall, bas gab eine gute ©runblage fü r ben Umbruch bes P om m ernoolkes im P litte la lte r.

P aß ber PMlle ber Herzoge nicht oon allen P om m ern gefeilt mürbe, lag in ber P a t u r ber Sache, benn irgenbroie mußten ja bie roenbifeben unb beibnifcben P len»

feben ins H in te rtre ffe n kommen, ©leicb bie © rünbung bes erften pommerfeben

ten bie roirtfcbaftlicbe © runblage fü r feine

©ufroicklung gegeben. P ie Plöncbe roaren aus bem P e n e b iktin e rklo fte r P e rgen bei P lagbeburg gekommen, es roaren bie erften Plöncbe in P om m ern, unb m it ihnen kamen Saienbrüber unb P a u e rn , bereit, m it ihren guten Pckergeräfen ben K am pf m it bem P oben auf?unebmen.

1176 roirb oon ißnen ber erfte Steinbau in Pom m ern errichtet, eine runbe Ka»

pelle, unb oom P ifc b o f K onrab oon

©ammin geroeibf. P3ie ftaunten bie P5enben über ben P a u aus S tein, Jie kannten ja n ur Hai?» unb ©eflecßt»

baufenl P5ie berounberten fie bie immer größer roerbenben ©raten, bie bie beut»

feben P a u e rn bem P oben auf ben Hoch»

flächen ?roifcben ben Päcßen unb glüffen abgeroannen. ©in 3 abrbunbert blieben bie Plöncbe in ihrem Orben, bann ?ogen fie bie fcbroar?e K u tte ber P e n e b iktin e r aus unb bie graue ber 3 ifter?ienfer an unb batten bam it ben Pnfcßluß an bie übrigen injroifcben gegrünbeten gelb»

302

(9)

biefe menfchenleeren ©egenben, e rfü llt oon Sum pf unb P5alb unb ‘SBaffer, riefen bie Plönche nun P n fie b le r aus bem P5e»

ften Peutfchlanbs, befonbers aus <2Beft=- falen. Sie bekamen ausbrücklicf) bie

© rlaubnis, bänifcbe, beutfcbe ober fla»

roifcbe Siebter anfeßen ?u bürfen. ‘Die lebten kamen nicht in Srage, bie erften mürben auch nur eine 3 eittang gerufen (ber P am e Pänifche P5iek erinnert noch an fie), in ber §auptfarf)e kamen bie Peutfchen, unb fie hoben bie große K ul»

tu ra rb e it geleiftet, bas Sumpflanb am

Schulje ftanb ihm ju r Seite unb forgtc fü r Orbnung unb ©ericht. 3ßber ‘S auer mußte bann fü r eine roeitere U rbar»

macßung ber P o r ff lu r Jorgen, roofür er in ben erften 3 o h « n laftenfrei mar.

P ie benachbarten abeligen § e rre u , beren P am en heute noch oorkommen (P e h r, Often, ©üßkoro, P u tb u s , Scbroe»

rin unb anbere), ahmten bie P r t ber K o lo n ifa tio n nach, ba bie “S äuern auf biefe P5eife oiel höhere P a ch t jahlen konnten. P efonberes ©eroicht legte bas K lo fte r auf ben P e fiß oon PSaffet»

fpäter bas Sanb 3icker, fo baß bie ganje

§ a lb in fe l, bie heute Plönchgut heißt, 1360 fein ©igentum mar. Puch im P an»

jig e r Sanb hotte bas K lo fte r Sefißungen.

P u f P lönchgut mürben roie auf bem gefflanb bie h a lb e r gerobet unb §agen»

b ö rfe r angelegt. P ie roeftbeutfche P eo ö l»

kerung lebte b o rt unter bem K lofter»

bannet abgefchloffen oon ber übrigen

“SSelt, unb fo kommt es, baß Jorooßi auf P lönchgut roie auch auf öibbenfee, bas bem K lo fte r Peuenkamp gehörte, roie . roir noch fehen roerben, fiel) bis auf ben '

Cafpar Öaoib Jrlebrlcß: Ruinen bes ßlofters €töcna, 1801

P yck unb an ber oißfe in fruchtbares Pcker» unb Pßiefenlanb oerroanbelt ?u haben. “Der P5alb rourbe gerobet, unb überall entftanben bie „§ a g e n “ börfer, bie noch heute im © reifsroalber K re is in großer o o h l oorhanben Jinb. P ie Sieb»

le r hotten bem §er?og unb bem P ifc h o f gegenüber S reiheif oon allen Saften, ab»

gefehen oon ber Seeresfolge, fie hotten aber bem K lo fte r ben 3ehnten ju geben, b a fü r faßen bann bie “S äuern auf ©rb=

pacßtßöfen unb nahmen an bem roachfen»

ben Pöohlffanb bes K lo fte rs teil. “Das S prichroort „U n te r bem K rum m ftab ift gut roohnen“ roirb auch fü r Pom m ern ju g e tro ffe n fein. P5enn bas K lo fte r kolo»

nifieren roollte, übertrug es einem S of»

meifter ein ©ebiet, ber b o rt m it ö ilfe non Saienbrübern eine © rangie anlegte, einen Sickerhof. “S5ar bas Sanb einiger»

maßen in K u ltu r gekommen, fo rourbe

?ut P nlage eines “Dorfes gefchritten: ber Sagenmeifter oerfeilte an bie Jich met»

betiben Koloniften bie Sanbftücke, ein

müßlen, bie überall eingerichtet routben, roo nur irgenb bie P lö g licb ke it ba?u oor»

hanben roar. 3 u biefem 3 toeck rourben bie “Sache künftlich aufgeftaut unb ©eiche angelegt, fo baß bas Sanbfcbaftsbilb roefenflich oeränbert rourbe. P n b e rcrfe its rourben bie Sumpfgeroäffer, roie ber P o l»

tenhäger ©eich ouf ben Pyckroiefen, frockengelegt, um PSeibelanb ?u erhal»

ten. P ie P bte felber betrieben burch ihre P le ie r (man m erkt ben U rfp ru n g unferer Samiliennamen) unb Saienbrüber eben»

fa lls eine große Canbroirtfcßaft, um 1500 rourben auf bem K lo fte rß o f gewählt:

234 P in b e r, 33 P fe rb e , 127 Schroeine unb 344 Schafe, ©s ift kein P5unber, baß ber PSohlffanb bem K lo fte r ?u»

ftrömte, baß es burch K a u f unb S tif»

tungen feinen Sanbbefiß ins Ungeheure oermehren konnte. So kaufte es bas Sanb PJuftroro nörblich ber 3iefe, bie 3nfel Koos, im P Ja rp e r See ben P ie fh e r P Jcrber unb bas fübiieh gelegene Sanb, auf P ügen bas Sanb Pebberoiß unb

heutigen ©ag ©rächten unb alte S itte n halfen konnten.

“Dem Peichtum enffprach auch bie po»

litifche P lacbt. Sürften unb § e rre n nah»

men Sehen oom K lo fte r unb ftellten b afür in Kriegs?eifen ausgerüftete Plannfcbaf»

ten. P urch bie Pelebung bes §anbels entffanb füblich ber Saline am P yck ber P la r k t © reifsroalb, bem fchon 1241 bie P la rkfg e re cb fig ke if e rte ilt rourbe. 1248 rourbe bie S ta b t bem S e rjo g P$ar»

fislaro II I. ?u Sehen gegeben. Poch mehr als P n kla m bem K lo fte r Stolpe gegen»

über ift © reifsroalb als eine S tiftu n g bes K lo fte rs § ilb a anjufehen. PJelche Sülle oon P la cb t je ig t eine folche ©at»

fache. 1278 rourbe in © reifsroalb m ber Kuhftroße ein § a u s gekauft, bas bem Öanbel bes K lo fte rs ?um S tüß punkt bienen follte. 3m 15. 3ahrh u n b e rt roar bas K lo fte r auf bem Höhepunkt, ?ahl»

reiche ©ebäube aller P r t ju allen mög»

liehen Specken roaren gebaut, bie Kirche in gotifchen Sormen prächtig oollenbet.

303

(10)

STtöncbftrin Bcctfe bei Jcanjbucg

1456 g r iff bas K o ffe r bebeuffam in bie Kulturgeschichte unferer § e im a t ein, es baff bie pommerfcbe U n io e rfifä t in feiner 5 fa b f begriinben, es gab ih r eine jä b r- licbe D enfe nnb bie E inkünfte mehrerer D ö rfe r unb Kirchen. Doch auch fü r bie mächtige A b te i § ilb a füllte bie Schick- falsffnnbe fchlagen. 350 Ja h re hatte fie geroirkt, ba kam bie geiftige Deroegung ber D e fo rm a tio n unb bas ftolje K lo fte r fank bahin. D ie A b te i mürbe fä k u la ri—

fiert, bie "Pommernber;öge D a rn im unb

"Philipp unb bie U n io e rfitä t teilten ben D e fiß , bas ©ebäube mürbe fürftlicher A m fsfiß . öm D reiß igjährigen Kriege mürbe bas K lo fte r ?ur D uine. Dach a lte r tra u rig e r S itte benutzte man D uinen als Steinbrüche. Um Litauern unb § ä u fe r in © reifsroalb aufjuführeu, mürben aus ber K lofterruine bie 3iegel ausgebrochen, bis bie 3 e if ber D u rg e n - ro m a n tik überall im beuffchen Canb bie rettenbe §anb auf bie malerifchen

©rümmer ber D ergangenheit legte, fo auch in ©Ibena. S e it 1828 roirb fie e r­

halten unb ift ein Schmuckftück bes pommerfchen Canbes geroorben. D ie A rb e it ber Dlöncbe an ber K u ltu r bes Ackerbaues ift in anberer DSeife roieber aufgenommen roorben: fe it 1877 befiehl in ©Ibena eine lanbroirtfchaftliche Schule.

So bleibt ©Ibena fü r bie Canbroirtfchaft ein D liffe lp u n k t, mie es ja Sinn feiner einffigen ©rünbung mar.

Sn gan? ähnlicher D5eife o e rlä u ft auch bie ©efchicbfe bes b ritte n großen gelbklofters in D orpom m ern, ber A b te i Deuenkamp. A la n roirb heute oergeb- lieh ben Damen auf ber K a rte fuchen, bie ©efchichte hat ihn ausgelöfcht unb einen anberen b afür eingefeßt: g ra n j- bürg. D ie ©rünbung biefes K lofters fä llt fchon in eine 3 eit, in ber man ben Dußen ber K lö fte r einfehen unb berech­

nen konnte. 1231 gab ber D ü g e nfü rft DM?laro I. bem A b t oon A ltenkam p im Dheinlanb ein Stück Canb füblich oon S tra lfu n b , bam it er b o rt ein K lo fte r e r­

baue. D e r Ausbruck Canb ift etroas übertrieben getagt, es roaren D3älber unb Sümpfe, fo roeif bas Auge reichte, aber fo m ar es gerabe nach bem Serben ber fleißigen 3ifterjienfermönche. Sie taten bas, roas uns oom b ritte n Scßöp- fungstage e rjä h lt roirb, fie fammelten bas Aßaffer an befonbere Ö rte r, baß man bas ©rockene fehe. Sie bauten bureb bie ©rebelfümpfe jroei Dämme unb ftauten fo ?roei Seen auf, bie heutigen Seen oon Dichtenberg unb D eum ühl.

D ie D5älber mürben gerobet, freunbliche

§agenbörfer entftanben auf ben D 3alb- üebtungen, DJaffermühlen mürben an ­ gelegt, unb auch eine S ta b t mürbe g c- grünbet: Dichtenberg. Um 1300 mürbe es ben Dlöncheu in ihren ©cbäuben ?u eng, fie brachen fie ab unb bauten ih r K lo fte r roeifer trefflich auf einem §ügel an einem ber Dämme roieber auf, unb jro a r m it einer "Pracht, oon ber bie Augenjeugen nicht genug rühmen kön­

nen. Sn ben © a rte n bes heutigen g r a n j- burg liegen bie gunbamenfe ber K lo fte r—

gebäube begraben, ©ine Diefenkirche erhob ficb unb febaute meilenroeit in bie

?anbe. 75 D ie te r lang, 13 D ie te r breit, in ben ©eroölben 25 D ie te r hoch, fo lag fie in Kreu?esform geroaltig auf bem Öügel.

D5ie in ben anberen gelbklöftern ftleg auch in Deuenkamp ber Deichtum oon 3ahr?ehnt ?u 3 a h t5ehnt. 3n>ar hören m ir in ben Urkunben o ft oon D e r - fchulbungen, aber immer roiffen bie Dlöncbe aus ber D o t herausjukommen.

Sie kauften Ganbbefiß in Dlecklenburg roefflich oon K rakoro, fie kauften auch bas © ebiet roefflich oon ih re r A b te i, bas bem D om kapitel oon D ig a gehörte, es rourbe ihnen oon Aßijlaro II. oon Dügen 1296 ganj §ibbenfee gefchenkf, roo fie ein ©ochterklofter anlegten. Sn S f r a l- funb erbauten fie an ber D la u e r einen . prächtigen § o f, ber noch heute fleht als ein 3eichen ber roirtfchaftlichen K r a ft bes K lofters. £ s ift ber leßfe A b ts h o f in einer pommerfchen S tabt.

A ls bie gefchichfliche D liffio it bes K lo fte rs e rfü llt mar, ba m ar bas © r -

gebnis ein k u ltio ie rte s £anb oon S tr a l­

funb bis an bie Dlecklenburger ©reme, befeßt m it oielen beuffchen D ö rfe rn , be=

roohnt oon beuffchen Dlenfchen m it beutfehem gleiß unb beutfeher ©e=

finnung. D ie D e fo rm a tio n kam unb nahm ben Dlöncben ben "Pflug aus ber

§anb. D ie © ü te r gingen in ben D e fiß ber pommerfchen gürften über, m it ihnen kamen neue A ufgaben fü r bas K lofter herbei. §er?og D ogiflaro X III. ließ 1580 an ber Stelle bes abgebrochenen K lofters aus beffen Steinen ein Schloß erbauen unb befahl lieben 3 abre fpäter bie

© rünbung einer neuen S ta b t, bie er ju

©bren feines Schroiegeroaters gran?

oon Cüneburg g ra n jb u rg nannte, © r roünfchfe eine S ta b t, bie ben ©(an? ber alten §anfeftabf S tra lfu n b in ben Schat­

ten ftellen füllte. £ s blieb beim D5unfch tro ß a lle r D litte l, bie ber g ü rft a u f- roanbte. D o n ber prächtigen K lo fte r—

kirche roar bas gefamte Cangfchiff, ber

© hör unb ein K re u ja rm abgeriffen roor­

ben, ber leßfe K re u ja rm bient noch heute ber kleinen S ta b t gran?burg als

"P farrkirche. A n ben §ügeln im © rebel- fa l bicht bei ber S ta b t fprubelt noch eine Quelle, bie ben D am en Dlönchquelle trä g t, eingefaßt oon einigen S äulen- reffen bes alten K lo fte rs. Auch bas Öeimafmufeum ber S ta b t beroahrt einige roenige D effe oergangener K lo fte rß e rr- liebkeif. 3 roei ©rabfteine ber leßten A bte flehen an ber Gangfeite ber jeßigen Kirche. D5ie bie 3iegelfteine bes K lo fte rs noch einmal anberen 3roecken bienen mußten, fo ift auch ber eine

© rabffein noch einmal benußt: man hat

/

?

? iLu. / / / / / /

Heutige Frönzburger

Kirche

®cunöriß ber ßloftccticci)c Hcucnfamp

304

(11)

Æ(oftcrfird)c Hcucnfamp (jctjt Jcangbutg) ÏÏcucnfampcr 71btsÎ)of in ©tralfunb

A u fn a h m e n : D r. W egner

bem unbekannten 2lb t bie W appen jroeier Jam ilien auf ben Ceib gegraben utib bie Flamen unb einen Spruch oben unb unten eingefchnitfen. %5enn m ir in

©obankcn über bie ‘Vergänglichkeit ber H e rrlich ke it bet ‘V M t ber alten S ta b t S tra lfu n b juroanbern, grüßt uns noch eine E rinnerung an bie S?(ofter?eit: ber

^ttönchftein oon ‘V e rtke . E s ¡ft ein Sübneftein fü r ben c?Ttorb an bem <V ru = ber 'Jtturbop etroa aus bem J a h r 1390.

Eine ö n fch rift ift auf bem S tein ?u lefen:

‘JUIe be b ir benne gan ik bibbe fe en kiene ftan unb bibbe got in k o tie r fib make be feie pine guib.

<2ÎI it biefen ©ebanken wollen m ir ^ b » fcbieb oon unferen gelbklöftern nehmen, roas oergänglicb an ibnen mar, ift in S taub unb ‘Jtfche gefunken, roas unoer=

gänglicb roar, lebt in uns fo r t: ber <235ille 5u r E a t unb bie Jreube am Schaffen,

© ie beutfcben ittönche haben nicht oer«

geblich gearbeitet, fie haben einen © runb gelegt, auf bem bie Jo lg e je it roeifem-- bauen konnte. O tto G e g n e r.

<2l n m e t k u n g : i) ie Eingaben non 3ahlen, Ereigniffen unb Urkunben nach Hoogeroeg, ßemcke unb Tafelberg, baju

§eimatgefchichten unb Stabtchroniken.

jWmfdjm am jÄeer

(Bcôanfcn unô träume gebn roeit, fo rocit!

6ic bleiben an feiner £)öf)e ftebn, 3u feiner ©ipfelferne fie gebn

@ic œanôern ôorfbin, œo ôic iTlöroc febreit,

3ns ÏÏÎeer raufdft ôas bimmlifcbe ©ternenflciè, - ilnô œeiter - bis in ôie iînenôlicbfeit

X>od> immer macht es ôen ïïlcnfcben am ÏÏIeer X>ie Jlugen fern unô miffensfcbœer.

€>ie Icfen Hunen im ïüellcnfpiel, -

On îlîorgen= unô Jlbcnôglanj leuchtet ibr fiiei, - Unô fie œiffen, fie abnen uieb acb f ie l. . .

ffilbegarb £cf)r.

30 5

(12)

junge fiunft

in Pommern

i V , s ift ein begrüfjensroertes Untere fangen ber Canbesftelle S om m ern bes Veicbsm inifterium s fü r V o lk s a u f- klärung unb ^ro p a g a n b a , junge K ü n ft- ler unferes ©aues in einer 5 olge oon Vusftellungen allen ©eilen ber § e im a i bekanntjumacben. V u r bierbureb, baj?

biefe Schau aueb in beit kleineren S tä b - ten gezeigt roirb, kann fie ib r letjfes unb böcbftes 3 iel erreichen: ;um § e rje n bes Lltenfcben ?u fpreeben, aus beren Laub- febaft heraus fie entftanben ift. V a c b - bem fie bereits in © reifsroalb unb “Dem- min berebtes 3 eugnis fü r bas künft- lerifebe V5ol(en gerabe ber jungen © e - neration abgelegt batte, befruchtete fie in ben Lluguftroocben bureb bie Sauber­

keit unb ©ejcbloffenbeit ih re r V u ffa f- fung bas Kunftleben S te ttin s , um ihren V5eg roeiter über Dolberg in anbere Sfäbfe ?u nehmen. V u r fo kann ro e rt- oolle V re ite n a rb e it geleiftet roerben —•

nu r fo kann bie K unft unferer 3 e it be­

tre te n , bajj fie längft nicht mehr ein in ber Cuft bängenbes, unoerftanbenes © e - bilbe ober Vtacbroerk ift, fonbern bajj fie ihre K r a ft an ben K rä fte n ber Lanb- febaft genannt, um toirklicb oerftanben

?u roerben. ©ine Kunftausfteilung, bie ben Vefcbauer nicht irgenbroie ?u erbeben oermag, bat ihren 3 meck nicht nur o e r- fe b lt, fie ift barüber. hinaus fü r unfere 3 e it einfach eine Unmöglichkeit. Unmög­

lich febon bureb bie ernfte, o e ranfroor- tungsoolle Lluffaffung, bie beute ben K ü n ftle r befeelt, bie feine V5erke ju einem untrennbaren Stück ber V o lk s - fcele geftalten h ilft.

©¡6 Vusftellung lä jjt an eine gottlob überrounbene Vacbkriegsepocbe ju rü ck- benken. i>a batten roir ‘Deutfcben eine K unft, eine V fp b a ltk u n ft, bie allein bas V e rb ie n ft fü r ficb in ‘¿tnfprueb nehmen konnte, roabnfinnige Verbrechen am V o lk e begangen ?u haben, ©ine Kunft, bie alle fitflicbe, feböpferifebe K r a ft bes echten beutfeben Vlenfcben b ru ta l u n te r­

brückte. © ie m it ber J o rm fpielte unb experimentierte unb im roecbfelnben © e - roanbe einen ö n b a lt äußerte, ber be=

ftim m f kaum ins V eroujjtfein brang, ficb b a fü r aber in bie Seelen, roie ein o e r- feuebenbes © ift, einfcblicb- “Die ficb einer fonft fähigen © eneration oon Künftlern aufbalfte — einer ©eneration, bie auf

© runb ihres F ilte rs nu r ?u leicht bem fcbrankenlofen Liberalism us oerfiel, ber fein § e il in ber Jorm ung b e s ©bemas fab, bas ber blaffe 3 eitgeiff aufgab.

3oad)im Dacrr: ©tccforocc Bucht, Jlquacell ibitl) öettmann: JUtes Sifchcrbaue, ¿>'1 tfeinj firifd): Rügcnlanbfchaft, Bguarclt

(13)

tie fe s geiftige unb feelifcbe Siechtum aller künftlerifcben Schöpfung brach fiel) an ber o o l k s o e r r o u r i e l t e n 3 b e e bes A ationalfo?ialism us. §eufe

¡ft jene A fp b a lku n ft, finb jene elenben Atacbroerke oerfebrounben: eine klare P uft roebt roieber, eine neue K unft lebt auf, bie ihre A5ur?eln gern in eine große unb roertreine Aergangenßeit Ablagen läßt. E s gibt fü r bie K unft nu r eine einzige A ufgabe: fie fo ll bie beiligfte unb aufriebtigfte Äußerung bes Erlebens fein, bas bureb bes V o lk e s Seele fließt.

Sie fo ll bas in iß re r 5 o rm ausbrücken, roas biefe beuffebe Seele in ih re r A e » febeibenbeit o e rb irg t. A a s beutfebe A o lk aber fo ll enblicb roieber beten können in ber K unft unb bureb bie K unff! A a s ift ber tiefe Sinn jeber Kunftausftellung unferer 3 eif.

A $ ir roolleu es uns biesmal oerfagen, auf bie ausgeftellten ASerke im einzelnen kritifcb einjugeben. A ie gan?e Scbau ift ein feböner Aeroeis fü r bie A u fric h tig k e it unb 3 ielftrebigkeit bes pommerfeben K ünftlerfum s, bas bier einmal mebr feine tiefe Srboerbunbenbeit unb fein © efübl fü r bie Seele ber heimatlichen Panbfcbaft beroeift. So betrachtet, liegt ein barmo»

nifeber A re ik la n g oon A la le re i, © ra p b ik unb ‘P la ftik über ber A usftellung — ein A re ik la n g , ber in ber © eftaltung ber A lo tio e : A le e r, Panbfcbaft, A te e r eine roeitere Äußerung finbet.

A ie beigegebenen ‘S ilb e r (bie ‘P ia - ftik fo ll bemnäcbft gefcbloffen geroür»

bigt roerben) mögen ?u ihrem Seil

?eigen, roelcben © eift bie Ausftellung atmet. A ekannte A a n ie n finben roir hier roieber, aber auch eine A eibe jun»

ger Z ü n ftle r, bie Jicb bureb- bie S tä rke unb K la rh e it ihres Schaffens in ben A o rb e rg ru n b gefeboben haben, A a s g ilt o o r allem auf bem ©ebiet ber © ra p b ik.

Ceute roie Stockmann, A a r? , A abe, Jobnfon finb ja (ängft über bie © renjen unferes ©aues bekannt. 3bnen fte llt ficb ber junge Joachim A a e rr ebenbürtig ?ur Seite. Seine A rb e ite n finb, alles in allem genommen, oielleicbt am einbrncksoollften:

ohne K om pli?iertbeit, ooller Ceben, oon einer A e in b e it, bie bas beutfebe ©emüt ju tie fft anfpriebt. ‘Die überrafebung ber Ausftellung ift überhaupt, baß ‘Pommern im Augenblick eine hohe S eit feiner © ra ­ pbik feftftellen kann. “Das roirb fü r bie J u k u n ft auch fü r bie A la le re i nicht ohne nachhaltige A lirk u n g fein. A M r roolleu ja bie Sorrn pflegen, bas, roas bas Künft»

lerifcbc eines AJerkes an fick) ausmaebt, bei oielen A rb e ite n aber noch ?u oer- miffen ift — bie 5 orm, bie ihre A o ra u s»

feßung in ber gekonnten 3 eicbnutig bat.

Einige A quarelle laffen bereits biefen A5eg erkennen, ber eine gefunbe A a fis

?ur Sorfenfroicklung fein roirb. ri.

ü). ©. ©toefmann: ßäßnc, Bquarcll m. «Tufcße Paul Habe: Kiigenfcßc ianöfcßaft, ©tdnörtid fiansjürger üreußfdb: ließe, Seber^eießnung

(14)

5ungnoíf betätigt fí<f) tatfräftlg bei ber intfeßanbetung bes f^eimatbilbes

eine Dorausfetjung hultureilcr Aufbauarbeit

Don fj a n s ß i c c h c t t

eferoankenb fä h rt ber leßte oollbela»

bene ©rnteroagen ein. € in e SBocfee h a rte r © rn te a rb e it ift oorüber, roenn auch biefes Sttal im Sinne echter S3oIks=

gemeinfehaft zahlreiche S tS »O rganifa=

fionen ta tk rä ftig mifanpacken mußten, um bie gefäferbete © rate zu bergen, Siun heißt es noch antreten jnm Keferbienft, bie Spuren ber A rb e it befeitigen, bas

© o r f fauber machen — bann kann ber Seierabenb beginnen unb roiirbig ben roohioerbienfen R uhetag einieiten.

SBas helfet benn Keferbienft? Stun bie 'Sitten bes 'Dorfes befinnen liefe noch recht gut auf biefen b ra u c h , ber roieber auf»

lebt unb roie anbere fefeeinbar oerfiegte Quellen unferes 'ö o lk s tu m s burefe ben Siationalfozialism us neu erfcfeloffen roirb.

© ie S trbeitsftätten in S ta b t unb Patib roanbeln fiefe, alles roirb fauberer unb fcfeöner geftaltet. ‘Der b e g r if f „Schönheit ber S trbeit“ ift keine Utopie mefer, fon»

bern SBirklicfekeif geroorben. Sn folge»

richtiger © rgänjung roirb eine S3erbeffe»

rung unb Umgeffaltung ber Stäbte unb iferer SBofenquartiere burchgefiifert.

©roß?ügige Sieblungsmaßnafemen helfen biefes 3 iet oerroirklicfeen. „ K r a f t burefe 5 reube“ je ig t unzähligen 'öolksgenoffen ben Umfang, bie oielartigen Schönheiten bes Reiches. So roirb ber Sllenfcfe auf»

gefcfeloffener, freubiger unb empfang»

lieber gemacht, ein neuer Schönfeeitsfinn geroeckt.

“Die Stäbte beginnen fiefe zu oerfcfeönen.

‘Das ©rbe einer unfeligen 3 e it, bas roerfoolle S ta b tb ilb e r oerfcfeanbelte, roirb allmählich befeitigt. 'Die S3erbefferung ber Straßen, bie 3unafeme ber S3er»

kefersmittel unb ber baburefe bebingte Steife» unb Stufooerkefer reißen auch bie kleinen S täbte unb ‘D ö rfe r aus iferem

©ornröscfeenfcfelaf.

ü b e ra ll g re ift ber SBiile um fiefe, S k r»

fcfeönerungen burcfejufiiferen. 3 ebe ©e»

ineinbe möchte bie fcfeönfte iferes K reifes fein. ‘Das Stmt fü r „Scfeönfeeit ber Sir»

beit“ feaffe erftm alig fü r bas Sieicb im

© au 'Pommern m it einer ©ntfebanbe»

lungsaktion unter e ifrig e r S ttita rb e if a lle r politischen © ienftftellen unb S3e»

feörben begonnen, ©ine Strbeit, bie auf bem Sieicbsparfeitag 1935 in Stürnberg in einer Siebe © r. Peys oolle Stnerken»

nung fanb. K re is le ite r, Panbräte unb S3ürgermeifter haben Seither nicht gerufet.

SBeffberoerbe finb ausgefeferieben, um bas fcfeönfte ‘D o rf bes K reifes feft»

juffellen.

© e r ‘Deutfcfee ©emeinbetag feat fiefe gan? befonbers fü r bie ©orfoerfeböne»

rung in te re ffie rt unb fü r bie 'Durcfefüfe»

rung ber SBeffberoerbe eingefeßt. © ie Panbräte unb S3ürgermeifter finb oon feier aus immer unb immer roieber auf bie SBicfetigkeit ber S tktion feingeroiefen.

© e r junäefeft oom Panbrat bes K reifes

Stnklam oeranftaltete SBettberoerb unter ben einzelnen ©orfgemeinben rourbe 1935 auch oon ben K reifen Siegenroalbe, Kol»

berg=K ör!in unb Ueckermünbe burefe»

geführt, © ie guten ©rfaferungen haben 1936 folgenbe K reife oeranlaßf, ben SBettberoerb zu beginnen bzro. roeiter»

zufüferen: Stnklam, ©reifenfeagen, Siegen»

roalbe, Ufebom=SBo(lin, Ueckermünbe, S3elgarb, S to lp unb Siügen. © e r Panb»

ra t bes K reifes ©reifenfeagen feat ein befonberes S3eroertungsfyftem ausgear»

beitet, nach bem punktroeife bas © efam t»

bilb, bie © o rfftra ß e , ber 5 riebfeof ufro.

beu rte ilt roerben, fo baß ganz objektio bie ©efamtroertung errechnet roirb. © ie

©orfgemeinben roerben fo zu einer um»

faffenben allgemeinen © flege bes © o rf»

bilbes erzogen. Sn ben K reifen Stnklam unb Ueckermünbe finben fyftematifcfe S3eficfetigungs= unb S3eratungsfaferten Jtatf, bei benen alle ©in?elfeeiten, roie auch S3auoorfeaben ufro., grünbüch be=

fproefeen roerben. © ie © rfolge ber SBett»

beroerbe haben über bie © renjen unferes

©aues Slnerkennung gefunben. Slnfragen aus 15 K reifen oerfefeiebener ©aue liegen bereits oor. SBeiferfein finb m it Unter»

ftüßung bes ©eutfefeen ©emeinbetages auf oielen S3ürgermeifterfagungen S?or=

träge gehalten, Picfetbilber gezeigt unb S3erafungen burefegefüferf roorben. SBie»

berfeolte S3efichtigungsfaferfen unter Öinzuziefeung a lle r S3eteiligten halten

308

(15)

roeiterhin bas öntereffe ber einzelnen

©emeinben mach-

© rftm a lig im Greife © ra m b u rg mären burci) ben S^reisleitcr alle © S = O rg a n i»

fationen zur ©ntfchanbelung angefeßt, bie

© ü rg e rm e ifte r zufamtnengerufen, unb in gemeinfamer © efich tig u n g sfa h rt unb anjcbüejjenber ©usfpracße rourbe ber

©3ettberoerb unter ben einzelnen ©e»

meinben angeregt unb bas Sntereffe unb bie Sachkenntnis geförbert. 3 eßt hat bas

©auarnt fü r ©echnik biefes © rbeitsgebiet übernommen unb fü h rt im A u fträ g e bes

© auleiters in großzügiger ©Seife bie © k»

tion roeiter. <3n jebem Streife fo ll ein

© lu fte rb o rf entftehen als © o rb ilb unb A nregung fü r jämtliche ©emeinben bes Greifes. ©iefe A rb e it ift aber auch ber

©lüße roert, b e n n b a s b e u t f c f i e

© o r f i f t e i n e g a n z e i g e n e , o o n k e i n e m a n b e r e n © o 1 k b e r

© r b e h e r o o r g e b r a c h t e u n b j e e r r e i c h t e S c h ö p f u n g u n » f e r e s V o l k e s , © as „r e ip o lle cPom»

mern“ , bas fich allmählich bem gremben»

oerkehr erfchließt, h ^ t eine gan? befon»

bere V e rp flich tu n g ?ur © erroirklichung biefes roeitgefteckten 3 ielßs.

© e r 3 eit, bie einer überftürjten >3n=

b u ftria lifie ru n g unterlag, bie jebe V c r - binbung m it ber bisher nie abgeriffenen Überlieferung oerlor, blieb es oorbehol*

ten, bie bekannten Scheußlichkeiten in unfere Canbfchaft hineinjufeßen. © ¡er g ilt es anzufeßen, ben '©lick zu fchulen, um bie Sünben einer früheren ¿ e it ?u befeitigen.

V ie le s mag fich bereits burcb © npflan»

jungen Derbecken ober m ilbern laffen.

©eutfcßlanb — einft ein ©Salbgebiet — ift heute jurn großen Seil baumarm geroorben, roie in © orpom m ern befon»

bers bie Greife ©ügen, © reifsroalb unb

© nklam . © ie ©orfgemeinben unb © eu=

anfieblungen müffen einroachfen, fich burch ben ©aumroucßs organifch m it ber Canb»

fchaft oerbinben. © ie ©ßertung unb

"Pflege bes © aum es ift immer ein ger»

manifcher ©Jefensjug geroefen, ber roie»

ber ftä rk e r als bisher in bas ©eroußtfein unferer Canbberoohner zurückgeführt merben follte. © orbilbliche ©norbnungen fü r bie "Pflanzung oon ©äum en burcl) ueuangefeßte S iebler hut griebrich ber

©roße herausgegeben.

© e r © o rfa n g e r ift ber geftplaß bes O rtes, © o n beffen 3 uftanb jieht jebar

©efucßer ©ückfcßlüffe auf ben © ü rg e r»

meifter unb bie © orfgemeinfchaft. © e r

© orfteich ift entkrautet unb fauber ge»

halten oiel anfprechenber. ©aumrouchs an ben © o rfftra ß e n unb am © nger, auch

§eckenumpflan?ungen, bebürfen ber ftän»

bigen "Pflege. Sie geben bem © o r f jene

Tüte päufer ln HTanmß

© ehaglichkeit unb ©raulicßkeit, bie ju bem © e g riffe bes beutfchen © o rfe s ge»

hören. ©5ie fehr m it biefem uns unb anberen bereits liebgeroorbenen © ilb bes beutfchen © o rfe s auch bie ©ierroelt oerbunben ift, jeigfe bie © nfrage ber englifchen Olympiamannfchaft, ob im Olgtupifcßen © o r f auch ein Storch oor»

hanben märe, ohne ben fie fich ein beut»

fcßes © o r f nicht Dorftellen könnten.

© ie überzeugte lebenbige Anteilnahm e ber ©emeinfchaft ift bei allen © erbeffe»

rungen bie erfte ©runbbebingung. ©Sie o ft liegt ber © o rfa n g e r to t unb unbenußt

ba, ein Summeiplaß fü r bas Kleinoieh bes O rtes, bis fich bie © orfgem einfchaft eines befferen befinnt, zupackt, ben U n ra t befeitigt, ben © la ß einebnet, © äum e an»

pflan?t, ©ecken feßt unb fich nach getaner A rb e it am geierabenb oerfammelt unb fröhliche gefte fe ie rt, ©ine S tä tte zur

"Pflege bes © olksliebes unb bes © o lk s » tanjes ift gejcßaffen. © a lb roirb bie

© orfgem einfchaft m it ber notroenbigen

"Pflege biefes © laßes ein © rlebnis nach bem anberen oerbinben unb fo m it einer inneren greube bie roeitere ©erfchöne»

rung bes O rte s burchführen. Sn © o r»

bie alte üranjlinbe in üublanß

309

(16)

pommern übernahm eines Soges eine A bteilung bes P rbeitsbienftes bie P u f - gäbe, ben Finger umzugeftalten. t2I lit einer kurzen Seiet rourbe ben ©inroob*

nern bie fertige A rb e it übergeben unb fo ernfteres Sntereffe fü r bie roeitere ‘Pflege bes ‘p la n e s geroeckt. S in kleiner S re i- plaß, ein Pusficbtsbügel taffen fiel) eben»

fa lls in fre iro illig e r ©emeinfebaftsarbeit leicht berriebten, oielleicbt aueb ein P r u n - nen, ber m it ber Ptelobie feines p i ä t - feberns altes P o lk s lie b lebenbig maebt — ju r eigenen Sreube am Seierabenb, ju r Sreube ber Pefucßer unb ber fpäteren

©efcßlecbter.

Um bie Straßen, ben P n g e r unb bie

§ ö fe fauber ju ¿alten, haben oiele P ü r - germeifter bie trabitionelle K ebrpflicßt am Sonnabenbabenb roieber eingefübrt.

P a s U n kra u t roirb befeitigt, oom P 3a- gen oerlorener P ung, oerftreutes 5 tro b roerben eingefammelt, bie Prennßoiz=

baufen georbnet, felbft bie Pckerroagen auf ben Söfen roerben roie 5olbaten ausgeriebtet. P lte Kaffeekannen, P le cß - eimer, Saßreifen ober äbnlicbes © e rü m - pel, bas roeber auf bie S traß e nocß auf ben P o rfa n g e r gehört, roirb auf einen eigens b a fü r ßergerießteten S cßutt- ablabeplaß, ber aber non 3 eit ?u 3 e ii eingeebnet roerben muff, entfernt.

P ie gepflegten P o rg ä rte n m it ihren in allen Sarben leucbtenben S om m erblu- men haben bas §er? manchen PSanbe- re rs entzückt. ©s bat febon einmal einen bocbentroickelten P a u e rn g a rte n gegeben, hier in P om m ern befonbers auf P ügen unb bem P a rß . ön P3eftfalen befteben beute noch bie berühmten P a u e rn g a rte n m it ihren kunjtreicben, aus lebenben Secken gefebnittenen giguren. P b e r auch biefe © ra b itio n ging roie bie überlieferte P augefinnung oerloren unb fta tt beffen machten ficb grauenhafte S nbuftrie- erjeugniffe bre it, beren lebten üb e rb le ib - fei roir beute noch begegnen: Künftlicße

©ropffteinbößlen m it omergen, Sliegen- pilje, ©ipsreße unb © laskugeln. ©s g ilt biefe P inge ?u befeitigen, bie oernaeß- läffigten P o rg ä rte n ßerzurießten unb eine bobenftänbige, arteigene, bäuerliche © a r - te n k u ltu r ju entroickeln. Piem anb ift ju arm , um fauber unb orbentlicb zu fein.

P e r P o rg ä rte n o e rrä t beutlicb ben S e ift bes öaufes. P ie Canbesbauernfcßaft, ber P P P f unb bie P S -S ra u e n fc ß a ft füllten ficb hier betätigen. Stecklinge fü r öecken unb P äum e müffen ben neuangefiebelten Canbarbeitern, bie in ihren finanziellen P litte ln befebränkt finb, angeliefert roer­

ben. P ie Canbesbauernfcßaft bat hier bereits eingefetzt unb auch bie © u fs - gä rtn e r oerpflicßtet, bie Siebler m it P a t unb © at ju unterftüßen.

P ie Prabt?äune oerfcbanbeln jebes P o rfb ilb . Cattenjäune ober gar 3äune aus Punbboljknüppeln paffen roeit beffer in bas S traßenbilb unferer P ö rfe r.

§ecken roirken noch lebenbiger unb ge- roäbren brften PJinbfcßuß, oerbinbern

©renjoerfebungen unb Scßneeoerroebun- gen. Scßlesroig = ö o lfte in bietet groß -

üecfcßanbelte ©djeunen

artige P eifp ie le fü r berartige pecken- pflanjungen. P ie öffentlichen ©ebäube, roie P o lt - unb ©emeinbeamt, Schule unb

©aftbaus füllten hier oorangeben unb oorbilblicbe © a rte n anlegen.

P ie Kirche unb bie ©emeinbe kann bas P e rftä n b n is h ie rfü r oertiefen bureb oorbilblicbe ‘Pflege bes Sriebbofes. P ie alten Umroebrungen aus Selbfteinen müffen erhalten bleiben. P e i Pusbeffe- rungen oermeibe man bie Jtörenben P u s - flickungen m it 3 iegelmauerroerk. g in b - linge in gement zu oerlegen ober gar gelbfteinmauern a lte r P o rfkircb e n nach­

träglich m it 3 etnent zu oerfebmieren, ift eine unerträgliche P ergeroaltigung bie- fes P ta fe ria ls . ©in beutfeber P o rffrie b - bof ift fcblicbt unb innig. P e r oon ihm

ausgebenbe 3 auber liegt in feiner, beut- febem PJefen entfpreebenben PSalbftim - mung. P ie s zeigt am beften bie P ic ß - tung feiner Pusgeftaltung an.

P ie fcblicbten P lu m e n roerben auf bem Canbe ftets echt unb fta rk roirken. ©ine großzügige Perroenbung ergibt über- rafebenbe PMrkungen. ©ine §ecken- rofenumpflanzung, ein P tobnfelb, eine breite Staubenreibe blaublübenber Cu­

pinen ober roeißer P la rg u e rite n , bie P a ra b e bocbftel?iger Sonnenblumen:

roelcße Sülle oon © eftaltungsm öglicßkei- ten unb Sarbabftimmungen geben uns biefe P lum en, roerben fie nu r finnooll angefeßtl O rtsfrem be P flanzen paffen nie in bie g lo ra ber § e im a t hinein. Sie roerben immer — bem Pefucßer o ft un=

beroußt — einen P liß to n in bie beutfeße Canbfcßaft bineintragen. Piefes fei auch bei ber Pepflanzung ber P o rg ä rte n unb Pnlagen beachtet.

©rabfteine aus beimifeßem P ta te ria l geftaltet, orbnen ficb am beften ein. PJie überzeugenb unb oielgeftaltig haben u n - fere P o ro ä te r aus ben ©efeßen bes ge- roäblten P ta te ria ls heraus biefe P u f - gabe gem eiftertl P ie alten ©rabfteine meift aus K alkftein, bie febmiebeeifernen Kreuze, bie fcblicbten §o!jkreuze ober bie

© otenbretter haben uns biefe g e rtig - keit überliefert. Sn ber gleichen Jcßlicb*

ten unb ehrlichen ©efinnung unb P e ra n t- roortung gegenüber bem P ta te ria l unb ber Umgebung müffen roir roieber benken unb febaffen lernen. P e r in ben leßten 50 3abren eingebrungene S riebßofs- kitfeb bat bas natürliche ©mpfinben bes Canbberoobners oerborben. P e rb o te Die­

ter ©emeinben zeigen aber bereits eine erfreuliche Pefinnung. P e rb o te n finb Steine unb Kreuze aus roeißem P ta rm o r, hochglanzpolierter © ra n it, © lasplatfen, Pacßbilbungen oon P tauerroerk, Seifen unb © ro tte n , P orzellanfiguren, P le cß - ober gar © lasperlenkränje, roie auch bie hoben © ußeifengitter um bie © rä b e r, bie bie erforberlicbe roobltuenbe ©inbeit eines Snebßofes fo rückficßtslos zer~

febneiben. P e r griebßof ift meßr, als eine leßte P u b e ftä tte unferer ©oten — er ift ein öffentliches P enkm al ber © e - fcblecbterfolgen, ein S innbilb ihres K o m ­ mens unb ©eßens, ein Spiegel ber k u l­

turellen ©nfroicklung bes O rtes. P aber füllten bie alten ©rabfteine unb Kreuze als roertoolles K u ltu rg u t erhalten roer­

ben unb eine günftige P uffte llu n g , fei es an ber Sriebbofsumroeßrung, an ber Kircbenroanb ober einem anberen geeig­

neten O rt, finben. ©s zeugt oon gerin­

ger © brfurebt oor übernommenem K u l­

tu rg u t, roenn alte ©rabfteine als © rep- penftufen oor 5auseingängen P e rro e n -

310

Cytaty

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hunöerte ootn ©reifengefd)led)t regierte Pommern toäfjrenö öiefer langen 3eit troig gaßlreicher ^eßöe niemals in öem Htaßc oon f?riegsgreueln heimgefud)t

fache mit allergrößter greube, benn eine engere Serbinbung 3mifdjen Heimat unb unfeten ?Jommernoereinen ift nidjt benfbar. 3cb Ijoffe aber auch, baß nicht nur

Straßlenbe gerbfffonne liegt über boutjeßem Panb. roill faft kein Enbe nehmen. Eine herrliche PBocße feinften Segelfliegerlebens lag hinter m ir, eine PBocße ooll

behörben ta tk rä ftig unterffützt. S r zeigte uns feinen Schulzenffock unb bie bazugehörige Arm binbe unb berichtete uns, baß er beibes heute noch tragen müffe,

ßen ©ebanken oor Gugen geffellt roerben.“ Der ©eift bes GJagemutes, ber Opferbereitfcßaft unb mannhafter ©reue im Gerein mit einer fpanneuben äußeren §anblung

5ür bie purifanifebe Schlichtheit unb Nüchternheit bes ftark an bie bollänbifcbe Bauroeife ficb anleßnenben bürgerlichen BSobnbaufes in ber 3eit bes Solbaten-

tieren behauptete, injroifcben aber jumei/t ihr Aetäfigungs- felb ins Auslanb oerlegt hat, recht eng geroefen finb. £s fei unumrounben jugegeben, baß Aeger eine

feßlägen fo reießen deutfeßen Befcßicßte unfer ö o lf nießt immer wieder neue Kraft aus feinem Boden ßätte fcßo'pfen 335.. M ir feßen durch unferc gange