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Die Zukunft, 6. Januar, Jahrg. XXV, Bd. 98, Nr 14.

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XXV.Jaijrg. Versin, den--6.-Januar--——--.«-—-«W».A—— 1917. gir.«1-l.

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Jahrgang JU-

Mie Zukunft-is

Maximilian Kardm

Inhalte

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pag ltkkkr Mittel .......................... 1

Irr nationale Gedanke. VonRichard witting ........... 11

Moskau-m VonUlbcrt Ehr-entsteht ..v............ 20

Jok-Gkukunddas Zikr. vzuwim Haudt ............. 28

Ugchdruck

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Erscheint jeden Sonnabend.

PreisyiekteuiihpuchjzMart-dieeinsau- Nymm 50Pt.

Berlin.

Verlag der Zukunft.

Wirhermstkaßeas.

1917.

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von Ur. med. Magus-s Ist-schluck- 1100s.Preisgeh.Il.12.—, get-. U.14.—.

Dieses Busen tst deselnziso nncler-

,schontentists speziolserlt über dieHo- mosexuklität desMannes u.desWeibes- Namentlich istesdeserstemal, dasdie homosexuelle Frau inallenEisen-irren

ihres Lebens undWesens inSoein-

gehender Weise geschildert wird. Zu bezieht-n vom VerlegLoui- Iskotsh

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Maximilian Hart-m

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Krlxkundneunzigller Band.

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Berlin.

Verlag der Zukunft

1917.

(4)
(5)

Inhalt.

Obhut-eh derdiplomatischenVes siehungenzwischenAmerika nnd-Deutschland s. Was sie sagen-.-

Adlon s.Khalifat Amerika s. Was siesagen

s.a- Wilsons Weltordss nung

Annexionen s.

Wettordnung.

Auf der Jnsel ......141 Bagdad s.Khalifat Valfour über den Frieden

s. Was sie sagen.

Valkanstaaten s. R11ß.land sprichst für sich.

Beaumarchais is. Tragis kombesdie s.a.·Wie eine Welt stirbt.

Wilsons

Brief, ein . ........303 Civildienstpflicht s. Alab-

nung

Civildienstpflicht und Irren- haus ...·· ......161 Danton s. Wie eine Welt

stirbt III.

»Dantons Tod«s. Wie eine Welt stirbt II.

Dumarede des Abgeordneten

Miljukow s. Rußland

spricht für sich.

Erkenntnißkritischer mus

Feind-liebe Stimmen über

Wilsons Weltordnung s.

Was sie sagen- Nealiss

Figaros Hochzeit s.· Tragis komoedsie Friedensangebot s.Nach- den-

Noten.

Friedsensangebot, das, und Tdie Feindes. Mittel, das le tzte

Friedrich der Große s.Auf der Insel s.a.Wie eine Welt stirbt.

Gedanke,der nationale Gedankenfreihseit sse

lisat.

Geist, der, und das Ziel. .

Gseschlechtlichkeits. Wesen.

GesellschaftundVolk s.Ruh- land spricht für sich-·

Gesprächder Mütter .288 Goethe s.Tragik.omkoedie.

Giottesauge, das ......107 Hassenreuter, Hat-w, s,Tra-

gikomoedie.

Hauptmann, Gerhart, s.Tra- gikomoedie.

Japans Mitwirkung am-

Kriej s.Was sie sagen- Khalisat ......... .277 Konstantinopel s.Rußland

spricht für sich.

Krieg, der siebenjährige, s.·- Aach den Noten.

Louis dseksechzehntes. Wie eine Welt stirbt III, Mahnung, eine ......223 Miljukow s. Russland

spricht für sich.

.. 11

Khas 23

(6)

«

Mittel, das letzte Mütter s.Gespräch-.

Mach- denAoten . . Aationale Gedanke, der·

"!Aikolai Alexandwwitsch s.

Zwischen lzwei Zaren Wanslawsistnus s.Nußland

spricht fürsich- sfphase, diedritte, desZionis-

Ws

R(tputin s.Nuß-kund richstfür sich.

Ratten, die s.Drin-gi- kvmxoedie Nealismus s.Erkenntnisz.-

kritisch-ein Republik Rußland Revolution, die französische

s. Wie ein-e Welt stirbt.

Revolution, die russische s.

Zwischen zwei Boten- -Robespierre s. Wie eine

Wert stirbt 111.

Roussean s.Wie eine Welt stirbt Il.

Nuß-bands.Zwischen zwei Zuren s.a.Repnblik.

Rußilands sprichtfürsich .. Sakuskia s.Nußlankd sprichst

für sich.

Schiller s. Wie eine Welt stirbst 111.

Selbstanzeigen s159.297 1785 s.Tragikomoed«ie.- Soldaten s, Auf der Insel.

57 11

72

29 Il

iStürmerfür sichs.s.Rußiland spricht Theater s. Asuf der Jnsek s.a. Tragikvmvedie s.a.

Wie eine Welt stirbt Il.

Trsagikomoesdie .......

Türkei, die s.Nußland spricht für sich.

UneheliclkcGseburten s. Brief Unterseekrieg, unbeschsränskters.

Was sie sagen.

Vertrag, der-englisich-psreußische von. Westminster s.Nach den Noten.

Violtaire s. Wie eine Welt stirbt.

Waffenliefer·ung,amerika- nisches. Wilsons Welt- Ordnung.

Was siesagen ... . Weltbunds s. Wilsons Welt-

ordnung.

Welt-ordnung s.Wilson.

WesenderGeschlechtlichkeit. Wie eineWelt stirbt

» ll..

» lll.. .

Wilsons Neideüber denFrie- den s.Was sie sagen.

Wilssons Weltordnung Wodsianer ... Zar Aikolai Alexandsrowitsch

s.Zwischen zwei Zur-en.

Zisonismuss.Phase.

ZwischenzweiZaren 113

169

.221

197

.225

.249

.305

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Berlin, den 6.Januar 1917.

- »Aus-d H

Das letzteMittel.

Wuckewilde VegierdenindenKäsig,laßEinbildungnicht

,,

« auswuchern,LeidenschastniemalsüberdenRanddesGeis stesgeiäßeswallen! DerVernunftgebührt,alsderKönigin,die HerrschaftüberDeinganzesWesen.Wird esgeschmäht,vom

HaßxerschriemsobetrachtedieSeelen derHasser, versetzeDichin ihrinnerstes Gehäus:undDuwirst erkennen, daßderverdam- mendeSpruch solcherMenschen Dich nichtausderRuhezuscheu- chen braucht. Auch ihnenaberschuldestDuWohlwollen;denn vonYatursind sieDirnah besreundetundauchzuihremThun hab?n""(Höttermitgewirkt.«DieLehre kommtvondem edlen Den- ker Marcus Aurelius, der,imzweitenChristenjahrhundert,nach Antoninus PiusRoms Jmperator war.Aus soferneJnselnmuß aus derSintfluthundBlutschande unsererseitdieSeele fliehen,

um freizuathmenundermessenzukönnen,wieherrlichweit wirs insiebenzehn Jahrhunderten europäischenChristenthumes ge- brachthaben.Den friedseligschlappenKerlen,.diederHintersronts heldheutegrimmig haßt,istMarcAurelnichteinzureihenzinAr- menien undGermanien hater,gegenSkythenundSatmatem MarkmannenundQuaden,gekämpst.Dennochister,dervonJesus nicht mehr wußteals derneue Pharao vonJoseph,stets,bisin Schlachigetümmel,eindemWillen zuernster Gerechtigkeittreuer Menschgeblieben. »Cassius,meinFeldherr,hat mich verrathen?

1

(8)

2 Die Zukunft.

Jch habemein Leben nichtsogeführt,daß ich fürchtenmuß,von einem Cassiusüberwundenzu werden. Würde aber nichtdem ganzenAnhang desHochverräthersdas Lebengeschenkt,somüßte ichmirdenTodwünschen.HöherenSold fordertIhr? Fordert ihn, Soldaten, vonEurer Verwandtschaft!DieVerantwortung, ihrSchweißund Blut zuerpressen,könnte ich nichtvordenStuhl deseRichtersderFürsten tragen.Nur die ganzvomStreben nach GerechttgkeiterfüllteSeelevermag dieandere,dieihr-Unrechtzu thun scheint,zuergründenundsichdas Bewußtseinzuwahren, daß auchderFeindihrverwandt ist-«Der aus solchem Klima HeimkehrendezürntdenzehnRegirungen nicht,diedendeutschen Vorschlag,über dieMöglichkeitnahen-Friedensschlusseszuspre- chen,schroffabgelehnthaben.JmBann frommenSchaudersliest erihreAntwort ;und fernbleibt feinem GemüthderWunsch, rauhesmitrauherem Scheltwortzuvergelten. Jst diese (keinem SchriftstückderStaatengeschichtevergleichbare)Antwort Redne- rei,dannmagmorgen sieirgendeinNachtragdurchbreschen. Jst sie nichtnur Oratoriutn, istsieAusdruck desfesten Willens,den EinsturzdesStaatsgebäudes jederglimpflichen Verständigung vorzuziehen,dann müssenwirzuerforschen trachten,inwelchem GefühlsbezirkderEntschlußwuchs,aus NothdensteilenWeg inTragoediezubeschreiten.Der Rückblick aufdasJahr1916 hilftdemAuge nichtinKlarheit. »Imvorigen Januar glaubten dieDeutschen,Rußlandsei lahm, Riga, Petrograd,Moskau selbst leichtzuerobermVerdungegen wuchtigen Kraftaufwand nichtzu halten,dieSalonikisArmee demSchicksaldervonGallipoliver- triebenen geweiht. Unsere BorstößeimArtois undin derCham- pagnewaren zersplittertundviellangsamer,als wirgehofst hatten, schaartenEnglands neue TruppensichinderPicardie. Wann darfihreLeistung,ihreGeschützmengesichmitder deutschenmessen?

Vangniß umschlichdieFrage.JmJanuar fielErserumzunddie Rufsenmarschirten nachTrapezunt. General Vrussilowerobert dieVukowina,dringtbis indieKarpathen vorundschickthunderts tausendeinGefangenschaftSeinMassensturmerzwingtden Still- standderaustros ungarischen Offensivegegen Italien, dasGoerz besetztundTriestbedroht.General Nivelle (derimSeptember 1914,anderMarne, nacheinArtillerieregiment führteundnun vonJoffredenOberbefehb geerbthat)leitetaufdenMaashöhen

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Dasletzte INitteL 3 den KampfmitsoklugerKühnheit,daßwir, trotzungeheurerAn- strengungderDeutschen,alleAußenfortsVonVerdun zurück- erobern. Ander Somme gelingt zwar nichtbreiter Durchbruch, aberempfindlicheSchwächungdesFeindes,der ausstarkenStell- ungen weichen muß.Wo sinddieSiege, dieerverheißenhatte?

Nur in derWalachei fandersie;sonst nirgends. Umals Sieger geltenund dieBedingungendesFriedensvorschreibenzu könn en, müßteernichtBelgien,Montenegro,«Rumänien,Serbienschlagen, sondernEngland, Frankreich,Italien,Rußland.Jnneunund- zwanzigMonaten hatersnicht vermocht. Auch nicht,einsder kleinen Heerezuvernichten. DieVelgierfechteninFlandern, dieRumänen sind, hinterdemSereth,denRusseneingereihtund dieSerben haben,als einTheilderArmee Sarrail, Florina, Monastir, zwölfhundertQuadratkilometer makedonischerErdebe- setzt.Wir dürfen sagen, daß1916uns günstigerwar als1915.

Das britische Millionenheer ist fertigundhat sichbewährt.Was dieIndustriederWestmächte jetztliefert, überragt,Waffen,Mu-s nition, Kriegsgeräth,das zuvor GeleistetewiederMontblanc denMontmartre. DenRussensichert dieneue BahnKolasPetro- grad auchinhärtesterWinterszeitdieWaffenzufuhrausJapan, Australien,Kanada,denBereinigtenStaaten. Wirhabenachthun- dertMillionen MenschenundoffeneMeere ; unddenhundert- sünfzigMillionen,«"·diegegenunssind,mußdieSeesperre,derMan- gelanNährmittelnundanderemNohstoff,unterjedemMondfühl- barerwerden.«Soistim KopfunsererFeindedasBild desJahres, das ging. Doch wagenihregrößtenMäulersichnurbis indieVes hauptung,dieBilanzseileidlich;DeutschlandsVorsprungleugnen dieFeindenicht mehr.Wieistzuerklären,daß sie, ohneFurcht

vorderZerrüttungihrerStaats wirthschaft,dasGesprächüber den Friedenweigern, dendas DeutscheReichheutegewährenkönnte?

»Von Frieden darf jetzt nichtdie Rede sein.Sie,Herr,glau- ben, vers-Bauervorn unddieWeiber hinten seien dafürJDas er-

zählt Jhnenwohl,wer keineKinder hat.JchhabeeinenBruder- derFünfundzwanzigwar,verloren undmein Mann istam er- stenMobilmachungtag ausgerückt.EristanderFront,an der richtigen,wogekämpftwird ; undseiterging,werden wirweder rechtwarm noch recht satt.Jm Frieden flösseunsendlichwieder Geldzu.Trotzdemwollen wirihnnicht.Arbeitersindwirundha-

1.

(10)

4 Die Zukunft.

benKinder.JetztFriede?Dann müßten,ficher,"inzehnoderfünf- zehnJahrendieKinder insFeld. Mein Mann hatvom Krieg dieNase voll,wirdsichaberschlagen, bis Deutschlandwas Or- dentlichesabgekriegthatund einenFrieden schließenmuß,der unsdieSorgeumdieJungenabnimmt. Undso denkt nichtnur mein Mann: beiAllen,sagter,istsdieselbeGeschichte. Manch- mal knurren sieundsindbrummigzweraber glaubt,daß-wirdes- halbnachFriedenschreien,ist schiefgewickelt.AlsindenZeitun- genstand,man redevon Frieden, sagtemeineNachbarin, die dreiKinder hat,eshöresichan, alsob die Boches auf unspfifsen.

Undje mehrdavon geredet wird, destoblödsinnigerklingts.Daß Leute,die wasgelernt haben,Leute wieHerrSembat undHerrAl- bertThomas esernst nehmen!Diehaben gewißkeineKinderoder machensichnichtsausihnen; sonstkönntensie ja nicht wünschen, daß sieselbstinRuhekommen undihre Jungeneines Tagesins Feld müssen.Seien Sienur unbesorgt!DieHaarigen,die Kin- derhaben,unddieFrauen,diesichabschinden,umden Vater zu ersetzen, halten solangeaus,wie essein muß,nocheinsahr,noch zweiJahre: damitdieKleinen,wenn siegroß sind,Dasnichter- leben.«DiesenVrief fand ichimWeihnachtblatt derZeitung»La VictoiressHatHerrHervåihn,wieerangiebt,voneinerArbeitetin empfangenoderselbst,sammtdenSchreibfehlern,dieEchtheitbes zeugensollen,verfaßt?Einerlei: mirscheint,daß dieser Briefdie Stimmung derfeindlichenVölker richtig darstellt.Dereinfache Mann, denTrieb oder Drillin denGedankengangdesSozia- lismus eingewöhnthat,ficht nicht,umUnrechtzusühnen (daser nichtnur imAusland, sonderndaheim,indichtem Geschwader, zusehenwähnt),nicht fürdieFreiheitderKleinstaaten noch für denGrundsatzvölkischerSelbständigkeit; ElsaßsLothringenund Polen,Kurland undBlamland, Trient undTriest,Belgradund Briey sind ihmNamen,die Wörter sanction undräparationSchall undRauchEr will das Endedes Schreckens,derihnallzulange schonängstetundquältzunddieHoffnung,dieses Endejetztzuer- wirken,stähltdenMüdeninneueWidetstandskraft.Erglaubtnicht allesGedrucktezschwörtaber,wiederFrömmsteauf Evangelium, aufdieMißkundevondeutscherEroberergier.(StaunetJhr?All- täglichwirdihm jaberichtet,was unsereAmokläuferfordern, für Deutschland »habenmüssen«.)Er traut uns nichtüberdenWeg.

Ost

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Dasletzte Niittel 5

»Wir, lesalliås,streckendieHand nichtnachneuemLandz wollennur, daßderFeind zurückgebe,warerunsseit1871nahm,unddaßjedes civilisirteVolkfortanlebenkönne,wieihmbeliebt.Englandwill für sich nichts,FrankreichseinealtenProvinzen,«Rußlanddas mit demTürkenislamunverträglicheArmenien, Habsburgs Ru- thenenbezirkeund einenZuganginsMittelm eer,Italiendaswel- scheTirolunddenHaupttheilderanderenAdriaküste.DieserVe-.

scheidenheitvergleichet,was UnsereFeinde,lesimpäriaux,fordetn.

VelgiennebstdemKongo, NordfrankreichnebstdemErzbecken, Velfort,dieScheldemündung,dasganzeGrenzlanddesRassen- reiches,Venetien,Montenegro,Albanien, Serbien,Makedonien, dieDobrudscha, Egypten,Marokko,weißderSatan, was noch!

SogardenKirchenstaatmöchtensie wiederherstellen,dieschwarzs gelbe Fahne andenVopflanzen,dieVriten aus Gibraltar.ja- gen undzwischenVrestundBagdad allmächtigherrschen. Wenn dienachBeute gierigen Reichevon Friedensprechen, thun sies, weil ihre Kraft morsch geworden istundsievorneuem Feldzug ausruhen müssen.Sie heuchelnSehnsuchtnachFrieden und Menschlichkeitzwürden aberamTagdesFriedensschlussesdie RüstungzumnächstenKrieg beginnen.Das können wir,deren Bund nichtsohaltbarwie ein vonRaubsuchtgeknüpfterist, nicht abwarten. WolltJhr, daßEureKinder,unter ungünstigerenVe- dingungen,denKampfausfechten,dann lassetEuchvon demTot- feindinVerzichtundVertragschwatzen.Wers nicht will, über- windetdieMattheit undbleibtaufrecht,bisSiegoderTodihn mit Lorberkränzt.«SolcheMahnungleuchtetins engste Hirn.Der Bauer,Handwerker,Arbeiteristüberzeugt,daßdieDeutschenwie- deranfangen würden,wenn siemitheilerHautausderKlemme kämen,undfchämtsich,Last,dieihnschwerdünkt,aufdieHausbrut abzuladen.LieberschrecklichesEndeals endlosen Schrecken.

Mit derstumper HackedesWortes istGlaube,Aberglaube nichtauszusäten.DemSchwarmderVriten, Franzosen, Jtaler müßte bewiesen werden,daßDeutschlandFriedenssicherung,er- träglicheBegrenzungderStreitkräfteinHeerund Flottewill:

dannwürde, inLändern desVarlamentarismus undderDemos kratie,dieMasse denAnfang desGespräches erzwingen,dergestern, mitihremWillen,geweigertwurde.»KeinsdervierzehninKampf gerissenenReichebraucht,waseinemanderen unentbehrlich,nur

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6 DieZukunft.

unverschmerzbarist.DesKrieges größterGegenstand,dereinzig nochgroße,istdieOrganisationdesFriedens, der Wille zuver-

nunfivollwürdigerWehrmachtbegrenzung,derErsatzrostigenGes waltsystemsdurch diePfeilerundhimmelan ragendenWölbungen blanken Rechtes. WirddieAussicht frei,dann muß selbstEng- lands neuer Herr sichindenGesprächsvorschlagdes Vierbundes bequemen.Schrofse,ergänzender Auskunft vorgreifendeAbsage wäreunsühnbares Verbrechen.«Das habeichvor dreiWochen gesagt.DieProklamaiion des grenzenlosen,haupilosenKönig- reiches Polen,diegeradedamals seltsamgrelleVestrahlungdeut- scherSiegeskränze,dieBerschickung belgischerArbeiter könnte derAnwalt des Gegners alsmildernde Umständeanführen?

WeitsichtigePolitikhätte derBotschaftanderen Bortrab undan-

derenTrosz gesellt.Darüberheutezuhadern,istunnützlich.Wich- tignur dieFrage, was jetzt noch gethanwerden kann. Nichts, heultderZorn;»wir warenschon allzuversöhnlichund ernten von dem mitSanfimuth besätenAckernurHohn.«DieseWarnungmag eintrunkenes Gewissen einschläfcrmDererste BlickderFrüh- lingssonne solleinSchlachten sehen,das allenGraus der Som- meund Maas demGedächtnißals Scharmützelzeigt;Feuer- schlundwälder,dieGranaten gebirgspeien.Dashatder Feindan-

gekündet;undausdemMunde desdeutschenOberbesehlshabers die Antwort erhalten: .Wirwerden bereit sein. Jn·Süd- oder AordostwirdderLenznichtvielbehaglicherwerden, Europawie- dermindestens eineMillionMänner verlieren unddieEntschei- dung dennoch vielleichtebenso fern bleiben,wie sie nach Tannen- berg,GorliceundallenVlutbädern imWestenwar. Dieses sinn- losEntsetzlichestummabzuwartenund denGeist,der esaufhalten könnte,zuknebeln,befiehltEhre?BefiehlteinSchemen,der nicht einmalzurSpatzenscheuchetaugt. Ehre,dienichtals zerbeulter WappenschilddenLeichenzugweißerMenschheitzierenwill,ver- pflichtetinkühneresWagnißzauchindas niemals schimmernde und seltendeshalbnach Gebühr belohnte, unzulänglichenBer- suchmitfeineremWerkzeugzuwiederholen.EclangbarerFriede darf nichtum eines Sonnenlaufes Dauer verzaudert werden«

Daß jederFriedensfchlußWunschblüthenknickt und Hoff- nung,detenLipPeschon jauchzenwollte, enttäuscht,lehrtalteund, zwischenHubertusburg undPortsmouih, neue Geschichte.Für diese Lehrezeugen zweiin WesensartundErlebniß durchausver-

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Dasletzte INitteL 7

schiedene MinisterPreußens Aus Chatillon,woer, im Kreis derBerbündeten,mitFrankreich verhandelte,schriebWilhelm

von HumboldtanseineLi:»WelchenFriedenman auch machen möge,deneigentlich Gutgesinnten, darüber darfNiemand sich täuschen,wird esimmer sein,alswenn nacheinem glänzenden Feuerwerknunsonachundnach dieLampenverlöschen.DerFriede, den dieAnstrengungen einer sogroßen Zahledlerund treff- licherMenschenverdienten, kann unter keinengegebenenUm- ständenzu Stand kommen. Baterlandliebe undHeldenmuthsind idealischeund ganzunbegrenzte Gefühle;undjedemenschliche, wirklicheundgarpolitischeUebereinkunstistvon allenSeiten be- dingtundbegrenzt.Darum ist auchdasFriedenmacheneins der undankbatsten Geschäfte,demman sichnur aus einer ArtAuf- opferungunterziehen kann, so sehrjeder BernünstigedenFrieden wünschtund wünschenmuß. Hier kommtderwahreWiderstreit des an sichWünschenswürdigenund desunter dengegebenen Umständen ErreichbarenzurSprache;und demBorwurs,unter demErreichbarengebliebenzusein, entgehtmannie.«DerSeufzer kommtausdemFebruar1814.JndemselbenMonatund aus dem selbenLand schreibt,siebenundfünfzigJahrespäter,Bismarckan

seineJohanna:»JchhabeDeine täglicheTreueimSchreibenschlecht vergolten undjedesmal,wenn mirEngelDeinenBrief ans Bett brachte, Reueund gute Vorsätzegehegt;aberesgingeinenTagwie denanderen,täglichsechs, auchsiebenStunden ThiersundFabre.

Und meinkleiner Freund Thiers ist sehr geistreichund liebens- würdig,aberkeinGeschäftsmann für mündliche Unterhandlun- gen.DerGedankenschaum quilltaus ihmunaufhaltsam, wie aus einer geöffnetenFlasche,undermüdetdieGeduld,weilerhindert, zu demtrinkbaren Stoffzugelangen, aufdenesankommt. Ge- sternhabenwirendlichunterzeichnet;mehrerreicht,alsich sür meine persönlichepolitischeBerechnungnützlichhalte.Aber ich muß nachobenundnachunten Stimmungen berücksichtigen,die ebennicht rechnen.WirnehmenElsaßundDeutsch-Lothringen, dozuauchMetzmitsehr unverdaulichenElementen, und drei- zehnhundertMillionen Thaler.« Nochister(der zuvor, »als AccoucheurderKaisergeburt,mehrmalsdas dringendeBedürs- nisz hatte,eineBombe zuseinund zuPlatzen,daßderganze Bau i««nTrümmer gegangen wäre«)imBewußtseindesErstrittenen ziemlich zufrieden.Bald aber »zupftihnAlles amRockschoszund

(14)

8 DieZukunft«

plagtmitFragen,dieNiemand beantworten kann«.Warum nicht mehrLoihringerland? Belfortmußtenwirhaben!Ganz soarg wienachNikolsburg undPragwurde esnicht.AberdieFrie- densstiftungwar ihmfürimmer vergällt.AuchGortschakow,Schu- walow,Witte, Jtaler,Türken,Bulgaren, Japaner konnten ein leidigesLied davon singen.UnddieKriege, aufderenGräber sie Papierschollenwarfen,dünken unsheuteBalgerei.Zureichende Entschädigungistlängstnicht mehrmöglich.Keiner hofft noch darauf.JederMonat weitetdieKluft zwischenderOpferleistung unddemErtrag,denGlückszufall bescherenkönnte.Das Grau- senvordemKriegwirddurchdieFurchtvordemFriedengemin- dert.AufdenHöhen.AuchimSinnen undWollen derVölker ? Denen dämmertaus Sturm undRegen düsterdieAhnung, daßSiegwiederKrieg gebärenmüßteunddaß,eheEntscheidung- sieg erstrittenwäre,die Noth,diegesternübereineKämpfergruppe hinausgriff,denErdtheilumkralltund ausgedörrthätte.Aationen (dasBalkandickicht lehrtes)sindnichtzuzerstampfen;alsLeichen eingescharrte steigenausderGruftundrüstensichzuneuem Kampf

umdenAthemraum-Würden dieWünscheunsererhitzigsten,dem Staatsmannsgeist fernsten Patrioten erfüllt,dannwäreder Bund unserer Feinde unlöslich, weilVerlustgemeinschaftihnalsEisen- gurt schnürte,unddenKindern,denEnkeln derDeutschenvonheute keineNuhestunde gegönnt.GelängedieZerstückungdesDeutschen Reiches: nochamTagsoschmählichenFriedensschlussessäheder Feindaus jedem AugedasGelöbnißblitzen,alleVolkskräfte zurRückeroberung desVerlorenen anzuspannen. Jn beiden FällenwäreEuropa arm und wüst.Den meistenAeckern fehlt Dungstoff,allendieArbeiterschaar,diesichtummeln müßte,um denfünfzigMillionen Menschen,diekämpfenoderKampfgeräth bereiten,Vrot,Fleisch,Fettzuliefern.DieZahlderHandelsschisfe schrumpft täglich;jedeEisenbahnwirdüberlastet,abgenützt,oftder derPrioatwirthschaft entzogen.FünfMilliarden Mark,einein Versailleskaumvorstellbare Summe,deckenheuteknappden deut- schenAufwand fürsünfzigKriegstage.Werzweifelt,daßdieBölker denFriedenersehnenundsichbescheideninjeden fügen,andessen Dauerbarleitsie glaubendürfen?JhndenfeindlichenRegirungen nocheinmal anzubieten,wäreunwürdige, unersprießlicheThor- heit.Aber PräsidentWilsonhatinder-Note vom einundzwanzig- stenDezembergesagt,dieFriedenssicherung seidasZielderVer-

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