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Die Zukunft, 20. Januar, Jahrg. XXV, Bd. 98, Nr 16.

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(1)

xxV.Hayi-·g. Yes-kin,den20.Januar 1917. Yt.16.

Jahrgang 25

Herausgeber-:

Maximilian III-Hamen

Inhalts

Seite Ettl-den Roten ..........-................· 57

Diedritte phakedesBestimmt-. VonMathod. .... .... 72

Unchdruck verboten-.

v

Erscheint jedenSonnabend- Preiipierteliährlich5Mark. dieeinzelneNummer 50 Pf.

Ep-

Berlin.

Verlag der Zukunft.

ilhelmstraße st- 1917.

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Berlin, den 20.Januar 1917.

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Nach den Noten.

IweisahrenachdemAbschlußdesanglo-preußischenVertra-

«

gesvonWestminster,indemKönigGeorgundseinStaats- fektetäkLordHoldemeßsichheimlichverpslichtetemdasösterreich- ische Niederland von derVerbürgungdeutschenBesitzstandes auszunehmenund diepreußischenKaufleutemitzwanzigtausend Pfund Sterlingvonihren Kaperverlustenzuentschädigen,über- gab König Friedrichvon PreußendemEnglischenGesandten MitchelleineDenkschrift,derenZweckwar,die londoner Regi- runginkräftigerenMachtgebrauchzudrängen.»Noch sindEng- lands WaffeninAmerikanichtglücklichgewesen.Trotzdemgroßen AufwandfürSeerüstungist aufdem Meer nichts erreichtwor- den; unddiefünfzigtausendMann, die inEnglandstehen,sind heutenutzlos,weilFrankreichnichtdie zueinemLandungversuch nöthigenLeutehat.EineEntschädigungvondenVerlustenscheint nur von Erfolgenzuhoffen,dieEnglandmitseinenBundesge- nossen aufdemFestlanderringen kann.WährenddieFranzosen alleKräfte einsetzenund imBund mitdengrößteneuropäischen Mächten gegenEnglandvorgehenmütztBritaniennureinenTheil seiner Kräfte;man glaubt,denKampfeines kräftigenMannes gegeneinen,demeinArm gelähmtist,zusehenVon diesem Ver- fahren kannEngland eigentlichnur einen Ausgang erwarten- dasz seine GenosseninDeutschland zermalmtwerden unddaß

s

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58 DieZukunft-

Frankreichtriumphirt. Dann wird esDeutschlandGesetzevor- schreibenundalsBesitzer vonOstendeundNieuport(dieihmder wiener Hof abgetreten hat)sofortmitallenKräftenüber Britass nienherfallen.Dazukommenandere Erwägungen.Englandist BürgefürdasKurfürstenthumHannover.DasbrauchtjetztHilfe.

Sollman sagen,dashochherzigeBritenvolk habedenStaat sei- nesKönigs schutzlos gelassen?WillessichselbstumdenEinfluß bringen,denesstets aufdiedeutschen Angelegenheiten hatte?

Kanndas HeerderVerbündetcn ohne denBeistandderbritischen TruppendieFranzosenüberden-Rheinzurückwerfen?Daswird erst wahrscheinlich,wenn EnglandTruppen schickt;einemsieg-·

reichenHeerwerden dann auchdieHolländer sichanschließen undFrankreichwird zurRäumungvonOstendeundNieuport und zumVerzicht aufalleehrgeizigenPlänegezwungen werden.

Mir scheint also,Englandmüßte,umseine Kraftzubrauchen,ent- wederunserHeerdurcheinCorpsverstärkenoder,wenns ausun- errathbaren GründenDas nichtwill,ertraglose Ausgabesparen undliebernoch mehr fürdieSeerüstungaufwenden.Dannwird eswenigstensin einem der beidenElemente denErbfeind seiner MachtunddereuropäischenFreiheitbesiegen.«Daßerdenfurcht- barenErnstseiner Lageerkennen willund erkennt,hat,vierWochen zuvor,derKönig bewiesen,alserinParchwitz beiLeuthenzuseinen Offizieren sprach:««’chwerde,gegenalleRegeln derKunst,einen beinahezweimalstärkeren,aqunhöhenverschanztstehendenFeind angreifen.Jch muszesthunoder Alles istverloren. Wirmüssenden Feind schlagenoderunsvor seinen Batterien begrabenlassen.

Sodenkeich.Sowerdeich auchhandeln.Sollte ichbleiben und Sie nicht für Das,was Sieübermorgenthunwerden,belohnen können,sowirdesunser Vaterland thun. GehenSienun ins La- ger undsagen Sie,wasichJhnenhiergesagt habe,Jhren Regi- mentern. Jchwerdejedesgenau bemerken. DasKavallerleregis ment,dasnichtsogleich,wennesbefohlen wird,sichå corpspest indenFeind hineinstürzt,lasseich nachderSchlacht absitzenund machees zu einemGarnisonregiment.DasBatailloanfaMetke- das,estreffe, woraufeswolle, auchnur zustockenanfängt-Vet- liertdieFahnenunddieSäbelundich lasse ihmdie Vorten von derMontirung schneiden.Nun lebenSiewohl, meine Hmenz übermorgenumdieseZeithabenwirdenFeind geschlagenoder

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Nach-dsen Noten. 59 wirsehenuns niewieder.« SieschlugendenFeind; undFritz schriebnachdemSieg: »Ohne denEinbruchderNachtwäre die SchlachtdieentscheidendstedesJahrhunderts geworden.«

Anderthalb JahredanachersehnterinbrünstigdasEnde derKriegsnoth »VonTagzuTagwurde dieGefahrgrößerund dieLastschwerer.DiePreußen hattenvielGlück,waren aberso Ost darausangewiesen, daßsieesnicht immer erlangenkonnten.

Das einzigeMittel war: dieMächtedergroßenAlliancezu ent- zweien,voneinander zu trennen. Man mußteversuchen,Frank- reichoderRußlandvon Oesterreichzulösen.DieKönigevon Preußenund vonEnglandkamenüberein,allenMächtenmit- theilenzulassen, daßsiedieWiederherstellungdesallgemeinen Friedens wünschten,undPrinz LudwigvonBraunschweigerhielt denAuftrag,esimHaagdenGesandtenderKrieg führenden Staaten anzuzeigen.DenFranzosen,denenMißgeschickundPer- EinstedenKrieg,vondemnichts mehrzuhoffenblieb,verleidet habenmußten,ließEngland sagen,esseizuVerhandlungenbe- reit.«König Fritz schrieban seinenGesandten,denGeheimrath Baron Knyphausen,nach London: »Wieesscheint,wendensich dieDingezumFrieden. Englandgewinnt dabeiKanada und Guadelupe. Wir, hoffe ich,werden amEnde desFeldzugesin derselbenLageseinwie imvorigen Winter.Jchdenke mirFolgen- des.Wirbrauchen,wenn irgendmöglich,Salbe aufdieWunde.

Entweder man schlägtjeder Machtvor,Das zubehalten,was siebeimFriedensschluß besitzt,oderman willlieberzurückgeben und mußdannanAequivalenie denken. DaOstpreußenundmeine rheinischen Besitzungenlange nicht sovielwerth sindwieSachsen, sokannman unsdieNiederlausitz lassenund denKönigvonPolen mitErfurtentschädigen; oder mirPreußischsPolennach dem Tode desKönigsgarantiren odersonstirgendeinLand, vorausgesetzt,

»daßesSalbe aufdieWunde ist«Jm schlimmstenFallkönnendie Dinge auchwieder inden Stand vordemKriege gebrachtwerden.

Berichtet mir,wasJhrvondieser Jdeehaltet.Eswärerechtschön, wenn eingeschickterUnterhändlerdurchseine Kunstden Frieden so günstiggestalten könnte.Frankreichwirdsich(durcheinenSonder- sriedenmitEngland)sehr baldmit denOesterreichernund den NussenüberwerfemdarauskönnenwirvielleichtPortheilziehen.«

«'DreiMonate später sagterin eineranderen Denkschtist:»Um z.

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60 DieZukunft.

Englandzu einemerträglichenFriedensschlußzubringen,müßte FrankreichseineBundesgenossenverpflichten, auchFriedenzu schließen,oder,wenn sieRein sagen,ihnen seinenBeistandwei- gern. DennwelcheRolle würdeFrankreich sonstspielen? Eine- Statistenrolle,inder esnur dieMachtseinerwahrenFeinde ver- größert.Diese Rolle ist nichtglänzendundjstehteinerGroßmacht schlechtan. Betrachtetman diesAllesmitunparteiischem Blick, so scheinteswohlmöglich,Europaaus derüblenLagezube- freien,in die esdurchdieWunderlichkeitderVerhältnissegera- then ist.Andiesem einfachenundverständigen Plan müßteein- weiserundaufgeklärterMinisterwiederfranzösische(Ehoiseul)s arbeiten;wodurcherdemRuhmseinesGebieters nichtsvergiebt.

DerRuhm, EuropadenFrieden geschenktzuhaben,istdengläns zendsten ErfolgenderFriedensstörervorzuziehen. Zum Wohl derMenschheit istzuwünschen,daßdieMächte dieser vernünf- tigenundnützlichenAuffassungzustimmenunddaßeinMinister-.

von demsoviel Gutes gesagt wird,dadurchunsterblichenRuhms erwirbt,daßerdieZwietrachtendet,dienochvieleMenschenins Unglückstürzen,das politischeAntlitzEuropas abernichtmehr ändern kann.«EinFriedensangebot ohneBedingungen.

Amdritten April1760lehntenOesterreich,Rußland und Frankreichden(vierMonate langvonihnenverzauderten)An- trag ab,über dieMöglichkeiteinesFriedensschlusses zusprechen..

ErsteinJahrspäterschienensiebereit,einenFriedenskongreß,der inAugsburg tagen sollte,zubeschicken.Ueber ihreVorschläge schreibt Fritz: »FrankreichhatzumerstenMal denWunschnach- Wiederherstellung desFriedensausgesprochen.Anseiner Ehr- lichkeitistumso wenigerzuzweifeln,alsderfranzösischeHof ihw seinen Bundesgenossen ausgesprochenhat.Dazukonntenur die Rothwendigkeit treiben, durchBeendungdesKriegesden völli- genZusammenbruchdesfranzösischenStaatskredites aufzuhal- ten.Mir scheint,daßFrankreichdieVerbündeten nichtzubestim- men vermochthat, ihm dieVertretungihrerInteressenanzuvers trauen. DieKöniginvon Ungarn (Maria Theresia)stimmtder friedlichenAbsichtFrankreichsnur widerwilligzu.Vielleichthoffr sie,durch solcheVerhandlung Englandvon Preußenzu trennen—

undso fürsichVortheilzu ernten. Aus Gefälligkeithat sieden«-:

BeschlußzuSonderverhandlungen zwischenFrankreichundEng-

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denNoten. 61 äandzugestimmt,willabervoneinemFriedenskongreß nichts hö- renzsiekennt dieLangsamkeitsolcherVerhandlungenundrechnet aufdieZufälledesFeldzuges.Sie hofft, noch irgendeinenVor- theilzuerringen,derihrbei denangeknüpftenVerhandlungen danndasUebergewichtsichert.DieletzteAnnahmeist umso wahr- scheinlicher,als dieKaiserinundihre Verbündeten keinenWaffen- stillstand vorgeschlagen haben. Dadurch verräthsieihreHinterabs sichtundklartrittzusage, daßderFriedenskongreßnur einKöder fürdieOeffentlichkeitist,der mehrereZweckehabenkann. Erstens- ihren Unterthanen dieAusstchtaufnahenFriedenvorzuspiegeln, damitsie desto willigerdiehohenSteuern zahlen,diesievonihnen verlangt.Zweitens:dieSpaniereinzuschüchtern,fallssieihreAn- sprücheauthalien weitervertreten,indemsieihnendennahen Ab- schlußderschonangeknüpftenUnterhandlungenvorspiegelt.Drit- tens:«vielleichtauchdieTürkeneinzufchüchtern,falls sie irgend- welcheAnschlägegegen dieStaaten derKöniginimSinn haben.

Das sindzwarnur Vermuthungenz dochsicheristetwasWahres daran.FürunshatdasGanzenachmeinerMeinungdiefolgende VedeutungDie Franzosenwollenmitdem Vorschlageinesallge- meinenWaffenstillstandesnurdenfeindlichen MächtendenPuls fühlenundsie,widerihrenWillen, nöthigen,ihregeheimstenAb- sichtenzuenthüllen.8chhabezwarGesandtefürdenKongreßer- nannt; wenn ihmaberkeinWaffenstillstandvorausgeht, so ist das Ganzebedeutunglos. Deshalb dürfendieGesandten zwar alle Vorschlägeanhörenund zurKenntnißnehmen, sichaber nichtalszuVerhandlung ermächtigterklären; siedürfen bessere Vorschlägeerbitten,aberselbstnichtmitder Spracheherausgehen.

Denn weder gute Gründe noch ihreVeredsamkeitwerden uns einen gutenFrieden verschaffen, fondernalleindasWaffenglück imLauf diesesFeldzuges.Soll derFriedezu Stand kommen, so mußalsGrundlagedievölligeWiederherstellungunseresVe-

sttzstandesvon 1756verlangtwerden. UmDas zu erreichen, ist, gemäßdemManifestvom August1756,zubehaupten, daßdie OesterreicherdieeigentlichenAngreiser find; dennsiehaben mich in dieunabweislicheAothwendigkeit gebracht,denKriegzu be- ginnen.DarumkannichgroßeEntschädigungverlangen,dieman

aberbeimFortschreitenderVerhandlungen fallenlassen kann,

umdievöllige WiederherstellungdesursprünglichenZustandes

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6 2 DieZukunft

zuerlangen.DadieserKongreßabernur ein eitlesSchaustückist-.

weilihmkeinWafsenstillstand vorausgeht,somüssenwirunspas- siv verhalten. Wieaber(wirdman fragen)hoffstDu zumallge- meinen Friedenzugelangen?AlsGrundlagedieses heilsamen Werkes betrachteichdieBeilegungallenZwisteszwischenEng- land undFrankreich. Diesebeiden Mächte müssengemeinsame dann diePorbedingungen allgemeinenFriedensfeststellen.Aus- diesemWegwürdedieWelt baldeinigund demfürDeutschland, aberauch füralleanderen Krieg sührendenMächte schädlichen-.

grausamen, verhängnißvollenKampf wärevomGrund ausdas Ende bereitet.« Durcheinen Friedensvertrag, nach dessenAb- schlußFritzgerufen hat: »Werkonntevoraussehenodersichden- ken, daßPreußendemAngriffderfurchtbaren LigavonBester- reich,Rußland, Frankreich,Schwedenunddem ganzen Heiligen RömischenReichwiderstehenundauseinemKrieg,woihmüber- allUntergangdrohte,ohnedengeringsten Vesitzverlusthervor- gehenwerde? Wenn dieVorsehungaufmenschlicheArmsäligs keitherabblickt, sogebe derHimmel, daßPreußen unveränderlich blüheundinZukunftvordemJammerundElendbewahrtbleibe, die dasLand indiesenZeitendesUmsturzesundder Verwirr- ung heimgesucht haben!DieZeit,die alle Uebelheiltundtilgt, wirdgewißauch balddenpreußischenProvinzenihrenWohlstand, ihr Gedeihenundihren erstenGlanz wiedergeben.Auch diean- deren Mächtewerden sichwieder erholen. Dann werden andere Ehrgeizigewieder neue Kriegeherausbeschwörenundneues Un- heilbereiten. Denn esisteineEigenschaftdesMenschengeistes,"

daßBeispieleKeinen bessern.DieThorheitender Päter sindfür ihre Kinder verloren ;jedeGeneration mußihreeigenen machen-«

Das in derDenkschrift erwähnteManifestvomAugust1756 istdie»DarlegungderGründe,die denKönigvon Preußenges-- zwungen haben,denAnschlägendeswiener Hofeszuvorzuioms men.«Hauptzweck:zubeweisen,daßnichtPreußen,sondernOesters reichderAngreifersei.JnderKonstruktiondieses Beweises hatte FritzfeinereKlugheitgezeigtalsbeimSpinnen derFühlfådmp

an denen ersichinFriedentasienwollte. »NachdemderKönig Alles erschöpfthat,was man von seiner Mäßigungerwarten konnte, hoffter,daßganzEuropa ihmdieschuldige Gerechtigkeit erweisenundüberzeugtsein wird, nichter,sondernderwiener

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NachdenRoten. 63 Hof habedenKrieg gewollt.DerKönigist unterrichtetvonallen Umtrieben des wiener Hofes,von dessenEinflüsterungenanallen europäischenFürstenhöfen,wo er an einem Vündnißgegen Preußenarbeitet. DieKenntniß dieser schlimmen Absichten zwingt denKönig,dasPrävenirezuspielen.Gewiß:erbeginntdieFeind- säligkeiten.Da aberdieser Ausdruck oftmitdem desAngriffes verwechseltwird und der wiener Hof stets geflissentlichdaraufaus- geht, Preußens Schrittezuverleumden,so hältman esfüran- gezeigt,den Sinn beider Worte zuunterscheiden.Unter Angriff verstehtman jedeHandlung,diedem Sinn einesFriedensvers trageszuwiderläuft.EinOffenfivbündniß,Feinde,dieman einer anderen Machterweckt undzumKriegegegen sie drängt,Pläne zumEinmatschindieStaaten einesanderenFürstenund zuplötzs lichem Ueberfall:Dassind Angriffe,obwohlnurdas Letztezu den

Feindsäligkeitengehört.WerdiesenAn griffen zuvorkommt,kann feindsälighandeln, istaber nicht derAngreifer. Dader wiener Hofdievon alleneuropäischenMächten verbürgten Verträge brechen will,daseinEhrgeiz ungestraftdieheiligsten Schranken umstürzt,diemenschlicherVegehrlichkeitgesetztsind,daersichden WegzurGewaltherrschaftüber dasDeutsche Reich bahnenwill undseineweitausschauendenPläne aufdenUmsturzdieserRes publikvonFürsten abzielen,diezuerhaltendiePflicht derKaiser ist, so hatderKönig beschlossen,sichdenFeindenseines Vater- landes hochherzigzuwidersetzenunddenverderblichenFolgen dieses gehässigenPlanesvorzubeugen.SeineMajestätversichert, daßdieFreiheit desDeutschenReichesnur mitPreußenzugleich begrabenwerden soll.ErruftdenHimmelzumZeugenan,daß

erallegeeignetenMittel erschöpfthat,umseine Staaten und ganz Deutschlandvor derGeißeldesdrohenden Kriegeszubewahren,

nun abergezwungen ist,dieWaffenzuergreifen,umeineVet- schwörunggegen seine BesitzungenundseineKronezusprengen.

Umsonst hateraufallenWegengütlicheVerständigunggesucht, ja,dieEntscheidungüberKriegundFriedenindieHandder Kaiseringelegt.ErgiebtdiegewohnteMäßigungauf,weilsie nicht mehreineTugend ist,wenn esgilt, seine EhreundUnab- hängigkeit,sein Vaterland und seineKrone zuvertheidigen.«

Sieben Jahre danach:inHubertusburgFriedensfchlußohne Gebietszuwachs,ohneEntschädigungvondenKriegskosten.

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04 DieZukunft.

JnUrsacheund Ursprung, Lagerungund-Nutzbarkeitder staatlichen Kraftmassen hatderSiebenjährige Kriegmitunserem nichtsWesentliches gemein.Dennochwirdman immer wiederzu Rückblick aufFritzens schwerstenKampf gezwungen, weilnur er (wederdieFeldzügegegendieHeeredesNationalkonvents und Bonapartes nochderKrimkrieg)dieSonderheit desKoalitions KriegesinunseremAugenochzugänglicherZeiterkennen lehrt.

Jeder Anfang bringteinlangwierigesGeschiebevon Anklagen undSchuldbehauptung,indemNachwelthöchstensnochdielistige KunstderSchieberbewundert ;jeder Versuch,ans Ende zu ge- langen, führt durchSchachte,Stollen,Schlupfgräben,überTrug- hügelundHinterhaltstreppem Undzwischen AnfangundEnde lauert überallimgrauen KitteldieSorge,vom Freundgeprellt, vomFeindinDickichtund Sumpf gelocktzu werden. Auch nach einem StaatenzweikampfstrecktderSiegerdieersteForderung meist überdieLinie hinaus, aufdererstehenoder zuneuem Streich ausholen will.AachdeinSiegbeiKöniggraetzforderteKönigWil- helm außer SchleswigsHolstein nochOesterreichisch-Schlesien, einen böhmischenGrenzstrich,Ostfriesland,ThronwechselinHan- nover,Kurhessen,Meiningen,Nassau; allmählichwurden die An- nexionenvon Hannover, Dessen, sächsischerLandstücke,vonAns- bachundBayreuthindieWunschliste aufgenommenDieschrumpste rasch wiederznichtnur,weilKarolyi. jedeHingabeösterreichischen Gebietes undjede SchmälerungSachsensablehnte, sondern,weil

«der einzigeAnwesende,der gesetzlichverpflichtet war,eine Mein- ungzuhaben,zuäußernundzuvertreten«,dievonOesterreich angebotenen BedingungenfürPreußens Zukunftausreichend fand. (,,Mirkam esfür unserespäterenBeziehungen zuOesterreich daraufan, kränkendeErinnerungennachglichkeit zuverhüten, wenn essichohneVeeinträchtigungunsererdeutschenPolitikthun ließ.DersiegreicheEinzugdespreußischenHeeresindiefeindliche Hauptstadtwärefürunsere Militärs natürlicheinebefriedigende Erinnerung gewesen;für unserePolitikwarerkeinBedürfniß.Wie sichdiespäterenKriegeumdieBehauptungdes Gewonnenen ge- staltenwürden,warnichtvorauszusehenzinallenFällenaberwar es vonhoher Wichtigkeit,ob dieStimmung,die wirbeiunseren Gegnern hinterließen,unversöhnlich,dieWunden,die wirihnen undihremSelbstgefühl geschlagen,unheilbarseinwürden. In

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Nach denNoten. 65

dieser Erwägunglag für micheinpolitischerGrund,einen trium- phirendenEinzuginWien,nach napoleonischerArt,eherzu ver- hütenalsherbeizuführen.JnLagen,wieunseredamals war,istes politischgeboten, sichnacheinemSiegenichtzufragen,wie viel

man demGegnerabdrücken kann, sondernnur zuerstreben,was politischesVedürfnisz ist.DieVerstimmung,die meinVerhalten mir inmilitärischenKreisen eintrug, habe ichalsdieWirkungeiner militärischenNessortpolitikbetrachtet,derichdenentscheidenden Einfluß aufdieStaatspolitikundderenZukunftnichteinräumen konnte.«Vismarck: GedankenundErinnerungen.)Dieschärfsten Mißtrauenszackenaberentschleiert erstder von Koalitionen ge- sührteKrieg.DawirdlautfürdenGenossenverlangt,was man ihmimGrund garnichtgönnt,und diePflicht, lückenloseEin- trachtzuheucheln, zwingt ManchemeineForderungzu unter- schreiben,derenAnnahme ihmselbst unbequemwäre.Hundert- fünfzigsahre habendas BildsolchenMächelnskaumgeändert.

Viel fordern,um sichvorVerlustzuschützen:nochimmer giltsals derWeisheit letzterSchluß. Entschädigungrechteanmelden,die Anmeldungdannunter denTischsallenlassenundfrohsein,wenn man nichtnoch draufzahlen muß:FritzensRezeptist nichtver- altet.«Damit derNachbarnichtmitdemFeindäugele, mußer

täglichvorTücke gewarnt, mußseinem Schö.del dieGewißheitein- gehämmertwerden,daßderMund desFeindes nur Gift aths men kann. 1761: »OesterreichsKongreszvorschlagisteineitles Schaustück-einKöder fürdieOeffentlichkeit.«1916:»Die verbün- deten NegirungenvonVelgien,Frankreich, Großbritanien,Jtas lien,Japan,Montenegro,Portugal, Rumäniem Rußlandund Serbien, die infester GemeinschaftdieVölkerfreiheitvertheidis genundderPflicht,niemals einzelndieWaffen niederzulegen, treubleiben, habenbeschlossen,gemeinsam aufdieangeblichen Friedensvorschlägezuantworten, dieihnendurchdie Vermitte- lungderVereinigtenStaaten, Spanieus, derSchweizundHol- lands ausdenfeindlichenLändern überbrachtworden sind.Vor jederAntwort aber müssensielaut diezweiHauptangaben der Note abweisen, dieihnendieVerantwortlichkeitfürdenKrieg UUfbükdetUnddenSiegderCentralmächtebehauptet.Die Ver- bündetenmüsseneinezwiefach falsche Angabeabwehren,diege- nügt,um jeden Unierhandlungversuch unfruchtbarzumachen.

(12)

Ho DieZukunft.

DieverbündetenNationen habenallesMögliche zurBerhütung desKriegesgethan,densie seitdreißigMonaten nun ertragen.

Ihr Handelnhatbewiesen,wiesiedenFriedenlieben.Die Liebeist inihnen heute nochebenso starkwie1914 ;aufdasWortDeutsch- lands aber,dasseiner PflichtgefehltunddenFrieden gebrochen hat,kannernicht gegründetwerden. DerVorschlag,Verhand- lungen anzufangen,ist,wenn ihm nichtBedingungen angefügt sind,keinFriedensangebot. Derunklare,inhaltloseVorschlag, dendieKaiserliche RegirunginUmlauf gesetzthat, isteinem Kriegsmanöverähnlicherals einemFriedensangebot. «DerGeist dieserSätzeausdeerte,dieMinisterpräsidentVriand amdreißig- stenDezember1916HerrnSharp, demVotschafterderVereinig- tenStaaten, übergab,blickt unsaus ebensoalten,trübenAugen

anwieFritzens mürrischsteDenkschrift.Und inhundert Artikeln war seitdemGeburtstagdesdeutscheannsches vordem«schie- fenManöver«,dem«Schwindel«,der»Fall« gewarnt worden.

»WennDeutschland,umfeinen letztenTrumpfauszuspielen,neuer Verbrechen bedarf,wirdesdazubereit seinund,unterVerufung.

aufdenVorschlag vongestern,zuseinenOpfetn sagen: Jhrhabts gewolltiWirsindgewarntzJedersiehtdieFalle.« (Le Temps.)

GeschichteundErlebnißmahnen,dasmythologischeGerede

"

vonSchuld undSühne, TugendundLaster,Wahrheit undLüge- nichtgarso feierlichzunehmen; nichtvielernsterals denersten Preis, den ineinemVazardesErdostensderHändlerfükschönes Geräth fordert. Hundert Pfund Sterling.«DerKauflustige fragt, oberin eineRäuberhöhleoderineinJrrenhaus gerathen sei, nennt denTeppich,dieAmpel,das Kaffeegeschirr,wov.ach ihn lüstet,einenplumpen, schadhaften,mitfünf Pfundthurmhochüber- zahlten QuarkundfährtdemSchatzhüter,derdenEinkanEpreis, denwinzigen Nutzen nachweisen will,derbübersMaul. Kein Wort mehriNach diefem unverschämtkindischenPrellversuch kannvonGeschäftzwischenunsnie wiederdie Redesein.«F üche, Gelächter,Schluchzen,eisigerHohnundväterlicheNüge,schriller Streit und huldvolle Versöhnung:dasGeschäftwird. Manch- malerst nachTagen,heftigen Auftritten, falschenundrichtigen Abgängen;docheswird.SindKaufmannund Kunde erst so weit, daß sie,beiMokka und Cigaretten,einander Gauner undFilz, Erzschelmund Preisdrücker schimpfen,dann istshalbschonin

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denn was dem einen Volk auf einer gewissen Altersstufe eine wohlthätigeNahrung sein kann, Das erweist sich für ein an- deres vielleicht als ein Gift.« Muß denn, kann schon heute über

»Mühsälig schleppen wir uns ab mit den nächsten Forderun- gen und Lasten des Alltags; zuweilen halten wir erschöpft ein und dann versuchen wir, mit gewaltsamem Ruck das zermalmende

Vier-Tage danach wird, morgens nachsethouisdeVourbon,noch nichtVierzig,seitneun- zethahren König von F rankreich undNavarra, aufdem Platzder Revolution geköpft.UndBürger Romeau räth

wäre ihm aber nicht so leicht geworden wie einem General; denn die Soldaten, die nie Nepublikaner sind, wünschen stets,daß auch der Bürger-, wie sie selbst, in blinden

Friedensbürgschast,Verpflichtung in Schiedsgerichte barkeit, all- mähliche Abrüstung: seit zwanzigJahren haben nicht die Sozia- listen nur, sondern auch die

Die Verkünder entgegengesetzter Thesen, die die Forderung nach zölibiateren Lebensepo«chen,auch wenn Gründe hoher und höchster lArt, etwa die Bindung an einen vson uns Entfernten,

Beide hier erwähnte Männer sind durch ein Vergehen zunächst aus dem Gleichgewicht geworfen, beide gehen straflos aus-, sind nun für ihr ganzes Leben als Geisteskranke

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