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Die Zukunft, 7. April, Jahrg. XXV, Bd. 99, Nr 27.

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UNqu Berlin, den 7.Optik1917. It.27.

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Jahrgang 25

Herausgehen

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Inhalts

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Keunundneunkigller Band.

Berlin.

Verlag der Zukunft.

1917.

(4)
(5)

Inhalt.

Abdankung des Zaren s.·- Mond, der rothe.

Alb-Wien s. Johannis- jungen

Amerika s.Tag, am tau-

sendsten.

Amerikas Heer s.

der rothe.

Amerikanische Abgeordnete in Nußland s. Johannis- jünger- Amokläuser s· Tag, am tau-

sendsten.

AnnexionensKriegssonnen- wende.

Mond,

Antworten s. Nlond, der rothe.

Blutschande -s. Mond-, dser rothe.

BotschaftundGlaube s. Oster- kerzem

"

China s. Feind, derzwölfte.

Demokratie s.- Mond, der rothe 's.a. Osterkerzen.

Demokratie in Oesterreich s.«

Kriegssonnenwende.

Deschanel zur Rede Wilsons s.Dag, am tausendsten.

England s.Dag, am tau- sendsten ssa.Mond, der rothe.

«EntthronungKönig Konstan- tins s.Johannisjünger.

ErlaßdesKaisersvom 7.April 1917 s.Für die bessere Welt,

Feind, derzwölfte ..145

«Fran3 IJoseph s..Kriegs- sionnenwende.

Frauenroman, ein .....64 Für diebessere Welt . ...31 Geizige,ders. Kehr bei uns

ein.

Gesternundmorgen s. Oster- kerzen.

Gorkij, Alaxim s.Oster- kerzen.

Griechenland s.; Johannis- jünger.

Grundstücksorgen. .....57 Havamsathaims. Osterkerzen.

Jnselkrankheit s. Mond-, der rothe.

Johannisjünger ....,. .303 Juniustage s. Johannis-

jünger-

Kaiser Karls Thronrede s- Kriegssonnenwende.

Kehrbeiuns eint.... ..199 Konserenz in Stockholm— s.»—

Traum von Stockholm- König Konstantin s.Johan-

nisjünger.

Ksonservativs· Osterkerzen.

Kriegssonnenwende ... ..249 Kriegs-Voraussichit s. Mond,

der rothe.

Kulturpolitische Bewegung in Oesterreich-, die ......191 Landtag, die Umbildung des

s. Für die bessere Welt- Liberal s.«Osterkerzen.

(6)

Lloysd George s.Tag, am·tau- ssendsten.

Louis XIV« von Frankreich s.»Kehsr bei uns eint isLügen s. Mond, der rothe.

Luther s.Osterkerz en.

Männerstolz vor Königs-

thronen s. Für die

Welt.

Matkotvsky s.Zauberspie- gel. ·

Mexikos. Johannisjünger s.a.Teagam tausend-sten.

JNiljukows. Für diebessere Welt.

Möglichkeitenüber das End-e des Krieges s. Mond, der rothe.,

Moliåre s. Kehr beiuns eint Mond, der rothe .......117 Osterkerzen ......-. .. I Othello s.Zauberspiegel Otschajanje s. Traum von

Stockholm·

Pallenberg s.Zauberspie- gel.

Paskegelächters. Osterkerzen.

Poincarö an Wilsons.Tag,

am tausendsten.

Präsidenten-Reden s.Tag, am«

tausendsten.

Proklamation Italiens in Al- banien s.Jsohannisjün- ger.

Regis, Franz s. Traum von Stockholm·

Reich-sduma s. Kriegs- sonnenwende.

Religion s.Osterkerz en.

Ribots Redeüber dieStockhol-«

mer Konferenz s-Johan- nisjün ger,

Ribotzur Rede Wilsons s, Tag, am- tausendsten.

Rißinder Sozialdemokratie,

der ...... ..... 67

Rückblick aus der Zukunft, ein ...... ......195 Rußland s. Für die bessere

Welt s.sa· Johannis- jünger s.a. Osterkerzen f.a. Traum von Stock- h"olm.

Selbstanzeigsen .......194 Sonderfrieden mit Rußland s.

Jsohannissjüngexn Sowjets. Traum von Stock-

holm.

Sozialdemokratie s. Riß.

Sozialpolitik s.Wsah·lreform.

Spreu aufder Tenne s. Jo- hannisjiinger.

Stockholm s. Traum.

Tag, am tausendsten 83

Theater s. Kehrbeiuns ein!

s.a.Zauberspiegel, der.

Thor, vor dem vierten ...331 Traum von Stockholm . .275- Trennung desStaates von der

Kirche s. Osterkerzen.

Wahlreform s. Für dsie bessere Welt.

Wahlreform undSozialpolitik 175 Warnung vor demKrieges.,

Mond, der rothe.

Werber, derheilige s. Traum von Stockholm.

Wilsons Rede s. Tag, ans tausend-sten.

Wurfschaufel s, Johannis- jünger.

ZarRikolai s, Mond, der rothe.

Zauberspiegel, der . ...223

(7)

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Berlin, den 7-April 19l7.

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Osterkerzen.

Haramathaim.

erobseines FrevelszumTodVerurtheilte undvonRech- tes wegenan einen Holzpfahl Genageite dars,weilervor Gottes OhrverfluchtistunddasLand,dasderHerrseinemVolke gab, nichtunrein werden soll,niemals überNachtandemHolz hängenbleiben;sondern nochandemTagderHinrichtungsollet ishr ihn begraben.Dashat, als dieZunge allgewaltigen Willens,

Mosesgeboten?Der,Judäer, gabnichtdemRömer dasbin- IdendeGesetz.Dochmorgen istderSabbathvordemPassahsest, dasJhrzumGedächtnißderBesreiung aus deregypiischenGe- qzfangenschaftseiertzdaverspeiset Jhrdas sehiioseLamm, dessen Bein nicht gebrochen ward,mit bitteren Kräuternundungesäuers stem3ubrot.Der Saum diesesTages sollnichtvondenSpatz-

··sleckeneklerFreiknechtsarbeitbesudeltwerden-Was also heischet Ihr? Dascrurikragium;dieZermalmungderUnterschenkelund, -«nochheute,dieAbnahmederdreiSchächervon denKreuzen-Mit solchemQuark brauchenwirnichterstdenLandpfiegerzuplagen.

"·«HerunterdenRechten,denLinken! DerinderMitte, derbärtig Vieiche, ist ja schontot;unnöthig,auchihmdasGebeinzubrechen.

Sichertot ?Wahrhaftig: erzucktnichtunterdemLanzenstich; und aus der WandequilltWasserund Blut.Schade,wisperteinkluger SudenjünglingderSauls Harfegeschlagenhabenkönnte;»dieser

l

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2 Die Zukunft

NabbiJeschuahausNazarethgilt feinemNarrenanhang, denJs- raelfeindlichenGlaubensspalternundtollenWeibern, langeschow alsderMaschiach,derHeilandausDavids Stamm.SolchemAber- witz,derdurch Maulwurfsgänge hinkroch,werden Flügelwach- sen,wenn sieihrenGötzendem reinen Passahlammmitdemuns- gebrochenenVeinvergleichen,WasserundBlutalsaugenfällige ZeichenderTaufeund desOpfertodes auslegenund denmit;

durchbohrterHüfteEingescharrtenaufdieZinnederVerheißung- hebenkönnen,die ausdemMunde unseresPropheten Zachas rias kam:,Auf mich,densie durchbohrt habenundderdochüber dasHaus Davids,überAlles,wasinJerusalemwohnet,denGeist-- derGnade unddesGebetessausgießenwill,werden sieschauen;

werden weinen wieüberdenTod einesErstgeborenenundsolaut wirdinJerusalemdieKlage sein,wieeinst sieimThalvonMagges donwar.« Schade, daßTrägheitderWaffenlnechledenAber- glaubennährt.«Vlicket, Römer,aufdieSchatten,dieum die- Krummnasen huschen,aufdasGenistvonZweifelnindenWinkeln desLippenwulstesz sahje EinerdieseSlppschaftganz zufrieden?

ZuerstfordertsieinFieberlärm GerichtsspruchundKreuzigung, danndenSchenkelbruch,derdenTod verurtheilter Sklaven undin KriegenGefangenersichernsoll.Nuniobtsiein detVorstellung,der inbrünstigvonihrgehaßteVolksverführer könne sich,heuchelnd,, totgestellt habenodersein LeichnamvomKreuzgestohlenundzu irgendwelchem Zauberzweck mißbrauchtwerden. Statt ihn, nach unsererSitte, hängenzulassen,biserAas wirdund dieVögel agi,wollendieLeute, daßerinsSchinderfeld eingeschaufeltsei, ehesiezurVorsabbathfeier heimkehrenundbeimScheinvieler LampenderWeltschöpfung,desWelischöpfers,dervonihren WeissagernverheißenenAuferstehunggedenken. PutzigeEin- leitungindenTag derAlmosenspendezalsobnachsolchemThun wüthendenHasfes dasMahl schmecken,denSäften gedeihen,vom KellnerdienstJrenensundAgapens,desFriedensundderLiebe, edelverschöntwerden,alsobso schmählichgeschundenes Fleisch ausUnrathskehricht auferstehenkönnte!Jstunsaber diePflicht aufgepackt,mitdemRauhbesen haarscharfen Nömerverstandes dasWahngespinnst dieser BlasenhirnezulöchernundvomGe- bälkzureißen?Nein. Magsichsbreiten. JhrWillegeschehe.

Erläuftmithastig klopfenden Pulsem und kommtdennoch

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Dfxerkerzenx Z nichtans Ziel.Jhn überholt,überwindet,vereiteltdersachteSchritt eines stattlichenMannes, derdurchdieDämmerunginden alten Palast desHerodesschleicht. JmVrätorium harrterdesPro- kurators vonJudaea,derhier,neben dem Antoniusthurm, sei- nen Gebietersitzhatund im Namen desTiberius Augustusdas Rechtspricht.Woher?AusHaramathaim,dasdieRömersprache Arimathianennt,einemStädtchenimVezirkdesStammesEphra- im.Der Name? Joseph; MitglieddesSanhedrins und des Stadt- gemeindevorstandes. Das Gesuch?Vittetbescheidenumdie Er- laubniß,den Leib desheutegekreuzigten Nazarenersin einwohl- verwahrtesGrabgewölbzubergen. Wieder dieseJudengeschichte, die demVrokuratorVontiusschoneineHälftedesFreitagsver- leidethat.Den LeibdesHingerichteten? Nach unserer Vorschrift (inderVerordnungüberVerbrecherkadaver stehts ganzdeutlich) isterdemFordererzuzusprechem Unerläszlichaber dieGewißheit, daßein«Leichnam,nichteinHalbtoter,derinLebenskraft aufge- hegtwerden könnte,weggegebenwird.Der Centurio vomDiensti KeinSchenkelbruchalso;nachdemLanzenstichindieHüfteWasser undBlut;umDreiwar ertot.Danke. Jn Ordnung.DerLeich- nam istdemJosephus auszuliefern. Nun,denkeich,ruft dieseun- beträchtlicheSachemichnicht nocheinmal inAmtspslicht.Joseph istentlassen.Spät.Langwierige VerschleppungderLeiche,um- ständlicheVorbereitungdesBegräbnisseskönntendieSabbath- ruhe entheiligen.Flinkden Leib in ein reines Linnen gewickelt.

Wer da?Nikodemus. NachtstrafendieZweieinsteinander an derPfortedesgütigen Meisters; anhellemTagdenDurstnach seinermildwehrhaften Weisheit zustillen,hatdieFurchtvorder Judenrache sieimmer gehindert.Der Nabbi war ja vervehmt.

Wieder istNacht.StilleGemeinschaftderLiebe zu demEinzigen, Dienerdrang, demderWille zumuthigemVekenntniß nichtbei- steht, hatdieZweiwiedervereint. Nikodem bringchrrhen und Aloe,andiehundertPfundz JosephhatsaubereLakenundBin- dengebracht. Jns naheGärtchendenliebenLeinindasKam-- mergewölbunter demFelsbogenzvier Arme stämmensichund wälzendenschwerenStein vordieOeffnung.So ist dasIrdische- unseres Herrnwohlverwahrt.Leisjetztin dieHeime zurück,daßan desSabbathsleuchtenderSchwelleunskeinAuge vermisseund in denVerdachteinblinzle,alslässigeKinder imHaus Jsraels

l.

(10)

4 DieZukunft-«

zuwohnen.BeidestärktdasBewußtseinhilfreicherGüte. Vor dem Schinderfeldretteten, inReine undlieblichenDuft,in ein würdi- ges Grabbetteten siedasErdengewandDessen,denihrGlaube zaghaftalsdenChristus umfing.Undda die Kunde von derAuf- erstehung diesesLeibes,von demGesichtdesWeibes aus«-Mag- balainihr Ohr dröhnt, brüsten sie sichindasHochgefühhdes Himmelsundseines Stifterwillens Werkzeuggewesenzusein.

Doch ihrGebrüstwardaus schmeichelndemSelbsttrugund reiztdasernstprüfendeAugeinSpott.Denketihrerin jederWoche deutscherPassionl Groß ist,werbisansbittersteEndedieLehre lebt; klein,wers weder mit denSabbathwächternnochmitden Kündernneuen Geistesverderbenwill,amTag behaglichimSan- hedrin sitztundnachtszu demGeächtetenschleicht,einesFeuers Kraftinsichtrinken, aufeines anderen einnahrhaftesSüppchen und Gemüs kochenmöchte. VekenntniszzumGeistwar Pflicht;

wasnützt nach deren Bersäumniszdiebethulich,behutsamdem FleischgespendeteWohlthat? DieserwäreausjedemGrab,aus Moder undKothderHenkersgrubenoch,auferstanden.Vonden muthlosHilfreichengiltdasWort, daßnichtalle zuAuferstehung Gewecktenauchgewandeltseinwerden. »Verwesungwirdnicht dieUnverweslichen überwinden. Das ReichGottes vererbt sich nichtvonFleisch zuFleisch, sondernvonGeistzuGeist.Allezwar werden auferstehen,dochnichtAllegewandeltwerden.«Was den KorinthernalseinGeheimnißanvertraut wurde, hatMenschheit- erlebnißbestätigt.Haramathaimlebt ; undist,wie es indenNäch- tenJosephsundNikodems war. Denket ihrer,wenn Frühling dieKlöppel,die keinStaatswille inStummheitzwingen,deren

«MantelkeinBefehlinGeschützformumfügen kann, durch noch rauhe Luftschwingen läßt,alsderunsterblichen,derewigenWar- nung vorlauer Halbheit,diesichinOpferwillen spreizt,weilsie, heimlich,leichtEntbehrbares gab. Rüstet Euch,Deutsche,in den Muth freierMenschen,dieandere, edlere Tapferkeitbrauchen alsdemHordenherrnunterthaneWaffenknechtez rüstetEuch für denMorgen, derdenGeist,endlich,aus dunklem,verrammeltem Gewölbauserstehensieht.KämpfetdaheimauchfürDeutschland.

Gestern undmorgen.

Das deutscheVolkhatdasRecht erworben, seinpolitisches Geschäftselbstzuleiten.DurchdasVermögen,starkeMenschenzu

(11)

Ostcrkerzen,- 5 zeugenundWerthezuschaffen.Warum konnteeinVolk,dasin HausundHof,Laboratorium undFabrik,KaserneundHörsaal Unübertroffenes leistet,trotzallerGunst derzeitunddesZufalls seinennationalenMachtbereichbisgestern nichtweiterdehnen?

Längst fragens inVekümmernißalleErnsthaftenim Land.Jahre langließenwiruns einlullenundwähnten,nurGrillenfängerund Klugschwätzersähendendeutschen HimmelumdüsternAus diesem Wahn sindwirerwacht; undderLärm,der unsaufrüttelte, hat unserkennen gelehrt,wieviel schon verthan, unrettbar verloren ist.Mit unserem Willen sollnicht noch mehrverloren werden;

und daß unserWille auchferner unwirksambleibe,müssenwir hindern.Wir lassenuns(schriebich vor zehnJahren)»Lügen,offi- zielle,offiziöseundausKnechtssinn geborene,nichtmehr gefallen.

Niemals undnirgendsist, nichtimByzanzderPalaeologenund nichtinEugeniensEmpire,mitsounanständiger Hartnäckigkeit gelogen, so dreist jedes fürdieNation wichtigeEreignißentstellt wordenwiebeiuns.Daswissenwirnunzund habenssatt.EuerGe- schreivon dergroßenZeit,vondenherrlichenErrungenschaften undPersöniichkeiten,denNedenundStaatsmännerthaten,denen dieWelt andächtiglauscht, EureNeklamekniffeundKomoedians

tenmätzchenwaren uns,JhrimpotentenPrahihänse, längstzum Elel geworden. AuchEure niederträchtigenVersuche, durch Sensationen,dieJhr ausallerherrenLändern zusammenschleppt, das Volksgewissenzutäuben,denBlickder Nation von den Dingenabzulenken,die allein für sie wesentlich sind. Nothzwingt uns zuso ernster-, sounaufschiebbarerArbeit,daßwirnicht Zeit haben,anderen Völkern in dieTöpfezu gu cken.Pfeiftuns auch nicht mehrdasLied von dechommem dernichtstillinFrieden lebenkann,weiles dembösenNachbarnichtgefällt.Wirwerben nichtum,rechnen nichtaufLiebe,müssenbereit sein,die Dumm- heit,dasJrrlichtelirendesNachbars zuunserem Vortheil zu nützen,undbezahlen dieWächterschaarnicht,damitsiesichmüßig übertölpeln läßt,sondern,damitsieuns früh vorFährnißwarne.

Vermag sieDas nicht,dannmüssenwirdafür sorgen, daßsie,ob heutedieGnadensonne sie noch sowarm bescheint,morgen weg- gesagtwird.DemtüchtigstenVolkWitteleuropaskanns nichtgar so schwer werden, sich fähigeGeschäftsführerzubestellen.Das kann es, ohnediewirklichen,vonderNeichsvetfassungfeftum-

schriebenen RechtedesErstendeutschenFürsten irgendwozu

(12)

o Dis-Zukunft

schmälern.Wir brauchenRuhe.Richt, ummitdemletztenWlders hall desGeklappersimOhreinzuschlafen,nein: um alswache und mündigeMenschen ungestörtuns mitdenDingenzu be- schäftigen,die demReichandieHautgehen. Wirbrauchen Freude.

Richt,weil wirdenRarrenwunsch hegen,amusirtzuwerden;

nein: weildieSeeledescom-»Escost-Vdeslogauisch en»gesellichten Thieres« ohne freudigesErlebnißverdorren muß.Und seit acht- zehnJahren hatdieReichspolitikdemDeutschenkeineernste,im Rhythmus desVolksempsindens nachklingende Freude beschert.

Wir brauchen Freiheit von denHerrschgelüsten,demgetäusch- vollenoderleisen, Unzulänglicher,dienicht genöthigtwaren, in einem von unbestechlichen,.unerbittlichenRichternzuentschei- denden AusleseprozeßihrenRechtsanspruchzuerweisen.Das deutscheVolkist nicht frei:denndieEinrichtungen,unter denen eslebt, genügen seinemBedürfnißnichtundeswirdnichtvon Denen regirt,dieunbarmherzigeSelektionalsdiefürsolcheAus- gabe Tauglichsten bewährthat.DieEinrichtungenstammenaus einerZeit,dieunsere Wirthschaftstruktur,staatlicheundprivate, noch nicht ahnenkonnte und dieMär von solcherEntwickelung wie einKapitelaus derUtopiaeinesneuen More belächelthätte; das regirende Personal ist sürdieErfüllung heute drängender Pflicht nichtvorgebildet.Der deutscheStaat war einst vielleicht dasBeste,Vornehmste,Vrauchbarste, wassicherreichen ließ; darf sein Gesüge deshalbniemals angetastetwerden? Der.Akchae- optetyxwar (mitdemReptilienschwanz)imReichdersLüfteseinst König:und wirdjetztnur nochinMineralogischen Museenbe- staunt.DerStaat istAothbehelfzist nichtderZweck,nichtdasZiel nationalen Lebens. Soll der Staat umdesStaates willen er- halten werden? ,DerSabbathistum desMenschenwillenge- macht,nichtderMenschumdesSabbaths willen;desMenschen Sohn isteinHerrauchdesSabbaths«.SosprachderWeiseaus Galiaea zu denPharisäern.Zuihnen, auch nachdemEvangelium Marci, ferner warnend: ,RiemandflickteinenLappenvonneuem

TuchaneinaltKleid;dennderneueLappenreißetdochvomalten und derRißwird ärger.UndNiemand fassetMost inalte Schläuchezanders zerreißetderMoftdieSchläucheund derWein wirdverschüttetunddieSchläuchekommen um. Sondern man sollMostinneueSchläuche fassen.«Soistesauchmitdem Staat.

(13)

Osterkerzenz 7 KeinFlickwerkkannhelfen.Derneue Gedanke fordertein neues Kleid. Der gährende Trank taugt nichtindenalten, undichten GehälternUndwieGewand undGefäß beschaffensein soll,darf ..nichtlängereines MenschenWille bestimmen.Dasistinkeinem Land Europasheute nochmöglich; wirdinkeinemheute auchnur

nochversucht.Jstder Deutscheunreifer,untüchtiger,das-Vormund- -fchaftbedürftigerals der Romane undAngelsachse,derNord- germane undSüdslawe? Seines Hirnesundseiner HändeFleiß hat seinLandzurMachtundfast schon zumReichthum gefördert.

Das giebt ihmdasRecht auf freieGestaltung seinesSchicksals.

Wir dürfennicht mehr auserlösendeGeniewunder hoffen.Wir lassenuns nicht mehrindenmitGoldgittern eingezäunten PfercheinesMonarchenmythos zwängen,derKlndersinnenals Tummelplatzgenügen konnte, fürdienachBethätigungmöglichkeit IangendeKraft Erwachsener aberzuengist. WirmüssendenKreis deramÄcichsbestandJuteressirten,zurMitwirkung amReichss gefchäft Berufenen erweitern. Wirwollen uns selbst regiren; so gutundgewissenhaft,wie wirs vermögen.SelbstdieWahldes Weges bestimmen,der inhelle Weite führenkann.Keinem für unserenGewinn Dank schulden,Keinenalsanunserem Verlust Schuldigen anklagen.Undwollen,dawir zumUrtheil,zurEnt- hüllung unserer Wünsche aufgefordert sind,anjedemGerichts- tagmitunzweideutigerOffenheitaussprechen,was unsfehlt.«

Damals wurdedasVolkin KampfgegendieKatholikenpartei gehetzt.Füroderwider dasCentrum: Das isteineFragederWelt- anschauung.Die Antwort kommt aus demtiefstenWesenstrieb;

hinterdreinspähtman nachGründen aus. Undfindet meistnur )folche,die dasLicht unseres Tagesnicht mehrvertragen. Also fprach Fritz vonPreußem»EinsächsischerMönch,muthigbis zur Verwegenheit,vonstarkem Gemüih,unternehmend genug, um ibieGährungderGeisterzunützen,ward dasHauptderPartei, diekühngegen Rom auftrat.Dieser Vellorophon schlugdieChi- märezu Boden: unddieVerzauberungwar gebrochen.Hätte Luthernur dieFürstenund VölkervonderknechtischenSklaverei befreit,inwelcher siedieHerrschaftderrömischenPäpstehielt,er hätte verdient,daßman ihmAltäreerrichtete,wieeinemBefreier desVaterlandes.« Und: »Ich wünschedemköniglichenHaus Preußen, daßessichvollständigausdem Staub erhebe,sinwel-

(14)

8 Die Zukunft.

chemesbishergelegen,damit esdieprotestantische Religionirr demDeutschen Reichundin ganzEuropablühenmache;daßes- dieZufluchtderUnterdrückten sei,dieStützederArmen,der SchreckenderUngerechten.« Dieser Große,derdraußen stand, jenseitsvon allenDogmen,und indessenErleben niederRiesenss schalteneinerKirchefiel,hoffte also aufeinen SiegdesProtestans tismus. GoetheaufeineVersöhnungaltenGlaubens mitneueun ElfTagevorseinemTod sagte er,der sichsolangeals»decidirten Nichtchristen«gefühlthatte,zu Eckermannr »Je tüchtigerwirPro- testanteninedlerEntwickeiung voranschreiten,destoschnellerwer- den dieKatholiken folgen.Sobald siesichvon derimmer weiter umsich greifenden großen AufklärungderZeit ergriffenfühlen, müssensie nach, sie mögensichstellen,wiesiewollen;undeswird dahin kommen,daß endlichAllesnur Eins ist. Auchdasleidige vrotestantischeSektenwesenwirdaufhören.Denn sobaldman die reineLehreundLiebeChristi,wiesieist,wirdbegriffenundin sicheingelebthaben,wirdman sichalsMensch großundfrei fühlen undaufeinVischenSooderSoimäußerenKultus nicht mehr sonderlichenWerthlegen. Auchwerden wir Allenachund nach auseinemChristenthumdes Wortes undGlaubens immermehr zu einemChristenthumderGesinnungundThatkommen.« Was hatsichvon alldiesenHoffnungenerfüllt?DieVersöhnung ist nichtEreigniß geworden.DasChristenthumderGesinnungund ThatdieRaritätgeblieben,die es1832 war.DerProtestantismus hatnichtgesiegt,hat dasProtestiren, seinLebensprinzipund den Nechtsgrund seinesDaseins, fastschonaufgegebenundwird noch- heute durch dasSektenwesen, durchden ewigenHader zwischen PositivenundRationalisten geschwächt.DieNömerkircheaber war unterLeodemDreizehnten mächtigerals jeinmodernerZei1.

Können wirs ändern? Rein. LuthersWerk ist nicht vollendet- worden;konnte vielleichtnicht vollendet werden. UndLuther-s- Waffenwirkennichtmehr.Was eingenialisch wüthenderMönch ausseinem KäfiginsLandschrie,taugtenur füreinebestimmte Stunde. Wollenwirheute nochleugnen, daßdieKulturdenPäp-«

sten und ihrer KleriseiUnersetzlichesverdankt? Nochthun,als seien dieMönche,derenmancheraneinGemälde,eineAbschrift, dasSchnitzwerkeinerOrgeleinlangesZellenlebenwandte,S-«ag- diebeundgeileVöckegewesen?AlsseiderEölibat,dieErfindung

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