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Die Zukunft, 5. Mai, Jahrg. XXV, Bd. 99, Nr 31.

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XXV.SaDtg.Zucku,den5.Mai1917. FULL

Jahrgang 25

»je Zukunka

Herausgehen

Maximilian Larven.

Inhalt:

seit- JverrotlZeMond»..........................117

Uhchdruckverboten.

s ErscheintjedenSonnabend.

Preisvierteljährlich5 Mark. dieeinzeerRaume- 50 If.

Berlin.

Verlag der Zukunft

Wilhelmstraßest.

1917.

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Berlin, den 5. Mai 1917.

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Der rothe Mond.

Antworten.

- iesragen,25errOberst,obdieAngabe seindlicherBlätterwahr VIIsei,daßichianochsommer 1914denKriegalseinGlückge- priesenundsicheren SiegdesDeutschen Reichesvorausgesagt habe. Nein.DieFrageerinnert andiePflicht,ein inJahrenge- reistesBläschenauszustechen.Mindestenssünshundertmal,wahr- scheinlichvielöster,sindinEnglands,Frankreichs,Jtaliens,Ruß-s lands PressedieseSätze gedrucktworden: »Wozuelende Ent- schuldigung? Ja,wirhabenzumKriegherausgesordert. Dieser Thatsachefkeuenwiruns WirhabenzumKriegherausgesordert, weilwirdesSieges gewißwaren.Harden inder,3ukunst«;August 19.l4.«Nochjetztgönnt Herr Gustave Herd-Efastinjeder Woche wenigstenseinmal sichdieFreude,inseinerZeitung diese Sätze inFettletternzuwiederholenAach denAprilersolgenderBriten undFranzosen habenauch andere pariser Blätteres wieder ge- than.JmmerklangswieCitatzalswärseinStückvonmir. Jst dem Streben, diesenKriegzuvermeiden,und inderVoraussichts seiner ungeheurenSchwierigkeitundLängebinichvon Keinem-.

übertroffenworden.MeineFristzisfer(,,Ende 1917«),diemancher.

vom SiegüberVelgienTrunkene belächelte,war vielleichtum dreibisfünf Monatezuniedrig gegriffen.8ndenRus, denKrieg gewolltzuhaben,binichvonUnverstand undBosheitgebracht

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l 18 DieZukunft·

worden,weilichlaut,gegen gefährlichenZweifel,stets die deutsche Bereitschaft betonte,einenmitAnstandundNutzennichtvermeids baren Kriegzuführen. Nur einRindvieh hättediesesMittel gewählt,umKriegzuerwirken;dendurch spottschlechte,zwisch.en .»grimmemGefuchtelundZagheit, dröhnenderRede undGelispel schwankendePolitikwahrscheinlich gewordenensolltemein Mittel dadurchhinausschiebenoderganzverhindern,daßes dieGegner

«vor demWahn warnte, Deutschlandwerde diehärtesteZu- muthung, hinterder einestarkeKoalition stehe,wehrlos hinneh- men. Daß dieserGlaube,weilihnnur Einer bekämpfte,weiter wucherte,war einederHauptursachendesKrieges.,,Die Franzö- slfcheRepublikwill denFriedenwahrenund denGefahrender Massentyrannis undVesißrechtsschmälerungliebersichalsdem muthwilligenSpielmitdengiimmendenDochtenderRachsucht aussetzen.Diesebündigerals je zuvor jetzt (durchdasErgebniß derKammerwahh erwieseneThatsache verpflichtet auchuns.

Mindestens zu einemletzten, redlichen Versuch,der,nochwenn ermißlänge,nichtschadenkönnte.Heißet,Germanen,diewilden Männer sechsMonate langschweigen. Weder Weihrauchnoch Schimpf.Keinhätschelndes,keinhämischesWort. Kein Versuch, dasStaatsgeschäftderPariserzustören.DieFranzösischeRe- publikkanndemDeutschen Reich nichtdieschmächtigsteParzelle entreißenunddanachsicherfein,daßsie,allendeutschenGewalten zumTrotz,dasErrungene sichzuwahren vermag. Deutschland willFrankreichsMacht nicht mindern,sondern,im ganzen Um- fangdesDreifarbenbezirkes, mitseinerWehrkraftverbürgenj Deshalb: HöhnetdenWahlgangnicht; grunzetnicht,während Italiens JugendwiderOesterreichtobt,dieTriple-sEntentegleiche derkörperlosschillerndenSeifenblase,derDreibund dreifachge- härtetenrErz.3äumetdieZungeIJndiesem SommerwirdSchicks sal.«(,,Die3ukunft«vomsechzehntenMai1914.)Lesen Sie,wenns Ihnenlohnt,die Artikel »Prin cipes «,»Wetterscheide«und(recht aufmerksam)»FalscheMäuler«,die imJulihier, nachderEr- mordung Franz Ferdinands, erschienen:meinWollen wirdsich IhnendannausNebeldunstlösen. (Wer einsamer,unbequemer WahrheitGehörschaffen will, darfsichdarausberufen,daßWet- dendes ihmfrüh bewußtwurde.SchonimMai1913hatteich auf AußlandsWerden um diePolen,denen Selbstverwaltungzu-

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DerrotheAlondz » »

119 gedachtsei,hingewiesenundUngläubigen gesagt: »Aäherals tinJahrzehnten je scheintdenPolen derTag,derihr Schick- sal nocheinmal zur internationalen Fragemacht.«)Als der Krieg Ereignißwar, trugmein Artikel denTitel »Wir müssen

«slegen«.Der sollte,wie derJnhalt unzweideuiig zeigt,nicht die Gewißheitdes Siegesvertün den ;nichtdaszweite, sondern das dritte-Wort war zubetonen.NkchtderBeweis unseresRech-

"tes,nur derdeutscherMacht könnenoch helfen. »Ueberdasmit Einem VolkegeboteneRecht,zuleben,zu gedeihen, himmelanzu wachsen,giebtskeinenRichtenFremdeNationen habenunsge- täuscht, überlistet, verrathen? Wirwollens nichtglauben. Aufs KindernachttöpfchendieGeschästssührer,diesichbetölpeln ließen.

Wer dieMacht hat:nur darumgehtsnoch.Deshaibsortankeine Rechtfertigung; keinGestöhnüberUndank undUntreue,wider- natürlicheBündnisseund perverses Handeln.Mitden uns jetzt Nächstenwaren wirschoninErzfeindschaft,ziehensie,wiesie uns, schnödeftenVerratheszundhausten inniglichmit denFeindenvon heute-Reden undAktensammiungen, beklemmtenOdems Sturm sind Gelöbnißszenemzuspät. RängenwirEngland,Frankreich, Rußlandnichtnieder:was hülsedieAnerkennung, daß unserein- fältigerBiedersinn überrumpetward? Wirmüssensiegen:sonst wird unsniemals Recht.Alles kam,wie es kommen mußte.Und solltemorgen Italien sichgegenOesterreich, Rumänien sichgegen Ungarnwenden: auchdarüber dürftenwiruns nichtwundern.

·WoliegtdieWelt,derjemals erweislich würde,daßVriten,Sta- jven, Franzosen, Jtaler, Wallonen, Walachen schäbigeLügner, ireuiose Wihie sind?Wir müssensiegen:sonststirbtmitderMacht

»auchdasRechM(Achter August.) »Noch ist nirgends Entschei- dung,zuEntscheidungMitwirkendes geschehen.Wenn nicht je- desZeichentiügi,stehenwiramEndedesAnsangs.Wir dü1sen ruhig sein«Wie der zumletztenOpserBereiie,der dieEhrensahne der Volkheitnichtumeines BlickesDauer überleben will.Den Kriegaber dernun begonnen hat, diesenKrieg,der nie war und nie wieder seinwird,kannnichtder Soldat alleinführen.Alle sSchanzen unsererinternationalen Politik sindeingestürzt.Darf

»auchderPolitiker schonvom Ende desAnfangs reden? Noch micht.MißtrauetdemSchwatzlNoch nicht.D.e Staaten, die uns cbesehden,herbergenmindestenssiebenhundertMillionen Men-

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l20 DieZukunft.

schen.Jn solchem Drangist nichtnur Militärischeszubesinnen-.

Ungestörtwalte inseinemBereichderFeldherr.Nunschlugdes Politikers Stunde. ErmußEuroparetten. Dennmitdem Erd- theilsänkeunsereHeimathinNacht«(ZweiundzwanzigsterAugustss il,KeinerwolltedenKriegDrübenglaubte man:Die Berliner wei- chenzdeuketanTanger,Easablanca,Algesiras,Agadir,denBallan-- brandzDeutschlandschlägtnicht.Dawar derFehlerUnsere Ge- berdeschreckte nichtmehrzvordemEntschlußzurThat, hießes,ver- krüppeltderWille.Wir mußtenschlagen.«(Aeunundzwanzigster- August.)Wars möglich,dieNothwendigkeit unverzaudertenFries densschlussesdamals schon,vor derEntscheidungan derMarne».

lauter zubetonen?,Lullet Euch selbstnichtnochgarunsereKrie- ger in denWahn, derSiegseischon gesichertunddesFeldzuges Ende absehbar.DerschwersteTheilderArbeit lauert hinterden- Herbstnebeln.Wir müssenunsfürdas Ueberwintern derZuver- sicht bereiten;sonstfehlt sieinderernstesten Stunde. Nichtfür-- eines BlickesDauer dürfenwirvergessen,daßwirungeheures Wagnißaufunsnahmen.Das Ziel mußder Staatsmann weisen.- Für dieSicherungdesnationalen GedeihInsvorsorgen,wie der- Walter desHeeresunter heißerSonne schon für denWinter-- bedarf seinerTruppem Sonstwirdes zuspät.«ZwölfterSep- temberz zweiTagevorMoltkes Entlassungaus demAmtdes«

Generalstabsleiters.) Keinenderin meineSündenliste geschmug·- gelten Sätze habe ichje geschrieben(manchenand eren,freilich,den-»- ich nichtwiederholenwürde,seitdieErhellungderKriegsvorge-- schichtemir bisindieSpinnenwinkel gelang);von derersten- Stunde andemFeinddesReichesgerechtzuwerdengestrebtund,.

zumBeispiel,niemals gehehlt, daßderEinbruchinVelgienmir- einverhängnißvollerFehler,nichtnur derPolitik, schien.Was hil·fts?Derstarke junge Lyriker Franz Werfel sprachnur allzu wahr:»Ach,derGeruchderLügeist gediehen, daßerdenDuft:

desBlutes überstinkt.«AuchdieLüge,dieich hier zertrat, wird-, sobaldsiedem-FeindindenKrampaßt,mitHestfädchenwieder an denStiel genähtwerden. Scheltendürftenwir nur,wenn unsereSchreiber-,inEitatundDeutung, stetswahrhaftigerwären.

WoherdasWort ,Burgfriede« stamme?Aus verstaubter Juristen-sundPolizeisprache.Dahates denzurVurg gehörigen Bezirk,dasAbkommen überdessen UmfangundRechtsschutz,die-

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Der roth-e Allond, 121 Liste derdemBrechersolchen RechtesdrohendenStrafen,auch den«-VertragübereineGanerbschaft bezeichnet. Obirgendwoje- mals diePflicht,in einer belagerten BurgallenStreit ruhenzu -lassen?Melleicht.Die RitterburgwarEigenthumeinesMannes soderGeschlechtes,dessenGesindekeinRechtzuMitrede,Mitent-s scheidunghatte.WerineinemvonKrieg umlagertenmodernen Reich,dasallenBürgern,Männern,Frauen,Kindern,gehörtund

-allezuBertheidigung, mit demSchwert,anderMaschine,imKon-

-tor,aufVerkehrsposten,imHeim, aufruft,das Verstummenklä- renden,Erkenntnißfördernden Meinungstreites heischt,wer der- langt, daßdieinBesitzundVertheidigerpflichtGeborenen wortlos warten, bisvomunfehlbarenWillenüberihrSchicksalversügt ist, mußeinanderes Wort wählen.Posas:DieRuhedesKlrchhofes.

Ihren Rath,Herr MagisterundGeheimerRath, »Amerika nichtetwa alsmilttärischenNenner indieRechnungzustellen«,

«

habe ichwielangeErwartetes aufgenommenin soheitererRuhe, wiedieser späteLenz grausenMassensterbens, diebisherentsetz- lichsteZeitdesKrieges,irgend erlaubt. DerKongreßder.(von hundertMillionen bewohnten)Verelnigten Staatenhat mitzurei- drittelmehrheit dieallgemeine Wehrpflichtbeschlossen;imSep- tember kanneinehalbeMillion Mann fürdieeuropäischeOst- oderWestfrontausgebildet sein.Nicht ernstzunehmen? Alles wiederholt sichnur imLeben. »Die MilizenderenglischenKolos nienmitSelbstverwaltung kommenfüreineneuropäischenKriegs- schauplatznichtinBetracht.Daistnur mitderregulären Armee zurechnen,die inEngland selbst steht und, ohne TrainundKo- -lonnen,hundertdreißigtausendMann zählt.«Neben mancher anderen falschen Pt ophetie stehtsindemdennoch lesenswerthen Buch»Deutschlandund dernächsteKrieg«,worinGeneralFrieds richvonVernhardidashäßlicheWort »Durchhalten«Prägte,das hübschere,doch nichtinhaltreichere»DieFreiheitder Meere« in eneuenUmlauf setzteund,ithnter 1911,vondervölligenLähm- ung unseres Ueberseehandels,auch mitNährmitteln,also vonder

»Aushungerung«,alsdernatürlichenFolgeangloEdeutschenKrie- ges sprach. NochimHerbst1914war das britische, jetzt istdas amerikanische Heer (das nicht aufdieMannschaftderSternbanss snerrepublik beschränktzu bleibenbraucht) »nichternstzunehmen«.

Wir kennen dieWeise;undzweifeln nicht,daßwirsiehörenwer-

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1 22 Die Zukunft.

den«bis wieder einArras wird. AußerderWehrpflichtwuchs aberwohl nocheinWichtigesimGarten des Un cle Sam. Glau- benSie, daßder alteHerrBalfour,dievornehmste Gestaltbri- tischerPolitik,daßHerrViviani, der,alsMeepräsidentdesftan- zöfischenMinisteriums, den müdenSiebenzigerRibotvom Aa- tagsgeschästentbürdet,daßMarschall JoffreundderAbgeordnete Tardieu,derAuswärtigeMinister von morgen, diejetzt schwie- rigeFahrtüberdenAtlantischen Ozeannur gewagthaben,umirt Washington demPräsidenten WilsondieBäckchenzuftrechelrt oder,mitwenigerdickbelegterStimme alsSpringRiceundFasse- rand,dieGrundsätzekünftigen Völkerrechtes, Staatengerichtes zubereden? Wenn mich Ahnung nicht trügt,wurden diebesten- entbehrlichenMänner,die imhellstenAnsehenstehenden,aufge- boten,weils um eineimgrößtenStil geplanteVerständigung Amerikas mitOstasiengeht.DieVereinigtenStaaten haben acht SchocktüchtigerEifenbahntechnikernach Rußlandgeschickt,damit dessenDampfverkehr,endlich,inOrdnungkomme.WelcherzuersiP Derfibirisch-mandschurische.HofftdiewiderunsverbündeteMen- schenmilliarde,derChinaundBrasiliensast schon inniggeselltsind, demvomZarthumerlöstenRußlandwerdeJapanalsDrillmeis sterundMitkämpfer,nichtnur alsWaffenlieserant, beistehenss Horchet:aus Washington halltmorgen vielleichtbeträchtliche Kunde.Noch hatderfeindlicheMachtaufwand nichtdenhöchsten Gipfel erreicht; nochkeinsderReiche,die blindeEinfalt schonin Todeszuckungwähnt, werthvollen Besitzvon sichgeworfen,um diesen Gipfelerklimmen zu können.Nichteineinziges hat hohen- Werbesold gezahlt.ths nichtam Ende doch klüger, nichtalles Neue, nochMöglichemitderVerachtungüberlegenenHochmu- thesabzulehnen?Nichtweiser (und dennoch nichtfeiger),ernstlich, ,schonheute«,jede GelegenheitzuwürdigemFriedensfchlußzube- denken?Die ausOstwinkie,wardvers äumt.Wie stehtsimWestenP

Die Jnselkrankheit." « DerKriegistnoch nichtHistorie, ist nicht mehrMythos. Daß

erso schnellwiemöglichHistorie werde, mußdasWunschzielaller MenschengutenWillenssein.Aller,die seelischeWerthezuschätzen wissenunddleselbftvonNapoleonBonapar te mitEhrfurchtau- geschaute »Råpubliquedu saintEsprit«der Erdeerhalten möchtend

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Der rotheMond« · 123 DaßimdrittenLebensjahr(woderklugeErzieher sogarmitKins dernvernünftigzu redenanfängt)diemythologischeAusdrucks-·- weifeinderErörterungderKriegsfragenderrationalistischen,von nüchternerVernunftbestimmtenweiche,müssenwirerstrebenzsonst kommen wirnichtum deskleinstenSchrittes Breite vorwärts.

DerSprecheroderSchreiberunddasVolk.demerangehört,der anegriffaller Tugend,Reinheit,Kraft,derFeindaberdienieder-.

trächtigeAusgeburtderHölle,doch schonmorschunddemsusanp menbruch nah:Das magimAnfangfürdie»Stimmung«,wieder Deutsche,»lemora1«,wiederFranzosesagt,notwendiggewesensein.

Auchdaranzuzweifeln,wäre erlaubt. Heute istsnurschädlichFort denPlunderausverftaubterRumpelkammeri WerHomersHeli-« den inihrenSchimpfredennachahmt,wirdihnen dadurch noch nicht ähnlich. FortauchdentörichtrnBrauch, hinter jederRede oder Schriftaus den inKrieg gerissenen LänderneineheimlicheAbficht zuwittern,die derHörer verdächtigendauszudeutentrachtet, ein SchwachheitzeichenoderdasBemühen, durchprahlcrifcheDrohk ungeinzuschüchtern.Jchhabe nichtdennärrischenDünkel,den Staatsmann einesunsfeindlichenLandes auchnurumeinenCem timeter von derLinie entfernenzukönnen,dieihmdasInteresse seines Handelns vorzeichnet.JchmußaberauchdenGlauben for- dern,daßmeine Schnsuchtnach FriedenvomallgemeinenMensch- heitempfinden bestimmt wird, nichtvon beginnender .Ohnma5ht desDeutschen Reiches«. Die wirddraußen vermuthetoder alsTosk nicfüiFrontundHeimath benutzt;istabernicht.Undwemnützt,inso ungeheurem Streit,Jrrthum,den dieAllverfchlingerin Zeitinihreri Rachenbegraben muß? UnsereNahrungist knapp unddieBehag- lichkeitdesLebenseng,aufden kleinen Kreis derReichsteneir ge- schränkt.DieLebensmittelpreise sindsehrhoch;weraberbedenkt- daß unseregrößtenJudustriegesellfchaften,besondersinRhein-»- landiweftfalen undOberschlefien,nochniemals erreichte Gewinn-«

ziffernausweisen,diehöchsteDividende zahlen und,wenn sie nicht ungemein vorsichtigbilanzirten,vielhöherezahlen könnten,daß selbstdieDeutscheBank, trotz derAbsperrung vonden wichtigsten internationalen Geschäften,ihrenAktionären 1272Prozentgiebt- daßeinEisendreherjetztimJahr fünftaulendMark verdient und einganzesMillionenheer vonFrauen,Mädchen,Knabenarbeitet und Geldheimbring!,Dermußeinsehen;daßdiehohenPreisege-

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radederbreitesten Unterschichtnichtganzsounerträglichsind,wie sieDemscheinenmögen,der,vonaußen,diedeutschenEinnahme- und LohnverhältnissederFriedenszeit alsNorm annimmt. Jrn Feldhabenwirheute mehrMänneralsjewährenddiesesKriegesz dasGesetz,das allemännlichenReichsbürgervom sechzehnten bisan dassechzigsteLebensjahrdem Baterlandin Dienstleistung verpflichtet, ist bestimmtundgeeignet,vieleFelddienstsähige,die InochhinterderFrontarbeiten,fürdieKampflinien freizumachen, dieKämpferzahlalso noch beträchtlichzuerhöhen;und daßineinem LandvonsechsundsechzigMillionenEinwohnern und derkriege- rischen Tradition desDeutschen ReichesderErsatz durchRach- wuchs noch gesichert ist,wirdkeinErnster bezweifeln.Wir haben EisenundKohle,beherrschendieHauptströmedeseuroväischen Festlandes, RheinundDonau,ElbeundOder, dengrößtenTeil der Weichsel,dieIndustriegebiete Velgiens, Nordfrankreichs, Polens, habenaus Rumänien inabsehbarerZeit Getreide,Oel, Viehzu erwarten undsind durchdenMangelanSiickstoff,anSal- peter,Mangan, Kupfer-Gurnmi,Baumwolle undAehnliches nicht gehindertworden,jedes Landstückchen,auchinderGroßstadt,zu bestellen, unübertroffenen Stahl,Tauchboote, Luftfahrzeuge,Ge- schützeundGeschosseallerArtherzustellen. Erst nachdemKrieg wirddieWelt staunendhören,mitwelcherstillenRaschheitdeutsche TechnikundIndustriesichin derRoth geholfen,durch Erfinder- geist,Anpassung,UmstellungfürFehlendesgeschwind Ersatzge- funden hat.Wer gestern schonvonOhnmacht,vonbeginnendem3u- sammenbruchsprach,täuschtesichselbstoder wollteAnderetäuschen.

EineKoalition,deren Machtgebietinununterbrochener Strecke von Ostenbebist nachKleinasienreicht,könntenur durch völligen Mangelanorganisatorisch-administraiiverFähigkeitvoninnen herausgehöhltwerden.Rurdurch militäkischeMittelist sienieder- 3uwerfen. JstdieHoffnungdaraufabernichtamRand welk ge- worden, seitdieRussen nicht,wiedieWestmächte hoffendurften,

atn Tag nachRumäniens Eintritt in denKriegeinegewaltigeAr- mee ausBeßarabien vorwälztenund denVersuch machten,einen Teil der Koalition vonDeutschlandzu trennen? Das zuerwägen, istunsererFeindeSache Jchwünschezunächstnur,daßausdie- serErörterungdesMöglichenunddesRothwendigenalle nie- drigeVerdächtigung,allekindischeAnnahme unredlichenhinters

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Der roth-e Nisond- 125 ihaltesausgeschaltetwerde. AlsMänner wollen wir,alsGentles smen reden.Jchwillnicht überlisten,sondern aussprechen,wasist.

Ausder Summedes Möglichendas Avthwendigezuerrech- nen: Das scheintmirdiePflichtunddieKunstdesPolitikers.

Nimmt erUnmöglichesalsmöglichan,sokannseineRechnung nichtrichtigwerden, alsoauch nichterkennen lehren,was noth- wendigistodermorgen seinwird. Für unmöglich(mindestens:

imhöchstenGrad unwahrscheinlich)halte ich, daßderKriegenden werde,wenn England diesesEnde nichtwill oderwollen muß.

Das Brjtish Empirekönnteweiterkämpfen,auchwenn dieAussen oderwenn dielateinischenWestmächtesichinSonderfrieden ent- schlössen.OhneEnglands See-,Finanz- undJndustriemacht, ohnedenMenschenzuzug,den es ausseinenDominions und Ko- lonien zusichernundmitbewundernswerther SchnelleundZu- VerläsfigkeitfürdasBedürfnißmodernen Kampfeszuerziehen vermag;würde derVersuch,denKrieg fortzuführen,fürdiezwei sanderenPartner derTriplesEntente hoffnunglos.Aur dieHand Britanias kannheute denTempeldesJanusschließen.Wirdsie esthun,wenn dasHirnVritanias erkannthat, daß auchdie Ge- schoßorkane,dieindiesem verschüchtertenFrühjahrgegeneinander tobensollen, nichtsden unerträumien AufwandLohnendesein- bringen,dieVernichtungdesFeindesnichtmiteiner dem Men- schenauge einleuchtenden Gewißheitbewir ken können? Denn nur, wenn erVernichtungerwirki,war derAufwand nicht verthan.

Hierschonerblickeich,wieder denHafenSuchende dasErste

«Feuerschisf,einen über dieFluth aufgewühlterFeindschafthin- ragendenZweifeLHatwachsame Vernunftoder trunkene Leiden- schaftdasZiel gewäh;t?DarfEngland wünschen,daß Deutsch- land,darsDeuischlandwünschen,daßEnglandvernichtetwerde?

Dürsen Beide diesen Wunsch hegen, ihmErfüllungsuchen,auch wenn derPulverdampfihrGesichtsfeld nicht mehrveren gi?Wo-s durch istdie alteFeindschaft zwischenBriten undFranzosen Go- hannavon Orieans,Napoieon, Vurenkrieg, Faschoda),zwischen Vriten undRussen,diebisaufdiePamirs,an Indiens Pforten, inPersienund am EinganginsMittelländischeMeer immer wieder aufgeflackertwar,gelöschtworden? Durchdengemein- samen Grollgegen dasDeutscheReich. Dieser Grollwar der StifterderEntentez King Edward nur derbehende Regisseur,

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126 DieZukunft.

derfür rasche und wirksameJnszenirung sorgte.Aur«alseinmög- licher Helfer(derinEuropaweitaus stärkste)gegen Deutschland-

war Großbritanien intWestundOstumworben. Dieses Werben würdezwecklos,sobalddasDeutscheReichaus demerstenRang derGroßmächtesänke.AufDankbarkeitundähnlichesentimentale Regung hatEnglandniegezähtzundesmußdenTagvoraus- sehen,andem,frühoderspät nacheinerNiederlage Deutschlands-, die alten(und wahrscheinlich auchneueJFeindesichimHaßgegen

»Hu-·perkjdiousAlbjonsszublutrünstlgerhochzcitzusammenfinden würden. Deranglo-russischeStreit,den dienoch nichtmitSee-i-

.minen,Torpedos,Unterseeboten gesegneteMenschheitdenHader desBärengegen denWalfischnannte,schiendemnicht kurzsich- tigen OttoBismarck eineso feststehende,von allerWandlungder Politik unberührbareThatsache,daßeraufdemBerliner Kongreß mitD’JsraeliundSalisbury gegen Gortschakow ging:undda- mit, freilich,denfolgenschwerstenFehler seinesLebens machte, weilernichtnur russischenUebermuth dämmte,sondern auchdas- berechtigte SelbstgesühlRußlands,desSiegersimTürkenkrieg, unheilbarkränkte. SolangeGewalt inEuropaMachtfragen be- antwortet,wirddieser Streit,nach jedemVersöhnungversuch,wie- deraufglimmen. SeitPeter »demGroßen«undder in Staats- kunstgrößerenKatharina schwanktRußlandvor demSchicksals- problem,ob es dasHeilseinerZukunftinAsienoder inEuropa zusuchen habe.AusOstasien,woesChinaumklammern undJn- dienbedrohen könnte,haben,aufdenWunsch,mitdenWaffen unddemGeldEnglands, dieJapaneresvertrieben. (Daß Deutsch- landunddieBereinigtenStaaten passivzusahen,stattdenge- fährlichen Ausstiegdergelben Völkerzuhindern, müßtelängst alseinFehler erkanntwordensein.Verbündetensie,diebat-kultur- sormdesIndustrialismus am BestenangepaßtenMächte, sich.

damals zumSch utzderWeißeninteressenundzurEicherungeines vonGewalt nichtniederzureißendenRechtszustandes mitErd- schiedsgerichtundinternationaler Miliz,traien sieebensomuthtg- für ihre Rasseein wieHerr JakobSchiff fürseine,alserJapan gegen dierusfischenJudenverfolgerGeldgab:das BildderErde wäreheutenicht sohäßlich.)NachAsien kanndas jetztdenJas- panern verbündeteRußland zurückkehren:unddann einemnach Frieden sehnsüchtigenEngland erst rechtgefährlichwerden. Und

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Der rothcBlond. 127""

würden EurzonsEnkelsichfreuen,wenn Ausland,wieEduards undLansdowne wollten,inOsteuropa, vomWeißenMeer bis andieMarmara,vonArchangelskbisKonstantinopelherrschte,mit seinerMenschenzahl,seinereinem Erdtheil gleichenRaumfl äche, dennoch nichtzumhundertsten Theil gehobenen Schätzenseines Bodens undden insolchemBesttzzuLandundquasser erreich- baren militärischenMöglichkeitenüberdieMeerengengeböte, insMediterraneum vordränge,dieSüdslawen für seineSache waffnete,der SuzeraindesMohammedanismus würde und den Persiichen Golfgefährdete?AuchinFrankreich istalterGroll, dereinstdieBretonenwölfegegen Englandaufheulenließ,nicht ganzverstummt,nurdurchden wilderen gegen Deutschland jetzt übertönt.Wielangeistesdennher, seitderTransvalpräsident Krügerundsein Gesandter aufdenpariserBoulevardsumjubeltz die Briten in allenSingspielhallen (beuglants)vonMontmartre beschimpft,diealteKöniginundihre Minister inBildundLied soboshaft beleidigtwurden,daßderFürstvon Wales,»leplus parisiendesParjsiens«, füreinWeilchenaufdenBesuchfeiner Bergnügunghauptstadtverzichten mußte? Nochjetzt,mitten in demKrieg,indemEnglanddieNepublik gerettet hat (undretten konnte,weil Frankreichs Erfolgan derMome, denderzweite Moltke frühals denentscheidenden erkannt hatte, ihm Zeitzu Rüstung ließ), schleicht durchdieReihenderKriegerundBürger dasGemurr,England thue fürdiegemeinsame Sachezuwenig, denkenur anEalais und denSchutz seiner Küste,lasseden Bun- desgenossen verbluten.UndherrBriandmusztefeine ganzeKunst aufwendenund abnützen,um mit derSammetbürsteseinerBe- redsantkeitdenStaub desVerdacht-eswegzufegen. «

Nur,wenn Deutschland starkist,wirdEnglandumworben und hat dieWahl zwischen verschiedenen MöglichkeitenAuch eindeutscherStaatsmann aber,derüberdenTagunddieNoth- von morgen hinausbliclt,dürftedieBernichtungEnglands, dessen Sturzaus demRangderGroßmächtenicht wünschen.Ichwill nichtdieRiesen zifferndesdeutsch-englischenHandelsverkehres wiederholen. Kundschaft undAbsatzisterfetzlich.Dochmitwem sollteeinzwischenSlawen undNomanen vereinsamtesDeutsch-«

landinEuropa geistig,seelisch,politischfortlebenund wieaufdies LängesichderGefahrerwehren, aufeineder beidenBölkergrup-

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