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Deutsche Bauzeitung, Jg. 60, Nr. 22

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D E U T S C H E B A U Z EITU N G

60. J A H R G A N G * Nr.22 * B E R L I N , D E N 17. M Ä R Z 1926

H E R A U S G E B E R : P R O F E S S O R E R IC H B L U N C K , ARCH.

SCHRIFTLEITER: REG.-BAUMEISTER a.D . FRITZ EISELEN.

A lle R e c h t e V o r b e h a lte n . — F ü r n i c h t v e r l a n g t e B e i t r ä g e k e i n e G e w ä h r .

Einige kleinere Ziegelrohbauten der Reichsbank.

Von R eichsbankbaudirektor Dr.-Ing. Philipp N i t z e , Berlin-Dahlem. (Hierzu die Abb. S. 188-191.) n O rten , in d en e n d e r W erk ste in -

b a u b o d e n s tä n d ig ist, w enn au ch o ft in v e rp u tz te m Z u sta n d e, le h n e ich es g ru n d sä tz lic h ab, einen Z ieg elro h b au h ere in zu ­ ste lle n a ls ein völlig w esen ­ fre m d es E le m en t, d as m it der ö rtlic h e n B a u g esin n u n g n ic h t in E in k la n g zu b rin g e n ist. A ber in G egenden, in d e n e n B a c k ­ stein der g e g e b en e B a u sto ff ist, se tze ich a u c h zw ischen P u tz b a u te n g e rn einen R o h b a u als farb ig en F le c k h e r­

ein, d er b eso n d ers p ric k e ln d w irk e n k a n n , w enn er nicht zu g ro ß ist.. D as B e streb e n , F a rb e in d as S ta d t­

bild zu b rin g en , w ird d u rch solche B a u te n in b e s te r W eise g e fö rd e rt, u n d zw ar in h arm o n isch er, sonne- u n d reg en sich erer F o rm . B ei d en m e iste n A n strich fa rb e n , die au f P u tz a u f g e tra g e n w erd e n , k a n n eine gleiche S icherheit k a u m ü b ern o m m en w erd en .

In R o s to c k (Abb. 1, 2, u n te n u. f. S.) w u rd e m it dem N eu b a u die H au p tg e sim sh ö h e d e r v illen a rtig eh H äuser in d e r A le x a n d rin e n s tra ß e aufgenom m en, u nd durch einen a n d e r E c k e d es T h e a te rp la tz e s h ö h er g e ­ zogenen Q u erb au w u rd e ein A u sru fu n g sz eic h en h in te r den la n g en S tra ß e n s a tz g e m a c h t. D er A n stric h der mit der A u ß e n w a n d b ü n d ig lie g en d e n F e n ste rz a rg e n m it g iftig g r ü n e r F a r b e n eb e n den w eiß e n F e n s te r­

kreuzen b rin g t einen p ik a n te n R eiz in d e n farb ig en E in ­ druck, ohne b u n t zu w irk en .

In A lle n ste in (Abb. 3, 4, S. 186) la g d ie B a u ste lle in n erh alb einer lan g en S tra ß en flu c h t. Die R ü c k sic h t a u f ein g e w ä h rte s F e n s te rre c h t fü h rte zu r A nlag e von zw ei n ie d rig en seitlichen B au teilen , die einen w e rt­

vollen A b sta n d von den N a c h b a rb a u te n herstellen , u nd d am it die m onum entale H a ltu n g des n ic h t g e ra d e b e­

sonders g ro ß en G ebäudes w irk sam u n te rstü tz e n . A uch d as E inbeziehen d e r B rü stu n g e n d er ansch ließ en d en T e rra sse n in die M auerfläche is t v e r a n la ß t d u rch das B estreb en , m ög lich st g ro ß e ein g eg lied erte, n u r lediglich d u rch d as Spiel d er flim m ernden S teine beleb te F läc h en zu schaffen.

J e k le in e r n u n d as G ebäude n ac h seiner Z w eck­

b estim m ung ist, um so schw ieriger is t es, solche F lä c h e n zu gew innen, die zu r H ebung der m onum en­

ta le n W irk u n g u n d zur U n te rstre ic h u n g des C h a ra k te rs als öffentliches G ebäude erw ü n sch t sind.

In Q u erb au ten , w ie in W ism ar (Abb. 5, S. 187), lä ß t sich T re p p e n h a u s u n d T re so r n eben den H a u p t ein g an g legen. B eide b ed ü rfen n u r k le in er Ö ffnungen, denn das T re p p en h a u s k a n n sein H a u p tlic h t von dem O berfenster im e rste n S to ck w erk beziehen.

N och d eu tlic h er g e h t diese L ösung aus dem N eu­

b a u in A n k lam (Abb. 6, S. 187) h e rv o r: Die R e ic h sb an k A n ld am ist tro tz des hellen E in d ru c k s als Z iegelrohbau anzu sp rech en . D o rt w a r näm lich ein fü r V erb len d u n g farblich g ee ig n e tes M aterial n ic h t zu e rh a lten . E s w u rd e d ah e r ein g u te r H in te rm a u e ru n g sste in sa u b e r v e r­

a rb e ite t u nd n a c h trä g lic h m it einer g an z d ü n n en P u tz ­

Abb. 1. R ostock i. M«ckl.

185

(2)

A b b . 2. R o s to c k i. M ec k l. A b b . 3. A l l e n s t e i n , O .- P r.

schlemme überzogen, so daß das N etzw erk der B ack­

steinm auer vollkommen durchscheint, eine T echnik die ebenso praktisch und billig, wie wirksam, i s t ’

a k -ij gestellten G iebelbauten g ib t die A rt der Ausbildung des H auptportais, das als einziges Motiv as Erdgeschoß der Schmalseite beherrscht, die Möglich­

keit einer besonderen Behandlung. Von der Ver- 186

A b b . 4. A lle n s t e in , O .-P r.

w endung von F o rm s te in e n is t h ie rb e i g ru n d sä tz lic h a b ­ gesehen u n d m a ß sta b b ild e n d e E in z e lh e ite n sin d dem bildsam eren H olze ü b e rtra g e n . In w e lc h e r W e ise solche L ösungen d u rc h g e b ild e t w u rd e n , zeigen d ie A u sfü h ru n - ' on S p an d au , V arel, N ie n b u rg u n d W e se rm ü n d e (Abb. 7— 13, S. 188— 190; A bb. 16, S. 191).

E in e b eso n d ers lu stig e L ö su n g w u rd e fü r die

Nr. 22.

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Abb. 5. Wismar i. Meckl.

Abb. 6. Anklam i. Pom.

R e ic h sb a n k n e b e n ste lle M a rie n b u rg (Abb. 14 u. 15, S. 191) g e fu n d e n . A uf dem E c k g r u n d s tü c k ließ en sic'h die D ie n strä u m e in einem q u a d ra tis c h e n K ö rp e r u n te r ­ bringen, d e r v o n einem Z e ltd a c h ü b e r d e c k t w u rd e.

N eben d en D ie n s trä u m e n w a r je ein e D ien stw o h n u n g g e fo rd e rt v o n 5, 4 u n d 3 Z im m ern m it Z ubehör. D iese R a u m u n te rs c h ie d e w u rd e n d u rc h R ü c k se tz u n g d er F ro n tw ä n d e h e rg e s te llt u n d d a m it fü r die d o p p elte M a n sard e die lo g isch e B e g rü n d u n g g ew o n n e n . —

N a c h s c h r i f t d e r S c h r i f t l e i t u n g : W ir k ö n n e n d em v o m V e rfa sse r a u s g e sp ro c h e n e n G e d a n k en , die v o n d e r R e ic h s b a n k a u s g e fü h rte n k le in e re n B a u te n

in k le in en u n d m ittle re n S tä d te n , die doch im m erhin a ls ö ffe n tlic h e G ebäude irg en d w ie g e k e n n z e ic h n e t sein m üssen, n ic h t d u rch eine k ü n stlic h g e s te ig e rte M o n u m e n ta litä t h e rv o rzu h e b en , so n d e rn in d en O rts­

c h a ra k te r ein zu g lied ern , d ab e i a b e r die erfo rd e rlich e B e to n u n g d u rc h g ro ß flä ch ig e B e h an d lu n g , M aterial, F a rb e n g e b u n g u n d g eleg e n tlic h e k ü n stle risc h e H e rv o r­

h e b u n g ein ig e r B a u te ile zu erreic h en , n u r zustim m en.

D iese A b sic h t is t b ei den in u n se rn A b b ild u n g en v o r­

g e fü h rte n B a u te n a u s dem n e u e re n S ch affen d e r R e ic h s­

b a n k -B a u v e rw a ltu n g u n te r d e r O b erleitu n g d es V e r­

fa sse rs in g lü c k lic h e r W e ise e rre ic h t w o rd en . — 187

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Abb. 7. Spandau, Mark.

A bb. 8.

b p a n d a u - A b b . 9. S p a n d a u .

E in ig e k le in e r e Z ie g e lr o h b a u te n d e r R e ic h s b a n k .

Das flache Dach.

Eine Entgegnung von W alter G r o p i u s , D irektor des Bauhauses Dessau, n Nr. 16/17 bringt Hr. Ob-Baurat Kurt Hager,

Dresden, eine Abhandlung über „Das flache Dach“, der ich in einer Reihe von sachlichen Punkten entgegentreten möchte, zumal sich der Streit um das flache Dach mehr und mehr , . . . zu einem interessanten Brennpunkt zwischen den Auffassungen alter und neuer Bauweisen zu entwickeln scheint.

Eine soeben in der „Bauwelt“ veröffentlichte inter­

nationale Lmfrage über das flache Dach, die bezwecken 188

soll, diese Frage unabhängig von den schw erfaßbaren um mehr oder weniger subjektiven Stimmungsmomenten au:

der Technik und der Sache heraus zu behandeln, liefen den klaren Beweis, daß bedeutende A rchitekten und Fach leute des In- und Auslandes das flache Dach in formale und technischer Beziehung bejahen.

ln einem ebenfalls jüngst im Verlag Langen, München erschienenen Buch, b etitelt „Internationale A rc h ite k tu r versuchte ich in einer Reihe von Abbildungen den Nach weis zu führen, daß heute in allen zivilisierten Länder

Nr. 2i

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Abb. 10. Varel i. Old.

Abb. 11. Varel i. Old.

Einige kleinere Ziegelrohbauten der Reichsbank.

des Nordens und Südens ,unabhängig von einander, das flache D ach sich durchzusetzen beginnt.

Diese Erscheinung k ann ganz gewiß nicht m it dem Vorwurf der N achahm ung abgetan w erden. Im Gegenteil hat sich das flache D ach in den verschiedenen Ländern s e l b s t ä n d i g innerhalb der letzten Jahrzehnte mit der fortschreitenden T echnik entwickelt. Daß in Holland ver­

hältnism äßig viele m oderne H äuser m it Flachdach erbaut

wurden, rü h rt nur daher, daß in diesem Lande viele fort­

schrittlich gerichtete A rchitekten in beam teten Stellen sitzen (Oud, R otterdam ; Dudok, Hilversum,; van Loghem.

Haarlem).

In Deutschland im besonderen h at das flache Dach eine lange Geschichte: Seit zwei Generationen werden in den Städten zahllose Mietshäuser m it flachem Dach ( H o l z ­

zementdach) gebaut, ohne daß man viel darüber gesprochen

189

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A b b . 13. N i e n b u r g a. d. W . Einige kleinere Ziegelrohbauten der Reichsbank.

tung geht aber immer v o n d e r z w e c k m ä ß i g e n F u n k t i o n d e s D i n g e s , das gestaltet wer­

den soll, aus, und der schaffens­

freudige Baumeister empfängt seine Anregungen von dem er­

findenden Techniker. Dem goti­

schen Baumeister, der kühn zum erstenm al den gotischen Spitz­

bogen aus neuer K onstruktions­

kenntnis schuf, rief der Laie zu:

ein Bogen müsse doch rund sein, wie könne er ihn denn spitz bauen!

Ganz in gleicher W eise wird heute

und Höhenausdehnung; Begehbarkeit der Dachflächen und Einrichtungsm öglichkeit von D achgärten; Möglich­

k eit der Abnahme des Regen- und Schneeschmelz­

wassers d u r c h d a s I n n e r e der Gebäude (wie bei F abrikbauten seit Jahren angewendet) zur Vermeidung der Rinnen und Abfallrohre.

Der Einwand, durch das flache Dach ginge der Boden­

raum verloren, ist abwegig, denn wer hindert den H äuser­

bauer daran, s ta tt des Satteldaches ein flachbedachtes Drempelgeschoß zu errichten (siehe Abb. links)? Der g l e i c h e kubische Inhalt verbürgt eine weitaus g r ö ß e r e Raum ausnutzung.

Es ist zweifellos richtig, daß Schnee und R egen in unserem Klima den Baumeister vor weit schwierigere hat. Im Ja h re 1911, vor fast 15 Jahren, setzte sich der

W erdandibund (Prof. Seesselberg) für „das flache Dach im Heimatbilde“ ein. Das Thema wurde dort nur noch nicht konsequent zu Ende ent­

wickelt, d a die Technik noch nicht auf der heutigen Höhe stand. Im Industriebau ist das flache Dach seit 15 Jah ren eine Selbstverständ­

lichkeit geworden.

Die Baugeschichte aller Zeiten zeigt, daß der Mensch die aus neuen tech­

nischen Einsichten sich er­

gebende, veränderte B au­

gestalt zunächst aus Ge­

wohnheit ablehnt, dann aber allmählich, m it der neuen Form vertrauter werdend, diese wiederum gegen aber­

malige neue Gestaltsab­

wandlung verteidigt. Man möge überlegen, welchen völligen W echsel z. B. die G estalt der Heizung in der menschlichen Behausung vom offenen Feuerloch über dem Ofen bis zum modernen Heizkörper durchgemacht hat! Oder ebenso die Ge­

stalt der Lichtträger; immer noch ahmt unsere G enera­

tion bei verschiedenen Be­

leuchtungskörpern das K er­

zenlicht in unechter Weise m ittels der Glühbirne nach.

Die w a h r e Baugestal-

der moderne A rchitekt bekämpft, der aus guten Gründen und neuem kühnen Bauvermögen z. B. seine Dächer, entgegen der früheren Bauweise, flach spannt.

Die Einwände, das flache Dach sei „unter an­

derer Sonne geboren“ und sei in „unseren Breiten­

graden m it ihren reichlichen Niederschlägen und starken Schneefällen direkt wider­

sinnig“, werden den Archi­

tekten ebensowenig auf halten können, für seine Idee die nüchtern praktische Lösung zu finden, wie der Gotiker sich abhalten ließ eine reale K ristallisation seiner irra^

tionalen Baugedanken zu finden.

Das flache Dach soll mit seiner U n z w e c k ­ m ä ß i g k e i ,t) erschlagen werden! Trifft diese denn zu? Im Gegenteil; es bietet eine Fülle von Vorteilen:

rechtwinklige k lare Boden­

räum e unter der Dachhaut, an Stelle der nie voll aus­

nutzbaren toten W inkel des Schrägdaches (siehe Abb. links unten); keine W indangriffs- flächa; kein dem Feuer aus­

gesetzter Dachstuhl; keine Hinderung der Anbaumög­

lichkeiten des Gebäudes nach allen Seiten ohne Be­

schränkung in der Breiten-

A b b . 12. N i e n b u r g a. d. W .

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technische Fragen stellen als im Süden, aber die neuen Solche Dächer sind nicht etwa mehr Experiment, E rfahrungen, mit m a s s i v e n K onstruktionen (Eisenbeton-, sondern liegen auf zahlreichen, namentl. Industriebauten Hohlsteindecken) Räume zu überdecken, ermöglichen voll- in Deutschland, England, Holland, Amerika seit Jahren.

A b b . 14 u . 15. R e i c h s b a n k - N e b e n s t e l l l e M a r i e n b u r g i. W .-P .

A b b . 16. W e s e r m ü n d e . E i n i g e k l e i n e r e Z i e g e l r o h b a u t e n d e r R e i c h s b a n k .

kommen dichte, dauerhafte Flachdächer, die z. B. das alte H olzzem entdach w eit überflügeln. . . . „ . Ein Flachdach folgender K onstruktion ist einwandfrei und wird bei größter V erbreitung keineswegs teurer sein, als das alte Ziegeldach:

H ohlsteindecke, , „ . .

darüber 3—4 cm stark e Torfplatten oder 1—2 cm starke

K orkplatten, . .

darüber Bim sbetonabgleichschicht m it ganz flachem Gefälle, nach den i n d e n M i t t e n der Gebäude liegenden gußeisernen' Abfallrohren,

darüber die D achhaut, entw eder Pappen verschiedener K onstruktion oder eingestrichene D achkittm asse ver­

schiedener F abrikate, oder am besten G ußasphalt bzw. A sphaltplatten, die m it der Lötlam pe verlötet werden.

17. März 1926.

Besonders wichtig erscheint mir die Anwendung der A bfallrohre im Innern der Gebäude auch für W ohnhäuser zu sein, da die unsoliden Zinkkonstruktionen für Rinnen und Abfallrohre hierdurch nahezu ganz verm ieden werden können. Bei Anwendung von A sphaltplatten können auch alle Anschlüsse an aufsteigendes Mauerwerk unbegrenzt dauerhaft und schnell, lediglich unter Benutzung einer Lötlampe hergestellt werden (wie sich aus meiner erw ähnten Umfrage ergeben hat).

Ich neige der Meinung zu, daß das flach abgedeckte Dach in der kommenden Zeit auch für W ohnungsbauten bedeutend zunehmen wird, ganz besonders bei der sich immer mehr bahnbrechenden Baumethode, H äuser im in­

dustriellen Serienbauverfahren fabrikm äßig herzustellen.

Ich erblicke in dieser Entw icklung nicht eine V erschlechte­

rung, sondern eine Verbesserung der W ohnsitten in

191

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gleicher Konsequenz, wie m it Hilfe der Maschine viele unserer täglichen Lebensbedürfnisse, m it früheren Zeiten verglichen, verbessert worden sind. Derm das Problem unseres technischen Zeitalters beruht^ darin, durch immer geistreichere Ausnutzung der mechanischen K räfte unsere geistigen Fähigkeiten frei machen.

Über die Frage der „Schönheit“ des flachen Daches möchte ich hinweggehen. Niemals ist eine K onstruktion an sich schön oder häßlich. Der künstlerischen V erant-

V erm isch tes.

Das Schloß in Bruchsal. Der Verfasser des Aufsatzes in Nr. 19, Arch. 0 . H. P aul S i l b e r , b ittet uns, um Ver­

wechslungen vorzubeugen, mitzuteilen, daß er nicht in Berlin, sondern in Berlin-Steglitz ansässig ist. —

Das neue Frankfurt a. d. 0 . Von dem Verfasser des Aufsatzes in Nr. 7, 9, 11, 12 und 14, S tadtbaurat Dr.-Ing.

A 1 1 h o f f , werden wir gebeten mitzuteilen, daß der der Ausführung des Angers zugrunde gelegte W ettbew erbs- Entwurf, Abb. 45 und 46, vom G artenarch. H i r s c h , W ies­

baden, u n d A rchitekt B. D. A. W e r z , Wiesbaden, ver­

faßt ist. A rchitekten der Konserven-Fabrik, Abb. 19 in Nr. 9, sind Stadtbaurat Dr.-Ing. A 11 h o f f, F rankfurt a. d. 0., und Arch. W a l t e r B r a n d t , Berlin. —

Jubiläen.

Professor Dr. phil., Dr.-Ing. e. h. Heinrich Albrecht, der Vorsitzende des Hauptverbandes deutscher Baugenossen­

schaften und des Reichsverbandes der Baugenossenschaften, vollendete am 16. März d. J. sein 70. Lebensjahr. Bei Beginn seiner Laufbahn sich den Ingenieur-W issenschaften zuwendend, studierte er 1875—1880 an der Techn. Hoch­

schule in Hannover, um sich dann aber unter Schmoller und W agner von 1884—1888 dem Studium der S taats­

wissenschaften zu widmen. Seine Doktor-Arbeit, „Die volkswirtschaftliche Bedeutung der K leinkraftm aschine“, mit der er i. J. 1889 an der Universität promovierte, beweist schon seine große Fähigkeit, Technisches und Volkswirt­

schaftliches m iteinander zu verknüpfen. A usgerüstet mit gründlichen Kenntnissen, h at er, von tiefem sozialen Empfinden durchdrungen, sich Bestrebungen zugewandt, die in hohem Maße der Volkswohlfahrt dienten. So war er v. J. 1907 an Geschäftsführer der „Zentralstelle für Volkswohlfahrt“, der er schon von ihren ersten Anfängen an als Mitarbeiter angehörte. W ohnungsfragen w aren hier sein Sondergebiet. So beteiligte er sich dann auch an der Gründung des „Berliner Spar- und Bauvereins“, der die damals m ustergültigen Kleinwohnungsanlagen nach E nt­

würfen von Messel baute. 1897 gründete er den „Verband der auf Grundlage des gemeinschaftlichen Eigentums stehenden Baugenossenschaften“, aus dem die Verbände entstanden, deren Leiter er noch heute ist. Als H eraus­

geber des „Technischen Gemeindeblattes“, der „Zeitschrift für W ohnungswesen“ und der „Concordia“, Zeitschrift der Zentralstelle für Volkswohlfahrt, ist er weiteren Kreisen bekannt geworden.

Mit dem Glückwunsch verbinden wir die Hoffnung, daß der unermüdlich Schaffende noch viele Jahre in bisheriger Frische seinem großen Arbeitskreise erhalten bleiben

möge. — BL

Hundertfünfzigjähriges Bestehen der Steinmetzfirma Zeidler & Wimmel. Am 11. März 1776 gründete der Stein­

m etzm eister Johann Heinrich W i m m e l in Berlin ein Steinmetzgeschäft, dessen erster W erkplatz sich ungefähr an der Stelle befand, wo sich heute die die National-Galerie erhebt. In der Zeit der ersten Blüte Preußens konnte der Altmeister Wimmel an vielen Monumentalbauten und Denk­

mälern der berühm testen A rchitekten jener Zeit, wie Gontard, Schinkel, Schadow und Rauch, umfangreiche Steinm etzarbeiten ausführen und so den Grundstock zu der Firm a Zeidler & Wimmel legen, die heute zu den führenden

* Firm en der W erksteinindustrie Deutschlands gehört.

Es ist ein ehrwürdiges Stück deutscher Handwerks­

geschichte, das sich in diesem Unternehmen in den 150 Jah ren abgespielt hat; ein seltenes Beispiel von Liebe und Hingabe zum Berufe durch Generationen der beiden Familien, ein stetes, zähes Ringen nach oben.

Zu diesem Tage hat die Firma, die z. Zt. unter der Leitung von Adalb. M e t z i n g steht, eine umfangreiche Denkschrift herausgegeben, die für die Architektenschaft und auch allgemein von Interesse ist. Die gediegen aus­

g estattete Denkschrift bringt eine überreiche Fülle von Material. Sie gliedert sich in zwei Hauptteile. Der erste Teil gibt einen Überblick über W erdegang und heutigen Umfang des Unternehmens. Als besonders beachtensw ert fällt hierbei auf, daß Leute von der Bedeutung Sehadows,

w ortung des Baumeisters muß es überlassen bleiben wie er einer neuen K onstruktion das überzeugende Gesicht gibt.

Ich persönlich ersehe in der Möglichkeit, das flache Dacli anzuwenden ein reines A usdrucksm ittel der Baugestaltung, denn der Raum, den der Mensch bewohnt, ist von Anbeginn kubisch; die Schräge des alten Daches war nur ein not­

wendiges Übel gegenüber Schnee und Regen, das durch unsere technischen Mittel nun überwunden ist. Unser Auge wird sich an die neue Form gewöhnen und sie lieben lernen.

Schinkels und Rauchs nicht nur geschäftliche, sondern auch freundschaftliche Beziehungen zu den Meistern unterhielten, was durch das Faksim ile einiger Briefe dargetan ist.

Die Firm a besitzt heute Brüche in Niederschlesien, verschiedene Sandsteinbrüche im Heuscheuergebirge, Brüche in Unterfranken, darunter auch Muschelkalkstein­

brüche, ferner seit einigen Ja h re n einen neu erschlossenen Travertinbruch in D ittw ar in Baden. Die W erke sind mit den modernsten Steinbearbeitungsmaschinen, z. T. mit Diamantsägen, ausgerüstet und außerdem z. T. auch mit Steinmetz- und B ildhauerw erkstätten verbunden. Zahl­

reiche gute Bilder geben die W erke wieder.

F erner bringt der erste Teil des Werkes noch Abbildungen der früheren und jetzigen Inhaber und Mit­

arbeiter.

Die große Menge der Bilder des zweiten Teiles zeigt, daß die Firm a auf eine außerordentlich umfangreiche und erfolgreiche T ätigkeit zurückblickt. Von den hauptsäch­

lichsten Bauten seien nur einige genannt: In Berlin das Brandenburger Tor, die neue Wache, A usführungen an Staatsbibliothek, Reichstagsgebäude, Altem Museum, Reichsmarineamt, Technischer Hochschule u. sämtl. Groß­

banken, in Breslau und Danzig Bauten für die Reichsbank, das Scliloß Posen, R athaus Rotterdam , kgl. Holl. Lloyd Amsterdam, Banco Alemán T ransatlántico Buenos Aires, Stieglitz-Museum St. P etersburg usw.

W ir wünschen der Firm a ein weiteres Gedeihen in technischer, künstlerischer und w irtschaftlicher Beziehung!

W e ttb e w e rb e .

Ein Ideenwettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für ein Dienstgebäude der Industrie- und Handelskammer in Hannover wird von dieser u nter den in ihrem Bezirk ansässigen A rchitekten bis zum 15. April d. J. a u s­

geschrieben. I. Preis 5000 M., H. Preis 3000 M., III. Preis 2000 M. F erper stehen 4000 M. für Ankäufe zur Verfügung.

U nter den Preisrichtern: Senator K. E 1 k a r t , Geh. B aurat Prof. Dr. H a u p t , Prof. V e t t e r l e i n , säm tlich in Hannover. —

In dem W ettbewerbe, den Neubau der St. Martinskirche in Nürnberg betreffend, wurden noch folgende Entwürfe angekauft: Für je 500 M. der E ntw urf von Dipl.-Ing. Rieh.

S t e i d 1 e , München, und der Bauamtmänn. Emil L i s t und Julius S c h n e i d e r mit Baureferend. Ludwig W a m b s - g a n z , sämtl. in Arnberg. Zum w eiteren Ankauf w urden empfohlen: die Entw ürfe von Arch. K arl P e r i n g e r , Nürnberg, und Prof. Fritz F u c h s e n b e r g e r m it Prof.

Wilhelm K ä b , München. Eine Belobigung erhielten die Arbeiten von Reg.-Baurat Georg W. B ü c h n e r . Pasing, Mitarb. Dilp.-Ing. K. F a c k l e r , München, von Brt. Albert B o s s e l t , München, und von Stud.-Rat Dominikus B ö h m , Offenbach a. M. —

Einen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für ein in Blankenburg a. H. zu errichtendes Ehrenmal der im W eltkriege Gefallenen wird von einem W ettbewerbs ausschuß unter den im Lande Braunschweig geborenen oder ansässigen K ünstlern ausgeschrieben. Da den allgem.

W ettbewerbsbestimmungen hinsichtl. des Preisgerichts und der Platzfrage nicht Rechnung getragen ist, w urde dieser W ettbewerb durch den Landesbezirk B. D. A. Niedersachsen für Mitglieder des B. D. A. gesperrt. —

In dein beschränkten W ettbewerbe für ein V erwaltungs­

gebäude in W esterstede i. O. kam en unter 63 Entwürfen folgende Preise zur Verteilung: II. Preis an Arch.

D r i e l i n g , Delm enhorst; ein III. Preis an Arch. B. D. A.

L ü b b e r s und Z e i d l e r , W ilhelmshaven, Oldenburg;

ferner an Arch. B. D. A. P e t e r s , R üstringen; ein IV. Preis an Bautechniker F r e r s , Aschhausen, und ein weiterer IV. Preis an Arch. K ö h l e r , Oldenburg. Außerdem wurden die Entw ürfe von Dipl.-Ing. L u c k a u , Varel, und Arch. S i e m e r , Rüstringen, angekauft. — •

I n h a l t : E i n i g e k l e i n e r e Z i e g e l r o h b a u t e n d e r R e i c h s b a n k — D a s f la c h e D a c h . — V e r m i s c h t e s . — J u b i l ä e n . — W e t t b e w e r b e . —

Verlag der Deutschen Bauzeitung, G. m. b. H. in Berlin.

Für die Redaktion verantwortlich: F r i t z E i s e l e n in Berlin.

Druck: W. B i i x e n s t e i n , Berlin SW 48.

192 Nr. 22.

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echte Vertreter ihrer Zeit seien. Viele von zu behandeln, oder sie ganz oder teilweise zu bemalen, diesen Baukünstlern scheinen, nach ihren oder sie zu

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An und für sich sind allerdings weder das flache Dach noch die kubistischen Bauformen zu bekämpfen.. W enn jedoch für gewöhnliche K leinbürgerhäuser, in denen

passen, verzichten können. Die Allgemeinheit wird sich dem nicht verschließen können, und die Gebührenordnung der A rchitekten und Ingenieure, an der w eiteste

stellen, die nach den wiederaufgefundenen Plänen aus dem Mittelalter durchgeführt worden sind, vor allem zu den Einzelheiten, die nicht wie die alten Teile eine

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