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Deutsche Bauzeitung, Jg. 60, Nr. 20

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Academic year: 2022

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D E U T S C H E B A U Z E IT U N G

60. J A H R G A N G » Nr. 20 » B E R L I N , D E N 10.M Ä R Z 1926

H E R A U S G E B E R : P R O F E S S O R E R IC H B L U N C K , ARCH.

SCHRIFTLEITER: REG.-BAUMEISTER a.D . FRITZ EISELEN.

Alle Rechte Vorbehalten. — Für nicht verlangte Beitrüge keine Gewähr.

Kleinstadtbauten im Sinne des Heimatschutzes.

Von Arch. Wilhelm H e i l i g , Langen bei Darm stadt. (Schluß aus Nr. 8. Hierzu die Abb. S. 175.) III. E r w e i t e r u n g s b a u d e s H o t e l s P r e u ß e n h o f i n P r e n z l a u .

ns d e r B a u tä tig k e it des A rchi­

te k te n in P re n z la u h ab en w ir in N r. 8 b e re its d ie S peicher un d W irtsc h a fts g e b ä u d e d e r N euen D am pfm ühle, fern er einen Sied­

lu n g sb lo ck d e r Z u ck e rfab rik A.-G. d aselb st u n d ein W a g e ­ h ä u sc h e n v o rg efü h rt. In d e r­

selben B a u g esin n u n g b ew e g t sich a u c h der E rw e ite ru n g sb a u des H o t e l s P r e u ß e n h o f am gleich en O rt, eine reiz­

volle A ufgabe, die im A nschluß a n die oben erw äh n ten Bauten au szu fü h re n w ar.

W ie u n sere A bb. 2, S. 170, zeigt, h a n d e lte es sich zunächst um die T e ila u sfü h ru n g e n eines E rw e ite ru n g s­

baues, dessen V e rv o llstä n d ig u n g im v o rg esc h lag e n en Sinne tro tz d er w irtsc h a ftlic h e n N ö te sehr zu b e g rü ß e n w äre, d a d a m it ein stim m u n g sv o ller H otel-Innenhof geschaffen wmrde. D er z u n ä c h s t a u s g e fü h rte und hier dargestellte A b sch n itt s te h t an S telle eines a b g e risse n en Stalles. Die B ra n d m a u e r s tö ß t g eg e n die B ran d m au e r des N achbarn, w ie d a s a u c h bei A u sfü h ru n g d e r übrigen, den Hof um sch ließ en d en B a u te n d e r F a ll sein w ird.

Der zu n äch st fe rtig g e ste llte F lü g el e n th ä lt im E rd ­

geschoß eine D o ppelkegelbahn m it K eg elstu b e, sow ie am E n d e eine W asch k ü ch e. D arü b er sind W ohnräum e des H o telsb esitze rs an g e o rd n et. Die noch fehlenden b eiden F lü g el sollen im U ntergeschoß G arag e n bzw.

K u tsc h erzim m er aufnehm en, in den O bergeschossen w eitere F rem denzim m er, d a das alte H o tel zur U n te r­

b rin g u n g der G äste n ic h t m eh r au sre ich t.

L etzte re s, ein a n s tä n d ig e r P u tz b a u au s dem A nfang des le tz te n J a h rh u n d e rts , g ab fü r die A u sg estaltu n g des E rw e ite ru n g sb a u es die N ote, u n d u n te r H in ta n ­ setzu n g eines p ersö n lich en G estaltu n g sw illen s w urde eine L ösung g ew äh lt, die zu einem m ö g lich st ein h eit­

lichen B ilde fü h ren sollte. D aß tro tz d em au c h E ig e n ­ a r t zu genügendem A u sd ru ck k am , lä ß t d ie F a ssa d e des B aues, A bb. 1, u n te n , erk e n n e n m it ih ren spitz- bogigen A rk a d en , g e tra g e n v on g e d ru n g e n e n Säulen k rä ftig e r S chw ellung, m it einfach g eh alten em , b re it a u slad e n d em F u ß u n d K ap itell, sowie m it sechs S ch lu ß ­ steinen, die M om entbilder au s dem L eben des K eg le rs (Abb. 4— 9, S. 171) d arste lle n u nd v erb u n d e n sind d u rch ein frie sa rtig es S p ruchband, d as B a u ja h r und H au p tzw eck des F lü g els angibt.

A usführende F irm a w a r die schon g e n a n n te P re n z ­ la u e r B aufirm a F i e d l e r , die eine R eihe o rtsan-

A b b . 1. H o t e l P r e u ß e n h o f in P r e n z l a u . E r w e i t e r u n g s b a u , H o f f r o n t.

169

(2)

tt i 7ii7no- Die Schlußsteine m odel­

gesessener H andw erke r zuz0- , f d A rchitekten, Herte wiederum, nach den Entwurlten a^s gchm argen.

J o Ä Ä l » - h ^ o r v o l l e S p i e ß b ü ^ r l i c h k e r t

des K leinstadtlebens kom m t in trefflicher Weise zum A usdruck. -

diesem Bau in vor-

A bb. 3. G r u n d r i s s e d e s B ü r g e r m e i s t e r h a u s e s in L a u e n b u r g .

IV. B ü r g e r m e i s t e r - D i e n s t w o h n u n g i n L a u e n b i t r g a. d. E.

Eine Aufgabe, mit der der A rc h ite k t gleichzeitig eine V erbesserung des O rtsbildes bezw eckte, w ar die A usführung der B ürgerm eister-D ienstw ohnung in g e­

nannter S tadt, die n u r einen Teil eines vom A rchi­

tek ten geplanten D reihäuserblocks bilden sollte (G rund­

risse Abi i. 3. S. 170). Denn als G egengew icht o-egen die dicht neben dem G rundstück liegende große M ittel­

170

schule m it T u rn h a lle sch ien dem A rc h ite k te n die A n­

lage eil es g rö ß e re n la n g g e s tre c k te n B a u k ö rp e rs an dieser S telle d rin g e n d erw ü n sch t. G eg e n ü b er d er Bau- kom m ission, in d e r a u c h hier, w ie in vielen k leinen S tä d te r d er B a u h a n d w e rk e r s ta rk v e rtr e te n w ar, der m eist n ic h t g e ra d e einen b e so n d ers g u te n G eschm ack besitzt u nd im v o rlie g en d en F alle die In te re s se n seiner p riv a te n B o d e n sp e k u la tio n v e rtra t, d ra n g d e r A rc h ite k t je d o c h m it seinen A bsichten z u n ä c h s t n ic h t du rch .

G egen den W illen d es A rc h ite k te n und ohne Z u sam m en h a n g m it dem G ru n d riß w u rd e n au ß e rd e m in d en n u n ­ m ehr fre iste h en d e n S ü d g ieb e l F e n ste r eingeb ro ch en , die so fo rt n a c h Beziehen der W o h n u n g v o n in n en v e rh ä n g t w erd en m u ß te n (vgl. A bb. 10, S. 172).

Im üb rig en w u rd e a u c h die A u sg e sta l­

tu n g des G ru n d risses w ese n tlich durch die p riv a te n W ü n sch e des B ürg er­

m eisters b ee in flu ß t. A uch d er gegen den d u n k le n B a c k ste in b a u d e r F a ssa d e h äßlich a b s te c h e n d e Z em en tp la tte n b elag des V o rg a rte n s (Abb. 11, S. 172) w urde n a c h trä g lic h h in z u g efü g t, u n d ebenso h a t sich d e r B ü rg e rm e iste r d a s zu der T ü r (Abb. 15, S. 173) w enig passende ovale B rie fk a ste n se h ild n a c h trä g lic h ein- setzen lassen. Im ü b rig e n ze ig t die T ür die liebevolle D u rc h b ild u n g , a u c h d er E in zelh eiten , d u rc h den A rc h ite k ten , nach d essen Z eichnung T ü rk lin k e und T ü rk n o p f b eso n d ers in M essing ge­

gossen un d d a n n p o lie rt w u rd en . Die R eliefs ü b e r d e r T ü r (Abb. 14.

S. 173) u nd am O b erg esch o ß (Abb. 12 u n d 13, S. 173) sin d in L a u e n b u rg e r Ton nach den A n g ab e n d es A rc h ite k ten vom B ild h au e r H e rm a n n M ü l l e r , B e rlin-S chm argendorf, am O rt m odelliert u n d in der T ö p fe rei v o n W a llm an n in L a u e n b u rg g e b ra n n t. D er S chlußstein üb er d er T ü r s te llt d a s W a p p e n der S ta d t d a r, die ü b rig en s eine d e r ältesten S iedlungen a n d e r u n te re n E lb e ist. In den beid en an d e re n R eliefs k o m m t der K am pf des A rc h ite k te n m it d en H an d ­ w erkern, die d a rü b e r schim pfen, d a ß ein a u s w ä rtig e r K ü n stle r, h eran g ezo g en w ird, d er zu viel G eld k o ste , bzw . sein S tre it m it d er B a u k o m m issio n in launiger W eise zum A u sd ru c k .

D er B a u w u rd e im S p ätso m m er 1924 begonnen u nd 1925 zu E n d e gefü h rt.

V. L a u f b r u n n e n a l s K r i e g e r - E h r e n m a l e .

W ie schon in u n se re m e rste n A uf­

sätze e rw ä h n t w u rd e , h a t d er A rc h ite k t sich au ch b em ü h t, dem L a u fb ru n n e n als belebendem M otiv im K le in sta d tb ild w ieder zu se in er a lte n B e d e u tu n g zu v erh elfen , u n d h a t d a m it in g lü c k lic h e r W eise den G e d a n k en d e r K rie g e re h ru n g v erb u n d e n , s t a t t solche K rie g e r-E h re n ­ m ale im G rünen a u fz u ste lle n , w o sie w eniger zur G illu n g kom m en. U nsere A bb. au f S. 174 u. 175 ze ig e n d re i Bei­

spiele au s den G em einden O c h t r u p P h i 1 i p p s t h a 1 a. d. W e rra und im M ünsterland

A r h o r n i. W e ste rw a ld .

Dei e rste B ru n n en in 0 c h t r u p im M ü n sterlan d e , einer S tad tg e m e m d e, die m it d en z u g e h ö rig e n Film l- gem einden i tw a 8000 S eelen zählt, ist in V erb in d u n g m it d e r k a th o lisc h e n K irch e g e b ra c h t. (V gl L aeeola'n

n T " n r? 174-) L>er B iu n n e n ist . tra ß e n ab sc lilu ß a u f eine E n tfe rn u n g v on 5 0 0 m

für die vom B ahnhof in die S ta d t fü h ren d e Hauptstraße, Nr. 20.

(3)

A b b . 4 —9. R e l i e f s ü b e r d e n B o g e n d e s F l ü g e l b a u e s im P r e u ß e n h o f , P r e n z l a u .

d esg leich en fü r d ie S c h u lstra ß e , h a t vom s tä d te b a u ­ lichen S ta n d p u n k te einen se h r g ü n stig e n P la tz un d in d er K irc h e einen w ü rd ig e n H in te rg ru n d , u n d sc h a fft g le ich z eitig einen g ü n stig e n M aß stab fü r die K irch e und ihre U m gebung. Am gleich en P la tz e soll ü b rig en s

v o r 50 bis 60 J a h re n b e re its ein a lte r B ru n n en g e ­ sta n d e n haben.

M aßgebend für die G esam tlö su n g w a r e in erseits die g ü n stig e E in fü g u n g in d a s v o rh a n d e n e S ta d tb ild , a n d e re rse its die N o tw e n d ig k e it, ü b e r 220 N am en

10. März 1926.

(4)

A b b . 10. B ü r g e r m e is te r h a u s in L a u e n b u r g a . E . G e s a m t a n s i c h t .

G efallener des Ortes am Brunnengehäuse selbst anzubringen, was aus stä d te ­ baulichen Gründen der Einfügung b e­

sonderer N am ens­

tafeln an d er K irchen ­ w and vorgezogen wurde. Die ganze der K irche zugekehrte Seite des Brunnens ist daher vollständig m it Nam en bedeckt.

F ü r die äußere Form des Brunnens ist der G edanke zu­

grunde gelegt, T rauer und Hoffnung ein­

ander gegenüber zu stellen, die erstere v erkörpert durch eine F rau en g estalt mit Efeuzweig, diq an ­ dere durch einen Sä­

mann in jugendlicher G estalt, der seine Fesseln abstreifend, durch seine erste A r­

beit, das Säen, den W iederaufbau ein­

leitet. Abb. 17, S.

174 zeigt den Kopf der F igur.) Den be­

sonderen Zweck des Denkmals kennzeich­

n e t außerdem die kleine Bronzefigur eines F eidgrauen. An den vier Eckkonsolen sind bildhaft in kleinen G ruppen v e r­

schiedene mensch- 172

A b b . 11. Türeingang zu A b b . 10.

(Einzelheiten aut der folgenden Seite.)

liehe E ig e n sch a fte n v e rsin n b ild lic h t: A r­

b e itsa m k e it, Liebe, M ißgunst, Geiz, W o h ltä tig k e it usw .

D ie In sc h rift in h eim atlic h en P la tt ist vom w estfä l. D ichter K a rl W a g e n f e 1 d in M ünster v erfaß t.

Sie la u te t:

S t a o c h F r ö n d ! S e i d i d e N a m e n s a n !

E n j e d e r n ö m m t m e t E h r e e n M an n ,

D e a u k f ö r d i s ie n L i ä b e n l a i t .

V e r g ä t t d a t n ie h ! G ift T r ti u m T r ü ,

D a t n t d e S a o t fö r iä h r, fö r d i.

W ä ß G lü c k f ö r T i e d u n E w ig k e it.

D ie G em einde w ü n sc h te au ß e rd em noch eine allgem eine In sc h rift:

„ W e ll je v e r g ä t t , is n ic h w ä r t , d a t h e ä t t ! “

D as G iebelfeld o b erh a lb des W a sse r­

sp e iers ze ig t das W a p p e n d e r S ta d t.

D er S p eie r selbst k n ü p ft a n ein frü ­ h e re s T ö p fe re ip ro ­ d u k t d e r S ta d t, die so g e n a n n te „Och- tr u p e r N a c h tig a ll“

an, ein T o n g efäß , das als B la s in s tru ­ m e n t d ie n t u n d m it W a sse r g e fü llt sein m uß, u m dem N a c h ti­

g a lle n s c h la g ähnl.

T öne zu geb en . N r. 20 .

(5)

Abb. 12 (oben links.)

„Ein auswärtiger Künstler kostet zu viel.“

Abb. 13 (oben rechts.)

„Der Architekt im Streit mit der Baukommission.“

Terrakotten oberhalb des Eingangs.

Bildhauer:

Hermann Mül l e r , Berlin.

Abb. 14 (Mitte.) Wappen der Stadt Lauenburg

über der Tür.

Terrakotte in Lauenburger Ton.

Bildhauer:

Hermann Mül l e r , Berlin.

Abb. 15.(links"1.

Detail der Tür in Abb. 11.

(Türklinke und -Knopf Messing poliert.)

Das Material is t grifner M ain san d sein , g e tr ä n k t mit dem Steinschutzmittel L a p id e n sin . M itarb eiter bei der Ausführung des E n tw u rfe s d e r B ild h au e r H erm ann M ü l l e r , B erlin -S c h m arg en d o rf, w ä h re n d die Ü ber­

tragung in S te in von B ild h a u e r O tto S c h u l z , Berlin-Schmargendorf, erfo lg te.

Der zweite Brunnen (Abb. 21, S. 175), d er in An- röchter Grünstein ausgeführt ist, bildet den A bschluß der Hauptstraße. Im B ild h in te rg ru n d e e rsc h ein t das

S chloß d es L a n d g ra fe n P hilipp von H essen. Die I n ­ sc h rift ü b e r dem W a sse rsp e ie r la u te t:

„ D e n g e f a lle n e n S ö h n e n z u E h r e n , d e n E n k e l n u n d d e r e n K i n d e r n z u r M a h n u n g s te h e ic h h i e r . I n u n s e r e s L a n d e s s c h w e r s t e r N o t u n d B e d r ä n g n i s a . d . 1922 w a r d ic h e r b a u t . M ein W a s s e r m u r m e lt T a g u n d N a c h t : S e id e i n i g ! “

D er d ritte B ru n n en in A rb o rn i. W e ste rw a ld ste h t an d e r H a u p ts tra ß e , die sich hier d u rch Z u rü c k tre te n d er F ro n t d e r Schule- u n d a n d e re r B a u te n , zu einem P la tz e e rw e ite rt, w ä h re n d den S tra ß e n z u g w eite rh in

10. März 1926. 173

(6)

Abb. 18. Lageplan. Brunnen in Ochtrup.

V orgärten begrenzen (vgl. L ageplan Abb. 19, oben).

Auf diesem P latze außerhalb des V erkehrs ste h t der Brunnen, an einer Stelle, wo sich auch früher ein h ä ß ­ licher gußeiserner L aufbrunnen erhob. Das M aterial des neuen Brunnens ist grüner M ainsandstein, der w ieder m it L apidensin behandelt ist. Die den B runnen bekrönende B ronzefigur stellt auch hier einen Säm ann als Symbol unseres W illens zum W iederaufbau dar.

Die Inschrift über den A usfluß la u te t:

..E u c h Z w e iu n d z w a n z ig zu E h r e n fließ e d e s B ru n n e n s S tra h l, d ie Ih r d a s L e b e n f ü r E u r e H e im a t g e o p f e r t — U ns, u n s e re E n k e l u n d d e re n K in d e r m a h n t e r: S e id e in ig .“

Auf der gegenüberliegenden Schaftseite besag t die Inschrift:

..W ie d e r S ä m a n n a c h e in em v e rh e e r e n d e n W e t te r n e u b e ­ s te l le t sein L a n d , a lso b a u e t ein h e rb g e p rü fte s V o lk a u f s c h w e re u n d b itte r e N o t w ie d e r a u f.“

Personal-Nachrichten,

Ehrendoktoren Technischer Hochschulen. Die Tech­

nische Hochschule zu Da n z i g hat den Reg.- u. Bi t. a. D.

Max I l a s a k in Berlin, dem wir zu seinem 70. Geburtstage in Nr. 13,26 eingehendere Ausführungen über sein bau­

liches und literarisches Schaffen gewidmet haben, „i n A n e r k e n n u n g s e i n e r V e r d i e n s t e u m d i e E r f o r s c h u n g d e r d e u t s c h e n K u n s t d e s M i 11 e 1 a 11 e r a“ zum D o k t o r - I n g e n i e u r e h r e n ­

h a l b e r ernannt. —

Abb. 19. Lageplan. Brunnen in Arborn.

E inzelh eiten der v ier D re ie ck reliefs am F u ß e der F ig u r zeigen die A bb. 22— 25, S. 175. I n dem ersten w ird d e r N am e A rb o rn w ied e rg eg eb e n als ..A h o rn “ und ,.Born“ (der O rt v e rfü g t n ic h t ü b e r ein W a p p e n ); im zw eiten ist der d eu tsch e A a r im V erte id ig u n g sk a m p f gegen die S chuldlüge g e z e ig t; im d ritte n w ird die F ra u als M itkäm pferin in d e r H e im a t d u rc h d a s Sym bol der B ro tm a rk e gekennzeichnet, u n d sc h lie ß lich das v ie rte g ilt u n se re n V erlu sten .

A uch diese A u sg e s ta ltu n g in d en E in z e lh e ite n darf im g u te n Sinne als b o d e n stä n d ig u n d zum V olke sprechend bezeichnet w erd en . E s g e h t ein e rfre u ­ licher Zug n a c h d ieser R ic h tu n g d u rc h alle die B a u te n v ersch ied en er A rt u n d G röße, die a u s d er H a n d H eilig ’s h erv o rg eg a n g en sind u nd die er m it g ro ß e r L iebe un d vielem G eschick a u s g e s ta lte t h a t. — B 1 u n c k.

W ettbewerbe.

Einen Wettbewerb für Entwürfe zu einem Zentral- schulhause veranstaltet die Stadt Forchheim in Bayern für alle in Franken ansässigen oder d ort gebürtigen Archi­

tekten. Es sind insgesam t 3 Preise ausgesetzt im Gesamt­

wert von 5000 M. —

ln dem Wettbewerb A usgestaltung des K leinen Kiel und Umgebung teilt der M agistrat Kiel mit, daß die Ein- lieferungsfrist für die Entw ürfe bis zum 1. April 1926 ver­

längert worden ist.

174

Nr. 20.

(7)

Abb. 20. Brunnen als Krieger-Ehrenmal.

Arborn im Westerwald. (Unten Einzelheiten.) Abb. 21. Desgl. in Philippsthal a. d. Werra.

Abb. 22. Versinnbildlichung des Namens Arborn. Abb. 23. Der deutsche Aar im Kampf mit der Lüge

Abb. 24. Die Frau als Mitkämpferin zu Hause. Abb. 25. Unsere Verluste.

Kleinstadtbauten Im Sinne des H e im a t s c h u t z e s . Arch. Wilh. He i l i g in Langen bei Darmstadt.

(8)

S T A N D E S F R A G E N

u n d

V E R E I N S L E B E N

Zur Organisation des Bauwesens der Stadt Berlin.

(Schluß aus Nr. 18.)

einheitliche F örderung der städte-

n i c h t

eiter führte Herr Oberbürgermeister B o ß n seiner Stellungnahme zu dem von den racn- verbands-Vertretern geäußerten Meinungen zu dem Magistratsvorschlag noch Folgendes aus:

Der eigentliche Ausgangspunkt der Magistratsvorlage sei von der Mehrheit muut berührt, denn dieser drehe sich doch um die Frage Z e n t r a l i s a t i o n oder D e z e n t r a l i s a t i o n . Welche Aufgaben soll die Zentralverwaltung aut dein Gebiete des Bauwesens haben, welche die Bezirks­

ämter? Man habe bei den ganzen Vorschlägen aut dem Standpunkt gestanden, daß in der Zentrale etwas aufgezogen werden müsse wie ein Ministerium der öffent­

lichen Arbeiten, dieses aber möglichst einzuschränken sei in der unmittelbaren prakt. Arbeit in den Bezirken. Man habe den letzteren in den normalen Geschäften die Vorhand gegeben, in der Zentrale nur die grundsätzlichen 1 ragen er­

ledigen wollen. Wolle man sich auf einen mehr zentra­

listischen Standpunkt stellen, wie das die Mehrzahl der Sachverständigen offenbar gedacht hatte, so müsse man natürlich eine Reihe von Deputationen nebeneinander haben. Wolle man dagegen einen nur kleinen intensiv arbeitenden Apparat, der den Überblick über das vielfach

¡neinanderverschlungene Gebiet der Verwaltung hat, so müsse man zu einer zusammenfassenden Deputation kommen.

Durch die Erledigung der Stelle des Stadtbaudirektors für Siedlungswesen und durch die Frage der Wieder­

besetzung der Stelle des Stadtbaurates für Hochbau hätten sich im übrigen die Verhältnisse seit Aufstellung der Satzung verschoben und man könne heute viel weiter gehen, als das der Entwurf tue und noch das Siedlungs­

wesen und den Städtebau, vielleicht auch noch das Grund stückswesen einbeziehen. Der Apparat in einer solchen Deputation brauche aber nicht zu groß zu sein.

Sein Standpunkt sei, wolle man Zentralisation, dann müsse man 3 Deputationen schaffen, wolle man Dezentralisation, dann müsse man zusammenfassen und zwar unter Um­

ständen noch weitergehend, als das der Entwurf tut. — Wenn-wir nun selber zu der Frage der vorgeschlagenen Organisation des Bauwesens Stellung nehmen sollen, so müssen wir Denjenigen zustimmen, die sich von einer Zusammenfassung nur des Hochbau-, Tiefbau- sowie Maschinen- und Heizungswesens in der geplanten Form keinen wesentlichen Vorteil für die bauliche Entwicklung Berlins versprechen können. Zwar ist gesagt, daß zu den Aufgaben der Zentralverwaltung die allgemeinen An­

gelegenheiten des Bauwesens gehören sollen, sowie die Begutachtung der Fluchtlinien- und Bebauungspläne. Es war aber keine Rede davon, daß der Städtebau und das Siedlungswesen mit dieser Deputation verbunden werden sollten. Vielmehr bestand anscheinend die Absicht, das Wohnungs- und Siedlungswesen, sowie den Städtebau und noch eine Reihe anderer hiermit zusammenhängender Auf­

gaben davon getrennt zu halten und zu einer besonderen Deputation zusammenzufassen. Damit entzöge man aber der Deputation für das Bauwesen das Bindeglied, das allein eine Zusammenlegung der drei Fachgebiete rechtfertigen würde, die sich eigentlich nur auf dem Gebiet des Städte­

baus berühren und durchdringen. Sie müßten also gerade hier zu einer gemeinsamen Arbeit zusammengespannt werden, während sie sonst ganz getrennte Aufgabenkreise besitzen und Von Sonderfachleuten zu leiten sind.

Wer soll außerdem in dieser Deputation den Vorsitz führen? Einer der drei Fachdezernenten, oder ist die dritte Magistratsstelle einem reinen Verwaltungsbeamten Vor­

behalten, der dann wohl den Vorsitz erhalten soll?

In letzterem Falle würden also ähnliche Verhältnisse entstehen, wie vor 1905, als Hoch- und Tiefbau noch zu e i n e r Deputation zusammengefaßt waren. Nach den per­

sönlichen Erfahrungen des Unterzeichneten aus lang­

jähriger Tätigkeit im Berliner städt, Dienste war die da­

malige Deputation aber mehr eine Personalunion mit zwei Abteilungen, die im wesentlichen getrennt nebeneinander ai beiteten und nur seltener zu gemeinsamen Sitzungen zu- Viel Förderung für das städtische Bau­

sammentraten.

wesen und große städtebaulich« Gesichtspunkte sind dabei nicht herausgekommen. Mit dieser A rt der Zusammen­

fassung wenn sie jetzt auch straffer gedacht ist würde also, höchstens eine gew^se Vereinfachung der Verwaltung erreicht werden, nicht aber das, was Berlin vor allem T u

tut: eine großzügige.

b a u lic h e n Entwicklung in künstlerischer, verkehrstech-

nischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht.

Das ist unseres Erachtens aber auch nicht zu erreichen, wenn der S tadtbaurat für Hochbau den S tädtebau. Hoch­

bau und das Siedlungswesen in seiner Hand vereinigt, denn er kann bei der Lösung dieser Aufgaben der Mitwirkung des Tiefbauers und V erkehrstechnikers nicht entbehren.

Wie sollen diese drei Instanzen aber zu einem gemein­

samen Willen zusamm engefaßt werden, wenn nicht eine entscheidende und die Interessen-G egensätze ausgleichende, vor allem aber Richtung gebende, führende Stelle vor­

handen ist?

Der Magistrat kann nach dem Umfange seines sonstigen Arbeitsgebietes diese Stelle nicht sein, sie wird also erst neu geschaffen werden müssen. Ihr sind in allen großen, grundlegenden Fragen des Städtebaues die anderen, sonst dir Sondergebiet selbständig bearbeitenden und vertreten­

den Fachdezernenten unterzuordnen. Nach dieser Richtung müssen wir Herrn Dr. W a g n e r bis zu gewissen Grade zustimmen, wenn uns- auch der O rganisationsplan, den er in der Zeitschrift „W ohnungsw irtschaft“ vom 15. Februar d. J. entwickelt, wesentlich zu weit zu gehen scheint.

An die Spitze dieser neuen Zentralstelle wäre ein her­

vorragender S t ä d t e b a u e r zu stellen, dem eine Depu­

tation beizugeben wäre, in der einerseits alle Fachdezer­

nenten vertreten sein müssen, die mit den Aufgaben des Städtebaus irgend in eine engere Berührung kommen, andererseits die nach den Bestimmungen der städt. Selbst­

verwaltung nötigen Kontrollorgane. Nach Bedarf wären noch Sachverständige für schwierige Sonderfragen zu­

zuziehen. Das erscheint allerdings als ein großer Apparat, aber die Mitglieder dieser G eneraldeputation könnten ja, je nach ihrer besonderen Befähigung, auch Mitglieder der kleinen Deputationen oder Ausschüsse sein, die den Facli- dezernenten zur Seite zu stellen wären.

Das dem Leiter der Städtebau-D eputation beizugebende Büro brauchte unseres Erachtens nicht allzu groß sein, da von hier ja nur clie Richtlinien ausgehen sollen, nach denen die weitere Bearbeitung in den Fachdezernaten er­

folgt, und außerdem deren Entw ürfe nachzuprüfen wären, ehe sie in der gemeinsamen Deputation zur B eratung ge­

stellt werden.

Der Leiter kann allerdings kein Spezialist auf einem technischen Gebiet auch kein reiner B aukünstler sein, der selber technische oder baukünstlerische W erke schaffen will. Denn er soll in seinem Aufgabenkreis der Führer der ganzen weiteren städtebaulichen Entw icklung Berlins sein.

Er muß daher die großen Linien des ganzen Städtebau­

problems beherrschen, kurz, ein S tädtebauer im besten Sinne des W ortes sein. Eine solche P ersönlichkeit wird und muß sich finden lassen. Wie sie aber in die Organi­

sation der städt. Verwaltung im Übrigen eingegliedert werden soll, ist eine Frage, die noch reiflich erwogen werden muß, d a sie von ausschlaggebender Bedeutung bei der W ahl der Persönlichkeit sein wird. Jedenfalls aber wird man diesem Leiter der Deputation für S tädtebau eine besonders betonte und lierausgehobene Stellung geben müssen, dam it die Fachdezernenten sich seiner Führung in den großen, nur gemeinsam zu lösenden Fragen im Rahmen des Notwendigen unterordnen. Es bleibt letzteren für persönliches, baukünstlerisches oder technisches Schaffen noch genügender Spielraum, ja ihr Aufgabenkreis ist in Groß-Berlin, w-enn erst wieder eine aufsteigende Entwicklung einsetzt, noch so groß, daß den Bezirksämtern ebenfalls wieder größere Bewegungsfreiheit im Einzelnen gegeben werden kann. Das sollte ja auch bei dem jetzigen ( rganisationsplan der Stadtgem einde nach den Ausfüh­

rungen des Oberbürgermeisters der F all sein.

Die Stadtverordneten sind nun vor einen schwer­

wiegenden Entschluß gestellt, der auf die w eitere bauliche Entwicklung Berlins von ausschlaggebendem Einfluß sein

— Fritz E i s e 1 e n. — wird. —

176

re ,! QÜa ,t. Kleinstadtbauten im Sinne des Ileimatschutzes.

(Schluß.) — Personal-Nachrichten. — Wettbewerbe. —

Staudesfragen und Vereinsleben: Zur Organisation des Bauwesens der Stadt Berlin. (Schluß.) —

Vertag der Deutschen Bauzeitung, G. m. b. H. in Berlin, ru r die Redaktion verantwortlich: F r i t z E i s e l e n in Berlin.

Druck: W. B ü x e n s t e i n , Berlin SW 48.

Nr. 20.

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