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Deutsche Bauzeitung, Jg. 65, No.75-76

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DEUTSCHE BAUZEITUNG P lR y ^

MIT D EN b e i l a g e h

STADT UND SIEDLUNG

KONSTRUKTION UND AUSFUHRUNG *= 1 0 ^ 1 WETTBEWERBE UND ENTWURFE 65,JAHR 1=701 BAUWIRTSCHAFT UND BAURECHT 1 6 . S E P T E M B E R

NACHRICHTENDIENST T 5 » T 6

H E R A U S G E B E R • P R O F E S S O R E R IC H B L U N C K

S C H R IF T L E IT E R • R E G .- B A U M S T R . F R IT Z E IS E L E N

AŁŁE R E C H T E V O R B E H A L T E N « F U R N IC H T V E R L A N G T E B E IT R A G E K E IN E G E W A H R

B E R L I N S W 4 8

S C H U T Z D E M A R C H IT E K T E N !

K R IT IK A M R E F E R E N T E N E N T W U R F Z U E IN E M A R C H IT E K T E N G E S E T Z

Es m utet fast wie eine Ironie des Schicksals an, daB den bisher im m er wieder erfolglos gestellten Forderungen der Architekten nach einem Berufs- schutz durch den je tzt veroffentlichten Referenten- entwurf des Reichswirtschaftsministeriums in einem Augenblick entsprochen werden soli, wo die ge- samte Bautatigkeit darnieder liegt und breite Kreise der Architektenschaft bereits wirtschaftlich ver- elendet sind. U nd doch muB es begriiBt werden, daB die Reichsregierung sich zu diesem A k t aus- gleichender Gerechtigkeit endlich entschlossen hat, nachdem 6ie vorweg dem Baugewerbe m it der Yer- leihung der Berufsbezeichnung „Baum eister“ ein Geschenk gemacht hat, dessen W ert sich allerdings erst in der Praxis erweisen soli. Jedenfalls ist es eine Notwendigkeit, auch dem Architektenberuf nunmehr den nótigen Schutz zu gewahren, da dieser, soweit er iiberhaupt die Berufsbezeichnung

„Baumeister“ zu fiihren berechtigt ware, das ab- lehnt — wie die Begriindung zum Architektengesetz zugibt, m it Recht wegen der vollig anders gearteten Berufsausiibung.

Die B aum e iste rve ro rd nung ohne gleich- zeitigen S ch u lz der Berufsbezeichnung Architekt w iirde eine weitere sehwere Schiidigung des A rehitektenstandes be-

deuten.

Wenn es nun auch durchaus erwiinscht gewesen ware, wenn beide Verordnungen bzw. Gesetze zum gleichen Termin am 1. Oktober d. J . in K raft getreten waren, so muB doch dringend gefordert werden, daB die Kreise, die das zukiinftige A rchi­

tektengesetz angeht,

vor dessen V erabschiedung eingchend ge- hort und ihre bereehtigten F orderungen bei der endgiiltigen V erabschiedung be-

riicksichtigt werden.

Leider hat die den Berufsvertretungen der Architekten zugesagte Aussprache bisher noch nicht stattgefunden, vielmehr ist der Referentenentwurf zunachst den Landerregierungen zur Stellungnahme zugesandt worden.

Nachstehend soli der E n tw u rf in s e in e n H a u p t- p u n k te n einer kritischen Betrachtung unterzogen werden. Beziiglich seines W ortlautes verweisen wir auf den Abdruck in derWirtschafts-Beilage N r.73/74.

Was w ird gesehiitzt ? Zunachst die Berufsbe­

zeichnung „ A r c h ite k t44 und Berufsbezeichnungen

in Yerbindung m it diesem W ort. Die Berufs­

bezeichnungen „ I n n e n a r c h i t e k t " und „ G a rte n - a r c h i t e k t “ diirfen dagegen unbeanstandet von Jedem weitergefiihrt werden. Beziiglich der ersteren muB das ais eine Verwasserung des Architekten- schutzes bezeichnet werden, beziiglich der zweiten besteht ja eine klare Scheidung der Berufe.

Ais neue geschiitzte Bezeichnung wird auBerdem noch der Begriff des ,,B a u a n w a It“ eingefiihrt, der den eingetragenen Architekten, und zwar unter diesen

n u r den im freien Beruf Stehenden und Selbstandigen vorbehalten ist.

W ir kommen hierauf noch zuriick.

A u s g e s c h lo s s e n v o n d e r E i n t r a g u n g in die A r c h it e k t e n l i s t e sind — abgesehen von der Nichterfiillung bestimmter fachlicher Voraus- setzungen — nur Personen, denen die biirgerlichen Ehrenrechte aberkannt oder die wegen schwerer strafrechtlicher Yerfehlung rechtskraftig verurteilt sind oder denen sehwere Verletzung der Berufs- pflichten nachgewiesen ist. Das ist eigentlich selbst- verstandlich und brauchte im Gesetz so ins Einzelne gehend kaum geregelt zu werden. In der Bau- meisterverordnung geniigte der einfache Begriff der

„ U n b e s c h o lt e n h e it “ . Unlautere und moralisch unzuverlassige Elemente werden aber durch die Bestimmungen des Architektengesetzes, die bei AuBenstehenden den Eindruck erwecken miissen, ais ob hier ganz besonders sehwere MiBstande vor- lagen, trotzdem nicht m it Sicherheit abgehalten.

Es fallt ferner auf, daB ein eingetragener Architekt oder Bauanw alt, dem derartige Verfehlungen nach­

gewiesen werden, gestrichen werden k a n n , dagegen gestrichen werden m u B , wenn er iiber die der Berufsbezeichnung gesteckten Grenzen hinausgeht.

Dieser Widerspruch kann nicht bestehen bleiben.

A llgcm e ine Voraussetzung fiir die F iihrun g der Berufsbezeichnung A rchitekt ist die aus- schlieBliche Betatigung bei der Planung und Leitung von Hochbauten u n t e r A u s s c h lu B gew erbs- m a B ig e r Unternehmertatigkeit und gewerbsmaBi- ger Beteiligung am Grundstiickshandel. D am it ist also eine

klare Scheidung zwischen A rchitekt und U nternehm er

gezogen, die noch dadurch verscharft wird, daB die

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Bezeichnung Architekt nicht gleichzeitig m it anderen Bezeichnungen gefiihrt werden darf, „die auf eine Tatigkeit im B a u w e s e n hinweisen“ . Da- nach ware also die gleichzeitige F uhrung der Be­

zeichnung ,,Baumeister“ verboten, wie das von den Berufsvertretungen der Architektenschaft verlangt worden ist. Die hier zitierte Fassung steht aber im Widerspruch zu anderen Bestimmungen. Sollte es statt B auw e sen vielleicht B a u g e w e rb e heiBen ?

Y oraussetzungcn in der fachlichen A u s ­ bildung der A rchitekten. W ahrend der vom B D A aufgestellte E ntw urf fiir ein Architekten- schutzgesetz eine bestimmte sehulmaBige Vor- bildung nicht vorsah — die Meinungen iiber die beste fachliche Yorbildung zum Architektenberuf gehen ja stark auseinander — ,dagegen eine Prufung der Befahigung und Eignung fiir den Beruf ver- langte,

verziehtet der Beferentenentivurf aut’ die E in fiih run g einer neuen P ru fu ng . Ais Yorbedingung wird die AbschluBpriifung im Hochbaufach an einer Technischen Hoehsehule oder einer staatlieh anerkannten Bau- oder Baugewerk­

schule*) vóllig gleichgestellt. D azu wird i. allgem.

eine praktische Tatigkeit in der Planung undL eitung von Hochbauten verlangt, die bei den Baugewerk- schulabsolventen entsprechend verlangert ist, so daB bei beiden Kategorien m it dem 28. Lebensjahr etwa die Berechtigung zur Eintragung in die Architektenliste erlangt wird. Die bisher in den Meisterklassen der Kunstakademie ausgebildeten Architekten hat m an dabei aber anscheinend voll- kommen vergessen.

Von der nachzuweisenden praktischen Tatigkeit bei Planung und Leitung von Hochbauten muB eine gewisse Zeit im Biiro eines zur Ausbildung be- rechtigten Architekt-Bauanwaltes zugebracht sein.

Das ist zu begriiBen, allerdings wird dem Einzelnen dam it eine groBe Yerantwortung auferlegt. Bei der Erteilung zur Berechtigung zur Ausbildung sollen die Berufsorganisationen der Architekten mit- wirken. Das erscheint allerdings ais eine Not- wendigkeit. Die iibrige praktische Zeit kann in leitender Stellung bei Reichs-, Staats- oder Kom- munalbehorden zugebracht werden. Es fehlt aber jede Forderung des Nachweises einer wirklich erfolgreichen Betatigung.

Die Berufsvertretungen der freien Archi- tekten haltcn m it Recht an diesem ATach- weis durch eine besondere P ru fu n g fest.

Und das um so mehr, ais sich jeder Architekt ohne weiteres in die Listę der „Bauanw alte“ ein- tragen lassen kann, der sich verpflichtet,

„ausschlieRlich sclbstiindig freischaffend und ohne A nstcllungsvcrtrage m it festen

Beziigen,,

tatig sein zuwollen, also Privatarchitekt im heutigen Sinne zu sein. Diesem Kreis wird dam it also ein b e s o n d e r e r Schutz gewahrt. Beamte und An- gestellte sind hier selbstverstandlich ausgeschlossen, aber nach dem W ortlaut des Entwurfs auch die

* ) I m a llg e m e in e n s in d h ie r u n te r zu y e rs te h e n d ie je n ig e n h o h e re n T e c h n . L e h r a n s ta lte n ( H T L ) , d ie in d ie R e ic h s lis te e in g e tra g e n s in d .

Professoren der Technischen Hochschulen. Das kann wohl nicht beabsichtigt sein und wird von den Berufsvertretungen der freien Architekten­

schaft auch nicht gefordert.

Interessant ist iibrigens, daB sich der Gesetz- entw urf die Bezeichnung „B auanw alt“ zu eigen gemacht hat, die, von manchem Architekten bereits gefordert und gefiihrt, bekanntlich den Widerspruch der Anw altskam m ern herausgefordert hat, die zum Teil sogar auf dem Wege der gerichtlichen Klage dagegen angegangen sind. Vielleicht hat man aus diesem Grunde auch die nicht sehr gliickliche Doppelbezeichnung „Architekt-Bauanwalt“ ein - gefiihrt.

L b e rg a n g sb e stim m u n g e n . Diese verzichten auf die Dauer von drei Jahren nach Inkrafttreten des Gesetzes auf den Nachweis der Tatigkeit bei einem Architekten und lassen auch Personen ohne nachgewiesene Fachscbulbildung zu m it einer ent- sprechendenYerlangerung der Praxis und m it hervor- ragenden Leistungen, die durch einen besonderen GutachterausschuB festzustellen sind. In diesem miissen auch eingetragene Architekten sitzen. Der- artige Ubergangsbestimmungen m it entsprechender Erleichterung sind zur Yermeidung von Harten un- vermeidlich. Sie sollten aber erst von einer be- stim m ten reiferen Altersgrenze an gewahrt werden.

N icht verstandlich ist, warum in der Ubergangszeit auch die Ausbildung und Praxis im T ie fb a u fa c h die Berechtigung zur F uhrung der Berufsbezeich- nung abgeben sollen.

Befugnisse der Behorden un d Berufsver- tretungen. Eintragung in die Listen und Streichung und AusschlieBung sow ie Einsetzung der Ausschiisse ist Sache der obersten Landesbehorde. Das Reichs- wirtschaftsministerium kann jedoch Richtlinien er- lassen fiir die Erteilung der Ausbildungsberechtigung fiir „Architekt-Bauanwalte“ sowie fiir die Ein- setzung der Architekt-Bauanwalt-Beisitzer im GutachterausschuB fiir die Ubergangszeit. Die Berufsvertretungen wirken m it oder sollen wenig­

stens gehort werden bei der Ausbildung, sonst nicht.

Bei der Erteilung der Berufsbezeichnung sind sie in keiner Weise m it herangezogen, wie das bei Ein­

setzung von besonderen Priifungskommissionen nach dem Yorschlage der Architekten der Fali ge- wesen ware.

Z usam m e nfassu ng . Der Entw urf des Gesetzes bedeutet gegeniiber dem jetzigen vollig rechtlosen Zustand auf alle Fiille eine Besserung. Durch genauer festgelegteVorschriften, die in allen Landem im wesentlichen auf das Gleiche hinauslaufen. sowie durch die Moglichkeit des Eingreifens des Reiches bei besonderen Fragen ist auch eine groBere Gleich- maBigkeit in der Auswirkung ais bei der Baumeister- verordnung gesichert. Die Bestimmungen gehen aber zum Teil iiber das nótige MaB hinaus, wahrend sie in dem wichtigsten P u nk t der Eignung fiir den Beruf nicht ausreichen.

Die M itw irk u n g der Bcrufsvertrctungen miil.ttc aul.lcrdcm eine starkere sein.

SchlieBlich bedarf das Gesetz noch in einer Reihe von Punkten einer Vertiefung und der Klarstellung zweifelhafter Bestimmungen. —

- Fr. E. -

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HOCHHAUS DES DEUTSCHNATIONALEN

HANDLUNGSGEHILFEN-VERBANDES IN HAMBURG

A R C H IT E K T E N : S C K O P R U . V O R T M A N N , B D A , H A M B U R G • 12 A B B IL D U N G E N

Fotos: Gebr. Dransfeld, Hamburg F r o n t a m H o ls te n p la tz m it K o lo n n a d e n

Das Hochhaus des D H V . ist ein Verwaltungs- gebaude fiir den groBten kaufm annischen Verein der W elt und benótigte dementsprechende AusmaBe.

Galt es doch, n ich t nur die Zentrale u n d die Ge- samtleitung des Verbandes unterzubringen, sondern auch die bisher voneinander raum lich weit ge- trennten Betriebe der Kaufm annsschule, der Stellenvermittlung, der Hanseatischen Yerlags- anstalt, der Schriftleitung der „ W e lt des Kauf- manns“ usw. unter einem D ach zusammenzu- bringen. Ferner haben noch einige gesinnungs- u n d zielverwandte Yereinigungen A ufnahm e gefunden, vor allem die Fichtegesellschaft u n d die G A G F A H (Gemeinniitzige A.-G. fiir Angestelltenheimstatten).

Fiir die Lage im Stad tbild war bestim m end, dafi anstoBend am Holstenw all bereits ein vor 10 Jahren

vollendeter K ontorbau des D H Y . bestand. Die Nahe des Gerichtsforums am Sievekingplatz, die Lage am Schnittpunkt einer groBen RingstraBe, dem Holstenwall, m it einer AusfallstraBe, der Kaiser-Wilhelm-StraBe, der weit auseinander ge- zogene D oppelplatz Holstenplatz-Sievekingplatz schufen die stadtebaulichen u n d verkehrstechni- schen Yoraussetzungen zu einem Hochhaus. Die alteingewachsenen Griinanlagen a u f den alten W allen u n d die geringen E ntfem ungen zur Hoch- bahn u n d Y orortbahn trugen weiter zu dem Ent- schluB bei, hier, etwas abseits der hamburgischen City, den Neubau zu errichten.

D em Wesen nach ein Kontorhaus von ahnlicher D isponierung wie sonst iiblich bei Ham burger Kontorhausern, w ill das Haus doch seinen Sonder-

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H O C H H A U S D E S D E U T S C H N A T IO N A L E N H A N D L U N G S G E H IL F E N - V E R B A N D E S IN H A M B U R G

A R C H IT E K T E N S C K O P P U . V O R T M A N N B D A , H A M B U R G

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L E S E - Z A B T ElLUN u

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Lichthof m it T r e p p e n h a u s A n s ic h t v o m H o ls te n w a ll

H O C H H A U S D E S D .H .- V . IN H A M B U R G a r c h i t e k t e n b d a s c k o p p u . v o r t m a n n , H a m b u r g

zweck auch in der GrundriBanordnung ausweisen. einzelnen Zim m er ist zur StraBe 6,04, 5,01 bis 6,77 m , Der Bau ist die Fortsetzung u n d Y ollendung des wobei ein eingebauter Schrank zum Korridor hin alteren Abschnitts am Holstenwall. E r entwickelt mitgerechnet ist. Die Tiefe zum L ichthof hin seine H auptfront am Holstenplatz u n d legt dabei betragt 4,83 bis 5,85 m . Die GeschoBhohen sind die Turmdominante neben d e n A ltb a u am Holsten- durchschnittlich 3,45 m . Die Zimmerbreiten richten wali und schwenkt schlieBlich in den Pilatuspool sich nach den im gleichfórmigen Flufi rhythm isch ein, so daB nach drei Seiten h in ein halber Błock angeordneten Fenstern. Diese sind am Holstenwall sich entwickelt m it n ich t weniger ais zwei Haupt- u n d Holstenplatz 1,2 m breit, am Pilatuspool 1,25 m.

treppen und drei Nebentreppen. Nahe den Haupt- Die im Querschnitt schlicht viereckigen Pfeiler- treppen liegen die Paternosteraufziige u n d Lifte, vorlagen sind 56 cm breit angelegt.

nahe den Nebentreppen die Lastaufziige. Insgesamt Die Gesamtfrontlange ist 230 m , die Nutzflache sind acht Aufziige vorhanden. 28000 qm , der R a u m in h a lt m acht 126000 cbm aus,

Die Front am Holstenplatz u n d ein Querfliigel die Z ahl der Fenster betragt 2100 Stuck. Der Bau haben seitlichen F lur, die Fronten am Pilatuspool ist au f Eisenbetonpfahlrost errichtet, besitzt einen und Holstenwall M ittelflur. Flurbreite betragt Tiefenkeller, Hauptkeller, ErdgeschoB, acht Ober- 2 bzw. am H olstenplatz 2,25 m . Die Tiefe der geschosse, ein bzw. zwei StafFelgeschosse un d er-

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K o lo n n a d e n am H o lsten p la tz

H O C H H A U S D E S D E U T S C H N A T IO N A L E N H A N D L U N G S G E H IL F E N -V E R B A N D E S IN H A M B U R G

A R C H I T E K T E N B D A S C K O P P U N D Y O R T M A N N , H A M B U R G

P la s tlk e n v o n B ild h a u e r Lu d w ig K u n s tm a n n , H a m b u rg

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reicht in dem T urm bau zw ólf Obergeschosse nebst einer Staffel, einem Austritthauschen u n d einem Lichtturm.

Der Bau ist vollig ais Eisenskelettbau erricbtet und m it K linkern verkleidet, die Fenster sind in Holz ausgefuhrt. Alle Decken u n d Dacher sind massiv in Beton konstruiert. Die Staffeln sind unter einem W inkel von 60° zuriickgesetzt. Das Hauptgesims liegt am Holstenplatz 34 m iiber Pflaster, das des Turmes 47,5 m , der L ichtturm endet 60 m iiber Pflaster. Insgesamt wurden 3000 t Eisen verbaut.

Im Keller liegt die Speise- u n d Erholungsgast- statte.

DieArkaden m it ihrem 6 m breiten Gang zwischen den machtigen Steinpfeilem geben dem B au einen Sondercharakter stark reprasentativer A rt. Zahl- reiche buntglasierte K eram iken in der Aachen Decke beleben den D urchblick u n d steigern ih n maB- stablich.

Die Haupttreppenhalle w ird un m itte lb ar und ohne Stufen von diesen A rkaden erreicht u n d ist von besonderem Farbreiz. Tiefschwarze Yoll- plastiken von Tierdarstellungen iiberdecken form- lich gleich Trophaen die Seitenwande. Der Gesamt- eindruck ist sehr stark, festlich u n d anheim elnd zugleich. W iederum em pfindet m an deutlich das Bestreben, genau wie an den A rkaden so auch hier alles Unpersonliche eines Kontorhauses zu unter- driicken zugunsten des bewuBten reprasentativen Eindrucks eines Klubhauses.

Erst im ersten ObergeschoB befindet sich die Portierloge u n d im zweiten ObergeschoB beginnen die noriłialen Treppenlaufe. Die R aum gestaltung

ist hier einfacher. Aber auch hier ist der Zugang malerisch bewegt un d individuell.

Kennzeichnend ist bei den Fassaden das Be­

streben, die gewaltige M onum entalitat der 230 m langen Fronten ins Malerische um zustim m en: dies- m al durch frei verteilte Bauplastiken. Seltsam kiihn u n d phantastisch wirkt der Yertikalfries des Bildhauers O p f e r m a n n an der Front des Holsten- walls: sechs ubereinanderstehende Jiinglingsfiguren schaffen ein Filigran, das die ragende Starrheit der strengen L inien lockert un d voll krauser Schatten un d Lichtreflexe fiillt. Zwei herbe, krafterfullte Jiinglingsgestalten Ludw ig K u n s t m a n n s bringen in das asketische B ild der Kolonnaden dekorative Elemente, die erst dann ganz erfaBt werden konnen, wenn m an sieht, wie noch hier und da im Innern der Lauben ganz kleine Plastiken von kaum Halb- meterhohe unverm ittelt auftauchen und alles Starre mildern.

A m Pilatuspool befindet sich die riesige Plastik K u n s t m a n n s eines Elefanten m it Reiter. Gegen- satzlich zu den andern Bildhauerwerken ist hier diese Plastik in sich reich bewegt vor der groBen Front, voll Licht und Schatten, mehr naturalistisch un d doch ganz m onum ental.

Der groBte kaufmannische Yerein schuf sich sein Haus der A rb e it; er machte es zum Sinnbild seiner alle Erdteile umspannenden Organisation. Aber indem er ih m alles Lastende, Schwere nahm , be- kundete er die Freude am Erfolg, die Freude an der Berufsverbundenheit und d am it die Quelle seines O ptim ism us und seiner Erfolge auch in triiber Zeit. Farbę un d Plastik sind die Hilfsm ittel, diese Stim m ung auszudeuten. D r .- In g . B a h n .

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G e s a m ta n s ic h t v o m H o c h h a u s d e s D . H . - V . m it d e m F lU g e l d e s A ltb a u e s r e c h ts

I

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GARTENSTADT HAN NOVER- KLEEFELD

ENTWURF: S T A D T B A U A M T IN V E R B IN D U N G M IT D E N A R C H IT E K T E N K O E L L IK E R A S P R IN G E R U N D F R IC K E

HANNOVER • 15 A B B IL D U N G E N

M o d e li v o m b is h e r f e r t ig g e s t e llt e n B a u a b s c h n itt

Auf dem etwa 300000 qm groBen Gelande des friiheren Ritterguts Kleefeld, in unm ittelbarer Nahe des groBen Stadtwaldes, der „Eilenriede“ , gelegen, ist die Gartenstadt angelegt. 5 — 600 Einfamilien- hauser sowie eine Madchen- u n d Knabenschule nebst Turnhalle u n d ein Sportplatz von etwa 10000 qm GroBe sind vorgesehen.

Um dieses groBziigige Bauvorhaben in der zweck- maBigsten Weise zu verwirklichen, war a u f An- regung von Senator E l k a r t die Gemeinnutzige Baugesellschaft m . b. H ., H annover, gegrundet worden. Bei dem W ettbewerb zwecks Erlangung von geeigneten Bebauungsvorschlagen unter den hannoverschen A rchitekten erhielt das Projekt der Architekten K o e l lik e r & S p r in g e r den 1. Preis.

Unter Leitung von Senator Prof. E lk a rt ubernahm das Stadtbauam t die endgiiltige A ufstellung des Bebauungsplanes u n d Bearbeitung der Entw iirfe.

Zur Durcharbeitung der Einzelgruppen wurden die ersten Preistrager A rchitekten K o e llik e r & S p r in - ger sowie der dritte Preistrager A rchitekt W ilhelm F ricke m it herangezogen. Bei der definitiven Ge- staltung der G artenstadt ist das zu bebauende Gelande durch in der Nord-Siid-Richtung ver- laufende W ohnstraBen aufgeteilt worden, jedoch so, daB die HauptverkehrsstraBe, die KirchroderstraBe, nur an wenigen Stellen von QuerstraBen geschnitten wurde. Es lieB sich dies dadurch erreichen, daB eine

zur KirchroderstraBe parallel laufende Auffang- straBe eingeschaltet wurde, die sich im M ittelpunkt der Gartenstadt zu einem groBen Schmuckplatz verbreitert. Bei der Aufteilung des Gelandes bleibt der alte vorhandene Baumbestand des ehemaligen Gutsparks vollkom m en erhalten. Im librigen zeigt derBebauungsplan eine vielgestaltige, durch groBere un d kleinere Hausgruppen von 2 bis hochstens 6 Einzelhausern erreichte Abwechslung. Einheitlich ist das M ateriał (Heisterholzer Eisenschmelzklinker m it Bruchsteinsockel), einheitlich die Gebaude- und Dachgestaltung m it gleichmaBiger Gesimsfiihrung, gleichmaBiger Dachneigung, gleichmaBigen Fenster- groBen. Einheitlich ist auch die Anlage derYorder- garten. Jedes G itter ist vermieden. Das Grim der Yorgarten ist m it dem G rim der StraBen zusammen- gelegt. In letzteTen befinden sich die StraBen- baum e, also nicht am Rande des Gehweges. Das bodenstandige K linkerm aterial m it seinem schónen Farbenspiel von Blau un d R o t bis Y iolettbringt aus- gesprochen heimatlichen Charakter in das Siedlungs- bild. Reizvoll belebt wird dieses noch durch das WeiB der Fenster und farbigen Anstrich von Dach- rinnen, Fensterladen, Haustiiren usw. Die A rchi­

tektur ist trotz Typisierung nichts weniger ais sche- matisch, vielmehr ist bei groBter Vielgestaltigkeit die Vereinheitlichung hier zum kiinstlerischen M ittel geworden bei Schaffung gróBerer Kompositionen.

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T y p A l 1 : 3 0 0

T y p C

L A G E P L A N D E R G A R T E N / T A D T K L E E F E L D .

T y p e n g r u n d r is s e u n d L a g e p la n

G A R T E N S T A D T H A N N O V E R -K L E E F E L D

H A N N O V E R ,N v e * B IN D U N G m i t D E N A R C H IT E K T E N K O E L L IK E R « S P R IN G E R

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E in f a m ilie n h a u s e r a m S c h m u c k p la t z . T y p B a is M it t e lh a u s e r , T y p C a is E c k lo s u n g

Im W inter 1927/28 wurden die ersten 100 Hauser angefangen, der zweite B auabschnitt folgte im Sommer 1929 un d im Sommer 1930. Der Rest ist im Herbst 1930 fertiggestellt worden.

Verschiedene H austypen sorgen dafiir, daB den gewiinschten W ohnbedingungen je nach Yerhalt- nissen und Bedarf der betreffenden F am ilien ent- sprochen werden kann. D ie am haufigsten wieder- kebrenden Typen entbalten: Typ A : 5 Zim m er, Wohndiele, Kiiche, B a d ; Typ B : wie Typ A , nur in etwas groBeren AusmaBen, auBerdem Madchen- zimmer un d im Keller Garage fiir K leinauto;

Typ C: 6 Zim m er, Frem denzim m er, Madchen- zimmer, Diele, Kiiche, Anrichte un d Kleinauto- garage.

Zentralheizung, Warmwasserversorgung, Doppel- fenster, Autogarage, Bad- un d Kiicheneinrichtung sind beim inneren Ausbau vorgesehen. Im E rd ­ geschoB ist durchweg Parkett gelegt, im Ober- geschoB Oregon- bzw. RedpinefuBboden. DieW ande sind tapeziert — in der Diele gestrichen. Kiiche, A bort un d Bad haben FuBbodenfliesen und Fliesen- wandbekleidung.

Zur Finanzierung der Bauvorhaben ist durchweg eine I. H ypothek von seiten der Stadtsparkasse in H óhe von 40 v. H . der Gesamtbaukosten (ein- schheBlich G rund un d Boden) gewahrt worden, eine I I . H ypothek in Hohe von etwa 25 v. H . der Bausum m e ais stadtisches Darlehen unter Ge- wahrung eines Zinszuschusses, ais I I I . Hypothek

G A R TE N S T A D T H A N N O Y E R -K L E E F E L D E in f a m ilie n h a u s e r T y p A a n d e r S e n a to r -B a u e r -S tr a D e

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eine Hauszinssteuerhypothek in Hohe von 7000 R M . Der Rest (in der Regel 20 v. H .) war von den Haus- erwerbern bar aufzubringen.

In den Kaufvertragen ist dafiir Sorge getragen, daB der einheitliche Charakter der Gartenstadt in jeder Beziehung gewahrt bleibt. Yeranderungen am Gebaude un d Grundstiick diirfen nur m it Zu- stim m ungder Stadtgemeinde vorgenommen werden.

Die Anlage derYorgarten wird erstmalig durch die stadtische Baugesellschaft vorgenommen. Die- selben miissen dauernd in der festgelegten Ge- staltung und Ausstattung erhalten werden. In dem Yertrage ist fiir die Stadtgemeinde Hannoyer

das Recht au f Riickauflassung vorgesehen fiir den F a li eines YerstoBes gegen den Yertrag, insbesondere aber auch fiir den F ali einer tlbertragung des Eigen- tum s an andere Personen ais den Ehegatten oder Yerwandten gerader Linie bis zum dritten Grade oder Verwandte der Seitenlinie bis zum zweiten Grade.

Die nachsten Jahre werden den Eindruck der Gartenstadt noch in dem MaBe verstarken, wie die gartnerischen Anlagen, das G riin der Baumalleen usw. in der W eiterentwicklung ihre M itwirkung er- hohen u n d die Gebaudemassen zu noch gróBerer E inheit verschmelzen. — Dr.-ing. Grethe.

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G A R T E N S T A D T H A N N O V E R -K L E E F E L D

E N T W U R F : S T A D T B A U A M T IN Y E R B IN D U N G M IT D E N A R C H IT E K T E N K O E L L IK E R « S P R IN G E R U N D F R IC K E , H A N N O V E R

E in z e lh e it e n d e s A u B e r e n : H a u s e in g S n g e u n d E r k e r m it G a r a g e n e in f a h r t e n

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B e is p ie l e in e r K U c h e

G A R T E N S T A D T H A N N O V E R -K L E E F E L D

E N T W U R F : S T A D T B A U A M T M IT D E N A R C H IT E K T E N K O E L L IK E R & S P R IN G E R U N D F R IC K E , H A N N O Y E R

D ie le in e in e m H a u s T y p B D ie le in e in e m H a u s T y p A

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