DEUTSCHE BAUZEITUNG H R 7
MIT D EN B E IL A 6 E N
STADT UND SIEDLUNG
KONSTRUKTION UND AUSFUHRUNG ftK 1 Q ^ 1 WETTBEWERBE UND ENTWURFE ea-JłHR l g J I BAUWIRTSCHAFT UND BAURECHT 2 2 . J U L I
NACHRICHTENDIENST
H E R A U S G E B E R • P R O F E S S O R E R IC H B L U N C K
S C H R IF T L E IT E R • R E G .-B A U M S T R . F R IT Z E IS E L E N W m m a—— m m m m m —
ALLE R E C H T E V O RB E H A L T E N • F U R N IC H T V E R L A N G T E B E IT R A G E K E IN E G E W A H R
B E R L I N S W 4 8
A n s ic h t v o n S U d w e s te n
DAS STUDENTENHAUS
DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE IN BRESLAU
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Das Studentenhaus verdankt seine Entstehung Technischen Hochschule den A nfang der end"
dem Yerlangen der jahrelang behelfsmaBig unter- giiltigen Ufergestaltung an diesem Teil der Oder gebrachten Rudervereinigungen der Technischen (s. A b b . des Modells, S. 351).
Hochschule u n d der U niversitat nach einer an- Bei der Plangestaltung ging das Bestreben dahin, gemessenen U nterkunft u n d dem W unsche der die verschiedenartigen Zwecke, denen das Haus Technischen Hochschule, fiir ihre gesamte Stu- dient, in GrundriB un d A u fb a u klar zum Ausdruck dentenschaft ein H e im zu besitzen. Die S tadt zu bringen. Das KellergeschoB enthalt neben der Breslau schenkte aus ihrem Grundbesitz eines der Kiichenanlage fiir das Studentenhaus je zwei Boots- wenigen unm ittelbar an der Oder gelegenen u n d hallen, Auskleide- und Duschraume, Fahrradraum , zugleich hochwasserfreien Grundstiicke m itschonem Aborte u n d je ein Sportlehrerzimmer fiir die beiden Baumbestand in nachster Nahe der Hochschule Hochschulen. Eine fiinfte gleich grofie Reparatur- (Lageplan, S. 351). halle, sowie ein Ruderkastenraum dienen beiden
Im Ju n i 1928 wurde der G rundstein gelegt, am Hochschulen gemeinsam. D a die Beheizung des 13. Dezember 1930 das Haus seiner Bestim m ung Gebaudes von dem Heizwerk der Technischen libergeben. Die lange Bauzeit h at ihren G rund in Hochschule aus geschieht, geniigte fiir die Unter- den immer wieder auftretenden Finanzierungs- bringung der notwendigen Apparate ein kleiner schwierigkeiten, die zeitweise zu einer vólligen R a u m .
Einstellung der Bauarbeiten zwangen. Im ErdgeschoB befinden sich W indfang, Yorhalle Das neue Gebaude bildet zusam m en m it den m it Garderobe fiir 400 Personen, zwei Speisesale, 1928 fertiggestellten Erw eiterungsbauten der eine H alle m it der H aupttreppe zum ObergesehoB
1. O b e rg e s c h o B
sowie die Anrichte. E in Teil des Unter- geschosses blieb ais zum Teil iiber- dachte Terrasse liegen.
Im ObergeschoB sind ein groBer und ein kleiner Arbeitssaal, ein Sitzungs- zim m er, eine Reihe von Yerwaltungs- raum en sowie eine Barbierstube unter- gebracbt.
I n dem allseitig um 1 m zuriick- gesetzten DachgeschoB wurden auBer einem groBen Gymnastiksaal m it Sport - lebrerzimmer un d einer Studenten- herberge eine Dreizimmerwohnung fiir den Yerwalter, fiin f Einzelzimmer fiir Studenten sowie Flickstube, Bad, Wasch- raum u n d Aborte angeordnet.
Der ausgedehnte Spitzboden bietet geniigend R a u m zum Abstellen der Terrassenmobel im W inter.
Wegen des schlechten Baugrundes war eine G riindung auf Eitcnbeton- pfahlen notwendig. Die W andę des Gebaudes bestehen im allgemeinen aus Ziegelmauerwerk m it Ausnahme der Trennwande zwiscben den Bootshallen, die aus Griinden der Raumersparnis aus Eisenbeton in 25 cm Starkę her- gestellt wurden.
Die Decken sind zum Teil volle Eisenbetonplatten zwiscben Eisenbeton- balken oder Eisenbetonhohlsteindecken oder Hohlsteindecken zwischen eisernen Tragern.
Das D ach ist in Holzkonstruktion ausgefiihrt u n d m it naturroten Biber- schwanzen gedeckt. D achrinnenund Ab- fallrohre sind aus Kupfer. Ais FuB-
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A n s ic h t von d e r a n d e re n O d e rs e ite
bodenbelag fiir die begehbaren Terrassen wurden Kunststeinplatten au f Asphaltisolierung gewahlt.
Die tlberdachung der Terrasse un d das Yordaeh iiber der Freitreppe des Haupteingangs bestehen aus Luxferprismen in Eisenbetonrahmen auf stein- metzmaBig behandelten Eisenbetonpfeilern.
Alle auBeren Treppenstufen sind aus schlesischem G ranit, Gebaudesockel und Eingangsnische aus gestocktem Yorsatzbeton. Die Betongesimse w ur
den geglattet un d m it Zementschlemme gestrichen.
Ais AuBentiiren kamen Stahlholztiiren zur Yer- wendung.
Die schlichte auBere Erscheinung des Hauses kom m t durch den weiBen Spritzputz, das natur-
rote Biberschwanzdach, die hellblau gestrichenen schmiedeeisemen Terrassengelander, Fenstergitter, Tiir en un d Tore und die weiBen Fenster in dem griinen landschaftlichen Rahm en gut zur Geltung.
Das Innere entspricht der einfachen auBeren Ge
staltung.
In die Langswande der 25 m langen Bootshallen sind in lotrechten Abstanden von 0,50 m Jordahl- schienen einbetoniert, in denen bewegliche Krag- arme zur Aufnahm e der Ruderboote laufen. Diese konnen der jeweiligen Bootslange entsprechend ver- stellt werden und ermoglichen eine weitgehende Raum ausnutzung. Die Riem enhalter sind rechts und links der nach auBen aufschlagenden Tore an-
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D ie g e d e c k t e T e r r a s s e
A n s ic h t d e s S tu d e n te n h a u s e s vo n N o r d e n
gebracht. Die FuBboden der Halle haben einen Zementestrich, die der Flure, Auskleide- und Putz- raume, des Ruderkastenraumes, der Kiichenanlage und der Aborte sind m it hellgrauen Fliesen, die W ande der Duschraume und der Kiichenanlage m it weiBen W andplatten belegt. Die Decken und W ande sind weiB, die Stalilholztiiren in Eisenzargen sowie ein Teil der auf Putz liegenden Rohrleitungen signalrot gestrichen. Die Kuchę ist m it den fiir einen GroBkiichenbetrieb notwendigen Einrichtun- gen versehen. Die Kippkessel werden m it D am pf, die Herde m it Kohle un d Gas geheizt. E in Schrag- aufzug bringt die Speisen zur Anrichte im Erd-
geschoB. E in nach unten fiihrender Paternoster- aufzug setzt das gebrauchte Geschirr auf ein laufendes B and ab, das es bis zur Spiilmaschine weiter befordert. Die Yorratsraume fiir Bier und Fleisch werden elektrisch gekiihlt. Die im Erd- geschoB liegende Anrichte hat Ausgabemoglichkeit nach beiden Speisesalen und nach der Siidterrasse.
Die Mehrzahl der FuBbóden im Erd-, Ober- und DachgeschoB sowie die Haupttreppe von der Halle zum 1. ObergeschoB erhielten Linoleumbelag auf Steinholzunterboden. W indfang und Yorhalle haben Solenhofener Platten, Klosetts, W aschraum und Bad hellgraue Fliesen, der Gymnastiksaal Kiefern-
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V o r h a lle m it K le id e r a b l a g e
H a lle im S tu d e n te n h a u s
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B lic k v o m B E H R E N D T U N D
T r e p p e n p o d e s t M A G .- B A U R A T
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und zu m V o r r a u m K N IP P IN G ,
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A n r ic h te
riemen ais Fufibodenbelag. Die W andę des letzteren sind in Kiefernholz getafelt. F iir samtliche Innen- tiiren kam Sperrholz, fiir alle Beschlage W eifimetall zur Verwendung. Die nach Siiden gelegenen Fenster der Arbeitssale im 1. ObergeschoB haben verstellbare Rolladen ais Sonnenschutz. W andę und Decken der Raum e im ErdgeschoB sowie die Tiiren und Fenster im ganzen Hause sind weiB ge
strichen. Tiir- und Fensterumrahmungen, um- laufender Linoleumsfries des Fuflbodens, Mobel und Yorhange der Erdgeschofiraume geben durch
einen jeweils anderen Farbton jedem R au m einen bestimmten Charakter.
Die W andę der Yerwaltungsraume, Arbeitssale und Einzelzimmer der Obergeschosse sind in zarten Farben getont, die Mobel dieser Raum e zum Teil dunkelbraun gebeizt, teilweise dunkelgriin ge
strichen. Alle Beleuchtungskorper des Hauses, zumeist K ugeln in verschiedener Anordnung sind aus Milchglas m it vernickelten Metallteilen.
Dr.-Ing. Knipping.
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K U c h e
SOZIALE FRAUENSCHULE IN AACHEN
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Fotos: Renger-Fotos, Essen W e s t lic h e r In te rn a ts fliig e l, E is e n fe n s te r, auBen h e llro t, innen blau , so daB beim Ó ffnen F arb w e c h s e l entsteh t S c h n e e w e iB e r P u tz
Schule: 9 W andelhalle, 10 Lehrsaie,
11 Treppe m it Festsaal Internat: 12 Flur m it 2 D ielen,
13 Zim m er der S c h iile rin n e n und der W irtsc h a fte rin
14 Bader
G ru n d riB v o m E rd g e s c h o B 1 : 50 0
S O Z IA L E
F R A U E N S C H U L E IN A A C H E N
ARCH. PROF. D R .-IN G . S C H W A R Z, AACHEN
A u D enfro nt des Schul*
g e b a u d e s m it geS ffne- ten F en stern der K la s s e n z im m e r.
F en s te r innen w e il), auBen rot
Die sozialen Frauenschulen‘haben die Aufgabe, Frauen ais Wohlfahrtspflegerinnen auszubilden un d zwar fur die drei H auptgebiete: der Gesund- heitsfiirsorge, der Jugendwohlfahrtspflege und der Wirtschafts- und Berufsfiirsorge.
U m den Kern der Schule und der dort dauernd wohnenden Schulerinnen und Lehrkrafte sollten eine Jugendherberge, Freilichtbiihne un d Spiel- wiese, ein Festsaal, ein Spielsaal und dergl. gelegt werden. Das Bauprogram m verbindet die Ge- schlossenheit der Schulgemeinde m it der Offen- heit der Siedlung. Kern der Anlage ist der annahernd quadratische Gymnastik- und Blumenhof.
Die W ohnungen der Schulerinnen enthalten bei einer Grundflache von etwa 10 qm einen Wohn- raum m it Bett, Tisch, 2 Stiihlen, Bucherschrank- chen m it Lampe, einen begehbaren Schrank und eine Waschzelle. Die Schulsale liegen nach Siid-
westen. Zur eigentlichen Schulanlage gehort noch der Festsaal m it seinen Nebenraumen. Die Ein- gangshalle, die umfangreiche Yerwaltung m it ihren Biiros, Sprechzimmern und Dozentenzimmern und der Speisesaal m it den Kuchen liegen im offenen Bogen unterhalb der Hauptterrasse. Die oft nicht sehr begiiterten Schulerinnen schlieften sich zu Gruppen zusammen, die sich selbst Fruhstiick und Abendessen zubereiten. D azu stellt die Schule einen R a u m m it 6 kleinen Kuchen zur Yerfiigung.
Eine Madchen-Jugendherberge, die ais offent- liche Wanderherberge gefiihrt wird, liegt hoch oben in der Westecke des Gebaudes. Ganz fiir sich m it besonderem Zugang in einem anderen Fliigel befindet sich die Dienstw ohnung der Direktorin. — Die reinen Baukosten betrugen rund 330 000 M., das sind 33 M. je cbm bei 10000 cbm umbauten Raumes. —
T r e p p e n h a u s z u m F e s ts a a l. T r e p p e a u s S c h w a rz e m T e r r a z z o , H a n d la u fe r v e r n ic k e lt
F e s ts a a lf e n s te r v o m In n e n h o f a u s . H e llr o t e E is e n - fe n s t e r , s c h n e e w e iB e r Putz
B lic k a u s e in e m S c h U le r in n e n z im m e r . W a n d b e k le id u n g R a u h fa s e r m a k u la tu r e lf e n b e in w e iB g e s t r ic h e n , H o lz - w e r k f a r b lo s la c k ie r t
G r o B e r F lu r v o r d e n K la s s e n . L in o le u m d u n k e lb la u , H e iz k o r p e r h e lig e ib , T U r e n G a b o o n , f a r b lo s la c k ie r t
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