• Nie Znaleziono Wyników

Aus der Heimat, 1938, Dezember

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Aus der Heimat, 1938, Dezember"

Copied!
16
0
0

Pełen tekst

(1)

0104 but tyfUuvd

Atut

fottmffiłWfrtHe- ‘tilw^u-Ufrhvur fcuiMf&Otfifr, <^»ł«-wfr<w 1938

-Dev Vertag be£)ält fiel) ba§ au§jd)lie&lict)e SHed)t Der Vermelfälttgung itnb Verbreitung Der in- btefer Vetlage Aitm 2Ibbrucf gelangenbett Origtnalbeiträge uor.

Xtorgefdt)We bes Streifes äreujburg

'Bon © e o r g B a f d) f e, Batibor.

(gortfeßung) Ätrctt$bttrg

3>ie Sreisftabt Sreuzburg grenzt unmittelbar an ben ßanbfreis Bofen-- berg uni) ift non i'ßm nur burd) ben Stoberfluß getrennt. 6ie liegt auf einer fdfroadjen (Erhebung umfd)toffen oon einftmals unzugänglichen Sümpfen. C£s ift baßer anzune^men, baß aucß auf bem ©elänbe bcr Stabt oorgefd)id)tIid)e Sieblungen, j. B. aus ber Steinzeit unb ber Bronzezeit liegen. Stoß größter Bufmerff amfeit bei ©rbabbeiten ift aber bist)er immer nur bie beutfcße mittet»

alterlicße Scßuttfd)icßt über bem natürlich gelagerten Sanbboben angetroffen roorben.

gitnbplaß 1

38ie fdjon aus bem Stabtgrunbriß ßeroorgeßt, ift am Oftranbe ber Stabt eine Unregelmäßigfeit unb ein ungeroößnlid) gefrümmter Straßenzug — bie efjern. Srafauerftraßc — feftzuftellen. 3n biefem ©ebiet tag bie mittet»

alterliche Burg. Ueber ißre Busbeßnung unb ißr Busfeßen ift roenig befannt.

Bad) allgemeiner Bnfid)t geßören bie eßem. £>eil= unb Bftegeanftalt, bie Scßloß»

brauerei, bie alte Schute unb ber Stabtmauerturm, jeßt Wafferturm, zu bie»

fern Burgbezirf. 3Bittelalterlicße^ Bauteile, unb zwar Unterbauten aus gelb»

fteinen unb Bafenerzftücfen, roeifen Sturm unb alte Scßule auf, to as bei Bau»

arbeiten beuflid) erfennbar roar, Wie bei bem ©ßor ber eoangelifcßen Sircße unb bem aus Steinen gebauten Untergrunb ber Stabtmauer fcßeint es ficß bann um Bauteile oom ©nbe bes 13. 3aßrßunberts zu ßanbeln, roo eine ber»

artige Bauroeife befonbers beliebt roar. Wenig fpäter, unb zwar aus bem 14.

3oßrßunbert, ift bas über ben gelb fteinen erbaute giegelroerf gemauert. Zürnt unb Scßule biirfien roie bei oielen mittelalterlichen Burgen, z. 93. ber befann»

ten Wartburg, ber alte Sern ber Wel)ranlage geroefen fein. Sie roerben „Berg»

feiet", bie Ießte fiebere guflucßtsftätte, unb „Bolas", bas große Woßngebäube, geroefen fein. Bocß in fpäter geit ßat bas große ©ebäube immer eine befonbere Bebeutung befeffen, roie aud) bie reieße ScßmüÄung ber Bußenfette in Sroßpuß bes 16./17. Saßrßunberts bemeift. 3n biefem ©ebäube ftnb bie ©efeßide ber Stabt oft entfdßieben roorben. ß>ier faß ber Bertreter bes Herzogs. Weitere

(2)

ERebergebüuOe, 5. S. in gbcfymerf, tagen im 60fe Oer ©urg. Umfdjloffen roar bie Anlage roal)tfcbeinlid) oon einer eigenen ^Ringmauer; beftimmt roar bie

©urg oon bet ©labt burd) einen ©3affer= ober Srodengraben getrennt. Sas läßt ftti) bei jeher beut id)=mittelalt erließen Stabt Sdflefiens nad)roeifen, gilt nl=

fo and) für Rreuzburg. 3m 3at)re 1331 roinb „©hreuczpurg" mit ber ©urg ge- nannt. bereits im Saßre 1323 rourbe „cioitas et caftrum ©rucenburd)"

(— Stabt unb ©uro Rreuzburg) 00m $er§og Ronrab oon Dels an §er§og

©olestaro oon ükgniß abgetreten rooröen. §>ier roirb bie Burg als caftrum aitsbrüdlid) ermähnt, fk beftanb freilid) fd)on lange, roar oietleidft bei ©riitt=

bung ber Stabt fogor ber erfte ©au. Seiber fdhroeigen bie llrfunbcn über bie Anfänge. Surd) bie Spatenforfdjung faun aber nodi in ßutunft bie Art ber Anlage geflärt roerben.

gunbplaß 2

Süblid) bes ©afinfjofs Rreuzburg an ben ©Siefen bes Stoberfluffes liegt ein feit 3af)rjet)nten befanntes Urnenfelb. Ser Ieid)te Sanbboben her Salranb- büne bot bei Ausgrabungen (einerlei Schroierigfeiten. 931 it dem Ausbau ber fiter oerlaufe nben ipopfengartcnftraße rourbe and) ber Sanb ber tpöhe abgefat)=

reu unb bas ©räberfelfc allmählich jerftört. 91ad) ©ericßten bes alten Kantors Otfcßif rourbe bereits im 3at)re 1858 ber größte ßunb oon Urnen gemacht. 3m 3af)re 1879 rourben nad) 9Jlitteitung bes Röntgt. Oberamtmanns ©rupfd) beim Sanlbfd)ad)ten 20 Urnen, eine RtnbcrHapper unb ein ©rongering gefunben.

Schon im gleichen 3aßre roirb oon ber „©reslauer ßeitung" berichtet, „baß bei ber ptanlofen, oon jugcnblid)en ©urfdjen erfolgenben Umroiißlung biefer ©rab- ftätie manches zertrümmert rourbe". Sie Urnen roaren z. S. mit Steinen bebedt.

©ine Heine Urne unb jroei babei fteljenbe „Sränennäpfd)evt", mit Afdje unb Rnod)en gefüllt, roaren mit einer umgef ehrten ©d)üffel zugebedt. And) oon einer Rinberflapper roirb berichtet. Sas üJlufeum ©letroiß erhielt oon ber

©rabung bes 3ahres 1891 eine mit Aiefen oerzierte jpenfeltaffe unb eine Set- rine (©eftanönummer 104—105). 91ad) bem ©erid)t bes ©iirgermetfters Stein­

te rourben 00m Soßn bes Kaufmann 93h)slimiet) 30 bis 40 Urnen gefunben.

3m 3al)te 1904 rourbe bas Urnenfelb, roie es in ben ©eridjten lautet, oon Seminariften ausgepiünbert. ©s fanb bubet im Aufträge bes 9Jlufeums für Runftgeroer'be unb Altertümer ©reslau burd) ben ©eauftragten Utlrid) eine Ausgrabung ftatt. „Ser öiigel macht einen fd)redlid)en ©inbrud. Sie haben ßier roie bie ©Silben gekauft, fo baß ber ©efißer bes §ügels, ©Selbe, jebc wei­

tere Ausgrabung unterlagt bat", ©ei ber ©erfud)sgrabung rourben jebod) nur eine Jpenfelfd)ale unb graei 3otienringe aus ©ronze gefunben. 931ebrere ©efäße nerroabrte Seminarlcbrer Rral)t, 16 ©efäße bie ©ujta0--jyret)tag=©efeIIfd)aft in

^reu$burg unb bas Seminar, roeitere 12 ©efäße Sr. Sodas. 3m 3al)te 1909 näßm bie ßerftörnng bes ©räberfelbes große Ausmaße an. „Schüler betreiben Ausgrabungen auf eigene Sauft, nad)bem fie ftd) bas 9ted)t hierzu für 50 Sß'fg.

pro ^fSerfon 00m ©efißer erroorben haben." ©ine erneute ©efid)tigung fanb bann am 29. 10. 1909 burd) ben 931ufeumsaffiftentcn Sr. 9iid)ter 00m 93ht- feum für Runftgeroerbe unb Altertümer ftatt. ©ine Sonftapper (©eftanbrtr.

191:09) unb ein Stüd Rief er eines ipunbes ober ©Solfes, bas zroifeßen ben ©e- fäßen gelegen haben foil, rourbe bem 9Jlufeum gefeßenft. ©om 1. bis 11. 11 1909 rourbe burd) $errn llllrid) eine roeitere Ausgrabung bureßgeführt. Sie fanb auf bem Ader bes tperrn ©ietrufdjta ftatt. ©s rourben oier ©ranbgräber gefunben.

(3)

©rab 1

0,30 m oon einem 2eicßenbr anbßäufd)en entfernt ftamben eine Sd)iif-- fel, eine Saffe, ein Sonnentopf unb eine Heine „Urne" (fie mürbe roäßrenb ber Ausgrabung geftoßlen!). 9as (6rctb lag 0,70 m tief.

©tab 2

0,97 rn tief, 1,60 m oon ©rab 1 entfernt, ftanben nebeneinanber: eine

£>enMtaffe unb gmei Heine ©efäße, roaßrfcßeinlid) eine 6 d) äffet unb eine Sotv ne. 3n 0,65 m A'bftanb lagen ein Armring oon ber Starte eines Äinberarmes unb bas Ärudjftücf einer 33rongenabeI. 9er ßeidfenbrattb fehlte. 9as ©rab mar maß rjcßcinliiß bereits oorßer gerftört roorben.

©Mb 3

beftanb aus einem Seitßenbranbßäufcßen, baneben lagen Scßerben eines gerftörten ©efäßes in 0,20 m Stefe.

iVrO'-

«bb. 20: Äreußfmrg. ftunMatj 2. ©erfcfjtebene ©eigefäfje aus jerftörten 93ranbgrä6ern. %.

©Mb 3a

4 m roeftlicß oon ©rab 3 lag frei im Sanbe eine „Oefennabe!" eines gerftörten ©rab es.

©Mb 4

3n 0,65 m Stefe lag ein unoollftänbiges ©rab, in bem ftcß ein roßer Sonnentopf, eine gerbroißene Sd) äffet, bann eine ^enMfdjate unb eine Son-- Happer befanben 0,27 m entfernt lag ein ßetcßenbranlbßäufdßen oon Steinen umfeßt. Obenauf lag eine ßatbe Sonftapper.

93et ber geintägigen Ausgrabung mar eine ^Iädjc oon 37 m Sänge unb etroa 30 m {Breite unterfud)t roorben. 9er (frfotg mar recßt mäßig. Ultrid) fdjreibt fetbft: „©? fani) fid) niä)ts mefjr, ipunbert Atenfcßen aus kreugburg tarnen, faßen unb ftaunten, es mar fürdjterlid) —!"

3m Oftober 1910 meibete 3uftigrat ttJiüde roeiteoe Ausgrabungen bes Aefißers. (£s mürben roieber eine gange Anguß! Urnen unb ©efäße, fogar ein

„golbenes Slettcßen", gefunben. A^ofeffor Seger meilte am 6. Oftober 1910 in kteugbnrg. Angebticß fallen and) {ßrongebraßtringe unb eine brongene knöpf--

(4)

ficßel gefunben woeben fein. 33on ©olb roar feine 9t ehe, bie übrigen fjunbe waren oerfdjollen. (Ein $erpflid)tungsfd)ein, Ausgrabungen gegen eine etn-- malige (Entfdjäbigung in gufunft p oerbieten, unb fomit bas Urnenfeld vor Staubbau p fcf)üben, mürbe leiber oom ©eftßer nidEj-t angenommen. Am 10.

Oftober 1910 unternahm SRufeumsaffiftent Aidjter eine weitere Ausgrabung.

(Es würbe jebod) nur ein jerftörtes förab gefunben. An ©ronpfunben fam in

©rioatbefiß eine ©ronjenabel mit OefenroIIe unb ein oerbogener, unuolb ftänbiger bünner ©ronpßalsring. 3m Saß re 1910 übergab bie ©uftao=

g:ret)tag--©efeüfd)aft it)re fyunbe beut Sdjlefifcßen Sftufeum. Sie flammten oon Sei)rer Säcfel unb Server ©lifd)£e. Stad) einem ©eridjt oon Stidyter umfaßt bas

©räberfelb 7000 Quadratmeter. (Es war bas einzige bisher befannte Urnern felb bes Greifes Streu?,bürg

5>ie SJionatsfdpf*: „Oberfcßlefien", ßerausgegeben oon Sßrofeffor 5)r.

Stnötel, ©erlag ©ößm, Stattomiß 06., enthält im 9. Saßrgang, unb jroar in S?eft 10, Sanuac 1911, einen Auf faß oon Soßannes Sticßter über „S)as ©räber=

felb oon Streu?burg". hierin berid)tete er, baß bereits feit minbeftens 1872

łlbb. 21: ttceuäburg. gunbplag 2. SEonhlappern aus oerfctjiebenen 3. Z. gerftörten

©ranbgräbern. Vs.

bie ©efeUfdyaft für ooterlänbifdye Kultur ©reslau gunbe aus Freusburg be=

fißt. Stacß ben oorliegenben Unterlagen fcßäßt er bie einft oorßanöen gewesenen

©rabftätten auf meßrere Rimbert, bie Anlage bet ©rüber befteßt ptn Seil aus Urnen mit Beitßenbranb, Sdyüffeln, Söpfen, Soffen, Eieinen Serrinen ober Stapfen. Sie gmeite ©eftaitungsform weift nur ein Seicßenbranbßäufcßen auf unb baneben fteßen bie vier ©efäße, Scßüffel, Saffe, roßer Sopf unb Heine Serrine. Abb. 20. (Eine SonUapper mit ßalbmotibförmigem ©riff oerbient be-- fonbere ©eacßtung. An ©rangen ftnib belannt geworben: gmei Stnöpfe, ein SocEenfpiralring, gmei Stabein, ein gebreßter Raisting, ein Armring, Abb. 22;

weitere Stinge unb eine Sicßel mit ^nopfgriff finb oerfcßollen. giemlicß gaßl=

reid) finb bie SonHappern oon birnenförmiger ©eftalt. Abb. 21. SBaßrfdjeim Ii(ß ßanbelt es fuß um Stinberfpielgeug ober um Staffeln gut ©ertreibung böfer

©elfter. Sie werben auffälligerweife au<ß fonft in Scßlefien nur in ©räbern oon (Erroaeßfenen gefunben. Sie gunbe geßören in bie jüngfte ©rongegeit oon lOOO—800 0. b. gtw.

Siefer feßr ausfüßrliäye unb erfcßöpfenbe ©ericßt oon Stidyter ßat in ber golgegeit immer ©eacßtung gefunben, gumal bas ©räberfelb halb erfcßöpft war unb bas Urnenbubbeln aufßorte.

(5)

©eit bem 3at)re 1923 beobachtete ber Serfaffer bas Urnenfelb. 9W;

heute finbet man an bei Oberfläche ab unb gu ©gerben 3 erftörter ©efäffe.

3ns HBriegcr tXRufeum tarnen, roa'hrfdheinlid) als ©efdjenf bes Scminat-- Ie'hrercs 51raf)I, 6 ©efäße: eine jmei'henfUge Sonne, gerauht, mit glattem Aals.

£. 12,5, SOI. 12. 2. eine ^albfugelige £enfelfd)ale, $. 3,5, SOl'. 8. 3. eine Schüffel mit fantigem Umbruch auf her Schulter, brei tRanbgtpfeln unb einer Oefe am Umbruch. 5, 9Jt. 12. 4. eine ipenfeltaffe mit breit gefehltem |>als.

§- 3,5, 9JI. 6. 5. eine ©chüffel mit emgegogenem §als unb (Dellengruppen auf bet Schulter, aber runber Sdjulter, 6d)ulteröfe unb SRanb§ipfefn.£>. 10, SOI.

19,4.

3n einer ^rioatfanunlung befinben fid) folgende ©efäfe:

1. flache Sdjiiffet mit fdiarff'antigem Schulterumbruch unb Oefe, £. 6,5, SOt. 20. 2. groeihenflige Serrine mit furgem fenfred)tem £a!s. Stuf der Schul, ter herablaufenbe üinienbänber. 8. 3. 6chüffel mit gerunbeter Schulter unb lang^ipfliger Sdjülteröfe, £. 11, 9JI 17. 4. gmeihenflige Serrine mit groei Oefen am £alsanfah, £. 8, SOI 7. 5. kleine groei'henflige Sonne mit jtoei Oefen auf ber Schulter. <p. 8, SOI. 8.

Wbb. 22: Freusburg, gfunbplatj 2. 33erfd)tebene SBrongebeigaben aus gerftörten ©räbern, barunter Otabel, SHrmring, Üodtenfpiralen unb Öfenknöpfe. Vi.

3 m 3ah re 1927 mürbe auch ble ehemalige Seminarfammlung oont Staat-- lid)en Vertrauensmann für fulturgefchid)flid)e Vobenaltertümer nod) Veut'hen übernommen. Sie beftanö aus folgenben Runden:

1. eine größere runblidje Serrine mit oier ©rifffnüb'ben. (Das ©efäfj roirb als Urne gebient haben. Seiner fyorm nad) bas einzige erhaltene Stücf biefer 9lrt. <p. 26, SOI. 23. 2. eine graphitierte groeifenilige Serrine mit hera'blau=

fenben SRiefen'bünbexn unb Stellen auf ber Schulter. $. 11, 9Ji. 16. 3. ffünf Schüffeln mit Sdjulterfnicf, Sdhulteröfe unb brei SRanbgipfeln, g. S. gerbrodjen.

0. 8—10, SDR. 15—20. 4. (Drei Sd) uff ein mit runblichem Schulterumbruch unb Oefe. £. 7—10, SDR. 13—20. 5. Sieben §enf eltaffen, Schalen unb SRäpfe een fdjiebener fform. 3—5, SDR. 6—13. 6. Sechs gmeif)enflige Sonnen, gerauht, mit abgefeimtem glattem ipalfe $. 11—14, SDR. 10—14. 7. fünf g meinen fl ige Sonnen, g. S. mit glattem $alfe. £. 6—15,5, SDR. 7—15. 8. Sine henfellofe Sonne, $. 8, SDR. 9. 9. eine groeihenflige glatte Serrine, £>. 6,5, SDR. 6,5. 10.

eine graphitierte tunbiid)e Serrine, $. 8, SDR. 10.

(6)

Qblgenbe $unbe mürben im Sa!)re 1937 oon Center fPeiftijer aus einet Sßrioatfammlung (Sodus) übergeben:

1. eine birnenförmige Mapper mit burd)lod)tem Stiel. $. 5,5. 2. fed)s gn>eibenflige Sonnen ober Heine Sönndjen. £>. 5,5 — 14,5. Sie (Sefäfe ftnb glatt ober gerat#, ein Seit fjat and) einen glatten §als, bet febarftantig oont geraubten Hörpec fid) abtjebt. 33ei einer Sonne ftnb bie Oefen [entrecht burd)-- bo'Ijrt. 3. ftünf 6d)üffetn oon SSt. 11,5 — 19, §. 4,5 — 10. (Ein Seit t)at fd)arffantigen, ein Stil runben Umbrud). ©djulteröfe unb Stanbgipfel. 6.

neun £enfetfd)alen unb Soffen, meiftens tjaTbfugelig; Ijo't)e £>enfeltaffen mit boppetfegeligem Umbrud) ftnb feiten.

Sebrer 9Jtat$, gtofjenfdjang, lieferte 1938 eine 6d)üffet mit paarigen Stanbgipfeln ein. Sie mar f. ßt. oon Sebrer Stood, Meugburg, ausgegraben mobben. 30t. 22,5.

Wftlid) bes ©räberfelbes mürben am 25. 5. 1927 gm ei fyeuerfteiiv- abfpliffe entbedt. Semnaä) tag auf ber Süne aud) eine jungfteingeiflidje ©iebtung.

3m Satire 1933 [teilte ber Sßerfaffer feft, bag im meftlicfyen Seil bes Ur-- nenfetbes eine neue ©anbgrube eröffnet worben ift. ©efäfe tarnen gunädjft nid)t gum 93orfd)ein.

3m iperbft 1937 mürbe eine boppelfegetige tpenMtaffe oon ©djüter So=

roabe beim ©anbfdjacfjteu gefunben unb burd) Sefjter ©eibel oermitt eit. 3n ber Stäbe mar ein tieidjenbranbbäufd)en entbedt roorben. hierauf mürbe eine 2lus=

graining am 27. 9.—2. 10. 1937 burd) ben Staatlichen 93ertrauensmann für fulturgefd)id)tlid)en 23obenaItertümer Dberfd)Ieftens, Statibor, oorgenommen.

(Es geigte fid), bag bas gange (Betäube reftlos gerroübtt mar. Sie Slitsgrabung umfagte eine fyläd)e oon etwa 40 m Sänge unb 5—10 m SBreite. Slug erbem mürben roeitere 33erfud)sgräben gefd)ad)tet. (Es tarnen in ber giäd)e gerftre-ut oereingelt Scherben unb Seid)enbranbftüdd)en gum 93otfd)ein. Slugerbem fanb fid) in 0,70 m Siefe ein 5,5 cm roeiter 93ronge--2Irmring, g. S. gebretjt, mit fpifi gulaufenben (Enben.

Sas ©räberfelb ift nunmehr erfd)öpft. gu ben oon 9tid)ter feftgeftelb ten (Ergebniffen ift nichts mehr bingugufügen. fragen, bie nod) offen ftanben, ftnb bann rteuerbings burd) Unter] ud)ung auf bem gleichaltrigen unb äl)ntid)en Urnenfelbe oon Mein=Seutfd)en geflärt morben.

gunbptafc 3

liegt meftlid) bes Urnenfelbes. Stuf bem Spöf)cngugc fanb ber Sßerfaf- fer im Sabre 1923 am Staube einer ©anbgrube oerfd)iebene fd>roarge (©teilen, roobl ©ieblungsgruben. Stad) ben t)ier gelegentlich aufgefunbenen Scherben fann es fid) febr um eine brongegeittidjes Sorf hmtbeln, bod) ift leibet bie ge­

nauere geitftellung nicht möglich.

gunbpla& 4

Slm (Enbe ber tpopfengartenftrage, S>öt)e 181,6, mürben in ber Keinen

©anbgrube feit 1924 vom ÜBerfaffer 6d)erben beobachtet. (Ein im Sabre 1927 entbedter ©djerben geig+ eigentümliche Slbbrüde oon einem 93infengefled)t.

Semnad) ift angunet)men, ba| es fid) um eine altbrongegeitliche gmnbftelle oieI=

leicht aus ber groeiten 33rongegeitftufe hanbeit (1700—1400 o. b. gtro.).

3m Sabre 1933 berichtete ber Sanbmirt Srfig, bag er oor groei Sabren einen fä)Ianfen Sopf o'bne Rentei gefunben babe, ber aber gerbrad) unb oerloren ging. Offenbar tjanbelt es fid) um einen oorgefd)id)tlid)en Sonnentopf.

(^ortfebung folgt)

(7)

Daß Briefer Qebroigeftift als

unb (Brunbberr im Greife &reu 3 burg

Son (Dr. H a r I C£ t ft e r t, Sreslau=©arloroiß.

(gortfeßung unb Scßluß)

9tacß bent $obe Subroigs I. (1398) mußten bie 2anbe geteilt roerben.

3m (Deilungsocrirage oom Saß re 1400 erhielt fein ©nf'el 2 u b ro t g II. (1399 bis 1436) bie (Diftrifte Stieg, Hrcugturg, ißitfdjen, Honftabt unb einige (4) Dörfer im Oßlaufcßen, bie ßinfort gu Stieg gef gingen mürben. 3Bas fein

©roßoatet ntüßfam gufammengebroeßt ßatte, bas oerfcßleuberte er mietet,

„©eine lieben Stabte" mußten ißm öfter aus ber ©elboerlegenßeit ßeraus=

ß elfen. (Dem t>ebmigsftift mar er befonbers gemogen, roeil er and) bei tiefem (Darlehen aufgenommen fjatte. ©ine gange Steiße oon Saßresrenten finb mäß=

renb feiner Segierungsgeit ans Stift gefommen. 1406 ließ Honrab oon Sodelaro (gudlau) bem Hapitel 4 Start gins um 40 Start auf feinen ©in­

tern gu S i r f ß a r t (Sürgsborf) unb Sertßelsborf (Sertßelfcßüß) auf.

Scßulg unb Säuern briber (Dörfer mußten fidß unter tircßlid)er ©enfur gur gaßlung bes ginfes oerpfliditen. 3m Sicßtgaßlungsfalle broßte ißnen alfo bie ©jtommunitation (Susfdjluß aus ber Hirdße). Honrab beßielt ficß ben Sßieberfauf bes ginfes not. (Denn er ßatte feine ©üter für ben gall feines Sobes feiner ©ßefrau Stargaretße, einer geborenen o. ißogarell auf 2ömen, Hreis Stieg, gum 2eibgebinge oetfeßrieben.

1409 bcurfunbete £>ergog 2ubroig bie Scßenlung oon einer Start fä'ßr=

ließen ginfes auf ber Soglei gu Hon ft a b t bureß ben öortigen Sogt 3tifo=

laus. 1418 betenneu bie Sürgermeifter, Satmannen, Selteften unb ©efdßroo-- renett ber Stable Sri eg, Hmtgburg, ißitfcßen unb Hunßenftabt (Honftabt), baß fie 8 Start 3aßresgins auf iß re Stabte an Sitolaus Splufcß, (Domßerrn gu Stieg, als „Seelroort" bes Statßes Heiße, Sltariften ber Hapetle auf bem Hircßßofe bes öebmigftiftes, gur Stiftung bes Hreugaltars in ber Starientircße bafel'bft oertauft ßaben für 8 Stanfionare (Sitare). (Darauf erridßtete 1419 Sßornas Stas, Serroefer unb geiftlicßer Sitar gu Sneslau, ben Hreugoltar unb oereinigte bie 8 Start gins mit bem Stinifterium besfel'ben. 3m gleichen 3aßre 1418 oerfauften bie oben genannten Stabte nocßmals 10 Start gins an ben Somßerrn 3oßannes Seinfnecßt gu Stieg.

3Bie oben feßon bargelegt, mar bas Stift 13 3aßre lang im Sefiß ber uneingefd)ränften ©runbßerrfdßaft über 3eroItfdßitß geroefen. Sb er megen ber roeiten ©ntfernung oon Stieg unb megen bes geringen (Ertrages, ben bas 2>orf besßaib für bas Stift gbroarf, mar es 1397 mieber oerfauft roorben.

Stenn fid) nun bas Hapitel troßöem nadß 11 3 aß reit mieber bagu ent'fd)loß, ein ganges Sorf famt ©nmbßerrfcßaft unb Hirtijenpatronat gu taufen, fo er-- flärt fid) bies nur bobureß, baß ber ftets gelbbebürftige $ergog beim Hapitel ein größeres (Da rleßn aufgenommen ßatte, roofiir er fieß mit ber UÜbertragung bes (Dorfes ans Hollegiatftift begaßlt mad)te. ©s ßanbelt fidß um bas (Dorf 6 cß ö n m a Ib, nidßt aber, roie bie bisßerigen (Darftellungen angeben, um Scßönfelb Um bas gu beroeifen, müffen mir ßier etroas ausfüßriidjer fein unb m eit er ausßolen.

3m liber funbationis ober „Sreslauer ©rünbungsbueß", bas ca. 1300 oom Sifcßof §einridß oon Stürben gur ‘JeftfteTIung ber ©infünfte bes Sifdßofs

(8)

unb bes ©omfopitels angelegt roorbcn ift, ftef)t unter ben ©ör fern, bie gum

©iftrift urn Welcgpn ober ©uncgenftabt (Honftabt) gehören, and) ein ©orf

©rgioigna ober © o n i n ro a I b t, bas 9 Warf ße'hnt entrichtet (B 246).

Wie bte Herausgeber bes ©rünbungsbuches ridjtig bemerfen, ift bamit ©d)0U' f e lb gemeint. (fs roirb bort aufgegafjlt hinter ©immenou unb einem bisher nid)t ermittelten Orte (£o'btlagora, mas gu ©eutfd) „©tutenberg" bebeutet.

©er Dorbeutfdje Blame oon ©d)önfelb (Ergioigna bebeutet root)I Srummenbotf, ein Ortsname, bet heut nod) bei Streßten oorfommt (ober Hreugenborf?).

©te 9 Warf, bie bas ©orf ga'hlte, mürben, ba man pro Hufe 1 ©ierbitng (fi Warf) entrichtete, 36 ginshaften Hufen entfpred)cn. ©abei ftrtb bie ©d)oIger=

unb Wibmutsf)ufen nicht mitgeredjnet. ©tefe maren gins, unb gehnffret.

Wie gefagt, ift unter 6d)önmatb ohne jeben ßroeifel 6d)önfelb gu oer=

ftehen. Biod) bie Hontannfd)e &arte oom Bahre 1736 gibt als groeiten Biamen Rrgiroicginnt) an. Bind) ber ©tatiftifer ßimmermann (1783) nennt firegiroieginna als alten Biamen für ©djönfelb. lieber bie ©ntnb'herrcn biefes

©orfes nad) 1400, roo alfo angeblich bas ©rieger Hebm igsftift im ©eftß bet

©runtherrfchaft gemefen fein foil, finb mir aber fe|r gut unterrichtet burd) bie ©rieger Üanbbüdjer im ©reslauer Staatsard)io.8 9) 1409 oerfaufte Her=

gog Subroig II. bas Bieroeborff (= neue ©orf) unb bas ©ormerf gu St r g i m i=

f (f) t n © d) o n e ro a I b t, Honftäbter Weidfbilb, rote es oon ber gtau — Blame in ber Urfunöenabfd)rift nid)t ansgefültt — an ihn als Hehnsangefälle gefommen mar, an feinen (betreuen ©ungel (©unt'her) Biafftngnef. 1411 heißt ber Ort Slrgiroiffnn ober ©djoneroalt. 1412 gab ber Hergog 3 Hu'fen freien (Erbes aus bem ©ormerf gu ©d)oneroalbe an Biitfdffe Wippeier, ©amit ift roo hl bas heutige ©ormerf Walbftätt gemeint. (Es ergibt fid) {ebenfalls aus bem (befugten, baß ©d)önfelb bamals ©djönroalö hie# unb n i cf) t im ©eftß bes

©rieger Hcbroigsfitfles mar. Bluf bie roeitere ©efcßidjte bes Ortes, bie nod) oerfd)icbtne ©eheimniffe in fid) birgt, foil the1 nicht roeiter eingegangen roerben.

Bluter bem ©rünbungsbud)e gibt es nod) ein jüngeres bischöfliches Ginfcr;menoerg.eid)nis oon ca. 1425.") ©ort heW es: ©djoneroatbt • anbers

©colanber (gibt) 1% Warf, ©ie Witroe bafetbft (ga'hlt) 1 ©ier'bung. —

©falanber ift ober ber Biatne für bas 3iad)barborf oon ©djönfelb, oon ©fa-- lung, mit bem es alfo Iper in einen Zopf geroorfen roirb. ©djönfeTb roirb bort mie alle Ronftäbter ©örfer gum Biamslauer ©iftrift gegäl)lt. ©em-- noä) roerben mit and) eine Bin gäbe in bem Blnljong gum ©rünbungs'bud) (G 72) über ©d)oneroalbe aus bem Bahre 1488 auf 6d)önfelb begießen müffen.

©agegen fommt ©d)önroalb in ben genannten Biegiftern anfd)einenb nicht ror, es müßte fid) beim etwa hinter einem ber bisher im ©rünbungsbitd) oon 1305 nicht gebeuteten Orte oerfteäen.

©enait bas Umgefeßrte ift ber fyall, roenn Urfunbenabfdjriften bes Hebm igsftift es ben Ort ©d)önroalb fortgefeßt 6 d) o n e f e 11 ß unb ähnlid) nen-- nen. ©och roerben uns bte in ben Ürfunben ermähnten Hagebegeidjnungen benttiĄ belehren, baß es ©cßön ro a I b ift. 1374 oerlieh Hergog Submig I.

mit feinem ©ohne Heinrich infolge bes ©etübbes, bas er getan hatte, als er hörte, baß fein Soßn Heinrid) im nötigen Bahre töblid) oerrounbet roorben

8) ©. 31. Muśfe, ©efdh- b. ©dfönfelö (fjerauSßb. b. §. ©atoel) 3tu5 ber beimat IV, 75 ift Ę)ier sit erflänsen.

9) SB. ©djulte, Saiftett. u. üueU. %. fdjlef. ©efdj. III 221. 9tr. XII, 20.

(9)

märe, nad) beffen ©enefung brr RoIIegiotfircße gu 6t. ipebmig 5 Warf gins in Scßönfelb (= roalb) umb fprocß dabei den (Eßunfcß aus, baß dafür fäßrltcß 5 Stein feine ©eroicßtsbegeid)nung) ©kicßs gu ßicßtern in Der Rird)e getauft mürben.10) 1383 nerfaufte er nodjmals mit gnftimmung besfelben (Bornes 8 Warf gins an bas Kapitel. (Sem nacß befaß alfo bas ©lift bafe'lbft gufam=

men 13 Start Satjreseinfünfte. (Sie Summen ber ginfen unb ©drangen oom gangen (Sorf macßte etroas über 23 Wart aus; bas Stift ßatte alfo über die

§älfte ber (Setbeinfünfte in .(bänden. iß on dem dem $ergog verbliebenen 9teft oertaufte Subroig II. im 3aßre 1406 nochmals 4 Warf unb ber (Rat gu Rreug.

bürg 1408 groei Warf ans Stift. 3eßt entfäjiloß fid) ber ^ergog gum ©erfauf bes gangen (Dorfes; biefer erfolgte am 23. Sunt 1408. (Ser 8ßreis, ben bas Stift an ben ^ergog galten mußte, betrug 495 Warf. (Sie Stabt Rreugburg, ber alle ßergoglicßen (Süter im Rreugburgijcßen feit 1406 verpfändet maren, ftimmte bem ©erlaufe gu. (Sa fte (ßfanb'ßerr oon Scßönroalb mar, tonnte fie and) ben oben angegebenen ginsoerfauf oom 3nt)re 1408 oorneßmen. ffiir nufere ffrage ift roidjtig, baß biefes angebliche Sdjönfelb im Rreug*

burger (Siftrtft lag. (Das to i r f I i cß e ScßönfeTö aber gehörte gu Ronftabt.

1415 (teilte bas Kapitel eine Urfunbe aus über einen ginsoerfauf burd) ben Scßönroalber Scßulgen Stephan, beffen ©rüber (Ri'folaus, Soßannes unb tpein-- rid) unb feine Scßroefter unb burd) (Rifotaus Reiße, ©inrooßner Des (Dorfes.

(Sie ©eftßungen bes Stiftes ßatten mäßrcnb Der $ uff it ent ri ege (1419—36) aitßerorbentlidß ftijroer gu leiben. (Sie tfd)ed)if<ßen Worbbrenner ßatten es bei ißren (Raubgügen burd) Scßlefien, oon denen bie ber 3 aß re 1428/29 bie fdjlimmften maren, oor allem auf bie ©üter ber Rtrcße urtb bes

©dels abgefeßen. Sind) Rreugburg, bas ftcß damals, rote ber ©rroerb bes Salgmarftes 1426 unb ber Rauf ber ©rboogtei 1425 geigt, eines geroiffen Woßlftanbes erfreute, mürbe 1428 oon ben öuffiten erobert. 3n ber geit, in ber bie Stabt in ber ©eroalt bes (Sobfe (ßutßala mar (1428 bgro. 1430—34) ßerrfcßten faft recßtlofe guftänbe. (Racßbem biefer oertrieben morden mar, oer=

pfändete £ergog Snbroig 1434 Rreugburg unb (ßitfcßen für 2000 Warf ©ro=

fcßen an $>ergog ©ernßarb von Oppeln unb ©roß--6treßltß. (Sen Seil, ben

„£err Somfdjif" oorgäb, oon ßubroig getauft gu ßaben, oerfpracß er „gu freien", b. ß. frei gu macßen.11) (Sie geit ber Oppelner (ßfanbfcßaft (bis 1481 unb ein 2. Wal bis 1536) ßat für ben Rreis Rreugburg unermeßlicßen Scßa-- ben geb’cdßt, befonbers in nationaler ipinfidßt. (Sod) foil ßier nicßt weiter Dar­

auf ‘eingegangen werben. Ronftabt trat (jßucßala erft 1436 an ©ifdßof Ron-- rab unb bie Oe'lfer $ergöge ab. 6s mar oon jeßt an oon Rreugburg--Sßitfd)en getrennt.12) (Sie Oelfer oerfauften Ronftabt 1436 an fpaits oon ©falandi ober ©falonber, ber feinen (Hamen nacß Sfaluitg füßrt. Ob er ber familie Stal, nacß denen Sfalung offenbar benannt ift, unb die im Rreugburgifcßen angefeffen maren, angeßört, bleibt nod) gu unterfucßen. ©on dem Sfalancti ü'bernaßm tpans oon ©orsniß, genannt Seltfcß, Ronftabt. (Ruf biefen muffen wir etwas genauer eingeßen.

(Sie ©orsniße maren ein gut Rolonifationsgeit aus dem Weißnifcßen, moßer ber größte Seil ber beutfcßen Siedler fam, nacß Scßlefien eingemamber-- tes ©efcßlccßt. ©egütert maren fte befonbers in ben ©Meßbildern Des fpäte=

10) Seitfcßr. VI 767.

n) Step. 21 III 19 C I fol. 80.

lä) #. ©atoel, ©e(cß. b. Stabt Sonftabt, Freusburg o. 3- (1933) S. 16 f.

(10)

ten Jürftentums SBrteg. gmei B rüber, Ronrab unb 3ohannes, mürben um 1350 oon Opergog Boiestaus oon Brieg mit Burg 3 e I t f ä), Kreis OI)Iau, unb ben zugehörigen ©ütern belehnt. Bad) ihr hat biefer groeig bes ©efdylechtes ben gujahnainen ,,3eltfd)". Śle ganze familie ift unter bem Sa nb ab el burd) einen geroiffen geroalttätigen Sinn befannt. 5)as geigt (id) and) bei bem oben genannten Spans. Sr roar um 1437 Bat bes Bifd)ofs Ronrab, Herzogs oon Oels. -Dann gehörte er zu jenen „ßanbesfdjäbigern", rote fie für bie auf bie Spuffitenf liege folgenden Baubrittergeiten d)araftenfti(d) finb. Sie Burg Ron- ftabi, bie roie alle Burgen bet damaligen gett eine ©affer= ober Sumpfburg roar, hatte er ftarf ausgdbaut. Bon ba aus beunruhigte er bie reifenden Rauf- leute unb übte ©eroalttätigfeiten an ben Bauern. Blehrere Sörfer im Rreug- burgifd)en offupierte er mit (Seroalt, habet and) Sd)önroalb unb Bojen. Olm 5. Blat 1447 übergab bas Kapitel bes Spebroigsftiftes in einer zu Keizerborf (Rarlsmarft, Kreis Brieg) ausgeftellten Urfunbe bem Spans Borsnicg, Seltfä) genannt, zu Ronftabt bas ©nt Sd)önroalb im Rreugburgifd)en mit bet £älfte aller (Erträge unb oerpftid)iete fid), ben iperzog Bernharb oon Oppeln um Betätigung biefes Beitrages gu bitten, gengen bet Urfunbe finb neben 3an Beeß, Sperrte gu Reherbort, unb bem bärtigen Spauptniann Bulo ff h) bie Bau- ein $>ans 6d)oltis unb Spans Sptrid) oon Sd)önroatb. groi'fdjen Sdjönroalb unb Bofen ließ bet 3eltfd) auf bem Baben, bet Spapn genannt, oon bem oben fd)on bie Bebe roar, einen Jifdjteid) anlegen gum Schaden bei Bauern oon Bofen. ©ir tommen hierauf „melier unten nod) guriicf.

Sdpliefźlid) mürben aber feine ©eroalttätigfeiten bem Oelfer öergoge Ronrab bem ©eigen unb ben Breslauern bod) gu bunt. Sie gegen, rote uns bet Breslauer Stabtfd)reiber ijßeter Sfd)enIoer in feiner Spiftoria ©ratisla- oienfis (Breslauer ©efd)idhte)13) ergä'hlt, 1461 oor feine Burg Ronftabt, „bet feine an Jeftigfeit in Sdjleften ähnlich roar", unb belagerten fie. (Dabei mad)- ten fie es rote einft Roi'fer Speinrid) I. bet ber Belagerung oon Brennabor (928). Sie roählten bie ©intersgeit, too bie fdjühenben Sümpfe unb ©eroäf- fee gugefroren roaren. So groangen fie ben Spans 3eltfd), diefett „Begünftiger unb ©aftfreunb aller Siebe, Bäuber, Sdptapphähne unb Bufd)flepper", rote ihn (Efd)entoer nennt,1*) fid) nod) breitägiger Belagerung gu ergeben. (Er er­

hielt mii bet Bitrgbefohung freien Ol'bgug. ilnermefflidie Bcichtümer fdjlepp- te er mit feinen Jreunbcn fort. Sas aufgeftapelte ©eireibe unb bie S(hin­

ten mürben oerbrannt, bie Burg in Olfdje gelegt, bet ©roben gu gefüllt, bie fteinernen ©cbäube gerftört. „Oöas bas Jener nid)! oetfd)Iingen tonnte, mür­

be mit eifernen ©erfgeugen gerfprengi". Bald darauf tauchte ber 3ettfd) im Stteh’Ienfd)en auf. ©in Angehöriger bes ©efd)Ied)tes, Speinrid) Borsnih, roar übrigens um 1410 Ruftos bes Spebroigsftiftes, ein Bifolaus Borsnih gut feiben geil Sdiolaftifus am Som gu Breslau.

3m nädjften 3ahre (1462) oerglid) ber Bitter 3an Beeff auf Reher- borf, ber auch nicht oiel b eff er roar als ber 3eltfd), gu Rarlsmartt bas Rapitel gu Ś-. Spebroig mit bem Seltfd) roegen Sd)önroalb. Sas Rapitel roar oon jetd an roieber ©atnb'herr bafelbft. 1468 befennen bie Som'herren, bah Spans ©ru=

bener, „nufer Unbetfeh (Unterfafs, Untertan) gu 6d)onefelbt" mit guftimmung feiner ©Ijefrau Ratharina oerfauft hat % Blatt jährlichen ginfes auf feiner Jreihufe in Sd)önroalö um 5 Blatt an bie Rird)e in Sd)önroaib gu Spünden

13) $>. SDtarfgraf, Cod. dipl. Sites. VII, 99.

u) fautor et hospes omnium furum, raptorum, predonum latronumque.

(11)

ber 5tird)'beter (5tird)oöter) bofefbft. Jails ©tub en er, jo fjeigt es in ber Ur-- funbe, nidyt gatjlt, I)at er Sßfänbung burd) ben Stiftsoogt 51t gewärtigen, — 1470 [teilte bas Hapitel roieber eine Urfunbe aus über ben ©erlauf ber Sdjol-- tifei, etwa folgenben 3nf)alts. Sab ei feien bie aus bem Original, bas im Sreslauee 6taatsard)io oorlag, entnommenen gufä^e beigefügt: (Es oertauft giidtas Sbelutl), Sdjulg gu Sd)onefeIbt, im 51 r e u 3 b u r g e r Weicb'bilb, für fid) unb in ©ormunbfdbaft feiner Söd)ter 2lnna, Soroißea unb eignes unb fei-- nes Soßnes Sßeter feine Sd)oItifei famt Stretfdjam, mit 2 ipufen unb 1 ©iertet freien (Erbes, mit bet Wüßte an ber Sto'beraw (Stöber), bie man nennt bie Scßonefelber Wole (Wüßte), mit einer freien Stift unb mit bem Seicfye, gelc=

gen 3 w i f d) e n ©otters borf unb 6d)önfelber ©tunb, nad) bes fürftlicßen ©tiefes Cant, an Sßeter Dlbrecßt unb feine (Ehefrau Wargarcißa.

(Das Bapitet „leibt" fte bem Ofbrecßt. ßengen ftnb neben Safo'b (Eortfcßag oon Smarben (©tunbberr in SdimaPbt) unb anberen bie ©auern ipene, §ans Wertin unb Ceman oon Scßönmalb. — (Die Cage'begeidpntng „gmifdßen ©ot-- tersborf unb Sd)önfetber ©runb" geigt beuttiä), baff Sdjönmalb gemeint ift.

3u allem Ue'berfluß fei nocß baraüf bingewiefen, baß 1413 Wiefen in

„Sdjmarbt bei Sd)oneoett" urfunbtid) genannt werben.

1487 urfunbet bas Hapitel als (Erbl)err 31t Sdpnefeltß, Hmtg'burger Siftrift: 9lls Spans ©orfcßniß, 3ettfd) genannt, bas Sdßloß (Euncgenftabt ge­

halten unb etliche (Dörfer gu Rreug'burg im ßanbe mit ©ewalt „fid) unber-- wunben" unb and) nufer ©nt Sdjonefettb mand) 3aßr mit gebalten bat, batte er babei einen Seid) angelegt an bem ©oben, „baff bo ber Spatjn genanbtß ift", fo baß mir (bas Kapitel) benf eiben mcßt ohne ben Willen ber SRojenauer ßa- ben ballen wollen unb fte and) nid)t oßne nuferen Willen. 3n 91nWrod)t ber Jreurtbfd)aft mit 3an Jranfen'berg oon tßrofdßliß, (Erbßerrn gu Stofen, ßa- ben mir ißm „gegonft (gegönnt), bas Seidjel unfer (fangteil gu batten".15)

— 1490 inoeftierte (wies ein) ber ©reslauer bifcßöflicße Offigial ben 3oßan-- nes mit ber erlebigten W’arre gu Scßönmalb, über bie bas Kapitel bas ißatronatsrecßt befaß.

Wie ftarf ber ©eftß bes Stiftes burd) bie ipuffitenfriege unb bie folgern ben Staubrittergeiten im Strengburgifcßen gufommertgefdpnolgen war, geigt ein St e g i ft e r ber S t i f t s e i n n a b m e n aus ben ‘ 3aßren 1501—08.") 3n

©irfbart unb ©ertßelfd)üg begog es 4 Wart, in Oberweiben unb Seutfcßen 1 Wart. Scßönwalb befaß es als Sßfanö für 500 Wart bößmifcbe ©roftßen (genauer 495) mit 39% 3tnbßufen, oon benen jebe gu Wtdjaelis 3 JI. 16 Sen. ginfte Ser Sd)ulg t)atle Stoßbienft gu leiften. Sie Summe ber 3Olfen ntad)te 21 Warf 13 ©rofcßen, bie ber (Ehrungen 2 Warf 3 JI. 7 ©I. — Ser fog. ©erfauf bes Sorfes oom 3 ab re 1408 war alfo, wie oben fcßon be=

merft, in Wirflidyfeit nur eine ©erpfänbung $ergog Cubwigs II. für ein grö­

ßeres Sarlebn gemefen, bas bas Kapitel bem Jürften gewährt batte.

3nfoIge ber ^Reformation mürbe bas Somftift gu St. ioebmig 1534 aufgelöft, nad)bem es nur etwa 150 3ab re beftanben batte. Sd)on oorl)er geig­

te fid) gemiffermaßen als ©orbote ber ^Reformation eine and) bei anberen geift- ließen Stiftungen gu beobaeßtenbe 91bneigung ber weltlichen Stäube, ißren

16) Cod. dipl. Siles. IX 920. 1028. 1663/4. Sie 9tegeften 9?r. 1104 u. 1147 besiegen fidj auf ©djönfelb, Sr. (Brieg, baS 1491 bom Stift getauft tourbe. Ser 'Sefig biefeb Sorfeś bat %u ber SJertberfjfelung mit ©d)tmroalb geführt, gumat ba3 legtere fpater bem ©tift ber- loren ging.

16) Sdjßntoälber, Drt3nd)r. II 207 ff.

(12)

gmsoerpflidjtungen gegen bie ©eiftlpfeit nad)guBommen. 60 g. 33. oerweU gerten Sdplg unb 3Sauern non 3afobsborf, bas and) an bas Stift gu ginfen pttc, ben gins. Ser tpebbomabar (3Bod)enprie'fter) bafet'bft würbe 1502 nom

©reslauer Official aufgeforbert, ben Sdplg unb bie 33auern gur ga^lnng un-- ter 91nbrol)ung bet Strafe ber (Egfommunifation aufguforbern. 916er biefe im SCRittelalter gefürstete 9Baffe ber Rtrip, bie burd) p pufige itnö aus rein materiellen (Srünben erfolgte 9lnwenbung allmptid) ftumpf geworben roar, cerfeljlte tpe 9Birfung auf bie Safobsborfer 33auern. Sie gplten aud) 1504 unb 1508 noä) nid)t. 9lud) ber Stbprr ipeinrtd) 33orsn%, genannt Seltfd), in Sonftabt mußte 1507 pr gaflung äuget)alten werben.

Sie 33erroatiung bes Stiftes blieb nad) ber ^Reformation pnäd)ft 1534—63 in ben $änben bes nunmehr lutprifcpn Kapitels. SCRit „ben e'l)r=

roürbigen, anbäd)tigen, lieben, getreuen tßrälaten, Som'prren unb gangem Kapitel bes Stiftes St. $ebroig gum 33rieg" taufdjte nun Spergog ffriebrid) II.

am Sonnerstag nati) 9lgnetis 1555 3 äge r n b o r f, Rreis 33rieg, für bas

®ut S S ö n ro a l b im Üreugburgifcpn ein. Sie Sinfün’fte aus Scpnroalb, bas ca. 40 ipufen t)atte, betrugen 1546 etwas über 46 9Jiarf. 3ägernborf, bas aber bem Stift nur gur tpätfte gehörte, Tratte 45% tpufen unb ga^Ite etwas über 61 tOłari. Sas Stift pite alfo bei bem Saufd) Bein fdjledj-tes ©efcpft gemacht. Ob babci aud) bie Sapesrenten auf ben anbereu Äreug'burger Sör=

fern mit abgelöft würben, entgiep fid) nuferer Kenntnis. 3ebenfalls pren wir oott biefen nitps mep, obwohl bas 93riegifd)e Stiftsamt, bie 91ad)folgerin bes Scmftiftes, bis gur Säfularifation (1810) nod) 33eftanö gehabt pt. Sie SinEünfb besfelben würben puptfääfliä) gum Unterplt bes 33rleger ®pmna=

fiums oerroenbet.

ärcujburg md) bem 30 jäl)rigen Krieg

Ißrof. Sr. ©erwarb 3Reng.

(gortfepng)

Slteugburg etpelt 1637 mit Spmas Se'öitius einen netten 93ür=

geimetfter, ber ftd) beftens beroapte, opootyl er es nicfjt leidjt batte, ftd) in ben nerroitberten Berpltniffen burcpttfepn. Ss roanberten ba=

mats Diel neue Bürger aus bem Ißeften ein. Erinnert fei an ben Stuttgarter Sol=

lenpfer, ber fein ©ebädjtnis burd) bie befannte Stipenbienftiftung bewahrt pt.

Sie Sinpimifcpn fd) einen aber bie guroanberung nidjt gerne gefeptt gu Ija=

ben. Sobei fpielten bie ©egenfäp and) ins ^Rationale hinüber. 9Rcd) einmal mürbe Hreugburg 1640 oon plündernder SoIdatesBa überfallen. 1643 er terb te bet Ipergog oon Brieg feinem Sanbfd)reibet BMdjior SdjroenBroit) ben 91uf=

trag, bie Berpltniffe in Ärengbnrg in Ordnung gu bringen. Um ber Stabt bie Uebertüinbung ber Kriegsjcpben gu erleidjtern, oerliel) ber prgog ip 1644 bas 5Red)t, jeden Biontag einen weiteren freien $8ocpn= unb Biehmarft ab=

guplten. Sie URafjnapte beroäpte ftd). Wie fd)toet bie Stabt gelitten hot*6/

geigt ftd) barin, ba| fte 1645 Baum 12 Spier an Bubenmiete wäpenb ber 3apmärEte einnahm gegen 20 im 3ape 1626 unb an Stobtgoll ntcps, roäH)-- renb 1626 non 576 burdjfapenben Wagen gufammett 16 Spier goli entriä)-- tet worben waren. Bon bet iputmadjergunft waren damals betfpielsroeife nur

(13)

nod) jroei SJfeifter in ^reujburg übrig geblieben. 9Iun enbfid) erhielt 1646 bie 6tobt and) jenes neue ©runbbud) unb Urbarregifter, an bent feit gut 20 Sau­

ren gearbeitet mürbe. 3n ißm fommt pm 2lusbrud, oon meltijer ©runblage aus Hreujburg ben 9©ieberaufbau nad) item SOjbrigen ßrieg antrat. Sas mis­

tige Sotument bat fotgenben SBortlaut:

Ser Stabt #reu;burq unb bap gehöriger Sörfer Ober-- unb 9tieber=ß[gut ©runbbud) unb Urbar--9tegifter aller unb jeben ©infommens, Stufungen unb ©enieffe bei ber Stabt unb Sörfern, oufgerid)tet ben

1. fjebruarii 9lo 1646.

Sie Stabt Äreujburg.

Sie Stabt Hreu^burg ift oermöge unb nad) ©e1jagen ber alten unb neuen fürftlicßen iprioilegien prioilegiert inmaßen bie Stabt 33rt-eg, bobei bie

©infommen als:

Sauspns1) in-- unb außerhalb ber Stabt, jo auf üJtidjaelis (7 ßi-- gentümer pfammen 2 Sb. 12 ©r.).

3u inerten, baß ben ©efißern biefet Säufer, naße bei bem Sor unb in ber Stabtmauer, nid)t meßr als bas ©ebäube pftänbig. 3n Unfriebens ßei=

ten aber ober, roenn bie Stabt ber Stellen bebürfenb, ftnb fte fdju'Ibig, um ge=

bürlicße ©ergleidpng bie Säufer obpräumen.

©r’bjins oon Serrn ©ßriftopß oon Krautenbergs ßrben Sauf e.2 3) — Serrn ©ßriftopb Krautenbergs ßrben ßaben in ber Stabt, nießt fern oom Scßloß gelegen, ein freies Saus, p besfeTben ©rroeiterung oon 91m- brofio Soffmann, gctoefenen zRentfdfreiber, nod) eine Stelle erlauft, baoon ge= <

büßret ber Stabt jäßrlicß auf äRidßaelis gins 18 ©r.

gins oon ber 23 a b e ft u b e.s) — Sie ©abeftube ift and) ber Stobt, boti) ift fie 3acob üötepern, roeilanb 23obern allster, erblidj oertauft, baraus jößrlid) auf 9Jlid)aelis gejinfet roirb 2 St).

1) 3n ber 6tabtred)nung oon 1600 maren es ats „gins oon ©ausdjen an ber Stabtmauer unb auf bent Wallgraben" oon 11 genfiten ebenfalls 2 Sg. 12 ©r. 1626 maren für 10 genfiten 3 Sb- 3 ©r. oeranfd)lagt roooben. 3Ran batte atfo ben gins et=

höbt, unb bas blieb offenbar aud), als bie gabl ber genfiten gurüctging, fo baß fidb ber Srtrag nidjt oerringerte. — ©er Baugrunb mar nur in Srbpadjt gegeben (©englet, Stabtred)tsaltertümer 378) unb mußte im Notfall gegen SIbfinbung geräumt roerben.

2) ©as Sd)idfal biefes $ auf es ift megen biefcr Srbginslaft gut gu oerfolgen, da immer roieber in ben llrlunben barauf Begug genommen roirb. Sie unter Schloß»

gericbtsbarleit ftebenbe ©älfte ftammt aus bem Befiß ber ehemaligen Äreugburgor Bögtc.

6s tarn oon biefen in bie ©aub ber ßreugburger ©auptleute, bie bort ißte Stabtroob- nung nabmen. 1592 oertaufte es Olilolaus Wartotfd) an ©rasmus Srabel, ber 1600 öa»

oon ginft. Sei bem großen Branbe oon 1582 mar bas Jener b'er 3um Stillftanö ge=

tommen. ©as angrengenbc ©aus bes bamaligen 91entfd)reibers Olmbrofius ©offmanu aber mar noch niebergebrannt. 1601 fd)ienen beibe erneut .eingeäfdjert morben gu fein.

1606 finö beibe Bauteilen im "Befit; bes ©auptmanns ©aus ©btiftopb oon Jrantenberg auf tßrofd)Iiß unb 3lofd)tomiß, ber fie gufammen bebaut unb fid) bas Oie ißt gum Brauen einiger Biere als ©austrunt fiebert. Wäbrenb bes 30fübrigen Krieges roirb bas ©aus ocr»

taffen unb oerfällt. 1670 tauft ber 3ientfd)rciber ffieorg ©cinge bie müfte Stelle oon Cijriftopb oon Jrantenberg unb beffen Sdjroefter unb erbaut barauf ein neues große»

©aus. St oererbt es an feinen Soßn gleichen Oiamens, beffen Witroe nod) 1713 ben gins entrichtet. 1738 ift bas ©ans im Beftß einer Jrau Sophia Urfula ©riißner, bis 1763 im Befiß bes Äämmeres ßinbengroeig, ber es bann an ben 3'uben Simon oertauft.

3) Ser Babftubengins batte 1600 nur 1 ©b- 24 ©r. eingebrad)t.

(14)

53aubengins4), fo am 3tinge gelegen (12 genfiten gufammen 21

$5.27 ©r.).

Sttefe Krämer 53aüben ftnb bet 3nf)aber erblid) (Geigen), bod) oi)tte alles iüiittel unter bie Stabt gehörig (ogl. bas ißrioileg oon 1553. 9Ius bet jpeimat 53anb VI.).

gins nom 53r aunt ro einbrenn en u nb = f d) a n f.5) Ungeachtet ooriger gett oom 53tanntroeinbrennen nur ein jeber 53äubner gu geben fd)ul=

big geroefen oom $opfe 1 $!)• 12 ©r., fo tft bod) 1626 foId)er gins erhöht roor-- ben, unb roirb jetjo oon gd)n 53äubnern geginfet je 4 31). 6 ©r. groei ftnb oer-- möge f)Qbenber 5ßrioilegiis bet ihrem alten gins oerblieben (gufammen 44 $h- 36 ©r.).

Slie'fer gins tft fteigenb unb fallertb (je nad) bem 31'b'fah).

gins oon 53rotbänte n.6) — ginfen jäh t ltd) auf 95lid)aelis bie 53äder (10 an bet gaty!) ein jeber 18 gr., abfonbers oon einer 53rotbonf, bie bet Stabt allein ginfet 1 $h- 18 ©t. (gufammen 6 $h- 18 ©r.).

gins oon g-1 e if d) b ä n f e n. — 53et biefer Stabt ftnb and) 12 54etfd)=

bärtfe unb roirb jährlich auf SJMjaeiis oon jeber oerginfet 12 ©r. (gufammen 4 $h.).

gins oon Sdjubänfe n.7) — 2luf SD^idjaelis roirb jährlich oon jeber Sd)ubant, bereu 30 ftnb, geginfet 4 ©rofdjen (gufammen 3 $£). 12 ©r.). ©Helfe 53änfe ftnb ber Stabt eigen unb mögen nad) bet Stabt ©etegenheit gern ehret unb geminbert roerben.

S3om 5B e i n f d) n n f, roeld)er bem fürftlidjen tßrioileg nad) ber Stabt eigen tft, notiger geit oon jebem Simer, ber ba oerfd)cnft roirb, 1 ©r. 6 tpeTIer gegeben roorben (tft), aber 1626 um 4 ©r. 6 tpefler oon jebem ©intet erhöht roorben, unb alfo babci es gut geit and) befte'ht auf 6 ©r. oon jebem ßimer.

5>er 2R e t = S cl) a n t8 9), roeil fid) bertjatben bie 53ier=$lretfd)mer roegen erhöhten 51aiferliti)en SSiergelbes befdjroert, tft ferner berfelbe ab gef d)af ft unb exngefteUt.

SOtarftred)t oom Steinfolg8) — tft bie geit über jährlich oon jebem Salghänbler, roie es 1626 erhöht, eingenommen (roorben) 18 ©r., tommt gut geit baoon ein oon 4 ißerfonen 2 $haler. Sod) tft folth-er gins fteigenb unb fab lenb.

4) 1600 maren es nur 4 Sb- 15 ©r. non 9 Bäubnern.

5) 1600 maren es nur 5 $£)• non 5 gemfiten. Ser Boranfdilag non 1626 lautete auf 23 Sb- 12 ©r. non 10 Bäubnern, mas aber bem Ipcrgog ja nicfjt genug mar. Sein Borfcblag, es auf minbeftens 50 Sb- gu bringen, mürbe aber bocb nicht erreicht.

6) 1600 maren es nur 9 Bäder unb nur 4 Sb- 6 ©r. ©er ©ntrourf non 1626 mar auf 10 Bäder abgeftellt. §>eibenfelb bat in bief-em Bunlt feiner Borlage aber offen- fidjtlii) fatfcb getefen.

7) Sie Stabtredjnung non 1600 mies nod) leime ©inmabmen non Sdbubänten aus. 1626 mar aber fdjon bie l)'m angelegte ©inmabme norgefeben. Sie Stabt bat bie Scbubänte erft gmiidjen 1600 unb 1626 aus ehemaligem Bogteibefii; ermorben. 3n ber Brinilegienbeftätigung non 1651 roirb ausbrüdlid) nermertt, baß fie früher ber Stabt nicht gehörten. Sic gunft mar urfprünglidb nicht gefcbtoffen. ©s ftarob ber Stabt frei, mehr ober meniger Bteifter gugulaffen.

8) Schon bie 9ted)nung non 1600 enthält bagu nichts, ebenfo ber ©ntrourf non 1626.

9) Sie ^Rechnung non 1600 hatte hier eine ©innabme non 1 Sh- 24 ©r., bag a aus bem ©eroinn non Äteinfalgnerfauf noch 2 Sh- 12 ©r., gufammen alfo 3 Sh- 36 ©r.

Ser Boranfchlag non 1626 nennt nur noch a>i-e hier bas erftere mit 3 Sh- Siefe ©in- nahmen firob alfo offenbar in BücEgarog.

(15)

6 tob tg oll 10). — 5>as (!) Staibtgoll roirb con einer bagu oerorb-- neten Werfen, oon einem jeben ©agen 1 ©r., eingenommen, ©eil aber me=

gen nod) continuierenber £anbes=llnrüf)e bie Commerden fe:I)r gefjinbert roer=

Sen, unb her ^u^rleute gar meniq geljen, alfo ift basfelbe jefeiger Seit gar auf ein geringes tommen unb l)at üeroicßettes 3-a*fer getragen (nidjts). Oiefer Qotl ift and) fteigemb unb foKenb.

Warftrecbt — ober ©tättegel b.11) — (Dies Warftoedjt ober (stättegelb roiob burd) eine Xiatsperfon auf unterfdjieblitije 3 Sofjrmärtte, als

©runs, Srium Oteguni unb (ßfingftcn, unb 2 ©otfeenmärfte, als ben Wontag nad) Sßatmarnm unb ben Wontag oor bem feetligen ©ßrifttage, oon ben 33au=

ben, bie am (Ringe gefefet roorben, eingenommen unb bringt, ein Safer bem an=

bern gu ipülfe gerechnet (im Saffjresburdjfdpritt) bei b refer unruhigen Beit un=

gefäfer 12 Sfjaler.

3ßon ber © a g e.12) — Sold) ©agegelb roirb ebenermaßen oon einer (Ratsperfon auf groo ©ollefdjuren, als rßfingften unb ©ruds, oon jebem Sapis (Stein — ein ©eroidjt) 6 geller eingenommen unb trägt, ein Saßr bem an=

bern gu griffe gerechnet, ungefähr 10 (Dtjafer.

93 i e r g e I b.13) — $on einem jeben ©ebräu gibt man ber Stabt 24

©r. 8 Jpeller, unb roirb, ein Safjr bem anbern gur $ütfe geregnet, bes Saures angefdjlagen ungefähr auf 80 Sljaler.

Bins aus bem W a 13 fe a u s.14) — (Das Walgtjaus ift ber Stabt eigen, unb gibt jäferlid) auf Wid)aelis ber Wälger geroiffen Bins 4 Scaler.

Cs roar and) normals oon einem jeben Sroge Walges, barin 18 Sdyef-- fel oergoffen roorben, ber Stabt ein (Giertet Walg guftänbig. (Radjbem man aber oermerft, baß feierirt großer Unterfdjleif gebraud)t roorben unb ber übrige 3uroad)s (Ueberfdjuß) ber 93ürgerfefeaft gar ungleid) gu teil roorben, alfo feat man jeßiger pe>t ben Wälger 0 er eiben muffen unb allen ben übrigen Buroad)s gu ber gemeinen Stabt (Rußen angeroenbet, baraus jä'ßrlid) gelöft roirb un=

gefäfer 100 Sßaler.

©aber ift ingleidjen ein (Brauhaus, fo bie Stabt bauftänbiq in allem gu 1)alten fdjulbig.

lü) Sic ©innaßme ßatte 1600 nodß 2 Sß. 12 ©r. betragen unb mar 1626 fogar auf 16 St). Dcranfdjtagt morden.

J1) 1600 maren es nur bie 3 3aßrmärtte unb 1 9BocßenmarEt (ber 2. tarn ja crft 1644 ßingu). Sie Sinnaßme betrug damals 5 St). 24 ©r. 9 fetter. Ser (Boranfcßtag 1620 lautete auf 20 St). 91tan mürbe nun bad) uorficßtiger.

12) Sie Sinnaßme mar 1600 nur 27 ffir. 8 fetter, allerdings bei einem Saß non nur 2 fetter. Ser (Boranfcßtag 1626 lautete auf 7 Sßaler. Stau erwartete alfo einen beträcßtticßen ütuffcßmung.

13) Sie ©innaßme 1600 mar mit 307 St). 24 ©r. mefenttid) ßößer. Offenbar mar barin aber enthalten, mas an bie Saiferticße Bammcr abgufütjren mar. Sie 9tcdj=

nung oon 1600 ßatte außerdem nocß einen (poften „oon ber (Braupfanne" mit 37 Sß. 46

©r. 6 fetter; oietteicßt ßandelt cs ficß ßier nur darum. Ser (Boranfcßtag 1626 lautete auf 50 Sßaler. Sind) ßier ßoffte man alfo auf beffere gelten.

14) Ser 9Mat)ßausgins betrug 1600 3 Sßaler, der OHatäjuroadßs 13 Sß. 24. ©r.

Ser (Boranfcßtag 1626 lautete auf 46 Sßaler. 9Jtan recßnete ßier alfo auf ein beträcßt»

licßes 9JZeßr. Ser (Brauurbar mar eben eine tpaupteinnaßmequelle der Stadt.

(Sdjluß folgt)

(16)

3 nt)oltsoer 3 ci(l)nis

93ögeX, Sßrofefjor 2>r. Sfyeobor: gur 3nfd)riftenfunbe 21— 27

©tftert, 5)r. Śutl: 5>ie ©ögte oon ^reugburg 102—109 120—126 5)26 ©rieger jpebroigsftift 2I5 gins= unb ©runMjerr

im greife Slreujbutg 169—173

183—188 ßiegtag, ©rofcffor 5)t. ©uftau 5>er beutfdje 2Renfd) in ©uftom •

greylags fogialen ©omanert 97—102

129—133

©atoel, §>einnd): 5>ie Gdjule ju Seroitjdjiitj 27— 31 47— 48 76— 79 94— 96 109—112 126—128 141—144 155—158

$acf)e, ©r. grit): ©ie Gd)lad)t bei ©itfchen 2— 8 ŚReitj, ©rofeffot ©r. ©erwarb: ©efcf)id)te ber Slreu^burger ©ogtei 49— 59

©us bert Anfängen bes Śubert turns in Breugburg 93— 94 Sine Breujburger Stabtredjnung non 1600 150—155 yBreujburg nad) bent 30jä’hrigen Kriege 173—176 äßenj, ©r. Steinrid): ©er Breis Brengbnrg im Schrifttum 16

32 63— 64 79— 80

©on unb über ©uftao greytag 159—160

Staffle, ©r. ©eorg: ©orgefdyictjte bes Breifes Hreu^burg 8— 16 17— 21 43— 47 60— 63 65— 76 81— 92 113—120 133—141 145—150 161—169 177—182 Sdjott, ©farrer: ©te Schotts unb ber Breis Brenjburg 33— 42

Cytaty

Powiązane dokumenty

^3efer fdudfe bcid fJTtabcfjen forf unb fal; (id; roie geifledabroefenb uni. ©djon einntal baffe er feinem £ebcn cine 2S$enbung gebcn rcollen, ba roar Snnufta

Auch in den späteren Nachkriegsjahren haben sich wieder Politiker dieses Begriffs bemächtigt, obwohl die Geschichte gezeigt hat, dass eine Mischung aus Politik

Saurma1) t)ält es für waßrfcßeinlicß, baß bas SBappen bas flaoifcße herb Łodzią II ober Korab, bei benen SRonb unb Slaßn ebenfalls wecßfeln, ift unb oermutet, baff ber

mögen gurüdgefeßrt iff. Ser 5ßrogeß ßot biefe tpauptfafe fanm angeftreift, bem gengen o. ipeHborf mürbe burd) ben Verteiöiger u. ben gefälligen Sßrä- fibenten bas

Nnbers war es nocß mit Vürgsborf. Siefes Sorf geßörte ßum ßerßog-- lidjen 21mt in Rreußburg, Rreußburg aber wieber war ein Seil bes fierßogtums Vtieg. $ier ßätte bie

Sief es „Stabthaus&#34;, bas mit bem Oathaus nid)ts gu tun l)at unb bornit nid)t nerwedjfelt werben barf, oerbanft feine Sntftefjung ber Oelegung ber Stabt mit

scheidung sei in Am erika überhaupt nicht vorhanden, es wurde auch immer wieder darauf hingewiesen, daß in den Vereinigten Staaten die Löhne so hoch stünden,

„Financial News“ glaubt Angaben machen zu können nach denen etwa 75 M ilk £ französische Guthaben bei englischen Banken und Akzepthäusern laufen und etwa