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Aus der Heimat, 1938, Mai

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Academic year: 2022

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(1)

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fciMHffaue-tyiHe- WoafttUfbt'H’

‘Mum- 7938

•33er Verlag bet)ätt ftd) bas au§id)liet3lidje Stecht ber Vertnetfättigung ttnb Verbreitung bei in biefer Veilage sum SIbbrmf gelangenben Originalbeiträge uor.

Ztorgefcf)We bes Greifes äreujburg

Son ©eorg 9t a f ä) f e, 9tati6or.

(gortfeßung)

Auenfetöe

Sas Sorf liegt bidjt nönblid) Dort ^itfdjen, mit ibeffen mittelalterlicher

©efćf)id)te eg immer eng oerbunben roar. Sie oorgefd)id)ttid)e Sefteblung ift erft feit roentgen 3aßren ermittelt roorben.

guubplaß 1

91m 10. 9. 1925 berichtete Sefjrer 9taabe, tßitfdjen, baß ber Sauer Ros=

mala am tpejeriberg, norböftlid) non Auenfelbe, rote bereits oor oier 3al)rcn Urnen ausgeadert habe. Steinfehungen mit Urnen unb Sfeletten roaren and) beim Set nbf chad) ten gef unb en roorben. Sei ber Sefidjtigung rourben and) bolb norgefd)td)tIid)e Sehebben unb ßeidjenbranb, bie auf Sranbbeftattung 'i)imote=

fen, gefunben. üBeitere fyeftfteliungen machten Beßrer ©aroantfa, Äuenfelbe, unb Beßrer S3ünfd)trs, ßornfelbe. Ser 9tonb ber Keinen Sanbgrube rourbc hierauf an: 12. unb 13. 4. 1926 burd) ben Serfaffer unterfucßt. groei Streifen oon 20 unb 17 m Sänge unb je 2 Steter Sreite tarnen gur Ausgrabung.

Seiber geigte fid) halb, bah ber SPU9 bie ©räber im leichten Sobett erfaßt unb gum Seil gerftört hatte. Sod) ließen fid) nod) folgenbe ©räber feftftellen:

©rab 1: 3n 0,75 m Siefe lag eine gerftörte quabratifdje Steim feßung oon 1 m Sreite. 3m 3nnern lagen ne'benetnanber bie Scherben non oier Seigefößen unb bie Urne mit bem ßeidjenbranb. 91 ad) ben Scheiben ließen ftd) feftftellen: 1.) eine Keine fdjroarge Sdjüffel mit eingegogenem Staub, 10, 9Jt. 20, 2.) eine Keine £>enfeifd)ale, 3.) eine außen gerauhte Sonne, 4.) ein Seiler mit Sttpfen auf einer Seite. S. 20. 5.) eine Keine Serrine,

geraußt, mit hohem glattem gefdpärgtem öalfe. Sie ift gut erhalten. 3m Sntiern liegt Seicßenbronb non einem jugenbltcßen 9Jtenjd)cn. $. 14, 99t. 12.

Ahn. 5, 9. Säs ©räb gehört bem älteren Abfdjnitt ber früheren Sifengeit an.

©tob 2: 3n ber 9tähe fanben ftd) gerädert bie Sdjerben einer großen Serrine, rooßl eines groeiten Urnengrabes ohne Seigefäße. Sie Urne gehört bem jüngeren Abfdjnitt ber früheren ©ifengeit an.

©rab 3: ©ine gerftörte Serrine mit gerauhtem fugeligen Rörper unb abgefeßtem glattem, hohem $alfe. 0. urfprünglid) 30, ^aisßöße 8. Ab'b.

(2)

2tbb. 5. ‘Mucnfctbe £tr. Svrcu^bunj. gunbptog 1.

Sunbflüdte aus oerfdjtebenen 93ranb grabem ber frühen (Eifengett.

Sas SDteffer flammt aus einem Äürpergrab. 1. 4%; 2—9. 1k

(3)

5, 8 Sabeiliegenber ßeicßenbronb bewerft, baß es ftd) um ein Urnengrab ßam beit. (Es gehört ber jüngeren Stufe ber früheren ©ifengeit an.

©rab 4: (Ein gerftörtes (grob. Sn ber Häße lagen bie Uxefte einer Sicinfeßung in 0,60 m Ziefe. 33orßanben ftnb: 1.) große Sterben einer Scßüffel, 2.) eine Heine fcßwarge $enfeltaffe, 3.) jerftreute Grebben einer weu teren tpcnteltaffe unb einer fieinen Zerrine mit eingeritten unb mit weißer Waffe gefüllten 3$ergterung. Sas Wußtet befteßt ans parallel laufenben ßi=

nien unb ßängenben Sreietien, gefüllt mit fdjrägen ßinicn. 3lbb. 5, 11. 5er=

ner finb Scßerben einer Zerrine vorßanben, bie fdßwacß eingerißte, fparrenföt-- mig oerlaufenbe SßaraUellinien mit ©nbpunften aufweift. 11bb. 5, 10. ferner ift bas 33rucßftüd eines gerfcßmolgenen Hrottgeringes unb and) ßeid)enbranb mitgefi r.ben worben. 5>as 33ranbgmb geßört ber älteren Stufe ber (Eifern Seit an.

©rab 5; gerftörtes ©rab, ßeicßenbronb unb Scßerben einer Zonne.

©tab 6: gerftörtes ©rab mit ßeicßenbranb unb 6d)erben eines unbe=

ftimmbaien ©efößes,

©tab 7: gerftörtes ©rab in 0,25 m Ziefe. Weßrer ©efäße ftanben neber.einanöer. ©in roßer Zonnentopf (©ef. 2) entßielt ßeicßenbranb. fjer=

ner ftnb vorßanben: 1.) eine Eeglige, fcßwarge §>enfelf(ßale, 31bb. 5, 4. £>. 5, W. 12. 2.) eine Urne, Zonne, mit gingertupfen um ben |>ats, gemußt, Spats geglättet, in Scßetben. 3.) eine Heine gweißenflige bunfetbraune Zerrine, auf ber Scßulter ßerabßängenbe parallele gurcßengruppen. 3lbb. 5, 7. 33. 13, 6. ungefaßt 10. 4.) eine fd)warge Zaffe mit fcßwacß auslabenbem Haube.

Stuf ber Scßulter ein Zupfentrang. Ilb'b. 5, 3. W. 12, £>. 5. 5>as 33ranbgrab geßört ber älteren Stufe ber früßen ©ifengeit an.

©tab 8: Sn 0,30 m Ziefe eine alteinfteßenbe tpenfettoffe in ungeftör-- tcr ßagerung (31'bb. 5,2), fdgwad) boppelfeglig. $. 4,5. W. 7. Sn ber 9täße ein Stein gut Slenngeitijnung bes ©rabes. Sa ßeicßenbranb feßlt, fcßeint es ftd) um ein vergangenes Rörpergrab ber älteren Stufe ber früßeren ©ifengeit gtt ßanbeln

©tab 9: gerftörte Stcinfeßung bei 0,30 m Ziefe. gwifcßen ben Stei­

nen tagen Scßerben, ßeicßenbranb unb Wetaltbeigüben, barunter ein Stüd eines eiferten gebraßten Hinges, ein Heft einer ©ifennabcl mit angeroftetem ßeicßenbranb unb ein Habelftüti mit angerofttem ßeicßenbranb. 3tn ©efaßen geßvrer ßierßcr: 1.) eine Heine $enfelfcßale, fcßwarg unb ßalbluglig. §. 3, W. 8. 3lbb. 5,6. 2.) eine große Zerrine mit fugligem Körper, außen gemußt unb glattem, ßoßent £als; entßielt woßl urfprünglid) ben ßeid)enbraub. 3tbb.

5,5. 0. etwa 21, W. etwa 14. Had) ber Zerrine ein Urnengrab aus bem jüngeren 3lbfd)nitt ber früßen ©ifengeit.

©rab 10t ©in unvollftänbig erßattenes Sfelett. ©s fanben fuß nod) bie Rnocßen bes Oberfcßenfels in alter ßage not. 31n ber Seite lag ein eifernes Wcffer mit feßwad) aufgebogener Gpiße unb ctbgefeßtem (griff=

angel. ß. 13. 3lb'b. 5,1. 3m geftörten Hoben lagen gwei flacße 33rongebtecß=

ftiideßen mit innen ftedenbem Hiet von % cm ßänge, waßrfeßeintid) 33efd)Iag=

ftüde. 91acß ber fjorm bes ©ifenmeffers liegt ßier ein SMettgrab ber älteren Stufe ber früßeren ©ifengeit vor.

Sic wenigen ©rüber finb troß bes gerftörten guftanbes für bie 33or=

gefd)id)te bes Greifes Strengbitrg redyt wießtig. Heuere 3lrbeiten bes Herfaffers (©. Haftßfe: Sas ©nbe ber ßauftßer SMtur in Scßlefien, 1932) unb 33eobacß-- tungen auf anberen Urnen felbem ßaben folgenbes ergeben: bie oorliegenbeu

(4)

©rabfunbe ftammen aus ber früheren Gifenjeit (800—500 d. b. gUo-)- was älter (mm 800—650 u. b. ßtw.) ftnb ßierbei bie Branbgräber mit ben cielen Beigefäßen, unb eben (o bie Störpergräber. Siinger (o on 650—500 o. b.

ßtw.) ftnb bie beigabenlofen unb nur feßr roentg Beigefäße entßaltenben Urnengräber. ®ie Urnengröber bes älteren Blbfcßnittes ftimmen mit benen oon SRieberfcßlefien überein, ©eräugte ©errinen mit glattem ftals finb ba=

gegen auf bas norboftfcßlefifäye ©ebiet ber Streife Strasburg, 9tofenberg, Oppeln, Btamslau, ©roß ©artenberg unb Stieg reäjts ber Ober befdjränlt.

3n biefes burd) Stammeseigentümlicßfeiten gefennjeicßnete ©ebiet rücfte oon bem Blnuaberggebiet ber Streife ©roß Gtreßliß unb ©leiwiß bas Braucßtum ber

Störpertcftattung oor. 9tad) bem ßunbplaß ©roß Gtreßliß unb Blbamomiß ift tiefe feltene Seftattungsform, bie oon ben roeit unb breit übließen Branb=

beftaitungen ber bronje= unb ber eifengeitlicßen Beoölferung äbroeidjt, als

„Blbomomißer Sppus" roeltbefannt geroorben. (SOtan oergleiiße u. a. Gberts Sealtejiton ber Borgefcßid)te.) Störpergräber ber Btbamowißer Sri mit Gifenmeffern an ber Seite ftnb neuerbings oom Serfoffer and) fiiblicß oon Streujburg in Scßloßwalben Streis 9tofenberg unterfucßt worben. 3m Greife Slreujburg ftnb fie bisßer nur in Bhtenfelbe feftgefteüt worben, ©er woßl burd) religiöfe Borftetlungen bebingte Stand) bleibt nur furje ßeit befteßen.

Gr wirb wieberum oon ber Sranbbeftattung abgelöft. Sie ©räber bes norb=

oftfd)Iefifd)ert ©ebietes erßalten bann große roße ©errinen; bas fyeßtcn oon Seigefäßen wirb für biefe norboftfd)Iefifd)e ©ruppe fennjeicßncnb. ©ie ©on=

ware oerrät beutlid) bie ©töte ber ßeit. ©ie feit altersßer üblicße ßoße Stunftfertigfeit ber Söpfer ift bei ben leßten Gr^eugniffen ber Untenfelber-- fultur nicßt meßr §u werten. 9Jiit biefen ©räbfunben enbete bie jaßrtaufenb-- lange Sefieblung ber fdßleftfdßen Bronze jeitfultur. ©ie gtiebßöfe waren in ber ßblgejeit mißt meßr mit ©oten belegt, bie alten Sieblungen gerftört unb oeclaffen worben; bie früßgermanifcßen Safternen befeßten bann bas norb=

fd)Iefifcße ©ebiet.

Beßrer Ganbmann aus ©albungen entbecfte im 3aßre 1938 unweit bes Urnenfelbes, hießt weftlidß bes Bermeffungspunftes 198,3 am !pe$enberg einen widjtigen germanifcßen Seßerben. Beßrer 9Raabe, 9ßitfd)en, übergab bas Stücf am 27. 4. 1938 Gs ßanbelt ficß um einen ßoßen fjüß einer germanifcßen ©er=

rine, wcßl aus einem Sranbgräbe bes 1. ober 2. Saßrßunberts. ©emnacß ift feftjnftellen, baß bie als Spc<i;enberg bejeidjnete auffällige $öße in oerfcßiebe=

nen geilen ber oor= unb früßgefößidjtlidjen Sefieblung als fyriebßof Serwem bung gtftmben ßat.

gunbplaß

2

3m 97orboftwinfel ber ©emarfung ßatte Beßrer ©fdjaepe, Dels, gele=

gentlid) eine Sd)erbenfunbfteIIe enfbedt. Sei wieberßoltem Blbfucßen im 3aß=

re 1926 burd) Beßrer 9taabe unb ©awantfa tonnten nur fpätmittelalterlicße Scßebben feftgefteüt werben.

^mtbplaß

3

Bin ber 9torbgren§e ber ©emarfung am ©ege nacß Sanbßäufer ju fanb Banbwirt Sßaffef meßrere ©efäße unb in ißnen fdjwäfließe Blfcße. Gine Sefid)tigunq im 3 aß re 1926 oerlief ergebnislos. Bim 31. 4. 1926 fanb jeboeß Beßrer ©awantfa oerbrannte Grebben eines großen ©onnentopfes mit wecßfel- feitig gerupftem ©utft ber jüngften Sronge^eitftufe (1000—800 o. b. ßtw.) unb am 20. 4. 1927 weitere früßeifengeitlicße Gtßetben oon ©onnen mit ge=

(5)

raustem Körper unb glattem $als unb fcßroarge ©affenfcßerben. Gie gehören offenfid)tlidj in ben fpäteften Olbfdynitt bei Gifengeit (650—500 o. b. Stm.).

©emnad) tonnte ßtcr eine ©orfftelle oom Segtnn bes 2. 3af)rtaufenbs an für bie ©einer oon faft 500 3al)re feftgeftellt roerben.

^uubplaß 4

Olrbeiier Saiger aus ißitfcßcn übergab im 3oßre 1926 einen auf bem Older bes S'anöroirts ©alibor öftlid) ber ©orfrnitte gefunbenen <2d)erben. t£r gehört gu ber fd)tonrg glängenben ©öpferroare ber (Germanen. roal)rfd)cinlid) bes 2. 3af)ri)unberts. Ob l)ier ein ©orf ober ein grieößof ber OBanbalen Hegt,

tonnte nod) nid)t ermittelt roerben.

gmtbplaß 5

Olm OBcge gum 5brftf)aus bes eßttfrf)encr Gtabtforftes öftlid) bes öejen=

beiges fanb Beßrer ©aroantta gelegentlid) oorgefcßicßtlicße Gewerben.

gunbplaß 6

Olm Sorbansgang bes ©orfes liegt eine oorgefdf)tct)tIid)e. roafjrfdjeinlid) früßeifengeitli^e Gcßerbenfunbftelle.

gunbplaß 7

OBeftlid) ber ©orfrnitte fanb Sauer kregel 6d)erben unb bie Secret

©aroantta unb Saabe gefdjlagene generfteinftüde. ©emnad) lag an biefer Gtelle bas jungfteingeitlidje ©orf, rooljl ber norbifdjen Kulturgruppe,

ßnnbplaß 8

OBeftlid) ber Saßn rourben auf bem Older (Slabts 1929 ein oorge|d)td)t=

lieber unb Diele mittelalterliche Gdjerben gefunben.

gunbplaß 9

Güblid) oon 8 rourben am 5. Siat 1929 oon Secret ©aroantta unter mittelalterlichen Gd)erben and) ein uorge'fd)id)tlid)er gefunben

g-unbplat) 10

Oeftlid) oon fjunbplaß 9 entbedte Siel)rer ©aroantta am 5. 5. 1929 oorgefd)id)tItd)e G (herben unb mehrere [yeuerjtenabfpliffe, barunter ein flei-- nes Gteinmeffer ber mittleren Gteingeit, unb groar aus ber älteren ©ruppe, bem fog Sarbenotfien.

^unbplaß 11

Olm 7. 8. 1930 fanb Beßrer Saobe am OBege oon Oluenfelbe gum ßorfH ßaus Spitfcßener Gtabtforft roeftlid) bes ipejenberges mehrere Gdjerben, bie fpätbrongegeitlid) ftnb. (£s ift nid)t ausgefcßloffen, baß fid) bas Urttenfelb oon gunbplaß 1 bis in biefe ©egenb ausöeßnt.

gunbplßß 12

Oln ber ©emartungsgrenge nacß OUteidjen gu, nörbliä) oom ©orfe Oluenfelbe, ftnb Gdjerben oon Beßrer Oiaabe am 27. 7. 1927 eingeliefert root-- ben. Gie ftnb geöreßt unb geigen ©r ei) rillen auf ber Olußenfeite. Gie ent-- ftammen einer früßgefcßicßtlicßen Gieblung aus ber OBenbe oom 12. unb 13.

3crßrl)unbert. ©as tjeutige ©orf liegt [übtid) oon ber ^unb[teile 500 Sieter entfernt unb ift burd) eine fumpfige OBiefe getrennt.

Sas mittelalterlidje ©orf

liegt an ber Gtelle bes heutigen ©orfes. 9iod) läßt fid) bie alte f^orm eines Olngerborfes mit OBiefe unb ©cid) im heutigen ©runbriß erfennen. ©ie gelber oerlaufen in alter OBeife in ftßmalen Gtrei'fen öftlid) unb roeftlid) bes

©orfes. Olud) ber alte ©orfname 3afd) toroiß gel)t groeifelsfret auf einen Sor--

(6)

narrten, mop ben ©rünber Stamens Sohannes, in ber mittelalterliche tPefifcpn

©etfleinerungsform and) ,,3asfo, 3afd)0 unb 3esfo" genannt, guriief. 9tlm 1.

SRai 1414 fü’fjrt bas ©orf bte ©egeid)nung „©ifdjfouńh" — © umb 3 roeä)-- feln oft in alten Urfitnben —. 3n biefer wichtigen Urfunbe oerfaufte näntlid) „©ammpd) Gpirspad)" eine ©iefe, in bem geige groifd)en ©ifd)-- foroih unb ©iersborf („an bet ©itfdjener ©tenge gelegen") für 2%

SOtarf an ßrang ©tiger, Pfarrer gu ©itfd)en". Cod. dipl. Sil. IX, 730 u.

751. Unter ©iersborf mirb bas and) 1488 ermähnte ©orf „©erljarbsborf"

(gerhardi villa) oerftanben. 1407 mirb ©erljarbisborf unb ©erljarsborf bei

©;tfd)en genannt, ©s muff nörblid) oon 9luenfelbe gelegen hoben unb in ben

©emarfungen 9llteid)en unb fßitfdjener Stabtforft aufgegangen fein, ©ie Sa- ge bes ©orfes ©erfjarbsborf ift bis freute nod) nidjt feftgeftellt. 3m 3ape 1937 mürbe bet Stame bes ©orfes 3afd)Eoroit) in 9luenfelbe geänbert.

gufammenfaffnng

©ie Sage bes ©orfes fyat in ber japtaufenbelangen oorgefd)id)tIid)en

©ejteblung roieberijolt geroechfelt. 3n ber mittleren Steingeit liegen bte erften Sieblv.ngen roeit roeftlid) bes ©orfes an ^unbplajj 10. 3n ber jüngeren Steingeit bis gegen 2000 o. b. gtro. ift ungefähr an ber gleichen Stelle (fjunb- plajj 8 ober 9) aber bann and) bid)t roeftlid) bes ©orfes (fyunbplat) 7) bie Sieb- lung ber 91derbauer ber norbifepn Kultur nadjmeisbar. ©egen ©nbe ber

©rongegeit unb Anfang ber ©ifengeit liegt bas ©orf nörblid) bes heutigen befiebelten ©ebietes. ©as bagugeprige ©räberfelb, bas bis ans ©nbe ber frühen ©ifengeit reidjt (500 o. b. gtro.), liegt auf ber einfamen $öi)e roeit öftlid) bes ©orfes (fyunbpiat) 1). ©ie frühgermanifd)C ©efiebhtng ift nod) nid)t naifygetriefen, bagegen roar bas roanbalifd)e ©orf öid)t öftlid) bes heutigen ©or=

fes gunödjft im 2. 3af)ri)unbert, oiellept aber rooi)I feit ber geitroenbe oor- pnben. ©er rootjl gugeljörige roanbalifdje fyriebt)of pt auf bem §ejenberg (gmnbplat) 1) gelegen. 3m grüf)Iid)t ber ©e'fd)id)te (um 1200) lag bas ©orf an ber ©orbgrenge ber ©emarfung, oom fpäter gegrünbeten, mittelalterlichen unb heutigen ©orfe nur burd) eine fumpfige ©iefe getrennt.

Saitfcmi

©as ©orf ©an fan liegt im Süboftroinfel bes Kreifes Kreitgburg. ©ie Sübgienge ber ©emarfung mirb burd) ben Stoberflujj gebilbet. ©or= unb frül)gefd)id)tlid)e ßunbe unb gtmbpläp ftnb erft feit wenigen 3ahren befannt.

gunbplah 1

91m 11. 4. 1925 bemerfte ber ©erfaffer am ©albroege groifäjen bem ©orfe 3omm unb Subroigsborf unroeit ber Kreisgrcnge einen auffälligen ipügel oon 3—4 m §öhc unb 25—30 m ©urthmeffer am ©runbe. 9luf ber Spije fjat ber red) fettige $ügel eine 91usbel)nung oon 15—16 m, unb ift auf allen Sei­

ten oon einem fumpfigen föraben umfdjloffen, ber an ber Oftfeite 20 m, an ben übrigen Seiten 8—15 m ©reite aufroeift. 9In ber Oftfeite idjliefjt ein fünftlidjer ©all oon 1,5 m $öp unb 3 m ©reite bas ©orgelänbe ab. Gr fe|t fid) im erhöhten ©elänbe fort, aus bem ber oom ©allgraben utnfd)!offene

$iigel herausgearbeitet ift. ©s beftep fein groeifel, bah es fid) hier um einen ber befennten ©urgpigel pubelt, roie fte häufig bei jebem nach öeutfdjem 3ted)t ausgefepem ©orfe oorfommen. 91 uf bem gum ©eil etwas befdjäbigten

$ügel fanben fid) roeiterpn Sel)mberourf, ber von gerftörten 'gadjrocrfbauten ftammt, einige gebrepe Scherben mit 91iIIen taffen fid) einbeutig als Sieb-

(7)

lungsrefte bee 13. unb 14. 3ol)rhunberis beftimmen. 3m füböftlid)fen Seil bes (Baügrcrbens bef inbet ftd) nod) Ijeute eine Quelle, bie in Stein gefaßt ift unb einftmals ben (Ballgraben mit HBaffer füllte. (Rad) ber bisherigen Slennt- nis gehört gu berartigen (Burghügeln ein (Dorf. (Es muß in ber (Räl)e gelegen haben unb roüft geworben fein. (Da fid) häufig ber (Ra me ber untergegange- neu (Dörfer als ßlurname p holten pflegt, mürben oerfdfebene (Ermittlungen angeftettt. (Etwa 1500 (Beter norbweftlid) oon bem (Burghügel liegt ein Sorft- haus an ber (Bemarfungsgrenge mit bem tarnen „(Rafpenau". (Erfreulichem roeife halfen nun bie gef(f)tcf)tXtd)ert Quellen weiter. 3n einem (Bergeidjnis aus bem 3 ah re 1488 bes (Breslauer Staatsardfos (Cod. dipl. Sil. XIV S. 172) werben oerfdjiebene (Dörfer aus bem (Begirt Hreugburg angeführt, bie fid) bis- her nur teilweife ermitteln ließen. HIls öritter Ort wirb (Rafponaw genannt.

(Die Herausgeber brefer Urfunbe, (Barfgraf unb Sd)ulte, fprad>en in Hlnrner- fung 30 bie (Bermutung aus, baß bas ßbrftßaus (Rafpenau als (Reft eines gleichnamigen (Dorfes angefehen werben fann, wenn ftd) (Refie eines mittel­

alterlichen (Dorfes nachweifen laffen.

(Das 3anö=(Bud) bes ffürftentums (Brieg weift außerdem feit 1400 ein (Dorf ähnlid) flingenben (Ramens in ber (pitfcßener ©egend groifcfen (Reuborf, (ßolanowtß (Hornfelbe) unb (Eoftou auf. 1438 wirb in einer (Brieger Urfun- be and) ein genge namens (Rafpe benannt. (Es ift alfo füßer, baß ber (Dorf name (Rafpenau, wie fo riete (Brünbungen ber beutfdjen Siebter, einen mittel­

alterlichen (ßer'fonennamen trägt. (Bit ber Hluffinbitng bes (Burghügels ift bie Stelle bes untergegangenen (Dorfes namens (Rafpenau wieöer ent'öecft.

Seine (Bemarfung ift in ber (Bemarfung (Banfan unb in ber benachbarten (Be»

marfung Subwigsborf, bie hier einen eigentümlichen gipfel bitbet, aufgegan- gen unb heute mit (Bald bebe dt.

Sunbplaß 2

Hirn 14. 12. 1923 beridfete ber jetzige (ßrofeffor ber Hod)fd)ute für Cet)»

rerbitbung (ßertif, aus (Beuthen, folgendes:

(Bei bem (Borwerf (Birfborf, früher (Brefinfe, befinde fd) ein auffälliger Hügel. Hin ihn fnüpfe fd) bie Sage oom oerfunfenen Schloß. 3n den Hügel fei ein 1 m tiefes 3rd) gefd)ad)tet, ein Songefäß babei gefunden, ßehmftüde mit (Eirbrüdev oon (Rofr unb Schilf unb eingebrannte (£onfd)erben lägen herum.

(Mud) Stubienrat ßoßin unb ßeljrer 6d)otg aus SXreug'burg machten im 3ahre 1926 auf bie Stelle aufmerffam. (Die Stelle würbe darauf oom (Berfaffer be- ficßtigt. Sie wirb im (Bolfsmunbe „Hopieß", b. h- Hügel, genannt unb liegt im dichten HBalb an einer fd)wer zugänglichen Stelle. (Der Hügel ift etwa 2 m hoch, hat am Süße 20, auf der Höhe 10 m (Durtijmeffer, ift runbtid) unb auf ber Hlnßenfeite oon einem breiten (Baffergraben nod) heute umfd)Ioffer..

Seiber ift ber Hügel in ber (Bitte burd) eine (Raübgrabung gerftört. (Die herum- Iiegenben ßehmbewurfftüde be weifen aber eindeutig, baß and) hier ein Sati)-- werfturm geftanben hat. (Die bei ber (Brabung gefundenen mittelalterlichen Söpfe waren leider nicht mehr P ermitteln. Sie würben bas Hilter bes (Burg­

hügels nod) näljer beftimmen. (Rur im füblichen (Borgelünbe bes (Burghügels fanb fid) ein blaugrauer Sdjerben mit einer (Bergierung, bie mit einem Sauf- räbd)en hergeftelli worben ift. (Derartige Scherben fommen nur am (Enbe bes 13. unb Hinfang des 14. 3al)rhunberts oor. (Die gn bem (Burghügel gehörige (Dorffieblung hat alfo in feiner (Rahe gelegen. Hlud) hi« handelt es fid) um ein (Dorf, bas früheftens im 13. Sahrhnnbert als beutfdjes (Dorf angefeßt wer-

(8)

ben ift. 6s fcfyeint jebocf) nid)t pr 6ntroidtung gefommen 5u fein uni) ift In ber ©cnmrfung bes Sorfes ©anfau aufgegangen, ber größte Seil ber alten Sorfflur ift mit 9öali> bebecEt roorben; ein ©eft bes alten Dorfes ift bas ©or- roerf SBtrPborf, bas roaßrfdjcinlid) fogar Rittergut mar, unb bie fiiblid) bavon gelegene, beute roenige Käufer umfaffenbe Kolonie ©irfborf. Ser alte ©amc bes Sorfes fdjeint gleichfalls verloren gegangen p fein. Sie vor furpm ub=

lid) geroefene ©epidpung ©refinfe ift nur ein Flurname unb bebrütet ©irEen=

roalb.

ffunbplaß B

©m 8. 9. 1926 fanb ber ©erfaffer am Oftranbe ber Sorfmitte einige rnoßl bronjejeitlidje unb mittelalterliche Sdjerben.

fyuitbplaß 4

©m Wege nach bem ©orroerf ©irfborf befinben fid) nodh im Walbe eine

©ngaßl Meiner Hügdl, bie bas ©usfehen von bronjepitlid)en Hügelgräbern haben, fyeftgefteHt am 8. 9. 1926 burd) ben ©erfaffer.

ßunbplaß 5

Weitere 500 m vom ffunbplaß 4 entfernt liegen gleichfalls Hügel, bie im ©erbed)t fteljen, Hügelgräber p fein. Näheres tonnte nur burd) Unter-- fudjung feftgeftellt ro erben.

gunbplaß 6

Oftcrn 1927 legte Herr 6d)u!rat Sehmann, Mtcu^burg, ein fyeuerftein- meffe- vor, bas Server ©ömer am Wege nach bem ©orroert ©irfborf nörblicf) von fffmbplats 5 gefunbcn I)att. 6s banbeit fid) um ein 6 cm langes 5unb=

ftücf oon hellbrauner ffarbe, bie Seiten unb bie fd)räg plaufenbe Spiße finb gebengelt. Sie ©Itersbeftimmung ift recht fcßroierig. Sas fyunbftiicE fcßeint älter als jungfteinpitlid), alfo mittelfteinjeitlid) p fein unb bann in bie

©cuppe ber Meinen ^euerfteingeräte bes Sarbenoifiens p gehören. $ür bie SieMungsgefd)id)te bero ei ft biefer roidjtige ff unb, baß bas C&e'biet von ©antau fein altes Urroalbgebiet , fonbern in ber mittleren unb roofjl jüngeren Stein-- jjeit, rote allgemein in 6d)lefien, nur fd)road) beroalbet, roaff)rfd)einlid) fogar eine

©rt Steppe roar. Sie trodenen, meift fanbigen Höt)en ßnb bann von bem Sä­

get biefer geil mit ©orliebe befiebelt roorben.

gunbplaß 7

3m Walb hießt fiiblid) bes ©orroerfs ©irfborf tonnten roeitere Hügel feftgeftellt roerben, bie bei einem Sitrdpnefjer von 10—15 m eine Höße von 1—1% m l)aben. ©ud) ein aus einem Hügel ßecousragenber ffelbftein läßt, nad) ffeftftellungen bes ©erfaffers, ben fünftlid)en 6t)arafter ber Einlage oer­

muten.

Sas mittelalterüdhe Sorf ©antau

bürfte an ber Stelle bes heutigen Sorfes liegen. 6s tourbe nad) einer Urfunbe bes 3ahres 1283 auf bem (Mnete bes Sorfes „6rucerborf" (b. ß- Streuprborf), vorder „Sßocenoroiß" gegrünbet (5totfti)anoroiß jeßt Riefernrobe Hreis ©ofenberg). Sas neue Sorf führte barnals bie ©epidpung ©anc (Cod.

dipl. Sil. VII, ©r. 1734). ©nt 22. 2. 1258 roirb ein Wiglo be ©and)oro (a. a.

O. 997), int 3ahre 1260 betfelbe mit bem ©amen Wigo genannt, unb feine

„©efeffmfen, roeld)e er in ©anforoe von ben ^ren^ßerrn frei be'fißt", ermähnt.

1274 roirb bas Sorf ©anta erneut ermähnt.

(9)

0er Stame Sorte, bie Stbfürgung eines mittelalterlichen Sßerfonemta=

mens, würbe aud) f)ier Ortsname unb hat ftd) bis in unfere Sage gehalten.

Slus ber Seftßnng btefes fitters entroidelte ftd) das heutige Stittergut mit bem Schlöffe. Wo ber Surghtrm, ber alte Stttterftß, lag, tonnte bisher nid)t ermittelt werben. Stud) bas ©orf fetbft geigt nod), baß es als beutfd)es Stitgerborf mit ber Hird>e in ber SJtitte angelegt ift, obwohl oiele Seränberum gen, gule^t eine (Erweiterung in frieberigtanifcher gett nach ©üben 31t, erfolgt finb. lieber bie Anfänge ber trwlgürche, liegen leiber feine mittelalterlichen 9tad)rid)ten oor. Slber aud) ber Vorläufer ber heutigen &trd)e biirfte an ber gleichen ©teile geftanben haben. (Ein befonberes 5tun|twerf ift ber gotifd)« *211=

tar, ber feiner ©röße unb feines Wertes wegen wot)I faitm urfprünglid) für biefe ilitdje beftimmt war, mahrfcheinlid) wohl oon ber mittelalterlichen ©tabt=

firdje Hrettgburg ber 0orffird)C übergeben würbe, ©eit ber ©rünbttng bes 0ofes Sanfait haben and) fonft ftänbige Segie'hungen gur ©tabt bis in unfere Sage beftanben.

Sufammenfnffuug

0t e oorgefd)'id)tItd)e Seftebluttg beginnt mit einem fteingeitlichen $unbe, wahrfcheinlid) in ber mittleren ©teingeit (gunbplat) 6). Slus ber Srongegeit ftrtb nur wenige ©puren (f$ünbplaß 3) unb wahrfcheinlid) bie Hügelgräber (5unbplah 4,5 unb 7) gu nennen (wahrfcheinlid) aus bem Slttfang ber Sronge=

gebt 1700—1200 0. b. gtw.). 0a and) heute nod) bie ©emarfung Sanfau gum großen Seil mit Walb ‘bebedt ift, finb bie Dorgefd)td)tltd)en ßnubpläße nur fd)wer feftgufteilen. 3n ber gett ber beutfd)en Sefieblung, im 13. 3ot)rhum bert, tagen auf ber ©emarfung bes ©orfes bret beutfd)e (Dörfer: Sanfau an ber ©teile bes heutigen Sorfes, Stafpenau an ber ©teile bes Surghügels am Wege 3 cm m=ßuö w t gsb 0 rf, unb ein ©orf unbefannten Stamens mit bem Surg=

h'ügel bei bem heutigen Sorwerf Strfborf (Sreftnfe). 0ie beiben wehrhaften Surgfjüget unb bie Segetd)nung Schloß im heutigen 0orf Sanfau bewerfen, baß einftmals brei Sütterfiße in ber ©emarfung oorljanben waren; fte finb heut in bem ©orf San tau unter ber ©räflid)en Seftßung Set'hufp--Huc gufarn-- mengefaßt.

Stttttttgartcn

00s 0orf fd)Iießt fübltä) an bie ©emarfung ber ©tabt Sßttfdjcn an unb liegt am Oberlauf bes (ßratwäbad)es. 3m 3al)re 1922 befid)tigte ber Serfoffer bas ©clänbe fübmefttid) bes ©orfes an ber ©emarfüngsgrenge. 6s führt, wie gelcocntlid) feftgeftellt werben tonnte, bie Segetd)nung „Gd)wcbcnfd)onge".

(Eine ßanbnafe, bie im ©üben burd) einen Keinen Sod) o'bgeriegelt ift, wirb in ber Stöße bes Eßratwa burd) einen halbtreisförmigen Wallgraben obgefd)nitten.

005 SRittelftüd ift erhöht Stuf ihm würben einige mittelalterliche © «herben (Süttfeum Sreslau 3no. 9tr. 263:1923) gefunben. 0er Wallgräben wirb burd) fünftlid) angelegte ©rä'ben im Storb often ber Einlage gefpeift. 0ämme f«heinen mittelalterliche ©eiche abgeriegelt gu hüben, ©ine Ueberftcht über bie Stula ge ift nur fdjwer gu gewinnen, ba fte mit ©ornengeftriipp oerwachfen ift. Waf)r-- fcheinliü) hanöelt es ftd) um einen mittelalterlichen Surghügcl, otelIetd)t eine mißglücfte ©teblung, wie bas in ber Stahe gelegene, bereits eingegangene ©nt SOtoffel unb bas ©nt ©td)born, ©emarfung Wtlmsborf, bewerfen.

0as 0ovf Saumgarten fetbft hat eine beutfd)red)tlid)e Slnlage, wie fte tppifd) für beutfeße ©teblungsbörfer ift. 0as ©nt ift Stittergut, bie Waffer--

(10)

müßte als ^ennjeidjen teurer ©eredßtfame ift glcidjfalls oorßanben. Sie

^Bezeichnung Stittergut läßt and) ßier einen 93ucgi)ügel oermuten, öeffcrt Sage nod) nid)t feftgeftettt ift.

®crt^ctfd>üö

3m 3aßre 1919 mürbe auf item ©runbftiid" bes iBejtßers ©aniet ffitor ein Sfelett in einem ftacßen ipügel gefunben. ©ie Stad)ricßt oon blefem ßunbc oermittelte bie 9teid)sjugenbmartin ©nerticß. ©ine geit'beftimmnng biefes gnnbes ift leibet nicßt mögtid). ©ie ©teile liegt an bet Oftgrenze ber ©erndr-- Eung auf einem friiget. 93or= unb früßgefdddjtlicße Sunbe ftnb fonft nicßt be=

fannt. Oie ©emarEung bes ©orfes ift redd Etein, fie liegt ltmfcßloffen oon ber

©emartung iHtrgsborf—93e rtf) elf d) life er SBalb. ©as ©orf roirb um 1300 Bertoldi villa (= 93ertotbsborf) (Ćod. dipl. Sil. XIV. 6. 66) unb fpäter SMirtutfcßüß genannt, hieraus mürbe ber ßeutigie Stamc.

SHetienborf

Stus ber ©orfgemarEung fiitb bisher Eeine öorgefd)icßtIicßen $unbe be-- Eannt gemorben. ©as ©orf ift im 13. Saßrßunbert gegrünbet roorben unb ge=

ßörte mit Siunzenborf unb Hit'ßnau zu ben btei Hreuz'ßerrenborfern bes Greifes Hrenzburg. 3m Wittetatter führte es allgemein bie 93ezeicßnung ©ittmers-- borf, zuerft im 3at)re 1283. 1559 ßieß es ©pmertsborff, 1568 ©pmarbsborf, 1253 fanb fid) bie einmalige 93ezeicßnung Uofja, 1283 ßieß es and) Seucoroiß (u = o gefprod)en), roas ftd) bis zum Saßre 1937 mit ber 93ezeid>nttng SomEo-- roiß erßatten ßat. ©er beutfcße ißerfonenname ©itmar tritt and) bei anbereu

©örfent, roie z- 33. in ©ittersborf Hreis 9teuftabt auf, bie nad) öeutftijem Stecßt gegrünbet roorben ftnb. Stud) bie 33ezeid)nung SeroEo ober So roto, 8eu=

co unb Sofdja (u ift offenfießttid) eine Sßräpofition) läßt ftd) gteid)fatts aus einem Sßerfonennamen Sef, oerfteinert SeroEo, ßerleiten unb ift bei germanu feßen unb mittetalterlicßen Stamen, befonbers bei ßufammenfeßungett nicßt fet-- ten. ©ie Silbe tero geßt auf germanifd)es teif = tei'b, b. ß. So'ßn zuriiti'.

©emnaeß ift and) ber zunäcßft ftaroifdß ausfeßenbe Ortsname Scrotoroiß letzten

©nbes nur aus bem germanifeßen Spracßfcßaß zu uerfteßen. 3m übrigen zeigt ein SBIicE auf bie Harte, baß and) bie ©orftage beutfeßen Ucfprunges ift. ©er

©runbriß Eann fogar als ein SOtufter einer beutfeßen Slntage angefproeßen roet-- ben. ©as Slngersborf unb bie bureß fyetbroege geEennzeicßneten fd)maten SlcEerftteifen treten beuttid) ßeroor. ©ie SBefiebtung fetbft mag im Saufe bes Wittelalters bei ben oieten Scßidfatsfdftägen eine 93eränberitng ber alten StrnEtur erfaßten ßaben. ©as ©orf mürbe 1937 naeß bem oerbienftootten roeltbetiißmten S3ienenforfd)er ©zierbzon (gefprod)en „öd)erfon") umbenannt.

Stud) fein Staate ift offcnficßtlid) eine mit t el a I ter I i d) e 93erEIeinmmgsform bes Vornamens ©eorg, munbarttid) gefproeßen „3örge, Serge, 3erfe", unb bureß fd)ted)te Stufzeidjnung, roie fo ßäufig in alter geil, oeeberbt roorben.

5Bifd)borf

©as ©orf liegt fübtid) oon f3itfd)en an einem Steben'bad) ber hßratroa.

3m Saßre 1935 entbedte Seßrer Hrömer, Hornfetbe, einen Sterben, ben 8eß=

rer Staabe im Saß re 1937 einlieferte, ©ie Stelle liegt öftlicß bes fy tuff es. Sin bem ocrgefcßicßtticßen Sitter bes gnnbes ift nid)t zu gmeifetn, nur läßt fid) nid)t feftftdlen, ob er fpätbronzezeittid) ober früßeifenzeittid) ift.

(11)

Äreis 2ło|enberg. ßö^e: 0,60 m. 1le.

(12)
(13)

lieber die Rnfünge bes "Dorfes ift wenig befannt. 3m Satjre 1393 roirb eine Sdjoltifei gu ,,23ifd)offsborff" bei Sßitfd)en erroäfjnt. (Eine £oIjfir<fye und ein Rittergut finb nod) fjeut oorfyanben. Demnod) wirb and) biefes Dorf beu%red)tlid)en Urfprungs fein, tons fa and) fd)on ber Rame beroeift. Ob in ber Ralfe bes Rittergutes ein ©eljrhtrm oorljanben roar, müfjte nod) in Sufunft ermittelt roerben.

SBtttttc

Das Dorf liegt am Quellgebiet oon 93äd)en bes Ronftäbter ^Buffers.

(Einige oorgefd)id)tIid)e ßunbe finb feit 1927 betannt geworben, gUtlbpfog 1

3m iperoft 1928 rourbe oom äanbroirt (5immid) aus 3a!obsborf auf fei=

nein Rder in 35rune ein Steinbeil beim Rdern gefunden, ßefyrer Simmid), 9llteid)en, oermittelte bas <5tüd über Srfyrer Raabe, "fBitjdjen. (Rbb. 6,1.) Das gunbftüd beftef)t aus gelblidjem (5efd)iebe, gehört gu ben Stüden mit bicEent Raden und ift 7 cm lang, 4,5 cm breit und 2 cm fturf. (Es fyanbelt ftd) um bie Rlingc einer R$t. 9BaI)rfd)einIid) ift biefes ^unbftüd in alter geit in der Ralfe einer Siedlung oerlorengegangen. (Es Rändelt ftd) um ein Stüd der notdifd)en (Sruppe der jüngeren Steinzeit und ift roid)tig für bie Jeftftellung der inbogermanifdjen 33efieblung.

©rune 2lbb. 6. 1. Rorbifefjes Steinbeil ber jüngeren Steinzeit.

2. ©ermanifeber Äraufenfdjerben non einer Sinfieblung

SBeibe non gunbplat; 1. V2. 93ergl. Safel 2.

21m Snbc bes Sucres 1937 übergab Secret Simmid) oon bet qleidjen ffunbftelle über ßeljrer Raabe Sßitjd)en, ein Sdjerbenftüd' (Rbb. 6,2). (Es I)an=

beit ftd) um ein Ranbftüd einer riefigen germanifdjen Straufe. Sie befaß einen breiten nad) innen getreppten Rand, auf der Sdjulter bes ©efäßes find mit einem drcigeiligen Stamm Smfticfye fergeftellt, rote fie fonft nur bei früf)=

gefd)id)tlid)er Döpferroare oorfommt. (Es bandelt fid) jebod) oßne ßmeifel um einen fefjr mistigen germanifdjen ff und aus der Rölferroanbenmgsgeit. Sine Siedlung aus dem 4. bis 5. Sabrljunbert ift an der ffunbftelle anguneljmen.

Derartige Straufenfdjerben find bist)er im Streife Streugburg nur feiten beobad)--

(14)

tet, 6in ooltftänbiges ©efäß ift oor Entfern in 93i'fc£>-borf Kreis iRofenberg ($af. 2), Sterben [inb roieberljolt in ©Uguti) unb jpebroigftein Kreis 9tofen=

berg, aber auch im Streife Subliniß beobachtet roorben. ßufammenfaffenbe 9lr=

betten über derartige gunbe flammen oon Br°f- 3aßn, Breslau, unb Sßrof.

oon Biditßofen, Königsberg. 9Ji. Saßn: „<Sd)Iefiert gur Bölfetroanberungs-- geit", SRattnus, IV. ©rgbb., 1925, 6. 147—156, unb 33. oon tRicßtßofen: „(5er-- manifdie Kraufengefäße bes 4. śatjripnberts n. ©ßr. aus ber $rooing Über=

ftßlefieti unb il)tc roeitere Berbreitung", 9JIannus, VI. ©rgbb., 1928, 6. 73—95.

gitnbplaß 2

9lm 24. 8. 1937 tneibete ßeßter ©ißacß ein geuerfteinbeil, bas beim Steineflaoben ßinter bem ©eßöft bes ©emeinbeoorfteßers Kutia, roeftticß oon Ober^Brune gefunden toorben ift. ©ine roiffenfcßaftlicße Bearbeitung bes gunbftüds fann gurgeit nitßt erfolgen, ba es ungugängtiti) ift. 6s foil bem Bei! oon gunbplaß 1 äßntiti) fein.

Sas mittelalterlicße ©orf

fcßeint eine roedß’eloolle ©efd)id)te gu ßaöen. SRocß ßeute roirb groiftßen Ober.- uni) Bieber-Brune untetfcßieben ©in Eiares ©orfbilb ift nid)t oorßanben. ©as Borßanbenfein eines ^Rittergutes beroetft aber aud) feine ©ntfteßung im beutfdjen Btittelalter. gBaßrfeßeinlid) ift and) ber Bame Brune ein beutfcßer B^rfonenname wie bei ben meiften Orten bes Rreifes. Bad) einer Bermutuug oon Vetter ©cßolg, Kmtgburg, foli bas ©orf Konrabsborf (Conradi villa), bas im Satire 1488 bei einer Bufgäßtung nati) 3aEobsborf unb oor ©oftau genannt roirb, mit Brune übereinftimmen, roäßrenb Konrabsborf aufgrunb ber ßiftorifcßen gorftßung im Sßitfdjerter Bewirf fonft nid)t meßr nacßroeisbar ift. (Cod. dipl. Sil. XIV, ©eite 172.)

©ine neue Befteblung ber ©emarEung erfolgte gunäcßft in frieberi^tani=

fd>er ßeit, roo bie Kolonien ©aden, Bnbreasroille unb Beuroelt auf ber ©e=

marfung angelegt roorben finb. (gortfeßung folgt)

Die Schule 3U 3eco(ffd)%

3ßte ©ntfteßung unb ©ntroWung.

Bon §einrid) ©aroel.

(gortfeßung)

9Jleiftens betauten bie Sei)rer and) nod) ben 3ßoften als föertd}tsfd)reiber für bie ©orfgeridjte übertragen, ba fie roegen ihrer ©cßreibfertigfeit hierfür geeignet erftßienen. ©er Kircßfcßreiber tonnte ftd) aus allen gufammenfließen-- ben ©infiin'ften, aus ber Bußung bes ißm gufteßeubcn ©ienftlanbes unb aus feinem fonftigen Beruf red)t gut erhalten. Berftanb er fid) nod) mit ben ©in-- rooßnern feiner Ortfcßaften, bann ließen il)tn biefe perfönlidje ©aben in meßr ober roeniger reidjlidßer 3Beife güfließen unb einige Klagen über bie befißrän'Ete tie'bensßaltung betrogen oft genug bie ©utsßerrfißaften, ben Scßulßaltern nad) einigen Saßren ißrer ©ätigteit bie Baturalgaben bes ©utes gu erroeitern unb p vergrößern. 3ebenfalls rourbe bie 3eroltf<ßüßer Scßulßalterftelle fpäter als eine recht gut botierte angefeßen unb paffenbe 9ßerfönlid)feiten beroarben fid) immer roieber bei Ba langen um fie.

(15)

3ntereffant jtnb die Stamen ber (Einwohner ber beiden Sörfer aus jener 3eit, bereu Ätnber ber Gdjulljalter untetridßten mußte. Sie Stamen Eommen damals faft nur in bet flamifierten f^orm vor, ba fid) die Slngteidjung an bas Slawentum, wie oben gefdjilbert, bis batjin feXjr ftart ootlgogen tjatte. Sn Sobagne finben wir einen Sobect Salecßowcgpf und einen Stauet 253 obarg. Sn 3eroltfdjüß Eommen oor bie tarnen: Opałcgąka, SDTufiląka, SBoctaroeß, 9Jtiei=

earegpf, Sltielcarsg, Simon SasEołes, Sacob Staminsfi, ipans Jiefires, SJtatps HafpereE, SanecgEo 253atef, Sas Sltocß, Slbam Stolocgiet), Slbam Stomact, SJtatt).

Swiertnia, Slbam StareE, 2lbam ©mprąłes, Metfcßmer Sans Sgpbtif unb als Sotengräöer Slallbung. Sn 253unbfd)üß finben wit Stamen biefer Slrt: Sas Mol SanfcEretfdjmer, ©ärtner Strącgpnr), Sagna 253itcgtowta, SUnbrp ißiecud), SHicßaet UrbaneE unb rötatps SęfiE als Sdjutg. 3BunbfcEyiitg tjatte in den Sat)-- ren oor bem dreißigjährigen Mieg eine fotonifatorifeße (Erweiterung erfahren.

Stad) 253eften gu waren neue Siebter angefeßt worben, bie bas ©elänbe gwifößen 253unbfcf)üß unb 2ßriniße (jeßt Mefernßain) bebauten. liefen neuen Seit nannte man bas 23rinißer--953unbfchüß unb es t)at oietfad) im SJtunbe bes 23ot=

Ees biefen Stamen bis auf ben heutigen Sag betjalten.

Um bas Satjr 1722 Eommt Slbam SJtifiat als Sdjut'tjatter unb Slird)-- feßreiber nad) SeroltfĄiii). (Er I)ält bie Sdjute in bet erften primitioen ßorm weiter. 23on feiner Ślrbeit ift uns leibet aus ben Strdjioen nichts betannt.

Sod) ift foriel fidjer, baß es gu feiner 3eit ein Sd)ulßaus gegeben hat, in bem er gewohnt l)at unb in beffen 253oßn= unb Scßlafftube er gteießgeitig and) ben Schulunterricht abgehalten $at.

Ser 23eftß bet (Silber in jener 3&it untertag einem mannigfachen 9Bed)-- fet. Sr ift für bas 2Bot)tergel)cn der Sdjute nid)t unwefentlid), ba bie Stirdjen-- patrone gteidjgeitig Sdjutpatrone ftnb unb auf bie 23efeßung ber 6d)ütl)alter-- ftelten benfelben Einfluß tjatten, wie auf bie 23efeßung bet geiftlidjen Stetten an ben Rirdßen. Sit an muß fid) fyierbei überlegen, baß bie Sdjute eben nidyts andres war als eine Seiteinridßtung des Stirdjenmefens. Siefes wiederum unterftanb in feiner (Entwidelung gum allergrößten Seit der ©rnnbtjerrfdjaft.

253o es aber mehrere ©runbßerrfdjaften gab, wie in 3eroltfd)üß und 253unb=

feßüß, ba tjatten and) mehrere drein gu reden. £>ies tonnte unter Umftänben fetjr nachteilig fein. Ober es führte, wie wir es gerade t)ier fpäter erleben werben, gut Seitung oon Schulen, ba jede ©utsßerrfchaft itjre eigne Sdjnte beftßen wollte. 23efud)ten bod) oon ben Slrbeitern einer ©utsßerrfdjaft oft redjt oiet Binder die Sorffdjnte.

S)ie gamitie oon Studniß, bie feit bem Slusgang des 14. Soljrtjunberts in 3erottfd)üß anfäffig mar, hatte im Saufe der Seit bas ©ut in SBunbfdßüß erworben. 3m 3a'hre 1666 erfolgte eine Srennung innerhalb ber familie, wodurch die ©üter wieder in ocrfdjicbene £änbe tarnen, wenn and) biefe eng miteinander oerwanbt waren. 2>er 91 at bes dürften oon Dels, ipans ©eorge oon Stubniß, ber bie (£ße mit Slnna oon Rofdjembaßr gefdjloffcn hatte, über=

gab feinem ätteften Soßn SReId)ior SBunbfdjüß. Ser jüngere Sbtjn tauft oon bem 33ater gunädjft bas 23ormerf 23agno, jeßt Sabagne genannt ob. 1679 oer=

tauft der 33ater dem Soßn bas gange ©ut 3erottfd)iiß. 3m 3aßr 1680 erßätt Sibatn 253 eng et die ©enetjmigung, bei Sabagne ben Hretfcßam gu bauen mit allen 3ted)ten. Sief es Sörfleitt befteßt mit dem Slretfdjam nod) ßeutigentages und trägt neuerbings ben Stamen Mein 3erottfd)üß. 3m 3aßr 1703 über-- nimmt $ans ©eorg oon Stuibniß bas ©ut 3erottfd)üß. (Er war Sanbesßaupt-- mann unb maeßt 1733 fein Seftament. 1745 ftirbt er und bas ©ut 3erottfcßüß

(16)

wirb bis auf weiteres oermietet. 93om 3aßr 1749 bis 1754 ift $art fpeinriti) oon 9läfe auf 3erottfd)üß. ©eine ßrau ftammt aus bem $aufe oon Stubniß.

3m 3aßr 1763 tommt ber SRajor oon SBursfa auf bas ©ut. ©eine Frau ift bie ©itme bes $errn oon 9täfe. 3m 3aßr 1771 erlangt ber Sütojor ©ilhelm Sodann oon SBursfa ben gangen SBefiß burd) (Erbfolge.

©as ©ut ©unbfdjüß blieb bis gum Saßr 1721 im SBefiß berer oon Stubniß. ©anad) fommt bie familie oon Frandenberg bortbin, bie im ©e=

biet bes Greifes Areugburg meitoergmeigten SBefiß hatte. 3m 3aßre 1742 fin=

ben mir bort ipans ©otf oon Fröndenberg, beffen Frau eine Sobanna oon Scßimonsfi) ift. 3m 3aßre 1763 erlangt ben SBefiß ber Freiherr ßeopotb (Ernft oon Spiegel.

©as 3obr 1751 führt ben Start Opotfa als Stirdjfdjreiber unb Sd)uß halter nad) 3eroItfd)üfe. 6s finb bies bie 3ahre, ba ©d)tefien burd) bie fdflefi-- fcßen Kriege Friebridjs bes ©roßen an Preußen fiel. Snsbefonbere nad) bem Siebenjährigen Kriege roanbte ber bebeutenbe Slönig feine gange Stufmerffarm feit ber materiellen unb geiftigen §ebung feines neuerroorbenen SBeftßes gu.

©ein SUugenmerf richtete er auf bas Sd)ulroefen unb gab oerfdji ebene (Erlaffe unb ©efeße gur Orbnung bes Schulwefens heraus. 3m großen gangen ließ er bie alten Sdjuloerhältniffe, foroeit fte bie 3uget)örigfeit gu ben Aircßen betra=

fen, unberührt. 91ur roo neue Schulen eingerichtet würben, entftanben biefe nunmehr als reine ©emeinbefd)ulen ber ©orfgemeinben. ©en fonfeffionetten tEßarafter behielten alle biefe Schulen, mochten fte althergebracht ober neu ein­

gerichtet fein.

Solange bie beiben ©üter in 3erottfd)üß unb ©urtbfcßüß in ben Spän«

ben berfeiben Familie tagen, fjielt man bie gemeinfame Sd)ute für bie beiben

©örfer als fetbftoerftänblid) aufredjt. Sinters würbe es aber, als bie ©üter an anbere Familien fielen. SBatb muß ba ber ©etanie einer 6d)ultrennung auf getaucht fein, ©as ©unbfd)üßer ©ominium unb bie ©emeinbe, beren ©eelen=

gaßt burd) Dteuanfiebtungen erhebtid) gemaä)fen war, tarnen auf ben ©tan, in

©unbfd)üß möge eine befonbere ©djule für bie ©unbfch'üßer Araber errichtet werben, ©er $err oon Spiegel wanbte fid) besmegen an bas Stonftftorium in Dels unb beantragte bie ©eneßmigung gur (Einrichtung einer neuen Schute in

©unbfd)üß. (Er etßält barauf unter bem 28. Februar 1777 eine abfcßtägige Stntwort. ©iefe Schrift ift info fern intereffant, als fte bie ättefte Urfurtbe ber gemeinfamen Schulen barftellt, unb hat fotgenben ©ortlaut:

Snfinuatio

an ben oon Spiegel auf ©ontfcßüß.

pp. weldjergeftalt bet) Unß ber Aönigt. ©reußlfcße SRajor Soßann ©it-- ßetm oon SBursfa auf 3erottfd)üß, fid) auf (Eure SBorfteTtung wegen eines oor Sure ©emeinbe gu StBontfcßüß angufeßenben ©igenen Schuß ßalters bafetbft fub bato 17. ft praes. 18. ßuj ab acta erftäret unb tes=

ßalb gu oerfügen geßorfarnft gebotßen, fotcßes erfeßet 3ßr aus ber ab-- fcßriftlichen 3nntage mit meßrerem, fo mir Sud) hiermit nad)rid)ttid) infinuiren wollen, mit bem gnöbigen Bet)fügen:

baß, ba ber SDtajor oon SBursfa nebft ber ©emeinbe gu 3eroItfcßüß oon ber bisherigen (Einrichtung eines gemeinfd>aftlid)en Scßutßatters gu hatten nicht abgugeßen gemeinet ift, bie in feiner SBorfteltung bießfalls angeführten ©rünbe and) ganß ereßbtid) finb unb es bem einen ©omt- nio unb ©emeinbe fowoßt als bem anbern luftiger fepn müßte, einen

(17)

eigenen als einen gemeinfdjaftlidjen Gdjutfyalter ausfömmlid) p oer=

forgen. 31)r baljero roohl bet) biefen Umftänben non Gutem 33ori)aben mieberum abpfteljen befinben roerbet, unb par umfome'Ijr als gegen ben Organiften p Seroltfdptj feine llnfäfjigfeit unb 9lad)läffigfeit, roel-- ct>e ibiefe gefudjte Trennung etroa neranlaffen fönnte, non Gud) ange-- brad)t roerben. Göltet 3f)r aber je bennod) auf Guter Sntention bet)är=

ten, fo roürbe bie Gad)e fobann in tramite juris auspmadjen feqn, 3l)r besfjalb ein onbentlidjes Hlag ßibetl einpreidjcn Ijaben, unb fobann terminus pm 3Seti)ör coram confiftorio GXtcati alll)ier anberaumt roer=

ben muffen.

Dels, ben 28. fyebruart) 1777.

5>as GdjriftftiicE hat auf ben $errn oon Gpiegel feinen Ginbrud nidjt oerfehlt. 2Ran machte bie Gad)e einer Gd)ultrennung feitens bes Gonfifto=

riums ban on abhängig, bafj non Gpiegel irgenbroelche 93efd)roerben gegen ben gegenwärtigen Organiften oorbringen follte. Sattad) fallte in einem (5erid)ts=

oerfahren entfdjieben werben, ob bie 33efd)roerbcn p 5teti)t beftiiniben. galls ja, l)ätte man bem fperrn non Gpiegel bie Sölöglidjfeit gegeben, in 3Bunbfd)üt) einen befonberen Gdjulłjalter anpftetlen. Gs roar bie Gdjultrennung alfo nid)t fo einfad), wie man fid) bies in 9Bunbfd)üt) oorgefteHt hatte. 9luf ber anbern Geite merfte ber SOlajor non Pursfa fetjr roohl, baß, falls Söunb'fdjüt) eine befonbere Gdjule befam, ber ©unbfdpfeer ^Beitrag pr Unterhaltung bes 3eroItfd)üt)er Gdpthalters in Ausfall fam unb baß bann Sominium unb ©e=

meinbe 3eroItfd)iit) bas fetjlenbe würben aufbringen muffen. 5>iefe 301el)rbela=

flung fd)eute er geroiflid) unb mad)te als ©egengrunb geltenb, baff bie getneiiv fame Unterhaltung bes Seroltf cipher Gdjulhalters beiben Gdplträgern leid)=

ter fallen roürbe. ßehteres war geroifjlid) and) richtig. Gs ift baher oerftänb-- lid), wenn ber iperr non Gpiegel feine ‘plane ber Ginridjtung einer befonberen 2Bunbfd)üher Gdple roieber fallen ließ unb biefe etroa 100 3ahre begraben

blieben. (gortfehung folgt)

Der &rete äreujburg im ScfyrifffuttL

Pon ©r. 9Jt e n 5.

©as Plärgheft ber Plonatsfchrift „©er OberfdjTefier" ift ber großen Seit not 125 Saßren geroibmet, als in Gdjlefien ber Gturm losbracß, ber preußeit unb ©eutjcfftanb oon ber Stned)t|d)aft 9?apoIeons I. befreite. Uns intereffieren befcnbers groei ßluffäße:

Säubert, iötanfreb prof. ©r. ßur G>e'|d)id)te ber obcrfd)Iefi{d)en fianbroeßr in ben Pefreiungstriegen.

33on ben 13 ßunbroet)r=3nfanterie=9tegimentern, bie in Dberfchtefien aufge=

ftellt mürben, mürbe bas II. PataiHon bes 15. Regiments unter 9Jtajor oon pettenfoffer in ben Greifen Äreugburg unb Pofenberg aufgeftellt. Pei ber ßanbmehr^aoaUerie ift ber 51 reis Rreugburg gufammen mit dleiffc an ber I.

unb mit Go fei an ber II. Gsfabron bes 5. ^Regiments beteiligt.

Sowohl bas 5. ß. ^.--Pgt. wie bas 15. ß. 3.--Pgt. gehörten gum Pordfdjer. Storps, bas ber ßlrniee bes gelbroarfdjalls PIüper guge teilt war.

(18)

©as 5, 2. K.^Begt. nafm an ber Sd)Iad)t an bet Kafbad) teil unb geic£)itete fid) bejonbers am 16. 10. 1813 bei Blödem aus, roo es gufammen mit ben branbenburgifdfen ipufaren „mit einer Beute non 35 ©efcfüfen, 2 ggf ne n, 400 (Befangenen bie ©aftftatt behauptete".

©a bie 2anbroefr fefr fcflecft ausgerüftet roar — bie Sente fatten roe=

ber gelte nod) Bläntel unb roaren nur mit ©riliidjfofe unb Tucfliterofen be=

Reibet — roaren bie Busfälle ungefeuer focf. Bus bem 4. unb 15. 2. 3.--Bgt.

rourbe fdjUeflid) ein Bataillon gebilbet. Bon ben 15 000 Sdfefiern bes :Dord-- l'tfen Korps erreichten nur 2164 ben Bfein.

©en Begimentern muf aber bas geugnis ausgefteßt roerben, baf fie ftcf tapfer gefdfagen faben.

Bölfel, Osroalb. greiroillige Säger 1813. (Befdfcfte bes 3äger=©etaifement5 bes 1. UlanemBegiments. Bad) Bufgeufnungen eines oberftflefiftfen greiroilligen.

©as ©leiroifer Stabtarcfio beferbergt ein Reines, nur 34 Seiten umfaffen=

bes, fanbfifriftlicfes Büchlein, bas bie roofI ftfon 1814 nacf Tagebucfauf geicfnungeu oerfafte „©ejtfidjte bes 3üger=©etacfemeuts oom roeftpreufifcfen Ulanenregiment, roeltfes im gebruar 1813 erricftet unb im 3uli 1814 auf gelöft rourbe", entfalt. 3fr Berfaffer ift ber am 2. 9. 1791 in Bmmern, Kreis Bofenberg, geborene Bingent oon $od)6erg, ber als freiroiRiger Säger in biefem Truppenteil ben greif eitsfrieg mitgemacft fat.

©ie 4. ©sfabron bes BSeftpreufifcfen UIanen--Begiments Br. 1, ber bas 3äger--©etcd)ement gugeteilt roar, lag bei ber Buffteßung besfelben in Bamslau, ^ßitfdfen, Konftabt unb Bofenberg im Quartier. f>iet trat and) ber Sßitfchener Bürger unb Borroerfsbefifer Klofe in bas 3äger=©etacf)ement ein unb fat bei biefem Truppenteil an ben greifeitsfämpfen teilgenommen.

(Bergleicfc and) „Bus ber Heimat" Banb VI. Seite 110.) $od)berg erroäfnt in feinen Bufgeicfnungen einen efemaligen ©ad)tmeifter Kiofe, ber im ©e=

tacfement Quartiermeifter rourbe. (S. 150.) Bad) ber Büdfefr nacf Bres=

lau unb ber Buflöfung bes ©etacfements erroäfnt ipodjberg, baf ber „Qber=

jäger Klofe" nacf §aufe gurüdgefefrt ift.

6s fann fid) fier nur um ben Borroerfsbefifer ißilfelm (Bottlieb Klo-- fe, Sofn bes Bbam (Bottlieb Klofe in Scfroeibnif, fanbeln, ber am 14. 9.

1808 Blatte Sftfer (Bog in tßitfcfen feiratete unb bem am 30. 5. 1815 fein groeites Kinb Brnalie BMIfelmine geboren rourbe.

„©er Oberfcflefier" $eft 4, entfalt auf S. 202—205: Briefe oon (Buftao gregtag im 2anbesmufeum gu Beutfen OS. Bl it ge teilt oon BIfons ißerliti.

©as Beutfener Sanbesmufeum befift eine BngafI oon Briefen, Botigen ufro.

oon nuferem Sanbsmanne ©uftao

gregtag.

,,©ie Reine Sammlung entfalt im roefentlicfen", roie SßerlicE fagt, „feinen neuen Beitrag für bie 2ebens-- gefcfitfte gr eg tags, geroäfrt aber getabe roegen if rer Btanmgfaltigfeit einen natürlidjen ©inblicf in bie Sßerföniidf'eit unb bie reid>e literartfd)e Tätigfeit nuferes Sd)riftf

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