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Aus der Heimat, 1937, Dezember

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Academic year: 2022

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(1)

QUM) Aw

fctMHffrfmfrtue’ ‘SlvHfie-Uflit'H'

ßiMWf&wt^, d9ft|(twfrtw 1937

Ser Verlag behält fid) ba§ auSfdjltefeltdje Stedjt ber Veroielfalttgung itnb Verbreitung ber in biefer Vetlage (iim tlbbrud gelangeitben Origmalbeiträge nor.

Sie Jteuorbnung bcr äreu 3 burgcr Scrbältniffe mute bes XVI. 3af)rf)un&ecfs.

Sßtof. (Dr. ©. 331 enj.

(Scßluß)

33) ßaben wir fein ©efallen (baran), baß ißm (ftd)) bet Äatminsfr) in bet Statt '(Eicßwalb eigennützig weiße ‘Spfäf)Ie (ßat) maeßen laffen, barum wir benn uns ßiermit tiefes mtb anbern feines übrigen ffürneßmens (93orgeßens) ßalber gegen ifjn tie 'Strafe oorbeßalten.

34) fall bet 31at auf bas 'SDfalgßaus unb ben 331älpr gut "2ld)tung ge­

ben, baß mit bem ©tilgen reißt um gegangen unb einem jeben bas feine ge­

liefert werbe.

35) ©enn tie gemeine Arbeit (allgemeine Arbeiten) bet Stabt pm 33e=

ften angelegt (oerteilt werben), fallen barin alte, franfe unb fd)wad)e Beute mit ßarter Arbeit oerfeßont unb feiner über fein Vermögen beftßwert werben.

36) wollen wir, baß bet 9tat ben ©ein, fo in bet Stabt oerfeßenft (aus-- geftßenft wirb), wie er an ißm felbft (aon fid) aus) gut ober gering ift, ßotß unb nieber faßen (im Sßreis feftfeßen) unb gemeiner Stabt pm (Beften oon jebem (Eimer einen bößmiftßen ©roftßen (Steuer) naß men (foil). (Dagegen fob len bas Quart forooßl (als autß) tie Jyrüßftücfe abgeßen (abgeftßafft werben), oßne (außer) was man p foften bringet (als (ßrobe für bie fßreisfeftfeßung).

(Des fall allemal oon 5 (Eimern bem 9!at ein Quart (Viertel) p foften gegeben werben. Sebotß beßalten roir uns ßiermit als bem Sanbesfürften für uns unb unfre (Erben unb nadjfommenben dürften unb jperren p Hreugburg ausbrücf-- Iitß oor, biefe unb alle anberen Orbnungen p unferm gnäbigen (befallen unb befter ©elegenßeit jeber geit p änbern, p meßren, p beffern unb p min-- bern, wie uns ober ißnen basftibe am beften beßagt."

(Der iperpg feßloß feinen Ufas mit einer allgemeinen (Er maß nun g:

„©ollen bemnaeß ftßließlitß (ben) jetzigen unb fünftigen 'SBürgermeifter unb (bie) 9tatmannen ernfflitß oermaßnt ßaben, baß fte poörberft in ber fyurdjt

©ottes leben, mit Sugenb unb guten (Stempeln ((Beifpielen) anbern ooran- geßen, gemeinem 91uß unb ber Stabt treulitß urtlb woßl oorfteßen, unb fuß fonft in ißrem Timte bermaßen oerßalten, bornit ©ottes (Eßre geförbert, gueßt unb Sßtbarfeit erßalten unb niemanb wibet bie ©ebüßr beftßwert, fonbern bas

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Uebel gcftroft unb ibie ©eredjtigfeit ge'fdjiißt roetbe, bogu fie ibenn unfer §aupt-- mamt, fo oft es oonnöten, mit Dat unb tpülfe nid)t foli oerlaffen (im Stid) taten). Ser ©emeinbe aber gebieten mit ernftlidj, allen cßriftlichen billigen fdjutbigen ©eßorfam bem Dat ais i'I)ret unterfeßten (oorgefcßten) Obrigfeit gu leiften unb (id) ibermaßen gu bezeugen, bamit mir nidjt Urfadje gem innen, felbft ais ber ßanbesfiirft ernftes fcßarfes Einfeßen gu haben (Unterfudjungen angu=

ftellen), bei ©ermeibung (um gu oermeiben) unfrer fctyroeren 'Strafe unb Un-- gnabe. llrtb ob mir ;rooßI Urfad) Ratten, gu biefem 'Dial roiber bie ©emeinbe mit gebüßrlidjer Strafe p oerfaßren, barum baff fie in etlichen ißren SÜage-- artifeln Iber Sadje p oiel getan unb ißren alten ©ürgermeifter ©enge! &ar=

minsfp pm Seil fid) and) fonft in ißren Schriften außerhalb bet Sadjen Dot=

burf faft (feßr) ungefcßidt, unbefcßeiben unb übermütig oerßalten, batob mir gar fein ©ef alten tragen —, roeil mir aber nocß pr geit nidjt roiffen, roer am meiften baran fdjulbig, fo bemalten mir biesntal bie Strafe bei uns. Śeibod) molten mir uns nidjts minber bet Sachen ©ruitb unb ©elegenßeit erfunbigen unb uns nadjmals gegen ben ©erbredjer ber ©ebüßr p oerljalten roiffen. Sa­

na d) fte fid) non allen Seilen (olterfeits) haben p richten, unb gefdjießt an bem allen unfer ernfter ©ille unb Dieinung."

Sas umfang-- unb auffdjlnßreidjc Sofument fpridjt für fid) fel'bft unb bebarf im ©runbe feiner großen Erläuterung, lieber ©enjel Starminsft) ift fonft nidjts roeiter befannt. #ir ßören nur, baß er eine ©aube befißt, alfo Strömet mar. Sein Staufßanbel muß groß gemefeu fein, beim er naßm für feine ©aube pei ©aufteilen in Slnfprudj, roas an fid) nidjt rechtens mar.

©ielleicßt mar ber 1515 einmal ermähnte Diidjael Slormansft) (91ns ber §ei=

mat IV. S. 40) ein ©erfaßt oon ißm. Ser ©anbei in ber Sößreibroeife bes Darnens mürbe in ber bamaligen geit bie ©erroanbtfdjaft nidjt ausfißließen.

Dian ßot ben Dtann leibhaftig oor Singen: etroas geroalttätig, nid)t immer roäßlerifd) in feinen Dfitteln, and) nidjt eben oon ©eroiffensbebenfen fonberlid) geplagt, root)! aber oon red)t gef unbent Egoismus unb Ermerbsfinn erfüllt.

Sie unrüßigen, rauhen geiten modjten eines folcßen Sterls beburft hüben, mie fie bap angetan maren, fold)en Eßarafteren an bie Oberfläche unb an bie Dtacßt p oerhelfen, ©ielleidjt bepg fid) auf ißn auch 1<hon bas oben ange-- füßrte Urteil ^alfenbergers. Slus ber Stellungnahme feines 'Sanbesßerrn, ber iijn an fid) nidjt feßont unb, roo nötig, gebührlich p ftrafen roeiß, ift im gangen aber bod) [)erausgufiU)ten, baß ber entthronte ©ürgermeifter nidjt gang fo fd)Ied)t gemefeu fein fann, mie es nad) ben Silagen ber ©ürgerfdjaft gunädjft fdjeinen tonnte. ©erabe bem ©r unb faß ließen nad) ift leßrteid), mie ber tpergog in biefem gufammenprall oon Eigennut) unb Eigenmädjtigfeit mit ©emeinnuß unib ©ereeßtigfeit roeife enffcß eibet unb mie ftarf er allen gegenüber für ben

©ebanfen bes ©emeinnußes unb ber ©emeinfdjaft eintritt. Sas geht roeit über bie Dtaßregelung Harminsfps hinaus unb geigt, nad) meldjen ©runbfäßen ber Dteinung bes dürften nad) bas Stabtregiment geführt fein follte. Sie Eingießung bes ftrittig geroorbenen Erlenmalbes bei Dieber=EIgutß,*) mie bie

©orbeßalte bei ber ©einfißanfabgabe unb anberen 'tßun'ften beroeifen im übri-- gen gut ©enüge, baß and) er feinen ©orteil burdjaus roahrguneßmen mußte.

Snsgefamt ift unoerfennbar, baß bei aller ©aßrung oon ©ereeßtigfeit, ©Icicß-- ßeit unb ©illigfeit bod) and) Opfer als felbftoerftänblicß gefoobert mürben unb, auf ©aßrung bes gemeinen Dußens bebadjt gu fein, gut gSfliäßt erflärt mirb.

*) ©r fdjeint im übrigen fpäter bocb nod) ber ©tabt gugejprocßen roorbeit ju fein.

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ßlud) ber gug gut Stedjentjcrftigfeit, 'ber bie Beugeit bef)errfä)t unb nom 3Rit- telalter unterfĄeibet, tünbigt fid) ibeuflid) an.

9luf 'bie gtagen ber Brauorbnung braudjt an biefer 'Stelle nid)t nod) einmal näher eingegangen gu werben. Es fei ba für auf ben früheren Beitrag über bas „Äreugburger Bier" oerwiefen (91us bei Heimat IV, S. 23). 3m 3ufamment)ang t)ier roirb befon'bers beuttid), eine wie wichtige SRoIIe bas Brau=

mefen bamals in bet Stabt gefpiett Ijat. Śhdjt ausgesprochen, aber gu oermu-- ten ift, baß and) tjier Rarminstp burd) Begünftigung feiner gteunbe Unotb-- nung 'tjernorgerufen unb “Jlntaß gum Ülergernis gegeben ßat. 5>agu wirb ge=

tommen fein, baß er and) im ©ieraitsfcßanf unb im ©äftefeßen IRißroirtfdjaft hat einreißen laffen. Sas oertrug fid) nicßt mit ber nad) bet ^Reformation entfd)ieibener geforberten bürgerlichen ßßrbarfeit; best)alb bie Betfd)ärfung bet ißotigeiftunbe. 3>te Erinnerung baran ßiett noch Vrtife'l 23 bet Stabtorbnung oort 1692 feft (Bus bet Speimat IV. 6. 68). gum Sdjanfprioiteg für frembes Biet, bas bem SRafßaus unb bem Stabtfetler oorbeßatten roar, ift ingtoifcßen nod) eine ©einfteuer getommen. 5)amit oerbunben ift bie geftfetjung bes 91us=

fdjartfpreifes für ben $3ein burd) ben Bat ber Stabt. Es ift begreiflich, welcher Blißbraud) bamit getrieben werben tonnte. Starminsh) fdjeint nicht nur feine greunbe in ber ©eife 'begünftigt gu haben, baß er fte in bie ßage oerfeßte, für geringe ©eine unbillig hohe greife forbern gu 'bürfen, er hat offenbar and) rtod) feinen eigenen Vorteil babei gu finben oerftanben. Um ben 91 nsfd;ant=

preis feftfeßen gu tönnen, mußte ja ber ©ein erft einmal probiert werben,

©a'für begnügte er fid) augenfd)einlid) nicht mit einem Scfjluct, oielme'hr for-- berte er gange Eimer, gut rechten Sßrobe fd)ien ihm and) gutoft etforberlid).

2)ie ißrobe mit einem grühftüd gu oerbinben, würbe nun aber oerboten.

©enn fid) aber fotd)e SRißftänbe, wie fie fid) bei Starminsfr) t)erau5=

geftettt hatten, nicht wielb erholen füllten, fo genügte ja nicht ber einmalige Eingriff. Es mußten oielmehr Bnotbnungen getroffen werben, bie ootbem genb wirten tonnten, unb es mußte grunbfäßlid) beffere Drbnung in bie Sta'bt=

oerwaltung gebradR werben. Bas ift in ber Sat 1567 gefd)ei)en. Sachlich würbe babei an bie Entwidlung angetnüpft, bie oor furgem in bem Beitrag über „bie Unfänge ber Streugburger Stabtwjirtfd)aft unb Stabtoermaltnng"

hier bargeftellt worben ift. ©roßen Umfang nimmt bie Verpachtung ftäbtifchen

©runb unb Bobens ein. Es geht um Vcterftücfe, ©arten unb ©iefen. Sei ben ©arten hanbelt es fid), wie aus einer in polnifcher Sprache gemachten Baüb'beuterfung heroorgeht, um fylad)sgärten, nicht etwa um ßaus= unb Rrautgärten. ©egen gwei ©efalfren galt es Borforge gu treffen. 'Einmal mußte oerhinbert werben, baß im ©ege ber Erfitjung bie Sßad)tftücfe ber Stabt entfrembet würben; auch fonft burfte ber Stabt biefe wichtige Einnahmequelle nicht gefcßmälert werben, gum anberen mußte oerhütet werben, baß in bie Vefrßoerteilung eine Ungleichheit einbringe, bie nur fd)were fogiale Spannun=

gen nad) fid) gie’hen tonnte, infolge beffen wirb als erfter ©runbfaß 'bie Ein=

richtung eines felbftoerftänblid) entfprechen'b in Orbnung gu haltenden genauen ißaä)tregiftets geforbert. 9ln fpanb beffen läßt fid) fontrollieren, nicht nur wer im eingelnen $öd)ter ift, fonbetn audj gu welken Bebingungen bie Verpadp tung erfolgt ift. Es läßt fid) bann oerhinbern, baß ungerechtfertigte Begun- ftigungen erfolgen, and) baß ftd) ein freier ©run'bftüctsmatft unb =hanbei ent- wicfelt. Erbgang unb eigenmächtige Beftßü'bertragungen finb ausgefd)Ioffen.

Bie Verpachtung erfolgt nur auf ßdbensgeit unb nur an in Urcugburg '9lnfaf­

fige. Beachtlich ift, wie immer wieber geforbert ift, baß bie Bachtftücte in erfter

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ßinie ERinberbemiitelten oorbehalten fein f ollen, die bar auf angeroiefen find,

©ie gur felben Seit in 4er gnnftgefeßgebung das Eierlegen befämpft toi ob, bas die fd>roäd)eren StReifter in EM) än gigfeit oon 4en ftärferen bringen un4 bas gange ©eroetbefpftem gerftören mürbe, urib auf dem platten ßanbe ebenfo bas Bauernlegen, fo hier bie gufammenballung 4er pati)tftücfe in roentgen tpäro 4en, roas 4ie ausgefdjloffenen Mitbürger ebenfalls put proletariat 'tjerabgu-- drücfen gedroht hätte. 'Sie Maßnahmen, bie begüglid) bes ©erfaufs 4er ftübti-- fdjen Jyifdjgüge getroffen rourben, bie ftd) im übrigen in anderer ©eife auf dem ©ebiet bes ©arenoerfehrs un4 4er ^androerfsleiftungen in 4en preisoor- fd)tiften 4er gunftorbnungen rotebetfpiegeln, gellen oon bemf eiben ©rundfaß aus. Es ift bas ein fogialer gug, ber jene geit 4er neueften ©egenroart als red)t oerroanbt erroeift. Er lehrt in etroas anderer ©elfe, aber im felben

©eift in den 'Einordnungen über die ßandljabung 4er Sicnftpflidjten (ßianb- und ©pannbienfte, ©egebau) roieber, die im gemeinen ©efen 4er damaligen geit nod) eine fo große Etofle fpieien (ogl. bagu Eins 4er Heimat V. 145—148).

Sie 'Einlagen follen auf die ßeiftnngsfä'ßigfeit 9tücEfid)t nehmen und entfpre- djertib -abgeftuft roerben. 3ebe Elusbeutung 4er weniger ©iderftanbsföligen foil ausgefd)ioffen bleiben, ©ir fe'hen aber 4od) and) fdjott den Sage'lößner auftauchen, bie ©Igutljer ©ärtner, bie gegen Entgelt für die ©tablet arbeiten.

Sabei ift gu bemerfen, rote dem -oorgebeugt roirb, baß die E3ürgerfd)aft, bie ja als ©tdbtgemeinbe ©runb'herrfchaft 4er ©Igutljer ift, mtßbräudfltd) etroa ben ESerfud) machen tonnte, foldje Eldbeit als Pflidjtdienft unentgeltlich angufor- bern. Ser Stampf, den damals und nod) lange die bäuerlichen $interfaffen allgemein gegen den Unfug bet „ungemeffenen", 4. I). nicht oon oorn 'herein begrengt feftgefeßten Sienfte und i'hre roiilfürlid)e Erroeiterung über die alten Pflichten hinaus gu füllten hatten, ift begannt. Elud) wenn die ©ürgerfd)aft gemeinfchaftliäie Elrbeiten ansführen ließ, mußte fie diefe b egal) len und unter ftd) durch eine entfpred)ende Umlage die Mittel für die Entlohnung aufbringen.

Sie Surdifü'hrung aller diefer ©runbfäße oerlangte aber oor allem and) cflne ent'fpredien'be Eiatsoerfaffung und -gefd)äftsorbnung. fyiir die pad)t=

oergebnng mürbe unbedingt Mlegiale Erlebigung gefordert. Sie fjührerftel- lung des SBürgermeifters rourbe alfo mindeftens inforoeit roieber eingefd)rönft, nachdem jte roo'hl nur durd) Elnmaßung ftd) ingmifd)en gu einer Unabhängigfeit gefteigert 'hatte, die im 'Magbeburgifd)cn Etedjt nidjt begründet roar. Elud) die

©emeindeoerfamm'lung rourbe in ißrer ^Bedeutung roieber in Erinnerung ge­

bracht. ElHerbings erfannte der ipergog mittelbar an, daß fie nur nod) in Eiot- fällen -einberüfen gu roerben brauchte. Er legte im roefentlichen nur feft, daß niemand roillfürlid) oon der Seilnaßme ausgefd)loffen roerben durfte. Elb- erfennung diefes ^Bürgerrechts roirb als gu roiditig angefeßen, als daß fie of)ne förmliches Verfahren erfolgen dürfte, tpiergu gehört and), daß dem Etat Etücf- ftd)t auf das 'Ehrgefüßl feiner ^Bürger anbefohlen roirb. Einlaß ift die forage des '5Bürgfd)aft=EinIagers. Sas damalige Eiecht fennt freirotllige Saft eines Schuldners ober ^Bürgen gum Erfaß für fonftige pfanbftellung ober ©id)er- heits'Ieiftung. 3tt Streugburg fcßeint dafür gunädjft nur ein ©efängnis gur Perfügung geftanden gu haben, in das man die Perbretijer einftedte. Sagegen bäumte ftd) der SBürgerftoIg mit EEedjt auf, und der $ergog oerlangte, daß ein anderer 93au errichtet roerben müßte. Sie ©efchäfte find aber doch fd)on gu umfangreich und gu oerroidelt geroorben, als baß alles nur follegial erledigt roerben fonnte. Jür unoorhergefehene Eiotroendigfeiten muß dem SBürgermei-- fter die SBertretung ü'berlaffen roerben. Snsbefon'bere für eilige SBeur'fun'bun-

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gen barf er ein Seines Gtabtpegel in feiner Ißohmmg 'bereit galten. ©ber er foil qucf) bann einen Kollegen als geugen h'mgugiehen. UnausgefprocEjen iff ba- bei oorausgefeßt, baß aud) foldje "Sitte protofollarifd), roenn and) in oereinfati)- ter gönn ‘feftgu'Ijaltcn ftnb unb baß aud) bafür ©egifter angelegt roerben mii|=

fen. gür bie Slnnaljme unb bie Verausgabung ftäbtifdjer ober pom Slat gu oerroaltenber (Selber ift bas ausbrüdlid) angeorbnet. ©ist)er maren protofol- Tarifd)e (Eintragungen regellos unb 'beiläufig, ftdjerlid) nid)! lüd'enlos im Gtabt.

bud) erfolgt (ogl. Slus ber £eimat IV. 6. 83). ‘Sie Verfügungen oon 1567 Tonnen feinen anberen Ginn haben als Iper eine georbnetere Vueßführung eingüleiten unb oorgufd) reiben. (Es ift nod) nicht mit einem Gdflage beffer gerootben; benn fpäter roieberljolen pd) nod) in biefelbe ©itijtung roeifenbe Sin- orbnungen. Slber mit bie roid)tigfte Vorausfeßung ift 1567 baburd) gefdjaf- fen roorben, baß bie Slnftellung eines befonberen Gtabtfcßreibers angeorbnet mürbe. Gr ift ber erfte im eigentlichen Ginne befolbete Gtabtbeamte, benn bet alte ©at amtierte ja ehrenamtlich. Sas 3af)r 1567 bebeutet alfo gerabe in ber ©efd)id)te ber Gtabtoerroaltung eine entfdjeibenbe SBenbe. 6s hängt bamit gufammen, baß aud) bie „©atsoeränberung" neu geregelt mürbe. 3eher

©atsroechfel oollgog fid) nunmehr unter Kontrolle ber hergo glichen ©egierung.

Sie Gtabt ift bei allen ihren Vorrechten unb prioilcgten bod) nunmehr ein- beutig in ben neuen Serritorialftaat eingefügt. Sas SRittelalter ift oorüber.

Sagu fommen nod) bie Slusmirfungen ber ©eformation. Sie Gtabt hat fel'bft 'für ihre Kirche p for gen. Sa'für fteh't bas STirdjenoermögen pr Ver­

fügung, bas ber ©at oermaltet. 6s mürbe ihm insbefon'bere pr fßflidjt ge­

macht, oor allem bas ©aroermögen beftmöglid) ginsbar anplegen. SJiait be­

achte ben beginnenben Kapitalismus, ber nicht „arbeitenbes" Gelb im Kaffen als mettlos angufel)en geneigt ift. gür bie ©farrcrbefolbung roirb ber alte gelpt roeiter p ©ntnbe gelegt. Slber er roirb nur oon ber ©iernahrung er­

hoben, nidf)t °on äer_ ftäbtifd) gern erbt id)cn ©a'hrung. SesljaTb roerben bie günftigen ©ürger entfpredjenb ebenfalls ßernngepgen. 93tan muß inbeffen aufmerffam tefen. 6s gibt nid)t nur fmnbroerfer in ber Gtabt. Sie Kirchen, fteuer roirb beslpib als Slbgabe oom ipausbefiß erhoben, unb groar ab gef tu ft nad) beffen Viert. gerner ift bas GteuerfoII oon oorn herein feftftet)enb. 6s hanbelt ftd) alfo nur um eine Umlage oon 10 93t, bereu Kauffraft batnals natürlich eine gang anbere mar. gut Kird)e gehört aud) bas fpofpital, bas ebenfalls auf Gtiftungen unb ßegaten gegrünbet ift unb oom ©at im feiben Ginne oermaltet roirb. ©eroiffe ©innahmen hat es and) aus Gtrafgelbern gegeben. 93tan erinnere ftd) beifpielsroeife, baß roi'berred)tlid) eingeführtes frembes ©ter ber ©efdfagnafme gu ©unften bes Gpitals oerfüllt; basfelbe gilt

für nidjt orbnungsgemäß befnnbene Vlare.

Sie Ginführung ber ©eformation brachte ber Gtabt nun aber aud) nod) bie Vuseinanberfeßungen mit ben Kreugherren, bie feit 1298 bas "patronat über bie Gtabtfird)e befaßen. Gie hatten Slnfang bes 14. Sohrhunberts and) bas bereits ermähnte fpofpiial gegrünbet. Ser Giß ber Kreugburger Orbens- Tomturs befanb ftd) bis bah in hinter ber Gtabtlird)e, bort, roo heut bas eoan- geltfdje "pfarr. unb Gdjulhaus ftetjt. Sie Kreugherren oerloren infolge bes Uebergangs ber ßergo ge oon ©rieg gur ©eformation bie Obergeridpsbarfeit 'über Ku'hnau, Kungenborf unb Sitmarsöorf (ßoroforoiß) unb bas patronat bei Kreugburger Kircße. gut Kreugburger ©iirgerfd)aft hatten fe offenbar gar fein Verhältnis. 6s brad) halb bitt erfte geinbfdjaft aus. 'ffiie bie Gtabt Kreu^burg babei ihren Gtabtroalb unb einige anliegenbe SIcferftüde geroann

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uni) rote ber Rreufburger Romtut aus bet 'Stobt ousgog, roie bamals Steu^of gegriinbet murbe unb roas ftd) im guge biefer ^luseinanbcrfetjungen fonft nod) ereignet fyat, ift früher fcfjon erjdfj'It roorben (ogl. 2lus ber öe'imat II. S.

16—18, 79—85 unb 89—95). SCRit btefen Snt|Reibungen runbete ftd) bie Wanblung ab, bie ftd) Witte bes 16. Sat) rf unb er ts ooll&og.

(0efd)id)fe ber Dorfgemeinbe Simmencm

33on §> e i n r i d) © a to e l.

(@d)lufe)

©in Heiner Anfang mit einer Rleinfinberfdjule mürbe in ben Sagten 1876 bis 1877 oon grau Stemmt) gemacht. Wit Untebbredjungen murbe bie Rlein'Hnberfchule betrieben gule# non einem jungen Wöbdjen, bas in 'Breslau bei ber ©räfin ißonirosta einen furgett Rurfus burchg-emacht hatte. Bod) ging bie ©ad)e roieber mangels an Wittein ein. 3m Saijre 1899 mürbe bie RIein=

t'in'berfdjüte non neuem eröffnet. Bie ^Regierung bero'illigte im Sntereffe ber

©ermani'fation eine jährliche Beihilfe -oon 670 Sl'W. Sine Rutfdjerftu'be rour=

be gu biefem gmed eingerichtet. Sin Heines Rapital, bas man in ber grob fdjengeit angefammelt hatte, murbe gur Befdjaffung b-es Snoentars oermanbt.

91m 27. -gebruar tonnte bie RleinHnberfdjule eröffnet merben. -Srfte 2el)-- rerin mar ©chroefter W-arttja Rlaufe aus Bethanien in Rreugburg, bie groei 3-ahre ijiet mar. Slnbere Sdjmeftern tarnen. Sin 3al)r lang mar audj eine in Bethanien ausgebitbete ßetjrerin, gröulein ©tranis, Bodjter bes tpaupUe'hrers

©tranis aus Bantau hier angeftellt. Bie längfte ge it mar hier ©djro-efter Ba=

testa ©dpirtus, bie nach -einer bürgen gett, in bet fie in Omedjau tätig mar, roieber hierher gurüdfe'hrt. ©ie leitete ben Rinbergarten bis 1913. Stach Sin=

giehung ber oierten 'fietjrerftelte erteilte bie Stegierung bie ©enehmigung, bah bas gange ©chulgrunbftiid, in meldjem bisher bie britte Ria ff e unterge'bradjt mar, ber Rleintinberfdjul-e überroi-efen murbe. Ber Botbe'hall roirb gemad)t, ba§ has ©chulgrunbftiid roieber 'freigegeben -roirb, fobalb bas Bebürfnis einer Wei-teroerroenbung gu ©djulgroeden eintritt. Bas ipeigmaterial gemährte ber

©djuloorft-anb, e'benfo trug er bie Roften -einer notmenbigen Stenooierung. Sin gimmer murbe einer Ortseinroohnerin mit bem Sluftrag toften'Ios Übergaben, bah fte bie Beljeigung unb bie Bereinigung bes ©djutraumes unb bie Bebie=

nung ber RIeinfinbetfd)uIIehrerin übernahm. 91m 1. Slpril 1910 murbe bas

©d)ülgimmer übernommen. Ba es im Winter megen feiner ©rohe fdpoer gu heigen mar, murbe es burd) -eine groifd)cnmonb geteilt. 9lm Sn'be bes Rrie=

ges murbe ber Unterricht fe'hr erfd)-roert, ba es an Rohkn mangelte.

Stadjbem 'ftd) bie ©emeinbe in ben Sa'hren oor bem Rri-ege fegensreid) entroidelt hatte, gogen bie fd)roeren SBetterroolfen bes SBeTtfrieges herauf, ber in bie ©e'fd)ide bes gangen Baterlanbes unb auch in bie ber Borfgem-einbe hart eingriff. 91m greitag ben 31. 3uli 1914 murbe ber Betagerungsguftanb er=

Hört. Ber 2. 9luguft 1914 mar ber erfte Wobilmadjungstag. Ber '91b-fd)ieb Iber Wänner oon ihren gamilien mar fd)m-ergTid). Beutfdje Br uppen be'fei)ten bie ©renge unb gingen barü'ber hinaus in geinbesl-anb oor. Ber ©pät'herbft brachte für bie Sinroo'hner fdjmere ©orgen. Bie Rampfhan-blungen näherten

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ftp immer rnepr 'ber ©rettge. Wan mußte mit einem (Einfalt bet Stitffen rech­

nen. Oefterreipi'fpe Stoppen Iöften bie beutfpen ab unb gingen not. ©er Kanonenbonner oon ben Splaptfelbern roar beutlid) ßörbar. ijjeimlip über- legte fip manper, ob er feine Spotte ocrlaffen fo'Hte ober ob er weiter blet=

ben follte. 91ns Dftpreußen 'pite man oiel fpredlipes über bie ginpt bet Beoölterung oernommen. Wan oerfteckte bie Wertgegenftänbe unb bie jun-- gen SJtänner mußten oielfad) nap bem Weften. ©as fyrüpap 1915 napm bet Beoölterung bie größten Sorgen ab, als ißinbenburgs Armeen nap gtängew ben Siegen bie grontlinie in bas 3nnere non Ißolen oerlegten. AUmäßltp mapte fid) and) in ben Sapen 1916 unb 1917 mancherlei Wangel bemerkbar.

Wenn fretlip bet ßartöberoopner ben Wangel an ße'bensmitteln nipt fo ftarf fpiirte, als bet Stäbter, fo füllte man bop and) ben Wange! an manperlei Berbraupsgegenftänben gang erße'ölip. ©ie '9Serfepsmittel litten an miinn-- lidjen Arbeitskräften Wangel. ©od) bie grauen arbeiteten gu Spaufe peTben*

pft an ber Stelle bet Wänner, bie braußen ftanben unb gerabe bie ßanb=

roirtsfrauen, bie oft fpledpes Sperfonal gut Arbeit bekommen konnten, teifteten übermen'iplipes. gür bie Kriegsanleihen rourben erpeblipe Betröge gegeip-- net. ©as Steplen na'ßm gu unb ber Spteipl)anbei fing an gu 'blühen. And) fing bas ipamftern ber notleibenben Stäbter an. ©ie gapl ber Gefallenen rourbe immer größer. Sief es ßeib gog in bie meiften gomilien 'ein. ©er 9.

Stooember 1918 begeipnete ben gnfammenbrup bes 'Baterlan'bes. AKmapIip kehrten bie Krieger non ber gront heim. Als man bie 3QP ber Solen feft-- ftellte, ergab bies eine giffer oon 54. ©ie Gefallenen hießen: griebrip Sgb-- li't, Auguft 9Mnt), Alfreb 'Banbis, Karl Stofet, griebrip Kroll, Kurt Tßenber,

“Stöbert Benfp, Grip ißrgirembel, 3opann Kofpik, griebrip Stimbap, Srip

$dbrifp, griebrip $romor, §einrip Sßiontef, Karl Spönfelb, 3o'ßann ^ßra- mor, 3opnnn Brig, Alfreb fßopl, Hermann Wabniß, tpeinrip ©oli'brgud), iRo- bert 3ergus, 3ol)onn Skupin, Karl grofp, Otto 'Sßo'E)!, Wilhelm Wabniß, Karl Bteneck, Alois 9M)ncr, griebrip ßangner, ©ottlieb Sonta, ©uftao ßtyko, Ißaul 91pgr), Karl Grjlla, Karl Sßrgpilla, Wilhelm 9tinbfleifp, Auguft 'Barneßkt, Wilpetm Brig, Karl Sßogunife, Karl Steinert, Karl Bialupa, Stöbert Wabniß, Karl pleroa, Stöbert Brig, Stiparb 'Biened, 3opann Wrona, griebrip Wrona, griebrid) Brig, Hermann Buproalb, 3ofef gipka, Hermann 'Bialupa, Stöbert

ßangner, ßterrmnnn gnd)S, 3oßann Gptmfpoi unb 3o'ßann Skupin.

©ie bem Krieg folgenben ©reigniffe finb nop in aller ©eböptnis. ©ie Befeßung Oberfptefiens legte ber Beoölterung oiel ©infpränkitngen auf. 6s folgte bie Abftimmung, bie nap bem für ben Kreis Kreugburg günftigen Ans-- 'fall bas Gebiet roieber gu ©eutfplanb brapte, napbem ber polntfpe Aufftanb mit feinen furptbaren Srfpeinungen beenbet worben roar.

Als Abfplnß fei nop bie Befiebelung bes ©ominiums ermähnt. 1929 roar bas ©nt burp ffverrn oon Becker, bem leßten Befißer, an bie Oberfplefü fpe ßanbgefellfpaft oerkauft roorben mit bem giel, Siebter angufeßen. ©ies gefpap aup alsbalb. Stnnmepr kamen Wen'fpen ans bem beutfpen Stanm oon roeit nnb naß ßerbet, um ein aufgeteiltes Stück als Sieb lung gu überneß=

men. Weftlipe Wenfpen rourben an bie beutfpe Oftgrenge geführt, um pier mit bentjpem Blut einen Wall gegen bie anbthrgenben Slaroen gu hüben,

©ange öäuferrepen erftanben an ben Straßen unb geigen fpon oon roeitem bie Stellen bes beutfpen Steblerfleißes an. Stipt leipt roar ber Anfang unb bop mußte er gewagt unb gemapt werben, um ber beutfd)en Oftgrenge neues Wenfpenmaterial gitguroeifen.

(8)

93alb oerbanb fid) bas alte (Dorf mit bem neuert (Dorf. (Die (Semeinbe oergrofferte jtd) erfjeblid).

(Der Uebergang in 'bas (Dritte 9Md) ’fjat and) 6immenau nidjt un-- berüfitt gelaffen. 3n bem alten Sdjlojj, bas feiner anbern (Bermenbung gu=

geführt werben tonnte, würbe ber 91eid)safbeitsbienft unter geb Mufft, ber mit jungen Kräften niete (Berbefferungsarbeiten gur !9lusfü'i)rung braute, bie mit anbern Sftitteln nidjt gu leiften waren. '(Das (Dorf erfuhr 'halb in feinem 91eu=

#eren eine ins (Huge fallende Umwandlung unb fann gegenwärtig mit neuen Hoffnungen in bie gufun'ft b'licfen.

&reu 3 &urg als preuftifcfje (ßarnifonffabf.

%n Zr. $. Wen g.

(Gptufe.)

(Am 28. Sitni fanb bas ©efept 'bet Gproeinfpübel ftatt. (Das (Dragoner- (Regiment (Rr. 8 roar mit bem (Dragoner-SRegiment (Rr. 4 unter bem ©eneral o. Wnud gu einer (Brigade o er einigt. (Das ©efept roar äufeerft peftig, fobafe bie Oefterreiper 39 Offigiere unb 1411 Wann und bie Spreufeen 15 Offigiere unb 365 Wann an (roten gu betlagen patten. Zrofebcm unfere (Dragoner bau- ernb im feinblipen (Artilleriefeuer ftaniben, oerloren fie nur brei fproeroerroun- bete (Dragoner unb meprere tote unb oerrounbete Sßferbe.

Sngroifdjen patte bie ©ibarmee Gapfen erobert unib bie ßeinbe am 26.

Suni bei Hiipnerroaffer gef (plagen; bie erfte (Armee patte bei Zurnau, Sßobol unb am 29. bei ©itfdjin gefiegt. (Die Sage ber Oefterreiper roar fo oergroei- fett, bafe ffelbgeugmeifter (Benebet, in Äöniggräp ongefommen, nap Wien tele- grappierte: „(Bitte '(Euer Wajeftät, um jeden SjSreis den ffrieben gu fpliefeen, Slataftroppe für (Armee unoermeiblip." ff rung Sofepp lepnte einen ffriebens- fplufe als unmöglip ab. Go tarn es am 3. Suit gu ber ©nbfpeibungsfplapt bei Röniggröfe.

(Die 8. (Dragoner mapten b'iefe Gplapt im (Berbanb ber 11. (Dioif'ion mit; oereinigt mit ben 4. Hufaren bildeten fte eine Saoalleriebrigabe unter ffüprung oon Oberftleutnant o. Wipmann. ©egen 3 Upr roar (Rebelifpt ge­

nommen. Hier fammelten pp bie (Brigade Hoffmann, bie Äaoalleriebrigabe döipmann und bie (Artillerie der 12. (Dioifion. '(Bald ibarauf erpielt bie Bri­

gade Wipmann ben '(Befepl, oon (Rebelifpt nap Often auf Sopenife oorgu- ftofeen unb jedes ftp bietende (Attodenobjett angugreifen. Wefflip oon Sopenife ftanb eine feinblipe (Batterie unb eine Abteilung Haoalterie, gegen bie die (Brigade ÜBipmann anritt. (Die preufeifpen (Reiter gerieten in ftarfes (Artilleriefeuer. (Das SPferb des Gtaribartenträgers, des (Dragonerroaptmeifters Obft, rottrbe oerroundet unb brap gufammen. (Rur mit Wüpe tonnte er bie Gtanbarte gu ffufe in Giperpeit bringen, bis er fte bem Gergeanten (Bintig, ber mit groei anderen (Dragonern den '(Berluft des fpelbgeipens bemertt patte unb gurlidgeritten roar, übergeben tonnte.

(Die (Brigade roar bei bet '(Attade an einen tiefen unb breiten Hoplmeg, ber groifpen (Rebelifpt und Sopenife lag, geraten. Wäprcnb bie 3. unb Zeile ber 1. unib 2. (Dragonereslabton auf einen fpmäieren Zell des Hoplmeges

(9)

geflogen moren urib ißn übetfprhtgen formten, mußten ftd) bie tpufaren nad) recßts roenben, um weiter oorgeßen gu fönnen unb ftd) bem feinbltcßen Slrtil- leriefuer gu entließen. Sa rour'ben fte non fecßs öfterreicßifcßen '(Esfabronen Dragoner, S^faten unb Stüraffieren attafiert. (Es tarn gu einem ßeftigen Kampfe Wann gegen Wann. Unfete Smgoner fonnten ben Sufaren leibet nicßt gu fu'Ife fommen, ba grotfdßen betben ^Regimentern eine tiefe unb breite Wafferrinne tief, bie nicßt Übertritten roerben tonnte.

Sas 6. Storps blieb bauernb in fei) ne Kern ©otmarfd), feben Wiberftanb breeßenb. (Die Raoalteriebrigabe ÜBidjmcmn, bie burd) bas 6. ^ufaren-Wegi-- rnent unb bie ©tigaöe ©ismarcf rerftärft roorben mar, ßatte bie Setbinbung groifdfen 11. unb 12. Sroifion aüfreeßt gu ctijotten. '(Gelegenheit gu einer neuen Slttacfe bot ftd) leibet nicßt meßr. ‘Set (Gegner mar tötlig gefcßlagen unb flutete in ungeorbneten Raufen auf Stömggräß gurüd".

(Ein geroaltiger, entfdßeibenbet (Steg mar errungen. (Einfcßiießttd) bet (Gefangenen fatten bie Oefterreirßer unb ©aeßfen 1577 Offiziere unb 52 000 Wann, bie ©reußen 359 Offigiere unb 8800 Wann oerioten. Sie ©erhtfte un­

teres Sragoner-Wegiments maren nur gering; fie betrugen nur groei Wann unb fünf ©fette.

Slm folgenlben Sage nad)mittags gegen 4 Ußr mar bie Slacßricßt ein- gelaufen, baß bet Rommanbant bet fyeftung Röniggräß fapitutieren rootle.

Unfer SragonerWegiment erßielt ©efeßt, an bet ©ptße bet 11. Sroifion in Röniggräß eingumarfdjieren. '6d)on maren bie preußifdjen Sruppen an bet

©orftabt angetangt, als bet ©efeßt gut ©üdfeßr eintraf, ba bie Rapitütations-- Derßanbtungcn gefeßeitert maren. *

Wäßrenb bie preußifeße Slrmee auf bie öfterreidßfbße S'auptftabt gu mar-- feßierte, erßielt bas VI. Slroteeforps ben Auftrag, bie ©etbinbung nad) ©eßte-- fien aüfreeßt gu efßalten unb bas ©djladjtfelb oon Röniggräß aufguräumen.

Unfere Smgoner bimofretten auf bem ©cßlacßtfeibe bis gum 8. 3uli unb rouc-- ben bann im ©eßbanbe bet 11. Sroifion gut II. 'Sinnee über tpotiß auf SBilben-- feßroert in Warfd) gefeßt. Slm 17. morfdßierte bie 11. Sroifion burd) ©rünn;

aber gum '(Eingug bet fiegreießen Sruppen in Wien fottte es nießt meßr fom­

men. Slm 22. 3uli mürbe bet Waffenftillftanb erbgeftßtoffen unb ftßon am 30.

Sluguft ber Triebe gu ©rag ratifiziert.

©eit bem 9. 3uti ßatte ftd) ein gefäßrltcßer ffeinb in bie preußifeße Slrmee eingefeßließen, ber ißt meßr ©ertufte foftete, als ber Stampf gefotibert ßatte: bie (Eßolera. 4450 ©reußen maren in ben Rümpfen gefallen ober an ißren SBunben geftorben; 6427 erlagen ber (Eßotera unb ben roentgen anberen Rtanißeiten. Sind) ber 'fommanbierenbe '(General bes VI. 'Slrmeeforps, (General ber Sn'fanterie non Wutius, mürbe ein Opfer ber ßeimtüdifeßen Rranfßeit.

©eine Se'icße mürbe am 7. Sluguft mit militärifcßen '(Eßren nad) ©ti'mn ge- braeßt, um nad) ©eßtefien iiberfüßrt gu roerben. gut Srauerpatabe mar and) bie 2. '(Esfabron ber 8. Sragonet fommanbiert.

Unfere Rrcugburger (Esfabron retlor brei Wann bureß bie (Eßolera unb groat:

'(Gefreiter Seiurid) Runtfe in ©rünn,

'(Gefreiter Start fpeinrid) Seiber in ©rünn unb

Smgoner 3oßann Sluguft Sermann Soffmann II in '©rünn.

Slm 31. Sluguft unb 1. ©eptember mürbe ber enbgültige Slbmarfeß in bie Sei- mat über gmittau—ßanbsfron—Wäßrifd) ©otßrouffer—Wittelmalbe—Sabel-

(10)

fdjroerbt—ffranlenftein—dlimptfdj—©reslau angetreten. (üm 6. September Übertritten unfere ©ragoner die (Stenge unib trafen am 17. oor ©reslau ein;

überall mürben ibie 'Sieger non 9t'ad)0,b mit 3ubel begrüßt. '(ün 'ber Spitze feiner Iftegreicßen Stoppen gog Hönig dBilfyelm I. in Sdjlefiens tßouptftabt rin.

©ort getdjnete er onfere ©ragoner baburd) befon'bers aus, baß er ben Hron- pring griebrid) "SBill)elrn gum ©ßef bes (Regiments ernannte.

9lm 19. September rüdte bas gange ^Regiment in bas ifefflidj gefdymüdte dels ein unb am 24. September roar bie ©emobilmadjung beenbet.

Hreugburg batte gum (Empfang feiner tapferen ©ragoner ßbftgeroanb angelegt: bie Käufer prangten in fri'fcEjem ©rün, unb überall flatterte bie alte

©reußenfaßne ben Siegern oon 9lacßob entgegen. Stuf bem (Ringe mürbe bie

©slabron burd) 'ben ©iirgermeifter feierlich begrüßt; bann geleitete bie (Bürger- fd)aft bie ftolgen (Reiter gut Haferne. Stuf bem ©laß am ©ingang gut Sanbs- berget Straße rourbe 6alt gemacht. ©ürgermeifter SCRüller ergriff nod) einmal bas ©Sort, pries bie ©apferfeit ber ©ragoner in bet Scßlacßt bei 91ad)0'b unb gab befannt, baß bie ftäbtifdjen Hörperfchaften befdjloffen ßaben, bem ©lag, auf bem fie jcßt ftänben, ben (Romeo „91ad)ofcplaß" gu geben, bornit bie gu- lünftigen ©efdylecßter immer an bie fiel ben toten ber ©ragoner erinnert roür- ben. (Rittmeifter oon Hoeäriß banrte für bie ©ßrung unb brachte ein £>od) auf bie Stabt Hreugburg aus.

(Rußm unib ©tjre haben fiel) unfere ©ragoner in bem Kriege oon 1866 erroorben. ©er Sieg oon dlacßob bleibt für olle gelten mit tßretn 9lamen oer-- bunben. ©er oberfte Hriegs'herr unb ber ©'ßef bes (Regiments 'haben bie

©apferfeit ber 8. ©ragoner nie oergeffen. ©er dtegimentsfomtnanbeur Oberft­

leutnant oon 28id)mann unb ber OJlajot o. ©acgensft) mürben mit bem Orben

©our te merite nusgegeicßnet. ©on ber Hreugburger ©slabron mürben aus- gegeidjnet:

(Rittmeifter o. Hoedtiß mit bem (Roten (übler IV. HI. mit Schmettern

©retnierleutnant o. garoabglp m. b. (Roten (übler IV. Sil. m. Sdjroertern Se'fonbeleutnant o. ©Benßh) m. 'b. (Roten (übler IV. Hl. m. Sdjmertern

Ißacßtmeifter Sdjolg mit bem (Dtilitär-J©1)rengeid)en II. HIaffe

Sergeant ©amble „ „ „ „ „ „

Unteroff. Sroibersfi „ „ „ „ „ „

©ragoner Süßmann „ „ „ „ „ „

©ragoner Sfjeibel „ „ „ „ „ „

©rogoner Sänger „ „ „ „ „ „

©urdj (Regimentsbefehl etljielten lobenbe (ünerfennung: ©igemndjtmeifter Hru- cginsfp, Sergeant ge übler, ©ifdjfe; Unteroff igier Simon, ©ieße; ©efreiter Hur- ger, Stoßt, DJtünnid), '©erger, ©lafcßfe; ©ragoner Scßmibt, ©ggerbing, 9lrlt, Scßolg II, Sieber, ©op, ©ifdjfe unb ©eterfe.

©er gut (Referee entlaffene Unteroffigier (Roß rourbe gum übergäßligeu Sergeanten ernannt.

ÜBar es nuferen ©ragonern im Hriege 1866 vergönnt, in oor'berfter Sinie, im ßeißeften Hontpfgetümmel gu lämpfen, fo bradjte

ber Htieg 1870/71

men'iger ©elegenßeit, ©eroeife oon (Dlut unb ©opferleit gu erbringen, ©as gange VI. Horps mar feiner ber brei großen (ürmeen, bie in fyrantreid) einriid- ten, gugeteilt. ©s mürbe gut fytanfenöetiung ober gut ©infdjließung oon Je-

(11)

187

fhingen oermenbet. Unter anberem hoben unfere ©ragoner and) bie Sela=

gerung non parts miigemaeßt.

Sei iber Kai'fcrprotlamaiion am 18. 3anuar 1871 im Spiegelfaal non Serfai'IIes maren bie '©ragoner mit it)rer ©tanbarte, ibie oon Portepeefäßnrid) greif)errn oon Siißtßofen I getragen mürbe, oertreten; außerbem nahmen bet Segimentstommanbeur mit Sbju'tant foroie bie Offiziere ber 4. ©station unb jroei Unteroffiziere an ber meltgefcßidytlicßen geier teil.

Sud) ‘bei iber parabe auf bem Songißamps, bem großen Sennplaß oon Paris im 23ois bu ©oulogne, am 1. StUärg mar bas ©ragonerregiment mit ber 1., 2. mtb 4. ©station oertreten. Seim Sorbeimarfd) oot Kaifer ©ilßelm feßte fid) ber ßoße (Xfjcf an bie ©piße bes Segments. ©ann erfolgte ber ©tn=

Zug in bie frartgöifi'fdjc öauptftabt.

©a bie grtebensprältmmarien bereits am 2. Stürz ratifiziert mürben, mußten bie beutfeßen Srttppen oertrogsgemäß feßon am 3. Stürz ‘Sßaris mietet oertoffen.

Som 11. Stürz ob mürbe unfere Kreuzburget ©station als ©stottern estäbron in bas Hauptquartier 6. St. bes Inifers 'fommanbiert.

Sm 10. Stai mürbe ber enbgültige griebensoertrag in granffurt a. Stain unterzeichnet. ©ie 11. ©to if ton unb bamit bas 8. ©ragonerre'giment gehörte mit ;it ben -truppen, bie bie ptoohtzen redjts ber '©eine fo lange befeßt ßtel-- ten, bis bie granzofen bie Krtegsentfcßübigung bezahlt hotten. ©oft ©nbe Oftober traten unfere ©ragoner mit ber ©tfenbaßn ben Südmatjcß in bie $»ei=

mat an. Sn ben Sagen zmifeßen bem 31. Oftober unb 4. Sooenfber trafen bie

©sfabtonen in Dels ein unb zogen am 5. Sooember feierlich in bie ‘Statt ein.

©ann begann bie ©emobtlmacßung, bie am 12. Sooember beeribet mar. Sn tiefem Sage zog unfere Kreuzburget ©station, oon ber Seoölf-erung mit Subei begrüßt, in bie alte ©am if on ein, ibie fie oot 1XA Saßren oertoffen ßatte.

Hatten unfere ©ragoner amß an feiner ber großen ©eßlaeßten bes Krie­

ges teilgenommen, fo gab es bod) amß bei Patrauillenrttten ©elegenßeit, Set=

tergefeßiet unb Sapferfeit zu beroeifen. ©as Serßalten unferer ©ragoner ramr=

be oon bem oberften Kriegsßerren lobenb anerfannt unb eine Snzoßl oon Suszeießnungen als äußeres geießen bafür oerließen, ©s erßielten oon ber Kreuzburger ©stäbton bas ©iferne Kreuz II. Klaffe:

Sittmeifter oon Koedrtß, ber im Kriege zum Stajor befönbert mürbe, premietleutnant oon Saoen

©etonbeleutnan't oon Sietes unb Sßiltou

®ad)fmeifter ‘Subolf Sippel

©efreiter greißerr ©ottßarb oon Sicßtßofen

©efreiter ©ruft Stüßig

©ragoner IBilßelm Sudfcß

©ragoner Kultus König.

Sn Solen ßatte bie 2. ©station nur ten ©efteiten ©uftao Seinßotb Serfßolz Zu betlagen, ber in bem ©orfe ©ßallerange bei Poliers am 30. Suguft 1870 oon ben ©inrooßnern oufgefnüpft roorben ißt.

groei ©ragoner mürben oerrounbet unb zwar

gri-ebrieß Bilßelm 'Puctfcß auf Patrouille in bem ©orfe Szp bei ©ßäteau Sßierrp in ber Sacßt zum 11. 'September burd) geuer aus ben Häufern '©cßuß in ben reeßten Öberfcßentel,

Soßann ©ruft Sulius König auf Śorpoften bei ©ßo'ifr)4e--‘Soi oot parts am 29. Sooember 1870, ©ranatfplitter am Öberfcßentel.

(12)

Auferbem ftnb an Stranfi)eiten geftorben

Hragoner Sultus Auguft Sieder, am Hgphus im Sagarett gu Saoignt) Dragoner Sutius Hraugott Ernft, gu SRons

Hragoner Hart Haoib Su'ömig, am Htjphus im Sagarett gu Saoignt).

Sn ibert Sauren bes ^ciebens

. von 1871—1914

u erleb ten unfere Dragoner rüf)ige Seiten, bie aber ernfter Arbeit, bet 93ar-- bereitung ’für ben Krieg, geroibmet maren. Sn engftem Aethältnis ftanb bas Aegiment gu feinem 't)-o|en Efyef, bem Kronprinzen, ber feine Gelegenheit oor=

übergehen lieh, um feinen Dragonern heimliche ©emeife feiner gtirforge unb Anteilnahme gu begeugen. Wieber'holt hat er ‘fein Aegiment in Dels 'befucEjt;

unb als er 1873 auf ber Steife nach Sßkh bie Aed)te £>berUfer--Sifenbahn be=

nutste, lie# er 65 pd) nicht nehmen, in jeher Garnifonftabt, alfo auch in Kreug=

bürg, ausgufteigen, bie j^rant ber auf bem ©ahnfteig aufgeftellten Esfabton tibgü]d)retten unb biefen aber jenen Hragoner burd) eine Anfpradje ausgu-- geithnen.

Als ^riebridh Wilhelm am 9. SRärg ben Hf)ron beftiegen hatte, oerfiigte er burch Kübinettsorbre 22m 22. SRärg, bah fein Aegiment fortan ben Stamen

„Kaifer-Hragoner-Aegiment Ar. 8" gu führen hübe. Aber fdjon nach f° l'urger Aegierung fdjloh fyriebrid) III. feine Augen gur eroigen Stühe. Hie Trauer bei feinem Aegiment mar befonbers groh.

Am 21. Suni 1888 oerfügte 6. SR. Kaffer Wilhelm II., bah bas Regiment ben Stamen „Hragoner--Aegiment König fgriebrid) III. (2. Sdjlef.) Ar. 8" gu führen hübe.

Has Saht 1889 brachte bie Einführung ber Sange bei allen preuhifdjen Kavallerieregimentern

Am 20. 'September 1908 erhielt bas Aegiment einen neuen Et)ef: 3hre Katfetlid)e unb Königlidje Roheit bie Kronpringeffin bes Heutfdjen Steidjes unb oon Sßreuhen. And) mit ber Stau Kronpringeffin mar bas Aegiment eng ver=

bunben.

Her Ausbrud) bes Welttrieges brachte für Kreugburg ben Abfdjteb non ben Hragonern.

Am 31. Suit mar ber Kriegsguftartö erflärt roorben. Hie Esfabton fd)idte bie erften ©atrouillen an bie Grenge. Am 1. Auguft mürbe bie lSRobii=

mad)ung angeorbnet. Am Sonntag ben 2. Auguft oereinigten Iftd) am Aad)^

mittag Offtgiere unb SRannjd)aften in ben Kirchen, um gum heiligen Abenb-- mah'I gu gehen: eine tief ergreifenbe Seiet! Am folgenben SRontag riidten unfere Hragoner, geleitet oon ber ©eoölferung, ins Selb, nach Srnnfreich. Es mar ein Abfdjieb für immer; Kreugburg hat feine Hragoner nidjt roieber gefe=

heu. Her ©erluft bes Krieges bedeutete für uns ben ©erluft ber Garnifon.

54 Söhre, oon 1860—1914, hat unfere Stabt bie 2. Esfabton bes Hra=

goner=Aegiments beherbergt. Es maren gliidlid)e Sahre; Sahre bes Aufftiegs.

Hie Einmohnergahl hat fid) in biefer Seit oerbreifadjt: oon 4000 auf 12 000.

Ipanbel unb Wanbel blühten. Kulturelle Einrichtungen mürben ge'fd)affen: bie Gasanftalt, bas 6djlad)thaus gebaut, Sdjulen errichtet, Wafferleitung unb Ka=

nalifation angelegt, Subtilen eutftanben ufro. ©ürgerfdjaft unb SRilitär lebten in Harmonie gufammen. Hie ©ürget maren ftolg auf itjre Hragoner, menu fie an ben Kaifersgebnrtstagsparaben in gleichem Schritt unb Sritt auf bem Ainge

(13)

189

uorbeimotfdjierten. 2BieoieIe Stunben tjat nidjt feber ^reu^burger Sunge am

©Eerjierplai) oerbradjt, um 'bem 9teiten jujufefjen. Unb bann bie Meinen 3Jtäb-- djen! (£s maren bod) fdjmude l9Sur'fd)en, unfere Sragoner; alles freiwillige, meift XBauernjöljne, bte bes Königs 3to<f mit 'Stolj unb in (£X)rcn trugen!

9hm iftnb 23 3aX)re feit bem 2ibfd)ieb non ben Dragonern ins fianb ge-- gangen. 3e länger, befto ntefjr oermifft ßreujburg feine ©arntfon. 'Seitbein unfer fiiXjrer bie ©etjbijotieit toieberXjergeftellt fyat, % offen aber aud) mir, roieber SRilitär @u bekommen. 28ir Iftnb überzeugt, baß mir an ber äußerften ©renje niĄt uergeffen werben. %is gut ©rfüfiung biefes Reifen #unfd|es triften mir uns %um

ßmpfang ber neuen ©arnifon!

Der äreis äreujburg im $d)tift(um.

'Bon Sr. $. '931 eng.

„Ser Oberfcßlefter" roibmet bas Bpri'lßeft feines 19. datjrganges 1937 ber oberfäjlefifäjen Bogelme’lt. ©in Büpfaß oon Samuel=BeuroaIbe: „2Baffer=

unb ©umpfoögel bes f a!fenberg=5lreugburger ©dbietes" befcßäftigt fid) mit um ferem $eimatfreis.

3m Buguftße'ft berf eiben 93ionatsfd)rift bringt Sr. ©oa Sdjmibt einen Buffaß über „93leifterroerfe fäflefifäjer 9JiiniaturmaIerei unb ißr 28eg nad) Oberjcßleften". Buf Seite 246 ift aud) ein Streugburgcr erroäljnt; es ßeißt ba:

„©inen Oberfcßlefier, ben Suftitiarius Scßott aus Slmtgburg 06., ßat ber in ßiegniß am 6. 11. 1805 im Blter oon 73 Saßren oerftorbene 9Jiiniturmaler

©atl Benjamin Botße im Bilbnis feftgeßalten unb bamit einen Beweis oor-- trefflidßer Runft gegeben, Iebenbig im Busbrud, frifdß in ben färben, gart unb meid) in ben Sdjattentönen unb im Umriß."

Sas ipeft enthält aud) eine gute Beprobuftion bes Bribes. Sas Saßt 1838 ber Unterfcßrift fann allerbings nid)t ftimmen, wenn Botße bereits 1805 geftorben ift.

28ir merben im nädyften 3aßrgang über bie Begießungen ber familie 6>d)0tt gum Greife Streugburg aitsfüßrlid) berichten.

Sas Blaißeft 'ber geitfcßrift „Ser Better gen Often" ift ben polnifcßen Büfftärtben in Oberfcßlefien geroi'bmet. Srei Buffäße befcßäftigen fid) mit un=

ferer engeren ßeimat: ©ornif, Sie front im Barben, ©inwoßnerweßrbataillo-- ne in ben SeTbftfdjußfämpfen 1921 um ben Streis Rreugburg. — Blajor a. S.

Scßnepper: gembowiß, ©in Brennpunkt bes Rumpfes im Bbfdjnitt Borb unb Kampftage bei Rreugburg. Bus ben Sagebucßblättern ber Sturmabteilung Boßbad). — ©ine -St'igge ber Stampfe um gembowiß unb Bbb Übungen ber

füßrenben Btänner beleben bie Buffäße.

Buf Seite 14 ff. wirb barüber geflagt, baß ßeute nod) nicßt einmal bie Barnen unb bie gaßl ber im Stampfe für Oberfdjlefien ©efallenen Mannt ftnb.

„Ser Beiter gen Often" fcßreibt bann: ,,©s ift eine ©ßrenpfliäjt jebes leben, ben 'Selbftfdjußfämpfers gegenüber feinen toten Slameraben, biefe Rlärung mit allem feinen ÜBiffen ßerbeigufüßren . . . 28ir benötigen insbefonbere folgenbe Bngaben:

(14)

1. GBer leimt gefallene Selbftfdyugfatneraben, ibie in brefer Gifte nidjt enthalten finb? ©ienftgrab, 93or= unb 3uname; formation, Sobestag, Ort, nähere Umftänbe bes Sobes, ©rabftätte?

2. GBer fann bie nadyftegenben Angaben ergänzen, tnsbefonbete gor=

motion, Gbbestug-- unb Ort, nähere Umftänbe bes Sobes angeben?

3. GBer fennt bie Stamen ber Soten, bie in ben tötaffengräbern bei-- gefegt mürben?

Gins bem Streife Rrengburg gibt bie Gifte fotgenbe Stamen an:

Unteroffizier ‘pan! Sod, greiforps Stogbad), greiroilliger Starł Beper, greiforps Stogbad),

„ Gubroig Stiftan, greiforps 9ioffbad),

„ grits Kuffdjfe, greiforps Stogbad),

„ Hermann Steif cgrotf) f 3. 6. 21, greiforps Stogbad),

©efreiter ©rid) Strebs t 8- 6- 21, greiforps Stogbad), greiroilliger grits Sgomas, greiforps SRogbad),

SanitätsfoTbat ©ruft pollaf f 22. 11. 22, greiforps Stogbad), greiroilliger $ellmut Steift f 25. 7. 21, greiforps Stogbad),

„ Gipinsfi t 26. 6. 21, greiforps Stogbad),

„ Paul SRarfcgoIIef f 25. 5. 21, greiforps Stogbad),

„ Stubolf Banfe t 3. 5. 21, greiforps Stogbad), gelbroebel 3afob Sdytenbzielorz f 4. 6. 21, greiforps Stogbad), greiroilliger "peter Gefdynp f 30. 6. 21, greiforps Stogbad),

„ Gib off 'Steinbrecher f 14. 6. 21, greiforps Stogbad),

„ Safob ©rüg t 10. 5. 21, greiforps Stogbad),

„ Stanislaus GBboroia'f f 10. 5. 21, greiforps Stogbad).

Sanfau:

greiroilliger 3ofe'f Stapiga t 17. 5. 21, greiforps Stogbad).

Äonftabt:

Unteroffizier pani Gangner 2. Stomp. Gibt. Sd)lefien, f 26. 5. 21.

pitfdjen:

greiroilliger griebrid) Stregel f 7. 5. 21, greiforps Stogbad), Geutnant Gtlfons ^entfcfyel f 27. 6. 21, greiforps Stogbad).

5)amit fdjliegt bie Gifte bes „Leiters gen Often". Um felbft an ber roid)=

tigen 'Glufgabe, bie pier geftellt ift, mitzuarbeiten, follen fotgenbe Gingaben folgen:

1. Glu'f ben Stamentafetn bes IpeTbenbenfmals in Strasburg finb fol-- genbe Stamen auf genommen: Glnbers ©uibo, Budolt ©ruft, 'SRarfdyoIlef Sßau'I, Sd)oblof ©ottlieb.

2. Glu'f bem eoangetifdjen Stirdfgof in Streuz'burg finb fotgenbe SeTbft-- fdyngfömpfer beigefegt: paul Bod', Start Befer, Gubroig Stift an f 18. 5. 21, grig Stutfdjle, Hermann 'Bleidjrot f 3. 6. 21, ©rief) Strebs f 8. 6. 21, grig ‘Stjomas, Helmut Stleift 125. 7. 21, Glbolf Gipinsfi f 26. 6. 21, ‘Paul PtarfdyoTlef 125. 5. 21.

3. Gluf bem fatgolifigen griebgof finb beigefegt: Stubolf Santa f 3. 5. 21, 3afob Sdjienbzielorz t 4. 6. 21, peter 'Gefcfjnej f 30. 6. 21, Safob ©ru'gs f 10.

5. 21, Stanislaus GB'boroiaf t 10. 5. 21.

(15)

191

3nt)alfsoer3cid)ms

Seite

^tcętag, ‘■ßrofeffor Sr. ©uftcro ©., (Suftao ^reqtag un'b ibie fünfte 97—102

©atnel,

(5efd)id)te her Sorfgemeinöe Simmenäu 33— 37 62— 64 77— 80 89— 93 126—128 142—144 152—156 174—176 182—184

£ad)e, Sr. Friß, Saufnamen als o;berfcE>Teft'fd)c Familiennamen 129—133 SRcnj, Sßrofeffor Sr. ©erfjarb, Slus bei ©e[d)id)te Streufburgs im

15. 3al)rf)un'bert 2— 4

' ßreujbutger tpanbmert'erubetiieferung 40— 46

I/Ser Sjdjappet 81— 89

©tabtoerroaltung un'b ©tdbtroirtfdja'ft Rreuftburgs im

15. unb 16. 3ai)t'i)unbert 102—106

119—125 138—142 Sie Steuorbnung ber Rreug'burger iBerfjältnif'fe SJiitte

bes 16. Sntjtipnberts 161—170

177—182 2R£% Sr. jpeinrid), ©ie bie '©tobte Streujburg unb ißitjdjen Iben

Frieben non ffubertusburg feierten 8— 13 Ser große 33ranb in Rreugburg oor 200 Sagten 29-- 32

©er ßat fitcujbitrg gegrünbet? 65— 71

Freiroillige ©oben unb Opfer bes Greifes Äreujburg

in ben Satjren 1813—15 94— 96

107—112 Rreugburg als preußifdje ©arnifonftabt 145—151 170—174 184-189

©as ibie „©dflefifdje ^ermStjrontf" über ben Hreis

Kreupurg berichtet 157—160

Ser Hreis Äreujburg im ©djrifttum 14— 16 189—190 peters, Sr. ©erfjarb, Sie ©djrottjolpirdje p iBürgsborf 5— 7

Ser Umbau ber ©djrottjolpirdje in Sero’Itfdpts im

Saljre 1822 17— 20

1/Sie Sßtjramibe p Stofen 37— 40

Ser gereimte Sau'beridjt ber ©djrottjolpirdje p Seutfdj*

©ütbiß 47— 48

(16)

'SMe eingegangenen 6d)ro4boIjfird)en bes ftreujburger

Greifes 49— 55

Weitere Beiträge jur '2Baugefd)id)te ber ©djrotfjoljfirdjen

, !bes Rreuj'burger Greifes 71— 77

ZDer Sdyrottjoljfirdjenbau im Streife Rreujburg 113—119

©orfEircfyenglocfen im Streife Rreujburg 133—138

©pummel,

Soi), ©ottlieb, Befud) in Stonftobt um) Streujtmrg im

3ai)re 1791 26— 29

2ob ber (£>oIEomit)er 96

ßöHner,

Sot), ^riebrid), Bef ud) in Rreujburg im Sabre 1791 20— 25

Cytaty

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Stad) ber Berfteinerung bes prenffifchen feeres auf 42 000 SJtann, bie burd) ben fd)mod)oollen ^rieben oon SiXfit ergroungen mürbe, beherbergte Streugburg nur nod) oom

0,30 m oon einem 2eicßenbr anbßäufd)en entfernt ftamben eine Sd)iif-- fel, eine Saffe, ein Sonnentopf unb eine Heine „Urne&#34; (fie mürbe roäßrenb ber Ausgrabung geftoßlen!).

fchmad in ber Boufunft&#34; nannte. 6s roar als erfter Seit einer periobifdjen ipeftfolg-e gebad)i, fanb aber leiber feine weiteren Bad)foIger. Sief es $eft ent- hält nichts

©&gt;ie alte öolgfirdje, bie auf bem ffriebtjof im ©&gt;orf ftanb unb bis gu tfjrem Rbbrudj ben Rreugljerren oom roten Stern (Dlattfjias'ftift gu ©reslau) unterftan'b, roirb in

burger Rircße. Sie roirb ßier als „Riicße Unfrer Sieben ffrauen&#34; begeießnet, roas ftd) aber rooßl urfpriinglicß nur auf bie oben erroäßnte Rapelte fupra facriftiam

Śad) biefer umftänbltdßen Sefcßreibung ßabe id) nicßt nötßig bin?“ gu feiert, mit welkem großen Vergnügen id) biefe Snftolt gefeßen ßdbe. Saum tonn root in einem

Saurma1) t)ält es für waßrfcßeinlicß, baß bas SBappen bas flaoifcße herb Łodzią II ober Korab, bei benen SRonb unb Slaßn ebenfalls wecßfeln, ift unb oermutet, baff ber

men müffen? Su roarft ja oor einigen Wonaten gang anberer 2Inftcf)t, ba blidteft bu mit Sittern unb Sagen in bie näd)fte Sufunft, ba roarft bu auf bas Sd)limmfte ja fd)on