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Aus der Heimat, 1933, Dezember

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A#

yimfoUfUM

cbymt&Mt 1933

9Zad)öruct Oer Original--21ii| feige oerboten.

Die Wappen turn Stonffabf unb pitfd)en.

93on Sr. $. e n g.

I. ^onftobt.

Sas ältefte uns befonnte Siegel ber Stabt ^onftabt ftammt aus ber 3eit um 1400. (Siel)e 9lbb. 1.) 6s tjat einen Surcßmeffer non 28 mm; bie ilmfbßrift lautet: „SIGILLUM DE CUNCZENSTAT". Sas Siegelbilb geigt einen Haßn ober $a!bmonb otjne Cöefidjt, nad) oben geöffnet unb an ben Spieen mit Sternen befeßt; auf ber SOtitte bes ipalbmonbs ergebt ftd) ein ßinnenturm. Offenbar ift ber Surm ein £oIgbau. Siefelbe Sarftellung ßat ein Siegel non 1597 mit ber Umfdjrift: „S. GiV. D. GUNCESTAT" (18 mm Surcßmeffer). 93ei bem Siegel oon 1615 (34 mm Surd)meffer) mit ber Um=

fdjrift: „SIGIL + CIVITA . . . CONSTADT + 1615 +" ift ber ^albmonb bereits mit einem ©eficßt oerfeßen. Sasfelbe ift bei bem Siegel oon 1666 (29 mm) ber guü.

Saurma1) t)ält es für waßrfcßeinlicß, baß bas SBappen bas flaoifcße herb Łodzią II ober Korab, bei benen SRonb unb Slaßn ebenfalls wecßfeln, ift unb oermutet, baff ber ©rünber Ronftabts Sungo, ober bie erften 93efißer ber Stabt, bie ißucßals ober Sfalanecfis, biefes SBappen geführt ßaben unb es oon ber Stabt übernommen worben ift. Siefer 9Iuffaffung fließt fid) ^nötel2) an.

©aroel3) in feiner ©efcßicßte ber Stabt ^onftabt oermutet, baß bas ÜBappen aus ber ßeit ber erften gugeßörigfeit Ronftabts gu Dels alfo etwa aus bem 3aßre 1320 ftammt, ba aucß Dels bamals im Siegel ben ipalbmonb mit ben Sternen an ber Spiße geführt ßat. 31ucß $errnftabt, bas 1312 gu Dels fam, geigt im Siegel einen ifmlbmonb mit Sternen an ber Spiße.4) ©amel meint, baß ßier „gemiffe gufammenßänge gu fucßen feien, bie aber nicßt meßr geflärt werben fönnen." Sie bisherigen Quellen reichen in ber Sat gu einer ein=

wanbsfreien Klärung nicßt aus. 3n bem SBappenbilb ftimmen aber alle $or=

fdßer überein.

%lus bem Slaßn ober ungeficßteten 3Jlonb ift fcßon früß ein ipalbmonb mit ©eficßt unb aus bem Ipolgturm ein folcßer aus Stein geworben. So geiäp

1) Saurma, gretfjert o. u. gu b. ßettfd), 2Bappenbud) ber fcßtejtfcßen Stäbte unb Stäbtel. 33erlm 1870 6. 38 f.

2) Anotd, ‘profeffor Sr. ^5aul, Sie Stäbteroappen Oberfdpefiens. Sarnoroit; 1894 6. 14 u. 27.

3) ©aroel, fjeinrid), Sie ©efdjicfjte ber Stabt Aonfiabt OS. Areugburg 1933 6. 14.

4) Salbmortb unb Sterne ßaben gaßireicße anbere Stäbte im 2Bappen, g. 33. 9Rarfdiffa, SRiinfterberg, SBoIbenßapn, ©riinberg, greiburg, 33eishretfd)am.

(2)

neu Sourma (9lbb. 2), öem fed) Hnötel anfcfeliefet, unb ^mpp1) (91bb. 3) bas ÜBappen, wenn and) im Surm einige Unterfdfeebe oorfeanben ftnb.

Uebereinftimmung feerrfcfet aud) in ber Farbengebung: jpalbmonb unb Surm werben weife, bie Sterne golben unb bas Felb ftfewarg angegeben.

Sftid)tiger bürfte es aber wofei fein, bie Sterne in berfelben Far&e toie ben Sötonb gu geicfenen. (9lbb. 4.)

II. ^ttfdjen.

Sas ältefte befannte Siegel ber Stabt Sßitfcfeen ftammt aus bem Safere 1415 (feefee 91bb. 5). 6s feat einen Surcfemejfer oon 39 mm; bie Umfcferift lautet: „S. BURIENSIUM DE PITSCINA". Sas Siegelfelb geigt eine tor=

unb fenfterlofe ungegiegelte 9Jlauer, bie oon gwei oieredigen Sürmen überragt wirb. Siefe fenb im oberen Srittel auslabenb, mit je gwei Fünftem oerfefeen unb mit einem fpifeen Sacfe gefrönt, bas mit je brei knöpfen oergiert ift.

93ei einem: „SIGIL + DR + ST AT + PITSCHIN + 1561" (25 mm) ftefeen nur gwei eingelne Sürme mit fpifeen Säcfeern nebeneinanbcr. Sin 1588 unb 1630 gcfcroucfetes Siegel (30 mm) mit ber Umfcferift: „SIGILL SENATUS POPULUZ BIGINENSIS" geigt eine gesiegelte flauer mit ginnen ofene Sor mit ben gwei Sürmen mit je brei knöpfen. 1610 wirb ein Siegel mit runben Sürmen oerwenbet. 93ei bem offenbar aus alter geit ftammenben StabU wappen an ber red)ten Seite bes Singanges nacfe bem 9iatfeansfeller ift bie SJlauet fefer niebrig, bie Sürme bagegen feocfe unb fcfelanf unb mit je brei un=

gletd)en Spifeen oerfefeen.

Sie neueren Siegel meiefeen infofern oon ben alten ab, als fee bie brei Spifeeu ber beiben Sürme fcfelanfer in bie $öfee giefeen unb oon jebem Surm brei Seitenfläcfeen förperliöfe feeroortreten laffen, fobafe bie Sürme feefeseefig erfd)einen. So feat Sßrofeffor ijpupp2) bas ÜBappen ißitfcfeens gegeidjnet. (Sie’fee 9lbb. 7.), Sr oerfeefet aufeerbem fd)on bas erfte Stocfmerf ber Sürme mit Fen-- ftera unb läfet bie Slnslabung bei ben Sürmen weg. Freifeerr oon Saurma3) geiebnet bie Sürme oiereefig, befeält bie üluslabung bei, oerfeefet aber auefe bas mittlere Stodwerf ber Sürme mit Fenfeern. (Siefee 91bb. 6.) ^rofeffor Hnötel4) fefeliefet fed) ifem an. Hoelling in feiner ©efefeiefete ber Stabt Sßit- fdfeen5) feäli für „befonbere Henngeicfeen bes Stabtwappens in allen feinen Formen bie mit ginnen oerfefeene SOlauer", „bie giegelung ber 99lauer" unb

„bas Snben ber Sürme in brei Spifeen mit brei kugeln". 9luf fpätere, ge=

fcfemacflofe 9lbmeid)ungen (feefee 9lbb. 8) brauefet rtidfet näfeer eingegangen gu werben. (93ergleicfee bagu meine 9lusfüferungen in „9lus ber $eimat" S. 146.)

2Bir werben uns an bas ältefte befannte 2Bappen gu fealten feaben, werben basfelbe aber nad) ber Sntftefeung ber 2Bappen in einen Stijilb geiefe- nen; bie gesiegelte, mit ginnen oerfefeene torlofe 99lauer wirb oon gwei oier=

eefigen Sürmen überragt, bie im lefeten Srittel auslabenb unb mit je gwei Fenftern oerfefeen oon einem fpifeen mit je brei Hügeln oergierten Sacfe ge=

frönt werben. (Siefee 5Ibb. 9.)

’) .Qupp, O., Sie 2Bappert unb Siegel ber beutfdjen Stabte, gledten unb Dörfer.

93b. 1, Seft 2. granfefurt a. SK. 1892. S. 97 f.

2) Serf., S. 101.

3) Saurrna, grettjerr n. u. gu b. geltfdj, Q-, 2Bappcntmdj ber beutfdjen Stäbte unb Stabtet. Sßertin 1870, S. 246.

4) Knotet, Trofei'jor Sr. Taut, Sie Stäbteroappen Oberfctjtefiens. Sarnoroit? 1894. S. 13.

5) Koetling, Sermann, ©efdjtdjte ber Stabt Sßttfdjen. 93reslau 1892 6. 3 ff.

(3)

2BeIcßes finb nun bie färben bes happens? 2lls Siegelbilb ift bas 9Bappen non 1415 (9lbb. 5) natürlidE) farblos. Sie 9Jtauer unb bte Sürmc finb als Siegelbau felbftoerftänblidß rot ßu färben. Sarin ftimmen Saurma, Rnötel unb $upp überein. Siefe färben aucß übereinftimmenb bas Sacß ber Sürme blau. Sanadß müßten bie Sürme mit 6d)iefer gebedt fein, mas für unfete ©egenb ßödßft unwaßrfdßeinlicß, ja fo gut mie ausgefcßloffen ift.

Roelling1) fcßreibt über bie Stabtfarben: „bie ßiefigen Scßmiebegefeüen näm-- licß ßaben ein nom Satire 1700 ausgefteUtes Sßrioilegium, melees bie Scßmiebe=

Snnung aufbewaßrt unb welcßes mit woßlerßaltenen zweifarbigen [eibenen Sanbern zufammengeßeftet ift. Sa finb benn bie Sänber, welcße bie eine Scßnur binben, ganz beutlid) fcßwarz unb gelb, alfo in ben färben bes öfter=

reicßifcßen Sanbesßerrn entfpredjenb ber fcßwarzweißen Seibe, mit weltijer un=

fere Urtunben geheftet finb, bagegen finb bie Sänber ber anbern Scßnur, ob-- gleid) non ber Sonne ziemlicß ausgewogen, bod) ganz beutlid) rot unb grün.

Sa nun nid)t anzuneßmen ift, baß bei einem auf oier großen Sßergamentblät-- tern gcfdjriebenen, mit mädjtigen Snitialen nerzierten Sßrioilegium aus bem Saßre 1700 bie färben ber Sauber zufällig fei, fo barf id) fließen, baß fid) ber SOlagiftrat oon Sßiifdjen im Saßre 1700 ber Satfacße bewußt gewefen fei, baß rot unb grün bie färben ber Stabt feien, unb baß er baßer bas oon ißm ausgefertigte Sßrioilegium mit rotgrüner Scßnur ßeftete, nacßbem er es

zu

Sßren bes Sanbcsßerrn fcßon mit einer fcßwarzgelben geßeftet ßatte." Siefe SUuffaffung Roellings wirb man nicßt oerwerfen tonnen. 9Benn aud) ©rün unter ben Farben in ftreng ßeralbifcßem Sinne nur feltener zu finben ift, fo geßört es bodß bazu. Sn bem üBappen Sßitfcßens läßt fid) ©rün außerbem leicßt unterbringen, inbem man bas Sad) ber Sürme aus Rupfer befteßen läßt, was für unfere" ©egenb bas waßrfcßeinlicßere ift, unb grün zeicßnet. 3Bir er=

ßalten auf biefe üBeife bas 3Bappen, wie es bie SUbbilbung 9 zeigt.2)

©ßtronif ber 5fabt ßmijburg

93on Sr. pßil. §eibenfelb.

(Scßluß.)

II. SorfteUung bes gegenwärtigen gnftanbes ber Stabt ßreujburg.

Rreujburg ift eine Rreisftabt bes SRegierungs^Segirts Oppeln; beffen=

ungeacßtet befinbet ftd) bas lanbrätßlicße Stlmt bes Streifes, feitbem bie ßeitung beffelben bem ©rafen oon Wonts auf Seroltfcßüß, ßiefigen Rreifes, übertragen ift, nid)t am ßiefigen Orte, fonbern in ©onftabt. Siefe Anomalie ift mit 3iüd=

ftcßt auf bas erroäßnte Somigit bes gegenwärtigen Sanbratßes burcß 5lIIer=

ßöcßfte Rabinets=Orbre oom 3. Se^ember 1845 prooiforifcß ftatuirt worben. Sa ber $auptoerfeßr im Streife ftdß gerabe auf Rreu&burg concentrirt, fo ßat es fid) gegenwärtig als Sebürfniß ßerausgefteltt, baß bas ßanbratßs^mt an ben ßiefigen Ort gurüdoerlegt werbe, unb finb bie biesföüigen Waßnaßmen oon bem ßiefigen Wogiftrate bereits in ©ang unb Anregung gebradßt.

]) a. a. £>. 2) ©as SBappen ßat 5>etr Oberfcßutleßrer grißmann gegeicßnet.

(4)

Slreugburg liegt unter 50°58’ ißolßöße, 4’40” öftlicß unb 0°8’ fühltet) oon ©reslau, fc'roie nad) ben SReffungen bes Sr. non ©tränt) 644’ über bem SReere. Sie Stobt wirb non bem Stöber (polnifd) Stobra) burcßfloffen; ber leitete tritt auf ber ©torgenfeite in bie Stobt, feßt unfern ber Stobtmouer feinen Sauf fort unb oerläßt bie Stobt an ber Sübfeite.

3m ÜBeften oon S^reugburg liegt bie beutfeße, im Often bie polnifcßc

©orftabt, im Sterben ber fogenonnte „$a!en" (früher bie Roofen), welche ©e=

geießnung itjren Urfprung jebenfalls eine Benennung bes 9(Raßes für ©runb unb ©oben, nämlid) $afen fooiel als £uben, §ufen, oerbantt.*)

©on ben ©lauern, welcße bie Stobt früher mit Slusnaßme ber 9torb=

feite umgaben, finb einzelne Steile ollerbings nod) erhalten; ber 2Ballgraben, ber auf bet Storbfeite fid) feiger l)ier befunben l)ot, ift troden gelegt. Ser Seüßbamm, weither früher offenbar gur ©efeftigung ber Stabt benußt worben, ift bei ber Sismembration ber Somainen=5lmts=©runbftüde am ßnbe bes oo=

rigen 3aßrßunberts oon ber Stobt erlauft unb mit ©äumen bepflangt wor­

ben. Stuf biefe ©Seife gelangte Hreugburg allmälig in ben ©efiß einer fd)ö=

nen Sßromenabe, welcße fid) gegenwärtig faft rings um bie Stabt gießt unb fid) forgfältiger pflege auf Sxoften ber SlämmereüStaffe erfreut. Sin Sßeil ber Sßromenabe, im ©üben ßinter ber fogenannten Sßaftorpforte gelegen, ift gegem wärtig mit ©taulbeerbäumen bepflangt, was I)auptfäd)licf) mit ©üdfießt auf bie im Ijiefigert Sirmenßaufe betriebene 6eibenraupen=3ucßt gefeßeßen ift.

Sie Stabt fjat ißre größte Sänge in ber Sticßtung oon Oft nad) SBeft, bagegen ift ißre Slusbeßnung oon Süb nad) Storb unbebeutenb. Sie Käufer finb gum iiberwiegenben Sßeile maffio unb mit einem Stoämerf oerfeßen; nur wenige ßaben 2 Stodwerfe. Surd) bie Slufbauung oon mehreren neuen $au=

fern auf ber Oftfeite wirb ber ©carftplaß fel)r gewinnen; bisher war nur bie Süb-- unb SBeftfeite besfelben mit I)üb|d)en ©ebäuben gleichmäßig oerfeßen.

Slm fcßlimmften ift es mit ben 12 Slpofteln, b. i. ben Käufern, mitten am Stinge beftellt. 3n ^reugburg befinben fid) gegenwärtig 301 §auptgebäube, 99 Ste=

bengebäube, 484 Stallungen unb 90 ©dauern, alfo im ©angen 974 ©ebäube.

Sie Seelengaßl beläuft fid) — wie fdjon früßer angegeben — auf bie Summe oon 4019, wobei bas ©tilitair einbegriffen ift. Sarunter befinben fid) 1103 Slatßolifen, 2628 an Soangelifcßen, 288 an Su-ben. ©Bie biefe gaßlen ergeben, ift bie eoangelifeße ©eoölferung feßr überwiegenb, eine Srfcßeinung, bie fid) autß in ben Sörfern bes Greifes wieberßolt, unb weld)e um fo auf=

fallcnber ift, als in Oberfcßlefien faft burd)gängtg bie fatßolifdje ©eoölferung ungleiäß präoalirt. Ser ©runb für biefe Slnomalie liegt in bem Umftanbe, baß Kreugburg früßer gum gürftentßum ©rieg geßört ßat unb bie ©riegifcßeit

£>ergöge in ißren Sanben für bie möglicßfte ©erbreitung ber eoangelifeßen Seßre Sorge getragen ßaben.

Ser größte Sßeil ber Sinwoßner befcßäftigt ficß mit bem ©ewerbe-- betriebe. Sie ©ngaßl ber ©teifter bei ben einzelnen Snnungen, fowie bie ßaßl ber $anbeltreibenben ift feßon oben angegeben worben. Sie ©ewerbe finb allem Slnfdjein nacß ßier wicber im Slufblüßen begriffen. Sin gewerblicßen Slnftalten befinben ficß ßier folgenbe befonbers bemerfenswertße:

1) eine Spinn-- unb Sud)fabrif mit 8 ©tafeßinen; bie eine berfelben, einen Scßeer=©t)linber, ßat bas Slöniglüße ißreußifcße $anbels=2Rinifteriunt im

*) ©in ©Sommerfdjer ßnfen ift — 68 'preup. Quaöratrutßeu.

(5)

3al)re 1846 bem früheren 3ßefti)er (Brunwalb aus Staatsmitteln ge*

fchenf't; bie Fabrü roirb burd) ©afferfraft betrieben.

2) 4 3Jtüt)Ien, welche burd) ÜBaffertraft getrieben werben; bie eine, bie fo=

genannte ©tabtmütjle, im 3af)re 1853 neu t)ergefteKt, l)at 4 amerifani|'ä)e Sänge unb einen Spitjgang; eine zweite, bie fogenannte £ospitalmüI)le, I)at 2 ameri!anifd)e Sänge unb einen Spihgung; eine britte, bie fogenann-- te gtiebermüt)Ie, liegt I)tnter bem 6d)ie%ausmalbe; eine nierte, bie foge=

nannte Pabit)müf)le liegt in ber beutfdjen Aorftabt, bie beiben leßtge*

nannten ftnb non geringerer Aebeutung;

3) eine fefjr bebeutenbe Seberfabrif, auf ber ^genannten Arenbe belegen;

4) eine Audjbruderei unb Iitl)ograpl)ifd)e Anftalt, roeldje bem gegenwärtig gen Auchhänbler Sljielmann gehört;

5) 5 2oI)mül)len, non benen eine (bem Seberfabrifanten Porn gehörig, bie bebeutenbfte) eine 2ßinbmüf)le ift, wäljrenb bie 4 anbern burd) Sßferbe=

traft in Betrieb gefefet finb;

6) 3 Brauereien, uon benen bie eine ber Stabt gehört unb in Sßad)t aus-- getljan ift; bas ‘ißadjtgelb beträgt pro 3al)r 300 $l)lr., außerbem §al)It ber

$äd)ter ftatt bes fonft üblichen ^fannengelbes, ber fogenannten Alalg-- meßen unb bes Freibieres an bie Pämmereifaffe jäl)rlid) 240 $l)Ir.;

7) eine Siegelet, weld)e Gigentljum ber Stabt ift, es werben gegenwärtig jä!)rliä) nal)e an eine SRillion Siegel gefertigt.

Snblid) oerbient erwähnt gu werben:

8) bie SBagenfabrü bes Sd)miebemeifters S. Spüler.

Sie 12 Sdjanf* unb 12 23ronntwein--93rennerei--Sered)tigfeiten finb ge*

genwärtig abgelöft. ipinfid)tlid) ber erftern würbe mit ben 12 fdjanfberedjtig*

ten Aaubenbefißern nad) Führung eines langwierigen Sßrogeffes im 3al)r 1843 ein Aergleid) baf)in abgefdjloffen, baß jebem Aaubenbeftßer ein Abfinbungs*

Papital oon 380 SI)Ir. gewährt unb bie Ablöfung ber Berechtigung in bem Seitraume oom 1. 3anuar 1844 bis ult. Segember 1883 burd)gefiü)rt werben follte. AoIIftänbig gegaljlt finb }e|t bie Ablöfungs--Papitalien für 2 Sd)anf=

gered)tigfeiten unb auf 2 anbere finb 9lbfd)Iagsjaf)Iungen geleiftet. Ser bis*

l)er gezahlte Sefammtbetrag finb 1254 Shlr. 18 Sgr. 1 $f. 3Bas bie Ab=

löfung ber 23ronntwein--99rennerei--Sered)tigfeiten anlangt, fo finb für 9 noil*

ftänbig, für bie 3 übrigen bie Ablöfungsfapitalien pm Sheil getilgt.

An Aef)örben, weld)e am Jjieftgen Orte ihren Sit) haben, finb p nennen:

1) bas 3Ragiftrats*PoIIegium, befteljenb aus 8 SRitgliebern, incl. bes Aür*

germeifters;

2) bas Preisgericht mit 6 SRitgliebcrn, incl. bes Sirettors;

3) bie 6taatsanwaltfd)aft für bie Preife Preugburg unb Aofenberg, weld)e hier ihren Stationsort hat;

4) 2 94ed)tsanwalte unb Notare für bas Separtement bes Appellations*

(Berichts gu Aatibor;

5) bie 9CRtIttair=93ef)örbe für bie Gscabron Sragoner, welche hier ftationirt ift unb an beren Spiße ein Aittmeifter fleht;

6) bie Pöniglid)e 2agaretf)=Gommiffion;

7) bas Somainen=Aent=Amt unb F°rftfaffe;

8) 2 Steuer«Aemter, oon benen bas eine für bie bireften, bas anbere für bie inbireften Steuern unb bie Salgfaftorei beftimmt ift;

9) ein Preisbaumeifter für bie Preife Preu&burg, Aofenberg unb einen Sheil bes Preifes Oppeln;

(6)

10) ein ^retsphpfifus;

11) ein Superintenbent für bie Greife ifreugburg unb Stofenberg;

12) ein ßuratus für bie t)ieftge Sluratialfirdje; bas <JlrcE)tpresbpteriat ift in 33obIanb;

13) ein SpegiaWtommiffarius für bie Greife Slreugburg unb Stofenberg;

14) eine Sßoft=(£$pebitton; bie Sßoftljaltecei ift in ben §änben eines Sßrioat- mannes.

$iet ift es am Orte, bie öffentlichen ©ebäube ber Stabt aufgugählen:

1) bas Stathhans, meines (rote bereits früher mitgetfjeitt) im 3al)re 1858 reftaurirt unb mit einem neuen SJjurme unb einer neuen Uijr oerfefjen roorben ift. Staäjbem bas Stathhcms im 3af)re 1737 niebergebrannt roar, rourbe es im Safyre 1752 neu fjergeftellt. Sn bem Knopfe bes früheren Turmes tjcd ftd) herüber folgenbe Urfunbe oorgefunben:

Curiae Cruciburgensi una cum tota urbe

per incendium in anno MDCCXXXVII die XXIII April perquam in felicissime ortum devastatae iterum iterumque quidem fundamenta po- suit inclytus tune degens Senatus oppidonus occasterii Bregensis caesarei nec regii nec parum olim splendidissimi sub directione, prob ast dolor!

perlenia belli per quinque fere annos Silesiae cum primis Crueisburgo quoque periculoso, redactis exhinc ad inopium rebus ac facultatibus civitatensibus Curiae tam exaedificationem lurris quam exstructionem penitus interpellavit luce nunc vero clariori nacta pace favente dem um in anno MDCCLII sub auspiciis August! Victoris Silesiae Ducatus Glo- riosissimi potentissimi ac clemcntissimi Friderici II Borussorum regis, Brandenburgiae Electoris et Duels Silesiae supremi etc. ex gratiosissima supremae suae Begiae perquam excellentissimae ac perillustrissimae Camerae Wratislaviensis sub praesidio antiqua generis prosapia multi- plici dignitatum culmine conspicui excellentissimi atque prudentissimi Domini, Dominini Comitis de Munchow hodie imperium administran- tis permissione aeque ac approbations successor novus Senatus et qui­

dem sub directione Dr. Consults Carol! Wilhelmi Emmerich, Berolin.

Senatores Andreas Leopoldus Pechann, Siles. sup., Joannes Christoph Nickse, neomark., Johann Jeremias Kriewitz, magdeburg, cum notario Caspar Gottlieb Neugebauer, oels., antecessoribus fata humano jam ereptis tempore tune calamitoso impossibilia, perficere ex communi civitatis debita eorum industria non parum rursus augmentato aerario cum curaverint, curia sic exaedificata lurre quoque jam erecta globo cacumini adhuc ejusdem nunc imposituro exinde memoriam sui con- servare posteritati per hocce monumentum tradit:

„Felix sub Jova rex est, sub rege senatus Obsequii Studio, religione, fide."

3)et Sinn biefes barbartfdjcn Lateins ift folgenbet:

3u bem gugletd) mit ber gangen Stabt burd) eine l)öd)ft unglü<flid)e

^euersbrunft am 23. Slpril 1737 gerftörten SHat£)f)aufe hat groar nad) unb nad) ber bamaltge ftäbtifdje Senat bas ^nnbament unter ber f. t briegifchen Sie- gierung gelegt; allein bie faft 5=jäf)rige Striegs--©efa£)r für Sdjlefien, roobet and) Rteugburg gang befonbers bebrängt unb beffen (Etnroohnerfd)aft an ben 93ettelftab gebracht roarb, Ijat foroohl ben Slusbau bes 3tatf)haufes, als and)

(7)

bie üBieberfjerftellung bes Sturmes oeti)inbert. Pber jet;t, naĄbem eine bef=

feie Seit burd) ben ^rieben eingetreten, £)ot im 3ahre 1752 (unter ber Stegie-- rung bes glücklichen Siegers über 6d)Iefien, ßriebrid) II., Königs non preu-- ßen, Hurfürften non Pranbenburg unb $er;ogs non Sdjlefien, mit Peftäti-- gung feiner Hammer, unter bem pröfibium bes aus altablictjer familie ent=

fptoffenen unb burd) Orben ausgegeid)neten ©rafen non 2Jtünd)oro) ber neue Senat — beftefyenb aus bem Pürgermeifter 2Silf)rim ©mmerid) aus Berlin, ben Senatoren ‘łlnbreas ßeopotb ped)ann aus Oberfdjlefien, Sodann <Xf)riftop^

9Mfe aus Sleumarft, Sodann Seremias Hrieroit) aus SRogbeburg, bem Spnbi=

fus unb 9totar Caspar ©ottlieb Peugebauer aus Dels — bafür geforgt, baff bas früher in ber unglüdlidjen Seit Unmögliche mittelft bes burd) bie £ilfe jenes oerme'hrten Hämmereioermögens oollenbet rourbe. 9Iad)bem nunmehr bas 91atf)I)aus ausgebaut unb ber Sljurm oufgerid)tet, überliefert ber Path ber Stabt in bem SÜjurmtnopfe gum Pnbenfen folgenben 3BaI)Ifprud): ,,©Iüd=

lid) ift ber Honig unter ©ott, ber Senat unter bem Honig bei ©eljorfom, ©e=

roiffenfjaftigfeit unb Sreue."

3u bemerfen ift nod), baß an ber auf bem Hird)tl)urm angebrachten ftäbtifdjen Uhr 5 3af)te lang (1760 bis 1765) gebaut mürbe. —

£eroorguheben ift

2) bas Hreis--©erid)ts=©ebäube mit einem SÜjurme, roeldjer früher als ©e- fängnifj gebient f)aben mag, unb einem anftofjenben gang unbebeutenben

©efängnth--©ebäube.

Sas ©erid)ts=©ebäube oerbantt feine gegenroärtige ©eftalt einem Peparatur= unb gum Sljeil Neubau aus bem 3af)re 1854. früher befanb ftd) an biefer Stelle bie ©rboogtei, fpäter bie fogenannte Hammer (bas Hammeramt ber Priegifdjen fpergöge), bemnäd)ft bas Stabtgeritijt, roeldjes nad)mals gu einem Stabh unb ßanbgerid)t erweitert rourbe. Pod) fpäter befanb ftd) bas combinirte Somänen=3uftig--<2Imt Peufjof-Poblanb mit bem Stabt= unb 2anb--©erid)te gugleid) in bemfelben ©ebäube, bis es feit ber neuen ©erid)ts--Organifation im 3af)re 1849 gum Hreis--©erid)ts--©ebäube rourbe.

Pon 3ocob II. 2Ratt])äus aus Oppeln, Prälaten bes Platthiä-Stifts (1722 bis 1735) „foli bie Hammer" erbaut roorben fein.

Pus roeldjer Seit ber 2t)urm ftammt, ließ ftd) nid)t ermitteln.

3) Sie eoangelifd)e Hird)e. Siefelbe roar urfpriingltd) bie fatI)oIifd)e Pfarr-- firctje bes Ortes unb mufj fd)on (rote früher bargelegt roorben) um bie SDlitte bes breigehnten 3al)rl)unberts gebaut roorben fein. 3m 3al)re 1556 rourbe fte gufolge ber Pttorbnung ©eorg’s, bes ipergogs oon Prieg, ben ©oangeltfdjen eingeräumt unb blieb bis gum 12. 9Jlai bes 3a'hres 1700 in ihren $änben. 3n bem letzteren 3al)re ging fte roieber in bie ipänbe ber Hatholifen über, bis fte am 25. Segember bes 3al)re 1707 gufolge ber altranftäbter Honoention ben ©oangeIifd)en roieber eingeräumt rourbe.

Sas patronat befanb ftd) urfpriingltd) beim St. Ptatthiä-Stift als bem Crbauer berfelben, aisbann bet ben Priegifdjen §ergögen, fpäter gufolge ber Abtretung ber letzteren an bas 9Patthiä--Stift, oom 3ahre 1556 ab in ben ijpänben bes SCRagiftrats unb äbroed)felnb in benen ber Priegifdjen jpergöge, oom 3oI)re 1700 ab bis 1810 beftänbig roieber beim 9Pattl)iä-- Stift; im letzteren 3ahre ging es enblid) mit ber Säfularifation bes Stifts an bie Hönigliche preufjifäje Regierung über, roeldje noiß gegenroärtig

‘patron ber Hirdje ift. Pon ben bebeutenben Pränben in ben 3ahren

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1659 uni) 1737, bet roeldjen bie Hird)e ein 9taub bet gtammen rourbe, ift fd)on oben bas 9täl)ere mitgett)eilt roorben. Sei bem Sranbe im 3at)=

te 1795, ber einen Stjeil ber Stabt in 9lfd)e oerroanbelte, brannte and) bie Hirctje bis auf bas ©eroölbe ab, unb ebenfo rourbe ber St)urm gang- lid) eingeäfdjert, roorauf beibe nur mit einem 91ott)bad) aus Scßinbetn oerfetjen roerben tonnten, roeld)es jebod) urn bas 3af)r 1820 bei ber Hircße in ein giegetbad), bei bem Sßurme in ein Stecßbad) oerroanbelt roorben ift. Sie Hird)tt)urm=Uhr ift im 3at)re 1806 neu befdjafft roorben.

Ser Sßlafe um bie Hirä)e roar früher ber Segräbnißptaß; erft nach"

bem eine Ueberfiillung beffeiben eingetreten roar, rourbe ein anberer Stoß auf ber Sübfeite ber Stabt gu bem betegten groede eingerichtet.

Sie Umgebung ber Hircße unb refp. bes einiges bilbete früher eine alte, t)öd)ft baufällige Stauer, roeld)e feßt einer Hetten-Umroeßrung ge- roidjen ift.

©ingepfarrt ftnb außer ber Stabt: 5rei=Sfd)apet, Stiebet-, Ober- unb Sd)Ioß=©lIgitth, jreigut-Hreugburg, ©ottersborf, Uttridjsborf unb 2Biit=

tenborf, außerbem aus bem Greife Sofenberg als ©aftgemeinben: Sob- taub, ©runoroiß, ©roß- unb HIein=2afforoiß, bie Kolonien Starienau unb Starienfelb, Seußof, Hrasfau unb Sßule.

4) Sie fatt)oIifd)e ober Huratiat£ird)e, roeld)e in ber öftlid)en SSorftabt be­

legen ift. Siefelbe roar urfpriinglid) eine gu ber eoangelifcßen Hitdje ge­

hörige Segräbniߣird)e, and) §ospitaI£ird)e genannt, roeil bie öospitaliten unb anbere arme Sürger bafelbft beerbigt mürben, roetd)e im 3af)te 1556 mit ber Spfarrfirdtje in bie ipänbe ber ©oangetifd)en gelangte, feit bem 12. SOtai 1700 aber ben Hatl)otifen eingeräumt roorben ift. 5lls am 25.

Segember 1707 aud) biefe Hircße ben ©oangelifdjen guriidgegeben roer­

ben foHte, rourbe gteicßgeitig an bie 2eßteren bas Verlangen geftettt, für bie Hattjotifen eine neue Hircße gu bauen. Sa tjiergu bie ©oangelifdjen nidjt im Stanbe roaren, ließen fie bie Hatßotifen im Sefiße biefer Hiräje.

Siefelbe roar nur oon Sdjrotfjolg gebaut, ift jebod) 1823 ntaffro mit einem berartigen Sßurme erbaut. Sas patronat roar feit 1700 bis 1810 bei bem St. 9Jtatti)iä-6tift in Srestau, ging aber in bem festeren 3aßre in bie $änbe ber Sßreußifcßen Regierung über. Sie Hircße gehört gu ben fo- genannten 3ofepßinifd)en Huratien. Hoifer 3ofept) I. roies nämtid) laut Urfunbe oom 26. Sprit 1710, nadjbem er burd) bie altranftäbtifcße Hon- oention gut Verausgabe nietet fatt)olifd)er Hirdjen an bie ©oangelifd)en in ben brei Vergogtßümern 2iegniß, Stieg unb ©oßtau gebrängt roorben roar, bie tatßotifcßen ©eiftlid)en in bie 9tatt)t)äufer ober in bie faifertidjen Scßlöffer an, bomit fie in benfelben, bis Hirdjett erbaut mürben, ben Ha- Öjotifen ben ©ottesbienft hatten fottten. gugteid) roibmete ber Haifer 100,000 gtoren gut Unterhaltung ber fatt)oIifd)en ©eiftlidfen unb Sdjul- meifter in ben 3 Vergogtf)ümern an ben Orten, roo bie fattjolifchen Hir- d)en herausgegeben mürben, unb gut Sefdjaffung ber nötigen Hircßen- paramente. gu biefen Orten gehört nad) 3nhatt ber faiferlidhen ©on=

jtgnation aud) Hreugburg. ©in Sfaeroerbanb ift bei ber hefigen Hirdße, fo roenig roie bei einer anberen Huratial=Hird)e oorhanben. ©s ftnb bes- halb aud) fämmttid)e Höften für bie Verkeilung unb Reparatur ber Hir- d)e, SŃer- unb Scßutgebäube unb für bie Unterhaltung ber Hirtßen- unb Sctjutbebienten bisher Iebigtid) oom Staate hergegeben roorben.

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5) Sie eoangelifcbe Schule. Siefelbe ift 1831 neu erbaut morben, es ift ein maffines, febr geräumiges unb fcbönes ©ebäube mit 3 ©todroerfen. 91n ber 6d)ule fungirte bisher 1 Reftor unb 4 Sebrer, roelcbe non ber ©tabt=

tommune erbalten merben. Sie Reparaturen bes ©ebäubes beforgt bie

©tabtfommune in ©emeinfd)aft mit ber eoattgelifcben kird)engemeinbe, weil beibe 9Jtit=6igentbümer ftnb. ©egenmärtig foil bie 6d)ule in eine böbere Rürgerfäjule oom 1. Oftober ab umgeroanbelt merben, unb groar gunädjft mit brei klaffen: Sexta, Quinta, Quarta, gu biefem Rebufe ift non bem begeidjneten geitpunfte ab bie 9lnftellung eines neuen Sefjrers beabficbtigt.

6) Sie fatbolifd)e 6d)ule. Siefe ift gugleid) mit ber 5luratiaX=^ircf)e neu gebaut morben. Sie enthält nur ein klaffengimmer. Sa fiel) inbeffen bie gabl ber fatboIifd)en Reoölf'erung unb bamit gugleidf) bie 91ngabl ber fd)ulpflidf)tigen kinber erheblich gefteigert bat, f° foil ein ©rroeiterungs=

bau ber 6d)ule erfolgen, um barin ein groeites klaffengimmer einridjten gu fönnen. ©egenmärtig roirb bagu ein gimmer im eoangelifd)en Scf)ul=

gebäube benujgt. Ser Rau d)oqirt fid) nur nod) an ber jfrage, ob ffis=

fus ober bie ©tabtfommune bie koften bergugeben höbe. Sie lebtere, roeldbe ben ffisfus b'eräu allein oerpfIid)tet hält, bat besbalb ben 3Beg Rechtens eingefdjlagen.

7) Sas königliche 6d)uIIebrer--©eminar. ©s bat ben groed, Schullehrer gu bilben, roelcbe ebenforool)! ber po!nifd)en, als ber beutfdjen ©pradje mäd)-- tig ftnb. ©eine erfte ^flangftätte batte es feit 1851 unter bem Ramen eines ^rofeminars in ©onftabt, roeldjes bie Rufgabe batte, bie göglinge foroeit oorgubilben, baff fie in bem Riünfterberger Seminar aufnabme=

fähig mären. 91m 1. 9lpril 1858 erfolgte bie Ueberfieblung bes $ro=

feminars nad) kreugburg in ber aud) öurcbgefübrten 9lbfid)t, es hier als ein roirflid)es Seminar ins Sehen treten gu laffen. Sie 9lnftoIt befinbet fid) gegenroärtig in einem groeiftöäigen, auf ber krafauer Strafe belege^

nen Haufe, meldjes gu bem angegebenen groede gemietbet morben ift.

Hoffentlich roirb recht halb ber Rau eines eigens gu biefem Rebufe ber=

gurid)tenben ©ebäubes erfolgen; benn bie Räumlichkeiten finb gu eng unb aud) fonft ungeeignet, abgefeben baoon, bah fd)on bie Sage bes ©ebäubes bem groede feinesroegs entfprid)t. Sie Slnftalt gäblte im 6d)uljabre 1859 oiergig göglinge. ©s mieten an berfeiben 4 Sei)rer, einfd)ließlid) bes Si-- reftors, in 3 klaffen.*) Rfit biefer 9lnftalt ift eine ftäbtifäje 9lrmenflaffe oerbunben, bereit Se'brer oon bem ‘prooingial=6d)ul--kollegmm befolbet unb angeftellt roirb. Sagegett gafjlt bie btefige ©tabtfommune gur Re=

ftreitung ber Sebrerbefolbung unb Gd)ulbebürfniffe ein jährliches 5ßaufd)=

quantum oon 150 unb refp. 20 Sbaler.

8) Sas ftäbtifdje kranfenbaus unb hospital, roeld)es in ber beutfdjen Ror=

ftabt liegt. Sasfelbe ift im Sabre 1848 gebaut morben. Sn bem Hospi­

tale erhielten in bem Sabre 1858 6 Hospitanten freie 28obnung unb Re=

föftigung. Sie Reoenüen bes Hospitals befteben in ben ginfen oon bem oorhanbenen Hopotbefemkapitale per 1336 Staler, in bem Sßadjtgelbe per 52 Sbaler, roeld)es für bas ber 9lnftalt gehörige 9Biefengrunöftüd oon 9% Rtorgen jährlich gegart roirb, unb in ber obferoangmäfftgen Rered)--

*) 2litfier biefett ©diulett befinbet fid) bier nod) bie gum 3lrmenf)cutfe gehörige SBaifen*

fdjule, roelcbe and) oon ftäbtifcben Rittbern be)itd)t roirb.

(10)

tigung, bet oorfommenben Perfćiufen ftäbtifctjer ©runbftüde Vs Ptogent non ber Rauffumme gu ergeben. Siefe Ießterroähnte Peredjtigung braä)te in bem lebten Safjre bte bebeutenbe 6innaf)me non 147 Scalern. Puffet*

bem haftet auf bem Ijieftgen Stentamte eine Pbgabe non 8 ©djeffel 10 Stießen Stoggen für bas Hospital, beren Pblöfung in Pusfid)t genom-- men ift.

3n ber Rranfenanftalt befanben fid) im 3aljre 1858 65 perfonen in Rur unb ‘pflege, Siefe infinit roirb gum Sljeil erhalten non Pbonne-- mentsgelbern, roeldje für bie ©efinbeleute eingegatjlt roerben, unb ber

©efeIIen=llnterftütiungs=Raffe, roeld)e jährlid) 120 Staler gafjlt.

91n ber Stelle bes ebenerroähnten ©ebäubes befanb fid) aud) corner ein ftäbtifdjes Hospital, roeld)es (mie früher angegeben roorben) fd)on ums 3al)r 1230 non 9JtarbotI)o, bem erften prälaten bes SRathüvStiftes, er=

richtet roorben ift. 6s führte früher ben Stamen „Hospital gum ^eiligen Rreuge" nad) bem barauf befinblid) geroefenen Rreuge, roeld)e Seoife auf bie Rreugfjetrn gurüdroeift.

3n bem ftäbtifdjen Rranfenljaufe befinbet fid) gugleid) bas Rönig*

Iid)e 931ilitair=2agarett). ßisfus galjlt für bie bem ßogareth überlaffenen 9täumIicE)feiten 100 Scaler SRietlje ber Stabt.

9) Sas Rreisfranfenhaus, roeldjes ein oom Rreisoerbanbe ertouftes prioat*

gebäube ift. 6s fteljt unter ber 21uffid)t bes Rreislanbratfjs unb ba ber=

felbe am f)iefigen Orte nidjt feinen 5BoI)nfiß l)at, oertretungsroeife unter ber Slufftdjt bes ^ieftgen Rreis--Steuer--6inneI)mers.

10) Sas Roniglidje Salgmagagin, für roeld)es ber ©runb unb Poben in ber SJlitte bes oorigen 3al)rl)unberts feitens bes ßisfus oon ber ^iefigen Rom*

mune getauft roorben ift.

11) Sie Raferne nebft bem ©arnifonsftall unb Der Steitbafin, in ber polni;

fdjen Porftabt belegen, lieber bie geit ber ©rünbung ift fd)on oben bas Stöbere mitgctfjeilt. Ser ©scabron finb 2 ©gergierpläße angeroiefen; ber größere liegt gegen Steufjof, ber Heinere auf bem (laten.

12) Sas Röniglidje ßanb*Prmenhous. Sie Pnftalt roar urfprünglid) für ocrarmte unb muttjroillige Pettier beftimmt unb ber erfte ©tat, foroie bie 6inrid)tung bes Kaufes auf 500 perfonen bered)net, roeldje in pauvres honteux (Perfonen, bie oon gutem jperfommen roaren, in befonbers bagu beftimmten ©ebäuben untergebrad)t unb mit paffenben Prbeiten oerfefjen roerben füllten), in Ptme I. unb II. RIaffe gerfatien füllten, fo baß für bie I. RIaffe bie Prbeitsunfähigen ober fonft unoerfdjulbeten Prmen, für bie II. RIaffe nur bie mutljroiüigen Pettier beftimmt roaren. 911s aber im 3af)re 1800 bas Rorreftionsljaus in Sd)roeibniß erridjtet roorben roar, rourbe bie Peftimmung bes Prmenhaufes baljin betlarirt, baß es nur für foldje Slrme beftimmt fei, gu beren Hnterftüßung roeber Perroanbte nod) Obrigfeiten ober eine Rommune eine gefet)Iid)e Perbinblidjfeit hoben, fo-- roie gur Slufnaljme bebürftiger, aber bereits notßbürftig unterftüßter Slrmen, bie bennod) gu betteln fortfahren. (§ 2 Publicand. über bie 6r=

rid)tung ber Rorreftionshous^Pnftalt gu Sdhroeibniß oom 28. Oftober 1800.) gufolge beffen rourbe bie frühere II. RIaffe ber Pagabonben unb mutßroiüigen Pettier gang aufgehoben. Sagegen finb feit bem 1. 3uni 1827 aud) 2 Penftonär=RIaffen für StRännlicbe unb 2BeibIid)e eingerichtet;

bie erfte galjlt 72, bie groeite 48 Sßaler jährlich.

(11)

Sm 3af)re 1777 begann bec 93au ber Anftalt unb rourbe im Alärg bes 3at)res 1779 beenbet. ^riebrtd) ber ©roße wählte gerabe kreugburg ais Aufenthalt ber Firmen, „roeil es ba rooßIfeiI fet unb es in ber ©egenb oiel Atme gäbe." Sie Soften ber iperftellung bes ©ebäubes, roeld)e ftd) auf 41,850 ©ßlr. beliefen, rourben aus Staatsmitteln gegeben unb ebenfo bas Paußolg aus königlichen ^orften angeroiefen. ©ie Ausführung bes 93aues roar bem kriegs= unb Ober--23auratß Bangßans unter Oberaufftdjt ber kriegs=

unb ©omainemkammer übergeben. ©er 23auplaß rourbe ron ben 3of)ann Abraham Jrangt'e’fcßen (Erben für 800 ©ßaler getauft unb ein baran ftoßen-- ber ©arten mit gum Armenhaufe genommen. Außer bem ipauptgebüube rour=

be nod) ein Staügebäube gebaut, welches bie ipolgftäHe, 2Sagen--Scßoppen, eine Atangel=kammer, eine 2Bafd)ftube, eine Aeinigung- unb eine Scßlad)t=kam=

mer enthielt. 3m Sahre 1783 rourbe ber £of mit einer Alauer umgeben. 3m 3ahre 1816 rourbe bas feßt gut Schule unb SBoßnung für bie kinber, ben Beßrer unb bie Auffeßer berfelben eingerid)tete Aleßbing’fcße frnus nebft ei=

nem ©artenfled ertauft.

3n ber Aacßt rom 24. junt 25. April 1819 brannte gufolge boshafter Pranbftiftung groeier blinben Sträflinge, köpfet unb Sichert, bas ipaupt=

gebäube bis auf bie kird)e unb ben keilet unb einige ©emäcßer bes ©rb=

gefd)offes nieber. ©ine Aegipiantin fanb in ben flammen ben ©ob.

gür ben 3Bieberaufbau rourbe fogteid) bureß königliche kabinets--Drbre ein 23orfd)uß oon 5000 Scaler gemährt unb berfelbe in ben Sohren 1820 unb 1821 größtenteils oollenbet. ©er hintere glügel bes $auptgebäubes ift bis auf ben heutigen Sag leibet nod) nid)t ausgebaut, obwohl ber Armenßaus=

5onbs fefjr bebeutenb ift. ßriebrid) II. hotte es mit 100,000 ©holet funbirt;

gegenwärtig foli bas Vermögen ber Anftalt über 400,000 ©holet betragen.

Seit 1788 muß bet kaufen oon Smmobilien in Sd)Ie[ten bis gu 1000 ©uiben an 2®ertß ein beftimmtes (Befalle für bas Armenhaus betätigt werben.

33ei bem Armenhaufe befinbet fiä) gleid)geitig and) ein befonberes kranfenhaus für bie Pfleglinge.

©ie Aufjid)t über bas Armenhaus ift ber Aegierung gu Oppeln, bem Ober^präfibenten ber prooing 6d)Iefien unb bem Atinifter bes Snnern über­

tragen. ©ie fpcgieCe Bettung ber Anftalt hot ein ©ireftor: außerbem ift bei berfelben 1 kontrotleur, 1 ipaus- unb Speifemutter, ein eoangelifdjer Beßrer, 5 Auffeßer, 1 Auffeßerin, 1 kranfenroärter, 1 kranfenroärterin, 1 Aacßt- roäd)ter unb 2 £>ausfned)te nebft ben nötßigen 3Bafcß= unb kücßemnägbcn angeftellt. ©ie gaßl ber Pfleglinge beträgt gegenwärtig über 200; an Penfto- nären befinben fid) jeßt in ber Anftalt nur 2 groeiter klaffe.

Seit 1846 wirb bas Armenßaus oom Staate nur interimiftifcß für bie Stäube ber prooing Sdjlefien oerroaltet. 2Bie oerlautet, fteßt eine große 23er-- änberung ber Anftalt in Ausftcßt, gu bem gmede, bie bebeutenben Atittel in geeigneter 2Beife gu benußen.

Sie ftäbtifeße 23erroaltung erfolgt gegenwärtig auf ©runb ber neuen Stäbte-Orbnung oom 30. Alai 1853; früher galt hier bie ©emeinbe--Orbnung oom 11. Atärg 1850 unb oor biefer bie Stäbte-Orbnung oom 19. Aooember 1808. — Sie PoIigei=33erroaItung ift in ben ipänben bes 23ürgermeifters Atül- ler. ©ie Straßen-Orbnung ber Stabt kreugburg ift unterm 19. ©egember 1842, bie neuefte Alartt-Orbnung unterm 15. April 1854 unb bie geuet- Orbnung unterm 6. Alai 1858 oon ber königlidßen Aegierung gu Oppeln be=

ftätigt worben.

(12)

Setjt tritt fiter ein Sßrioat--5euer=ßöfd)=93erein ins Geben, beffen ©ta=

tuten bereits bie poligeilidje ©enefjmigung erhalten fjaben.

93on Vereinen finb fjier nod) ber ftäbtifdfje ©terbefaffen--93erein unb ber grauen= unb 3ungfrauen=$ßof)It^ätigfeits--93erein befjufs Grtfjeilung bes Un-- terridjts in weiblidjen ipanbarbeiten an arme SBürgertödjter, gu ermähnen.

Ser erftere SBerein beftefjt feit bem 20. SOfai 1843, ber letztere feit bem 29. Se=

gember 1847.

Ueber bie ftäbtifdje ^inangfage, foroie über bie gegenwärtigen Ginnat)-- men unb Ausgaben ift fdjon oben bas SMIgemeine erwähnt worben.

Sas ©runbeigenttjum ber ©tabt beftefjt in:

A. ßänbereien.

1) bie in SMerlonb umgewanbeiten f^orftlänbereien bei SRieber--GIIgutf):

a. bas ©älbdjen Sfdjaple gwifdjen SBoblänber, ©djmarbter, Gllgutfjer unb Sfdjapler Serrain, unb bas 3öälbcE)en bei Ober=GHgutf), gufatm men circa 470 SOforgen. Sie den ©teflenbefifeern gu SJfieber-GlIgutI) barauf pgeftanbenen 33ered)tigungen auf freies SRaff-- unb ßefetjofg, ßmtung unb SEBalbftreu finb abgelöft unb Ija&en bie SBeredjtigten 97 SOforgen als Sübfinbungsfanb oon ber belafteten fjlädje erhalten.

(Siegel oom 9. SOfärg 1858.)

b. Ser Sienftacfer bes giegefftreidjers, circa 6 SOforgen.

c. Sie Sienftwiefe unb bas iputungslanb bes giegefftreiĄers, circa 4 SOforgen.

d. ßefjmgruben bei ber ftäbtifcfjen Siegelet, circa 12 SOforgen, pr ßefjnv Ausbeute unb afs ipolgplat; benu^t.

e. ßlusgebeutete ßfödjen bei ber Siegelet, circa 12 SOforgen. Siefe finb gegenwärtig gut $Ianirung unb Urbarmachung unentgeltlich übec=

faffen.

2) 9fngerftüde:

a. ber £afen mit bem ^u§--6jergierplafe (circa 4 SOforgen) für bie f)ie-- ftge ©arnifon, ber ©aumfdjufe (circa 1 SOforgen), für ßaub= unb Obftbäume, feitens ber Kommune bcnufet unb bem SBieijmarftplatse (circa 8 SOforgen),

b. bas Untertjafenftücf (circa 2 SOforgen), gur ©rasnulpng verpachtet, c. bas Oberfiafenftüd" (circa 3 SOforgen), ebenfalls gur ©rasnutpng

oerpadjtet,

d. ber Sßlatj am ©algmagagin (circa % SOforgen), tfjeils verpachtet, tfjeils gum öffentlichen SBerfefjr beftimmt;

e. ber ©anbberg an ber Oppelner Straffe (circa 3% SOforgen), welcher tfjeilweife verpachtet, tljeilmeife mit SBäumen unb Sträudjern be=

pflangt ift;

3) Summe:

a. ber Sßromenabenbamm am Sdjfoffteid) 155 []SRuti)en, circa 4 S0for=

gen, fowie bie SBenutpng bes ©rafes an ben SBöfdjungen ift oer=

pachtet;

b. ber Sßromenabenbamm am ©tobtteidje (circa 2 SOforgen) bie ©treäe längs ber ©tabtmauer ift mit SOfauIbeerbäumen unb bie längs ber

©toberwiefen mit SBirfen unb Sfaftanien bepflangt; bie ©rasnutpng auf ben SBöfdpngen ift oerpadjtet;

(13)

c. ber ^üofopJjengcmg (circa 1 Storgen) bient ebenfalls als ißromc- nabe unb ift mit Sirfen unb ©rlen bepflanzt; bie ©rasnußung ift oerpadjtet.

d. ber 6d)ie#ausmeg (circa 1 Siorgen) bient gleichfalls als Sßromenabe unb ift mit Säumen bepflanzt.

4) 3BaIbungen:

a. bie Sorftpargeüe bei Ober-ßllgutl) (226 Słorgen); ber $o!geinfd)Iag erfolgt auf Segnung ber Kommune. Sie ben ©ärtnern unb Häus­

lern in Ober=©Ilguth gufteljenben ^Berechtigungen auf $utung unb SBalbftreu finb abgelöft burd) gumeifung einer Sbfinbungsfläche non 38 Storgen;

b. bie ^orftpargelle beim Gd)ießhaufe mit bem gnrftlanb oon 563 bor­

gen unb bem Sorfftid) mit 4 Srodenfd)uppen (24 Storgen). Ser Sorf mirb auf Segnung ber Kommune geftodjen unb beträgt ber Setto-©eroinn im 3jäl)rigen Surd)fd)nitt 200 Stjaler. 3n ben Sau­

ren 1764—1768 roar bie preußifche ^Regierung unäbläffig bemiigt, bie ©inroohner für bas Sorfftedjen gu geroinnen, unb es ift il)r nur unter 91nbro£)ung oon Strafen enblicf) gelungen. Sud) gehören gu biefer ^orftpargeUe 16 Storgen Sßadjtader im Gd)ie%ausforft unb 3% SJtorgen ^örfter-Sder.

B. ©ebäube:

1) bas Sathhaus nebft St)urm,

2) bas ftäbtifdje Krantenhaus unb $ospital,

3) bas 28ad)tl)aus (barin befinben fid) bie $ßad)t- unb Srreftlofale ber l)ie=

figen ©arnifon),

4) bas 91ad)tmäd)terl)aus (ift ben beiben im eigentlichen Stabtbegir! unge­

teilten 9tad)troäd)tern als Sienftroofjnung überroiefen), 5) bas ßörfterhaus nebft ©arten,

6) bas fogcnannte Kommunitäts-ßtabliffement, roogu gehört:

a. bas Schießhaus nebft Stallgebäube, Steuer, Kegelbahn unb einem Suftgarten,

b. eine fläche oon 69 SUtorgen Sder- unb äöiefenlanb.

Sas ©tabliffement ift oon ber Kommunität (Sürgerfdjaft) unb fpä- ter oon ber Stabt-Kommune erlauft morben),

7) ©ebäube gu militärifdjen groeden, nämlid) bas ©inquartierungsf)aus nebft 2 ©arten, oon benen ber eine ©arten als Obftbaumfd)uIe benußt roirb, ferner ber $eeresgeräthfd)uppen nebft $>oläftaII, eine Stangelfam- mer, ein großer unb ein Heiner Sßferbeftall, bie Seitbahn unb bas %M- oerhaus,

8) bas Sprißenhaus, 9) 2 93aubenfcE)uppen, 10) ein 9JlateriaI-6d)uppen, 11) bie S°ligeiöiener=$Bohnung,

12) bas Gtodßaus nebft einem Stallgebäube.

C. ©rroerbsanftalten:

1) bie ftäbttfdje Srauerei mit bem Stau- unb Staighaufe,

2) bie giegelei mit bem giegelftreid)er=2Bohnhaus unb einem Stallgebäube, einem SBadßaus, 4 Srodenfcßuppen, einem ©eräthfdjuppen unb 3 giegel- öfen.

(14)

D. bie Stabtmauer.

E. (Eine ©afferleitung bei ber ftäbtifäjen Raferne; bas ©offer wirb aus bem Stöber in ben großen ©arnifonpferbeftall geleitet.

F. 6 jumpen.

21ußerbem begießt bie Stabt 9 Sßlr. 6 Sgr. 10 ißf. ©runbginfen, auf bereu 91blöfung bereits bei ber Höniglicßen ©eneral-Gommiffion prooocirt worben ift. ferner fteßen ißr folgenbe nußbare Otecßte gu:

1) 3aßrmarfts=6tanbgelb (es finben 4 3aßrmärfte ftatt); 2) ©ocßen-- marft--Stanbgelb (es fmb 2 ©ocßenmärfte); 3) 93ießmarft=Stanbgelb (bie 93ießmärfte finben gleicßgeitig mit ben Saßrmärften ftatt); 4) bie SRautß am polnifcßen unb beutfd)en Sßore, — ad 1—4 finb oerpacßtet; — 5) bte Stabt=2Baage, fte wirb burd) einen Statßmann für üRecßnung ber Stabt-- fommune oerwaltet; bte 97eoenücn werben mit bem ^önigltdßen Somai-- nen-^isfus gur Hälfte getßeilt; 6) bas 9lid)ungs--9lmt, wirb ebenfalls für Stedßnung ber Kommune oerwaltet; 7) bte Sagbnußung auf ben ßä:n=

merei--©runbftüden; 8) bie wilbe gifdßerei im Stoberbad), — ad 7 unb 8 fmb oerpacßtet.

Sie ber 57ämmerei--57affe geßörigen £t)potßefen--51apitaIien, welcße an 19 oerfdpebene Sßerfonen ausgeließen finb, betragen 5841 Sßlr. 16 Sgr. 9 Sßf., bie £t)potßefen ber SIrmen-Saffe, an 8 Sßerfonen ausgeließen, 1105 Sßlr., biejenigen ber ipospitalfaffe, an 10 Sßerfonen ausgeließen, 1336 Sßlr. 4 Sgr.

2 Sßf., biejenigen bes früheren Statßßausbau-, jeßi Sispofitionsfonbs, an 3

^ßerfonen ausgeließen, 785 Sßlr.

9ln Stentenbriefen ßat bie Hämmerei--Raffe 24,195 Sßlr. unb an Oels- Sreugbnrger Gßauffee-'Jlftien 6960 Sßlr.

Sie OeIs--ßreugburger ©ßauffee befteßt feit 1853; außer biefer ift feit 2 3aßren and) eine tRreugbnrg-Sßitfcßen-Goftauer ©ßauffee nad) Kempen ßer=

geftellt.

Sie Ausgaben ber Stabt ßaben ftcß feit ber burd) ORegeß oom 26. 50Zärg 1857 erfolgten 91btöfung ber Sriminalfoften, welcße bie Kommune für ben Stabtbegirf unb bie Hämmereibörfer Ober-, 97ieber=Gügutß unb ^rei-Sfcßopel fubftbiarifdß gu tragen ßatte, erßeblicß oerminbert. Sie non ber Stabt an den ßisfus gu gaßlenbe Saßresrente beträgt 178 Sßlr. 6 Sgr. 5 Sßf.

Ueberßaupt läßt ftd) nicßt oerfennen, baß bie Stabt fowoßl in 2ln- feßung ißrer äußeren als inneren SSerßältniffe ficß beträcßtlid) geßoben ßat, feitbem bet SRagiftrat, an beffen Spiße feit bem 1. Oftober 1853 bet ^Bürger- meifter SftüIIer fteßt, in ©emeinfcßaft mit ber 6tabtoerorbneten--93erfammIung unabläfftg bemüßt tft, bie Stabt Hreugburg nacß ben oerfcßiebenften Seiten ßin gu förbern unb gu ßeben. 2Röge fein Semüßen erfolgreicß fein!

(15)

3nt)allsoer$eid)ms

1. Muffä&e

alpfjabetifd) nad) ben tarnen ber ißerfaffer georbnet. Seite

©afper, 3Tt. Sßrofeffor ®r., gum 9Inbenfen an Seterinärrat ®r.

meb. net. ©r. meb. oet. t). c. Sulius ißflang 113—115

gregtag, ©uftao, §>annele 81— 85

gregtag, ©uftao äBillibalb, Sßrof. ®r., ©uftao gregtag als Sammler 33— 40 gregtag, ©uftao üBillibalb, Sßrofeffor ®r., ©uftao gregtag über

ben beutfcfyen Srteg non 1866 (2lus bem 93riefroed)feI

gregtag-23aubiffin) 101—108

gregtag, ©uftao 'Biflibalb, ^ßrofeffor ®r., 9tus bem 95rieftoedE)feI gmifĄen ©uftao gregtag unb ©raf unb ©räfin 2Bolf

23aubtfftn ' 115—119

134—138 167—173

©aroel, ^ßaftor, Urfunbenfammlung bet Stabt Sonftabt 10— 13 28— 32 45— 48 85— 88 119—124

©aroel, £>. ‘■ßaftor, Sampf unb Untergang ber Sonftäbter £>ufaren 131—134

©aroel, §>. ßaftor, ®ie Sonftäbter graugofengeit 1807—1808 147—150

©aroel, $. Sßaftor, Sie ©pitapfye in ber eoang. Sird)e gu 3erolt%% 14— 16

£etbenfelb, ©r. pbiL, ©tjronif ber Stabt Sreugburg 2— 10 17— 22 40— 45 56— 60 88— 91 111—112 124—128 138—141_

151—160 173—176 179-190 Seid), $ans, 93on 33ranbfataftropl)en unb iljrer SBefämpfung in

oergangener Seit in Sonftabt 22— 28

60— 64 77— 80 91— 96 Solling, Emmanuel, ßaftor i. 91., gum Anbeuten an D. §>einrid)

Solling 97—101

Sipinsti, 2B., 9lderbürger, ©rinnerungen eines alten Sreugburgers 49— 56

(16)

SRettg, ©ertjarb, Sßrofeffor Sr., 9lus ber älteren 6d)ulgefd)id)te Slreu^burgs

SRenj, ©ertjarb, Sßrofefior Sr., Freusburgs ftänbijche iBerfaffung nor 1800

9Ke«j, §einrid), Sr., Sas SBappeii non Freujburg

üDtenj, §einrid) Sr., Sie 2Bappen oon Fonftabt unb ^itfdjen 9Soigt, §etig, Oberftubienbireftor, ©uftan Jrreptag unb ©ertjart

£auptmann in ihren gegenseitigen 33ejiel)ungen SBeHmamt, Słidjarb unb Srnft, gum änbenfen an SOlajor SBellmann 9Btebermann, ßrih, 2lrd)iteft, £>oIsfird)en im Freugburger Freife

2. 3?erfd)iebenc6.

$ünf Satire 6tord)enbeobad)tungen in Oberfdjtefien S3irb ©uftao greptag nod) gelefen?

65— 69 108—111 145—147 177—179 69— 75 129—131 161—167

76— 77 96

Cytaty

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