M 26. 1866.
—3. Jahrgang.
W
ie Verfassung»
Wuchs-eiskalt sitt-« das Welle-.
-————nz,«
reinvierteljährlich
beiallenPreuß. Postanstalten 41X Sar. bei
denaußerpreußis
en tjeivreinBSlitiinalkeei alleIYZeitunngpediteuren
incl.Votenlohn
6Sgr.,
inth Expedlthni Taubenstmße LFoäsxxsthä
»
Jnserate
dieZeile
2Sgr.
Mit dem 1. Juli 1866 beginnt für unser Blatt ein·neues Abonnement Unser Blatt
wird nach wie
vorin volksthümlicher und leicht«saßlich»er Weise alle unser gesanimtes Staats- leben berührenden Fragen im Sinne der entschieden liberalen Partei besprechen. Die kriegeri- schen Ereignisse, deren Bedeutung und Wichtigkeit fur unser Vaterland und seine Geschicke wohl Niemand verkennen wird, dürfen das Volk» nicht stumpj machen gegen die wichtigen Fragen des inneren Verfassungskampfes, mit deren Losung erst die volle Machtentfaltung Preußens gegen seine äußeren Feinde möglich sein wird. Deshalb hoffen wir, d»aß die Leser des Blattes dein- selben auch fernerhin treu bleiben und es
inseinem Kampfe sur Wahrheit und Recht unter- stützen werden.
Wir bitten, die Abonnements möglichst rechtzeitig bei den Postanstalten anzumelden, da sonst die vollständige Nachlieferung der erschienenen Exemplare nicht versprochen werden kann.
Der gegenwärtige Krieg.
Den Krieg hat Niemand gewünscht, der ein Herz voll reiner Vaterlandsliebe in seilier Brust trägt. Alle wahrhaft freisinnigen Männer in Preußen und· ganz Deutschlandhaben mit den ernstestenWorten, mit den unwiderleglichsten Grunden
vondemselben abgerathen
Aber alle Warnungen, alle Bitten, alle Mahnung-en sind vergebens gewesen. Der Krieg ist da und droht mit seinen Schlägen das Vaterland zu zeriiiallnen,
wennNicht eine weise und starke Hand noch mitten
imLaufe
der schicksalsschweren Ereignisse das Unheil zum Heile
zu wenden versteht.
' »Wir haben uns mehrmals klar und bestimmt daruber ausgesprochen,
wodie Ursacheliegt, daß es zu dem Letz- ten, Aeußersten in unserem Veterlaiidehat kommen Müssen. Aber heute, da es wirklich dahin gekommen ist, sprechen wir nicht mehr
vonder Politik
ver-gangener Tage. Wir fragen vielmehr,»was wir selbst dazu zU thun haben, daß diese Politik eine andere Wendung nehme Wie müssen zu deutlicherEinsicht darüber gelanseni Welchen Weg das Volk und jeder im Volke UVch einschlagen kann, damit aus diesem unglück- lkligsn Kriege doch die Frucht eines glücklichen Friedens, eIUeI freien Und durch Einigkeit starken Deutschlands erbluhe.
—
Der Krieg ist schon
Vorseinem Beginne mit dem Namen des deutschen Krieges belegt worden« Aber es darf Ihm dieser Name nicht in dem Sinne zukommen,
daß
erwirklich ein Krieg der einen Hälfte des deutschen Volkes gegen die andere Hälfte desselben werde. Denn in einem solchen Kriege wäre jeder Sieg des eilten Theiles nicht eine Niederlage blos für den anderen Theil, sondern auch für die Gesammtheit des deut- schen Volke-se Es wäre ein Krieg, in welchem das deutsche Volk sich selbst vernichtete zum Spotte unserer
Neider und zur Freude der eroberungslustigen Fremd- inge.
Die wirklichenFeinde, die in diesem kriege einander gegenüberstehen, sind keineswegs die Deutschen in dem einen, und die Deutschen in dein anderen Theile des Vaterlandes; es sind vielmehrhier der Staat Preu- ßen,dort das habsburgische Oesterreich und die mit ihm verbündeten vaterlandslosen Fürsten- geschlechter
.
Den Staat Preußen, wie
erseit länger als zwei
Jahrhunderten seit den Tagen des großenKursürsten
enttanden und gewachsen ist, müssen wir sehr wohl
unterscheiden
vonden Ministern, die doch
amEnde
nurfur eine kurze Weile zur Regierung unseres Staates
beruer sind. Nachdem Zerfalle des deutschen Reiches,
das einst das größte und mächtigste in ganz Europa
war, nnd nach dein unendlichen Jammer des dreißig-
jährigen Krieges hat der großeKursürst und nach ihm
jeder wahrhaft preußischgesinute Staatslenler es als
höchste Pflicht betrachtet, alle Mittel und Kräfte des
preußischen Landes darauf zu verwenden, daß Preußen
der starke Hort Deutschlands werde- Schou ihr eigenes
wohlverstandenes Interesse gebot
esihnen, in jederNoth und Gefahr die Vertheidigung des gesammten Deutsch- lands
ander Stelle seiner ohnmächten oder verrätherischen Kaiser zu übernehmen Dabei haben oft wiederholte Erfahrungen gelehrt, daß der preußische Staat diese Pflicht mit dem rechten Erfolge und für die Dauer
nurdann wird erfüllen können,
wenndas ges ammte Deutschland, mit Ausschlußfreilich der österreichischen Gebiete, sich mit ihm zu einem verfassungsmäßig geord- neten Staatswesen unter der festen Leitung einer ober- sten Centralgewalt vereinigt. Diese Einsicht theilt das ganze ansgeklarte und freisinnigeDeutschland.
Anders- denken allerdings Oesterreich und mit ihm die vier kleinen Könige, sowie die Mehrzahl der übrigen deutschen Fürsten.
Oesterreich ist nicht ein deutsches Land wie Preußen, Baiern, Hannover und die übrigen Staaten; denn in den österreichischen Bundesprovinzen spricht nicht die Hälfte, und in seinem Gesammtgebiete noch nicht der fünfte Theil der Bewohner die deutscheSprache und lebt in deutscherWeise.
Ja auch die deutschredenden Oefterreicher nehmen
nurzu einem sehr geringen Theile wirklich Antheil
andeutscherGesinnung und deutschen Bestrebungen
Es ist ihnen
vorallen Dingen daran gelegen, daß Kroatien und Slavonien, daß Galizien und Venetien
nurja unter der Herrschaft ihres Kaisers bleiben. Da- gegen würde
esder Mehrzahl
vonihnen nicht allzu viel Kummer machen,
wennOstpreußeri
anRußland und das linke Rheinufer
anFrankreich fiele,
wenn nurihr Kaiserreich ohne Schaden davon kommt. Wir können sie deswegen kaum tadeln, denn sie sind eben Oester- reicher und keine Deutschen, und sie müssen in ihren politischen Bestrebungen dem Entwickelungsgange ihres Vaterlandes folgen. Dagegen müssen wir sie ganz ent- schieden als unsere Feinde betrachten, wenn sie in voller Uebereinstimmung mit ihrem Kaiser dahintrachten, daß Deutschland zerrissen und ohnmächtig bleibe und Preußens
Macht ertriimmert werde,
nurdamit ihre Kaiser über uns gebieten können nach ihrem Wohlgefallen
Ebenso sind jene Kleinkönige und Fürsten die, wie es scheint, unverbesserlichenFeinde nicht blos Preußens, sondern des gesammtendeutschen Volkes. Damit sie König oder Herzog in diesem oder jenen Stückchen
vonDeutschland spielen können, machen sie sich zu unter- thänigen Dienern des österreichischen Kaisers; und damit ihr stolzer Hochmuth sich
nurrecht aufblähen könne, arbeiten sie wissentlich
ander OhnmachtDeutschlands Und suchen Preußen zu verkleinern, damit es dieser Ohnmacht nicht aufhelfen und ihre eigene Souveräni- tät nicht auf das gebührende Maß beschränken könne.
Das sind die wirklichenFeinde, die in dem gegen- wärtigenKriege dem preußischen Staate wie dem deutschen Volke gegenüber stehen. Es sind freilich keine Feinde,
vordenen Preußen Unter anderen Bek- hältuissensich zu fürchten hätte; aber jetzt sind sie furchtbar geworden, weil unser natürlicher Bundesgenosse, nämlich die Deutschen in den Mittel- und Kleinstaaten
ruhig und gehorsam in dem Lager ihrer preußen- und deutschfeindlichen Fürsten verharren. Wir loben sie des- halb nicht, aber wir haben auch nicht das Recht, sie zu schelten. Denn es liegt ja
anden inneren Verhältnissen unseres eigenen Staates, daß sie sich fürchten, mit uns gemeinschaftlicheSache zu machen. Sie wollen die Einheit Deutschland eben so wie wir, aber sie meinen, daß eine des deutschen Volkes würdige, daß eine wirklich mächtige,wirklich starke Einheit mit den Kräften Preußens
nurdann geschaffen werden kann,
wenndieses Preußen selbst im Sinne und Geiste des eigenen Volkes regiert wird. Eine solche Regierung vermissen sie leider in dem gegenwärtigen Augenblicke, aber
wennwir sie auch
umdieses Splitters willen nicht schelten dürfen, so müssen wir doch sagen, daß sie nicht Recht haben,
wennsie aus ir end einem Grunde
eszulassen, und nicht blos zulassen, sondern mit
dazuthun, daß ihre Fürsten im Bündniß mit Oester-
keich Verrath
anDeutschland und
anihnen selbst üben
onnen.Leider haben wir kein Mittel,
umsie
vonihrem Jrrthume zu überzeugen. Aber wohl haben wir ein
Mittel in Händen,
umden unseligen Bund unserer deutschen Brüder mit Oesterreich und ihren verrätherischen Fürsten dennoch und hoffentlich ehe es! für immer spät ist zu lösen. Unsere preußischeVerfassung sel st Zu
giebt uns das Mittel, wodurch wir den Krieg
vonDeutschen gegen Deutsche wenigstens noch in seiner Mitte abbrechen, den Krieg gegen Oesterreich aber
zuseinemrechten Ziele leiten können.
Dies Mittel besteht darin, daß wir wieder die rechten Männer zu Abgeordneten wählen, Männer, welche gerade mitten im Kriege
nursolchen Mi- nistern die Mittel des Landes zur Verfügung stellen, die das Vertrauen des gesammten deutschen Volkes
ver-.
dienen und besitzen.
Nur
wenndiese Mittel solchen Ministerngewährt werden, kann und wird der Krieg zu
einemglücklichen Ende geführt werden. Werden sie andern Ministern.ge- währt, so würde
mansie hingeben nicht für deutsche Siege, sondern für deutsche Niederlagen
«»Jn dieser Beziehung hat das preußische Volk bei den Urwahlen klar und deutlich seinen Willen ausge- sprochen und daran denke auch jeder Wahlmann, wenn
er anden Wahltisch tritt. Jeder Wahlmann bedenke» daß
es auch
ans einer Stimme liegt, ob der Krieg zu
einemsegensreichen Frieden oder zu einem Frieden voll Un- glück und Schande führen soll.
Politische Wocheuschau.
·Preußen. Seit unsMr letzten Wochenschauhat sich die
Situation auf dem deutschenKriegsschauplatz Wenig ge-
ändert. Jn Hannover, Sachsen und Kurhessen haben die
preußischenKommissar-e die Verwaltung übernommen, die
hannöversche Armee steht noch immer im Suden des
Königreichs. Seit einigen Tagen wird über
eineKapitala-
tion unterhandelt, doch wird andererseits behauptet, daß die
Armee
denVersuch machen werde, sichdurchzuschlagen,
umsich mit den zwischenFrankfurt
undAschaffenburgzusammen-
gezo
enenArmeekorps der zu Oesterreichhaltenden Staaten des deu chen Bundes
zustoßen. Der König
vonHannover und der Kronprinz besinden sich bei der Armee. Jn den han- növerschenWaffenplätzenhat die preußische Armee
eineseer große Menge
vonKriegsmaterial(Gewebre, Kanonen, Munis tion, Brückentrain
u.s. f.) erbeutet. Dasselbe ist durchweg
inganz ausgezeichnetemZustande.
Jn Kur-liessen hat
derpreußische General«
v.Beyer eine Proklamation
an dasVolkerlassen- der
WirFolgendes entnehmen: ,,Jch ertheile »die· bestimmteZusicherung, daß die Verfassung
unddierechtmaßigen Landesgesetze des Kurstaats beobachtet
undaufrecht erhalten werden sollen, so
weitder Kriegszustand
esirgend zuläßt und die auch
vonder Landes- vertretung Kurhessens beständig erstrebte bundesstaatliche Einigung Deutschlands nicht Aenderungen erfordern sollte.
Jch übernehme die in der
Verfassungs-Urkunde den einzelnen
Ministerien ugewiesenen Befugni se, indem ich
mirvorbehalte, kurhessische taatsbeamte
mitder verfassungsmaßig
enFortführung
derlaufenden Geschafte
inder Verwaltung-
derJustiz,
desJnnern und der Finanzen zu beauftragen.
...Jch werde die zu baldiger Beseitigung der noch bestehenden provisorischen Gesetze und verfassungswidrigen Verordnungen, sowie alle zu voller Herstellung des verfassungsmäßigen ReellteznstelndeS ersotdeV lichen Einleitun
entreffen.«
»Der Kuifürt
vonHessen ist
vonden Preußen als Ge- fangener nach Stettin gebrachtworden. Sachsen ist
von»den sächsischen Truppen vollstandig geraumt worden. Der Konig hat sich mit den Schätzennach Oesterreichbegeben.
Die Preußen sind
vonSachsen und Schlesien
ausin Böhmen eingerückt. Anfänglichstießensie auf keinen Widerstand,
esfanden
nurkleine Scharmützelzwischen den Patrouillen statt.
Am27.früh
abersoll-es
beiTurnau
inBöhmen
zu einemernsthaften Gefecht gekommen sein,
beiwelchem
500Mann Oesterreicher
und 7Offiziere zu Gefangenen gemacht wurden. Die Preußen haben 115 Todte und Verwundete verloren. Unter den Gefallenen befinden sich zwei Ofsiziere. Die österreichischen Truppen haben sich
zuruckgesogen Ein preußisches Korps soll auch gegen Baiern vorge»e11, dasselbe wird voraussichtlich
indiesen Tagen seine Operationen eroffnen.
»Am
27.Juni fand
einbedeutendes Kavalleriegefecht hinter Nachod statt; die preußische Artillerie arbeitete dabei bis Nachmittag
3Uhr. Die Oestreicher wurden bis Jaromicz zurückgedrängt,
3Fahnen erobert und viele Gefangene
ge-
macht.
—-Das ganze
1.Armeekorps ist
am26. Juni ü
erdie Grenze auf Trautenau in Böhmenmarschikt nnd drängte den Feind
am27. auf Josephstadt zurück. Das Gefecht dauerte foit.
Die Urwahlen haben
am25.d. M. unter sehr starker Betheiligun des Volkes stattgefunden. Sie sind der über- wiegenden ehrzahl nach im Sinne der Fortschrittspartei
aUöFesaller
unddürfte das Abgeordnetenhaus, welches
vor- ausichtlich
am12· Juli zusammentreten wird, im Großen
UUlPstGanöen dieseibe Zusammensetzngzeigen, wie das auf-
ge
oe. ·Vielfech wird, ietzt bei den Wahlen die Frage besprochen ob
Mandem IePlAen Ministerium Geld bewilligensolle oder nicht« Wir
Meinen-das preußische Abgeordnetenhaus hat v«or allem die Pflicht, auf das Wohl des preußischen Staates zu sehen. Dieses Wohl mögen so Manche in
derglänzenden Machtstellung nach Außen sehen, aber auch diese werden zugeben, daß diese Machtstellung zur Basis wesentlich eines geordneten Finanzwesens bedakss Dieses zu bewahren, ist eine der Hauptaufgaben
der preußischen Volksvertretung, und sie kann dies
nur, wennsie eine regelmäßige Kontrolle über die Einnahmen
undAusgaben
desStaates ausübt, und dafür sorgt, daß die Gelder des Staates nicht für Zwecke verausgabt werden, welche sie ni
tfür heilsam und zweckmäßig erkennt. Jst
demAbgeordneten ause dieses Recht geschmälert, so kann
esnicht wissen, in wie Weit sich
neueAnleihen mit der Finanzkrast des Staates vertragen. Welches aber die Folgen einer
un-geordnetenFinanzwirthichaftsind,
dassehen wir heut in Oest- reich, und wir denken, Niemand in Preußen wird wünschen, Unsere pkenßischen Finanzen ln solche Bahnen zu lenken. Mag
man uns
nicht antworten, die Traditionen
derpreußischen Finanzvetwaltung geben eine Garantie gegen solcheZustände·
Sobald das Abgeordnetenhausanfängt, Anleihen zu bewil- ligen, ohne daß ihm durch Feststellungseines vollen Budgets rechts die Möglichkeitgegeben wird, die nothwendige Finanz- kontrolle auszuüben,hat allein
dasAbgeordnetenhaus und kein anderer Finanzbeamter die Verantwort- lichkeit für Finanzoperationen
zutragen,
derenWirkung anf die Finanzlage des Staates
esnicht übersehen kann,
und manwird
imgegebenen Falle nicht sehr sparsam mit der Uebertragung dieser Verantwortlichkeit sein. Daß
esLageii geben kann, in denen selbst diese Rücksichtauf geordnete Fi- nanzen in den Hintergrund tritt, wollen wir nicht in Abrexe stellen. Wenn ein solcher Fall eintritt, werden die Abgeord-
netennach Pflicht und Gewissen sich zu entscheiden haben.
Italien. Die Jtaliener sind über den Mincio gegan
en,jedoch
vonden Oestreichern mit nicht unbedeutendem
cr-luste wieder zurückgeschlagen worden. Angeblich haben die Oestreicher 2000 Gefangene gemacht. An der Grenze
vonTyrol haben die italienischenFreischaaren unter Garibaldi
einigen Vortheil errungen.
·England. Die Königin hat die Entlassung desKaliii
nets angenommen undwirdjetzt ein Ministerium
vondenMitgliedern
derkonservativen Partei gebildet.
Drei Schriften des Herrn Nodbertus.
Herr Rodbertus
ausJagetzow in Pommern
warim Jahre
1848einmal Abgeordneter und dann auch
ganze18Tage Minister. Seit dieser Zeit hat
ernicht mehr thälig in die Politik eingegriffen. Ob
auseigener Wahl, oder weil die Anderen nicht wollten, wissen wir nicht. Er hat sich aber
vonZeit zu Zeit berufen gefühlt, Briefe
anseine Freunde und andere Schriftchen politischen Jnhalts aufzusetzen,
dieentweder
erselbst
oderseine bewundernden Freunde drucken ließen,gleichsam als Ausspriiche eines
vonder Welt zurück-
gezogen ndem lebenden wir heute Weisen.
vonseinen sonstigen selnifistelleksseheel Leistungenabsehen, wollen wir Einiges über drei
vonihm ausgegangene Veröffentlichungen
ausdenJahren 1«859, 1861 und 1866 beibringen. Wir thun
dasnicht, weil wir diese drei Machwerke für besonders bedeutend halten, sondern
nurdeshalb, weil die Reaktion
ausseinem neuesten Brief
tmHerrn Ziegler für ihre Sache Kapital herauszuschlagen
verut.chPn Jahre 1859, als der italienisch-östekkeichische KFieg
ausgebrochen
war, datrat Herr Rodbertus mit seinen
Freunden Lothar Bucher und Caplan
v.Berg fiir die Er-
baltung der österreichischen Herrschaft über Jialien
indie
Schranken. Herr
v.Berg ist eingegangen
zurewigen Ruhe,
schweigen wir deshalb über ihn. Aus Herrn «Bncher»,
demfrüheren»Frciesten der Freien«, welchem einst sogar
dieeng-
lische Verfasqu zu reaktionär war, ist
iinLaufe der Zeit
ein Legationsrath im Ministerium Bisniarck geworden.Nur
Herr Rodbertus ist noch unversorgt. Ueber sein Votum
inder italienischenFrage ist auch noch dazu die Geschichte zur Tagesordnung übergegangen.Kurz
erhat kein Glück gehabt mit seiner damaligen politischenSchriftstellerei. Nichts desto weni
erkann
ersie nicht lassen, eben so wenig wie die Katze das ausen.
Jm Jahre
1861trat
er,trotz des entschiedenenUnglücks, das
ermit seiner Erklärung uber die italienische Frage ge- habt hatte, mit einer neuen politischenSchrift
ansTages- licht. Damals
war eseinekleine politische Brochüre, welche den Titel »Was sonst« führte. Aus dieser ziehen wir fol- gende Stelle wörtlich
aus: .»Wir verwerer jede kleindeutschePolitik. Wir halten sie für
einVerkennen des Nationalbewußtseins, welches unzerstörbarIst. Sie steigert die Gefahr des Abfalls,
aus dersie ihre Rechtfertigung nimmt. Sie fordert
vonPreußen schwere ·Opfer und kann
wederPreußen noch Deutsch-
land
einenentsprechenden Erfolg verbürgen. Sie
zeigt ein Ziel, kann aber
denWeg nicht weisen. Sie würde, müßte
vordie Wahl führen,
vor derdie Haugwitze und Luchesini in ihrem Streben nach einer kleindeutschenKaiser- krone angelangt
waren.»Verrath anDeutschland oderschmähligerRück- zug. Es ist ein seltsames Mißverständniß
vonder Theilung der Staatsgewalt in gesetzgebende und gesetzhandhabende,
wenn manbeschließt, daß Deutschland unter Preußen geeint werden solle und der Regierung überläßt, den Be- schluß auszuführen, vollends einem Zufall, wohl
gar einem frischen, fröhlichen Bruderkriege das Wie
an-eimgiebt. Das heißt Gegenwart und Zukunft,
umjedes werthe Besitzthmm jede theure Hoffnung spielen
—
mit Karten, die
derNachbar gezeichnet hat.-«
Heute ist
nun derKrieg ausgebrochen, welchen Herr Rodbertus
damals als»ein Spielen
mitKarten« bezeichnete,
»welche der Nachbar (d. h. NapoleonIII.) gezeichnethat«. Dieser Krieg ist begonnen worden
unterZuständen in Preußen,
anderen Möglichkeit damals Niemand, auch Herr Rodbertus nicht, geglaubt hat. Er schrieb die Brochüre, als ein libera- les Ministerium
an derSpitze des preußischen Staates stand
undein ernster Zwiespalt zwischenVolksvertretung und Regierung nicht vorhanden
war.Hätte
dasdamalige Ministerium die deutsche Frage ernsthaft in die Hand genommen,
dasganze preußische und ein überwiegend großer Theil des deutschen Volkes hätte ihm entgegen gejauchzt.
Herr Rodbertus allein hätte eine Ausnahme gemacht. Er
ver-warf ja Kleindeutschland, das heißt das mit Ausschluß
vonOesterreich geeinigte Deutschland, ganz ausdrücklich. Er hielt sich für berechtigt, die Männer, welche nach diesem Ziele strebten,
denverrufensten preußischen Politikern, einem Lombard und Luchesinigleichzustellen, die
dasUnglück
von1806über Preußen heraufbeschworen haben.
Und
wasthut Herr Rodbertus heute? Heute
wodas Ministerium Bismarck die vonihm mit so starken
Worten verdammte Politik zur Ausführung
bringen will?
—Heute verdammt
ermit eben so starken, ja mit noch stärkeren Worten die Männer, welche überzeugtsindsdaß jene Politik
nurdann mit Erfolg durchgeführt werden kann,
wenn
sie
voneinem seines eigenen Rechtes sicherenpreußischen Volke, das mit Begeisterung zu seiner Regierung aufblickt, in die Hand genommen wird.
Herr Rodbertus hat nämlich seine lange, wir wissen nicht ob freiwillige oder erzwungene politische Muße benutzt,
um
sämmtlicheWissenschaften,Philosophie, Politik, Volks- wirthschaft
u.s.
w.zu studiren. Es ist ihm dabei ergangen,
wie dem seeligen Dr. Faust. Er hat einen Ekel
vorden Wissenschaften-bekommen, ob
nurdeßhalb, weil
erzuviel davon genascht und mehr zu ch genommen hat, als sein vermuthlich
vonHause·
auschwacher Magen vertragen konnte, wollen
wirdahingestellt sein lassen. Jedenfalls ist der Ekel da
undHerr Rodbertus sagt ausdrücklich, daß daran der Gang der Bildung der letzten beiden Jahrhunderte schuld sei. Fürwahr ein kühner Mann! Er begnügtsich nicht- wie der Prinz Carlos mit einein lumpigen Jahrhundert, nein,
erfordert leich die ganze Bildung
vonzwei Jahrhun- derten in die chranken. Unser
armesbischen Bildung, wie wird
esihm
erehen,
wennHerr Rodbertus sich ernst-
haft itzen.
Idie Mühe
nemenwird, darüber zu Gericht zu
Nachdem Herr Rodbertus so die Wissenschaftenkurz abgethan hat, wendet
erstch zur praktischen Politik. Wir können nicht sagen, ob
ervorher in
denSpiegel des Mephisto gesehn, der seinem Kollegen Faust darin die schöne Helena gezeigt und ihn dadurch zur Sünde verführt hat.
Jhn würde auch wohl ein anderes Spiegelbild, vielleicht der Geheimerathsstuhl, auf welchen sein Freund Bucher jeßt neben dem Geheimerath Wagner so
warmsitzt, mehr als die schöneHelena entzückthaben- Es müßte
abereindummer Teufel gewesen sein, der sich
mitHerrn Rodbertus solche Mühe gegeben hätte. Denn
wassagt dieser sogenannte praktische Politiker? Er erklärt, die Staatswissenschaftsei eben heutzutage weiter nichts als eine Wis enschaft
undkeine Kunst mehr, obschon, wie
unsbedünken will, eine Kunst dazu gehört,sie zu begreifen, aber durchaus keine Kunst, darüber mit wenigen Worten keck abzusprechen. Dieses thut
nun
Herr Rodbertus recht frank
undfrei. Sonst hat
er aber alleseine früheren Vorurtheile
änlich abgestreift. Er macht sich nichts mehr
ausOestersreiclg, ist vielmehr
mitdemitalienischenBündniß ganz einverstanden. Leider sind mit diesenVorurtheilenihm auch einige gute Eigenschaftenabhans den gekommen. Von Liberalismus ist
anihm nichts mehr zu bemerken und
erhat sich in einen reinen Anbeter des goldenen Kalbes
derMacht verwandelt. Ja,
erscheint nicht abgeneigt, das Recht für einen wesenlosen Schatten
zuerklären.
Darum verlangt
erauch, gerade wie dies die Kreuzzeitung und die NorddeutscheAllgemeinetäglichthun, das demnächst zusammentretendeAbgeordnetenhaiis solle dem Ministerium Bismark ohne Weiteres so viel Geld bewilligen, als dieses
nurimmer sordere. Ja,
erhat sich sogar »geradezu entsetzt über das Geschrei nach Wiederwahl und Anerkennung der bestrittenen Rechte-« Das sinden wir sehr natürlich. Er ist nicht
unterDenen, die wieder- gewählt werden sollen
undmüßte sich dann abermals den ihm so widerwärtiggewordenenWissenschaften in die Arme werfen. Welch’ eine trübe Aussicht für
denarmen Mann!
—-
Das Wort: Wiederherstellung
desGeldbewilligungsrechtes der Volksvertretun muß ihm aber gar »ein Greuel sein.
Denn das Recht ist der Todfeind der willkürlichen Macht, deren FetischanbeterHerr Rodbertus neuerdings gewordenist.
Uebrigens fehlt
esihm nicht
anstarken Ausdrücken unsittiichkeit
undWahnsinn werden auf seine ngnet hausig angewendet, denn
woderGedanke fehlt, da stellt sichschnell
ein Schimpfwort
ein« · « ·Doch genug
vondiesem Manne, den jeder freisinnige Bürger schon längst erkannt hat. Wir würden
unswahrlich nicht
mit denErzeugnissen seiner Hypochondriebeschäftigt haben,
wennnicht
dasTriumphgeschrei der Gegner über die- sen »neuen Fang« gar so groß geworden wäre. Es passirt
denHerren eine solche Freude
garso selten, daß
man—sie
Hierzu eine Beilage.
Beilage zu Nr. 26. der «»Verfassung« vom 30. Juni L8—66.
in
w l «nnenkann. Dem preußischen Volke werden
skineen gefgraiiilbten Redewendungen nicht inipiznirera Es gedenkt
desSpruches: Recht verloren, Ehr verloren,
’
verloren Alles verloren.
« ·EhrEs ist für die Regierung nichts leichter,als»sich» mit dem Volke
zuverständigen. Sie hat
nurnothcg,
wiekurzlich
derFür
dasmitdem1.Juli beginnende
-neue Quartalsei
zumAbonnement bestens empfohlen
dieVolks
-Zeitung.
Organ für Jedermann aus dem Volke.
's
viertel«ährlich
beiallenpreuß. Postanstalten
25Sgr.,
beiPm
ieVolks-derli
anderneitundeutschen
,seit jetzt Postansmllten
17INTetI 29d·Sgk-
Ie»Wer kp eIFe sch
ckVorLiDiimpferin fiin dasg Recht
desVolkes
unddie· Freiheit
undEinheit
desdeutschen Vaterlandes. bringt taglich
inihren anerkannt trefflichen LeitartikelneineBeleuchtung
derallgemeinen Lage
undaußerdem alle politischen Nachrichten rasch
und ingedrängter, allgemein verstandlicher Form.
Von denverschiedenen Theilen
desKriegsschauplatzes
wirdsie
vonbewährtenKorrespondenten regelmänige Qrginalberrchte bringen«welche,
dieauf telegraphischem Wege angelaufenen-Nach- richten
treuesseidern
genaueergänzend
undMittel-Europas
Bildschnelle Berichte
desgroßen Kampfes,
undvervollständigend, gekämpft uber wird, liefern
dieper letzt
Berlinerfunseren auf Fonds-
werden.Lesern
dUISchDachi
undeng uxch gki
ieBerliner und
größeren answartigen Produktenborsensucht sie auch
dieAnsprüche
desGeschäftsmannes
zubefriedigen.
Die Ver-sendung
vonBerlin
auserfolgt
mitdenAbendzngen.
Umunseren
auswärtigenLesein auchMontags
dieneuesten Nach-
richtenzukommen
zulassen, versenden wir während
derDauer
desKrieges ohne Preisaufschlag Montag friih
einErtrablatt
mitden neuestenDieDepeschen.
weite Verbreitung der
Volks-Zeitung(
durchganzDeutsch-
land macht sie
zuAiiküii»digu»iigeti aller»- rt» besonders
geeinet, dieJnsertionegebiihrbetragt sur die»gewohnliche Zeile »3 fgr., für
denArbeitsmarkt togar
nur 2Sgr,ein
imVerhaltniß
zn anderenverbreiteten Blattern,
derenAuflage sie
umdasDoppelte, ja
bisum dasDrei-
undVierfache übersteigtgewiß mäßiger-PLE-
—-—————,-—— . —
Die
Preiisziscls-Littaiiische Zeitung
(Redakteiir: B.«Stein),
wirdauch
indemmitdein l.Juli
c.beginnenden
neuen Quar- tal in unveränderterHaltung
alseinOrgan
derdemokratischen Partei täglich
initAusnahme
derTage nach·
denSonn.
UndFesttagen erscheinen. Auch
unterdengegenwärtigen schwierigen Veshäitnissen
wird unsereZeitung fortfahren,
diePrincipien
derDemokratie nach
allenRichtungen hin
zuvertreten
undalleerhehkicheaTages- fragen
inLeiiartiteln
undOriginal-Correspondenzen
indiesem
«nnen ereen.
St
Wichtixeskltackci)ricliten, namentlich folche»von dem jeweiligen
Kriegsschauplasze,
werdenwirstets telegraphiich Asi) schnell
alsalle
anderen
Zeitungen
unddieBerichie
UbekdieSitzungen
desJM nächsten
Monatejedenfalls zuiciiiiiiientsesenden Landtages
inwog-lichster Aueåührlichkeit
netsamTage darauf bringen.
«Unsere ring ist
dasinLittauenund Masuren
beiWeitemverbreitetste Blatt
Undeignet sich deshalb ganz besonders
zuAn- iioncen,diein ihr den»größten Leserkreis finden·
Man
abonnirt auf
dieZeitung
beiallen Postänitern
mit 1Thlr.
15Sgr. vierteljährlich.
Gumbinneii,
iinJuni
1866.Die
Verleger:
Pi-. Kisaiiseneek G s0iiii.
StadtverordnetednUnruh so richtig sagte, die Proklamation
an daspreußische Volk
zuwiederholen, welche der General
v.Veyer
an dieKurhessen gerichtet hat. Ja, sogar drei Worte
ausdieser Proklaination würden genügen, das ganze Volk
Umden Thron
zuschaaren. Diese 'Worte lauten:
Wiederherstellung der Verfassung.
Für
dasmitdem l—Juli beginnende
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dasSonntags-Blatt
für Jedermann ans dein volkr.
Begriindet
vonOtto Nuppius.
Herausgegeben
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dasAbonneinent darauf, wozu
eshiermit bestens empfohlen sein möge.
2) 3) 4) 5) 6)
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NYJWMDIUUHIJOU Franz Diincker
in Berlin.WWWW
VonderBrochüre:
.
Die gewählte
.g strenger-ichs in der Wintersesfion Volksnegtreinng 1 66
» » .
nebst
einemRuckblicli auf die gesammtthätiglieit derselben
inderietzt geschlossenenLegislaturieriode.
Von
Dr.Gustav
Lewin rein.3
Bog.
s.Preis
4Sgr.
CUf welche
wirineinerfrüheren
Nummerunsere Leser aufmerksam gemacht haben
alsbesonders geeignet
zurVertheilung
indenWahlkreisen, liefert
dieVerlags- buchhandlung
vonFranz Duncker
inBerlin
gegen? Baareinsendung
von » 1Thlr.
12Exemplar-e.
2 , 25
» 5
ösi
,, 100
» Die
Einsendung
desGeldes kann durch Postaiiweis sung
miteinfacher Bezugnahme auf
dasuntenstehende
Datumdieser Mittheilung erfolgen
-Berlin,
den 7.Juni
1866.ri-
LICENSE Expeditionem Düiseidorf,
Breiästiiaße
o ll15.V«
J Wolfsstraße
4.R A»lle Post-
io
anitalten neh-ll
menBestellun-
genan.
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Mit
dem l.Juli
c.beginnt
einneuesAbonnementauf l
denin
Gaben wöchentlichzweimal erscheinenden
,,Fortsebritt«
und
beträgt
dervierteljährlicheAbonnementspreis
beiallenKönigl. Postanstalten 93X4Sgr.
Durch reichhaltigen, sowie gediegenen Inhalt: Leitartikel, überfichtliche Darstellung
derwichtigsten Ereignisse, Rechts- pflege, Handel, Gewerbe, Landwirthschaft, Wissenschaft
undKunst, statistische
und andereNotizen, Gemeinniitziges,Unglücks-
sälle, Verbrechen
ic.ic.werden wirunsern Lesern Rechnung
ragen.Wenngleich
dievielfachen Maßregelungen
den»Fortschritt«
indem
Kampfe
um dieverfassungsmäßigeVolksfreiheit nicht
zuunterdriickenvermocht haben, so thut ihm jetzt doch
eine regeTheilnahme
undUnterstützung seiner Parteigenossen wahrhaft noth, soll ferner
eranderSeiteseiner Kollegen H
der uten
Sache opferwillig
dienen!er
Preis
macht dieAnschaffung unseres
Blattesauch
demweniger Bemittelten möglich,
undda es inletzterer Zeit Bedürfniß geworden,
den liberalenOrganen
eine immergrößere Verbreitung
zuverschaffen,
umdadurch
dieInteressen
des Vaterlandes zufördern, so schließesich
Keineraus, deinLeserkreise unseres auf
allenurmögliche Weise verfolgten
Blattesanzugehören
uuddamit diegute Sache
zufördern-
Wirersuchen besonders auch unsere seitherigen Freunde, ihr
Abonneinentbaldigst
erneuern zuwollen,
damit inderZusens
Erneuerungen der Abonnements resp.
neueBestellungen auf die
täglichzweimalerscheinende
Rheini kljeZeitung
wolle
manmöglichst frühzeitig
vorEnde dieses Monats bei der näch stetl Post-Anstalt machen, damit in dem regelmäßigen Empfange der Zeitung keine Unterbrechung eintrete. (Die Abonnentenzahl der RheinischenZeitung ist in den beiden ersten Quartalen diesesJahres
um
50 Proz. gestiegen.) I
dung
keineUnterbrechung stattfinde.
anen,
imJuni
1866.Die Expedition
des»Fortschritts.«
Auch
imnächstenVierteljahre
wirdder»Bürger- und Banernfreiind«
inalterArt
und für denselben Preis
von4Sgr.
6Pf. für
dasVierteljahr erscheinen gedruckt
beiFr. Krauseueck
u.Sohn
inGumbinneii
Und kannnuf jeder Poststntion für diese geringe
Summebestellt
werden·Wiedie
Zeiten überhaupt»schwer sind (wer
dieSchuld
daranträgt,
darüber batsich
derBurger-
undBauernsreund oft ausge- sprochen), sind sie auch für unser Blatt besonders schwer,
undha-
esoft
als.-weißes Blatt erscheinenmüssen. Das sollte
uns aberfür
dasneueVierteljahr gerade
neueLeserzuführen,
wiedennauch
zumSchluß
desVierteljahrs dieselben sehr stark
zugenommenhaben.
Der
Bürger-
undBauernfreund wird natürlich fortfahren,
inVolksthüiulichfter Sprache nichts als die Wahrheit
zubringen, ein demokratisches
Blattbleiben.
Woerieine Din-sichten nicht aussprechen darf.
wirderdiebetreffenden Thanalchenbrins
gen und—schweigen. Unter solchenFällen,
wowirschweigen
wer-den,
wirhalten
esfür noihig
dasauszusprechen, rechnen
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Abouneinents- I·a«reisbeidenPost-
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VOLK-LIESC-
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wiedie edle
Prov.-Corresp.
esandroht,
derFall einträte,
dasBlätter unterdrücktwürden,
diesichnicht mitBegeisterung für
denKrieg
aus-spriichen.
Daskönntenwirnicht!
DasGegentheil dürften
wirnicht, also
würdenwir,
um unserBlatt
zuerhalten,
nurThat- inchen berichten,
undunsern
Leseinüberlassen müssen, sich unsere
Gedankenselbst
zudenken.Diese Vorsicht müßte eintre- ten,
umunseriifLeferu
dasBlattüberhaupt
zuerhal-
ten! »Brauchen
wir unsdieser Vorsicht
wegen zurechtfertigen?
Nein!undabermals nein!dennwirkönnen
nicht
anders. UnserSchweigen
aberwürde auch nichts schaden. Jm Alterthum flü- sterte
einRohrstengel
indieWelt, daß der» Konig
MidasEsels- ohreii habe,
und imerwähnten Falle
wurde dieStimme jedes Einzelnen
imVolkeesnicht flüstern, sondern auch ohne
unsin dieWeltschreien, daß
esdenKrieg nicht
will!Also
wirdürfen schweigen
!!!Die Nedaktion bleibtdem
bisherigen
RedakteurJoh
nReiten-bach
undschließen
wirdieAnkündigungunseres
Blattes mitder Bitte an alleDemokraten,
anallefreisinnigen Männer,
derguten Sache
wegenunserBlatt nichtnur selbstzuhalten, sondern
esso
viel alsrieb-Zieh
imVolke
zuverbreiten.Jnserate,
die eile3Sgr., finden
inganz Deutschland die weiteste Verbreitung
Die Herausgehen Biittl(It--Marienhöhe. Th. Käswukm-Puspern.
Die Daiiziger Beitun
erscheint täglich zweimal
undwirdmitdenhier
9ittags
und Abendsabgehenden Zügen
nndPosten
veriandt. DerAbonnementspreis ist
wiebisher für Hiesige lThlr
15Sar»
s
für Auswärtige (incl.
Steuer undPostprovision)
lThlr.
20
Sgr.
»-tleber
die neuesten Ereignisse
vomKriegsschaa- piatz
Ic. werden wirtäglich durch telegraphische Depeschen
undOriginalkorrespondenzen
dasWichtigste sofort inittheilen.
Sehr wichtige Nachrichten
werdenaufzcrdein durch Extra-
bliiktter mitgetheilt,
derenVerseudiiiig auch nach
derProvinz
erfo g. «
Politische
undvoitswirthschafniche genaueren Original- erteipondenzem Provinzials
undLocal-Vachrichten, tagliche Depei
envon derBerlinerBörse
unduber«allewichtigen Politii
enEreignisse; Feuilleton
von denbeliebten Schrift- stellern Max Ring, Solitaire
Ic-Alle Postanstalten nehmen Bestellungen
anundbittenwir umrechtzeitigeAufgabe derselben, damit
inderregelmäßigen Zusendung
keineUnterbrechung geschieht.
«Jnserate finden durch die Danziger Zeitun·
diezweck- mäßigste
undweiteste Verbreitung
inOst-
undssiestprenßen
Und deu
angrenzenden »Proviiizen.
:Danzig,
imJuni 1866·Die Berlngshaudlung.
(A.
W.Kafemann.)
Druckund