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Die Naturwissenschaften. Wochenschrift..., 15. Jg. 1927, 16. Dezember, Heft 50.

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Postverlagsort Leipzig

DIE

NATURWISSENSCHAFTEN

HERAUSGEGEBEN VON

A RN O LD B E R L I N E R

U N T E R B E S O N D E R E R M IT W IR K U N G V O N HANS SPEMANN IN F R E IB U R G I. B R

ORGAN DER GESELLSCHAFT DEUTSCHER NATURFORSCHER UND ÄRZTE

UND

ORGAN DER KAISER WILHELM-GESELLSCHAFT ZUR FÖRDERUNG DER WISSENSCHAFTEN v R L A G V O N J U L I U S S P R I N G E R I N B E R L I N W 9

HEFT 50 (S E IT E 973— 988) 16. D E Z E M B E R 1927 FÜNFZEHNTER JAHRGANG

I N H Bewegungsstörungen und Bewegungsleistungen der

Stam m ganglien des Gehirns. (Myostase und Psychom otorik.) Von K . Kl e i s t, Frankfurt a. M.

(Mit 2 F ig u r e n ) ...973 Ein bisher unbekannter Eisstausee in Finnmarken.

(Beiträge zur Morphologie von Lappland IV .) Von Gu s t a v Br a u n, Greifswald. (Mit 2 Figuren) 977 Zum Feinbau und zur Ph ysik natürlicher Zellulose­

fasern. Von C. St e i n b r i n c k, Lippstadt. (Mit 2 F i g u r e n ) ...978

A L T :

! Zur Frage der sekundären Wellenlängennormalen der optischen Spektren. Von K . L o t h a r Wo l f, Königsberg. (Mit 3 Figuren) ... . 9 8 1 Deutsche Gesellschaft für Photogrammetrie.

(Tagung am 14. und 15. O ktober 1927 in der Technischen Hochschule, Berlin-Charlottenburg.) (Mit 2 F i g u r e n ) ...983 Mit t e il u n g e n a u s v e r s c h ie d e n e n Ge b i e t e n :

The therm o-optical properties of heulandite.

; (Mit 3 Figuren). The Genesis of Lithium Pegm atites. Vom physiologisch-physikalischen Grenzgebiet ... 986

Su tuUi*.

/VVJ aA-ck*

M M I p r Q W

m it

unter besonlercr Berücksichtigung der Rlntgenmetollogrophle

Dr. Richard Glocker

'2aA£ Professor fü r Röntgentechnik und Vorstand des RöntgenlaboratOTiums an der Technischen Hochschule

S tu ttg a r t

M it 256 T extab bild u n gen t u * V I, 3 7 7 Seiten 19 2 7

Aufnahm e eines Jagdgewehres von Röntgen aus dem Jahre 1897 G ebun den R M 31.50

(2)

II D I E N A T U R W I S S E N S C H A F T E N . 1927. H eft 50. 16. Dezember 1927.

Geschenkwerke für Weihnachten

Entwicklungsgeschichte der modernen Physik. Z u g le ich ein e ü b e rs ie h t ih re r T atsach en , G esetze und T h e o rie n . V o n Felix Auerbach. M it 1 1 5 A b b ild u n g e n . V III , 544 Seiten. 19 2 5 . R M 8.— , gebu n d en R M 10 .—

D ie geschichtliche Entwicklung der Chemie. V on D r. Eduard Färber. M it 4 T a fe ln . X II, 3 1 2 Seiten. 1 9 2 1 . R M 1 1 .7 5

Geschichte der organischen Chemie. V o n Carl G raebe. E rster Band. X , 406 Seiten. 1920. R M 1 5 .— , ge b u n d en R M 1 6 .—

Entwicklungsgeschichte der mineralogischen W issen­

schaften* V o n P. Groth. M it 5 T e x tfig u re n . V I , 262 Seiten. 192 6.

R M 18 .— , gebu n d en R M 19.50

Aus Leben und Beruf. A ufsätze, R eden, V o rträ ge von Fritz Haber. M it ein em B ildn is. V II, 1 7 3 Seiten. 19 2 7 . R M 4.80, gebu n d en R M 5 -7°

D ie Entwicklung der chemischen Technik bis zu den A n fä n g en der G roß in d u strie. E in tech n ologisch -h istorisch er V ersu ch . V on D r. p h il. Gustav Fester, a. o. Professor an der U n iversität F ra n k fu rt a. M . V III, 225 Seiten. 192 3 .

R M 7.50 , gebun den R M 9.—

Studien zur Geschichte der Chemie. Festgabe, E d m u n d v. L i p p - m a n n zu m siebzigsten G ebu rtstage dargebracht aus N ah und F ern und im A u fträ g e der D eu tsch e n G esellsch aft fü r G esch ich te der M edizin und der N atu rw issensch aften . H erau s­

gegeben von JtllillS Ruska. M it ein em B ild n is. V I, 3 4 2 Seiten. 19 2 7 . R M 19.50

B eiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik. V on Professor D r. Edmund O. V.Lippmantl, D r.-In g . e. h. der T e ch n isch e n H o ch sch u le zu D re sd en , D ire k to r der „Z u c k e rra ffin e rie H a lle “ in H a lle a.S.

M it 2 A b b ild u n g e n im T ext. VITT, 3 1 4 Seiten. 19 2 3 . R M 8.— , g e b .R M 9 .5 0

Altchinesische Bronzen, von Dr. e . a . vo retzsch . Mit 169 Abbildungen und ein er L an d karte. X X I V , 3 3 5 Seiten. 192 4.

G eb. R M 48.— . in G anzlederban d R M 88.—

Neu~Japan. R e iseb ild er aus Form osa, den R y u k y u in se ln , B o n in in seln , Korea und dem süd m and sch u risch en P ach tgeb iet. Von Professor D r. Richard Goldschmidt. M it 2 1 5 A b b ild u n g e n und 6 K arten. VIT, 303 Seiten. 19 2 7 . G eb u n d e n R M 18 —

Im Lande der aufgehenden Sonne, von Professor Hans Moiisch.

4 2 1 Seiten, K u n std ru ck , reich illu strie rt.

S ch w arzer L e in e n g esch en k b a n d m it G o ld p rä gu n g R M 24 .—

( V e r l a g v o n J u l i u s S p r i i i g e r i n W i e n I)

V E R L A G V O N J U L I U S S P R I N G E R I N B E R L I N W 9

(3)

D I E N A T U R W I S S E N S C H A F T E N

Fünfzehnter Jahrgang 16. Dezember 1927 Heft 50

Bewegungsstörungen und Bewegungsleistungen der Stammganglien des Gehirns.

(M yostase und P sych o m o to rik.) V o n K . Kl e i s t, F r a n k fu r t a. M . (Aus der Psychiatrischen und Nervenklinik.) D ie folgen den S ä tze bild en die E rg eb n isse und

S ch lu ß fo lgeru n g en au s U n tersu ch u n g en , die d e m ­ n äch st in größerem U m fa n g e v e rö ffe n tlic h t w e rd e n 1.

E s w erd en in diesen U n tersu ch u n g en S tu d ien fo rtg e se tzt, die ich schon v o r e tw a 20 Jah ren begonn en h ab e und die d u rch das u n gew ö h n lich reich e M a teria l an H erd erk ra n k u n gen des G eh irns, d a s m ir seit 7 J ah ren in F ra n k fu rt zu G eb o te s te h t, neue A n trie b e erh ie lte n 2.

N ach d em 1870 Hi t z i g und Fr i t s c h e n td e c k t h a tte n , d a ß d u rch e lektrisch e R e izu n g eines b e ­ stim m te n F eld es an der R in d e des G roßh irn s M u sk elb ew egu n gen an der der gereizten G ro ß ­ h irnh em isp h äre gegen ü b erliegen d en K ö rp e rh ä lfte a u sg e lö st w erden kön nen , h a tte m an lange geg la u b t, d a ß die B ew egu n g en ihren U rsp ru n g a u ssch ließ ­ lich vo n d er G roß h irn rin d e n äh m en . Z w a r h a tte M e y n e r t m it gen ialem B lic k schon d am als g e ­ leh rt, d a ß es einen d o p p elten U rsp ru n g d er B e ­ w egu n gen , einen vo n d er H irn rin d e und einen a u s den G an g lien des H irn stam m es g e b e ; ab er e rs t allm äh lich und besonders im L a u fe des le tzten J ah rzeh n tes setzte sich die R ic h tig k e it d er Me y- N E R T s c h e n L eh re d urch. T a tsä c h lic h gehen n u r

•die w illkürlichen B ew eg u n g en vo n dem m otorisch en F eld e d er Großhirnrinde aus, das seine B e w e g u n g s­

im p u lse a u f dem W eg e der sogen an n ten P y r a ­ m id en b ah n en zu m R ü ck e n m a rk e sen d et; d o rt w erden die Im pu lse a u f die V o rd erh o rn zellen u m ­ g e sch a lte t, deren A u slä u fe r als m otorisch e F asern

•der periph eren N e rv en zu den M uskeln gelan gen . D ie automatischen B ew eg u n gen d agegen w erd en v o n den Stam m ganglien des G eh irn s in n erv iert.

Sie w erden d ah er au ch als ,,e x tra p y ra m id a le “ o d e r „ s u b k o r tik a le “ B ew e g u n g sv o rg ä n g e b e ze ich ­ 1 Verlag St i l k e, Berlin. Siehe dort auch L iteratur­

angaben.

Meine Arbeit wurde in dankenswerter Weise durch die Notgem einschaft der Deutschen W issenschaft unter­

stü tzt, die ein großes Hirnmikrotom zur Verarbeitung ganzer Gehirne auf Serienschnitten zurVerfügung stellte0.

Sehr verpflichtet bin ich auch meinem verehrten frühe­

ren Lehrer, Herrn G eh.-Rat An t o n, Halle a. S., der mir mehrere aufschlußreiche Gehirne bzw. Serienschnitte von solchen überließ; sie entstammen Kranken, die ich noch als Assistent der Halleschen Nervenklinik beobachtet habe. Besonders fruchtbar für das Studium der Bewegungsstörungen erwiesen sich die in Gemein­

sch aft mit meinem Mitarbeiter Dr. He r z gemachten kinematographischen Aufnahmen,, die in den letzten Jahren durch eine glückliche Verbindung m it dem med.-kinematogr. Universitätsinstitut in Berlin und seinem Leiter Dr. V. Ro t h e erweitert werden konnten.

n et. U n te r S ta m m g a n g lien versteh en w ir die v e r ­ schieden en M assen v o n N erv en zellen (G anglien ­ zellen) an d er B a sis des V o rd erh irn s (Großhirns) u nd im Z w isch en h irn . D iese G an glien sind sta m ­ m esg esch ich tlich ä lte r als die R in d e des V o rd e r­

hirns.

V e rfo lg en w ir den A b la u f einer automatischen Bew egung, so kö n n en w ir drei Teilvorgänge an ihr u n tersc h eid en : ihre H erku nft und Anregung, ihre A nordn ung und Regelung [K oordination), ihre A u s ­ führung (Innervation).

D ie a u to m a tisch e n B e w e g u n g e n sind teils T rie b - u n d A u sd ru ck sb ew e gu n g e n und erfolgen als solche a u f A nstöß e aus kö rp erlich en E m p fin ­ d u n gen , au s G efü h len u n d T rieb en , teils v e rla u fe n sie als M it- und E in ste llb ew eg u n g en b ei w illk ü r­

lich en In n erva tio n en , b e i a u fm erk sam em V erh a lten u n d bei d en k en d er B e tä tig u n g . In d em sich an den w illk ü rlich en B ew egu n gen eb en falls a u to ­ m a tisch e A b lä u fe b eteilig en , is t a u ch die w ill­

kü rlich e M o to rik a u f die U n v erse h rth eit d er A u to ­ m atism en angew iesen . D ie Q uellen der a u to ­ m a tisch en B ew e gu n g e n lieg en d em n ach h a u p t­

säch lich in dem sensiblen G an glio n des Z w isch en ­ hirns, dem Thalam us opticus (Sehhügel) — der b eim M enschen m it Sehen w en ig m ehr zu tu n h a t — u n d im b e n a ch b a rten H öhlengrau um den d ritte n V e n trik e l (s. F i g . i ) ; denn dieseH irn stellen v e rm itte ln die K ö rp erem p fin d u n gen , die G efü h le und T rie b e.

B e i K ra n k h e itsv o rg ä n g e n im T h a lam u s und im zen tra len H ö h len g ra u k o m m t es d ah er zu B e ­ w eg u n g sarm u t in folge v o n A u s fa ll vo n G em ü ts­

bew egu n gen , oder zu a ffe k tiv e n E rreg u n gen . E s e n ts te h t ein M an gel an R e g sa m k e it in fo lg e vo n S ch w äch e der T rieb e oder es tre ten k ra n k h a fte T rieb regu n gen m it entsprech en d en B e w e g u n g s­

en tlad u n g en au f, w ie n eu erd in gs besonders bei K ra n k e n m it G eh irn grip p e b e o b a c h te t w erd en ko n n te. Z u den E rsch ein u n gen a b n o rm er T rie b ­ vo rg ä n g e geh ö rt au ch das trie b h a fte W id erstreb en (N egativism u s, G egen h alten ), das a u to m atisch e G reifen und Z u greifen („Z w a n g sg reife n “ ), und w ah rsch ein lich auch die k r a n k h a ft erh öh te B e ­ e in flu ß b a rk e it im Sinne der N a ch a h m u n g ssu ch t (E ch o p raxie), der B e fe h lsa u to m a tie und S u ggesti- b ilitä t.

D ie dem T h a lam u s und dem H ö h len g rau e n t­

fließ en d en E rregu n gsströ m e m ünden in die koordi- natorischen und motorischen Ganglien des H irn ­ stam m e s: n äm lich in das dem Z w isch enh irn a n ­ gehörende und aus einem inneren und einem äu ßeren G liede a u fg e b au te P a llid u m (G lo b u s

Nw. 1927 73

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974 Kl e i s t: Bewegungsstörungen und Bewegungsleistungen der Stamm ganglien des Gehirns. \ Die N atur-

[wissenschaften

/ J M o m is c h e s 5 c h e m a v o n M y o s tä s e u n d P sy ch o m o fo r/k .

P allidum ex fe rn um . Psychomotorische /lu to m a tlsrh fn ,

Inn e rva tio n derselben. \

Putemem.

/lyosta tische, fe in e re fluhm atism eri, {M it-U . Einstellbewegungen) x s i Klein ze lle n : - ~ _ _ __

Koordination. Zügelung " ~~ ~ ~ - - -

G rosszetten: - -

S e lig h e i! 5 toppen, J n n e r/a tio n

/ Caudatum : Psychomotorische /tutcmatismen (husdnjcks-u Sinnbildben/egungent.

K leinzellen: Koordination, Zügelung derselben Grosszellen : Stetigkeit, Stoppen, Innervation derselben.

- Thalamus op ticu s.

. Koordinierende Zuflüsse für/lutomatismen

„Anregende

HöMenqrju des 3.Kentrihe/s.

P a llid u m in te rn u m : M yosfatlsche gröbere /tutom at/sm en, (.'Massenbewegungen) Jnner/ation derselben

Corpus Luy s i:

M yostatische gröbere flutom atism en, Koordination, Zügelung.

S o m a f o i o p i k der S f a m m g a n g l i e n .

Fig. i.

---N udeus ru be■"

___Kern des hinteren La'nqsbündets

---Trahtus nigra mesencephalicus

---Trahtus ru brospinalis

- ' . Trahtus pattido -sp in atrs

' " ~ ~ Trahtus spino -p uta m in alis

~ - - Bindearm

■ Pons

, \

\ \ Substantia nio ra : Myostattsche, fernere Autom atism en

y ~7M it-und Einstellbewegungen)

\ \ Zonahom pahta: K oordination,Z ügelung.

\

\

Zona reticu/ari5 :Jnnenarion

Innere Kapsel

vordererSchenkel'

Pallidum ml.

Rumpf

Pallidum ent. -

Jnnere Kapsel -<

hinterer Schenket

Putomen

-—Caudatum

|r- --Caput

-Corpus

— Cauda

S c h e m a h s c h e r Horizonf-alschnifl' Corpus und Cauda des Caudatum nach aussen in dieselbe

Homor,talebene projicierl'.

Fig. 2.

p allid u s, n ach seiner h elleren F ärb u n g), das m it der S u b sta n tia n igra (a b g e k ü rzt ,,N ig ra “ ) eng zu sam m en h än g t, und in das stre ifig aussehend e große V o rd erh irn ga n g lion , das Striatum , d as aus dem m ehr innen und un ten gelegenen Pu tam en und dem m ehr oben und an der V e n trik e lo b e rflä ch e

gelegenen Caudatum (Sch w an zk ern, n ach seiner Form ) g e b ild et w ird (s. F ig . i u. 2). M an kön nte das P u tam en au ch als S tria tu m in tern u m und das C a u d a tu m als S tria tu m e xte rn u m bezeichnen.

D ie K o o rd in a tio n der A u to m ism en , ihre O rd ­ n u n g und ih r M aß, die Z u sa m m en fa ssu n g der in ihnen e n th a lten en T eilin n e rv atio n en , sowie Z ü g e ­ lu n g und A u ssch a ltu n g u n zw e ck m ä ß ig e r T eil- und M itin n e rva tio n e n w ird a b er erst e rm ö glich t durch regelnde Z u flü sse m a n n igfach e r A rt, die den G a n g ­ lien des S tam m h irn s besonders aus dem K le in ­ h irn ü ber den B in d ea rm und den ro ten M itte l­

hirn k ern (N ucleus ru ber), a b er au ch aus anderen T eilen des M ittelh irns, aus dem C orpu s su b th ala- m icum , dem h in teren L än gsb ü n d el, der Sch leife und dem R ü c k e n m a rk Zuström en (Fig. 1). A nreg u n gen und koordinierende Z u flü sse w erden vo n den S ta m m ­ ga n glien in besonderen T eilen derselben, bzw . in besonderen Z e lla rte n — den kleinen S ch altzellen — aufgenom m en und an geord net, ehe sie u m g eform t an die m otorischen T eile und Zellen w eitergegeb en w erden. V o n den beid en G an glie n des V ord erh irn s w irk t das m ehr aus klein en Z ellen a u fg e b a u te S triatum (P u tam en und C au d atu m ) h a u p tsä ch ­ lich Icoordinatorisch, das n u r ü ber eine A r t vo n großen Zellen verfü gen d e P a llid u m m ehr moto­

risch. Ä h n lich e B a u - und L eistu n g su n tersch ied e

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Heft 5°- ] K l e i s t : Bewegungsstörungen und Bewegungsleistungen der Stammganglien des Gehirns. 975

16. 12. 1927J

lassen sich üb rigen s au ch an den tiefergelegen en G an glien des Z w isch en - und M ittelh irn s, der N igra, dem ro ten K e rn ( „ R u b e r “ ) und dem C orpu s su b th a lam icu m (Corpus L u y si) w ah rsch ein lich m ach en.

W e g fa ll der ko o rd in atorisch en Z u flü sse oder Z e r­

störu n g der k o o rd in a torisch en A n te ile der S tam m - gan glien (Striatum ) b e d in g t K oordinationsstörungen m it Unruheerscheinungen (Chorea = V e its ta n z und äh n lich e U n ru h eform en ), m a c h t die B ew eg u n g en unstetig, s tö rt das Z u sam m ensp iel vo n a g o n istisch und a n ta g o n istisch w irk en d en M uskeln und ru ft d ad u rch Zittern h ervo r, oder es e n tfä llt in fo lg e einer K o o rd in a tio n sstö ru n g die M ö glich keit, eine B e w e g u n g re c h tz e itig a b zu sto p p en , so d a ß stören de Bewegungswiederholungen a u f treten.

D u rc h E rk ra n k u n g der motorischen A n teile b zw . Z ellen d er S ta m m g a n g lien — des P a llid u m und der N ig ra — k o m m t es h in gegen zu A u s fa ll u n d Schwäche im Bereiche der Autom ism en. Im V o rd erg rü n d e s te h t d a b ei die A kin ese, der M angel an B e re its c h a ft zu a u to m atisch en In n erva tio n en . D ie au to m atisch en B e w e gu n g sa n trieb e m üssen zu ih rer E n tfa ltu n g ab er au ch freie B a h n haben . Sie b esitzen d ah er in beson d erem M aße die F ä h ig ­ keit, die v o n niederen Z en tren ausgeh en den toni­

schen R eflexe zu hem m en; d ah er die Starre bei E rk ra n k u n g des P a llid u m und der N igra.

A n den A u to m atism en und ihren G an glien sind ab er n ich t n u r die bisher b esp roch en en G lie ­ derungen in sensible Q uellen, in k o o rd in a torisch e Z u flü sse u n d E in rich tu n g e n u n d in m otorisch e O rgan e zu u n tersch eid en , sondern m an h a t an ihnen n och zwei weitere A nordnungen ken n en ­ g e lern t: die eine n ach Bweegungsarten, die andere n ach Körperteilen.

B e tra c h te n w ir zu n ä ch st die A n o rd n u n g n ach Bewegungsarten, so d ien t den gröberen A utom a­

tismen, den Massenbewegungen T eile der

1 — , die im w esen tlich en m it dem G e ­ sam tk ö rp er, dem S ta m m e u n d in den dem S ta m m e n ah en großen G elen k en v o n S ch u lter u n d E lle n ­ bogen, H ü fte und K n ie a u sg e fü h rt w erd en , v o r ­ nehm lich das P a llid u m , in S o n d erh eit w o h l das innere Pallidum glied. D em P a llid u m liefern der I h alam u s und das C orpu s su b th a lam icu m A n reg u n gen und R egu lieru n g en , w äh ren d die m otorisch en Im pu lse des P a llid u m teils u n m itte l­

bar, teils m itte lb a r ü ber die K e rn e des hin teren L än g sb ü n d els und den roten K e rn zum R ü c k e n ­ m ark e a b w ä rts geleite t w erd en . D a h e r die D reh -, Z w an gs- und S ch leu d erb ew egu n gen (Torsionen, J a k ta tio n e n , B allism en ) b ei E rk ra n k u n g des C orpu s su b th a lam icu m und die A k in ese und S ta rre (R igor), vo rw iegen d an S ta m m und p ro x im alen G elen ken bei V erletzu n g e n des P a llid u m in ter- num .

Ü b e r den groben B ew eg u n g en b au en sich die feineren Autom atism en anf, die sich m ehr an den E n d en der Gliedm aßen, an H änd en , F in g ern und F ü ß en , an den Gesichtsbewegungen, d er L a u t ­ b ild u n g und der Sprache abspielen . Ih re O rgan e

sind d as S triatum (P u tam en und Caudatum ) sow ie die N ig ra und das äußere Pallidum glied.

D ie fein eren A u to m a tism en tren n en sich aber ih rerseits in gew isse, n och verhältnism äßig ein ­ fache u n w illk ü rlich e B ew egu n gen , im w esen tlich en die M it- u n d Einstellbewegungen, denen die ver­

wickelter en, dem A u sd ru ck der Gefühle u n d der V e ra n sch a u lich u n g vo n V o rstellu n g en dienenden sinnbildlichen B ew egu n gen gegenü b ersteh en.

D ie einfacheren M it- u n d Einstellbewegungen — T eile der F ig . 1 w erd en im Putam en, dem innen gelegen en S tria tu m te il, dem „ S tr ia tu m in te rn u m “ ko o rd in iert und d o rt au ch , noch m eh r a b er in d er N igra in n e rv iert. D ie höheren A u sd ru ck s- u n d Sinnbildbew egungen T eile d er F ig . 1 w erd en d agegen im Caudatum , dem m ehr au ßen, d. h. an der V e n trik e lo b e rflä c h e gelegen en „ S tr ia tu m e x te rn u m “ g eo rd n et und d o rt, m eh r n och im P a llid u m externum in n e rv iert.

E n tsp re ch e n d der Z u sa m m e n se tzu n g sow ohl des P u ta m e n w ie des C a u d a tu m aus k lein en ko o rd i- n ieren d -zü geln d en u n d g ro ß en stetigen d en , sto p p en ­ den u n d in n ervieren d en Z ellen kö n n en bei E r ­ krankung des P u tam en u n d Caudatum je drei ver­

schiedene A rten von Störungen entstehen: In ko ord i­

nationen m it unregelm äßig-m annigfaltigem, veits­

tanzartigem Bewegungsdrang oder m it regelmäßig­

einförmiger zitterartiger Unruhe, sow ie Bewegungs­

armut m it E införm igkeit. Im ein zeln en gehen v o n V e rle tz u n g e n des Pu ta m en a u s: C h orea (V eitsta n z), A th e to se (eine A r t vo n langsam em , steifem V e itsta n z ), Z ittern , B ew eg u n g sa rm u t.

D a s Caudatum lie fe rt b ei seiner E rk ra n k u n g ein er­

seits P a rak in e se n , P se u d o e x p re ssiv- u n d P se u d o ­ sp on tan b ew eg u n g en , d. h. a b g eä n d erte u n d in e in fach ere, w en n a u ch n och im m er zu sam m en ­ g e setzte B ru c h stü c k e zerfallen e A u sd ru ck s- und S in n b ild b ew egu n gen , and ererseits ite r a tiv e W ie ­ d erh olu n gen , rh y th m isch e B e w e g u n g sa b läu fe , sow ie B e w e g u n g sa rm u t m it E in fö rm ig k e it (Stereo­

ty p ie ) .

E rk ra n k u n g der m it dem P u ta m e n en g v e r ­ b u n d enen N igra — w ah rsch ein lich beson ders der u n teren , n etzfö rm ig ge b au ten S c h ic h t derselben (retik u lierte Zone der N igra) — fü h rt zu einer A k in ese der einfacheren M it- und Einstellbew egun­

gen, v o n der au ch die G lied m aßenen d en , G esich t und L a u tb ild u n g getro ffen w erd en . D a m it g eh t eine steife Starre (Rigor) einher, die e b en fa lls die E n d te ile der G lied m aß en u n d die G esich ts­

m u sk u latu r, U n terk ie fe r und Z u nge b efa llen kan n . E in A u s fa ll der höheren, expressiven u n d sym ­ bolischen A utom atism en im V erein m it biegsamer Starre (F le x ib ilita s cerea) od er m it ein fach em Haltungsverharren (P seu d o flexib ilitas) t r it t d a ­ gegen bei V e rle tz u n g des m it dem C a u d a tu m enger v e rk n ü p ften P a llid u m externum auf.

W ir h ä tte n also, um es n och ein m al k u rz zu sagen (vgl. F ig . 1):

1. grobe A u to m a tism en (M assenbew egungen des G esam tk ö rp ers), au sgeh en d vo m C orpu s su b ­ th a la m ic u m und P a llid u m in tern u m ,

73*

(6)

Kl e i s t: Bewegungsstörungen und Bewegungsleistungen der Stamm ganglien des Gehirns. N atur­

w issenschaften

2. fein ere A u to m a tism en (Mit- u n d E in s te ll­

b ew egu n gen ), deren O rgan e P u ta m e n u n d N ig ra sind,

3. fein ste A u to m a tism e n (au sd rü ckend e und sin n b ild lich e B ew eg u n g en ), die v o m C a u d a tu m und P a llid u m e x te rn u m g e liefe rt w erden .

S tö ru n g en d er grob en (1) u n d d er fein eren (2) A u to m a tism en ko m m en h a u p tsä c h lic h b e i ö rtlic h u m sch rieben en u n d m assigen H erderkrankungen in n erh alb der S ta m m g a n g lien , z. B . b ei a rte rio ­ sk lero tisch en E rw eic h u n gen , b ei B lu tu n g e n und G esch w ü lsten vo r. S tö ru n g en d er fein sten A u t o ­ m atism en (3) begeg n en uns d agegen gan z ü b erw ieg en d bei Geisteskrankheiten, d. h. bei au sge b re ite ten u n d zarteren , m eh r od er w en iger w ah lw eise w irk en d en K r a n k h e its v o rg ä n g e n im G eh irn , b eson d ers b e i d er k a ta to n isc h e n V e r ­ b lö d u n g u n d b ei den period isch en , h eilb aren M o­

tilitä tsp sy c h o se n . Jed o ch is t es m ir sp ä ter gelun gen, S tö ru n g en d er fein sten A u to m a tism e n au ch bei H e rd e rk ra n k u n g en n ach zu w eisen . E s is t d ah er begreiflich , d a ß die ein fach e klin isch e B e o b a c h tu n g an den a u to m atisch e n B e w e g u n gsstö ru n g e n z u ­ n ä c h st n ic h t drei, sondern n u r zwei A rten u n te r­

schied : a) die b ei H erderkrankungen b e o b a ch te te n S tö ru n gen , n äm lich C h orea, A th e to se , T orsionen, B a llism e n , Z ittern , R ig o r, A k in ese. D iese ,,myo- statischen“ S tö ru n g en — w ie sie zu sam m en fassen d a u ch g e n an n t w erd en — en tsp rech en den G ru p p en 1 und 2 un serer an a to m isch -p h y sio lo g isch en E in ­ te ilu n g u n d en tsp rin gen dem R u b er, d er N igra, dem C orpu s su b th a lam icu m , sow ie beson ders dem P u ta m e n und dem P a llid u m in tern u m . b) P a ra- kinesen, P se u d o e xp re ssiv- u n d P se u d o sp o n ta n ­ b ew egu n gen , A k in ese m it F le x ib ilita s und P seu d o- fle x ib ilita s , d. h. die ,,psychomotorischen“ S tö ­ ru n gen b ei Geisteskranken, die m it d er G ru p p e 3 un serer an a tom isch -p h ysio lo gisch en E in te ilu n g z u ­ sam m en fallen und F u n k tio n sstö ru n g e n des C a u ­ d a tu m u n d des P a llid u m e x te rn u m d arstellen .

M it d er G roßhirnrinde b zw . dem G ro ß h irn ­ m a n te l h ab en die 'psychomotorischen Störungen, o b w o h l sie h ä u fig — bei K a ta to n ie n , M o tilitä ts ­ p sych o sen , P a ra ly s e n u n d anderen G eistesstö ­ ru n gen — m it H irn rin d e n erk ra n k u n g v e rg e s e ll­

s c h a fte t sind, an sich nichts zu tun. Sie entsprin g en n ic h t e tw a , w ie m an g e g la u b t h a t, ein er d u rch R in d en a u sfä lle b ed in g ten E n th e m m u n g d er su b ­ k o rtik a le n G an g lien , sondern F u n k tio n sm ä n g eln und G leich g ew ich tsv ersch ieb u n ge n in n erh alb der T eilo rg an e d er S ta m m g a n g lien selb st. K r a n k ­ h eitsh erd e u n d K ra n k h e its v o rg ä n g e , die a u f die G eh irn rin d e b zw . den G ro ß h irn m an tel b e sch rä n k t b leib en , ru fen w ed er p sych o m o to risch e noch m y o sta tisc h e S tö ru n g en h e rv o r. F rü h ere, au ch v o n m ir selb st v e rtre te n e and ere A n sch a u u n g en erk lä ren sich d ad u rch , d a ß m an eh em als die M it­

e rk ra n k u n g der S ta m m g a n g lien ü b ersah oder u n te r­

b e w e rtete .

G leich w o h l g ib t es wechselseitige B eziehungen und B eeinflussu ngen zwischen H irnrindenleistungen u n d Vorgängen innerhalb der Stam m ganglien, gerade

h in sich tlich d er p sych o m o to risc h en E rsch ein u n gen . D ie a n a tom isch en V erk n ü p fu n g e n d er S ta m m ­ g a n glien m it der G eh irn rin d e, die u n m ittelb a r v o m P a llid u m , m itte lb a r a u ch v o m T h alam u s, d er N ig ra und dem R u b e r au sgeh en , w eisen zum großen T eil, w en n a u ch n ic h t a u ssch ließ lich zum S tirn h irn . D o ch b ed ü rfen d ie B ezieh u n gen zw isch en R in d en - und S tirn h irn stö ru n g en a u f d er einen S eite u n d S ta m m g a n g lien sym p to m e n a u f d er and eren S e ite n och gen au erer K lä ru n g u nd kön nen e rst erfo lg reich an g eg an gen w erden, n ach d em die E ig e n le istu n g en und E ig en stö ru n g en d er S ta m m g a n g lien selb st gen au er b e k a n n t sind.

E in e le tz te Gliederung der A utom atism en ist die n a ch K örperteilen (F ig. 2). Ih r e n tsp rich t eine g leich sin n ige Som atotopik ( Vo g t) im C au d a tu m P u ta m e n und P a llid u m , w ah rsch ein lich au ch in der N ig ra. D a b e i sind S p rach e, G esich t und K o p f in jed em dieser O rgan e am w eitesten v o rn a n g eleg t;

d a ra u f fo lg en n ach h in ten d er A rm , d an n R u m p f u n d B ein .

D a s P u ta m e n („ S tria tu m in te rn u m "), das P a llid u m in tern u m , d as C orpu s su b th a lam icu m u n d die N ig ra regeln b zw . in n ervieren die niederen, vo n ihnen ab h än g ig en myostatischen A u to m atism en

— d. h. die M it- und E in ste llb ew eg u n g en und die groben M assenbew egu ngen — einseitig, und zw a r a u f d er gegenüberliegenden K ö rp e rh ä lfte ; dah er z. B . die rech tsseitig e A th e to se b ei lin k sseitigem P u tam e n h erd . C a u d a tu m (S triatu m extern u m ) u n d P a llid u m e x te rn u m d agegen besorgen die höheren, seelisch g e h a ltv o llen ,,psychomotorischen“

A u to m a tism en doppelseitig. D a s zeig t sich darin, d aß kleine ein seitige C a u d a tu m h erd e sy m p to m lo s bleib en kön nen , größ ere ein seitige C a u d atu m h erd e a b er eine d o p p elseitige, w en n a u ch w oh l k o n tra ­ la te ra l stärk ere B e w eg u n gsu n ru h e p arak in etisch er od er ite r a tiv e r A r t erzeu g en . A llg em ein h ä n g t d a m it die ü b erw ieg en d e D o p p e lse itig k e it der höheren , p sych o m o to risch en U n ru h efo rm en im G eg en satz zu der E in se itig k e it d er niederen, m y o sta tisch en S tö ru n g en zu sam m en . W en n ein e in seitiger C a u d a tu m h e rd a u f die in nere K a p se l und die in ih r ve rla u fe n d e ko rtik o m o to risc h e P y ra m id e n b a h n ü b erg reift, so en tsteh en neben ein er k o n tra la te ra le n H em ip legie n u r h o m o la te ­ ra le P a rak in esen , Ite ra tio n e n oder S tereo ty p ien , w eil a u f d er k o n tra la te ra le n S e ite die p sych o ­ m o to risch en S tö ru n g en d u rch d ie L ä h m u n g v e r ­ d e c k t w erden . E s g ib t au ch H em ip legien m it A k i­

nese und F le x ib ilita s a u f der n ich tg e läh m te n K ö r ­ p erh ä lfte, die a u f einer zu r L ä h m u n g gegenseitigen V e rle tz u n g d er inneren K a p s e l u n d — w ah rsch ein ­ lich — des P a llid u m beruh en .

W a s a u f diesem F o rsch u n g sg eb ie t bish er e r­

re ic h t w u rd e, v e rd a n k e n w ir d er klin isch en B e ­ o b a c h tu n g u n d a n a tom isch en B e sc h re ib u n g vo n Herderkrankungen und elektiven System erkrankungen des G eh irn s. N a ch d em je t z t v o n d er H e rd p a th o ­ logie die fü r die ein zeln en m o to risch en K r a n k h e its ­ ersch ein u n g en v e ra n tw o rtlic h e n H irn stellen a u f­

g e ze ig t w ord en sind, sind dem H isto p ath o lo gen

(7)

B r a u n : E in bisher u n b ek a n n ter E isstau see in F in n m ark en . 9 7 7

H eft 50. 1 16. 12. 1927J

die W eg e gew iesen , a u f denen er b ei den ausge- b reiteteren a b er fein eren G eh irn erk ra n k u n g en der P sy ch o se n n ach den G ru n d la g en d er gleichen m otorisch en E rsch ein u n gen su ch en und seine a n a ­ tom isch en B e fu n d e klin isch d eu ten kan n .

D ie H isto p a th o lo g ie d er P sy ch o se n h a t a u f dem

G e b ie t der p sych o m o to risch en S tö ru n g en erst w e ­ n ige S c h ritte g etan . W a s ab er b ei der Al z h e i m e r- sch en K ra n k h e it, der P a r a ly s e und v e re in ze lt auch sch on b e i K a ta to n ie n u n d M o tilitä tsp sy ch o sen g e ­ fu n d en w u rd e ( Fü n f g e l d, St e c k, La n g e), stim m t zu den H in w eisen d er H erd p ath o lo g ie.

Ein bisher unbekannter Eisstausee in Finnm arken.

B e itr ä g e z u r M o rp h o lo g ie v o n L a p p la n d I V 1.

V o n Gu s t a v Br a u n, G reifsw ald . (Aus dem Geographischen Institu t der Universität.) Im Som m er 1927 k o n n te ich ern eut, dieses M al

m it U n te rs tü tz u n g d er N o tg e m ein sch a ft, einen T e il L a p p la n d s bereisen . V o n den E rg eb n issen , die b ei g ü n stigem W e tte r sehr reich w aren, sei h ier eines m itg e te ilt, das n ic h t e rw a rte t w urde, dem d a h er im R a h m e n des G a n ­

zen au ch n ic h t w e ite r n a c h ­ g egan gen w erd en ko n n te. D ie eifrigen n orw egisch en F a c h ge­

nossen w erd en sich erlich b ald diesem O b je k t, das ih rer A u f ­ m e rk sa m k e it sch ein b a r b ish er en tg a n g en ist, n äh eres S tu ­ d iu m w id m en .

E issta u seen sind am O st­

ran d des sk an d ian isch en G e­

birg es eine w e it v e rb re ite te E rsch ein u n g. D a die E is ­ sch eide ö stlich d er H a u p t­

schw elle des G eb irges lag, sta u te n sich v o r dem E isra n d d ie S ch m elzw asser in den ein ­ zelnen T äle rn m eist so w e it an, d a ß sie n ach W e ste n ü b er die v o m E is oh n eh in a b g e ­ sch liffen en T alw assersch eid en a b flie ß e n ko n n ten . D iese E is ­ stau seen — k ü rzlic h h a t B .

E . Ha l d e n2 eine Z u sa m m en stellu n g der sch w e­

d ischen gegeb en — e n tleerten sich d an n sc h lie ß ­ lich ru ck w eise n ach O sten, w en n der a b sc h m el­

zende E isra n d d o rth in g e rich te te T a lz ü g e frei gab .

D ie n örd lich sten b ish er besch rieb en en E is s ta u ­ seen3 sind d er K ilp is jä r v i im Q u ellg eb ie t des K ö n g ä m ä -Ä lv an d er G ren ze zw isch en S ch w ed en u n d F in n la n d u n d d er des P o r o jä rv i ( = R en n tier- See) im oberen L ä tä s e n o g e b ie t im E n o n te k iszip fe l F in n la n d s. D e r erstere h a tte e in st eine S p ieg el­

h öh e v o n 528 m , d er le tz te re vo n 665 m .

D iesen w ird m an je t z t einen E issta u se e im M a c e jo k k a ta l in 69° 2 5 ' n. B r. und 2 3 0 40' östl. L .

1 I. s. Pet. M itt. 1925, 27; II. s. Naturwissenschaften 13, 919. 1925; III. s. Pet. M itt. 1927 (noch im D ruck).

2 Y m e r 1925, 113 .

3 V . T a n n e r , Zur geologischen Geschichte des Kilpisjärvi-Sees in Lappland. Bull. Comm. Geol. de Finlande 2 0 . 1907.

ansch ließ en m üssen. M a c ejo k k a ist ein w estlich er A rm des A lte n - E lv , d er diesen N am en vo n der S telle an a n n im m t, an der der M a c ejo k k a sich b ei M ace in 270 m H öh e m it dem vo n Süd en k o m m en ­ den K o u to k e in o -E lv v e re in ig t h a t. D ie b e o b a c h ­

te te n E isseesp u ren lieg en w estlich des W eg es und der T elegrap h en lin ie, die v o n B o ssek o p üb er G ar- g ia — S u o lo vu o b m e — B ig g e lu o b a l n ach K o u to k e in o fü h ren . V o m A b h a n g des C aevresn ju n n e, d er sich v o m S tu o r o a iv v e (546,8) zum M a c e jo k k a ta l a b ­ d a ch t, b e m erk t m an im W esten h in ter der Senk e S tu o ra v a d d a , d u rch w elch e der W in te rw e g fü h rt, a u f 3 — 4 km L ä n g e V ereb n u n gen , ebene S a n d ­ p la tea u s in 475 m H öhe. D iesen entsprech en am W e sth a n g der K u p p e 491 vo n C a evresn ju n n e A u s ­ w asch u n g en und u n verk en n b a re K liffb ild u n g e n , v o n denen F ig . 1 ein B ild g ib t. In dem so n st jed e r sch arfen F o rm erm angeln d en u n d v ö llig m it M oräne versch m ierten G elän d e sind diese S te il­

w än d e ü b erau s a u ffä llig. Ic h ko n n te sie e tw a 1 k m w e it verfo lg en . D ie A u fsc h ü ttu n g e n und A u sw a sch u n g en w ied erh o len sich in 475 m und 470 m H öhe ö stlich C aevresn ju n n e, in 475 m am R ü c k e n G alb m a d a k m a ra s n örd lich des D a tk o v a rre (600 m), w o au gen sch ein lich der S ü d ran d des h ier 12 k m b reiten S tau sees lag. E in sü d lich er Z ip fel Fig. 1. K liff des Mace-Eisstausees in Finnmarken am W esthang von

Caevresnjunne. G. Br a u n phot.

(8)

9 7§ St e i n b r i n c k: Zum Feinbau und zur P h ysik natürlicher Zellulosefasern. I" Die N atu r­

w issenschaften

d esselben h a t sich ü b er den B ig g e ja u re (jaure = See) e rstre c k t, an dessen W e stu fe r m ehrere K liffre ih e n ü b erein an d er, d ie h ö ch ste a u ch m in d esten s 475 m hoch , d e u tlich zu sehen sind , w äh ren d am O stu fe r n ich ts D e u tlich e s e n tw ic k e lt is t (s. F ig . 2).

S o w e it die B e o b a c h tu n g en . W ie oben schon gesag t, lagen gla zia lm o rp h o lo g isch e A rb e ite n n ic h t in m einem P la n , u n d ich w a r au ch n ic h t fü r diese a u sg e rü ste t (F ehlen eines N ive llierin stru m en ts).

D ie A rb e ite n d ü rfte n a u c h re c h t m ü h sam sein, da m an sich b ei d er g erin gen S p ieg elh ö h e des Sees n och im B irk e n b u sc h w a ld b e fin d e t, der u n ü b e r­

s ic h tlic h is t u n d d a v o r allem diese Z on e s ta r k v e rs u m p ft ist. T ro tz des sehr tro ck en en S om m ers 1927 w aren schon a u f der v o n m ir b egan gen en R o u te die M oore stellen w eise ein s ta rk es H in d e r­

n is. D e sh a lb m u ß te ich v o n w eiterem abseh en, und ich v e rd a n k e es n u r dem g u te n B la u d ru c k der n och n ic h t ersch ienenen n orw egisch en K a r te 1 : 100000, den m ir d ie L ie b e n sw ü rd ig k e it v o n M a jo r S. Kl i n g e n b e r g, D ire k to r d er n orw egisch en L an d esa u fn a h m e , zu r V e rfü g u n g g e s te llt h a t, w enn ich h ier ü b e rh a u p t so e x a k te A n g a b e n m ach en k o n n te . Sie la u fen d a ra u f h in au s, d a ß h ier ein Eisstausee bestanden hat (M ace-Stausee), dessen Spiegelhöhe b e i 4 7 5 m lag, den eine E ism asse im O sten a u fsta u te , die d as h e u tig e A lte lv t a l v e r ­ sp errte. D e r M a ce-E isstau se e sch e in t k ein en A b ­ flu ß n a ch W e ste n d u rch ein en P a ß g e h a b t zu h a b en . E s feh len z w a r h ie r im Q u ellg eb ie t des M a c e jo k k a fa s t alle H ö h e n za h len ; w as m an a b er w eiß (C accejau re 621 m hoch) d e u te t d a ra u fh in , d a ß dieses Q u ellg eb ie t erh eb lich h ö h er is t; d er See sch e in t d a h er in o st-w e stlich er R ic h tu n g n ic h t sehr la n g g e s tre c k t gew esen zu sein. E r sch e in t sich e b en fa lls ru ck w eise e n tle e rt zu h ab en , d a m eh r­

fa c h u n te r 475 m gelegen e V ereb n u n g en , A u s ­ w asch u n g en u n d K liffe (z. B . K u p p e 460 m vo n C aevresn ju n n e) zu r B e o b a c h tu n g kam en . D e r F lu ß

is t je t z t in w eite, ve rm o o rte A u fs c h ü ttu n g s ­ terrassen in 410 — 420 m H ö h e ein gesch n itten .

Fig. 2. Lageskizze (oben) und Situationsskizze (1: 200 000) des Mace-Eisstausees.

Zum Feinbau und zur Physik natürlicher Zellulosefasern.

V o n C. St e i n b r i n c k, L ip p s ta d t.

Im J a h rg a n g 1927 dieser Z e its c h rift h a t A . Fr e y

(S. 760 — 765) ü b er den su b m ik ro sko p isch en F e in ­ b au d er p fla n zlich e n Z ellm em b ran b e ric h te t und d a b ei die B e d e u tu n g d er p o la risa tio n s-o p tisch en M eth od e z u r E rfo rsch u n g desselben h er v o r gehoben.

E r s c h lie ß t seine M itte ilu n g m it d er B em erk u n g, d a ß sie b eson d ers g e eig n e t sei, d ie M icella rstru k - tu r d er versch ied en en G ew eb selem en te a u fz u k lä ­ ren, fü h rt a b er als B eisp iele n u r ein ige S p e z ia l­

fä lle n ach eig n er B e o b a c h tu n g an.

N u n g ib t es a b e r eine G ru p p e v o n Zellen, die n a ch d er ang eg eb en en M eth od e seit J ah rzeh n ten v o n ein er R e ih e v o n F o rsch ern , vo n Na e g e l i und Sc h w e n d e n e r ausgeh en d, e in d rin g lic h e rfo rsch t w ord en sind, w eil sie sow oh l in th e o retisch e r als in p ra k tisc h e r B e zie h u n g großes In teresse b ieten . E s sind dies die sog. B a stfa se rn , die d as S k e le tt­

s y ste m d er P fla n z e a u fb au en u n d w egen ih rer

m ech an isch en E ig e n sc h a fte n zu m T e il als G e ­ sp in stfa sern v e rw e n d e t w erd en . In n eu erer Z e it is t ih r F e in b a u w o h l am ein geh en d sten u n tersu ch t und am ü b e rsich tlich ste n zu sam m en ge ste llt v o n H . Re i m e r s in d er A b h a n d lu n g : ,,D ie V ersch ied en ­ h eiten im stru k tu re llen A u fb a u der B a stfa se rn in ih rer B e d e u tu n g fü r die tech n isch e W a re n k u n d e “ (M itteil, des D e u tsch . F o rsc h .-In st, fü r T e x tils to ffe , K a rlsru h e i. B . 1922). L eid e r h a t diese A rb e it n ic h t die w ü n sch en sw erte V e r b re itu n g gefunden, d a die M itteil, des K a rls ru h e r In s titu ts im B u c h ­ h a n d el n ic h t zu h a b en sind und an N ic h tm itg lie d er d er T e x til- In s titu te satzu n g sg e m ä ß n ic h t ein m al leih w eise ab geg eb en w erd en .

D a die L e itu n g des K a rls ru h e r In s titu ts jed och g e s ta tte t h a t, zu ein em B e ric h t in u n serer F ig . 1 ein ige A b b ild u n g e n d er A b h a n d lu n g w ied e rzu ­ geben, die, w en n a u ch sch e m atisch geh a lten , einen

(9)

bequ em en allg em ein en A u fsc h lu ß ü ber die B a u - e ig en tü m lich k eite n der B a stfa se rn ve rm itte ln , so sei es g e s ta tte t, im A n sch lu ß an die M itteilu n g vo n Fr e y, ü b er den Weinbau der B a stfa se rn k u rz zu b erich ten und h ieran B e m erk u n g e n ü ber die m u t­

m aß lich e b io lo gisch e B e d e u tu n g desselben zu kn ü p fen .

D ie F ig u ren stellen k u rze M itte lstü c k e au s den la n g g estre ck te n K ö rp e rn vo n B a stfa se rn vo r, die b e k a n n tlic h eine s ta r k v e rd ic k te m eh rsch ich tige W a n d b esitzen ; der äu ß ere T e il d er d a rg estellten W a n d m ä n tel is t in der Z eich n u n g v e rk ü r z t, d a ­ m it au ch die S tru k tu r d er In n en zon e sich tb a r w ird . D ie S ch em a ta zeigen, d a ß die W an d m assen in allen F ä lle n sch rau b ig a u f g e b a u t sind. B e i dem T y p u s der H anfgruppe (F ig. 1 a) w eisen die sch rau - b igen M icellarreih en in nen u n d au ß en linlcsläufige W in d u n g a u f; b ei der N esselgruppe (Fig. 1 b) sind

H eft 50. 1 St e i n b r i n c k: Zum Feinbau und zur

16. 12. 1927J

Fig. x. Schem ata von Bastfaserstrukturen nach Re i m e r s (Mitteil. d. deutsch. Forsch.-Inst. f. T ex til­

stoffe, Karlsruhe i. B. 1922). — A von der Hanfgruppe;

B von der Nesselgruppe; C von der Flachsgruppe.

V erlauf der Micellarreihen in den sekundären V er­

dickungsschichten außen und innen.

d ie W in d u n gen alle rechtsläufig: b e i d er F la ch s­

gruppe (F ig. 1 c) au ß en rechts- u n d in nen lin k s­

lä u fig 1.

Sehen w ir vo n den V ersch ied en h eiten d er drei T y p e n zu n ä ch st ab u n d fragen , ob d er im m er w ied erkeh ren d e sch rau b ige C h a ra k te r d er M ice lla r­

reihen e tw a m it der F u n k tio n d er B a stfa se rn als d er S k elette le m e n te der P fla n z e in B e zie h u n g stehe.

D ie h in und w ied er b ei N ic h tb o ta n ik e rn zu fin d en d e A u ffa ssu n g , als ob d er e ig en a rtig e A u fb a u dieser Z ellm em b ran en u n m ittelb a r d u rch die W a c h s ­ tu m sve rh ältn isse b ei ih rer A u sb ild u n g b e d in g t sei, is t n äm lich zw eifello s u n rich tig . E s sind zu v ie le F ä lle b e k an n t, w o in u n m ittelb a re r N a c h b a rs c h a ft v o n Z ellw än d en solch er S tru k tu r (d. h. eng m it ih n en verw ach sen ), M em branen gan z anderen

1 Zur Hanfgruppe gehören auch der Hopfen, der chinesische Papiermaulbeerbaum, die Weiden, wie über­

haupt die allermeisten Faserformen; zur Nesselgruppe u. a. die Ram ie; zur Leingruppe auch der Oleander und seine Verwandten.

F ein b a u es sich finden, die sich d och o ffen bar u n ter gleichen äu ßeren p h y sik a lisch en B e d in g u n ­ gen h e ra n g eb ild e t h aben . So u n b eg reiflich es uns a u c h n och ersch eint, w ir m üssen uns d a m it ab- find en , d a ß dem leb en d en P ro to p la sm a eine a u ß e r­

o rd en tlich e S o u v e rä n itä t in der stru k tu re llen F o r ­ m u n g der Z ellm em b ran en in nezu w oh n en sch ein t — je n ach den ökologisch en A u fg a b e n der O rgan e od er G ew ebe, denen sie angeh ören . Z eugen d a fü r sind zah lreich e Sch ru m p fu n gs- und andere M e­

ch an ism en .

M an h a t nun, u m die S ch ra u b en stru k tu r der B a stfa se rn als A n p a ssu n g an ihre A u fg a b e zu e r­

klä ren , den V erg le ich m it dem V erfah re n des S e i­

lers h eran g ezo gen , der seine F ase rb ü n d e l und L itz e n gle ich fa lls sch ra u b ig w ic k e lt, um seinen S tric k en die n ö tig e F e s tig k e it zu erteilen . D e r V e rg le ic h h in k t jed o ch zu seh r; d er Seiler m uß ja so verfa h ren , d a m it eine m ö glich st große R e i­

b u n g die A b lö su n g der E in ze lsträ n g e vo n ein a n d er ve rh in d e rt. In den Z ellm em b ran en sind hin gegen die M icellarreih en o rg an isch m itein a n d er v e r ­ w ach sen und jed en fa lls u n terein an d er so fest v e r ­ k itte t, d a ß eine sch rau b ig e A n la g e ru n g zu r E r ­ h ö h u n g der R e ib u n g und so m it der F e s tig k e it ü b e rflü ssig ersch ein t. Im G eg en teil so llte m an m einen, d a ß die F e s tig k e it der B a stfa se rn , die ja vo rn e h m lich in ih rer L ä n g sric h tu n g b e a n sp ru ch t w erd en , ih ren h ö ch sten G ra d erreichen w ü rd e, w en n die M icellarreih en gen au längs der Z e llax e ve rlie fen , d a ja , a ller E rfa h ru n g nach , b ei den M icellverb ä n d en die L in ie der g rö ß ten K o h ä sio n in ih re L ä n g s ric h tu n g fä llt.

B e i ein er solchen A n o rd n u n g p a ra lle l d er F a s e r­

achse w ü rd en a b er die B a stfa se rn n u r eine sehr g e ­ rin ge L än gsd e h n u n g zulassen. U n d diese E r w ä ­ g u n g fü h rt uns, w ie m ir sch ein t, a u f die w a h r­

sch ein lich ste D e u tu n g ihres S ch ra u b en b a u es. Schon 1874 h a t Sc h w e n d e n e r b e to n t, d a ß es b eim B a u des S k eletsy ste m s d er P fla n ze, das ihre F o rm ge ge n ­ ü b er sta rk en äu ß eren A n g riffen , z. B . stü rm isch en L u ftb e w e g u n g en , a u fre ch tzu erh a lte n h ab e, w en i­

ger a u f die absolute Festigkeit als a u f die Tragfähig­

keit ankom m e, d. h. a u f die F ä h ig k e it, sta rk e D e h ­ nun gen , die d u rch Z erru n gen , V erb ieg u n g e n usw . h e rv o rg e ru fe n w erden , ohne Überschreitung der Elastizitätsgrenze rü c k g ä n g ig zu m ach en. Sc h w e n­ d e n e r h a t d u rch B e lastu n g sve rsu ch e g ezeig t, d aß P fla n zen fa se rn sich gegen ü b er anderen M a te ­ ria lien , z. B . M eta lld rä h ten gerad e d u rch ih r T ra g v erm ö g e n au szeich n en ; die p h y sik a lisch e B e ­ grü n d u n g d a fü r h a t er jed o ch n ich t a u fg esu ch t.

E r s t D eh n u n gsversu ch e aus den le tzten Jahren h a b en h ierü b er A u fk lä ru n g g e b ra ch t.

Sie sind vo n der E rw ä g u n g au sgegangen , d aß eine sch rau b ige „ S p ir a le “ aus S ta h ld ra h t ihre W in d u n ge n v erm in d ert, d. h. zu m T e il a b w ic k elt, w en n sie in die L ä n g e gezogen w ird , und, d a ß sie los­

gelassen, ela stisch zu rü ck sp rin g t. D a lie g t die V e rm u tu n g nah e, d aß sich eine B a stfa se r ebenso v e rh ä lt, und diese E rw a rtu n g h a t sich v o ll b e ­ s tä tig t. D ie ersten V ersu ch e dieser A r t sind 1924 Physik natürlicher Zellulosefasern. 9 7 9

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