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Reichsgesetzblatt : herausgegeben im Reichsministerium des Innern, 1881 nr 19

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Academic year: 2022

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SRdd)g=©efetoIait.

M 19 .

® e fe j, Betreffertb bie Slbcinberung ber ©etoetbeorbnuttg. <5. 3. — S e fa tin tm a c ^u n g , betreffenb bie TOrtberung bet S3orfd)riftett übet bie SSemenbutig ber S9fe[jiempeltnatfen. ©. 24 5.

(9ir. 1439.) ©efe|, betreffen! bie ?lbättberung ber ©etoertrbnung. Som 18. 3uit 1881.

2 ß tr SBilfyelllt/ i m x ©otte3 ©naben 9eutfc^er hälfet, $onig

bon b re iig e n :c.

oerorbnen im tarnen be§ 9veicC))§, nach erfolgter uftimmung be§ 33unbegrath§

unb beg D^excEjgtagg, wag folgt:

S lrtife l 1.

9in bie ©teile ber §§. 97 big 104 ber ©enebeorbnung treten nad)fotgenbe

©eftimmungen:

§- 97.

diejenigen, welche ein ©ewerbe felbftänbig betreiben, tonnen ¿ur gßrbermtg ber genteinfamen gewerblichen ^ntereffen ¿u eine'Innung ¿ufammentreten.

Stufgabe ber neuen Innungen ift:

1. bie pflege be§ ©emeingeifteg fowie bi 9!ufred)terbattung unb ©tärfung ber ©tanbegehre unter ben 3nnunggtitgliebem;

2. bie görberung eineg gebeii)lid)en Sßtbrtitniffes ¿wifdjen ÜÜleiftern unb

©efetten fowie bie -gürforge für ba ^erbergewefen ber ©efellen unb für bie 9cad)Weifung non ©efellenareit;

3. bie nät)ere Siegelung beg öehtlinggbefeng unb bet gürforge für bie M)ntfd)e^ gewerbliche unb fttttiche Sugbilbitng ber SebrUnge/

4. ©treittgfeiten ber im §. 120a begegneten Strt ¿wifefen ben 3 nnunÖ§5 nntgltebern unb ihren ßebriinge) an ©teile ber ©emeinbebehbrbe (9(bfa| 2 bafeibft) ¿u entfeheiben.

§. 97a

d ie Innungen ftnb befugt, ihre Sßiffamfeit auf anbere, ben ^innungg*

mitgiiebern gemeinfame gewerbliche fjuterefm a(g bie im §. 97 bejeid)neten aus*

¿ubcl)nen. ^ngbefonbere fleht il)nen ¿u:

1. ifacbfchulen für ßehrltnge ¿u errdjten unb biefeiben ju leiten;

2. jur gßrberung ber gewerblichen unb tedhnifdjen Slugbilbung ber SDleifler unb ©efelien geeignete ©inridftmgcn ju treffen;

SReid^ä - ©efcfeBI. 1881.

2Iu§gegeben ju S erlin ben 22. 3 u ti 1881.

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3. ©efetlen* unb SJteifterprüfungen ju oeranftalten unb übet bie Prüfungen geugniffe aubjuftellen;

4. gur yötbemng beb ©etoerbebetriebb bet 3nnuitgbmtigUebet einen gemein*

fd)aftlid)en ©efd)aftbbetrieb einjuticpten/

5. ¿ur Unterftütjung bet 3ttnungbmitglieber, ipter Slngepötigen, ihrer @e=

feilen unb ßebtlinge in fällen bet ittan!i)eit, beb ©obe§, bet Slrbeitb*

unfapigfeit ober fonftiger Vebürftigfeit, Waffen einjuticpten/

6. 0d)iebbgetid)te ¿u ettidjten, toelcpe berufen finb, @treitigfeiten bet im

§. 120a bejeidmeten Sltt ¿toifd)en ben 3nnungbmitgtiebern unb beten

©efellen an 0tette bet fonft juftänbigen 33ei)ötben ju entfcpeiben.

§. 98.

©et V e jirf, für melden eine Innung errichtet wirb , foit in bet Sieget nicht übet ben SSegirf bet pöpeten Vertoaltungbbepürbe, in toelcfjem bie Innung ihren 0 i | nimmt/ binaubgefen. Stubnapmen bebürfen bet ©enefymigung bet genital*

bepörbe.

SSei bet ©rricptung i|l bet 3nnung ein Staute ¿u geben/ meldet oon bem aller anbeten/ an bemfetben Orte ober in betfelben ©emeinbe beftnblic£>en Innungen oerfdbieben ift.

§. 98a.

©ie Aufgaben bet 3nnung, bie ©inricptung iptet Vermattung unb bie Stecbtboerpältniffe ihrer Sftitglieber werben, foweit bab ©efep batübet nicpt be*

ftim m t, butd) bab 3 nnungbftatut geregelt.

©abfetbe tnufj Veftimmung treffen:

1. übet Statuen / 0 ip unb V e jitf bet 3™ung,-

2. übet bie Aufgaben bet 3nnung/ fowie übet bie bauetnben ©nricptungen ju t (Erfüllung biefet Stufgaben,* namentlid) ftnb bie nacpfotgenben Vet*

pättniffe beb ßeprlingbwefenb ju regeln:

a) bie oon ben 3 nnutt9§nütgtiebern bei bet Stnnapme oon ßeprtingen ju erfüttenben SB otausfeij ungen unb form en, fotoie bie ©auet bet

¿ehrgett;

b) bie liebetmad)ung bet Veobad)tung bet in §§. 120, 126, 127 enthaltenen Votfdmften feitenb bet 3 nnLm3/

c) bie Verpflichtung bet «Steiftet, ihre Öeptlinge ¿um Vefudje bet

$ortbilbungbfd)ule ober bet ^adpfcpule an^ubatten,

d) bie Veenbigung bet ¿ebtge.it, bie 3lubfd)teibung bet ßeptlinge oot bet 3nnuttg unb bie (Ertpeilung beb öebrbtiefeb;

e) bie Vilbung bet Vebötbe unb bab Verfahren ¿ut (Entweihung bet int §. 97 unter Str. 4 bejeicfyneten 0treitigfeiten;

3. übet Slufnapme, Slubtritt uub 3(ubfd)tiefung bet Vtitgtieber,*

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4. übet bie Siebte unb Pflichten bet SJtitgtieber, ingbefonbete über bie

«Beiträge, we(d)e ton benfetben ju entrichten finb, unb über ben 9)tajf ftab, naci) welchem beten Umlegung erfolgt;

5. über bie etwa wegen SBerlefcung jtatutari(d)cr 23 or fünften gegen bie gnnunggmitglieber ju terbängenben Drbnunggftrafen;

6. über bie SSilbung be§ Sßorftanbeg, über ben Umfang feiner SSefugniffe unb bie gormen feiner ©efdfiftgfübrung;

7. über bie gufammenfe^ung unb Berufung bet 3nnung8»erfammlung, über bag ©timmredf in berfelben unb • über bie Strt ber 33efd)luff faffung;

8. über bie «Beutfunbung ber Sßefdfüffe ber gnnunggterfammlung unb beg Sßorftanbeg/

9. über bie Sßoraugfetjungen unb bie gönn einer Slbänbetung beg ©tatutg/

10. über bie 2Sot<rogfe|ungen unb bie gotm ber Sluflöfung ber Innung/

11. über bie Sßerwenbung beg gnnunggtermßgeng im galie ber Sluflöfung ober ©d/liefung ber Innung/

12. über bie Stuffteilung unb Prüfung ber 3a^regreci)nung.

£)ag ©tatut barf feine SBeftimmung enthalten, welche mit ben in biefem

©efe^e bejeidmeten Aufgaben ber Innung nicht in 93erbinbung fteft ober gefe|=

lieben «Bovfd/riften ¿uwiberläuft. ( . m .

«Beftimmungen über Einrichtungen jur Erfüllung ber m §. 97 a. unter 9er. 4, 5, 6 bejeichneten Aufgaben bürfen nicht in bag gnnunggftatut aufgenommen werben.

§. 98b.

<Dag gnnunggftatut bebarf ber @ene()uügung burch bie l)öberc SSerwaltungg»

behöxbe begierigen SSejitfg, in weld/em bie gnnung ihren © i| nimmt. ®te Einreichung gefchieff burch bie 9lufftd)tgbehcrbe (§. 104).

£)ie ©enehmigung ift ¿u oerfagen:

1. wenn bag gnnunggftatut ben gefeffichen Slnforberungen nicht entflicht/

2. wenn burch bie in bem gnnunggjtatut oorgefehenen Einrichtungen bie M ittel ju r Erfüllung ber"ben Innungen nach §. 97 obiiegenben Stuf gaben nicht ft eher gefeilt etfd/einm/

3. wenn bie gentralbehörbe ber burch frag gnnunggftatut oorgefet)enen

«Begrenzung beg gnnunggbezirfg bie nach §. 98 Slbfatj 1 erforbertiche gufthnmung terfagt bat.

Stuferbem barf bie ©enehmigung nur terfagt werben, wenn in bem burch bag gnnunggftatut torgefehenen gnnurtggbezirfe für bie gleichen ©ewerbe etne

Innung bereitg befteht. „ .

gn bem bie ©enehmigung tetfagenben SSefcfetbe fmb bie ©runbe argu»

geben/'gegen benfetben finbet ber Stefurg ftatt; wegen beg SSerfahreng unb ber

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SBehörben gelten feie Borfd/riften feer §§. 20 unfe 21, foweit nicfjt lanfeeSgefepch fea§ Berfafwen in streitigen BerwaltungSfadhen fplap greift.

Abänfeerungen beS 3nnungSftatut8 unterliegen feen gleichen Borfchriften.

§. 98c.

@o!i in feer Innung eine Einrichtung feer in §. 97a unter A r. 4, 5, 6 oorgefef)enen A rt getroffen werben, fo ftnfe feie feafür erforfeerlid/en Beflimmungen in Aebenftatuten jufammcnjufaffen. (Diefelben bebürfen feer (Genehmigung turch feie im §. 98b bejeid/nete höhere BerwaltungSbehörbe. Bor feer (Genehmigung ift feie (Gemeinfcefeehörfee feeS DrteS, an meinem feie Innung ihren S t| hat, fo*

mie, falls feiefe Bepörfee für feie Innung nicht feie Stufftchtöbehörbe bilbet, auch letjtere ju hören. Sie (Genehmigung fann nach Ermeffen oerfagt werben. 3 tt feem feie (Genehmigung oerfagenfeen Befd/eibe ftnfe feie (Grünfee angegeben, ©egen feie Berfagmtg fann binnen rner ASochen Befchwerbe an feie gentralbehörfee ein*

gelegt »erben. Slbänfeerung feer Aebenftatuten unterliegen feen gleichen Borfchriften.

§. 99.

(Die Innung fann unter ihrem Aarnen Rechte, inSbefonbere Eigentum unfe anfeere feingliche Siechte an (Grunbftücfen erwerben, ©erbinblicfefeiten eingehen, oor (Gericht flagen unfe oerflagt werben, gür alle Berbinblichfeiten feer Innung haftet feen ©laubigem nur baS Vermögen feer Innung.

§ . 100.

511S pnungSmitgliefeer fönnen nur fperfonen aufgenommen werben, feie ein ©ewerbe, für welches feie Innung errichtet ift, in feem 3nnung§bejirfe felbft*

ftänfeig betreiben ober in einem feem ©ewerbe angel)örenfeen (Großbetriebe als Aßerfmeifter ober in ähnlicher Stellung befchäftigt ftnfe. Anbere fperjonen fönnen als El)remnitgliefeer aufgenommen werben.

23ott feer Ablegung einer Prüfung fann feie Aufnahme nur abhängig gemacht werben, wenn A rt unfe Umfang feerfelben feurd) feaS Statut geregelt ftnfe/ feie Prüfung fearf nur feen Aad)WeiS feer Befähigung jur felbflänfeigen Ausführung feer gewöhnlichen Arbeiten beS ©eWerbeS bejwecfen.

3 ft bie Aufnahme oon feer Surücflegung einer SehrlingS* ober ©efclienjeit ober Oon feer Ablegung einer «Prüfung abhängig gemad)t, fo ift eine Ausnahme oon feer Erfüllung feiefer Anforfeerungett nur unter beflimmten im Statut fefi»

geteilten BorauSfeßungen guläfftg. Bon einem Aufnahmefuchenfeen, welcher bereits oor einer anfeeren, feen BorattSfe|ungen feiefeS ©efetjeS entfpred/enben Innung feeS=

felbett ©ewerbeS eine Aufnahmeprüfung beftanfeen hat/ fann eine folcpe nicht uochmalS oerlangt werben.

©ewerbtreibenfeen, welche feen gefe|lid)en unfe flatutarifcpen Anforfeerungen entfprechen, fearf feie Aufnahme in feie 3imung nicht Oerfagt werben.

Bon feer Erfüllung feer gefetjüd/en unfe ftatutarifd/cn Bedingungen fann ju ©unften Einzelner nicht abgefehett werben.

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Sont (gintritt in eine 3nnung ftttb bjenigen au§gefd^Ioffen, welche ft cf nicht im Seft|e bet bürgerlichen (£[)renred)te batben ober welche in geige geriet;^

IidE>er Snorbmtngen in ber Serfügung über ic Vermögen befcf;ränft ftnb.

©er SluStritt auS ber Innung ift, men baö ffnnungöftatut eine norlferige Srtgeige barüber nicht »erlangt, jebergeit gefttet. Sine Sttgeige über ben 3luS*

tritt fann früheftenS fed)S Monate »or bent |teren »erlangt werben.

SuSfdfeibenbe Stitglieber »erlicren ade 5tfprüd)e an baS gjnnungSoerittögeti, unb foWeit nid)t ftatutarifch abmeid)enbe Stimmungen getroffen ftnb, an bie t»on ber Innung errichteten Sebenfaffen; fte'leiben gut gahlung berjenigen Sei*

träge »erpfiidftet, bereu Umlegung am ©ageilweö Austritts bereits erfolgt mar.

Sefonbere Serbinblidjf eiten, welche fte ber ütnung gegenüber eingegangen ftnb, Werben burd) ben A ustritt nicht berührt.

©ie Siechte ber 3nnungSmitglieber, rit 5luSnal)tne beS ©timmrechtS unb ber ©hrenredfte, fönnen non beren Sßittwer welche ben Gewerbebetrieb fortfeljen, fo lange auSgeübt werben, als fte bie etff'tedgenben Ser|)flid)tungen erfüllen,

©ie näheren Seftimmungen ftnb burd) bat Statut gu treffen.

§. 10fr.

©ie non bett 3nnungStnitgliebern befd)äftigten Gefelleit nehmen an ben 3nttungSuetfammlungen unb an ber Serwdtung ber Innung nur infoweit tbeil, alS biefeö in bent ffnnungSftatute norgefeten ift. Sitte fold)e ©heHna^nie tttufg tl)nen eingeräumt werben an ber 2lbnaf)m non Gefellenftrüfungen fowie an ber Segrünbung unb Serwaltung alter Gmrd)tungen, für weld)e fte Seiträge ent*

rid)ten ober eine befonbere Stül)emaltung tberiie[)tneit, ober welche gu ihrer Unter*

fiü|ung beftimmt ftttb.

Son ber SluSübung eitteS @tiimtred)tS ober eines Ghtenred)tS in ber 3>nnung ftnb alle biejenigett auögefd)loffetv weld)e fid) nicht im Seftige ber bürger*

lid)en Gl)rettrechte befütbett, ober Welche tt golge gerichtlicher Slnorbnung in ber Serfügung über il)r Serntögen befebrättf ftnb.

§. l)0 b .

©en 3nnungStnitgliebern barf )te Serfflid)tuttg gu ©anblungett ober Unterlaffungen, welche mit ben Sufgaöen ber 3mtung in feiner Serbinbung flel)en, nicht auferlegt werben.

3u anberen gweefett als ber Gifüllung ber flatutarifd) ober burd) baS Gefelg beftimmten Aufgaben ber Innung/ fowie ber ©edmtg ber Soften ber gtimmgSüerwaltung bürfett Weber Seiräge oon ben gnttungömitgliebern ober non ben Gefellen berfelbett erhoben werben, noch Serwenbungett auS bent Ser*

mögen ber Innung erfolgen.

©ie auf Grunb beS gnnungölatutS ober ber üftebenftatuten (§. 98 c) umgelegten Seiträge unb »erhängten DrbnuttgSflrafen werben ttad) Eintrag beS gnnungSüorftanbeS auf bent für "bie Seitreibung ber Genteinbeabgabett lattbeS*

rechtlid) norgefel)enett Siege gwattgSweife eittgegogett. Ueber bie Setpflid)tung

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¿ur 3ai)hmg ber Beiträge ftnbet unbefchabet ber vorläufigen (ginjte^ung ber Stedftgweg ftatt. Heber Verwerfen »egen ber Drbnunggftrafen entleibet bie Slufftcbtgbebörbe enbgültig.

§. 100c.

Heber bie (Sinnahmen unb Sluggaben ber nad) Vlafigabe beg §. 97 a unter 9lr. 5 begrünbeten Hnterftüumggfaffen mufj getrennte «Rechnung geführt

»erben. ©ag augfd)liepch fü r bife Waffen beftimmte Vermögen ift getrennt von bem übrigen pnunggvermöget ju verwalten. Ver»enbungen für anbere 3»ede bürfen aug bemfeiben nicht gemacht »erben. ©ie ©laubiger ber taffe haben bag Stecht auf abgefonberte Befähigung aug bem getrennt verwalteten Vermögen.

Stuf foldfe trantenfaffen ber Innungen, welche eine ben föorfc^riften beg

©efeijeg über bie eingefchriebenen ^»ilfgiaffen vom 7. Slpril 1876 entfprec^enbe Hnterftü^ung gewähren folien, ftnben folgenbe Veftimmungen Slnwenbung:

1. ben Vteiftem, welche fü r ihre ©efellen unb Se^rlinge bie ta ffe » beitrage verfeineren, ftel)t bag sJved)t ju , bie legieren bei ber bem plligfeitgtage junächfi vottusgel)enben ober bei einer biefem Xage folgenben 2oi)nja£)iung in Anrechnung ju bringen;

2. ber Slnfprud) auf Hnterflü|mg aug ber taffe fann m it rechtlicher SBirfung »eher übertragen nod) verpfänbet »erben; er fann nid;t

©egenftanb ber SSefcflagnafne fein;

3. bie ©efellen fönnen, fo lance fte ben taffen angehören, ju ben nach Vlafgabe beg §. 141a begrünbeten Verpflid/tungen nicht petangejogen

»erben;

4. ©efellen, welche bereitg eimr eingefcbriebenen hulf^faffc nngepören, fönnen, fo lange fte an berfelben beteiligt ftnb, jum (Eintritt in bie cntfpred)enbe Hnterftühunggfafe ber 3nnung nicht gezwungen »erben.

§. IDO d.

p r bie auf ©runb beg §. 97 a ¿u errieftenben ©efiebogeriebte ftnb folgenbe Veftimmungen mafgebenb:

1. ©ie ©d)iebggcrid)te müffen ntinbefteng aug einem Vorft|enben unb

¿»ei Veiftijern beftefen. ©ie Veift|er müffen ju r hälfte aug ben pnunggnütgliebern, ¿ur hälfte aug bereu ©efellen entnommen fein,

©ie erfteren ftnb von ber ffnnungsvetfatnmlung ober einer anberen Vertretung ber pnunggmitglicbcr, bie letjteren von ben ©efellen ber p n u n g ober einer Vertretung berfelben ju wählen, ©er Vorjthenbe wirb von ber Sluffichtgbehörbe beftimmt; er braucht ber p n u n g n^ )t anjugel)ören.

2. ©ie 9lnnal)me ber Sßal)l ¿um Veift|er fann nur aug ©rünben ab»

gelehnt »erben, aug welken bie Hebemahme einer Vormunbfd)aft ab»

gelehnt »erben fann. Sßer bie Slmtahme ablehnt, ol)ne ¿u ber 3lbief)nung

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berechtigt $u fein, fann von bet Aufftftbbehörbe b u rf Orbnunggjlrafen ju r Annahme angel)alten werben.

3. ©egen bie (Sntffeibmtgen ber S fiebggerifte fleht nad) SSlafigabe beg

§. 120 a Abfa| 2 bie Berufung auf ben Sieftsweg offen.

Sie auf ©raub ber Beftimmungen in §§.97 Sir. 4 unb 97a Sir. 0 erge^enben ©ntffeibungen in (Streitigfeiten ber 3nnung8mitglieber mit ihren

©efelten unb ße^rlingen ftnb vorläufig voiiftrafbar. Sie Bollftredung erfolgt b u rf bie ipoir3ei&el)örben nach SRafgabe ber B o rffrifte n über bie gerichtliche gmangövollftrecfung. Öebrlinge ftnb auf Antrag ber ju r ©ntffeibung berufenen 3nnung8behörbe von ber ipolijeibel)örbe anjuhalten, vor ber eiferen perfönlif

iu e rff einen.

§. lOOe.

gür ben SSegirf einer Inn un g, beren Xbäiigfeit auf beut ©ebiete be§

ßehrlinggwefeng ftd) bewährt hat, fann burch bie höhere Berwaltung8bel)örbe nad) Anhörung ber Aufftd)t§bei)örbe beftiinmt werben:

1. baf Streitigfeiten aug ben 2e£)rver 1)altniffen ber im §. 120a bejeifneten A rt auf Anrufen eine8 ber ftreitenben 3 f eüe üon öer ¿uftänbigen 3nnung8behörbe a u f bann ju entffeiben ftnb, wenn ber Arbeitgeber, obwohl er ein in ber 3nnung vertreteneg ©ewerbe betreibt unb felbft ju r Aufnahme in bie Innung fähig fein würbe, gleichwohl ber Innung nicht angehört;

2. baff unb inwieweit bie von ber Innung erlaffenen Borfd)riften über bie Siegelung beg ßehrlinggverhältniffeg, fowie über bie Augbilbung unb Prüfung ber ßehrlinge a u f bann binbenb ftnb, wenn beren Sehr«

herr ju ben unter Sir. 1 bejeifneten Arbeitgebern gehört.

§aben f t f l)ürnad) ßebrlinge fo lfe r ©ewerbtreibenben, weldfe ber Innung n if t attget)ören, einer Prüfung ju unterziehen, fo i[t biefelbe non einer ^otnmiffton vorjunei)nten, beren SHitglieber ju r .hälfte von ber 3nnung, ¿ur Hälfte von ber Aufftftgbehörbe berufen werben.

©ie Beftimmungen ftnb w iberruflif.

§ . 101.

©er 3nnung§vorftanb befteht au8 einer ober mehreren iperfonen, weife von ben 3 nmmggmitglicbern ju wählen ftnb (§. 98a Sir. 6). ©ie B3abl finbet unter ßeitung beg Borftanbeg ftatt. Slur bie erfte B3ahl n a f © rriftung ber 3nnung, fowie fpätere Sßablen, bei weifen ein Borjlartb n if t vorfanben ifi, werben von einem Bertreter ber A u fft et) tgbehörbe geleitet, lieber ben 2Sal)laft ift ein firo to fo ll aufjunehmen. ©er Borftanb hat über jebe Aenberung in feiner gufammenfetjung unb über bag (Srgebnif feber 2Sal)l ber Aufftd)t8behörbe binnen einer Aßofe Anzeige ju erflatten, bei SBahlen unter Beifügung beg SBaff protofollg. 3 ft bie Anzeige n if t erfolgt, fo fann bie Aenberung brüten ißerfonen nur bann entgegengefeif werben, wenn bewiefen wirb, baff fte letzteren befannt war.

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240

Sie Innung wirb bei gericftlicfen wie bei aujfergericftlicfen Vetfanblungen burd) i£>ren Votjfanb vertreten. Sie Vefugnifi ¿ur Vertretung erftrerft fiel) and) auf biejenigen ©efcfäfte unb Sied)tbfanblungen, für welcfe nad) ben ©efefen eine Spezialvollmacht erforberlid) ift. Surd) bas Statut fann einem SJiitgliebe ober mehreren Sltitgliebern beb Vorftanbeb bie Vertretung ber 3nnung nad) aufjen übertragen werben.

gur Legitimation beb gmutngbvorjfanbeb bei allen Slecftbgefcfäften genügt bie Vereinigung ber Slufftcfibbefürbe, baf bie barin bejeidineten ^3erfonen ju r geit ben Vorftanb bilben.

§. 102.

gür alle ober mehrere berfelben 3lufftd)tbbef>örbe unterjlefenbe Innungen fann ein gemeinfamer 3nnungbaubfd)u§ gebilbet werben, liefern liegt bie Ver=

tretung ber gemeinfamen 3ntereffen ber beteiligten 3nnungen ob. Sluferbem formen if)tn gierte unb ^flid)ten ber beteiligten 3nttungen, foweit biefelben nicbt vermögenbrccftlicfer Statur frnb, übertragen werben.

Sie ©rridftung beö 3nnungbaubfd)uffeb erfolgt burd) ein S tatut, welcfeb von ben gnmingbuerfammlungen ber beteiligten Innungen ju befcfliefen ift.

Sab Statut bebarf ber ©enefmigung ber eueren Verwaltungbbeförbe. 3n bem bie ©enefmigung verfagenben Vefd)eibe frnb bie ©rünbe anzugeben. ©egen bie Verfügung fann binnen vier SBocfen Vefdiwerbe an bie gentralbeförbe eingelegt werben. Slbänberungen beb Statuts unterliegen ben gleichen Vorfcfriften.

§. 103.

Sie 0d)iiefiung einer 3nnung fann erfolgen:

1. wenn f i t ergiebt, baff nad) §. 98b bie ©enefmigung feilte verfagt werben miiffen unb bie erforberlicfje Slenberung beb Statuts innerhalb einer ju fefenben g rift nid)t bewirft wirb;

2. wenn bie 3nnung wiebert)olter Slufforberung ber Slufjtcftbbeförbe um geachtet bie Erfüllung ber il)r burd) §. 97 gefegten Slufgaben ver*

nacfläfftgt;

3. wenn bie 3nnung fid) gefeijwibriger ^»anblungen ober llnterlaffungcn fcfulbig mad)t, burd) welche bab ©emeinwol)! gefäfrbet w irb, ober wenn fte anbere alb bie gefeflicf ¿uläfft gen gwecfe verfolgt.

Sie Scfliefung eineb gnnungbaubfcbuffeb fann erfolgen, wenn ber 9lub*

fd)u§ feinen ftatutarifd)en Verpflid)tungen nid)t nadffommt ober wenn er Ve=

fd)lüffe fafjt, welche über feine ftatutarifcfen 9led)te l)inaubgel)en.

Sie Scfliefung wirb burd) bie l)öl)ere Verwaltungbbeförbe aubgefprocfen.

©egen bie bie Scfliefjung aubfprecfenbe Verfügung finbet ber Siefurb ftatt.

SBegen beb Verfafrenb unb ber Vcförben gelten bie entfpreefenben Veftimmungen beb §. 98b.

Sie Eröffnung beb ^enfurbverfafrenb über bab Vermögen einer 3nnung fiat bie Sd)liefjung fraft ©efefcb ¿nr golge.

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§. 103a.

23ei bet Sluftofung einer Innung toirb bie SlbtoicMung bet ©efdjäfte, fofern bte 3nnunggoerfammlung nicht anbertoeitig befdblie^t, butci) ben Borftanb unter Slufticfit ber 3iufftcf)t§bei)örbe ooUgogen. (Genügt ber Borftanb feiner Berpflicb5 ümg nki)t, ober tritt bie 0d)liefmng ber Innung ein, fo erfolgt bie Slbtoidelung ber C^oefrf^afte burct) bie 9lufftchtgbei)örbe ober Beauftragte berfelben.

s

Bon bem 3eitpunfte ber Sluflöfung ober @d)liefjung einer Innung ab bleiben bie Jnnunggmitglieöer nod) für öiejenigen gelungen üertjaftet, ju melcben

|te |iatutartfd) für ben ^a ll eigenen 3lugfd)etbeng aug ben 3nnungsoerl)ältnt)Teu

»erpftic£)tet finb. "

„ 2luJ bic Bertoenbung be§ ^nnunggoetmögeng finben bie Borfd)riften beö S-,,94 »er Btafsgabe Slmoenbung, baf; bei einer Bert^eilung oon ¿Reinner»

mögen reinem Slnfprudigberechtigten mehr aig ber ©efammtbetrag ber oon ibm geleiteten Beiträge auggegahtt toerben batf.

§. 104.

®ie Innungen unterliegen ber Slufftd&t ber ©emeinbebeprbe.

. Sür Innungen, toeld)e ihren @iij nicht innerhalb eineg ©tabtbeürfg haben, ober toeld)e mehrere ©emetnbebejirfe umfaffen, toirb oon ber höheren Berioaltum p beprbe, für Innungen, toeidje fid) in bie Bejirfe mehrerer höherer Bertoaltungg*

behorben erftreden, oon ber Sentraibehörbc bie Sluffidphehörbe beftünmt.

©ie Siufnd)tgbchörbe Übermacht bie Befolgung ber gefeplichen unb ftatuta=

rifchen Borfcpiften unb fann biefeiben burd) Bnbrohung, geftfepung unb Bold Jredung oon Drbnunggjlrafen gegen bie Späher ber ännungSmnter, gegen bie Jnnunggmitgticber unb gegen bereu ©efelfen, foioeit biefe an ben ©efchäften ber

Innung theitnehmen, ergingen. ' ;

«w* r ? ie ©trätigfetten über bie Siufnahme unb aiugfAliefiung ber Jtcttgueber, über bie B3ai)ten ¿u ben gnnunggämtern, foioie unbefchabet ber ¿Rechte Brüter über bie Siechte unb ^ Pflichten ber gpaber biefer Siemter.

, a ¥ • ep en Bertreter ¿u ben ¿Prüfungen ju entfenben. @ie beruft uno leitet bie gnnunggoerfammlung, menn ber gnnunggoorftanb biefelbe

SU berufen fiep toeigert 53 1 '

Heber Sibänberungen beg 3nnunggftatut8 ober ber Bebenftatuten («. 98 c)

• ■ ^ U£>^un9 ^er Innung iunn oon ber gnnunggoerfamntlung nur un Betfem etneg Bertreterg ber Sluffichtgbehörbe befdRoffen toerben.

©egen bteBnorbnungen unb ©nlfpeibungen ber SlufftcbtSbehörbe- ift bie Befdjtoerbe an bte nadpoorgefeiüe BeI)orbe juläfftg. Biefelbe ift binnen einer pratluftotfchen g rtfi oon oier B kpen bei ber Sluffichtgbehörbe eimubrinqen.

,® ie ^ccftehenben Beftünmungen finben auf bie Beaufficptigung ber gnnungs*

augfehuffe entfprechenbe Slntoenbung. ö

iRcic^«®eftfc6l. 1881.

41

(10)

§. 104a.

Innungen, welche nicht berfelben 3(ufftd)tbbehörbe unterflefjett, fönnen gut gemeinfanten Verfolgung ihrer Aufgaben, fotrie gur pflege bet gemeinfamen getrerb»

licken ¿niereffen ber beteiligten Innungen gu ¿nnungbrerbänben jufammentreten.

©er V eitritt einer Innung fann nur m it guftiminung ber ^nnungörer*

fammlung erfolgen.

§. 104b.

gü r ben ^nnungbrerbanb ift ein S tatut ju errieten, treld)eb Vefiimtnungen enthalten m uf:

a) über Flamen, gtred unb Söegirb beb Verbanbeb,

b) über bie Vebingungen ber 3lufnai)me in ben Verbanb unb beb Slub*

febeibenb aub bentfelben,

c) über Vilburtg, S i| unb Vefugniffe beb Vorftanbeb, d) über bie Vertretung beb Verbanbeb unb ii)te Vefugniffe,

e) über bie Veiträge ju ben Slttbgaben beb ^nnungbwer&anbeb,

f) über bie Voraubfeijungen unb bie gorm einer Slbänberung beb Statutb, g) über bie Voraubfeljungen unb bie gor nt einer Sluflöfung beb Verbanbeb.

©ab S tatut barf feine Veftimnumg enthalten, welche m it ben gefe|lid)en gtreden beb Verbanbeb nid)t in Verbinbung ftefd ober gefeijlidjen Vorschriften guroiberlduft.

§. 104 c.

©ab Verbanbbftatut bebarf ber Genehmigung, unb jtra t:

a) fü r ^nnungboerbünbe, beren Ve^irf nicht über ben V ejit'f einer ^öfteren Vertoattungbbcl)örbe hinaubgreift, bitrcb bie le|tere;

b) für 3nnungboerbänbe, beren V e jirf in bie Vegirfe mehrerer höherer Vertraltungbbehörben bebfeiben Vunbebftaateb ftd) erftredt, burd) bie 3entralbel)örbe/

c) für gnmmgsretbänbe, beren V c jirf ftd) auf mehrere Vunbebftaaten erftredt, burd) ben 9teid)bfanjler.

©ie ©ene[)ntiguttg ift ¿u rerfagen:

1. trenn bie ©rede beb Verbanbeb ftd) nicht in ben gefeblichen Grenzen halten,-

2. trenn bab Verbanbbftatut ben gefefüid)en Slnforberungett nicht entfpricf)t.

Slufterbem barf bie Genehmigung nur rerfagt werben, trenn bie 3al)l ber bem Verbanbe beigetretenen Innungen nicht l)inreid)enb erfd)eint, um bie gtrede beb Verbanbeb tnirffattt ¿u rerfolgen.

Gegen bie Verfügung ber Genehmigung ift, fofern fte burd) eine l)^)ere Vertraltungbbehörbe erfolgt, bie Vefchtrerbe juläfftg.

Säuberungen beb Statutb unterliegen ben gleichen Vorschriften.

— 242 —

(11)

§. 104d.

©er Verbanbg»orjtanb l)ctt alljährlich im Monat 3 ^ u a r ein SSerjetdE>nt^

berjenigen Innungen, welche beut Verbanbe angeboren, ber höheren Verwaltungg»

beerbe, in beten V e jitf et feinen © i| bat, einjuteid)en.

Veränberwtgen in bet 3ufanttnenfe|ung beg Vorjlanbeg ftnb berfelben anjujeigen. ©ne gleiche Sinnige bat ¿tt erfolgen, wenn bet © i| beg Vorftanbeg an einen anbeten Hört »erlegt wirb. Siegt leitetet nicht in betn Vejirfe bet »or=

bezeichnten Vebörbe, fo ifi bie Slnjeige an biefe unb an bie höhere Verwaltungg»

bel)örbe, in beten V ejirf ber © itj »erlegt wirb, gleichzeitig ju richten.

§. 104e.

Verfamtnlungcn beg Verbanbg»orftanbeg unb bet Vertretung beb Verbanbeg bütfen nur innerhalb beg Verbanbgbezitfeg abgehalten werben.

©ie ftnb ber höheren Verwaltunggbehörbe, in beten V e jitf ber Vorftanb feinen © itj hat, fotuie ber höheren Verwaltunggbehörbe, in beten Vejirfe bie Ver*

fantmlung abgehalten werben fo ll, unter (Sinreidfmng ber ©agegorbnung minbefleng eine Sod)e »orher anzuzeigen. ©er leiteten ftebt bag dtccbt ¿u:

a) bie Verfammlung ju unterfagen, wenn bie Xagesorbnung ©egenjlänbe umfaßt/ weld)e ju ben gwecfen beg Verbanbeg nicht in Ve^iebung flehen;

b) in bie Verfantntlung einen Vertreter ju entfenben, unb butd) biefen bie Verfantmlung ju fcf liefen, wenn bie Verhandlungen auf ©egen*

flänbe ftd) erftreden, welche zu ben gweden beg Verbanbeg nicht in VejichuKÖ liehen, ober wenn Einträge ober Vorfdjläge erörtert werben, Welche eine Slufforberung ober Slnreijung ju jlrafbaren ¿panblungen enthalten.

§. 104f.

©ie Verbanbg»orftänbe ftnb befugt, in ¡Betreff ber Verhältniffe ber in bem Verbanbe »ertretenen ©ewerbe an bie für bie ©enehtniguttg beg Verbanbgjlatutg jujlänbige ©teile Veridd ju erftatten unb Einträge ju richten.

©ie ftnb »ctp flieh tct, auf ©rforbem biefer ©teile ©utadjten- über gewerbliche graaen abzugeben.

§. 104g.

©ie 3nnungg»erbänbe iönnen aufgelöft werben:

1. wenn ftd) ergiebt, baf nad) §. 104c üftr. 1 unb 2 bie ©enehmigung hätte »erfagt werben müffen unb bie erforberlidje Slenbetung beg ©tatutg innerhalb einer ju feljettben g rift nicht bewirft wirb;

2. wenn ben auf ©runb beg §. 104e erlaffenen Verfügungen nicht golge geleiftet ijl;

3. wenn ber Verbanbg»orjtanb ober bie Vertretung beg Verbanbeg ftd) gefefwibrigcr ^attblungen fd)ulbig machen, welche bag ©etneinwohl ge*

fältrbett, über wenn fie anbere al§ bie gefetjlid) juläfftgen gwecfe »erfolgen.

(12)

244

£>ie Sluflojung erfolgt burch SSefdjluf? ber fü r bie Genehmigung be§ S3er=

banbgftatutg juftcinbigen ©teile.

Gegen ben 33efchlufj ber höheren Sßerwaltunggbehorbe ift bte SSefdjwerbe gttiäfftg.

S lrtife l 2.

2ln bie ©teile beg §. 148 9 er. 10 ber Gewerbeorbnmtq tritt nachfolgenbe Sefiimmung:

10, wer wiffcntlid) ber SBefthnmung int §. 131 3lbfa| 2 juwiber einen Sehrling befd^äftigt ober toer einer auf Gruttb beg §. 100e ÜJlr. 2 getroffenen SSeftimmung ¿uwiberhanbelt.

©em §. 149 ber Gewerbeordnung treten nadifolgenbe SSeftimmungen f)inju:

8. tuet ohne einer Innung alb SPtitglieb anjugehören ftch alb 3nnungg=

meifter bejeid)net.

©ie Unterlaffung einer burch ba§ Gefeb ober burch ©tatuten oor*

gefchriebenen Sinnige über ^nnunggoerhaltrtiffe an bie Söebörben, fowie Unrichtigkeiten in einer folcftett Slnjetge werben gegen bie SDtitglieber beb SSorftanbeS ber Innung ober beb 3>nnungboerbanbeg m it ber gleichen ©träfe gcal)nbet.

S lrtife l 3.

©ie bei Grtafi biefes Gefeüeg öefiebenben ^muntgen, welche big ¿um 3lb*

lauf beg 3al)re§ 1885 ihre Sßetfaffitng ben Söeftimmungen beg Slrtifelg 1 ent»

fpredjenb nicht umgeftaltet h^ben, können burch bie gentralbehörbe aufgeforbert werben, biefc limgeftaliung innerhalb beftimmter g rifl ¿u bewirten. Sßirb ber Slufforberung nicht entfproöben, fo ift bie gentralbehörbe befugt, bie ©chliefjung ber Innung anjuorbnen. lieber bag Vermögen ber Innung ift in biefem gälte nad) 9Jtajjgabe beg §. 94 ¿u oerfügen.

llrfunblid) unter Unferer £öchjleigenhänbigen Unterschrift unb beigebrudtetn Äaiferlieben 3 nfüget.

Gegeben 33ab Gajtein, ben 18. g u li 1881

(L. S.) SBilljelm.

o. SSoetticher.

(13)

(9ir. 1440.) 58efcmntmacf)ung, betreffenb bie Slb&ubetung bet fßorfd^xiftcn über bie Settoenbung ber 2Bed)felftempelmarfen. Sera 16. 3 u li 1881.

er 23unbe§rath bat feefdEjioffen:

baff an bie ©teile ber in ber 23efannttnad)ung tont 11. 3 u li 1B7B (31eid)§=©efe|bl. 0 . 295) enthaltenen Sßorfd)riften folgenbe 23eftimmungen

¿u treten haben:

/r3n 23ejug auf bie 2lrt ber 23er.wenbttng ber 9teid)§jlempelmarfen ju 2ßed)feln unb ben bem SBedjfelftempel unterworfenen Slnwef fungen u. f. w. (§. 24 bes @efe|e§ vom 10. 3uni 1869) ftnb nach*

folgcnbc 23orfd)tiften ju beobachten:

1. ©ie ben crforberIici)cn ©teuerbetrag barftellenben Sparten ftnb auf ber Slütffeite ber ilrfunbe unb ¿war, wenn bie Stüdfeite noch unbefd)rieben ift, unmittelbar an einem Staube berfelben, anbetttfallS unmittelbar unter bem letjten Sßermerfe Qnboffa*

ment u. f. w.) auf einer m it 23ud)ftaben ober Siffern nicht bc=

fd)riebenen ober bebrudten ©teile aufjufleben.

©as erfte inlänbifcEje 3nboffamcnt, wcld)e§ nach ^er ftrttng ber ©tentpelmarfe auf bie Stüdfeite be§ 2ßed)fel§ gefegt w irb, bejiehung§weife ber erfte fonftige inlänbifd)e ©erntet!, ift unterhalb ber SJtarfe nieberjufdjreiben, wibrtgenfalB bie letztere bem ÜJtieberfdfreiber biefes 3uboffament§ bcjiehungSwcife 23 er»

merf§ unb beffen Stachmännern gegenüber al§ nicht terwenbet gilt. (S§ bürfen jebod) bie ©ermerfe „ohne sprotefty/, „ohne Soften/y neben ber SJtarfe niebergefd)rieben werben.

©ent inlänbifchen Inhaber, weld)er au§ ©erfehen fein 3nboffament auf ben 2ßed)fel gefetjt bat, betör er bie SOtarfe aufgeflebt hatte, ift geftattet, oor ber 2ßeitergabe bes 2ßed)fel8 unter ©urd)ftveichung tiefes 3 nboffantcnt8 bie ©tarfe unter bem letjtercn aufjufleben.

2. 3 n ic‘)er einzelnen ber aufgeflebten ©tariert muff ba§ ©atitm ber ©erwenbung ber ©tarfe auf bem SLßecüfel, unb ¿war ber Sag unb ba§ 3al)r m it arabifdfen Ziffern, ber ©tonat m it

©uchftaben mittelft beutlicher ©d)riftjeicl)en, ohne febe Stafur,

©urchftreidfung ober llcberfchrift, an ber burd) ben ©orbrucf bejcid)neten ©teile niebergefdfvieben werben. Slllgemein übliche unb oerftänblicl)e 2lbfürjungen ber ©tonatgbejeidfnung mit ©ueij’

ftaben ftnb juläfftg (¿. © . 7. ©eipt. 1881, 8. £>ftbr. 1882).

3. 93ei 9lusffelhmg be§ 2ßed)fcl§ auf einem geftempelten 23laufet fann ber an bem tollen gefe|lid)en 23etrage ber ©teuer etwa

SfteidjS »®efcpt. 1881. 42

(14)

246

rtoci) feblenbe SIfeil bitrci) norfcfyriftSmäjfig ju nerwenbenbe

©tentpelmarfen ergänzt werben.

©tentpelmarfen, weiche nicpt in bet üorgefcpriebenen SSeife oerwenbei worben ftnb, werben alb nici)t ocrwenbet angefepen (§. 14 bes

@efe|eb)./y

liefern S3efd)lujf ift jebod) bie Sftafigabe ^ingugefügt, baff, foweit noch

!2Bed)felfiempelmarlcn of)ne einen SSorbrucf für bie (Eintragung beb i£ageb bet SSerwenbung ¿um ©ebtaud) gelangen, biefc (Eintragung auf einer beliebigen ©teile ber üSJtarfe erfolgen barf, unb

baff bis jjum 31. Slugufi b. 3- bie SSerwenbung ber 3Sed)felftempelmarfen aud) nad) Maßgabe ber SSeftümnungen in ber S3efanntmad)ung üont 11. 3 uü 1873 guläfftg ift.

Söerlin, ben 16. 3 u li 1881. <r

© c r 91 c i ci) 3 f a n 3 i c r.

3« Vertretung:

© d ) o l j .

§erauSgegc&en im Sleidjäwrtt be» gtinern.

Berlin, gebrucft in ber Keidjabruieret.

Cytaty

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