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Das Pfennig-Magazin für Belehrung und Unterhaltung, 1851.02.15 nr 424

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Academic year: 2022

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(1)

äSelehruitg unb U n t e r h a l t u n g .

Sit. 424.] 9teue Steige« ütteunter Jahrgang. [15. Sentar 1851.

&ie ©afyetriere in $at&

<Bu ben grogarfiggen SBobttbätigfeitSangaiten in S3a«

ri5 gehört bie fogenannte © atpefriere, beim ge oermag nicht weniger als gegen 50 00 SRenfd&en ju fagen, unb Sllie, bie b i« aufgenommen werben, gehören bem wei6=

iieijen @efcf)leci>te an. SBorjugSweife werben wieber

©eifleS- unb Steroenfranfe befonberö auigeroctylt unb Pi'b burd) ba$ b ° f) « c S lltet ju r 33erforgung unb Kriege empfohlen. Slamentlid) Werben auch gern grauen nnfgenonunen, welche geb Wa'brenb be$ 35ienge$ in an«

«>' öffentlichen SBobltbä'tigfeitSangalten burd) (Sifer, e unb ^Inflelltgfett ausgezeichnet batten. 3 « ber

■fmuptfacbe w irb bie © alpetricre in foicber SUBeife un=

fern S p itä le rn gleichen. SWit ber S ln g a lt felbg gebt eine grofe Slieberlage weiblicher, öon ben Sew obnerin*

nen gefertigter Sßaaren in 33erbinbung, w o ju bie Sin«

g a lt baS SSJlaterial, ». 35. bie Seinwattb, fü r ben 6 in * faufSpreiS liefert. 3)a bie 3 a b l ber SSewobner in bie«

fern © tablifjem ent fo grog ig , fo feh lt felbg ein eige«

ner 23icfualienm arft unb eine Keine S ln ja bl öon Jtaffee«

baufern tt. f. f. nicht, bie in hinter bem ©ebäube be«

ftnblicben ©ärteben liegen.

&a8 SSlocfljaitö im SJtijfuritijal

(.gortfe|ung.)

¿ Ä Ä a„,;s » jg ffs . * m

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Ä S *

1851,

33on ihrer Sprache oerganb ©mma fein 2Borf; ge lieg gd) willig oom ^3ferbe nehmen unb in eine g litte führen. SJlerf«

würbig febien es bag fag nur Söeiber gegenwär«

tig waren.

(Sinige alte grauen befebaftigten gd) mit ihr unb wollten mit gw fpreche«/ ge oerganb jeboeb fein SBort unb fagte nur einige m al, ge fpräcbe nur Seutfd),

7

(2)

granjöftfd) unb etwa« gngtifd). SU« bie grauen ba«

SBort franjofifct) ^örtert, liefen einige fort unb famen batb mit einem Stanne jurücE, ber ganj »on Denen

»erfchieben mar, bie Smma bisher gefefjen hatte. Stuf ben erfien 33tic£ erfannte fie in itjm ben Europäer, unb al« er ju fpredjen begann, tönten igr SBortc ber franftöftfc^en Sprache entgegen.

2lrme« Jfinb, rebete er fte franjöftfd) an, woher unb Wer bu auch feifi, erfennc in mir einen unglücf- ticken gefangenen, ber ftdj ba« Sehen nur baburd) er­

halten f>at, baß er auf bie goberungen ber Snbianer eingegangen ift. 3d) bin granjofe, jagte füblid) »on hier in ben Sßälbetn unb mürbe gefangen. ©cpon mar ídt) bem SEobe bejíimmf, alé ber Häuptling erfranfte unb feine Sauberer it)m nicf)t helfen konnten; ich hatte früher »iele mebicinifdje ©djriften gelefen, erfannte bie Äranfheit be« Häuptling« unb »erfpracf) ihm helfen ¿u mollen. D a mar nun feine Siebe mehr »on ¡Sterben, aber auch nicht »on Befreiung, unb »iele Berfudje ¿u entfliehen ftnb mir miéglücft unb fo übel befommen, bafj ich ie|t nicht mehr an flucht benfe, obgleich ich feit 12 Sahren mit feinem gebilbeten Sßefen ¿ufam- mengefomnten bin. Durch meine Äenntniß in Teilung ber Äranfheifen habe ich einige« ©emicht unter ben Snbianern erlangt, unb menn ich etwa« für bich thun fann, fo foll c« gefchehen.

SBol, entgegnefe Smraa, ifi mein ©djtcffal hart unb id) weiß wa« au« mir merben foll. (Sure grfcheinung gibt mir mieber einige Hoffnung. SBeg- geriffen »om ©rabe ber SRutfer, »om ^erjen be« Ba- terß, bin ich weit fortgeführt in frembe ©egenben un- ter milbe, unbefannte Bölfer.

©ie fonnte nicht auofpredEjen, ba ihr Räuber mit mehren anbern jungen gnbianern eintrat, ©ruft blicfte er ben gtan¿ofen an unb fprad) in fchledjtem ©nglifch:

Sßa« mollt 3hr hier, Blaßgeftcht? Hat (Such @d)i=

balbalotfchech »erlangt? ©egt unb erfcheinf nicht roie- ber hier!

Der granjofe ging fogleich unb ©chibalbalotfchech trat auf (Smma ¿u. ©o gut alé möglich fprad) er (Snglifch ju ih r:

Jfennft bu bie ©chimaifaner unb ihre Jütten?

©inft waren fie grofje Hettfcher über weite Sänber- jire ie n ; jegt aber ifi ihre Bäht flein unb ber große

©cijf fammelt fíe alle ju (ich, menn er nicht balb »er- föhnt wirb. SBaé bit gefällt, laß bir geben, benn bu foll fl nicht barben in ©chibalbalotfchech’« g litte , baé gett »ont fchönfien H irltf) foll bein Haar glätten, unb menn e« SEag wirb unb bie ©onne glüht, folien bich bie grauen führen in ben ©chatten ber SBeprnutl)«*

fiefern.

■¡Rur mit Blühe hafte fte feine Siebe »erjlanben, glaubte jcboch richtig ju urtheilcn, wenn fte ©d)ibalba- lotfched) nicht für ihren geinb hielt.

gegt mar fte eine Bett lang allein in ber taufte, merffe jeboch, baß außen Seute auf- unb abgingen unb fte bewachten. (Sinige Sage blieb ba« D o rf ber 3n=

bianer noch teer unb ®mma fonnte in Begleitung »on grauen überall hinget)«11, Wohin fte wollte. Balb an- bcrte ftch Sille«, inbem bie Snbianer alle famen, bie

©mma fcbcrn gefehen hatte- S ta tt ber Ruge, bi.e bi«=

her geherrfcht hatte, trat mieber Särmen ein, unb noch benfetben Stbenb tourbe Smma in eine anbere Hütte geführt, in ber »iele gnbianer »erfammelt waren. Der junge Häuptling faß einem alten Spanne ¿u güßen, ber jufamniengebucft in einem geflochtenen ©cffcl ruhte ohne fl^tbare Seichen be« Seben«. 6« mar eine all­

gemeine B e ratu ng über Smma’« © ^icffal. Der ur­

alte Btann fehlen ber Slltöater be« ©tamme« ¿u fein,

© tili unb ernft fafen fte alle ba; um ihre S chultern lagen wollene Senge, an ihren güßen waren Sohlen

»on «birfchleber befefiigt. Bon ben Änöcheln bi« ¿um halben ©chenfet tjerauf trugen fte eine 2lrt feff an- fchliefenber Beinfleiber, »on Such gemacht, Siner un­

ter ihnen begann in feiner Sprache ¿u reben unb ber granjofe, ber al« Dolmetfcher biente, überfegte e« (Smma 2Bort für SEBort:

Sil« bein ©rofWater noch jung mar, ©chibalba*

lotfchech, unb noch auf ber 3agb bem Hirfcf) nacheilte unb ihn übereilte im Saufen, ba waren bie ©chimai­

faner noch ein große« B o lf unb herrfchten über weite Sänberfiriche. D a famen auf einmal bie Blaßgeftcg- ter, borther, woher bie ©onne fontmt, brachten ba«

geuermaffer mit unb goffen e« in unfere Sibern, baß e« biefelben burchrann wie © ift. ©eitbern gab e« we­

nige jftieger mehr unter ben ©chimaifanern. Die Blaßgeftchfer breiteten ftch in ben SBälbern unb ©a-

»annen, bie einft Rugepläge unferer Ärieger waren, au« wie S t unb w ir fdjmotjen jufammen wie ber Schnee auf bem Hochgebirge, wenn bie griigling«- fonne an feiner Decfe lecft. 2Bic Bienenfehwärme fa­

men fte angejogen unb führten mit ihren glinten Ärieg gegen utt«, bie w ir nicht« haften al« ben Srnmahamf, ben mir »ergeblich gegen fte fchwangen; au« unfern Hütten trieben fte un«, baf mir flüchtig mürben wie bie H¡rfd)e in ben ©aüannen; fte morbeten unb ptünber»

ten, Wo fte fonnfen. Da« haben bie Blafgcftchtcr ge- tljan. D a ftnb w ir nun, ein fleiner Haufe, Über- bleibfel be« großen ©tamme« ber ©chimaifaner. Dein

©roßoater hat bir, ©chibalbalotfched), geboten, ben großen ©eift ¿u »erföfjnen. D u hafi ein S3(aßgeftd)t geraubt. 3hr B lu t foll bem H«rrn be« Seben« geopfert merben, ba« w ill bein ©roföater, bantm laß un« ge­

horchen unb bie ©chmad) tilgen, bie über unferm

©tamme liegt.

Sin lauter Schrei brang burd) bie Berfantmlung.

gmnta hatte mit gefieigerter Unruhe ber Übetfeßttng be«

granjofen jugehört. 3egt wußte fte, wa« if>r bc»or- fiattb; al« Dpfer feilte fte fallen für bie Ungerechtig­

keiten, bte ben 3«bianetn »on ihr fremben, unbefann- ten SRenfchen ¿ugefügt worben waren. Rieht mehr mar fie Herrin ihrer ©ebanfen, tllle« wirbelte if>r im Äopfe unb ohnmächtig fanf fíe f)in. 21!« |te mieber erwachte, befanb fte ftch in ber frühem H ü i^'i an ih­

rer ©eite faß ber gran¿ofe unb ¿u ihren güßen ihr treuer H ltl1b gaßmann, ben ihr unbegreiflichermeife bie 3nbianer gclaffen haften. SBic ein Sraum fam ihr alle« bi«l)er Stiebte »or unb nur bie Umgebung ließ fte nicht baran ¿meifeln, baß 2lUc« SIBahrheit fei.

SBa« habe ich arme« ©efchöpf »erbrochen, fprach fte, baß man mich fortgeriffen hat au« bem ©choofe einer frieblidten g a m ilie ? SBatum bin ich gerabe au«- erlefen ¿um D p fe r fü r ben großen © e iff be rgn bia ne r?

2Bel)! Sßienn meine üRutter müßte, wa« mid) a u f g e ­ ben trä fe ! SEBentt mein B a te t mein unglücfliche« Soo«

ahnen fonnte!

SEhränen erfiieften ihre SSorte unb ber grattjofe fiel if)c in ba« 2 B o rt:

D u wutbefi geraubt,' um geopfert ¿u merben, ba ba« B lu t einer Sungfrau bet 2Beißcn nach bem

©cheiß be« 2lltcn ben großen ©eifi allein oetföt)nen unb ¿um ©chugc be« ©tamme« befiimmen fonnte.

2lber ba« B la tt hat ftch gemenbet. ©chibalbalotfchech ift al« bein Befehliget aufgetreten unb w ill bich fetten.

S r hatte eine © attin, bie ihm nach &er ©eburt eine«

Änaben jfatb. 2ln ber grhaltung biefe« Änaben«, fei

(3)

ßtebiingg, liegt Ipm Sille?; baf et wopl gepflegt unb gut etjogen werbe, ifi fein einjiger äBttnfcp, tinb baju 1>at et bici) au?erlefen. ® u foUft in feine (pütte jiefyen unb bei bem Änaben bleiben, wenn et auf bie Sagb get)t ober in ben jfrieg jiept. Um bem ©ebofe feine? ®rof»ater? ju folgen, w ill er gleich morgen wie*

bet au?jiepen, um ein anbere? üRäbcpen »on ben 2ßei- fen p rauben.

SU? ©mma bie? öernahm, heiterten ftd) il)te 3üge wicbcr etwa? auf unb fte fpraci): Sielleicpt ift bocp ba

«°ch fRettung bttrcp glucpt möglidf). 9lur einige Seit bebatf c?, um bie wadjfamen Snbianer einjufct)läfern butd) fcpeinbare? gitgen unb erheuchelte JRupe unb bann bietet »ielleicpt einmal ein günfiiger Slugcnbticf Un? Seiben ¡ugleicb bie 5Dtitfel juv fRettung.

6mnta fügte fiep fcpeinbat in if>r ScpicEfal unb beforgte ba? ¡pr aufgegebene ©efcpäft ju r Sufrieben*

fjeit be? Häuptling?.

CS3efd)tug folgt.)

S ic ©ibirjaFcn.

®<e Säuern in Sibirien (Sibirjafett) befinben fiep,

^enn man einem eben gebrucften SSeric^te be? Siuffen

"fb ilftn glauben barf, in SSergletc^ mit ben Säuern (iRufcptf?) t,cg Affigen fRuflanb? in einer fepr günfti«

9™ "<tge. ® et Sibirjafe get)t immer in einem guten Jaocfe einber, inbem er abgetragene Äleiber nur bei gelbarbeiten anjiept. ®ic 95aftfd}ut>e (Rapti) be? ruf*

ftfcbett Sauein ftrtb ifjm unbekannt; er trägt immer Stiefeln ober bicfe Sc^upe. Seiner ^ij^ftognomte nach

>ft er ein »erftänbiger, aber fepr jurücfijaltenber unb ungemein Berfcblagener SRann; er ifi wenig gefpräcpig unb weif allen fragen »orftcptig unb höflich au?jumei»

eben. iDie ©erä'umigfeit be? Ranbe? unb ber gute Soben macht e? ibm leid)f, feine SDlitfel ju erweitern.

6 t bat treffliche? Sieb, weil ba? $eu im Überfluß

»otpanben ifi; feine äBirtpfchaft ifi in Drbnung, fein Slcfet gut bebaut, weil er für fiep felbfi, nicht für einen Jterrn arbeitet; er hat flef? ©elb, weil er für fein ©etreibe ober für 2Baarentran?porfe ober für Se*

föfiigung ber -ffaraoanen baare Saplung erhält; feine SBopnung ifi im guten Sfanbe, weil er ba? 5Saui)ol§

im näcbfien SBalbe leicht unb wohlfeil ftnbet. Sehr oft trifft man in ben Dörfern ¡weijlöcfigc Käufer mit wehren Stmmern. Sie S a itarf biefer Raufer bleibt ilch fafl immer gleich- Son bem ©ingange fommt ma« in eine g lu r, welche gerabeau? in ben umjäun-

^iehbof (Trigon) führt, recht? in bie reinliche, seif angejirichene gantilienffubc, linf? in ba? grent*

ba6 tapeziert, mit feibfifabricirten SEep- feben t a * ' * ' ,mif ® ioan, Süfcpen unb Stühlen »er*

banne ,,i„Unb. 1" bem ^ hinter einem ¡¡jenen Sor- Sauer w i r b ' f i * ^ , * * 6“ bcPllbef- @*n orbentlicher nach ben © o l b g t b i ^ i ! cntfW « n , i« r A rb e it

e. ' r„ cv 11 W anbern; ihm tft wop.ler ¡u t o S Ä rb ffr ; S Ä ' @ehlc Ä °rt befiehl au? Äopl*

^ I ^w b fle ifd j, ober er focht fleh au?

¡ " | fJ Cn' m,‘ benfe" bie fibieifchen Ström äuge-

f f i b,e (Schtfcberba). 6 r

n -°-bcr Sonntage einen

fn S f c T " ' b“s b^ « feinen Mangel an Steh haben wirb. ®abet trin ft er Sibee ben er

»on ben burcbjicpenbtn Äaraöanen Ju a)rL ' erf)a-(t ei be„en beibe ^ e ile befielen « ¡ « « « . f i « f f i er benn tüchtig, if t fleh fatt, hält bann fein Schlaf*

chen ober lieft mol gar ein Such, benn bie meifien Säuern, wenigfien? bie läng? ber grofjen ^)eerfirafe, ftnb be? Sefen? funbig. SOZit einem SBorfe — bie S i*

bitjafen führen ein ganj erträgliche? Reben.

ßinc §anb »afc^t bic anbcrc.

SSarthe'temp, ber berühmte Serfaffer ber „Steifen be?

Slnadharji? in ©riechenlanb" fiubirte in feiner Sugenb ju üRarfeille morgenlänbifche Sprachen, namentlich ba?

3lrabifche fo gut, wie e? nur gehen wollte, unb we­

nigfien? mit folgern ©lüde, bafs man ihn eine? SÖlor»

gen? au? feinem Schlummer bringenb herau?rief. 6?

war eine 2lrt Settier an ber £í)ñr, aber umringt »on 10— 12 ber »ornebmfien ÄaufTeute. 6 r fei ein Sube

»on ©eburt, hatte er ihnen gefagt, unb ;u einem Siab*

binen erjogen worben. fRachher habe er aber bie SBahr*

heit be? Gsoangelium? eingefehen unb ftch jum ßhrifien- thume gewenbet. 50iif ben orientalifchen Sprachen fei er »ertraut wie fein SRenfch; fte möchten ihn nur mit einem ©eiehrten jttfammenbringen, ber barüber entfehei*

ben fönne. Unb be?wegen nun ftnb w ir ju 3h«en ge*

fommen! fchloffen bie Äaufleute. Sie folien un? fagen, ob ber Sube ein ehrlicher, frommer, fatíjotifehet 6 f)tifi ober ein Sefrüger ifi.

SDZetne Herren! rief biefer, bie? ifi gar nicht fo (eicht, wie Sie benfen. Unb fd)on wollte er ihnen bar- tfjun, baf man ein arabifche? ober fprifche? Such le*

fett, »erfiehen, erflären fann, ohne barum im Staube ju fein, mit einem Slraber ober Sprer ju fprechen.

SOIcin ehe er noch fo weit fam , fing ber Sube ben er*

fien fifa lm t>ebräifct> an unb Sarthelemp, ber biefen au?wenbig wufte, lief in ber Slngfi feine? ^erjen?

eine ganje g litt au? feinen arabifefen Dialogen |erau?=

firömen, bie nídjt? al? ganj gewöhnliche ©egenfiänbe be? Reben? bepanbelten. 3 e |t war bie Sache »ollfom- men im ©ange; ber chrifilich geworbene Rabbiner fchof einen ¡weiten hebräifchett ^3falm unb Sarthe'lemp ebenfo ju r Slntworf feinen ¡weiten arabifepen ®iafog ab, baf bie marfeiller Äaufleute »or Serwuttberung unb Se- wunbetung faum Sltpem ju fwÍEn wagten, ©nblid) fcpwieg bie geifireiche Unterhaltung. Sarthflemp tro i- nete ftch ben Schweif ab unb rüt)wte bie ©elehrfant- feit be? frommen fRabbiner?, ben er al? neuen ©pri*

fien ben Sörfenmännern ju r Unterfiühung empfapl, unb ber fRabbiner »ergalt ©leicpe? mit ©leicpem.

Sn Spanien bin ich gewefen, meine sperren! rief er ben .Raufleuten ju. Sch f>in gewefen in Portugal, in Seutfchlanb, in Statten, in ber Slürfei; aber einen jungen 9Rann, fo gelehrt wie biefen ba, ben .fperrn im fchmarjen Äleibe, fap ich noch nie! Unb Jo reichte er ifjnt bie ^tattb unb Sarthe'lemp fcplug ein; beibe fchieben mit ftillem Sanfc int Jterjcn unb baepten ge*

genfeitig: 6ine ^)anb wäfcht bie anbere!

föttig Stpamafce.

Ä ö n ig 9îl)antafe? ober OZpanife?, fRamnefíe?, SRami*

fa?, ja »ieKeicpt ftnbet man noch anbere fRamen, wie w ir benn auch mit S r. 9RajeRät felbfi gar niept fo

»ertraut ftnb, baf niept ein perfönlicper Srrfpum un­

terlaufen iönnfe. 6? gibt nämlicp wol 6— 7 ägppti*

fepe ilönige biefe? fRamen?, welcpe jwifepen 16— 1500

(4)

3d)re Bor ©grifft ©eburt regiert Ijaben unb fidj burd) Berfdjiebene Söor- ober Seinamen unterfcfjeiben. ©o i>aben »rir einen SffjamfeS Stmenopijis, einen 3tyamfe$

^© efofitiS ; alte aber fennen w ir nur burcf) foioffaie ' p l b = unb Sauwerfe, auf benen ifyre tarnen in .ipiero«

Ölppfjen Borfommen unb wo wir fte tf)ei(S aiS ©efefsge«

ber, tt>eitö als JTrieger, fljeilS auef) wol als Erbauer biefer foloffalen SEempel ober ©räber, DbeltSfen ober

^Ppramiben fennen lernen, ©er (jier abgebitbefe Sifja«

inafeg fcfjeinf als ©efepgeber unb dpof)eprieffer einen Hainen gehabt ju fjaben. ©ie $)>eitfd)e in feiner red)«

fen £anb beutet barauf ijin. Dber i|i eS ein Dlfdnn«

ci)en? (5s würbe jum SBeiftraucfjgefa’f in ber tinfen

•§anb jfimwen. ©ie ganje ©efialt jeigt ftdj übrigens fcfjr jiattlidj unb f>at felbji in ber Äleibung biel für unfer Stuge ©efälligeS.

(5)

gtuerpg bet Kilben.

^ a g f)ier in STnHjcnburtg gebrachte ^euerjeug tfl noef) ie&t bet itnciöiitftrfen Söölfern gemötjnlicf). Sie fRamaf- Snbianer nehmen ein »ierecfigeg ©tücf grünen -holjeg, jn melcfjeg fte ein runbeg 8 oci) Ijineingearbeitet haben.

3n biefeg legen fte troefenen 33afi ober bürre 33aum=

blattet unb brdjett al'gbann ein etrocig jugefpi|teg, härtet unb froefeneg $ o lj öon einer anbern Siaumart SVtifcijen ben flachen .|>änben wie einen d u ir l in ber funben Öffnung tjeuun. Stach unb nact) erlügt jicf)

bog grüne £ 0(5, bie foggefrennfen S p a n ie n fangen

$euer unb enfjünben bie ffiafifäben. Sie SBirfung biefeg geuerjeugg ifi jmar ftc^er, fofiet aber »iel Seit unb Slnfirengung; bag Umbreljen ermübet feijr unb öfter muffen SDtefjre babei einanber ablöfen. Stoei ^)er«

fonen muffen jebeg mal babei ft>ätig fein, eine bregf, bie anbere legt bie bürren Sflätter fiinju. Slber eg ge=

hört bie SJtugfelfraft unb ©cgnelligfeit eineg SBilben baju, um ben gemiinfcljten (Srfolg halb Ijetbeijufüijren.

laute Sefcn.

Sin guteg M ittel,

^ g gibt fo manche S ftitfe l, moburcf) ber SJJenfcb ftch

»or Äranff>eiten fdjügen, feine © efunbljeit b e m a le n , fein Sieben folglich uerlängern, eine frohe © tim m u n g erhalten, eine trübe »etfcheuchen, ja felbft fein h e r j öerebeln unb ftch äu guten Sßorfcigen erheben,* bie le|=

h " s c 8cn l,ni) f° ei*1 ebter SCRenfch metben fan n,

! ? nn u r L L i N C.in m ^ e" n i9 *> & '« / i« fag j f 115e8En irgenb eine 33orric!jtung 511 treffen f f f nrktrt 5®*‘ tw l r iu tt8 anjufprecljen nötfjtg l)ätte.

® ' Ä 1 *“ ^ n i g b a ra u f; er fen nt fte mol gar n ttfjf, unb fo hat er auc^ nie »on ihnen (Sebtauch in machen ©elegenfjeu gehabt. m iü batjer einm al

9 a t befannten, vortrefflichen

£ PMi1m ,ttrf fprec^en, bag f & @ ee(e unb M b \ Uiä) Cmpfef)ie" l? a m b bas * aW Sehen fjinburcf) X r

\ T \ W c UWX

fa^ ö°" Aincm 3 £ben, er fei jung

/ fyofyeit ober mebern 'ötanbeg, anaewenbet roet=

ben fann. <£« ¡ff bag laufe Scfen. 3?, fefe„ pflegt fafi Sebermann, fei eg in Seitungen, ober fei eg im

©efangbudEje, m ber S3ibel ober in <inem «Romane in etnem lateinifcf)en ober franjöfifchen ©cbriftjtelfer. @in

gefunb ju bleiben.

Seber lieft, fann man fagen, unb ftirbf meiff in un- ferer Seit eljer lefeng» alg lebengfatt. Slber eg benft eben SRiemanb baran, bieg Sefen ju einem SRiftel für feine ©efunbfjeit ju benugen, obfefjon bieg in fo man»

eher 3lrt unb SBeife gefcbeljen fönnte. 3 $ fönnte flatt öont Sefen, »om lauten Sefen, mag ich b'ubei ällr

©pradje bringen m ili, t>on ©eclamation, SRecitation unb ©efang fpreeijen. Sn ber ©acije mürbe eg auf (Sing ijinattglaufen unb ebenfo 51t meinem Smecfe bie»

neu; allein alle bie brei julegt genannten Singe fönn*

ten gleich SOtancfjen im ooraug gegen mein M itte l ein»

nehmen; er mürbe ftch fagen muffen, bajj er faum je baoon nur ben Stauten gehört, gefefjmeige erfahren hätte, mic man eg anfangen müffe, ju recitiren, ju beclamiren ober gar ju fingen. SERif bem Sefen aber bat er fief) öertraut gemacht, unb foltfe eg nur in ber

©cljule gemefen fein. fommt alfo nur barauf an, bafj er ftch i15’ 6 *n bct: ® ^ l,l e mieber baran gemó^nt, laut ju lefen, unb baf er ftch baran gcmöljnt, fefst nicljfg ooraug alg bie SBefanntfcfjaft mit bem 2?ortl)eil, ber ifjm baraug für feine ©efunbljeif entfpringt, mor«

(6)

auf ftcf) bann ber fefie Sorfag grünben muß, eé mit fo einem jeben Blugenblid? ju ©ebote fieijenben SNittel ju oerfucben. Gr bat ba (Gelegenheit, ohne baß er eé nur geaijnt t>at, ein tüchtiger ®eclamafor ju »erben;

benn SDeclamiren tfi ju allernäcbft nicbíé alé lauteé

©precien, unb lauteé Befen ebenfo nur lauteé Sprc- eben. Snbem er fiel) etfi felbfi etmaé laut oorfpricbf, bat er alfo bie ©elegentjeit ergriffen, ftd) etmaé oor- jubeclamiren, unb »evflöfft er auch hierbei gegen manche Siegeln ber ®eclamationéfunff, fo barf er menigffené ficb nicht oor einem 3eict>en beé SOiiéfallené fürchten.

Gr tfi felbfi Äünfiler, publicum unb Äunfirichter obenein. Niemanb mußte beffer, »eichen moi)itbätigen Ginfluß ber laute SSorfrag, baé laute befen auf ©eifi unb Jlörper ober auf Jiörper unb © ciji hatte — benn beíbejtnb Gíné an ftch unb nur jmei SBefen in it;- ren Äußerungen — alé bie Sitten, unfere Bebrmeifler in fo nielen Gingen, namentlich Billern, maé rein menfchlich ifi, bie ©riechen unb Nömer. ©ie pflegten fafi fein Such, am menigften ein guteé Such anberé alé (aut ju lefen unb mit Sorbebachf, m it Blusbrucf, mit bent Streben, alle Schönheiten beé ©ebanfené míe ber GinHeibung beffelben ftch fel&fi Oorjutragen ober ihren greunben in folcher Blrt mitjutheilen. Über fchnelleé befen, mo folche Seríicfftc^tígurtg beé fcfmnen Sluébrucfé nicht fiattfanb, fonnten fte fafi in Unmillen unb 3<mn gerathen. 2Baé hilft eé, Südjer ju lefen, fo fchnell, baß bie Blugen immer ben bippen juoor- laufen? bachfen fie. Sé ging fo raeit bei ihnen, baff fiel) in jener Seit eine grofje SNenge SNeiffer gebilbet hatten, melche Sebent, ber eé münfehte, Unterricht ga=

ben, mie man eé anfangen muffe, feine SpracbmerH jettge gehörig unb im fmchfien ©rabe ber Stärfe míe ber Schönheit nach auéjubílben. Sie lehrten, mit einem SBorte, 3eben lefen, ber eé münfehte, aber freilich nicht mie einen ©chulfnaben, fonbern mic einen BRann, bem eé mit irgettb einer jfu n fi unb BBiffen- fchaft Grnff ifi unb ber ftch bejirebt, ben ihm t)öchfi ntöglichfien ©rab »on Sollfomntenhcit barin ju erlan­

gen. BBer Schüler öott einem folgen ^)i)orta0Fer mar, mie biefe SReifier ber fiefefunfi i)ieffen, muffte halb lie- gen, halb flehen, halb ftjjen unb halb biefeé, halb jeneé BRittel anmenben, menn er ftch unter ihrer Btuffichf im lauten Befen übte. ®er Bebrmeifler fianb mit einet fleinen glöte neben ihm, oon Seit ju Seit ben rechten

£on anjugeben, bíé ju melchen er auffleigen ober f)er=

abfteigen, ober in melchen er einfegen muffe, mie eé bei uñé ein ©efanglehrer ;u machen pflegt, menn er feine Schüler bie Ponteifer fingen ober eine Sitie ein«

üben läfff. Ginen folcfen BReifler bei öffentlichen Sor- tragen ober Sieben ju r ©eite, gleichfant im Nüden jur Uuterflüfjung, mie eine Blrt Souffleur ju haben, mar bamalé efmaé ©emobnlicheé, unb bie größten Staaíémanner in Nom, melche auch nteifi bie gröften Ncbner ju fein pflegten, febämten ftch nicht, Oon ihm gleichfant immer ben nötigen SBtnC ju befommen, ftch hier ju mäßigen ober bort mehr iné geuet ju gehen.

Sttgleid) gingen biefe fierren Pbonaéfer iné gacb ber Slrjneifunfi unb ¡Diäfetif ein; fte benufsten auch bie SRitfel, melche fffer für Stärfung ber Bungen unb Luftröhre unb alfo ber Stimme ju fudjen maren. Sern einen Schüler empfahlen fie ©erffenmaffer ober SRai- oenabfochung, bent anbern Schnittlauch, Sum ían ober geigen; bent britten liefen fíe mäfjvenb ber Keinen Nebepaufen Gié, faiteé SBaffer ober SBein, befonberé einen füfen, milben SBein trinfen, mie ihn Stalien unb ©riechenlanb in fo oielen ©orten erzeugte. Gé mag uñé in biefem Serfafrett Plancheé Heinlich unb

felbfi munberlid) oorfommen; im ©anjen mirb bennoch 3eber biefe Schule ber Bitten burchgemacht haben, ber ftch äu einem grofen Nebner bilbefe. Gr hat ftch felbfi ben SBeg fuchen müffen, auf bem er baju gelangte,

©laubt man benn, baf ein fölann mie Sorb palmer- fion, ber fünf Stunben lang bie Slufmerffamfeit beé parlamenté ju feffeln muffe, nicht manche Sorberei­

fung hat machen müffen, che er fo meit fant? Plan oerfuche eé nur, manchen Saft in Gicero’é Sieben laut ju lefen unb bann mirb man feíjen, mie eé fafi un­

möglich ifi, alle einzelnen ©lieber gehörig barjutegen unb abjufiufen, meil bie Sprachmerfjeuge nicht gehö­

rig geübt unb gleichfant, nicht gelcnfig ober gefchmeibig ftnb. Gé hat an ber Übung gefehlt. SBenn eé hier*

bei nun btoé aufé Sieben unb namentlich aufé öffent­

liche Sieben anfame, fo fönnfe ftch freilich Seber, bem bieé nicht Pflicht ifi, allenfalls mol barüber ^tnauéfegen.

( 25efc£)tug folgt.)

S ie ÍBurgtuinc hon ^ahghurg. * )

t>Sm Ganton Btargau, in bem Sejirfe oon Srugg fleht auf ber SBalbímbe beé SBülpelébergeé bie mobil- erhaltene Siuine beé Síammfchloffeé ber ^abéburger.

5llé ©tammherr beé ^taitfeé ^abéburg mirb Gthífo, íterjog im Glfaf ober in Sllemannien genannt, ber im 3ah« 690 fiarb. SBeifer hinauf reicht feine utfunb«

liehe Siachrichf. G rfi mit bent elfafpfchen ©rafen ©ttn- tram bem Sieichen mirb bie Grjahlung mannichfacher unb begrünbeter. Gr hafte ftch Halber Jîaifer Dtfo 1.

erhoben, fiel in beé Sieícheé 5lchf, oerlor feine jaflrei- cben Seftfungen unb jog fiel) in ben Slargau jttrütf, mo ihm einigeé © u t geblieben mar. ßu SBohlen, un­

fern ben Ufern ber Sieuf, ftanb feine unanfefnliche SBohnung, oon ber aué er bie ^umliegenbe ©egenb fchü|te, bie ifm bafür Síné jaulte. P iit bem 2Bie- berjunehmen oon ©elb unb © ut marb er jeboch aué einem SUjufherrn ein Sebrücfer unb Siaubritter unb ffarb um baé 3af)r 973. ähnlich oerfuhr fein Nach­

folger, © ra f Songelin, bet oier Söhne iuniedieff! Siab- bot, SBerner, Sîubolf unb Bongelin II. ®er ältcffe, beé Saterë Gbenbilb, mohnte ju P îu ri unb oermchrte feine Siacft burch bie Sermá'hlttng mit 3ba Oon Boib­

ringen, bie aber ju r Sühne für bie unrechtmäßige Gr- metbung ihr SBitthum S îu ri ber Jîirche meiste unb ein bié in bie ncuefle., Seit blüíjenb gemefencé Älofier erbaute, auf melcheë Pffreich noch jegt Schu§anfprüche behauptet. SBerner, ber jmeite Sruber, mar Sifcfjof oon Straéburg gemorben, hatte auf manche ungerechte BBeife unb junt Nachtheil ber Kirche ben Seftjj feineé

^taitfeé oerntehrt, ftch auch Nabbot unb bem $er- jog ©erharb oon Bothringen gegen Jbönig Heinrich il.

oetbunben unb mar barauf bebachf, eine fiebere Scffe ju r Slufbemahrung feiner Neichthümer unb juin ©chu^

miber ben faiferlidjen gorn ju grünben. S am it beauf- fragte er feinen Sruber Nabbof, Übermächte ihm be­

trächtliche Summen unb fchrieb babei: „Sch bin ge- (tunt, mein Selb, $ab’ unb © ut allba, alé in einer ftarfen fiebern ab in Nöthen ju bemahren.«

®iefer SluébruÆ gab bie Seranlaffung, bie oon Nabbot auf bem SBulpeléberge errichtete Seffe „bie

^abéburg" ju nennen. Nabbot oermenbete einen gro­

ßen $£b£il ber erhaltenen Schäfte, um ben bienfüuffi- gen Bibel in Bllemannien, ben SBalbffäbten, im 3ür-

*) Nach „SBeber’ê Solfêfalenber für 1851".

(7)

ct>eríanbe, bcm Stjurgau, Fncfthal, jfíettgau, £egau unb am Nheín ncbfl nicberm 23olfe an fid) ju jieí)en, unb überrafdjte ben ©ruber, até biefer bei feiner Én- funft int 3aí)re 1020 meber mit ber Stärfc ber ©urg 110ct) mit ben barauf »ermenbeíen Jtofien jttfrieben mar, oiif angenehme SBeife, ald er ií)m bad große Ipeer ber

©a|allen t»orfüí>rte, bíe ihm ben ©ib ber Sreue [eífíeten.

SBerner hatte ftc^ mol ber ©lacht bed .Raíferd ent*

o°9«r, aber er fiel in bie Schlingen faiferlicher Sift.

anfdjeinenber grcunblidjfeit bot i()m ^einrich’d Nachfolger, Äonrab II., eine ©efanbtfchaft nací) Jlon- fiantinopel an, motjin ber gefd)mcid)elte, etjrgeijigc

^ a n n im Setober 1 027 abging. Äonfiantin V III., mit bem beutfehen dfaifer einoerflanben, lief jeboct) ben Sttänfcfitcn ©cfanbten bei feiner 2lnfunft »erf)aften unb nad) einer einfamen Sofel führen, mo er nach jmei fahren ben Seiben bei ©efangniffed erlag. ¡Dieb bie

®cfc^ici)te ber ©rbauung bet <£)abdburg, nach ber fiel) fcon ba ab bad ganje ©efd)led)t nannte. 2Bir machen einen Sprung bié ju bem ©röfeflen feineb ©efchtcchfd, be>» ©rafen Nubolf »on .fkibbburg, ber feine ©rhe- bljng auf ben beutfehen Äaiferthron im Sal)« 1273 feinen perfönlichen ©erbienflen »erban?fe.

3hn »erfolgte ber ungerechte fáafj feineb eigenen

■&aufe|, unb mit bem ©ruber feineb ©aterd, Nubolf bem Eltern, ©rafen ju Sauffenburg, einem 2lni)änget

"tPapft 3nnocenj IV. bei beffen Streitigfeiten gegen -ffai|er Friebtid) II., ber unfern Nubotf aud ber Saufe Sehoben, gerieft) er in $ef)be. Sluch ein mütterlicher pheint, ber reidE>c finberlofe © raf ePmrtrnann »on bürg, enterbte ihn unb jmei mal »erftel Nubolf megen bengehorfamd unb feferifcher ©efi'nnung bem ©atme ber Äirche. hingegen nahm er bie Stabte gegen bie tauberifchen Unfälle bed Ébeíd in Schuf unb mürbe ber Sd)irm»ogt ber ©ibgenoffen. ©on biefer ©eftn- onng unb Nichfung michen feine Nachiommen ab.

@d)on fein Sohn Sllbrecht bebrängfe bie ©ibgenoffen, melclje bie öflreidjifche .£)errfd)afe abfdjüttelten. ¡Die unglücklichen, blutigen Jfriege, bie Dftreid) gegen bie Sd)mcij führte, ben Sag oon ©torgarten am 6. ¡De- cember 1315, bei Sempach 1386, bei Näfelb 1389, fönnen mir í)¡« nicht befchreiben; bad Slnfefen bed habdburgifchen fbaufed in ber Schmeij mürbe baburch gebrochen. $abfud)t unb Ungerechtigfeit »ernid)tefe bie

©ladjt, bie ©erechtigfeit unb ©rofmuth gegründet unb

«baut hafte.

„ 3u dfonfianj mar 1414 bie Äirchenoerfammlung

«öffnet morben, melche mit Fug unb Siecht ©apft 3o=

bann X X III. ju r Slbbanfung nö,tt)igte. Unflugermeife mbm ftd) fperjog griebtich öon Dftreid) bed entfetten

^ap|ed an, öcrftel baburch in bie Neichbacht unb ifa i- la n b T 'i^ m“ nb embot bie ®íb9enofí™ / griebrid)’d 6tb=

®d rterff,\t.JÍ'^ut9au' ^ arSan nnb meiter anjugreifen.

f f l i i r t v ! ,.u” r mit öieien @täbfen unb Schlöffcrn hernach im ¿ h '&abéí,ur9 ecobcrt- Öfireict) leitete halb

4? 60betu 1 ? ^ i»a Übrige ^ g

Ä « t9 «nb Ä S f f ö t

SuneoiUe »erloren. Sluch bie Nebenlinien bed apaufed .fiabdburg m ber ©ch»e,j bic © rafen ##n ^ ¿ t , mpl unb Jtpburg, fnb e rlo f^ n unb bie krümmer ber .^abdburg finb bad lefte ® enfmal ber »ergangenen

©rofe bed @efd)lechf« auf hel»etifd)em ©oben9 9

@ie merben »on bem 3uge ber gremben um fo häufiger befucfit, gld unfern ba»on ber pracht. unb gc=

fchmacföoUfie aller fdimeijerifdien ©abeorte, SAinuiach Sdegen ifi. 58on bort aud winbef ftcf> burch ein ©u=

chengehöls ber fPfab fieil aufma'rtd, ber §ut ^)öhe bed 2Bülpeldberged führt, ©¡ne parabieftfehe 2lud(id)t, bie an Umfang unb Schönheit mit öieien berühmten fJMäfjen ber Schmeij metteifert, entjücft hier bad Sluge. ©on einer Seite faffen junächfi fleine #ügel, bann entfernte unb h»h£te ©erge, enblid) ein Äranj »on Sd)necge=

birgen ben reichen ©orgrunb bed ©itrfelbed ein, auf bem ßonffantiud S^iorug 303 bie Sllemannen fcfjlug.

Über angebauten gelbem unb ben iSörfdfen Sehens unb ^abdburg jeigt |ld) red)td ber Jfernenberg mit bcm Schlöffe ©runegf, cinff bad ©igenthum ber Freiherren

»on ©efler, linfd ber ©iüüigetberg. «ZBeiter jurütf ftei)t man ben fbeiierd-, Siohrborfer=, Saber= unb @c=

iidborferberg, hinter benen ftd), befonberd glänjenb unb golbgetränft in ber 2lbenbfonne, bic 2Upen »on @la*

rud, ©ünbfen unb Uri mit ihren öieien Spifcen unb Äuppen erheben, ©egen ©Jiftag unb 2lbenb flreift bad 2luge meilenmeif über bad 'mcite unb reiche S£bai ber 2lar, bie »on S iib nach SHorb einen £albcirfel bc^

fchreibt. Stabte, Schlöffer unb ¡¡Dörfer, Sbfl» unb SBeingä'rten unb alle ©tannichfaltigfeit einer mohlan=

gebauten ©egenb feffeln ben ©lief, ©egen Norben Ber­

einigt ftd) bie 9lat mit ber Steu^ unb Simmat, unb hier liegt Äönigdfelben, mo 1 308 Jfaifcr 2llbrecht er- morbet mürbe unb ju r Slömcrjeit ber berühmte SBaf- fenplah ©inboniffa ftd) erhob.

^)at jtch 5lu9e gefättigt an Sieijen, bie mir hier nur fchmach anjubeuten »ermögen, fo betritt man bie ^Jabdbitrg, bie bcrithmtefie Siuinc Slargattd unb ber Schmeij. Sie befielt aud ben Überbleibfeln »on brei ©ebäuben, mooon jmei ^hürme »on jicmlicher 3pö£)c ftd) noch erhalten haben. 3n bem einen jfeigt man über 70 Stufen hinan. Sie ©lauern ftnb un­

ten acht Fuji bic?, »on rohen unb behauenen Stern- maffeti aufgeführt unb fchmale Öffnungen »on meni«

gen Sollen laffett bad Sicht ein. S ie gufböben ftnb

»on ©idjenhol}, unb Söcher in ben ©lauern, in melche Sliegel paffen, jeigen an, mo »ormald bie Sfhü«11 9C' mefen ftnb. ¡Der innere ¿Raum enthält 16— 20 Fuji ind ©eoiert. 3n bem mittlern $ h e'‘ie bed ©ebäubed, bad mit ben SEhürmen in Söerbinbung fleht, ftnben ftch ein Saal, mehre Simmer unb auf ber Hausflur bie Stube, melche ber grofte Slubolf einjf bemohnte. ®ad

©«nach ifi räumlich unb hat fechd gegen © ir r gerich­

tete^ Fenjferchen. 3 e |t ifi ed bie Nrbeitdfiätte bed SBächterd, ber junt Schu| ber Sfuine angefiellt ifi.

3n bem übrigen SEheile bed audgebrannten ©ttrggebäu- bed bemerft man bie Einlagen ju .Rüchen unb 2Bol)n- gemachem; auch finb Spuren eines anbern $ h urmS unb eitted breiten unb tiefen ©rabend an ber Seite gegen © irr »orhanben, mährenb ber fieile Slbfjang, ben bie 2lar befpült, fd)on »on Natur unjugänglich mar.

Sied bie SBiege eined ©efchlechtd, bad, auf beutfehen

©oben »erflanjt, ju ber höchfien SBürbe in ber St)«"

fienheit emporflieg.

68 fehlt noch etwas.

Sbci einer Äirchenöijttation fonnte ein Superintenbcnt bie ¡hm richtig bünfenbe ©eantmortung ber Foagc, mie

»iel Stiicfe jttr Saufe gehörten, nicht lodfriegen unb er micberholfc einige male: „3m ei Stücfe, SBaffer unb SBort ©ofted." 6i» Sauer, »or bem er gerabe flanb, fagte ganj treul)«ä'Ö: //©a! tauft boch einmal ohne

•ffinbi"

(8)

SJtötmicjtfaltigel

S ie fpafenfelle, reelle »on unfern fjutmachern »erar=

bettet werben, fontmen in »orpglicher ©üte unb ungeheurer

«Stenge aus ber fOtolbau unb © aladjei. «Ran nimmt an, bag jährlich in jenen beiben gürftenthümern etwa 500,000 fyafen gefdwffen werben. S ie bieten ©ebüfcfje, welche aud) auger ben © albern weite glddjen bebecfen, bie Ruhe, welche fte in einem bon Retfenben ntcf)t fefw gelierten Sanbe cjenie- fen, begünjtigt bic ungeheure Vermehrung biefer SSf^terc.

3u r Scfmeeseit werben fte m it eigen« b a p abgericfjteten

•£unben gef)e6t.

© e r «ontabiftrertbe SlraBer (23ebuine) führt bas ar=

beifsfreiefte geben. © r igt unb tr in ft, fieht ein wenig nach ber fjeerbe, pufst fein gteblingSrog, macht m it ihm einen (M o p p burch bie ©bene, lägt fidj bann SDiärdften erphlcn unb fdjtäft. Seine anjirengenbjie Sirbeit if i baS Aufheben unb ©ieberauffdjtagen ber Sette, Wobei noefj b a p bie ©ei=

ber am meiften betheitigt ftnb; er beforgt btoS baS fPacfen unb Slblaben ber Saumthiere. Sag man in freien Stunben p feiner Serfireuung m it etwa« Slnberm als m it Sagb ober m it Schlafen fich befaffen fönne, fommt bem Slraber ganj unglaublich »or.

© e r g u t hejahWe D t g a n iji. S e r fpöstingsberg bei 2 in j warb am 18. «Rai 4809 »on granjofen befe|t. ©in franjofifc&er S fftjie r, ber ein leibenfd)aftlid)er Srgelfpielcr war, lieg fich bis © a llfa h rW ird je auf bem jpöSlingSberge auffdjliegen, um bie ihm gerühmte trefflidje Orgel p »erfu=

chen. «Rehre pfeifen wollen nicht anfprechen; er geht hinter baS © e r f, um bie Urfac£>e p erforfchcn. © r fieht ein $)a=

pierpaefet hineingeftemmt, in welchem er 20,000 ©ulben in papieren ftnbet, bie irgenb Semanb oor ber fpiünberung hatte fichern wollen. 9IIS $reiS beS OrgetfpielS lieg ber granpfe fte in feine ©afdje faßen, unb feiten mag ein Orgelmeifier fo oiel fü r fein S piel erworben haben.

S ä u m e , bic SSaffer gehen. S ie Snfet gerro hat überhaupt nur brei Spelten, bie noch b a p in ©egenben am Stranbe fprubeln, bie faft unpgängtid) finb. 8um ©rfafse bafür hat bie Statur biefer Snfel SBäume gegeben, bie fie m it © affer »erforgen. S ie finb »on m ittlerer -fwhe unb ha=

ben gerabe, lange, immergrüne «Blätter. SJtan hält fie für eine ©attung ber Laurus indica. 9ln ben © ip fe ln berfetben fieht man gewöhnlich einen Stebeljtreif, ber bie «Blätter in folgern ©rabe m it SBaffer trä n ft, bag fie faft ununferbro=

chen tröpfeln. ®aS © affer if i fla r unb herrlich-

® ie @ fa b f s itß ie r gewahrt burch bas fchimmernbe

©etg ber Raufer, bie burchgangtg ohne Sacher unb an be=

ren S ta tt m it f lattformen unb Vruftwehren bebeeft unb m it glänsenbweigem M beworfen finb, burd) bie .Kuppeln unb SOtinaretS oer «Btofcheen, burch bie ffattlidjcn gort« unb ®at<

terien, burch ben £ afen »oller Schiffe unb Stachen, burd) bie phßafen 2anbl;äufer in ber närf)ften Umgebung, bie wäh= 1

renb ber ©intermonate »on faftigem ©rün unb üppigem 5Blü>

renflor eingefagt finb, einen wahrhaft bepubernben Stnblicf.

2Set fchimpft, Ijat Unrecht. Sanbgraf 'Philipp »on Reffen lieg eines ©ageS einen allenthalben geachteten @eifi=

liehen »or fid) fommen unb »erlangte »on ihm , bag er bie in S3e}iel;ung auf feine Soppelfieirath aufgefejjte Urfunbe un=

terfdreiben unb burch feine Unterfdjrift gutheigen follte. 2US er fich beffen weigerte, gerieth ber ganbgraf in ben heftig1 ften Sern, hätte fich faft m it eigenen fjänben an ihm oer=

griffen unb fuhr ihn an: „S a g bid) 33of) SJtärten fchenb, eS l;cnt Pute unterfchrieben, bie mehr »ergeffen h>ent, benn bu bein gebenlang lernen w irb ft." — „© näbigfier $ e r r ! " , anb wortete ber ©eifilidje gelaffen. „«Reine Unwifjenheit gefiehe ich ein; aber mein ©ewiffen mag ich m ir nicht befdfWeren laffen."

U rfp rm tg be§ StamenS beS ©ahacfS. granciscus

|>ernanbeä be ©olebo, ben ätönig P hilip p I I. nah SRerico fchidte, um bie Staturgefchicbte biefeS SanbeS p ftubiren, ge=

benit eines ÄrauteS, »on ben «Repicanern Y e ti ober P y c y c tl genannt, baS n a rfo tifh fei unb »on ben ©ingebore-nen aus hohlen Röhren (SEabafoS) geraucht werbe; baS ßieh«' teS Rauches biefeS ÄrauteS burd) bie Stafe nannten fie ¿abafo=

machen. S e r ^Begleiter beS ©olombo, ber 5)ater Romana 5>ano, gab fd)on im Sahre 1496 eine ähnliche S totij, nur bag bie Sewohner S . = SomingoS baS Ä rau t Cohoba unb G ioia nannten; fie rauchten baS äfraut aus peijaefigen ipfeifen, 'bie fie auh SabafoS nannten.

© ie S ig e u n e r in ber SSßaladjet unb SUloIbau leben w ir flth noch in einem 3ufianbe ber S flaoerei, ben man in

©uropa faum für möglich halten follte. 5Ran treibt m it ib=

nen feinen förmlichen ^>anbet unb eS if i nicht S itte , fie öffentlich p m V erlauf auSpfteHen; aber unter ber 4>anb fa u ft unb »erfauft man fie. Sud) tbirb biefer jöuftanb ber Sflaoerei »on ben angrenzenden Völfern anerfannt; benn bie entlaufenen Sigeuner werben ihren ©ehietern als ih r @igen=

thum wieber pgeftellt.

SQuittfaS htifen bie »on ©arten umgebenen Sommern häufer, welche bie Umgebungen »on ¿iffabon unb ©intra fo bicht bebecfen, bag eS ihrer wol 6— 7000 gibt. S ie finb bie

£anbftf;e ber portugieftfehen ©rogen, welche fte bejiehen, wenn bie füblihe ©luthige ihren Slnfang nimmt. Sn jenen ©är>

ten gebethen faft ohne alle spflege im greien bie feltenften

«Bäume unb fpflanjen- SRan fieht bie fchönjten IRangotien, Sattelpalmen unb jpifangS, m it V lüten bebedte Vananen unb baS ©eranium »om ©ap; alle ©atfungen »on ©actus bilben Reefen; biegaferblume (Mesembryanthomum) umwu=

c|ert bie «Rauern gleich unferm ©pheu; Reben m it langen

»ollen ©rauben, Rofen, ©eorginen u. f. w. blicfen über SJiauern unb ©erraffen herüber; ©ichen mehrer ©attungen, jpinien, ©itronen = , Örangen», SRprten=, Sorber- unb jei=

genbäume brängen fid) um bie fpäufer p bid)ten ©ebüfhcn unb überall riefeln G-uellen aus Vergfpalten unb fhlängeln fid) burch frifche SKatten.

© ht*ic f*f<i e Sißöbäftröfb. Rad) einer «Rittheitung an bie Slfiatifche ©efeafdwft in ßonbon warb unlängft ein ä)ine=

fifdjer Kaufmann in Slmop, RamenS ^»anlp, welcher feine grau ermorbet hatte, jum ©»be burd) S djlaftofigfeit »erur=

thcilt. © r h«tte brei ©achter, bie fid) ablöjten unb ihn nie jd)tafen liegen, © r lebte in biefem S trafpftanbe nod) 19

©age; fc^on »om achten ©age an würbe il;m feine ©piftenj fo peinlich, öag er um ben ©ob burch ©rbroffelung als um eine ©nabe bat.

■gerauSgegeben unter Sßerantwcrtlid)feit ter VMlagSfjanMuttg. _ ®vuc£ unb Vertag oen 8. 21. Vroctfjauä in Setpjtg,

Cytaty

Powiązane dokumenty

wärtS treten begleichen ju burcblichteten SBalbgruppen jufammen unb bajwifcbcn fchattfcln einfame S irfe n ihre langen, grünen tpcingeafie im ©eewittbe. Swi- feben

©crebc unter bem Sßolfe unb er erhielt oieie S3efucbe,.. ttjeité aus bem genannten ©runbe, tfjeii« weit er einen erbaulichen SBanbel führte. SBitflid) ha«c er

Sgt S3ilb unb feine S3ücger maren bie einzigen ©enoffen ber tiefen Scgm erautg, metete ftcg feiner bemädjtigt l)afte. Gr befchranfte feine Untermeifung aber nicht

®?auer gefühlt, als, einen Slugenblid fiillfiehenb, um ZU horchen, ich &amp;aS ©cräufcl) feines SlthemS erfannte. fDlit oerbop- pelter Slorffcht unb bemfelben

S ie gelber »on Sa»a- ffüffen ber alten Sluébrüche taffen bíeé Surcppniern beé SBafferé auperorbentleich leicht ¿u, unb baper mag eé auch fommen, bap ber

trieben, ging ©ternebalb mit ihm ins Sweater, würbe aber übel belohnt für feine Vereitwilligfeit, benn einen fchlimmern Vachbar als Siaoul hotte er noch nicht

fier mufte ftcb augenblicklich entfernen, um ftcb fein « SftiSbanblung oon ©eiten ber ©ienerfebaft beS S3eam-- ten auöjufcfen. Gr fc^icfte baS an ben .König

®chaufpie(.. Schar eíníjcr, ein Äreuj »oran, jwei unb jwei tereinanberfchreitenb. ®ie reichen ©ufSbeßjjer i&gt;aften bie ganje Tollheit mit höchfiem SBiberwiden