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Das Pfennig-Magazin für Belehrung und Unterhaltung, 1851.05.10 nr 436

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Academic year: 2022

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â î e l e h r u n g u n i » U n t e r h a l t u n g .

9 l t . 4 3 6 . ] Uîeue ^olge, 9îeunter Sahrgang. [ 10- 9DÎ ci t 1851.

ÏI)icrfcinbid)afi.

î»et 8autenf|Met auf bcm Serge.

9Iuê bcm @cf)i»ebifcben.

Sn ber näcfjfien Stabt petite ich meinen f t e*en t \ m it bet «moeifititg jutüdgeiaffen, mich borf “ u er«

ten, bi« ich nadfj brei Sagen jurüdfommen »iu

®ahtenb biefer Seit luottte ich fetbfî biefe «m anrtf

©egenben burchwanbcrn. 3lm Sufe bei Seraei

1884. M

mérité ich eine .fpüife unb h°ffie . ^ort f**1- ^’£ Stacht eine Verberge ju ftnben. frc* öon borgen unb ganj meinen (®efü£>ten anheimgegeben, tief ich meinen (Seift fchtoeigen in einer Sülle fehveeifenber ©ebanfen unb meine Slugen in bem abwtchfeln&en Sehagen an ber entjüdenben Stulficht- ®ie Sonne, melche feh hinter ber gerabe gegenübetliegenben S3erg»»anb »erbarg, berührte nur noch mit ihren gotbenen S tra fe n bte äu=

ferfien SBotfert, welche übet ben belaubten kuppen bet

19

(2)

Säume fchwebfen, bie bie Hügel befransten. 3 * flieg langfam bergab ooU Unmutt), baf icti m it jebem Schritte bie weitgebef)nte 5luSftd)t befdwänEter werben faf), bie anfangs metne Sltdc nict)t ju umfaffen »ermochten.

Die Dämmerung begann ihre burd)fid)tigen Stebel auS- jubreiten, welche immer bunfter unb bunfier würben, b;S ber SJlonb mit feinen ©ilberflrahlen fam unb fie lichtete. Die SBolEen Ratten ftch jerfheut, nichts t)in- berte meine S lid e , über ben ganjen ®efid)töEreiS Ijin- jufdiweifen. SStoine ©ebanfen irrten weit burch bie unbegrenzten Stäume, meine Singen aber ruhten, ge- bienbet burd) ben funfelnben Schein ber ©ferne, auf bem reinen, blauen Himmelsgewölbe. Die fiuft War frifch, hoch nicht ber leifefíe Ha»ch beS SBejlwinbeS lief fleh fühlen. Die ganje Statur war eingef)ü!it in tiefeS ©chweigen, nur belebt burch baS bumpfe ©e- murmel einer abgelegenen Quelle. 9tui)enb auf bem sjjioofe, hätte ich wol in angenehmer ©ebanfcnfülle bie 2Biebcrfehr ber ©onne abwarten mögen, ba brang ber Son einer Saute, begleitet burcf) ben Jtlang einer entziidenben Stimme, ju meinem D h« . SlnfangS glaubte id), meine Ginbilbung fpiele mit meinen be*

raufchten ©innen unb empfanb ein SBergnügen, als wäre ich burd) einen gefdiwunbenen Sraum in ein 3 flu*

bcrfdjlof werfest. Doch biefer liebliche Srrtljum würbe halb wieber burch neue Älänge »erfd)eud)t. „Sine Baute auf bem ©ebirge!" rief ich, inbem ich nod) un*

gewif aufflanb. 3ch warf meinen S ü d nach ber

©eite, con wo bet Älang fam , unb entbeefte halb un- fer bem grünen ©chatten ber Säume bie Weifen Sßänbe einer nat)eliegenben Hälfe. 5D?it flopfenbem H er5en ging ich näher; wie erffaunt war ich aber, als ich einen jungen Sauer eine Baute halten fah, auf ber er mit ber größten Seichtigkeit fpielte. Sine grau fa f ju fei­

ner Siechten unb fdjaute ihn m it treuen Süden an.

gu ihren gtifen lagerten auf bem ©rafe äfnaben unb Stäbchen, grauen unb ©reife, Sille in einer aufmerE- famen unb bewunbernben Sage. Sinige äfinber fanten auf mich J», betrachteten mich unb fragten ftd) unter- einanber: „9Ber i|l ber H err?" Der Bautenfpieler wanbte ftch nach mir um, ohne aufjuhören, jeboch ich formte ber erfien Stührung meines H ec5enS nicht wiberflehen, ich reichte ihm bie H anb. S r gab m ir auch bie fei- nige, bie id) eifrig brüdte. Sille fianben nun auf unb fielltcn ftd) im Greife um unS herum. 3n wenigen SBorten erzählte ich, was mich bortbin fü£)te unb warum ich m i* noch fo fpät bort befänbe.

2 B ir haben fein 2Birtt)Sf)auS, fagte ber junge Sanb- m a n n , unfete Heine H ü tte liegt nicht an ber grofjen S a n b flra fe , boch wenn ber H e rr es nicht oerfchmäht, bort über Stacht ju ra ffe n , fo wollen w ir fliehen ben H e rrn ju beherbergen, fo gut w ir fönnen.

Üiknn ich erffaunt war über fein ungezwungenes

©piel unb ben gefchmadoollen ©efang, fo würbe id) cS jegt noch ntehr über fein fläbtifdjeS Senehmen, bie reine Sprache unb bie Beidjíígfeit, fíd) auSjubrüden.

Sie finb nicht in einer Sauernffube geboren, fagte ich ju ¡hm.

3ch bitte um Sntfchulbigung, mein Herr, enfgeg- nete er lächelnb, — hier unb in biefem Greife. Doch ber Herr mirb mübe fein, ©eorg, bring einen S tuhl heraus für unfern ©aff. Seib fo gut unb entfchul- bigt, mein Herr, benn ich bin meinen guten Stadjbarn noch ein Bieb für heute fchulbig.

3ch »erbat mir ben S tuhl unb w arf mich wie bie Slnbern auf bas ©ras. Sille festen ftch wieber unb beobachteten aufs neue biefelbe fRuíje.

D er junge Sauer begann nun ein SolfSlieb ju

fingen unb ju fpielen, er fang eS mit fo wahrem unb ungefünffeltem SluSbrud, baf allen 3uh»rern fchon bei ben erjfen Serfen bie S£i)ränen in ben Slugen fianben.

3ch beneibete bie ©abe beS länblidjen Sängers, ber eS »erfianb, einen fold) lieblichen Sinbrud auf bie un-

»erbilbeten Seelen ijettiorjurufen. ©S freute mich, ju fehen, wie bie natürlichen unb ungefünjieiten Schön­

heiten »on allen SJtenfchen erfafjt werben. .Sein rüh=

renber 3ug ging »erloren, unb bei bem fegten, wel­

cher ber ergreifenbfie »on allen war, h»rte id) ringé um mich heru>u nur Seufjet unb unterbrüdteS Schluchjen.

Stach einer ^)aufe »on wenigen Slugenbliden fian­

ben Sille auf unb trodneten bie Slugen. Statt wünfehte ftch treuherzig »on allen Seifen eine^gute Stacht unb bie Stadjbarn mit ihren äfinbern entfernten ftch- 9tie=

manb blieb übrig als ein alter Stann, ben ich biéí)er gar nicht bemerft hatte unb welcher auf einem Steine an ber SEhür fa f, ber junge Sauer, bie gra u, welche (ich neben ¡hm niebergelaffen hafte, ©eorg, beffen Stame mir noch int ©ebächtniffe war, unb ich. ..

GS Eoflefc mir unbefchreiblich öiel Uberwinbung, mich aus ber angenehmen Sage IjerauSjureifen, in ber mein ©eifl ftef) befanb. Gnblid) flanb ich jeboch auf unb ging auf b?n jungen Sanbmann ju , welchen ich m it SBärrne umajmfe.

SBie angenehm ifl eS, fagte ich ju ihm, Stenfcijen ju treffen, bie im erfien Slugenblide Sewunberung er*

erregen unb welche man in einer Siertelflunbe liebge- winnf.

Gr antwortete mir nur burch einen Häribebrucf.

Stein guter H c« , fagte ber ©reis ju m ir, Sie fcheinen jufrieben mit unferm Slbenboergniigen ju fein.

GS freut mich, baf fte fo halb greunbfefaft ju mei­

nem Salentin gefaft haben, bafüt folien Sie auch in meinem Sette heute Stacht fdjlafen.

Stein, mein Sater, rief ©eorg, ber attS ber Scheune fjeroorfprang, ich habe mir fchon ein Bager aus jwei Sunben Stroh bereifet. Stein Säferchen ntuf nicht böfe fein, wenn ber He™ f° 9ut ifl unb in mein S ett (ich legt.

Sch muffe geloben, fein einbringlicheS Slnerbieten anjunehmen. . Gr nahm ben ©reis unter ben 9lrm unb führte ihn in bie Stube. So war ich allein mit Salentin unb bet jungen grau, welche er mir al§

feine ©attin »orfiellte. 3cf) fragte fte, ob fte mir nicht ben ©efallen tbun unb noch ein Siertelfiünbdjen brau- fen im SOionbenfcfjcine jubringen wolle.

© anj gern, mein Herr, enfgegnete Buife, etwas flo lj auf bie Sichtung, welche ich ii)vem 2Jianne bewies, unb Salentin ftimmfe mit einem: „Hetjlicf) gerne"

ein, als er ben SBunfch feiner grau bemerEte.

3ch fegte mich an einen 3ii)ornflraucf), burch beffen fiaub ber Stonbenftrahl bligte.

2Bie lange, meine gretinbe, fragte ich, haben Sie fich fch»n bi£fet Südlichen Sage erfreut, bie ich Sie jegt geniefen fehe?

Sechs SJtonate, entgegnefe fte, unb jegt werben eS halb neun Stonben, baf Salentin »on feinen Steifen jurüdEehrte.

SBie, Sie finb gereift? rief ich »erwunbert auS.

3 a , mein Herr, ich habe einige 3al)te einen S£i)eil

»on Guropa burchwanbert.

3llles, was ich feh£ unb hote bon Shnen, erwedt meine höchfte Serwunberttng. SBenn Sie nidjt einen geheimen ©runb haben, m ir 3 h « BebenSfchicEfale »or- juenthalten, fo bitte i ^ Sie, meine Steugierbe ju be*

I ftiebigen.

(3)

5ic^ ja, mein gieb, fagte guife fre im ü tig ju ihm,

^)err fc^jeint ef mol ju »erbienen. Unb aufetbem

^ c ift bu ja , mein gut« Salentin, wie gern icf) bir Su^örc.

Säcbelnb ging er auf meinen 2Bunfdj ein.

Set) m ill bie Grjäblung, fo wie jte auf feinem

™unbe fam , auch mit feinen eigenen äBotien mitttjei len, fo toeit mir mein ©ebäcbtnif treu ifh

Scb bin geboren in biefer ©fube bort am ©cbluffe bcg Sa^ref 4 760. Steine Stutfer mar ich fo unglücf-

*’ctj febon nact) Satjreefrift ju »erlieren. Stein Safer tour einer ber »o^f^abenbfien Säuern im Sorfe, boeb ein ^)rocef, ben er mit einem reichen ©utfbeftper in ber Sacbbarfcbaft befarn, brachte if)n batb an ben Set- fetfiab unb er ftarb auf .Kummer an bemfelben Sage, bJo man fein fleinef ßigenftjum »erfaufte unb ifjn auf feiner Sßobnung trieb. S er © re if, ben ©ie gefeiert buben unb melcber Suifenf Safer if i, faufte ef unb hefi ft cf) bort nieber. Gr erbarmte fiel) über mich ben emnten »ater- unb mutterlofen .Knaben unb nahm mich öu ftcb, um fein Siot) ;u f)üfen. Set) mürbe »on ifjm ganj bra» bcbanbelt, feine .Kinber faben mich für tb-

« n Sruber an, boeb ber Sertuf! meinef S a fe rf, bie

®teicbgüttigfeif meiner Sermanbfen, bie ftct> nicht um

^ieb fümmerten, bie Sorffellung, ein grembting in bem £aufe ju fein, mo ich juerfi baf Sageflicbt er-

" W t batte, baf einfame geben, melcbef icb auf ben

•öergen führte, altef S ie f mirfte fo mächtig auf mich, up mein natürlicher grobftnn ficb unaermerft in eine uefe ©cbmermufb «ermanbelte. ©anje Sage fonnfe ich n|en unb meinen bei meiner £eerbe. (£ te t 50g Suife fanft ihre £anb jurücf, bie ich in ber meinigen fyelt, troefnete einige Sbränen ab unb gab jte mir bann ganj ungefunjielt mieber.)

G in e f Stbenbf fafj ich au f ber böcbften S e rg fu p p c unb fang m it traurigem Sone b a f gieb, melcbef © ie öoe fu rje rn gehört buben, ba mürbe ich bureb bie

•ouuntjm cige gemabr, b a f ein braungeffeibefet S ta n n m it bleichem, febrnermüfbigem ©eftebt m ir julaufebfe.

S llf ich mein Sieb beenbet b u tte , fam er a u f mich ju unb erfunbigte ftcb, ob ef meit b if ju r ganbftrage fei.

5tcb ju, mein £ e rr, enfgegnete ich, fte ifi fafi an- berthutb Steilen »on hier.

©olttefi bu mich nicht bi»uf«bren iönnen?

S a f möchte ich mol gern, boch ich frinn nicht bon meinem Siehe gehen.

S a — foiiten benn beine Sittern mich nicht übet Jcucbf beherbergen lötmen?

5tcb meine armen tlfe r n , bie ftttb lange hinüber.

5®obin benn?

Grbe^'C. t^ 6cn ^ ier ehien rcbtichcn gebenfmanbet auf S t e m Ä - Un& ^ nb nun feli9 i« Fimmel, anaereat baite &«««** feine Stufmerffamfeif fieBte mir m e h r e cr* e.i i c " feine Sbeilnabme. Gr feiner S ufriebLeU i ' ! ^ ba* ® iüci *>atU *u

»or ber Sbür mar, f0 ^ £ flf *

nung, mo er moM «nfaS« ^ li)n JU unferer.® «h*

Sug« barauf baffe er eine S r * b^ nbn& t m tb e ' Suifenf Safer. 3 ttf ich JebiS Unt" rebu" 9 mlf

“ "W W ‘ e, mein Sieh binuufä5 ü£ «‘ »»bnjch mich

®eorg bantif befchäftigt unb man lieg' , aJ l£h heretif frembe £ e tr merbe mich mit ficCj f o r t n S ^ 1^ " '

(SSefcbtug folgt.)

Sec berforgfe ©6er.

£ )e r Dberfi Heinrich goebmann »on Süricb, ben gub«

mig XIV. im Subre 4 656 ju r Selobnung feiner mili«

tärifeben Serbienfie in 6en SlOeléfíanb ertjob, »erbanb mit »ieler Sapferfeit faltblütigen ©inn unö anjieben&e Originalität. 2Uf er einft ben äfönig auf bie 3agb begleitete unb biefer }U ihm fagte: Óberjl! ©ie finb, ich meif ef, nie »or bem geinbe gerciebrn; aber einem Gber, glaube id), mürben ©ie mebt ©tanb hülfen, antmorfefe goebmann: Guer Siajeflät mögen mich auf bie Stöbe fidlen.

Gr marb nun neben eine alte itapetle am 5luf=

gange einer SSalbftrage pojiirt unb bie berittenen Sä­

ger mürben beauftragt, bem erften Gber, ber ficb jet- gen mürbe, bie Sticbtung babin ju geben. S ie f ge- f^ab ungefäumt. Siebt lange, fo fam auch ber .Kö­

nig mieber angefprengt, ben Dberft anrufenb: ^>abt Sbt ben Gber gefeben?

Slllerbingf, Guer Stajefiät!

S un unb maf ifi auf ihm gemorben?

Sch bube ihn, b if ©ie fommen mürben, im © fall

»erforgt.

SBirflicb befanb ficb ber Gber in ber .Kapelle, unb baf ging fo ju : goebmann fianb an bie Sbür ber Ka­

pelle gelehnt, a lf er ben Gber febnaubenb auf ftcb ju- rennen fab; er öffnete bierauf bie Sbür unb trat ein menig ju r ©eite. , S a f Sbier fiürjte herein unb er fcblofj bie Sbür alfo gleich hinter ihm ju.

S er .König unb fein ganzer $ o f ergögten ftcb un bem Sorfalle nicht menig.

Sag gegefeuer.

© in Sotfugtefe buffe ftcb cin gtofef Sermögen er- morben, bifroeilen auch gerabe nicht gemiffenbaft in ber 3 lrt, mie ef gefebab. Sluf feinem Äranfentager, baf ¡bn bem Sobe ¿ufübren ju molten fehlen, fegte ihm fein Seicbtoater, ein Sernbarbinermöntb, fia rf ju , fein Sermögen bem Älofier, bem er angehöre, ju

»ermachen, »eil er fonfi unenblich lange Seit im Fege­

feuer mürbe f^m a^ten muffen. Sie 2Baf)i mar für ben ätranfen nichtf meniget a lf angenehm; ehe er ftch jeboch entfehieb, benubte er bie erfie ©elegenbeif, fei­

nem ältefien ©ohne ju eröffnen, maf ihm »orgefcbla- gen fei unb baf ihm boeb mol nichtf 3lnberef übrig- bleiben merbe a lf fein Sermögen bem Älojter juju- febreiben, um nicht Sabrbunberte un ben Oct berOuat gebannt ju fein. „Sebenfe, mein ©obn", fugte er,

„melcbe Startern mich im Fegefeuer ermatten! Se­

benfe, unter melcbem ©ejtnbcl ich mich bort umher- treiben m uf, menn ich nicht bitref) mein Sermögen für eine hinlängliche Slnjabt Steffen gaijle.''

2lber bebenfe auch, errciberte ber ©obn, melcbe 3lr- mufb, melcbef Glenb mich unb meine ©efebmifier er­

mattet, menn bu bei« ganjef Sermögen b*ngibff. Unb maf ifi ef auch um Gnbe? S u m itfi bich bulb barun gemöbnt buben!

3 llf ber Stöncb mieber fam,

mar

ber alte ^ ira t, ohne bie ihm angemutbefe ©cbenfung ju machen, be>

reitf geflorben.

(4)

©ero unb Seanbcr*

591 armor gruppe »cm £3iíí»íjauet ®teinljäufer in 3ïom, im 3$eft£e bcê Âonigê »on 95mtf}cn*

(5)

6olbaten bet engIif$=oftinbifdjen trmee (6tpp)

Sie (üefdjtcpe ctneg pf^rnen SScin^

(SBefcfjtuß.)

ich lieber jutn Sewujjtfein tarn, tag ict) in tjef*

tiflem lieber unb im Sette. ©er ©orfbatbier hatte w ein rechtes Sein bon ben blutigen Sappen befreit unb iiewitci) gefcf)icff. Starie fajj an meinem Sette . betrachtete mich w it rüi)renber Slngft. Sch fafite nie £änbe unb brücfte fte innig; ich fühlte, ba£

alte « " * 'Panb leife an tt>re Sippen brücfte. ©er wers » T " ^ anb aufrecf)t am anbern ©nbe beS 3im=

auf feinem ¡ ^ « t c t e auch cilicn SluSbrucf liehen gtührrnm u L ^ ^ bie 3*«“ « »»¡fö«« einet ängff*

bete bie Itugen reräch'tn* ^ Wen‘

» ib iffo ? an"‘9bie U f f g ? " ! " bic #P« b«

beren Dpfer ich g e m e fe n ^ e" a" t 00,1 ber ® fllbflte1' war ihm Sefeht «fi,eilt,

j u machen, fobalb ich Me 1 « « ! “ “ ÖUf. ben ? ? W«rbe ertragen tonnen, unb a f c Ö * " tin W ^ nehmen fo » 0l b ie , w ^ e im y j N j » » « J J

,m K ? v ' S e ° W a er9rifTen maren ^

£5urch bie © o rg fa lt ber atmen smaH ’„ Ms m,

^ r a f t einer eifernen (k o n flitu tio n erhielt ich halb meine f r a f t e wieber unb gleichseitig enfjünbefe fief, ¡n mei 5 nem £ersen Wteber eine Seibenfchaft, bie ich einen 5 « .

genblit£ für erlogen hielt. ©aS arme Äinb hatte burch biele ©.ualen für bie Setirrung gebüfjt, »eiche uns Seibe fafi ins Serberben fiürjte. Shre bleichen eingefunfenen «Bangen, ihre tiefliegenben Slugen ber*

riethen mir baS Seiben unb bie «Reue, bie ihr -?>ers jerriffen hatte, © et alte ©regorio, beffen Sifer für mich feit meinem StiSgefchicf bebeutenb gefieigerf mar, nahm gegen feine SEochter einen troefenen unb falten Son an, fobalb er (ich nicht beachtet glaubte. Stuf ber einen ©eite befiimmfe mich bie gurchf, baS armeätinb einem fo unnatürlichen Safer ju überlaffen, auf ber anbern meine innige Steigung ju ihr í u bem Sor»

fchlage, ob fte baS ©chicffal beS armen Serftümmelten theilen unb mir nach Sfranfreieh folgen »olle, um bort mit mir getraut ju »erben. @ie nahm meinen Sor*

fchlag mit ^reuben an unb SWeS »urbe ju unferet bal*

bigen Slbreife borbereifet. ©ie bejiänbige unb liebe*

bolle Sorgfalt hatte meine SBieberherfiellung befchleu*

nigf, bie Slmpttfafion beS SarbierS hatte guten Grrfolg gehabt unb meine Äopfmunben Waren bernarbf. SRit einer Äriicfe unb auf StarienS 5irm geflügt Begann ich im ©arten fpajieren ju gehen. ©ie Unterhaltung beS jungen Stäbchens unb bie reine Suft belebten mich unb meine .Straffe fehrten nach unb nach »ieber.

(6)

©« war SSTagg oot bem ju unferer Slbreife beffimm*

ten Sage. ®ec SIbenb brach an. Sch faß im ©aale neben bem alten ©regorio, gegen welchen icf> feit ber Seit jutraulicf) getoorben roar, too id) feine SBachfam*

feit einffhläfern mußte. Sparte trollte bte ¿Blumen im

©arten begießen, ¿Plößlicfo mürbe unfere Unferrebung burcb einen Schrei unterbrochen.

Sa« ift ¿Kariené Stimme, fagfe ber ©rei« erblei*

cljenb. Sich! ei ift eine Kinderei, ein ©chelmenffücf, um uñé in ben ©arten }u (ocíen. ¿Härtifche« K inbl

Unb bie Unterrebung nahm ihren Fortgang. ¿Balb aber hörten mir einen neuen ©cf)rei. Sieémal mar bie ©timrne beé jungen ¿Käöchen« btttnpf unb erfficft.

S er ©reié erbleichte oon neuem, erhob ffch unb ent*

fernte ftch ft^nelf. Sch ergriff meine Krüdie unb foigfe ihm mit großer ¿Küpe. SU« mir an bie ©artenthür famen, fanben mir ffe non außen oerffhloffen. ©re*

gorio tief iné E flu« unb fam baib mit Rammet unb

¿Keißel mieber. Sa« $hürfd)(oß fprang auf unb mir trafen in ben ©arten. @« mürbe immer bunfler unb mir fonnten faum bie ©egenffänbe unterfcheiben. Ser alte ©regorio ging in eine Slllee unb id) in eine an*

bere. Scf) gelangte balb oor eine fleine ¿hur, bie iné freie Selb führte unb erffaunfe, aíé ich fte offen fanb.

Sch wollte eben meine ¿Hachforffhungen fortfeßen, até ich plö&lich einen burchbringenben Schrei unb ba« ©e*

räufcb eirteS auf bie ©rbe faltenben Körper« hörte. Sch eilte in bie Slllee, aué ber baé ©eräufch fam. Sillein ich hatte noch feine 5ehn Schritte gethan, alé ftch ein fdjrecfliche« ©chaufpiel meinen ¿Bíicfen barbot: ber alte

©regorio lag bemegungéloé ju meinen Süßen.

E¡er bebente ber alte Dberff fein ©effcfff mit bei*

ben fanben unb fdjwieg. ¿Bor mir — fuhr er mit jitternber ©timrne fort — m it erlofchenem Sluge unb oioletfem ©effcpt fah ich ¿Karie, bie man míe einen

©trafenräuber an ben Smeig einer Kaffanie gehenft hatte, ©in hinter bem Stopfe jufammengebunbene«

Safchenfuch bebecSte ihren ¿Kunb, ihre jerriffenen Klei*

ber maren mit ¿Blut unb Kotf) befchmujt, ihre Slugen ff anden ofen, allein fte hatten bie gläferne ©tarre beé Sobeé. Sch ergriff ihre Eänbe, fte waren falt.

SDtit einer ©tecfnabel mar auf ber ¿Btuff ein Rapier befeffigt, auf welchem bie mit ¿Blut gefchriebenen ¿¡Borte fianben: ,,©o flerben bie ¿Benrather!"

_D nein, fte iff noch nicht tobt! tie f idh in 33er*

äWeiflung. 3<h «ahm einen Solch, jerffhnitf ben ©trief unb ¿¡Harfen« Körper fiel ju meinen Süßen. Sch kniete neben ihr nieber, neigte mich über fte; ihre öon ¿Blut aufgefriebenen Slugen fianben noch immer fia tr. Sch brücfte bie Eänbe a u f ihre 33ruff . ..

D mein © oft! rief ich, iff e« feine Säuffhung?

. . . sch täuffhfc mich nicht, ihr EetJ hatte unter mei*

ner *&anb gefchlagen!

«Keine ¿Bezweiflung oerwanbelte ftch nun in eine watjnffnnige Srreube. Sch nahm ¿Karie in meinen Slrm, erhob fte oorn SSobert unb mit ber übermenfchlichen K ra ft, welche eine fiarte geiflige Slufregung oerleiljt, gelang eé mir fafi ohne Slnffrengung, fie auf ihr ¿Bette Ä« bringen. S ie alte Wienerin mar auf mein ©e*

fchrei hetbeigeeilt. Sch fc^icfte ju bem ¿Barbier, ber wich behandelt hatte unb ber in aller (Sile gelaufen fam. ©r ließ ¿Karien ju r Slber. . . . 6« mar noch j}eit! ¿Hach /w er ©tunbe war ¿Karie bem Beben wie*

bergegeben.

Sch w ill euch meine Sreube, mein ©lücf nidht be*

fchreiben; foldhe ©efüßle laffen (ich nicht fcf)tíbern.

© rff até fte bie Slugen geöffnet unb ich ihre ©timrne gehört hatte, erinnerte ich mich, baß ber alte ©regorio

ohnmächtig im ©arten liegengebtieben mar. ¿ffiir eil­

ten ju ihm. 311« w ir anfamen, war e« j« fpät; ber

©rei« lebte nicht mehr.

3lm folgenben Sage befanb ich mich auf einem Karten, auf ben man etwa« ©froh gefreut hafte, unb öon meinen ©olbaten umgeben auf bem ¿¡Bege nach

¿Neapel, ¿Karie mar ju meiner ©eite; ba« unglütfliche Kinb mar im ©terben. Sie fo rafch aufeinanberfol*

genben ®emülh«bewegungen hatten biefe arme ¿Blume gefnicff.

Sn ¿Neapel la« ich bie Einrichtung ber ¿Banbiten, bie meine ©ompagnie nach ©ofenja gebracht hatte. 3wei oon ihnen maren oor bem ¿Peloton, welche« fte erffhie*

ßen füllte, ftch weinenb in bie Slrme gefunfen unb man hatte bie SBorte „¿Bafer unb © ofjn" gehört. ©«

mar ber alte ¿Könch ¿Battff unb ber ffianbit ¿Peppe

©oppa . . . Sch hatte e« geahnt.

Sicht 2age fpäfer maren mir nach Sranfreich ju*

ri'tcfgefehrf. Sch erhielt mein patent al« Satailion«i chef; benn chemal« belohnte man bie ¿Berbienfle. ¿Karie mar fiets fränfelnb, lange Seif fämpfte fte mit ©ner*

gie gegen ihre Selben unb ihre ©rinnerungen. Shre

©onflitution unb meine ©orgfalt beftegfen endlich bie Äranfheif. ©inige Sage nach ihrer 233ieberherfieliung fnieten mir beibe oor bem Slltar unb ein ^riefler feg*

nete unfern ¿Bunb. 33on biefem Slugenbliie an an*

berte SNatie ipren ¿Namen, ber ju fchmerj^afte ©rin*

nerungen in un« ermetfte, unb nahm ben ¿Namen Een*

riette an, unter bem ihr fte fennf, meine Jiinbet!

Sn biefem Slugenbliie öffnete ftch bie Sf)ür unb Eenriette, bie freue ©efährfin bc§ alten Dberffen, trat ein. ®ao Sllter hatte ihre Soeben gebleicht unb ihre Slugen hotten ftatt be« $euer«, welche« ehemal« in ih=

nen glänjte, einen 3lu«brucf »on Stauer. ®ie ©eßmer*

}en unb bie ©chicEfale ißrer Sugenb haften auf ihrer

© firn eine unoertilgbare unb feierliche © pur hinter*

laffen. ®er alte Dberff mit feinem ©teljfufe ffolperfe ihr entgegen unb brücfte fte an fein Eerj.

Sie pfeife her Königin.

IS e n n man einen b e g riff oon ben SBunbern £on=

bon«, oon bet SHachf unb bem ¿Reichfhume ©nglanb«

haben w ill, fo muß man bie ® o i« befudhen. ¿Born Sower bi« 33lacfwall, b. h- auf einer © fre ie Oon oier

¿Keilen iff man in einer Unjahl oon ® o i« ; in ber ganjen ¿ffielf ffeht man nicht«, ma« biefen ¿Kaffen oon Schiffen, biefen unermeßlichen ¿Kagajinen gleicht, oon denen einige ftebeit ©toimerfe haben. ®ie ^ a.

tharine ® o i« , Bonbon ® o i« , ©aff und SBeff Snbia

® o i« haben eine pberflä^e oon i 0 — m gicrcg unp fönnen i s oo ©chiffe und 539,000 Sonnen ¿ffiaaren faffen. Unb bie« find nur bie ® o i« be« linfen Ufer«, auf bem rechten behnen ffch eine ¿Kenge anderer au«.

2Bit bleiben inbeß auf dem linfen, in ben Bonbon

® o i« , weil ffch h>cr bie „¿Pfeife ber Königin" ffnbef, unb jWar in ben Kellern, wo die mächtigen ¿ÜBeinnie*

berlagen ffnb. 3m ¿Kittelpunfte be« großen öfflicfjen Äeller« fontmf man an einen runden ¿Bau, ber feinen

©ingang hat, die« iff bie ©runbmauer bet „¿Pfeife ber .Königin." ©tetgf man in ba« ¿Kagajin hinauf, ba«

über biefem Keller iff, fo beffnbet man ffch in ber gro*

jen $abacf«nieberlage, bie man ba« ©ntrepot ber Kö­

nigin nennt, weil bie ¿Negierung e« um jährliche 1 4,000 «Pf. gemiethef hat. Sie« ©ntrepot hat feine« ©leiden nicht auf ber ¿¡Belt: e« umfaßt einen

(7)

Sfaum tío« 5 9Tcre$j bie Pfeifer, melcbe bic Stfenbal»

*cn flü|en, über benen bai ®ad) aufgefüljrt i f l , ftnb í° íeic^t, baf bai ®acb gleicbfam auf niebti ju ruhen Rheini. ©ne ungeheure SOiaffe äEabad, gegen 30,000 gönnen, ifl hier in mächtigen Raffern »erfcbloffen, bie m jmet Sleiljen itbereinanber liegen. # ie r liegen manch*

mal für 4— 5 ^Millionen ^Pf. © f. SEabad, unb ei gibt m>tb ein fafl ebenfo grofiei SRagajtn, mo bie feinem

^abade liegen, fomie ein fpecietlei für ©garren, mo man nicht feiten 1500 ätiflen, jebe ju i soo $)f. © t.

® e ríf), beifammen ftnbet.

3m ©itrepot ber Königin manbert man jmifchen dauern »on S^abacffäffern unb beftnbef ftd) in einer

»oUfiänbigen SEabadiatmofphäre. 33alb flögt man auf einen $Pfal)l, mo mit grofen Settern angefchrieben fleht:

/»3um D fe n !" golgt man ber angegebenen Siichtung, fo gelangt man in bie SÖiitfe bei SRagajini unb ju r //pfeife ber Königin."

§Otan tritt bureb ein SEhor «in, über bem bie J?ö=

mg^frone unb bie Slnfangibuchflaben V. R. roh gemalt ftnb. SfJicm beftnbet ftch 111111 111 einem mächtigen Sittt*

mer, in beffen SWitfe ein fonifcher £)fen nach Slrt ber

^orjeltanöfen ftch beftnbet. © n grofei geuer brennt a“ f bem cijetb unb rin g i hcriim ftnb Raufen befchä'*

hißten SEabadi unb SE£>ee§ nebfl anbern für bai geuer beflimmten SBaaren. ® ie i Setter erlifebt bai ganje jäab* hmbureb niemali, meber SEag noch Stacht. © n

•Beamter ifl beauftragt ei ju unterhalten, unb mäh*

r * ^ '<59e^ Atingen anbere Slngeflellte unaufhör- .icb Labungen »on SEabad, ©garren unb anbern für oai geuer beflimmten SBaaren herbei. Sille confticir*

ten ober unberiäuflichen SBaaren, melcber Slrt fte fein mögen, manbern biefen SBeg. 3n ben anbern ® o d i merben bie befchäbigten SBaaren, fo »iel man u n i »er*

1lcberie, in bie <Srbe »ergraben, b ti fte jurn SEtjeil »er*

£ . i Pnb/ unb bann a li ®iingungim ittel »erlauft,

■pter »ermatibeli bie pfeife ber üönigin Slllei in Stauch m ti Jlttinahme bei gröfern SEíjeili bei SEljeei, ben man je^t fcltener »erbrennt, ba bei einem fold)en Slu*

fobafe einft bai .ffamin bei ¡Dfeni in S3ranb geriett).

©eltfarae SBaaren unterhalten manchmal biefen Dfen.

®er mit ber Slufficht über bai 23erbrennen beauftragte SJtann berichtete u n i, er habe einmal 900 #ammel*

Pettlen aui Slttflralien ju »erbrennen gehabt. SOtan batte fte »or Aufhebung bei S o lli iné ÜJiagajin ge­

bracht jn ber Hoffnung, baf biefer Soll halb aufgetjo- J_n mürbe; a li biei nicht gefebah, füntmerfe ftch ber

¡ '8Cntbümer nicht mehr barum, fte blieben im SRaga*

merbl” 0 ^re9en an »erberben unb unoerfäuflid) ju bet sm"-,« maren aber noch fehr gute barunter unb nem g r ü h f lü ? a" b ' ^ * abí aíé einm ai &

h o lt, b a i b o f f ! mC ^ n,tfe beé fa ftiÖet1 Sleifcbei ge*

ber m al hatte l , Jo „ U8ej l 8ebtatC11 wurbc- ® in fln‘

ftfehe ^a n b fd ju h c A ® 0 ^ aar Wc9Senommene fra n jo *

®ie Slfcije aui ber^'au •£■ ». «,■

©ärtner unb Pächter 'í,; feÍ Í £.,bec Äen,Ö>n// Wicb an Oerfauft. SKan gnbet { “ n . f e,fei1f“ brifanten u. f. m.

öel unb ©fenftüde, bie »om

men ober in ben Srümntern bct ^ a9a5tne hf" Öfen gemorfen mürben, f6i lcbcn' b“ .w

©teben ber Slfdte finhet ' n,e(cbe man betm

“i Ä Ü JT

Kanonen angemenbef fte beftéen m •" fflt,on e,ferner

Ulfen gefertigten itanonen meniger bem © » t¡nrt/ „ Öffebt ftnb. SDfancbntal finbet man fogar © 0tb Ullb

©über unter ber Slfche, benn »iele « r t if e lf Jle ftch

nicht »erfaufen taffen, merben jerbroeben unb in i Seuer gemorfen. ©0 mürbe einmal eine grofe Slnjahl frem- ber Uhren, bie »on ©olb fein follfen, aber aui einem geringem SJletall maren, in einer SJlühle jermalmt unb bann in ben Dfen gemorfen.

® a i ifl bie „ ^ f e ifr ber -ftömgin", melcbe in ihrer Slrt unb burch bie Üflaffe ber ©egenflänbe, bie fte »er«

jehrf, mol einjig ifl.

triftiger Statlj.

@ in bidbänbiger ©cbriftfleller fragte jüngfl feinen Sreunb, mai er benn mit einem SRecenfenten anfangen folie, ber ihm fein SSerf gehubelt hätte?

SBirf ei ihm an ben Jfopf, antrcortete bet Sreunb.

SSrieftauben*

@ ^ o n im 13. Sahrhunbert hatten bie Ähalifen »on S3agbab SJrieftaubenpoflen; ein mohlabgericbtetei fPaar folcher SEauben flanb in auferorbentlich h°b£m greife,

©eltener jmar, boch noch) immer hat man fte in @ng«

lanb, Sranfreid), Setgien unb fjmllanb. ©ie bringen ben ifaufleuten ftbneller a li ber fdjnelljie ®am»fn3agen Slachricbten über ©teigen unb Sahen ber ©taafipa«

piere, über ben Sluigang »on SBetfen u. f. m. cgioch oben in ber ßuft geht ^er ^ ° ü i u8 her Sauben; in e in e r Stidjtung jiehen fte alle, burch einen munber*

baren Snflinct geleitet, »on bem SDrte a u i, mohin fie gebracht mürben, ihrer Heimat mieber ju , märe fie auch 60 ober 100 ÜKeilen ba»on entfernt.

(8)

Stanidjföltip,

®te Äanteele, m it meinen bie S£^ierfüi>rer: uno SOlarft=

fe rn e r in ben Stabten »on ©uropa umherjiehen, werben faft auSfchtiejjticl) fü r ben mäfigen preis öon 6— 7 SoutSborS in ber Äameeljüchterei San=9to)fore bei p ifa getauft, bie feit ben Seiten ber Äreuj^fige, wo ein © rofjprior beS Sobanni»

terorbenS fte grünbete, noch immer, wenn auch febr herab»

gefomnten, befiehl S ie ©egenb, in Welker fte gejü^fet werben, ift eine Strt arabif^er Sffiüfie mitten in Europa.

®s ift bieS eine auSgebebnte Mftengegenb, beren fporijont ber SÜSatb, bas 3Reer urtb unüberfebbare ebene« bilben.

£ te r irren bie jbameete jerftreut, ftumm unb träge umher, bis bie Sonnenbifje fte in ben Eutern SBalb jurüdtreibt.

Sie taffen ftch nicht gut nabe fommen unb auf eiliger gtuctjt

¿eigen fte in mancherlei Sprüngen eine EebbaftigEeit, bie man ifjnen gar nicht ¿utraut unb bie innert bei il;rer wun»

berufen © ejtatt ein fettfam lächerliches Stnfe^en gibt.

® a § a lte 3igt)pfen finbet in einem unter biefem ¡Xitel

»on Sohn ÄenricE ganj neuerltchfi berauSgegebenen SBevie eine siel SteueS bietenbe ©rtäuterungSfcbrift. P lan ftnbet in ti,r j. 23. eine oottfianbige StuSlegungSgefcbicbte ber 4?iero=

gtnpben, m it benen man fich fo lange unb rnel gequält bat.

giucb eine tpepche Sufammenfiettung ber religiöfen 23orfiel=

lungen ber Slgbpter, ^auptfäcf>licf> aus ihren 23ilbwerEen unb Ptalereien ¿uf'ammengetragen, wirb hier gegeben. SaS ©nb=

urtbeil beS SSerfafferS über bie ^Religion berSlgppfer ift, etwa folgenbeS: S ie eifrige &bieranbetung, in welcher bie Slgpp’

tcr felbft bie pnbuS weit hinter fidj) laffen, würbigte bie Slgppter aufs tieffte berab. ga jt bas ganje ¡Xbterretcb unb ein SXbeit beS pftansenreicbS war ©egenjtanb halb attgemei»

ner, halb örtlicher SSerebrung; bie ©Otter w ü rfe n in ben

©arten. Sßeber bringenbe politifhe Küdficbten noch 9tomS furchtbarer SRame tonnten einen röntifchen Solbafen, ber eine .Stabe getöbtet batte, oom Sobe retten. SlnfangS tbeilten Saune unb ttBittfür febem © ott irgenb einen ©egenftanb aus ber &bier= ober^pflanjenwelt als Siebling ober Spmbol ju ; fpäter würben biefe felbft oerebrt unb gule§t göttlich angebe»

tet. S urd) fiattlicbe SReiben foloffaler Statuen, pradjtootte fa lle n , fäulenumringte £öfe warb ber oon ©ötterfcheu burd)»

¿itferte Slgppter in bas fpeiligthum geführt, um bort »or einem SbiS ober einem Slffen nieberjufatten. S e r SpiSftier, ber © ipfelpuntt ber wabngläubigen ffierebrung, würbe als ber wirtliche fleifchgeworbene O fitis angefeben- S ie S3er=

w anbtfhaft, bie ihn m it © ott in SBerbinbung braute, ift fürwahr einer fraufen Smagination entwarfen unb lü ft fich in ber S£t>at taum ertlären; p rie fte rlijt unb beS SSolteS aber»

glä u b ig e ^Richtung traten leiber baS P lcijie ju r ffe)tfe|ung folgen UnfinnS.

© in e tu fftfd je S t r a f e , b. h- ein aWanSportfhiff für SBaaren aller Slrt auf ber SBolga, bem S n ie p r, ber S üna u. f. w. ift ein febr robel, unoottEommeneS S in g, ©ine trummgewacbfene scanne ober gtcbte bitbet ben Ä ie l, einige übttggelaffene Slfte betfelben ftnb als Schiffsrippen betaufge»

bogen; ber bide SBurjeljtocJ gibt ben PtittelbalEen beS SchiffSfpiegelS, auf welchem baS Steuerruber ru h t, ¿u bem nicht feiten noch «in ¿weites am Schnabel tr it t. S ie plan»

fen beS Stumpfs ftnb nur oberflächlich bearbeitet, roh «nein*

anbergefügt, ihre Süden notbbürftig m it PtooS ober fonfti»

gern S topfw ert ausgefüllt. Über biefen weitbauhigen Stumpf wölbt fich 'nie über einen Saftwagen eine weite Seite aus Platten ober Sretern. Um biefe giebt ftd) eine fhmale ®a=

terie, auf welker ¿wei ober brei SRenfchen fortwäbrenb twn einem ¿um anbern Steuerruber laufen, um felbft bei^rubig=

ftent SBetter unb SBeHenflufj eine Slrt Kon fRegelmäfigfeit be§ S ^iff^lau fS ju erarbeiten, ©leichieitig muffen aber biefe wenigen Plenfhen auch fortwäbrenb m it langen, ferneren Stangen hantbieren, um baS ungelente ©ebäube »on begeg=

nenben gä hrli^feiten fernjuhalten. So treibt es wie ein lofer Stam m m it bem Strome unb febeS gabrjeug weicht fetjeu oor feiner gefabrbrobenben 9iäbe. SBie aber im Slu=

fern rob, plump unb ungefebidt, fo ift es auch _in feinem Snnern befhaffen. Setten liegt baS ©etreibe in SäcEen, mei=

jtenS ift es in lofen Raufen aufgefchüttet; unfortirt w irft fief) glacbä unb ^ a n f in grofen ©ebinben umher unb ¿wi=

fehen 23alfen unb ^olswert treibt fich ber Eeinfamen umher.

S lu fflä tu ttfl. © in Stubent batte fich eine P tü|e ge=

tau ft unb um fte ¿u p o n e n , trug er fte nur Sonntags;

hoch fhien fte ihm halb febr abgenuht. „Sch »®eif n i^ t , wie bas ¿ugebt", fagte er ¿u feinem Stubenburfhen. „Sch habe bie Ptübe erft fünf bis fechS mal getragen unb wie hebt fte a u s !" — „S aS wunbert bict>? " erwiberte ber Stu=

benburfh- //S h nehme fte ja immer als Dtacbtrnühe."

®itt SBccfftcaf thut’b freilich nicht- a®™« in Äal»

Eutta ein fjin b u ¿um grübftücE ober fonft etn Soeeffteat ¿u ftch nim m t, fo fchliefjen feine ©taubenSgenoffen aus biefer greoelthat n ih t ohne © runb, baf er fetnent ererbten ©tau»

ben entfagt habe unb im ffiegriff fet, ¿um chnftlicben ©lau»

6en über¿ugeben.

S urh alle Söucbbanblungen Seutfchtanbs unb ber Scbtueü'ft ?u bejiehen:

f t o t b e n e g a n t i l i e n p u ^ ,

ober ber fi>jH i#e für jebe unb öanbtsirtf;fc[;aft. ¿»ritte Slufiage. 1 £t)tr.

(1 0 ,0 0 0 ®jem!piare gebrüht!)

Sitte SRecenfenten nennen btefeS ffiuth „ e in e n g o tb e n e n S h a b " — » « in e n £ a u S fc b a & im w a h re n S in n e bes S ß ortS , ber w a h r h a f t « « S lu be n b r i n g t " ©S ift ein Such/ baS auch bem Unbem ittelten 3Rit»

tel unb-SBege geigt, fth «in« fargenfrete unb g lü d li^ e ©piftenj ¿u rtd»ern.

SSerlag »on ß* ( S t t t if e in 5 5 te tfe h u rg «nb S cifsjig .

§erau8gegeten unter Sierantworttihleit tec SSertagäbanitung. — ®ruct uni; »erlag oon 5. 91. SJrocfbauä in S e ip jig .

Cytaty

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wärtS treten begleichen ju burcblichteten SBalbgruppen jufammen unb bajwifcbcn fchattfcln einfame S irfe n ihre langen, grünen tpcingeafie im ©eewittbe. Swi- feben

©crebc unter bem Sßolfe unb er erhielt oieie S3efucbe,.. ttjeité aus bem genannten ©runbe, tfjeii« weit er einen erbaulichen SBanbel führte. SBitflid) ha«c er

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®?auer gefühlt, als, einen Slugenblid fiillfiehenb, um ZU horchen, ich &amp;aS ©cräufcl) feines SlthemS erfannte. fDlit oerbop- pelter Slorffcht unb bemfelben

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