D E R B A U M E I S T E R
E I N U N D D R E I S S I G S T E R J A H R G A N G / J U N I 1 9 3 3 / H E F T (i
Kraftwageneinstellhallen Nürnberg. Wageniuaschplatz im Ostliof. Pilzdeckenkonstruktion, Entwässerung nach innen durch die Pfeiler
N E U B A U T E N D E R O BER PO STD IR EK TIO N N Ü R N B E R G AN DER A L L E R S B E R G E R STRA SSE
Oberleitung: Oberregierungsrat Kohl. G esam tentwurf: P ostbaurat Schreiber (jetzt in Regensburg) E ntw urf und B auleitung seit H erbst 1927: Reg.-Baum eister Erhard, O .P .D . Nürnberg
(Hierzu Tafel 59-60 und Abbildung auf S. 80 der Beilage) V om H e rb s t 1927 bis E n d e 1930 w urde die kleine
P o s ts ta d t am so g en an n te n H u m m elstein er P a rk a u f einem ru n d 13 T ag w erk um fassenden G elände e r
ric h te t. F ü r die W ahl des P la tz e s w ar in erste r Linie die N ähe des H a u p tb a h n h o fe s m aß g eb en d , w eil sich so d urch E in sp a ru n g v o n L eerk ilo m etern d er P a k e t
k raftw a g en u n d d u rch Z usam m enlegung vieler bisher in der S ta d t z e rstre u t u n te rg e b ra c h te r B etriebe w esentliche E in sp aru n g e n an B e trieb sk o ste n e r
zielen ließen. Dieser G e sich tsp u n k t re c h tfe rtig t die a n sich vielleicht befrem d en d e T a tsa c h e der A nlage eines W e rk stä tte n b etrie b e s mit. G roßgarage m itte n in einem k ü n ftig en W o h n v iertel.
D ie j e tz t zusam m engefaßten B etrieb e w aren b ish e r zum T eil rä u m lich u n d gesundheitlich n ic h t ein w andfrei.
D as v erfü g b a re G elände w u rd e w e iträu m ig b e b a u t, so d aß d a d u rc h ein Ä q u iv a le n t fü r den V erlu st an W o h n w e rt des V iertels geboten w urde. D ie stö ren d en B e trieb e w u rd en v o n den S traß e n a b g e rü c k t u n d d u rch die W ohnhauszeilen m it G ä rte n isoliert.
A u f dem G ru n d stü c k sind, n a c h d er V erw endung au c h in d er F o rm d eu tlich u n te rsch ied en , B a u lic h
k e ite n fü r v ier H au p tz w eck e v erein ig t, näm lich solche fü r den F e rn sp re c h -A p p a ra tb a u , fü r den L eitu n g sb a u , fü r den P o s tk ra ftw a g e n b e trie b u n d fü r die W ohnungsfürsorge. Im, einzelnen e n th ä lt d as viergeschossige T eleg rap h en b au g eb äu d e fein m echanische W e rk s tä tte n , L ag er u n d A m tszim m er fü r A usbesserung u n d A ufstellung v o n F e rn sp re c h a p p a ra te n , W e rk s tä tte n u n d U n te rric h tsrä u m e fü r die A usb ild u n g d er T eleg rap h en b au leh r] in ge, einen U n te rric h ts ra u m fü r d as g esam te tech n isch e P e r
sonal d e r O b erp o std irek tio n , im d r itte n O bergeschoß die A u fn ah m eräu m e des Senders N ü rn b e rg des B ay erisch en R u n d fu n k s u n d im E rd g esch o ß u n d K eller einen E rfrisch u n g srau m m it K ü ch e fü r das P erso n al.
D er zweigeschossige, in d er S tra ß e n flu c h t leich t ge
k rü m m te B a u te il im N o rd w esten des G eländes e n t
h ä lt W e rk s tä tte n , L ag er u n d A m tszim m er fü r den F ern sp rech le itu n g sb au , E in ste llrä u m e fü rF a h rz e u g e usw . E r sch ließ t zusam m en m it einer erdgeschossigen L agerhalle u n d m it dem T eleg rap h en b au g eb ä u d e einen T ele g ra p h en b a u h o f ein, w elcher d e r L ag eru n g v o n B auzeug d ie n t. Im O bergeschoß sind Ü b e r
185
Fliegeraufnahme der ganzen Anlage von Süden. Links oben die neue Gustav-Adolf-Kirche von Geheimrat Bestelmeyer
n ach tu n g sräu m e fü r etw a 85 B a h n p o stb e a m te ein
gerichtet.
Im übrigen T eil des D ien stg ru n d stü ck es ist der P o stk ra ftw ag en b e trieb u n te rg e b ra ch t. Im zwei
geschossigen W e rk stä tte n g e b ä u d e is t eine H alle für die A usbesserung der K raftw ag en , um geben von R a n d w e rk stä tte n , L agern u n d A m tszim m ern. Die H alle e rh ä lt durch ein nach auß en d eutlich in E r scheinung tre te n d e s G lasdach O berlicht. Im K eller befindet sich die Sam m elheizungsanlage, auß en kenntlich durch den 26 m h ohen K am in , welche alle B auteile m it A usnahm e der W ohngebäude v e r
sorgt. F ern er sind im K eller 4 W annen- u n d 8 B rau se
b ä d er eingerichtet.
D er u n m itte lb a r anschließende eingeschossige B a u te il e n th ä lt W e rk s tä tte n für die A usbesserung u n d F orm ierung der E le k tro m o b il-B a tte rien u n d eine U m fo rm erstatio n .
Die K raftw ag en -E in stellh alle m it 145 m L änge u n d 43,5 m B reite b ie te t P la tz fü r etw a 140 E le k tro mobil- u n d B enzinkraftw agen. Sie ist zw ischen zwei H öfen so an g eordnet, d aß sich die E in- u n d A us
fahrtsw ege n ic h t kreuzen. D u rch eine gedeckte W agenw aschanlage u n d eine T an k g eleg en h eit im E in fa h rtsh o f w ird erreich t, d aß die W agen ste ts au sfah rb ereit in der H alle stehen. D ie Lage des A m tszim m ers fü r den B etrieb sleiter in einem v o r
gezogenen, erdgeschossigen R u n d b a u (vgl. A bbild.
S. 192) gew ährt sicheren Ü b erblick ü b e r den ganzen E in fah rtsh o f.
Die K raftw ag en h ö fe sin d gegen die S tra ß e n v o n 12 F am ilien -D o p p elw o h n h äu sern d e r B au g en o ssen sch aft fü r A ngehörige d er V e rk e h rsa n sta lte n ein
gefaß t. D ie D eu tsch e R e ic h sp o st ste llte im E r b b a u re c h t das G elände zu r V erfügung, fe rtig te die P lä n e u n d leite te die A u sfü h ru n g . E s wru rd e n 143 W o h nu n g en m it W o h n k ü ch e, 1— 2 Z im m ern , K am m er, B a d u n d A b o rt, zum T eil au c h m it H a u sla u b e n e r
stellt. Alle W o h n u n g en h a b e n O fenheizung. I n den E c k h ä u se rn sind 4 V erk au fsläd en u n te rg e b ra c h t.
A ußerdem steh en noch 2 p osteigene W o h n h ä u se r zur V erfügung fü r je 6 F am ilien . S äm tlich e W ohn u n g en b e n ü tz e n eine z e n trale W äscherei-A nlage.
Die D ien stg eb äu d e sind alle als E ise n b e to n stü tz e n b a u te n e rric h te t, so d aß die in n ere E in te ilu n g ohne S chw ierigkeiten g e ä n d e rt w erd en k a n n . D ie D ecken sind teils H o h lk ö rp erd eck en , teils E ise n b e to n m a ssiv decken. D ie A u ß en m au ern h a b e n V erb len d u n g en im so g en an n ten „ m ä rk isc h e n V e rb a n d “ (m it m öglichst viel L äufern) e rh a lte n , die fü r die stoffliche u n d farbige E rsch ein u n g d er G e sam tg ru p p e au ssch lag gebend sind. D ie ausgezeichnete farb ig e W irk u n g u n te rsc h e id e t sich v o n d er d ü ste re n Schw ere vieler m oderner K lin k e rb a u te n seh r g ü n stig . Sie w urde erreich t d u rc h eine M ischung v o n H a rtb ra n d s te in e n (ro t), B u n tk lin k e rn (ro tb ra u n ) u n d V e rb le n d k lin k e rn (blauschw arz) in V e rb in d u n g m it seh r k rä ftig e n F u g en , deren M örtel d u rch Z u sa tz v o n A m b erg er ro te r E rd e u n d Schw’a rz k a lk seinen C h a ra k te r erhielt.
186
Genossenschaftliche Wohngebäude an der Allcrsberger Straße in Nürnberg Im Hintergrund die neue Gustav-Adolf-Kirche
Die K ra ftw a g e n -E in stellh a lle b e ste h t a u s l2 Feldern, die n a c h dem S y stem „Z eiß-D yw idag“ m it B im s
b e to n sch a len v o n n u r 9 cm S tärk e a u f 2 W and- und 2 M itte lstü tz e n gew ölbt sind. F euersicherheit, W irt
sc h a ftlic h k e it u n d k u rze B au zeit zeichnen dieses S y stem aus.
D ie H öfe w u rd e n zum geringeren Teil m it K lein stein p ila ste r, zum größeren m it W alzasphalt (A sp h alt
b eto n ) b efestig t.
Bei säm tlich e n T re p p e n im In n e rn u n d bei den T ü r
gew änden im T eleg rap h en b au g eb äu d e sind B e to n w erksteine v e rw e n d e t. D ie Gänge, einige W erk s tä tte n u n d E in ste llh a lle n sind m it B e to n h a rtste in p la tte n b eleg t, an d e re W e rk s tä tte n u n d die L ager
rä u m e m it S ta m p fa s p h a ltp la tte n , die A m tszim m er m it L inoleum a u f Z em ent- u n d S teinholzestrich. Im T e leg rap h en b au g eb ä u d e m u ß te n wegen der B u n d fu n k se n d u n g b eso n d ere schalltechnische M aßnahm en getroffen w erd en . D er F u ß b o d en in der großen E in stellhalle is t ein B eto n fu ß b o d en besonderer Z u
sam m en setzu n g m it eisenarm ierter T rag sch ich t. Die Iio lz tü re n im In n e rn der G ebäude sind g la tt ab g e
s p e rrt, zu m eist in E isenzargen. W egen der F e u e r
sich erh eit u n d größeren H a ltb a rk e it sind vielfach eiserne T ü re n v erw en d et. D ie großen T ore zu den E in stellh allen sind v o llstän d ig g la tt in E isen k o n s tr u k tio n m it T orfoleum füllung g ea rb eitet. A u f sorg
fältige D u rc h b ild u n g d er gesundheitlichen E in ric h tu n g e n w u rd e gro ß er W e rt gelegt; W asch räu m e fü r das P e rso n a l sind in allen B auteilen ein g erich tet.
D as D ach am T e leg rap h en b a u g e b ä u d e is t m it K upferblech a u f Schalung u n d D a c h p ap p e einge
d ec k t. H ier u n d am L eitu n g sb ezirk sg eb äu d e sind auch die ü b rig en S p en g lerarb eiten m it diesem M aterial au sg e fü h rt. F ü r das flache D ach des K r a f t
w ag en -W e rk stätte n g e b ä u d e s sowie fü r säm tliche S p en g lerarb eiten h ier u n d an d er großen W agen- einstellhalle is t „A rm co -B au b lech “ (0,50 u n d 0,75 M illim eter sta rk ) m it S c h u tz a n stric h v erw en d et. D ie Gewölbe d er H alle sind außen m it d o p p elter R exi- tc k tp a p p e u n d A ly to lk itt belegt, die K ehlen u n d A nschlüsse in B leiblech h erg estellt. Die D a c h terrasse ü b er dem A m tszim m er des B etrieb sleiters ist nach dem S ystem „ G a rte n m a n n “ ab g e d ic h te t. D ie ü b rig en G ebäude sind m it rheinischem Schiefer in d e u tsch er D eckung b e d a c h t. D as G lasdach ü b e r dem eisernen D a c h stu h l des K ra ftw a g e n -W e rk stä tte n g e b ä u d e s ist d urch R a h m e n b in d e r ohne innere V e rstreb u n g a u s
gebildet, so d aß eine fa h rb a re A usbesserungs- u n d R einigungsbühne P la tz h a t. D ie K ra ftw a g e n -E in stellhalle e rh ä lt reichlich L ic h t d u rch k ittlo se G las
d achoberlichte.
A u f h eiztechnischem G ebiet is t die E rw ä rm u n g der g roßen K raftw ag en -E in stellh allen d u rch L u fth eizu n g m it örtlichen D a m p flu fte rh itz e rn (vgl. A bb. S. 193) v o n In teresse. B em erk en sw ert ist, d aß die W o h n gebäude aus w ohlerw ogenen w o h n tech n isch en u n d w irtsch aftlich en G ründen nicht a n die z e n trale H e i
zungsanlage angeschlossen sind, im G egensatz zu m an ch en kurzverflossenen B estreb u n g en , die w eniger
187
Taimzraphtngïèâutiif on der AthtsbeiT&ee Straß*. -Nürrefvrÿ
Sowohl ara TeiegraphenseKinde a!# auch a a den je a » s ía s < th » f tM í8 'V okagebättdeu (siehe uute«) is! die eindeutige t-esíu»! und entschiedene RîekSitttz dei Rauuissse» herv orsuheben. fHarbunt)
G<ett»t»ewf(kaßH*he tl ohngtbäude an der .iïiersierjïr S w Ä r Einfahrt in den Ostkof der Kraftmtgma.nliig-!
1 8 8
m it p rak tisch en E rfah ru n g en als m it to te n Zahlen operieren.
D a ß d e r m ä c h tig e B au k o m p lex der R eichspost au der A llersberger S tra ß e in allererster Linie u n te r dem b eherrschenden G esich tsp u n k t d e r verschiedenen B e trieb sfu n k tio n en , denen er d ie n t, seine G estalt erh a lte n h a t. v e rste h t sieh 'wohl von selbst. B eson
ders n a tü rlic h w urden S itu atio n u n d G rundrisse ganz aus dem A b la u f d er B etriebsvorgänge e n t
w ickelt. A ber es w äre v e rk e h rt, zu glauben, d aß n a c h diesen N oraussetzungen die K u n st des Archi
te k te n n ich t genügende A usw irkung m ehr finden könne, u m dem W erk ein persönliches Gepräge zu geben. Im G egenteil ist gerade unser O bjekt ein schönes B eispiel d a fü r, d aß a u ch bei stä rk ste r p ra k
tisch-technischer B in d u n g die M öglichkeiten für die A rc h ite k tu r im m er noch u n b eg ren zte bleiben, wo
d u rch eben das W esen aller ech ten K u n s t gekenn
zeichnet ist.
Vi onn m an feststellt, d aß die E instellhalle des L eitungsbezirksgebäudes (A bb. S. 190) m it ih re r k o n k av geschw ungenen H o ffro n t vielleicht der reizvollste und gelungenste Teil der ganzen A nlage ist. so ist dam it ausgesprochen, d aß au ch für technische Z w eckbauten ein Abweichen von der G eraden im G rundriß bei aller gebotenen S achlichkeit sehr schätzensw erte arch itek to n isch e W irkungen zeitigen k a n n (alte F a b rik b a u te n b ie te n dazu vielfache P a r allelen). Selbst v erständlich auch in diesem Falle n u r in d e r ll a n d eines g u te n A rc h ite k te n , der es so wie Eingang im Telrgraphengebäude an der AHersbtrger Straße
189
Leitungsbezirksgebäude, Kraftwageneinstellhalle, Hofansicht (Die Dachaufbauten dienen den Aufzügen)
190
Kraftpostwerkstättengebäude Nürnberg. Inneres der Werhslatlhalle. Rückwärts befindet sich die Materialausgabe, rechts sind die elektrischen Spindelhebebühnen
hier v e rste h t, die typischen E igenschaften des M aterials k ü n stle risc h au szu w erten u n d die b e trieb s
tech n isch en F o rd e ru n g en d u rch eine a rchitektonisch disziplinierte F o rm zu befriedigen. So w o h n t dem m äch tig en B lock des T elegrap h en b au g eb äu d es (Abb.
S. 188) eine b e d e u te n d e u n d echte M o n u m en ta lität
inne, die sogar eine so n a tu rh a ft-ro h e F o rm v e r trä g t, wie sie der Sockel aus M uschelkalk aufw eist. W ie handw erklich m e isterh aft die B ack ste in v erb len d u n g au sg efü h rt ist, bew eist d er selbst im L ic h tb ild noch sp ü rb are große stoffliche R eiz. M odernste B a u k o n stru k tio n e n h ab en den A rc h ite k te n n ic h t zu
Kraftpostwerkstättengebäude Nürnberg. Lagerhalle an der Ausfahrt im Westhof
191
Kraftwagen-Einstellhalle Nürnberg. Der Ostliof von Norden
einer ü b e rsp itz t m odernen F o rm g eb u n g v erleiten In d u strie ra u m d er N ach k rieg szeit c h a ra k te ris tisc h e können, ab er ü b erall ist die fü r den d eu tsch en K la rh e it, H ellig k eit u n d R ein lich k eit in des W ortes
0 B C R P 0 S TP iß 4 K Ti0 n n U R I T O G ,' KRAPTPOSTCCBAUPC-GRÜnDßisS °... * , « . f
K R A F T W A G g n C i n s m i i U n f
WAO C n WA i CH P LAT Z TAflK
fQ ^
TTTT
eigentlicher u n d ü b e rtra g e n e r B ed eu tu n g herr- der R eichspost in N ü rn b erg als eine g u te A rc h ite k tu r-
schend. leistung a u f dem G ebiete des d eutschen In d u strie -
So d a rf m a n w ohl alles in allem die neuen A nlagen baues bezeichnen. Dr. R. P.
Kraftwagen-Einstellhalle Nürnberg. Inneres: man sieht die Ansätze der Blechschalung an den Schalgewölben. Nieder
druckdampf-Warmluftheizung mit örtlichen Lufterhitzern. — Die formale Leistung liegt hier in Stärke und An
schnitt der Gewölbeschalen an der Torwand und in der Obcrflächenkonstruktion. ( Harbers)
193
Kraftwagen-Einstellhallen Nürnberg
Das Netzwerk auf dem Bockgerüst. Hier sind die L atten sichtbar, welche m it D raht am Netzwerk be
festigt werden, um darauf die Schalung lose auflegen zu können.
Kraftwagen-Einstellhallen, Nürnberg
Detail derN etzw erkschalkonstruktion. Die Netzwerk- stäbc werden immer wieder verwendet und für jeden Fall nach dem betreffenden Radius gebogen und in K notenpunkten zusammcngchalten. Sichtbar sind auch die Spanndrähte, ferner die H olzlatten zum Einhängen der Blechschalung in Tafeln von 1 qm m it 2 mm Stärke. Früher (bei den Planetarien) wurde das Netzwerk nur in einer Lage verwendet, an welcher die Schalung gehängt. D ann wurde torkretiert und dabei das Netzwerk als Armierung benützt. Das jetzt angewendete Verfahren ist wirtschaftlicher.
Eisenbeton-Schalengetvölbe-Konstruktion über den Kraftwagen-Einstellhallen, Nürnberg
Blick auf die Schalen während der Armierung. M a n
sieht die Schalung einer Binderscheibe über einer M ittelstützenreihe und einer solchen über einer Außen
stützenreihe, ferner die eines R andträgers zur Auf
nahme der Oberlichte.
Kraftuugen-Einslelllwllcn, Nürnberg
Ein Bauelement von oben während der Arbeiten zur Abdichtung gegen W itterungseinflüsse. Die Schalen und die Randbalken sind m it der ersten Lage Rexitekt versehen, die Kehle und die Anschlüsse m it Bleiblech
— darunter Pappe — ausgekleidet. Die zweite Lage R exitekt fehlt noch, sie greift 10 cm über das Blei
blech. Die Bahnenstöße sowie sämtliche Anschlüsse werden m it A lytolkitt abgedichtet, auch die sicht
baren Betonteile (Binderscheiben) werden noch mit Alytolstreiclimasse behandelt.
/
Ansicht von der Carnclenbrücke
DAS NEU E BÜROGEBÄUDE DER PH ILA D ELPH IA SAYING FUND SOCIETY
Architekten IIowc und Lescaze, New York-Philadelphia (Hierzu Tafel 61-63)
E in re p rä s e n ta tiv au sg estaltetes H au s d er A rb eit — in E rscheinung, A u fb a u und E inzelausbildung gewiß das G egenteil handw erklichen Schaflens: reine P r ä zisionsarbeit, k la r u n d genau u n d fern aller D eko
ra tio n — m eh r W e rk s ta tt- als B au stellen arb eit. — U nd doch: lediglich eine andere, neue, grade in den V ereinigten S ta a te n bisher w enig gew ohnte A rt schm ückender, d e k o rativ e r Form gebung, die n ic h t m it P rofden u n d figürlichen S innbildern, sondern m it M aterial- u n d L ich tw irk u n g , m it O berflächen
s tru k tu r, M aßstabw echsel u n d Linien- bzw . B lick
führung a rb e ite t, bei der M atcrialwahl auch w irt
schaftlichen Ü berlegungen geringer U n tcrh altsk o sten folgend. In dieser M aterialw ahl u n d in einer rec h t freien, voraussetzungslosen, a b er
jeweils
p rak tisch n ic h t u n b e g rü n d ete n F a rb g e b u n g h a t diese A rbeit der beiden noch ju n g e n A rch itek te n viel Ä hnlichkeit m it dem Schaffen z. B.eines
H an s Schm ohl, von welchem w ir v o r einiger Z eit ein ausgezeichnetesLichtbildtheater
in S tu ttg a r t (1932, H e ft 9)gezeigt
haben — n a tü rlic h ohne ursächlichen Z usam m en
hang, weil das hier w iedergegebene H o chhaus auch schon im J a h r e 1932 dem B etrieb übergeben worden ist. Am b e sten kön n en die W o rte der A rchitekten selbst ein B ild ih rer künstlerischen A bsichten g e b e n :
Über die M aterialauswahl und -behahdlung
„V on besonderer architektonischer A usw irkung d ü rfte die A rt sein, in w elcher verschiedene W erkstoffe v e r
bun d en w urden in H in sich t a u f A rt, O berflächen
s tru k tu r u n d F arb e m it dem Ziele einer d ekorativen W irkung, u n d zw ar ohne V erw endung eigentlicher Sclim uckform en. Die W irkungen w erden gesteigert d urch eine w eitgehende V erw endung k ünstlichen L ichtes und die B lickablenkung m ittels vielfacher L ichtspicgclung u n d -brechung, ganz besonders in R äum en fü r den P u b lik u m sv erk eh r, wo in V erbin
dung m it a u f H ochglanz poliertem M arm or rostfreier S tah l und G elbbronze V erw endung fanden. D er M arm or diente m eist als V erkleidung großer, b reiter W andflächen. D er rostfreie S tah l fan d den V orzug v o r anderen W eißm etallen wegen seiner B estän d ig k e it und H ä rte , welch letz tere v o r allem eine sehr sparsam e B em essung aller E inzelheiten erm öglichte, ein bis zum Ä u ß ersten angew andtes m a ß sta b ste i
gerndes G estaltu n g sm ittel. A lum inium w urde v o r
nehm lich bei den b reitg elag erten F en ste rb ä n d e rn der u n teren Geschosse v e rw a n d t (S. 196/197), w eiterhin fü r H eizkörper, Frischluftöffnungen u n d B eleuch
tu n g sk ö rp er, teils m a ttie rt, teils m it H ochglanz.
M etall w urde sogar als D eckenverkleidung gew ählt.
195
Blick von unten a u f das Fensterband
Ostscite, von unten gesehen (hierzu siehe Tafel 62)
Im übrigen w u rd en klare, sta rk e G ru n d farb en dem v o rh errsch e n d en Schw arz-W eiß zu g eo rd n et.“
W ir zeigen diesen B au m it E in zelh eiten als Beispiel g u te r, z eitg em ä ß er u n d zw eckgebundener G estal
tu n g , ohne ihn irgendw ie als H inw eis b e tra c h te t sehen zu wollen etw a d arau f, wie w ir n u n bei uns bau en sollten, sondern n u r als A usblick zum z e it
gem äßen B auschaffen anderer V ölker. Ilarbers
L J
Einige Maß- und Größenangaben:
33 Stockwerke,
ca. 200000 cbm um bauter Raum, Nutzfläche ca. 29000 qm, überbaute Fläche etwa 44:55 m
Das zwanzigste Geschoß Das dreiunddreißigste Geschoß
197
The Philadelphia Saving Fund Society, Nordansicht
198
I
Personenaufzüge, im Erdgeschoß (hierzu siehe Tafel 63)
Treppenaufgang und Rolltreppe zum Kassenraum im ersten Obergeschoß (hierzu siehe Tafel 61)
Galerien im Kassenraum im ersten Obergeschoß
200
Kassenraum im ersten Obergeschoß, vom Publikumsraum aus gesehen
Erd- (links) und 1 .Obergeschoß
E in Arbeitszimmer im Zwischengeschoß
Beispiel einer ansprechenden, sauber-hellen und haltbaren, zweckgebundenen Formgebung
202
EIN UNZEITGEM ÄSSER WOHNSITZ
Architekt Prof. M arlin Elsiisser - Frankfurt a. M . (Hierzu die Tafeln 64-70)
D ieser in den J a h r e n 1930— 1932 e rb a u te W ohnsitz eines reichen P riv a tm a n n e s ist ohne Zweifel kein O bjekt, dessen S tudium einer L ösung d er Aufgaben des Tages z u g u tek o m m en k ö n n te . A uch w id ersp rich t d er vom B a u h e rrn offen
b a r gew ünschte A ufw and a n P la tz u n d M aterial d u rc h au s unserer G rundlinie. T ro tz d e m zeigen w ir diese A rb eit, weil sich p riv a te B au au fg ab e n in diesem A usm aße wohl n u r sehr selten finden u n d weil uns die V e ra rb e itu n g d er zur V erfügung ste h e n d e n G eld m ittel d urch den A rc h ite k te n in d ezen ter u n d v o rn e h m e r W eise bei E rfü llu n g auch rech t weitreichender Sonderw ünsche des B a u h e rrn erfolgt zu sein scheint u n d weil verschiedene F u n k tio n e n , welche auch der kleinere W o h n g a rte n — w enn auch gewiß in viel be
scheidenerem A u sm aß e — erfüllen soll, h ier seh r d eutliche G estalt g efunden h ab e n .
D er L an d sitz is t in folgende A u fe n th a ltsrä u m e im F reien au fg e teilt: 1. d en Reitgarten, in enger B lick v erb in d u n g m it verschiedenen W 'ohnräum en im Iia u s e ; 2. den R osenhof vor den G esellschaftsräum en m it gro ß er T e rra sse ; 3. den Park m it W ild b lu m en g arten , Im m e rg rü n g a rten , B adeteich m it S p rin g tu rm , W a sse rru tsc h b a h n , S a n d stra n d , D usche, B adehaus u n d g ro ß e rW ie se ; 4. den Spielgarten m itB o ccia- u n d T en n isp lätze n , L u ftk cg elb ah n u s w .; 5. d en W irt-
schaftsgarten. Harbers Gesamtlageplan im Maßstab 1:5000
203
BOCCIAPUT 2
K S W U I B ,
KlTUKR-WCtHOP
lUPTBAP KHwmni&AP
I P A t T K f l - j
C*5Di»0Bt!
TUBflSM
CAaKnzimfixs ■u;s;-in-c*sp
cwzfinmcR
BBunnm
wouniAum »IBUOTKK Haus K . in Ö. Ostscite
Das Wohnhaus enthält im Erdgeschoß des Ilauptbaues die Empfangs- und Gesellschaftsräume, in einem westlichen Flügel die Spiel- und Sporträume m it Schwimmbad und in einem nördlichen Flügel Küche und W irtschaftsräume.
— Im ersten Obergeschoß liegen neben den Gescllschaftsräumen die Wohn- und Schlafräume der Eltern, über dem Spiel- und Sportflügel die Schlafzimmer der Kinder, über den W irtschaftsräum en die Angcstelltenräumc (mit Ost- und Westlicht). In dem teilweise ausgebauten zweiten Obergeschoß sind die Gastzimmer untergebracht.
— An technischen Einrichtungen enthält das H aus: eine Warmwasser- und Dampfheizung m it Koks- und Ölfeucrung, Lüftungsanlage, Umformerstation m it eigener Brunnenanlage, W asserbehälter und Enteisenungsanlage, ein Schwimmbad 6:12% m, Alarm- und Notrufanlage, elektrisch versenkbare Fenster, elektrische Aufzüge, K ühl
anlage, elektrische Küchenmaschinen, elektrische Wäscherei, Autogarage m it Tankanlage und Wagenheber, umfangreiche Berieselungs- und Sprenganlagen im Garten und eine Anlage für Kom postbereitung durcliTrockensilo.
Haus K. in 0. Ostseite, Ausfahrt
d 1 2 3 l 5 6 7 8 <J k) IT1T8
l'WK K>-1- Kfc Schnitt i. M. 1:500
1 ■ Obergeschoß
2. Obergeschoß i. M. 1:500
i. Maßstab 1:500
205
■
Haus K. in 0. Blick zur Wohntcrrasse über die Parkwiese himoq Unten Blick a u f die Wohntcrrasse aus der Vogelschau
206
H aus K . in 0. Die Südseite (links Gartenzimmer, Schwimmbad und Kinderflügel) mit IVohntcrrasse
Haus K . in 0. Südseite mit Gesellschaftsräumen und Schlafräumen darüber.
Im Vordergrund der Rosengarten. (Hierzu siehe Tafeln 64-66)
207
Haus K . in 0. Der Haupteinsang mit Windfang
208
Haus K . in 0. Halle mit Treppe und Kaminplatz von oben gesehen
W ände: weißgrauer Stuckm arm or; Nische in dunkelbraunen Klinkerriemchen, hell gefugt. Fußboden und Bekleidung: grauer geschliffener Muschelkalk m it grauroten Bändern. Teppiche in schwarzen,
braunen, grauen und gelben Tönen.
Haus K . in 0. Große Diele vom Wohnraum aus gesehen
209
Eine uns nahestehende Fachzeitschrift berechnet die Gestehungskosten des großen gebogenen Versenkfensters auf ca. 23300 M., seine U nterhaltkosten auf ca. 1200 M. im Jahre. Nachdem öffentliche M ittel in keiner Weise dabei beansprucht worden sind, es sich also um die Erfüllung rein privater Wünsche durch den A rchitekten handeln dürfte, beschränken wir uns darauf, den Gegenstand lediglich als technisches Problem und ohne eigene Stellung
nahme wiederzugeben.
Haus K . in 0. Großes Versenkfenster im Gartenzimmer. (Hierzu siehe Tafel 67)
210
Haus K. in 0. Eßzimmer (siehe Tafeln 67 und 68)
Bück vom Eßzimmer zum Brunnenhof
211
Haus K . in 0. Fenster int Bridgezimmer (hierzu siehe Tafeln 67 und 68)
212
Haus K . in 0. Wohnraumeckc mit durchgehendem Blumenfenster (siehe Tafeln 64-66)
Tennisplatz mit Tennishaus zum Haus K . in 0.
213
A n B i U ł K , COBClinT
£> ABlUCTKUlflt A.B K ( K J
Aurzuc t£
- 60 -{§
łsa-*vyż
sTUCKm*Qmoi,:M
/ .'O i
mn(B(s P tc « n r(io
G R U N D R IS S E E IN IG E R W O H N R Ä U M E I M H A U S E K . I N O . Haus K. in 0 . Sitzecke im Bridgezimmer. Sofa ecke mit einem Gobelin
von Professor Richard Seeivald - Romo
4-1A L L C
PUW BOKn: WOCHFIUW. WOUTCWCH
3U ü !K n m it ic « H K M v i n - w m n
B ü l D G C Z i m i T K D
Grundriß des Eßzimmers im Maßstab 1:100 (Einzelheiten hierzu siehe a u f den Tafeln)
214
SCUICFCS
TISCH ßuno aus-
zkhbab
K ilim CUXTBJSGl
russBODcn: sronpiATTcn
■j—W; twAsotBcekcnl
[moKi-meniii STWIMHIKH
Ausgang vom IVohnraum zum Garten Die Grundrisse einiger W öhnräumc im
Maßstab 1:100 zeigen <lie Möbelanord- nungen für verschiedene Beschäftigungen geselliger A rt, welche — in sehr luxu
riöser Weise — auch räumlich hier stark differenziert sind.
Teehaus-Gru ndriß
Links Bridgezimmer-Grundriß Rechts Bibliothek-Grundriß
t »i 4 « ?m
. . . - - - - -
csszim m c®
i/a u s K . in 0 . Ansicht von Nordosten mit Auffahrt
Unten Gewächshäuser. Glasgarten, Schnittblumen-Frühbeete. Links Mute Tennisplatz
Architekt Egon Fridinger - Wien
EIN WOHNLICHER DACHGARTEN IN W IEN
Der hier gezeigte W iener D ach g arten findet sich in einem M ietliaus aus der letz te n V orkriegszeit. Die M öglichkeit zu seiner A nlage h a t ein P reßkiesdach über einem H o ftra k t gegeben, der im v o rletzten Geschoß liegen b le ib t, so d aß der G arten nun in derselben E b en e liegt wie die A telierw ohnung, der er zugehört.
Den B lick aus n a h e n F e n ste rn d eck t gegen W esten eine 2 m hohe B eto n w an d , die zugleich dem beson
ders w ichtigen S ch u tz gegen den W ind dient (die dünne, 26 cm sta rk e E rd k ru m e v ertro c k n e t sonst rettungslos). Sie le ite t auch zu dem freistehenden Schornstein ü b er, d er fürs erste wenig erfreulich schien, n u n ab e r k a u m in E rscheinung t r itt. Die B rüstungsw ände der an d eren Seiten blieben niedrig.
Sie grenzen s tä rk e r als die sonst zum eist üblichen Eisengeländer den R au m des D ach g arten s gegen die U m w elt ab, w as hier wegen E inblickes vielleicht nötiger wra r als andersw o.
Ihren schlechten R u f v erd a n k en D ach g ärten vor allem den A nlagen a u f F lach d äch ern , die u rsp rü n g lich n ich t zur B epflanzung b e stim m t w aren. K önnen sich in solchen F ällen die W urzeln in der R ich tu n g k o n stru k tiv er F ugen, wie zwischen Preßkies und Abdeckblech, entw ickeln, so sind U nd ich ten n ich t
zu verm eiden. Es ist deshalb in erster Linie d a ra u f zu achten, d aß E rd e n u r d o rt au fg eb rach t w ird, wo sich die D a ch h au t als risse- u n d fugenfrei erwiesen h a t. Säm tliche A nschlüsse sind von E rd e freizu- h alten , N iederschlagsw asser d a r f d o rt n ich t ste h e n bleiben. Die hier gezeigte A nlage lä ß t den A nschluß an die B lcchabdeckung d er M auerkrone frei.
Die E infassung des W asserbeckens u n d der B eete (deren E rd a n sc h ü ttu n g 26 cm hoch ist) w ird aus Zicgelrollscharen gebildet. K am inpfeiler und W än d e w urden m it Am pelopsis V eitchii, die W estseite m it R hododendron zwischen Gladiolen und Lilien, längs der E infassung m it niederen S om m erblühern, die K am inseite m it G oldregen u n d F lieder, im S c h a tte n
Grundriß i. M. 1:200 Süden ist oben
217
H ^ l b B t a n m r o s é n
f- -7— D r a h t g i t t e r p*- B e t o n p a c k u n g iiarga-
-riten
2 6~ e n E r dschüttgi
E i s e n b e t o n d e c k e
3ar.tneJ.ken Z i e g e l r o l l s c h a r *
n i t WaBserdurchlafl c
i n l eder 4 . F uge S t e i n p l a t t e n R a Ser~
_ , , . a u f K i e s • D r u c k r o h r d er
W a s s e r l e i t u n g ( B e o k e n . S p r i n g brunnen}-. --- ■a K e h r f a c h e P a p p l a g e -
D a c h z i e g e l
X g u ß e i s e r n e G e l ä n d e r s t ü t z e
• B l e c h a b d e c k u n g d e r M a u e r k r o n e B i t u n e n d i c h t u n g Z i e g e l r o l l s c h a r G e s i m s e - A b d e c k b l e c h
ec3 jenf
l OimnCj l o 2o 3o ^ 0 p0 c m
Schnitt durch den Dachsarten i.M . 1:200
218
Dachgarten m it 2 m hoher Schutzmauer im IVesten Siidwestecke mit Kamin
der B rü stu n g m it A kelei, Z yklam en u n d V eilchen w and u n d T errasse h ä n g t, is t m itS o n n en b lu m en u n d bepflanzt. A n d er O stseite stehen H alb sta m m rö sen , Calla b e sta n d e n . D ie B epflanzung des B eckens dazw ischen N elken u n d F rü h ja h rsb lü h e r. D as B eet schließlich b e s te h t au sC y p eru s alternifolius, S cirpus, n eb e n der T ü r, das w a n n e n a rtig frei zwischen H au s- S a g itta ria u n d Iris. F . M ayreder
219
DER WOHNRAUM IM K L E IN E N IIAUSE
platzsparend und doch noch behaglich (Z u den Farbtafeln in Heft 5 und 6) D as E in fam ilien w o h n h au s gilt uns n ic h t e rst seit gestern als das erstreb en sw erte Ziel im Siedlungsw esen, sei cs am S ta d t
ran d oder ganz a u f dem L an d e. N un wollen ab e r auch im neuen Reiche die S tim m en n ich t v erstu m m e n , w elche die K lein stw o h n u n g als w irtsc h aftlich und also erreich b ar nur im M assenm iethause preisen. E ine große S tü tz e dieser R ich tu n g ist das T rä g h e itsu rte il vieler, die n a tu rg e m ä ß kleinen R a u m v e rh ä ltn isse im K leinhause m ü ß te n ein d au ern d es B e
w ohnen u n e rträg lic h m achen.
W ir h ab en es deshalb u n te rn o m m e n , in F ortsetzung unsererfrüherenB em ühungcn zusam m en m it einem p inselgew andten In n e n a rc h ite k te n einiges G ru n d sätzlich e üb er die W o h n lich k eit k le in e rR ä u m e aus G ru n d riß ty p e n m eines K lein h au sb u ch es in F a rb ta fe ln aufzuzeigen.
In H e ft 5 (F a rb ta fe l 9) h ab e n w ir das E lte rn -S c h lafzim m er eines H au ses von 5 :8 in ü b e rb a u te r Fläche m it e tw a 3 ,20:4,30 in G röße w iedergegeben.
E s w u rd e v e rsu c h t, den R au m groß, ruhig und behaglich w irken zu la s s e n :
z u n äch st d urch Z usam m enfassungen. F e n ste rstu rz m it V orhang, S chränke u n d T ü re sind in H öhe, F läch e u n d in den T o n w er
ten v e rb u n d e n ; F u ß b o d e n , B e tte n u n d N a c h ttisc h ebenso.
H ier zeigen w ir (F a rb ta fe l 10) ein k leinstes W ohnzim m er, das d urch einen S c h ran k von d er E ß n isch e g e tre n n t ist, m it einer F läche von 3 ,0 :3 ,5 m . D ie B oden- u n d W andflächen sind n ic h t d urch w illkürliche M öbelstellungen u n d -höhen u n ru h ig ^au f- geteilt u n d d a d u rc h in ih rer G rößenw irkung b e e in trä c h tig t.
Diesen Z usam m enfassungen e n tsp rech e n die T o n w e rte der W än d e, der M öbel u n d die A n o rd n u n g w eniger F a rb a k z e n te in d en B üchern, den B lum en a u f dem T ische u n d allenfalls den K issen a u f den S tü h len , die selbst in d er F a rb e hell g eh alten sind, u m den R a u m n ic h t zu beschw eren. Harbers
Grundriß und A u f
risse i. M . 1 : 50 fü r den JVohnraurn eines Kleinhauses (s. auch: Harbers,
„Das Kleinhaus“
S. 23 unten), Arcli.
H . Jaud • München
V e rla g : G eorg D . W . Callwey - M ünchen / G eschäftsstelle fü r die Schw eiz u n d E ls a ß -L o th rin g e n : E . P in sk e r - L u zern (Schw eiz),
„ R ie d h o f“ , M o rg a rten stra ß e 17 / V e ran tw o rtlic h : R e g ie ru n g sb au m eister G. H a rb ers , M ünchen / B ei u n v e rla n g te n Z usendungen le h n t d er V erlag jed e V e ran tw o rtu n g ab. R ü ck se n d u n g erfolgt n u r, w en n P o rto beilieg t / D ru c k : K ä s tn e r & Callwey - M ünchen
S T O C K Z A R C C 65/65/9
lAnm m
50/30/5D E R B A U M EISTER TA FEL 59
31. JAHRGANG, H EFT 6 (Zn S. 185-94)
OBCRCB- TRQ BlfaVCftSCH lUSS
5TACDT
jscwcn m / m f o
— ClSCnBLCC« 3 m/m T O R F O U U m W m !
ü -e is c n q a ip p c
35
/4
D/35
u -tiscn to / w SC41U<jUlSTE 50/5 S C H LA Q LtlS T C t V 5CEPIPPi CESCHWCISST, BLCCHTAFCLFl AUSSCfl VCRSC-flKT CttlltTCT in n en vc psohrm jbt, scwBAUBcnKÖpre q u t t ( ¡ t s m u r r e n
e i n z a u d r
a-bM 2 i | 5 6
Ti
9 ff 30- VmC in ZC LtiC IT t - D
O B E R P O S T D IR E K T IO N N Ü R N B E R G Eiserne E in- und Ausfahrtstore
fü r die Kraftivagenhallen sctiniTTC-D iim nA nsicuT
A u sse n Ansici4T
V E R L A G G EO R G D. W. CALLW EY - M ÜNCHEN
DER B A U M EISTER
31. JAHRGANG, H E FT 6
TA FEL 60
(Zu S. 185-94)
m m K iD
W P i l T E P A P P U C C
binKD-l-SWC B£
,--- $ ptj --- “
’£t>(n&CT0n-SCHALCnG£WnL5i 9%.
1 %0C--- f utvp jaon im p?- w%
Y £ R $ ( - W t i! S S B ( ! Ö O
O B E R P O S T D IR E K T IO N N Ü R N B E R G Kraftwagen-Einstellhalle
BinKRSöKlBC
U n q s s c Ä T
W A qcnw A S O H -A nuqc
sa'ulc ä ta
UtoG scuniu
a u c R s c w n i T T0 1 9
-"li i ul____ i_______L_
C ,R U n D R lS S -S C W C m A
■\%W - ... -f-
V E R L A G C E O R C D .W . C A IX W E Y - M ÜNCHEN
D ER R A U M E IST E R
31. JAHRGANG, H EFT 6
TA FEL 61
(Zu S. 195-202)
DAS P H IL A D E L P H IA S A V IN G F U N D S O C IE T Y -G E B Ä U D E Querschnitt durch das Rolltreppengeliindcr (hiezu siehe Seite 199 rechts unten)
iKLcmmi
■ »Lutn iniunvstw jTzutsK
iw /ro m -f--- m f *51* 6*8 HO— f —38
4 5 1 / 5 1 / 3
4.127/102/10-
■1-UN220-
- X . . _ .
FUß KCIISTUK
qK.r. t
(}K.POLLSTUfC -
« P C L OBCRHAtB' U UntCBHALB KS TMPPCnABSATUS
V ER LA G G EO R G D. W . CALLW EY - M ÜNCHEN
5 T A H L
■ Aluminiums
JllWtK
BCWCGLIC« rCSTSTCUtriD SC-MUtttl
sc + in i TT c r
moRTCL, STUTZC-
J TAUl
A f lS I C - M T O CB V £ R K LC IP U r K |55i4J L I T Z C
SCUniTT C-D SCJMITT C-4J
J01IC8T 'COll
D A S P H IL A D E L P H IA S A V IN G F U N D S O C IE T Y -G E B Ä U D E Stockwerksfenster-Einzelheiten o< ? 3 i 5 «<*n (hiezu siehe Seite 197)
SC-l-iniTTA-B
miTSCHniTT PUDCW -HCIZKORPCRVCDKLCIDUntj
unoitJi
D E R BAUM EISTER TA FEL 62
31. JAHRGANG, « E F T 6 (Zu S. 195-202)
V E R LA G G EO KG D .W . CALLW EY - M ÜNCHEN
Einzelheiten (hiezu siehe Seite 196 und 199 rechts oben)
SC4MITT D-D
- - 30.5---
Aiumini'uniBU«)
Im iT A lL D K K C Aluminium
5R0S S C ®
A U S S C n A n S O T ABCiCWICKeLT
PtiiiAp g p tiiA sAVinc punp s t m v r c n s K R Dis K Asscn R Au m cs im
- £ R S T £ n OBCRqCSCHOSS
UUCHTRWBi
S P R O S S C ®
S ü in iTT c t STAHL A lum inium .u u c h t b o h k
AIUITUUCCCWAOTh
SC-WniTT D-D
çoAniT
BCLCUWTUn^kAnÎLC Jsom cTDic DÉTAILa'
ptiiupgptiiÀ SAVinc fuhp society
Ö D Q E S C H O S S : A U F Z U Ç S K O B R IP O B
0 ^ ^ 3 ¿ 5 S 7 ^ 9 «mTB
V E R L A G G E O R G D . W . C A L L W E Y - M Ü N C H E N
D A S P H IL A D E L P H IA S A V IN G F U N D SO C A E TY-G E B Ä U D E
D E R B A U M E IST E R TA FEL 63
31. JAHRGANG, H EFT 6 (Zu S.195-202)
H A U S K . I N 0. Schnitte durch das Blumen- bzw. Bibliothekfenster (siehe Seite 207 unten und Seile 213 oben)
/ / / / / / M / s
57ucKm*pn)o«
M m a i i
«OUCnSC»niTTA-B’
T3<y3<vS
2 *2 5 /1 5 /4
HCIZBOtlS
UCIZDCU»
T3 O T5 /1
V O S K P iiA n itL H IS C n
— —1?0---
HC1S » « ¡ z a o « a
V E ItL A i; GKORC l).W . CAI.LWKV - M CNC1IK.N
»«Samen«
z c i t K n i p u u
np--- --—
TA FEL 64-66
(Zu S. 203-16)
T C I L C ß U n P S IH ( i m o V O W I R A U m B I B L I O T H E K
--- ns
e ir iz a u e iK n
zum woDizonTALS^niTT
0 1 Z 3 t 5 6 7 8 9 « ' « C m
B iT O IW X K i
u m k c k '/y
5PiRRU0l7
CISCnBUC«
VUPFCRBUCa
‘UUCWTPtCKl
'ttucuTPtau scuruppvopHAnc
wowcnscwniTT a-b
Bcicucmuni
r20/3C/5.
-1 2 0/25/5
T£(V2V5-
uatftOMV UCIZROUI)
RABITZPBJ -WULZBUI
T 3C/3C/5
y /, w ä) »c p r z c m c n t p u r z
HilZROUP «c i z r w s
TJCWJ D E R B A U M E IS T E R
31. JAHRGANG, H EFT 6
/ A ' / / / / '/ / / / /// / / '
# 1 1 ! #
AusscnAnsKtiT p c p .rc n s n p
RILOCA-SCłJięnC
FC S T Ś T C H
VCBSCnK- FenSTtß
5C H n U T C l D i SW UTZ- •5 T A n q < n
« U C W « K €
— 1---¿ssummcft ---
iTUCKnURmOB
*----1,K>----łf---\¥a-1—31—J ^16--- [■;; ^"7i”q^ kTiromb
'• inncadMmrcęiK ¡ r a ! „'>"’~
BPiocaimm«
ę i i m u ę i T c n zu m s c u n m c-d
mAlKRWCRK •-
rpwTTcrf mio^AscHKnc
: VCPCWBOmT ICUCUTDCCKC (BROflZp 5TUTZC VtÖCHROfTlT
^Xu5SCR(ß KXmprcß
5cm\n
o-p(.UAiic y
5TCinPLATT(n]
mCBTCL J äusqTc’o"—
ISOLKßUnC -
BCTOflOCCKC -
; h a t u ß s r a n M
STUK BRiDCczimmcö
//BCTon'^
" / / / / / ,
B U C H -
WCIZ5CHUTZ
PCnSTCßBRCTT
-V&IZBU
•WjBiTZQin«4iT j
s a - i m u r-q öiumtriKASTcn
buch ABncwmBAR
oszimmeß
! K VO R D iD V fA n jC L i U C ^ T V O U T t [
PusiBOOcnHdiqiTTce STUCKriURmOÖ PUTZ
STUCKfflAftmOR
HCIZDOHRi VCCCWROfilT — (B C LC .Q R A n iT )
"1*1“ ,
v ' U - r z 4-
VCBCWPOmT
H A U S k . I N 0.
(hiezu siehe die Seiten 210-212 und Tafel 68)
C B u n p p i s s o t s C A P T c n z i m m c a s
VOHt>CSK*m i K 5*C PL*TTC
L iu m c n Liumtn s t u f e 50unsT<m
s c u n i T T c - r
V E R L A C G E O R G D . W . C A L L W E Y - M Ü N C H E N
D E R B A U M EISTER T A F E L 67
31. JAHRGANG, H EFT 6 (Zu'S. 203-16)
ü d Z B O H f! VCO(4iÖOmi -vctcuioniT
sc-nniTT ,L-m'
S T Ö T Z C
L t , l . iC M lIII t u t w i r «
S Ä
ASBiin T I O .I O .ST30*30*5
— 4— 0».
S T U T I C
vutftici
BABlTIDÖMT PUT I
>UW>ki4KUu^!l
UClZPOUfi UIUQOUB
m U 'C iU U C H T N P tfS C W t
KCtUfr
B ä l m i i r
" j S O C K t l
ViKU' H A U S K . I N 0.
(hiezu siehe Seite 211-212) D E R BA U M EISTER
31. JAHRGANG, H EFT 6
K-UnflT i-K PÜRCW Pic i)(C E
TA FE L 68
(Zu S. 203-16)
s s o m c
T ~ T
RlioCA-SCHICnC NH56
™*\0~... -
-VCSCMR0IT1T-
VKHLAG G EO R G 1). W. CAL1.W EY - M ÜNCHEN
D E R B A U M E IS T E R
31. JAHRGANG, H E FT 6 H A US K . I N 0 . Fensterdetail
TA FE L 69
(Zu S. 203-16)
H O R I Z O f l T A L S C W n i T T
V E R L A G G EO R G D. W . CALLW EY - M ÜNCHEN
DER BAUM EISTER
31. JAHRGANG, H EFT 6 TA FEL 70
(Zu S. 203-16)
TCCUTA « X U 8 T
T £ C t > T A ((10< U T(5 B U C H ZUB BinnKASTCtlASOtCKUriQ
TCCUTA SCHMUnC S P A R R O l
TCCUTA 0; l mAn
nmntnciscn <o/i
a s c n ö c io n tisc n i a o n
P U T Z TCCUTA
aABi^IDCCKC
G U S S C I S O I R O H S DC CK C tlT R jÜ Q C Q I W B Ä P U T Z
DA(i-isc-nniTTc miT R i t m
P LA TTCnü 'n n c , v c m u ip u n c , »m ncm cessa uns A 8 r * u a o u a . t c c u t a q t" im u u a iw n
H A U S F, R tC lT lT S m A ; RinndiDtTAii
im m e n ASPHALT
T C C U T A (»ijK
AUSaCIttlBi
e i s t n B C T o n R U I P A P
11618 A S fA U P O tW
«uctuCcft
A u s q u o iiv io n
C1M I U H 1 0I I
p u n
K O R K P U T T(
P U T Z
r e i f T C P
^'RABFTZPCCkf
i - P U T Z
f t rc n s rc R
i ■
vrm vt; i;Konti n.w.ovnw i \ . Mtl*N‘auN