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Der Heimatdienst : Mitteilungen der Reichszentrale für Heimatdienst, 9. Jahrgang, 2. Februarheft 1929, Nr 4.

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Jahrgangtx Ak.4

D 2.Febkuqkhefi1929

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- - USdemInhaltserd.21.21ngermaycr, Freiherr o.HüIIefeld—- 1)r.Eugeii Inkommunan

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mmelumgendej . Apflüger,DieStabilitätderdeutschen Währung—-MaxlVorgitzki, Ostpkcußen zentkasperiags.ll1. Berlinw Reschszentfäle Helmätdlenlk MjnjstekjaxdikektorDr.o.Hagenow, EinTagdesReichskanzlers Staats-

Hanf-Mach2 sowärkaJihmch5Inn-.

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V. Hünefeldf.

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Der Heimatdieusi

Freiherr v. Hünefeld

»Das Bestebeieinem großen Siegeist,daszerdemSieger dieFurchtvoreinerNiederlagenimmt. Warum nicht auch einmal unterliegen? —-sagtersieb:ichbinreichgenugdazu.«

Ni etz s cl)e.

überRachtwar Hünefelds Ruhmerblüht, seinRame —- auf- gestiegenwieeinMeteor hattealleKulturstaaten derErde be- geistertund sein auf halbemWegeabgebrochenesLeben stürztdie ganze zivilisierteWelt inaufrichtigeTrauer. Dies-er kaumSieben- unddreißigjährige, nochvor zwei Jahrenso gutwieunbekannt, hat eineMission erfüllt,wiesie wenigenvorihmbeschiedengewiesen istl Günther Freiherrvon Hünefeldwar einGeniedesWillens. Ein leuchtend-esBeispielallenZagshaftemAngstlichenundUnentschlossenen.

DerPrototypeinerjung-en deutschenGeneration! DieservonJugend auf kränkliche Mann, mitdem schwachen,unterminierten Körper, dieserkaumErblühte,derniedasgrenzenloseGlückbesaß, gesundzu sein, hattedasTemperament einesganzenRegiments, Energie für zehnundeine inunserenTagen—- sastsagenhafte Zähigkeitund Ausdauer. ErlebtenichtdasbequemeLeben derZufriedenemson- dern durchmaßein wahrhaft explosivesDasein, dessen heroische Etappenimmer gefährlicherwurden. Am l.Mai 1892 wurde er inKönigsberg geboren, studierteinBerlin undwidmete sich schon früh ernsten literarischenStudien. Ein-eganze Reiheformschöner und tiefempfundenerGedichte,vieleReiseberichteundErzählungen, ja sogar einige Dramen, derenletztes erstvor einem halbenJahrin Dresden uraufgeführtwerden konnte, verdanken wir seinem rast- losenGeist. DochmitKunstallein gabsich Hünefeld nichtzu- frieden. Schon im Kriegbewies der völlig Kriegsuntaugliche ungewöhnliche Tapferkeit, ließsichtrotz aller Bedenken der Ärzte,dieihnimmer wieder zurückwiesen, nichtindieHeimat schicken, sondern reihte sichmiteinem selbstgekaustenMotorrad bei derMarinedivision inFlandern ein,um mitzukämpfen.Beieiner tollen Erkundungsfahrt zerschmetterte ihmeinSchrapnellbeideBeine, dieSoldatenzeit desZweiundzwanzigjährigenwar schonim"Sep- tember 1914 aus.

wurde indendiplomatischen Dienst aufgenommen,woersichanver- antwortungsreichen Stellen imAusland hervorragendbewährte.1921 wird erSyndikusund literarischerLeiter beim Rorddeutschen Lloyd inBremen. DieJahrevergingen. Ozeanflügewurden gewagt, doch keinEuropäer erreichtedas amerikanische Festland. Run brachin diesem schwächlichenKörpereinFeuerderFlug-begeist·erungaus, Rach qualvollem Krankenlager genas erund-

dasHünefseld nicht eher ruhen ließ,bis esihm——’überzahllose Hindernisse hinweg—- gelungen war, einozeantüchtigesFlugzeug zuerwerben. Alles Weitere istja nochinlebendigster Erinnerung.

VordreiVierteljahren imApril1928—- stiegdie»Bremen«,mit Hünefeld, Köhlund FitzmauriceanBord, vom FlugplatzBaldonell inJrlandaufunderreichte,trotzteilweise katastrophalerWetterver- hältnsisse, amerikanischsesFestland. Dieganze Welt hattewährend dieses beispielloskühnenFlugesden Atem angehalten, und alle hattenaufgsejubelt,alsesdendreimutig-enMännern gelungenwar- auf dem Eis Labradors, auf Greenly Jslansd, niederzugehem Der unbeugsame Wille, dem deutschen Volk den ersten ge-

"

lungenen Transozeanflug zusichern,führt-en Hünefeldund seine tapferenKameraden ansZiel-.Wasdamit derganz-enLuftschiffahrt imallgem-einen und dem deutschen AnseheninderWelt im besonderen—- errungen werden konnt-e, istvon ganzentscheidender Bedeutungundwird imgoldenen BuchderFliegereiunvergänglich glänzen. Ohne Hünefelds unbeugsame Energieund Ausdauer, ohne seinen leidenschaftlichenGlauben ans Gelingenund ohne seine tiefe Liebezum deutschenVaterland —- fürdas er dochinallererster Linie den Ozeanflug ermöglicht hatte,—"-wäre derAtlantik aller Wahrscheinlichkeit nachnochnichtbezwungen. Sein FreundKöhl war eing-roßartiger,einüber alleMaßen hervorragend begabter Flieger, derJreFitzmauricewar dergeeigneteKamerad inRot undTod,aberFresiherrvon Hünefeldwar

sozusagen derver- antwortlich-eRegisseur dieses beispiellosen Ozeanschauspiels, dasden deutsch-enNamen und denRuhm-deutscher TechniküberalleMeere trug. Wir allewissen noch, mitwelch-er Bewunderung dieganze Welt aus diese deutsche Flugtat blickte,wirerinnern uns nochan dengrenzenlosen JubelJapans, alsHünefeld nochimselben Jahr

diesmal alsPiilot—- aufderSchwestermaschineder»Bremen«, aufder»Europa«,inTokio landete. Hünefeldwar einWegbereiter, derdas Wort »unmöglich« nicht kannte, einHeld, derüberdie Missere sein-es KörperszugroßenTaten empor-wuchs

Wie ein herrlicher Gladiator ister mitten imSiegunter- gegangen. Deutschlandhateine große Persönlichkeit,einen wahr- haft aristokratischen Geist und einen vollwertigen Mann ver- loren· Wir beweinen seinen frühen Tod,aberwirwissen: seinvor- wärtsstürmiender Geist, seine hohe moralische Lehre, sein Mut und seine Vaterlandsliebe werden derdeutschen Jugendeinbegeisterndes

Beispiel sein. Fresd A.Ange rmaye r.

Die Stabilität der deutschenWährung

Vonl)r.Eugen p flüger,Oberregsierungsrat imReischssfinanzministerium.

DieHüterinderdeutschen Währung istdieReichsbank. Siehat nach§IdesBankgesetzesvom Zo.August1924denGeldumlaus tmgesamtenReichsgebietezuregeln. JhreRoten sindneben den Goldmünzendaseinzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel in Deutschland. Rachdem Ausweise vom 23.Januar«1929 verfügte

» dieReichsbankübereinen Goldbestandvon 2,7»ZMilliarden.RM.,zu

«

» den-enMWüarden RM.deckungsfähige Devisentraten, die 2,89Milliarden RM. DieserGolddeckung stand·einRotenumlauf

von Z,8Milliarden RM. gegenüber;dieRoten waren demgemäß

mit71,6v.H.inGoldbzw. mit75,9v.H.inGold unddeckungss fähigenDevisen gedeckt, währenddie normale Mindestdeckung40v.H.

desRotenumlaufs betragensoll.DieindiesenDeckungsziffernzum Ausdruck kommende starke PositionderReichsbankgibtzuerkennen, daßvon derDeckungsseite herdieWährung besseralsje gesichert ist.Aus denselbenErwägung-en heraus hatderReparationsagent in seinemneuesten BerichtVeranlassung genommen, daraufhin- zuweisen,daß angesichtsdes starkgestiegenen Goldbestansdesder Reichsbank —- er betrugam 31. Dezember1924 nur 760 Mil- lionen RM. gegenüberdem vorgenannten jetzigen Bestandvon 2,7ZMilliarden RM. seines Erachtens keinGrund mehrvor- liege,daßdieReichsbank dieimBankgesetz ausgesprochenevor- läufige Suspendierung der Einlösung ihrerRoten inGold auf- rechterhalte,eineForderung,dieman jedochaus hier nicht näherzu erörternden Gründen ablehnen muß. Das außerordentlicheVer- trauen, das das Ausland derdeutschen Währungentgegenbringt, findet seinenberedten Ausdruck darin,daßesuns seitderStabili- sierung langfristige Kredite,deren Betragaufrd.7Milliarden RM.

geschätztwird,zurVerfügung gestellt hat,zudenenungefähr6Mil- liarden RM. ankurzfristigenKrediten treten, unddaßimKredit- verkehrmit dem Auslande dieReichsmark unddsasReichsmark- akzeptimmer mehrEingangfinden. Unddochwerden auch heute nochimmer wieder im politischen und wirtschaftlichenKampfe

.58

gesamteDeckunginGoldoderDevisen (Go!sd·deckung)betrug somit

«,Stimmen laut,· die, meist anknüpfendangewisseTeilerscheinungendes Wirtschaftslebens, dieauch währendderJnflation zubeobachten waren, dieaber nichtdas WesenderJnflation ausmachten,die Öffentlichkeitdamit inUnruhe versetzen, daß siedieWährung für gefährdeterklären und nst einer·,neuen Inflationxm die

-

Wand malen,ohnesich bewußtzulwerdemwelchschädlichenEinfluß sdre Verbreitung derartiger inkeiner Hinsichtgerechtfertigten Be- hauptungen aufdieKapitalsund Spardisposirionen unddamit auf dasgesamteWirtschaftslebenausüben kann.

-Bis zumAusbruch des Weltkrieges hatniemals dergeringste Zweifel bestanden, daßdiedeutsche Währungzudenbestbegründeten derWeltgehörte. Erst durchdiebeiKriegsbeginnergriffenen bank-«

gesetzlichen Maßnahmen,wieZulassungvon Schatzanweisungenund WechselndesReichsundderDarlehnskassenscheinealsRotendeckung und Aufhebung der Verpflichtung derRoteneinlösunginGold- wurde derSicherheitderalten Markwährungder Boden entzogen.

Die Verkoppelung zwischen DeckungdesReichsfinanzbedarfs Und Rotenausgabe hat zudenuns allen bekannten schädlich-enFolgen geführt,diezuletztdenZusammenbruchderdeutschen Markwährung nachsichzogen.

Eserhebtsichnun idsiieFrage,obgenügend Vorkehrungen ge- trofsen sind,dieeineähnliche Gefährdungder WährunginderZu- kunft ausschließen. Diese Frage muß uneingeschränktbejahtwerden.

Jnsbesondere können Kreditansiprüchedes Staates nicht mehr Ursacheeiner übermäßigen Rotenausgabe sein. Das neue Bank- gesetz,in das dieerprobten Grundsätzedes alten Bankgsesetzes übernommen wurden, gehörtzudemaufGrund desDawesplans erlassen-enGesietzgsebungswerkund bildet somitfein-enTeil eines internationalen Vertrags. EshatgeradezurSicherungder Wäh- rung die strengstenVorsichtsmaßregelngetroffen, indemes die KredsitgeiwährunganReichunidLänder aufs äußerste,ja wiesichiu- zwischen herausgestellt hat, wohlzusehrbeschränkthat« DieEnt- scheidungüber dieHöhedesGeldumlaufs ist völligindieHände

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Der Oeimaidiensi W

dervon einer Regierungskontrolleund Einmischung unabhängigen Reichsbankleitung gelegt. Nebenbei seibemerkt,daß hieran wie aufdieDiskont- und KreditpolitikderReichsbankdemGeneralrat keinerlei Einfluß zusteht.DasReichkann seineSchatzwechselund Schatzanweisungen nur amfreienMarkte begeben.·Siedurfenvon der Reichsbank nur bis zurHöhesvon 400 Millionen REM.auf- genommen werden und können,was fürdenGeldumlaufbesonders wesentlich ist,nichtals Rotendeckung dienen. DerAnkaufvon Schatzwechseln durchdieReichsbasnkkannidahermiemalszueiner UUfblällUngdes Geldumlaufes, zueiner Jnflationfuhren. Eine weitere meist wenig beachteteSicherungliegtdarin,daßdasReich aufdieDauer des50Jahre laufen-denNotenprivilegsderReichs- bank sichdesRechtsbegeben hat, papierene Geldzeichenauszugeben

oder durchandere ausgebenzu lassen.Eine Ausnahmebilden lediglichdiedenPrivatnotenbanken zugebilligtengesetzlichenQuoten.

Gibtnun dieHöhedesGeldumlanfes zuirgendwelchenBesoxgs nissen Anlaß? DerGeldumlauf betrugam 25·Januar 1929rd.

5,5Milliarden RM. gegenüberrd.6,3Milliarden RM. amZl.De- zember1927und rd.6,6Milliarden RM.am Zi. Dezember19?«-S«

Derfürnormal geltende gesamte Geldumlauf imJahre1915belief sich aufrd.6Milliarden RM., dasHandelsvolumen derdeutschen WirtschafthatdenStand von 1913zummindestenwie-dererreicht, während andererseitsdsasinternationale PreisniveauZo·bis40v.H.

höher liegtals vordemKriege. Von einerüber-mäßigen Ausdeh- nung desGeldunilaufes zusprechen, entbehrtbeidieser Sachlage wohljeder Berechtigung. Häufigwird jedoch geltend gemacht,die Preissteigerungen sprechen dafür, daß unserGeldumlauf zuhoch sei.

Abgesehenvon einzelnenWarengattungen sindjedochdiePreisein Deutschlandim allgemeinen ziemlich- stabilgeblieben. DerGroß- handelsindexdesStatistischen Reichsamts zeigt, 1913 gleich100ge- nommen, imDurchschnittderJahre 1924Meßziffernvon 137,7, 1925von 141,8, 1926von 134,4, 1927von 137,6 und1928von 140. Eine sinkende KaufkraftdesGeldes ist nicht nurinDeutsch- land, sondernallgemeinzubeobachten. Ein Vergleichder Lebens- haltungsindexzifferndesAuslandes mitdendeutschen Ziffernzeigt, daßdie ersterennichtunwesentlich über dendeutschenZiffern liegen, daß alsodieKaufkraftderMark bezüglichderLebenshaltung weniger gesunkenistals dieKaufkraft desGeldesinanderen Ländern mitstabiler Währung. AuchvordemKriegewaren·Preis- steigerungenzuverzeichnen, ohne daßdaraus aufeineJnflationge- schlossenworden wäre. Eine schlechte Ernte, zollpolitischeMaß- nahmen, ein konjunktureller Aufstieg können Steigerungender PreisezurFolge haben. OrganisatorischeMaßnahmenbeeinflussen häufig auf demJnlandsmarkt diePreiseund entziehenderen Fest- setzung mehroderminder dem freienSpieldesMarktes. Zudem wer-den diePreisevieler Güter aufdemAuslandsmarkte bestimmt.

BeiPreissteigerungen istaberwohlzuunterscheiden,obsievon der Waren- odervon derGeldseitekommen. DieechteTeuerung, die beistabiler WährungvonderWarenseitekommt,ist fürdenAussen-

stehendensehr schwervon derinfolgeeiner Entwertung derKauf- kraft des Geldes entstehendenTeuerung zuunterscheiden. Die PolitikderReichsbank,dietrotzallerAnseindungen,diesie sichvon dendadurch betroffenen Kreisen zuzieht, vorsichtig fühlend vorgeht,

bürgt dafür, daßalleMaßnahmen getroffen werden, zuverhindern, daß durch nicht gerechtfertigteKredite an dieWirtschaftvon der Geldseite hereinePreissteigerungeintritt. Obundinwieweit durch dieNotenbankpolitikeine Stabilität derPreise erzieltwerden kann (Jn-dexwährung), ist noch stark umstritten;

absolute Preisstabilität ist noch nicht gefunden.

Betrachtetman dieBewegung-enderKursefremder Währungen gegenüberderdeutsch-enWährung,sogeben auch diesekeinen Anlaß zurBesorgnis. Eshatsich gezeigt, daßdieDevisenkurseimall- gemeinenzwischendenGoldpunkten geschwankt haben. Gerade in letzterZeit war derStand derDevisenkursefür Deutschland so günstig, daßdieReichsbank imstandewar, imJahre 1928ihren Goldbestand von 1,86auf 2,75 Milliarden RM., alsoum.rd.

870Millionen RM. zuerhöhen.

Wird nundieWährung durchdieErfüllungderUns auferlegten Reparationsverpflichtungen gefährdet? Jndieser Hinsicht ist durch den sog.Transferschutz ein RiegelvorgeschobemAlle Zahlungen aufReparationskonto sindinGoldmark,alsoindeutscher Währung zuleistenundbilden denendgültigenAktderdeutschen Regierung zurErfüllungderihr aufGrund desDawesabkommens obliegen-den finanziellen Verpflichtungen. Die Gläubiger Deutschlands haben somit selbsteinJnteressedaran, daßdieReichsniark sich nichtent-«

werter DieÜbertragungderGoldmarkzahlungen andieGläubiger- nationen darfnur unter Bedingungen und Sicherheitsmaßnahmen erfolgen,diesowohlden deutschen Wechselkurswiediedeutsche Volkswirtschafthinreichendschützen. Durchdas Hereinströmenvon Auslandsanleihen ist allerdingseine VerschleierungderLeistungs- fähigkeitderdeutschen Wirtschaft fürdieÜbertragungvon Repara- tionszahlungen eingetreten, so daß Transferierungen stattgefunden haben,die ohne Auslandsanleihen nicht statthaftgewesenwären. Es wird Aufgabederdeutschen Regierungsein-, dafür Sorgezutragen, daßeinederartigeunangebrachteSchwächungder deutschenVolks- wirtschaftinZukunftunterbleibt.

DieReichsbank kann niemehrRoten ausgeben,als dievor- geschriebene vierzigprozentigeDeckunginGold und Devisen zuläßt.

Verringert sich durcheine passiveZahlungsbibanzdiese Mindest- deckung, so mußderNotenumlauf eineentsprechen-de Verminderung erfahren. Eine EinschränkungdesNotenumlaufes istabergleich- bedeutend mit einerEinschränkungderKredite derReichsbank an dieWirtschaft. DieWirtschaft,nichtdieWährungwürdealsoin einem solchenFalledieKostenzutragen haben. AufgabederWirt- schaftwirdesdahersein, durchEinschränkungunnötiger Jmporte und ForderungdesExports daserforderliche Gleichgewichtzuer- halten. Die deutscheWährungwird aberunter allen Umständen

stabilbleiben.

Ostpreußen

Von MaxWorgitzki, Allenstein DasAntlitzderostpreußischenErde istvon derjüngstenEiszeit gezeichnet. Zwischendenbreiten Stromtälern derWeichselundder Memel dehntsichdieweite Ebene derGrundmoränentafel. Jm Süden ist sie begrenztvon dem Endmoränenwall desBaltischen Höhenrückens,dem bis zumRarewtal einebreite Schweinmsands ebenevorgelagertist. Jm Nordwesten schiebt sichwieeinstarkerEck- pfeilerdasviereckigeMassivdesSamlandes weitindieOstseevor.

Von ihmaus ziehen nach Nordostenund Südwestendieschmalen Bänder derKurischenundderFrischen MehrungdiedasMeervon denHaffentrennen.

SowechselnddieBodengestaltung, somannigfaltig stelltsich dieSchönheitderTandschaftdar. Aber "

Sandkorn um Sandkorn zum steilabfallenden Grat und drückt

mitunmeßbarerLangsainkeit,aberunaufhaltsam,wieeinunerbitt- lichesSchicksal,dieWanderdüne demHaffzu. SomanchesReh-, rungsdorf hat siebereits intödlicher Umarmung erdrückt. Weraber aufdemKamm derDüne dahinwandert, denBlick schweifen läßt überMeer und Haffunddas endlose schmale, weißeBand zwischen ihn-en;oderwer zwischendenDünen wandert, sichumschlossenfühlt von einer ganzneuen. seltsamen Welt,diesich aufbautaus Schwei- gen,ReinheitundLeuchten,überdecktvon dertiefblaustrahlend-en KuppeldesSonimerhimmels, tot,bewegungslosunddochgewaltigste Kräfte geheiiiinisvollenLebensinsich bergend,derfühlt sichintief.

ster Seelegepackt.

immer trägt sieeineneigenen Charakter- Eingänzlichanderes Bildbietet sich

einebesondereNotevon starker Eindruckss fähigteit. Schroff, zerklüftet,wievon den PrankeneinesUngeheuerszerrissen-stützt die samländischeSteilküste nachNorden in dasMeer ab. Gesteintrümmerbe- deckenmeilenrveit denschmalen Strand.

ObenaberumsäusmtdieHochebeneein lieblicherTaubwald, lädt zuerfrischend schattigemSpaziergang ein und bietet reizvollste Ausblicke indieTiefedesAb- sturzes und die Weite des Meeres.

Weltentrückt,unwirklich schier ist die SchonheitderNehrungslandschaft. Un- ermüdlich läuftder Wind vom Meere

aufderOstseitedesKurischen Haffesdar.

DieLandsschsaftdesMemeldeltas istbe- herrschtvon derträumenden Melancholie nebelübersponnenerHochmoore. Unzählige Ströme,Flußläufeund Rinnsale, stille nieilenlange,schnurgeradeKanäle durch- schneidendenfederndenschwarzenBoden, verschwindenimgrauen Dämmerweithin sich dehnender Roterlenwälder. Seltsame Tiere bergen sichinihnen,dieElche.Wie Spukgestaltenwirken sie durchdiegro- teskeHäßlichkeitihrer riesigenLeiberund derKöpemitdemSchaufelgeweih.Ver-

herden HangderDünsenhinan,trägt gesseneberreste einerlängst dahingegsaw

genenTierwelt. Weltabgeschiedene Fischer- 59 das Rezeptfüreine

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Königsberg HausderTechnik (0stmesse)

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Der Heimatdienst

dörseran den Strömen unid am Haffvervollständigen har- monischdasBild-;-

Unsds wiederum gänzlich

anders stellt sich.dieTasnsdschaft imSüd-enuntd SüsdwestenOst- preußensdar. Allseinbreiter -Wall von reizvoll wechselnde-m

sanft geschwungenen Hügel-

ketten und steilen Kuppen

ziehtderBaltische Höhenrücken von denüber300Meterhohen Goldaper Berg-enzu seiner höchstenErheb-ung,denRiems- -dorfer Höhen,und’von dort

nach Norden demFrsisscheniHafs zu. UnzäihligeSeen dehnen sicham Nord- undSüdathange des«Höhenzugsesmitgewaltigen Wasserslächen,durch-brechen ihn als lansggestreckte Binnenseem schmiegensich zwischen Hügel- undKu-ppen.Jnend-losschei- nender Ausdehnung wandert deruralte Forsthügelaus hü- gelsabzdeckt dsiesüdliche,von Mooren dsurchsetzte Schwemm- sandebeneunsdhütetalseiser- süchtiger Wächterdsasköstliche Geheimnis der stille-nWald- seen.Sovereinen sichinMa- suren, wie in sSsüIdermlanid

und dem Oberland Wald,

Wasser und Hügelzu ge- schlossener Wirkung,zueinem Landschastsbildvon ganz ein- zigartiiger Schönheit. Herb, strengundgroßartigerinMa- suren, lieblicher, intimer im westlichenOberlanid mitseinen TaubholzbeständenBeide aber eine Welt für sich.

. In diesemRaume nun, zwischen WeichsselUnd Memelk entstandiderjüngstederdeut- schen Stämme, der ostpreußi- sche. FastalledeutschenStämme habenzuseinem Entstehenbei- nochinNamen und Dialekt, Dorfanlagen undHäsusernaus.

Abervornehmlichstellten Schle- sien,Nieder- und Obersachsen, Thüringenunddiesränkischen RiheinlandedemdeutschenRit- tersorden die gewaltige Zahl von Siedlern, diees ihmer- möglichten,inder verhältnis- mäßigkurzenZeitspanne von

«

"

getragen, dasprägt sich heute

150Jahren dasheidnische Alt-—- preußenland in blühen-desdeut-«

sches Kulturland umzuwan- -de-ln. Sieallesinlängstim LaufeidersiebenhundertJahre zu einemStamm mit ausge- sprochener Eigenart zusam- mensgewiachsen sür diejenigenTeile derost- preußischen Bevölkerung, die einegewisse Schattierusng des reinen

darstellen, einen sremdnatio- nalen Einschlag enthalten.

Denn natürlichistderSied- lungsraum auchaufdieEnt- wicklung des ostpreußisschen VolksstammesnichtohneEin- fluß geblieben. Der Haupt- strom-der deutschenSiesdler nahm von der fruchtbar-en Ebene niördxlichdes Höhen- riickensbiszumMeere Besitz.

Die Resteder altpveußischen Urbevölkerunggingen schnellimDeutschtum aus.Der

«breiie WaldgürtelanderSüd- Das giltauch«

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ostpreußischen Typus «

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